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Die
Erfindung betrifft ein Diagnosegerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie ein Verfahren zum Durchführen
eines On-Board-Diagnose-Kommunikations-Tests für ein Fahrzeug.
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Diagnosegeräte der gattungsgemäßen Art sind
bekannt. Moderne Kraftfahrzeuge verfügen über eine Vielzahl von Steuergeräten, die
miteinander kommunizieren. Hierzu wird vorzugsweise ein fahrzeugeigenes
Kommunikationssystem, beispielsweise ein sogenanntes Controller-Area-Network (CAN) – auch unter
der Bezeichnung CAN-BUS bekannt – verwendet. Zunehmend weisen
Kraftfahrzeuge auch umfangreiche Überwachungssysteme – bekannt auch
als On-Board-Diagnose
(OBD) – auf.
OBD wird hauptsächlich
dazu verwendet, um die vom Gesetzgeber geforderten Emissionsgrenzwerte
auch im Alltag einzuhalten. Hierzu müssen das Motorsystem und die
Komponenten, also die entsprechenden Steuergeräte, ständig überwacht werden. Hierzu ist es
bekannt, fahrzeugeigen, sogenannte Scan-Tools über den CAN-BUS mit den zu überwachenden
Steuergeräten
zu verbinden. Die entsprechenden Tests für eine OBD können dann
vor, während
oder nach dem Fahrbetrieb durchgeführt werden. Um eine fehlerfreie
OBD sicherzustellen, ist es bekannt, die OBD mit einem nicht zum
Fahrzeug gehörenden
Diagnosegerät
zu testen, wie beispielsweise in der
DE 102 49 659 A1 offenbart. Dabei werden
insbesondere speziell angepasste Tests mit dem OBD-System durchgeführt, um
in der Vergangenheit aufgetretene Probleme zu beseitigen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, die Testmöglichkeiten
für OBD-Systeme
in Kraftfahrzeugen weiter zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird mit einem Diagnosegerät mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
Das Diagnosegerät
ist eingerichtet für
eine Kommunikation mit einem Fahrzeug, das ein Kommunikationssystem
aufweist. Dem Kommunikationssystem des Fahrzeugs liegt ein entsprechendes
Protokoll zugrunde. Bei dem Protokoll kann es sich beispielsweise
um ein normiertes Protokoll oder um ein normiertes Protokoll mit
einem herstellerspezifischen Protokolldialekt handeln. Erfindungsgemäß ist das
Diagnosegerät
für eine
automatische Prüfung
und/oder Simulation zeitkritischer Parameter und/oder Protokollparameter
des Kommunikationssystems des Fahrzeugs eingerichtet. Das Diagnosegerät kann also
einen automatisierten Test für
das Kommunikationssystem durchführen.
Vorzugsweise weist das Diagnosegerät eine Zeit-Kontroll-Einheit
für die
Prüfung
der zeitkritischen Parameter und eine Protokoll-Kontroll-Einheit
für die
Prüfung
der Protokoll-Parameter auf. Es ist denkbar, anstatt der zwei einzelnen
Kontrolleinheiten eine gemeinsame Kontrolleinheit für die Prüfungen vorzusehen.
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Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel handelt
es sich bei dem Kommunikationssystem des Fahrzeugs um ein On-Board-Diagnose-System (OBD).
Mit Hilfe des Diagnosegeräts
kann also ein fahrzeugeigenes OBD-System automatisiert getestet werden.
