DE102005047657A1 - Sitzvorrichtung, insbesondere Flugzeug- oder Fahrzeugsitzvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung geht aus von einer Sitzvorrichtung, insbesondere einer Flugzeug- oder Fahrzeugsitzvorrichtung, mit wenigstens einer Fußstützeinheit (10) und wenigstens einer Getriebevorrichtung (12), die zur Erzielung zumindest einer translatorischen Relativbewegungskomponente der Fußstützeinheit (10) vorgesehen ist, und mit einer umsteuerbaren Antriebseinheit (14), die zum Antrieb der Fußstützeinheit (10) über die Getriebevorrichtung (12) vorgesehen ist. DOLLAR A Es wird vorgeschlagen, dass die Getriebevorrichtung (12) wenigstens eine Hebelgetriebeeinheit (12a) mit wenigstens einem über einen Anlenkpunkt schwenkbar antreibbaren Hebel (16-30) aufweist.
Description
- Die Erfindung geht insbesondere aus von einer Sitzvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Aus der
DE 10 2004 008 267 A1 ist eine Sitzvorrichtung, und zwar eine Flugzeugsitzvorrichtung, mit einer Fußstützeinheit und einer Getriebevorrichtung bekannt, die zur Erzielung einer translatorischen Relativbewegung der Fußstützeinheit vorgesehen ist. Die Getriebevorrichtung wird im Wesentlichen von zwei parallel geführten Zahnstangen und einem Ritzel gebildet, das mit den Zahnstangen kämmt. Ferner weist die Sitzvorrichtung eine umsteuerbare Antriebseinheit auf, die zum Antrieb der Fußstützeinheit über die Getriebevorrichtung vorgesehen ist. - Der Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Sitzvorrichtung bereit zu stellen, bei der mit einer Platz sparenden, leichten und kostengünstigen Konstruktion ein großer Ausfahrweg und eine vorteilhafte Übersetzung bei einer komfortablen Bedienbarkeit realisierbar ist. Sie wird gemäß der Erfindung insbesondere durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus dem Nebenanspruch und den Unteransprüchen.
- Vorteile der Erfindung
- Die Erfindung geht insbesondere aus von einer Sitzvorrichtung, insbesondere einer Flugzeug- oder Fahrzeugsitzvorrichtung, mit wenigstens einer Fußstützeinheit und wenigstens einer Getriebevorrichtung, die zur Erzielung zumindest einer translatorischen Relativbewegungskomponente der Fußstützeinheit vorgesehen ist, und mit einer umsteuerbaren Antriebseinheit, die zum Antrieb der Fußstützeinheit über die Getriebevorrichtung vorgesehen ist.
- Es wird vorgeschlagen, dass die Getriebevorrichtung wenigstens eine Hebelgetriebeeinheit mit wenigstens einem über einen Anlenkpunkt schwenkbar antreibbaren Hebel aufweist. Dabei soll unter einem „Anlenkpunkt" insbesondere eine am Hebel vorgesehene Koppelstelle verstanden werden, deren Lage am Hebel vorzugsweise zumindest teilweise unabhängig von dessen Schwenkstellung ist. Die Fußstützeinheit kann dabei in zumindest einem Abschnitt rein translatorisch oder translatorisch mit einer überlagerten Rotation antreibbar sein. Ferner soll unter „vorgesehen" insbesondere speziell ausgestattet und/oder ausgelegt verstanden werden. Durch eine entsprechende erfindungsgemäße Lösung kann mit einer Platz sparenden, leichten und kostengünstigen Konstruktion ein großer Ausfahrweg und eine vorteilhafte Übersetzung bei einer komfortablen Bedienbarkeit realisiert werden. Insbesondere kann auch eine konstruktiv einfache, insbesondere starre Lagerung der Antriebseinheit erreicht werden.
- Weist die Hebelgetriebeeinheit wenigstens zwei miteinander schwenkbar verbundene Hebel auf, kann ein vorteilhafter Ausgleich von Kräften und Bewegungen erreicht werden, wodurch unnötige Belastungen vermieden und das Gewicht der Sitzvorrichtung reduziert werden können.