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Ein überdies
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
sieht vor, dass das Diagnosegerät
für eine
Simulation wahlweise entweder eines OBD-relevanten Steuergeräts oder
als Scan-Tool für
eine Überprüfung der
Kommunikation eines oder mehrerer OBD-relevanter Steuergeräte des OBD-Systems des Fahrzeugs
eingerichtet ist. Das Diagnosegerät kann also innerhalb des fahrzeugeigenen
OBD-Systems entweder in Funktion eines Steuergeräts oder als Scan-Tool in Erscheinung
treten. Dabei kann das Diagnosegerät entsprechende Reize zum Testen
der OBD des Fahrzeugs aussenden. Für den Fall, dass das Diagnosegerät ein OBD-relevantes
Steuergerät simuliert,
tritt das Diagnosegerät
für das
OBD-System als Slave in Erscheinung. Dies kann zum Testen und/oder
Reizen eines fahrzeugeigenen Scan-Tools für das fahrzeugeigene OBD-System
ausgenutzt werden. Für
den Fall, dass das Diagnosegerät
ein Scan-Tool simuliert, tritt dieses als Master in Erscheinung
und kann eines oder mehrere OBD-relevante Steuergeräte des Fahrzeugs
entsprechend reizen und testen.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
sieht vor, dass das Diagnosegerät
dazu eingerichtet ist, wahlweise das Verhalten eines fahrzeugeigenen
OBD-Scan-Tools oder des Steuergeräts/der Steuergeräte zu protokollieren.
Mithin können
die aufgrund der Reize des Diagnosegerätes erfolgten Reaktionen des
OBD-Systems des Fahrzeugs zur Auswertung des jeweils durchgeführten Tests
mitprotokolliert, also dokumentiert werden. Über die Dokumentation kann
eine bei dem durchgeführten
Test auffällige
OBD-Komponente des Fahrzeugs leicht lokalisiert werden.
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Ein überdies
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
sieht vor, dass die Kommunikation über eine Diagnoseschnittstelle
erfolgt. Die Kommunikation über die
Diagnoseschnittstelle erfolgt über
ein entsprechendes Kommunikationsprotokoll, beispielsweise nach
dem ISO 9141-2, SAE J1850, ISO 14230-4 (KWP2000) oder dem SAE J1708
Standard oder einem beliebigen anderen Standard. Über die
Diagnoseschnittstelle kann das Diagnosegerät mit dem zu überprüfenden Kommunikationssystem
des Fahrzeugs verbunden werden.
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Ein überdies
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
sieht vor, dass die Kommunikation über einen BUS des Kommunikationssystems
des Fahrzeugs erfolgt. Die Kommunikation kann beispielsweise direkt über einen
CAN-BUS des Fahrzeugs erfolgen. Vorzugsweise erfolgt die Kommunikation
des Diagnosegerätes
und der entsprechenden OBD-Steuergeräte gemäß dem Standard ISO 15765-4.
Vorzugsweise weist das Diagnosegerät eine Datenschnittstelle zur
direkten Ankopplung an den CAN-BUS des Fahrzeugs auf. Die Datenschnittstelle
kann als CAN zu RS232 oder als CAN zu USB-Wandler ausgebildet sein.
Je nach verwendetem CAN-Standard
kann es sich beispielsweise um einen ISO 9141 zu RS232 oder einen
ISO 9141 zu USB-Wandler handeln.
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Ein überdies
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
sieht vor, dass das Diagnosegerät
vorprogrammierte Antworten auf Anfragen, vorzugsweise auf alle möglichen
Anfragen, des Scan-Tools enthält.
Es ist also möglich,
im Slave-Betrieb entsprechende Antworten eines Steuergeräts auf Anfragen
eines Scan-Tools in das Kommunikationssystem des Fahrzeugs einzuspielen.
Die hierdurch entsprechend hervorgerufenen Reaktionen der/des angeschlossenen fahrzeugeigenen
Scan-Tools erlauben Rückschlüsse auf
dessen korrekte Funktion. Mithin kann die Kommunikation der verschiedenen
Scann-Tools des Fahrzeugs überprüft werden.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
sieht vor, dass das Diagnosegerät
verschiedene Anfragen eines beliebigen Scan-Tools für ein fahrzeugeigenes
OBD-System enthält.
Es ist also möglich,
im Master-Betrieb entsprechende Anfragen eines Scan-Tools in das
Kommunikationssystem des Fahrzeugs einzuspielen. Die hierdurch entsprechend hervorgerufenen
Reaktionen der angeschlossenen Steuergeräte erlauben Rückschlüsse auf
dessen korrekte Funktion. Folglich lässt sich so die Kommunikation
der verschiedenen OBD-relevanten
Steuergeräte
des Fahrzeugs überprüfen.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
sieht vor, dass das Diagnosegerät
für die
Simulation eines oder mehrerer OBD-relevanter Steuergeräte dazu
eingerichtet ist, eine oder mehrere Fehlersimulation(en) in das
Kommunikationssystem des Fahrzeugs einzuspielen. Dabei kann es sich
beispielsweise um innerhalb der Grenzwerte verschobene Timings,
um veränderte
Check-Summen, um unvollständig
gesendete Botschaften, um eine mit einem falschen Header aufgebaute
Botschaft, um eine falsche Antwortbotschaft und/oder um Antworten mehrerer
Steuergeräte
handeln. Mithin können
die fahrzeugeigenen Scan-Tools gezielt gereizt und getestet werden.
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Ein überdies
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
sieht vor, dass das Diagnosegerät
für die
Simulation des Scan-Tools dazu eingerichtet ist, eine oder mehrere
Fehlersimulation(en) in das Kommunikationssystem des Fahrzeugs einzuspielen.
Hierzu ist es ebenfalls denkbar, Timings innerhalb der Grenzwerte zu
verschieben, Check-Summen zu verändern,
Botschaften unvollständig
zu senden, Botschaften mit einem falschen Header aufzubauen und/oder
Anfragen nach nicht unterstützten
Services in die Kommunikation des fahrzeugeigenen Kommunikationssystems einzuspielen.
In diesem Modus des Diagnosegeräts, also
im Master-Betrieb,
ist es mithin möglich,
die verschiedenen OBD-relevanten Steuergeräte des Fahrzeugs zu reizen
und entsprechend zu testen.
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Ein überdies
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
sieht vor, dass das Diagnosegerät
ein entsprechend programmtechnisch eingerichteter PC ist. Vorteilhafterweise
sind PC's günstig herstellbar
und vielerorts verfügbar.
Die für
die programmtechnische Einrichtung des PC's notwendigen Daten können auf einem
beliebigen Datenträger
gespeichert zur Verfügung
gestellt werden und/oder über
ein Netzwerk bereitgestellt beziehungsweise zu dem PC übertragen werden.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird außerdem durch ein Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst. Vorzugsweise wird das Verfahren
mit einem zuvor beschriebenen Diagnosegerät durchgeführt. Erfindungsgemäß wird die OBD-Kommunikation
des Fahrzeugs automatisch und bidirektional getestet. Mithin ist
es möglich,
mit geringem Aufwand alle OBD-relevanten Funktionen des Fahrzeugs
zu testen. Vorzugsweise kann dazu bei der Durchführung des Verfahrens das Diagnosegerät in einem
Master-Modus ein fahrzeugeigenes Scan-Tool simulieren und/oder in
einem Slave-Modus wahlweise eines oder mehrere OBD-relevante Steuergeräte simulieren.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens werden eine oder mehrere Fehlersimulationen eines
oder mehrerer onboard-relevanter Steuergeräts/Steuergeräte und oder
eines Scan-Tools des Kommunikations-System des Fahrzeugs eingespielt.
Vorzugsweise wird zusätzlich
das Verhalten des/der OBD-relevanten Steuergeräts/Steuergeräte und/oder
des Scan-Tools mitprotokolliert. Es ist also denkbar, über die
Fehlersimulationen und den entsprechenden Master- und Slave-Betrieb
des Diagnosegeräts
bei der Durchführung
des Verfahrens alle OBD-relevanten Funktionen eines Fahrzeugs automatisiert
zu testen. Hierzu können
alle denkbaren Anfragen und zugehhörige Antworten, wie oben beschrieben,
automatisiert in das OBD-System des Fahrzeugs eingespielt, mitprotokolliert
und mithin getestet werden.
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus den übrigen
Unteransprüchen,
der Zeichnung sowie der dazugehörigen
Beschreibung. Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der Zeichnung näher
erläutert:
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1 zeigt
ein schematisiert dargestelltes Kommunikationssystem eines Fahrzeugs
mit einem daran angeschlossenen Diagnosegerät und
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2 zeigt
ein Datenlaufschema anhand eines schematisiert dargestellten Diagnosegeräts mit einzelnen
Funktionselementen.