- Ferner wird eine Sitzvorrichtung, insbesondere eine Flugzeug- oder Fahrzeugsitzvorrichtung, mit wenigstens einer zumindest eine Hebelgetriebeeinheit umfassenden Getriebevorrichtung vorgeschlagen, die zur Erzielung zumindest einer translatorischen Relativbewegungskomponente vorgesehen ist, wobei die Hebelgetriebeeinheit zumindest eine erste, von wenigstens zwei Hebeln gebildete Scherengetriebeeinheit aufweist. Dabei soll unter einer „Scherengetriebeeinheit" insbesondere eine Getriebeeinheit verstanden werden, die zwei über Kreuz angeordnete, vorzugsweise am Kreuzpunkt über eine Scherengetriebelagereinheit schwenkbar verbundene Hebel aufweist. Durch eine entsprechende Ausgestaltung kann eine besonders vorteilhafte Krafteinleitung realisiert und es können unerwünschte Belastungen und unnötiger Bauraum und Gewicht vermieden werden, und zwar insbesondere, wenn die Hebelgetriebeeinheit in wenigstens einer Modifikation bzw. Betriebsstellung zumindest ein von Hebeln gebildetes Parallelogramm aufweist. Mit der Getriebeeinheit können dabei sämtliche, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Sitzkomponenten angetrieben werden, wie eine Kopfstütze, Sitzteile zur Verstellung der Sitztiefe, Armauflagen und besonders bevorzugt Fußstützeinheiten usw.
- Weist die Hebelgetriebeeinheit zumindest eine zweite, von wenigstens zwei Hebeln gebildete Scherengetriebeeinheit auf, kann eine vorteilhaft große Übersetzung und insbesondere ein großer Ausfahrweg konstruktiv einfach realisiert werden.
- In einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass die Sitzvorrichtung wenigstens ein bewegbar gelagertes Antriebsmittel aufweist, das dazu vorgesehen ist, in zumindest eine Antriebsrichtung bewegt zu werden, die zumindest eine parallel zur translatorischen Relativbewegungskomponente verlaufende Komponente aufweist, wodurch eine besonders kompakt zusammenfahrbare Getriebeeinheit erreichbar ist, und zwar insbesondere, wenn die Antriebsrichtung zumindest im Wesentlichen parallel zur Bewegungsrichtung einer über die Getriebevorrichtung anzutreibenden Einheit ausgerichtet ist. Dabei soll unter „im Wesentlichen" insbesondere verstanden werden, dass die Antriebsrichtung und die Bewegungsrichtung um weniger als 45° differieren.
- Ferner wird vorgeschlagen, dass die Hebelgetriebeeinheit wenigstens ein Koppelmittel im Bereich einer Scherengetriebelagereinheit aufweist, wodurch wiederum eine vorteilhafte Krafteinleitung erzielt werden kann. Dabei soll unter „im Bereich" verstanden werden, dass das Koppelmittel zu einer Lagerachse der Scherengetriebelagereinheit einen kleineren Abstand aufweist als zumindest zu einem freien Ende eines Hebels der Scherengetriebeeinheit.
- Ist zumindest ein Hebel von einem Profilkörper gebildet, kann bei einem geringen Materialeinsatz eine vorteilhaft hohe Steifigkeit erzielt werden. Dabei soll unter einem „Profil körper" insbesondere ein Körper verstanden werden, der gegenüber einem reinen Rechteckvollprofil und einem Rundvollprofil zur Erhöhung der Steifigkeit in wenigstens eine Richtung zumindest eine Ausformung aufweist, wie insbesondere ein Profilkörper mit einem offenen oder geschlossenen Hohlprofil, wie einem C-Profil, T-Profil, H-Profil und besonders vorteilhaft einem U-Profil usw.