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In
den Figuren sind gleiche oder in ihrer Funktion ähnliche Teile mit gleichen
Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt
ein Diagnosegerät 1,
das über eine
Datenschnittstelle 3 an ein Kommunikationssystem 5 eines
Fahrzeugs 7, das lediglich durch ein gestricheltes Rechteck 9 angedeutet
ist, angeschlossen ist. Die Datenschnittstelle 3 ist dazu
ausgelegt einzelne Dateneinheiten des zu Grunde liegenden Protokolls
bidirektional zu übertragen.
Bei dem Kommunikationssystem 5 des Fahrzeugs 7 handelt
es sich bevorzugt um ein On-Board-Diagnose-System 11 mit einer
Vielzahl von Steuergeräten 13 und
zumindest einem Scan-Tool 15. Das Scan-Tool 15 und
die Steuergeräte 13 kommunizieren über einen
CAN-BUS 17 miteinander. Hierzu verfügen die Steuergeräte 13, das
Scan-Tool 15 sowie die Datenschnittstelle 3 über ein
entsprechendes Protokoll, beispielsweise nach einem der Standards
ISO 11898, ISO 1159, ISO 9141, ISO 15765-4 oder Key-Word-Protokoll
(KWP) 2000 etc. Es ist jedoch auch denkbar, das Diagnosegerät 1 über eine
Diagnoseschnittstelle direkt mit einem oder mehreren der Steuergeräte 13 oder
mit dem Scan-Tool 15 zu verbinden.
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Die
Datenschnittstelle 3 verfügt über einen Wandler, der das
CAN-Protokoll in ein für
das Diagnosegerät 1 zugängliches
Datenformat übersetzt. Dabei
kann es sich beispielsweise um einen CAN zu RS232 oder CAN zu USB-Wandler
handeln.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei dem Diagnosegerät um einen handelsüblichen
PC, der mit einer entsprechenden Schnittstelle zur Kommunikation mit
der Datenschnittstelle 3 ausgerüstet ist. Die Datenschnittstelle 3 kann
vorzugsweise auch in dem Diagnosegerät integriert sein. Ebenso gut
ist es möglich,
die Datenschnittstelle 3 im Fahrzeug 7 vorzusehen.
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Das
Diagnosegerät
ist dazu eingerichtet, zumindest ein Protokoll, beispielsweise das Key-Word-Protokoll (KWP)
2000 oder einen der genannten CAN-Standards zu beherrschen und/oder zu
testen. Vorzugsweise kann das Diagnosegerät 1 auch zum Testen
unterschiedlicher, beispielsweise herstellerspezifischer Protokolle
oder Protokoll-Dialekte ausgerüstet
sein.
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Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel
gemäß 1 ist
das Diagnosegerät 1 dazu
eingerichtet, in einem Master-Modus und in einem Slave-Modus betrieben
zu werden. In dem Master-Modus simuliert das Diagnosegerät 1 ein
an den Datenverkehr des CAN-BUSses 17 direkt teilnehmenden
Scan-Tools. Dabei kann die Funktion eines beliebigen Scan-Tools oder
die Funktion des Scan-Tools 15 direkt von dem Diagnosegerät 1 simuliert
werden. In dem Slave-Modus
simuliert das Diagnosegerät 1 die
Funktion zumindest eines an dem Datenverkehr des CAN-BUSses 17 teilnehmenden
Steuergeräts 13 oder
ein beliebiges anderes OBD-relevantes Steuergerät. Bei den Steuergeräten 13 handelt
es sich um OBD-relevante Steuergeräte, beispielsweise um ein Motorsteuergerät, um ein
Steuergerät
zur Erkennung abgasrelevanter Größen oder Ähnlichem.
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Vorteilhafterweise
durchläuft
das Diagnosegerät 1 automatisch
den Slave-Modus und den Master-Modus, um dabei automatisch zeitkritische
Parameter sowie Protokoll-Parameter des entsprechenden Kommunikations-Systems 5 des
Fahrzeugs 7 mit dem entsprechenden Protokoll zu simulieren
und dabei das OBD-System 11 des Fahrzeugs 7 zu
testen. Bei der automatisch ablaufenden Simulation können nicht
protokoll-konforme Reaktionen des zu testenden OBD-Systems 11 gegebenenfalls
provoziert und detektiert werden. Vorteilhafterweise werden alle
durch das Diagnosegerät 1 hervorgerufenen Reaktionen
des Kommunikationssystems 5 bzw. des OBD-Systems 11 des
Fahrzeugs 7 mit protokolliert und auf ihre Korrektheit
hin überprüft. Für den Fall, dass
alle Reaktionen bzw. Antworten mit den entsprechenden im Diagnosegerät 1 vorgespeicherten Soll-Antworten übereinstimmen,
wird der Test als bestanden deklariert. Zum Testen aller Funktionalitäten des
OBD-Systems 11 des Fahrzeugs 7 werden von dem
Diagnosegerät 1 sowohl
im Master-Modus sowie im Slave-Modus alle denkbaren Fehlersituationen
in die Kommunikation des CAN-BUSses 17 des Fahrzeugs 7 eingespielt.
Dabei kann es sich beispielsweise um eine Verschiebung des Timings
innerhalb der Grenzwerte, um veränderte
Check-Summen, um unvollständige
Botschaften, um Botschaften mit falschem Header, um falsche Antwortbotschaften,
um eine Überlagerung
mehrerer Antworten von mehreren Steuergeräten und/oder um Anfragen nach
nicht unterstützten
Services handeln. Die gezielte Einspielung von Fehlern in das Kommunikationssystem 5 des
Fahrzeugs 7 ermöglicht
es, denkbare Probleme bereits im Vorfeld zu simulieren. Mithin ist
das Diagnosegerät
in der Lage, auch solche Tests durchzuführen bei denen automatisch
Probleme erkannt werden können,
die bisher erst im Praxisbetrieb entdeckt und daraufhin spezifisch
simuliert oder getestet werden mussten.
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2 zeigt
schematisiert das Diagnosegerät 1 in
Kommunikation über
die Daten-Schnittstelle 3 mit dem OBD-System 11.
Schematisiert sind in das Diagnosegerät 1 Funktionselemente
des Diagnosegeräts 1 eingezeichnet,
aus denen das Datenlaufschema für
eine Protokoll-Simulation bzw. Diagnose ersichtlich ist. Pfeile
symbolisieren Datenflüsse und/oder
Verbindungen.
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Das
Diagnosegerät 1 verfügt über eine
Kommunikations-Einheit 19, die den seriellen Datenaustausch
mit der Datenschnittstelle 3 kontrolliert (beispielsweise
nach KWP 2000 oder ISO 15765-4).
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Durch
Pfeile 21 und 23 ist eine Eingabe-Ausgabe-Schnittstelle
des Diagnosegeräts 1 angedeutet. Dabei
bedeutet der Pfeil 21, dass das Diagnosegerät 1 entsprechend
durch einen Benutzer konfigurierbar ist. Der Pfeil 23 deutet
an, dass entsprechende Diagnose bzw. Test-Ergebnisse ausgegeben werden können. Dabei
handelt es sich insbesondere für
jede analysierte und getestete Funktion um die Information, ob der
Test bestanden oder nicht bestanden wurde. Durch die Konfiguration
des Benutzers, wie durch den Pfeil 21 angedeutet, kann
das Diagnosegerät beispielsweise
auf ein zu analysierendes Protokoll, beispielsweise für KWP 2000
in Verbindung mit ISO 9141 oder um ein CAN-Protokoll handeln.
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Nach
erfolgter Konfiguration des Diagnosegeräts 1 durch den Benutzer
generiert das Diagnosegerät
ein zu sendendes Protokoll-Telegramm. Dafür ist eine Protokol-Einheit 25 vorgesehen.