- Zeichnung
- Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
- Es zeigen:
-
1 eine schematisierte Darstellung eines Flugzeugsitzes mit einer erfindungsgemäßen Beinauflagesitzvorrichtung, -
2 die Beinauflagesitzvorrichtung in einer eingefahrenen Stellung von unten und -
3 die Beinauflagesitzvorrichtung in ausgefahrener Stellung von unten. - Beschreibung des Ausführungsbeispiels
-
1 zeigt eine schematische Darstellung eines Flugzeugsitzes mit einer Rückenlehne48 , einem Sitzboden50 und einer erfindungsgemäßen Beinauflagesitzvorrichtung, die an einem vorderen Endbereich des Sitzbodens50 angeordnet ist. - Die Beinauflagesitzvorrichtung umfasst eine Trägereinheit
52 , die gelenkig mit dem Sitzboden50 gekoppelt ist und die parallel ausgerichtete Seitenführungseinheiten54 ,56 aufweist, in denen ebenfalls parallel ausgerichtete Führungsschienen58 ,60 einer Fußstützeinheit10 der Beinauflagesitzvorrichtung translatorisch verschiebbar geführt sind (1 bis3 ). Die Seitenführungseinheiten54 ,56 sind über eine von einem Hohlprofil gebildete Querstrebe62 und über ein Verbindungsblech64 verbunden. An den Seitenführungseinheiten54 ,56 sind Lagerhebel70 ,72 schwenkbar gelagert, über die die Trägereinheit52 mit einer nicht näher dargestellten Antriebseinheit gekoppelt ist, mittels der die Trägereinheit52 um dessen Lagerstelle am Sitzboden50 geschwenkt werden kann. - Die Beinauflagesitzvorrichtung weist eine Getriebevorrichtung
12 auf, die zur Erzielung einer translatorischen Relativbewegung der Fußstützeinheit10 zur Trägereinheit52 vorgesehen ist. Ferner weist die Beinauflagesitzvorrichtung eine einen Elektromotor umfassende, umsteuerbare Antriebseinheit14 auf, die zum Antrieb der Fußstützeinheit10 über die Getriebevorrichtung12 vorgesehen ist. Die Antriebseinheit14 sowie eine Zahnstangeneinheit12b der Getriebevorrichtung12 sind an dem Verbindungsblech64 befestigt. Die Zahnstangeneinheit12b weist ein nicht näher dargestelltes Ritzel auf, das über eine Antriebswelle des Elektromotors der Antriebseinheit14 antreibbar ist und mit einem von einer Zahnstange gebildeten Antriebsmittel38 kämmt. - Neben der Zahnstangeneinheit
12b weist die Getriebevorrichtung12 eine Hebelgetriebeeinheit12a mit insgesamt acht über jeweils einen Anlenkpunkt schwenkbar antreibbare Hebel16 -30 auf. Dabei sind die der Antriebseinheit14 zugewandten ersten beiden Hebel16 ,18 an ihren ersten Enden im mittleren Bereich der Querstrebe62 schwenkbar gelagert. Mit ihren zweiten Enden sind die Hebel16 ,18 mit ersten Enden der Hebel20 ,22 schwenkbar verbunden, die eine erste Scherengetriebeeinheit bilden, und zwar indem diese über Kreuz angeordnet sind und im Kreuzungsbereich mittels einer Scherengetriebelagereinheit46 schwenkbar miteinander verbunden sind. Mit ihren zweiten Enden sind die Hebel20 ,22 mit ersten Enden der Hebel24 ,26 schwenkbar verbunden, die eine zweite Scherengetriebeeinheit bilden, indem diese wiederum über Kreuz angeordnet sind und im Kreuzungsbereich mittels einer Scherengetriebelagereinheit66 schwenkbar miteinander verbunden sind. Mit ihren zweiten Enden sind die Hebel24 ,26 mit ersten Enden der Hebel28 ,30 schwenkbar verbunden, die mit ihren zweiten Enden mit einer Querstrebe68 der Fußstützeinheit10 schwenkbar verbunden sind. Die von U-Profilkörpern gebildeten Hebel16 -30 bilden dabei drei Parallelogramme32 ,34 ,36 , deren Grundflächen sich beim Ausfahren der Fußstützeinheit10 vergrößern und deren Grundflächen sich beim Einfahren der Fußstützeinheit10 verkleinern (2 und3 ). An der Querstrebe68 der Fußstützeinheit10 sind an deren Unterseite Anlauframpen74 ,76 zur Abstützung an einem Fußbo den und an deren Oberseite schwenkbare Fußplattenhalterungen78 ,80 angeordnet. - Das von der Zahnstange gebildete, bewegbar gelagerte Antriebsmittel
38 ist dazu vorgesehen, in entgegengesetzte Antriebsrichtungen40 ,42 bewegt zu werden, die parallel zur translatorischen Bewegung der Fußstützeinheit10 ausgerichtet sind. Die Hebelgetriebeeinheit12a weist im Bereich der Scherengetriebelagereinheit46 ein Koppelmittel44 auf, an dem das von der Zahnstange gebildete Antriebsmittel38 befestigt ist. Um unerwünschte Verspannungen zu vermeiden und eine leichte Montage zu ermöglichen, ist das Koppelmittel44 drehbar gelagert. -
- 10
- Fußstützeinheit
- 12
- Getriebevorrichtung
- 12a
- Hebelgetriebeeinheit
- 12b
- Zahnstangeneinheit
- 14
- Antriebseinheit
- 16
- Hebel
- 18
- Hebel
- 20
- Hebel
- 22
- Hebel
- 24
- Hebel
- 26
- Hebel
- 28
- Hebel
- 30
- Hebel
- 32
- Parallelogramm
- 34
- Parallelogramm
- 36
- Parallelogramm
- 38
- Antriebsmittel
- 40
- Antriebsrichtung
- 42
- Antriebsrichtung
- 44
- Koppelmittel
- 46
- Scherengetriebelagereinheit
- 48
- Rückenlehne
- 50
- Sitzboden
- 52
- Trägereinheit
- 54
- Seitenführungseinheit
- 56
- Seitenführungseinheit
- 58
- Führungsschiene
- 60
- Führungsschiene
- 62
- Querstrebe
- 64
- Verbindungsblech
- 66
- Scherengetriebelagereinheit
- 68
- Querstrebe
- 70
- Lagerhebel
- 72
- Lagerhebel
- 74
- Anlauframpe
- 76
- Anlauframpe
- 78
- Fußplattenhalterung
- 80
- Fußplattenhalterung
Claims (10)
- Sitzvorrichtung, insbesondere Flugzeug- oder Fahrzeugsitzvorrichtung, mit wenigstens einer Fußstützeinheit (
10 ) und wenigstens einer Getriebevorrichtung (12 ), die zur Erzielung zumindest einer translatorischen Relativbewegungskomponente der Fußstützeinheit (10 ) vorgesehen ist, und mit einer umsteuerbaren Antriebseinheit (14 ), die zum Antrieb der Fußstützeinheit (10 ) über die Getriebevorrichtung (12 ) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Getriebevorrichtung (12 ) wenigstens eine Hebelgetriebeeinheit (12a ) mit wenigstens einem über einen Anlenkpunkt schwenkbar antreibbaren Hebel (16 -30 ) aufweist. - Sitzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebelgetriebeeinheit (
12a ) wenigstens zwei miteinander schwenkbar verbundene Hebel (16 -30 ) aufweist. - Sitzvorrichtung, insbesondere Flugzeug- oder Fahrzeugsitzvorrichtung, mit wenigstens einer zumindest eine Hebelgetriebeeinheit (
12a ) umfassenden Getriebevorrichtung (12 ), die zur Erzielung zumindest einer translatorischen Relativbewegungskomponente vorgesehen ist, insbesondere nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebelgetriebeeinheit (12a ) zumindest eine erste, von wenigstens zwei Hebeln (20 ,22 ) gebildete Scherengetriebeeinheit aufweist. - Sitzvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebelgetriebeeinheit (
12a ) in wenigstens einer Modifikation zumindest ein von Hebeln (16 -30 ) gebildetes Parallelogramm (32 ,34 ,36 ) aufweist. - Sitzvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebelgetriebeeinheit (
12a ) zumindest eine zweite von wenigstens zwei Hebeln (24 ,26 ) gebildete Scherengetriebeeinheit aufweist. - Sitzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch wenigstens ein bewegbar gelagertes Antriebsmittel (
38 ), das dazu vorgesehen ist, in zumindest eine Antriebsrichtung (40 ,42 ) bewegt zu werden, die zumindest eine parallel zur translatorischen Relativbewegungskomponente verlaufende Komponente aufweist. - Sitzvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsrichtung (
40 ,42 ) zumindest im Wesentlichen parallel zur Bewegungsrichtung einer über die Getriebevorrichtung (12 ) anzutreibenden Einheit (10 ) ausgerichtet ist. - Sitzvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebelgetriebeeinheit (
12a ) wenigstens ein Koppelmittel (44 ) im Bereich einer Scherengetriebelagereinheit (46 ) aufweist. - Sitzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Hebel (
16 -30 ) von einem Profilkörper gebildet ist. - Flugzeugsitz oder Fahrzeugsitz mit wenigstens einer Sitzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
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