Vorzugsweise handelt es sich bei dem erzeugten Protokoll-Telegramm
um eine Vielzahl einzelner Protokoll-Nachrichten, beispielsweise
um die Gesamtheit aller implementierten Nachrichtentypen. Darüber hinaus
sollte das Protokoll-Telegramm aber auch Ausnahmesituationen des
Protokolls enthalten, wie beispielsweise fehlerhafte oder in dem
falschen Zeitrahmen verschickte Bytes. Das Protokoll-Telegramm wird
in einzelnen Nachrichten an eine Assembler-Einheit 27 des
Diagnosegeräts 1 weitergeleitet.
Die Assembler-Einheit 27 versendet über die Kommunikations-Einheit 19 und
die Datenschnittstelle 3 einzelne Dateneinheiten, beispielsweise
einzelne Bytes oder einen einzelnen CAN-Rahmen an das OBD-System 11.
Die entsprechenden Reaktionen des OBD-Systems 11 werden
in entgegengesetzter Richtung über die
Datenschnittstelle 3 sowie über die Kommunikations-Einheit 19 des
Diagnosegeräts 1 an
einen Assembler-Empfänger 29 des
Diagnosegeräts 1 zurückgesendet.
Die von dem Assembler-Empfänger 29 empfangenen
Dateneinheiten werden an eine Aufzeichnungseinheit 31 des
Diagnosegeräts 1 weitergeleitet.
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Vorteilhafterweise
verfügt
das Diagnosegerät 1 über eine
Zeitkontrolleinheit 33. Die Zeitkontrolleinheit 33 ermöglicht es,
auch zeitkritische Funktionen des OBD-Systems 11 zu analysieren.
Hierzu stellt die Zeitkontrolleinheit 33 des Diagnosegeräts 1 sicher,
dass jede durch den Assembler-Empfänger 29 des Diagnosegeräts 1 empfangene
Dateneinheit mit einem Zeitstempel versehen wird. Bevorzugt gibt der
Zeitstempel nicht nur darüber
Auskunft, wann die entsprechende Dateneinheit empfangen wurde, sondern
auch darüber,
wann die diese Reaktion hervorrufende Dateneinheit über die
Assembler-Einheit 27 an das OBD-System 11 gesendet
wurde. Mithin ist dazu durch die Zeitstempelung mittels der Zeitkontrolleinheit 33 eine
Laufzeitkontrolle der einzelnen abgesandten Protokoll-Nachrichten
möglich.
Die Zeitkontrolleinheit 33 kommuniziert also sowohl mit der
Assembler-Einheit 27 wie auch mit dem Assembler-Empfänger 29,
was durch 2 Pfeile 35 angedeutet ist.
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Außerdem verfügt das Diagnosegerät 1 über eine
Protokoll-Kontroll-Einheit 37. Die Protokoll-Kontroll-Einheit 37 kommuniziert
mit der Protokoll-Einheit 25 und der Aufzeichnungseinheit 31,
was durch zwei Pfeile 39 angedeutet ist. Die Protokoll-Kontroll-Einheit 37 vergleicht
dabei die jeweils erwartete Reaktion, die durch die jeweils gesendete
Protokoll-Einheit des Protokoll-Telegramms
hervorgerufen wurde mit einer vorgespeicherten Soll-Reaktion des
OBD-Systems 11. Außerdem
wertet die Protokoll-Kontroll-Einheit 37 die von der Zeit-Kontroll-Einheit 33 zugefügten Zeitstempel
aus. Mit Hilfe dieser Auswertungen trifft die Protokoll-Kontroll-Einheit 37 für jede entsprechende
Testfunktion des Diagnosegeräts 1 die
Entscheidung, inwieweit der jeweilige Teil-Test bestanden bzw. nicht
bestanden wurde. Diese Information kann dann entsprechend über die
Eingabe-Ausgabe-Schnittstelle, wie durch den Pfeil 23 angedeutet, ausgegeben
werden.
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Im
Folgenden wird unter Bezug auf die 1 und 2 ein
Verfahren zum Durchführen
eines OBD-Kommunikations-Tests
für das
Fahrzeug 7 näher
erläutert.
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Durch
eine entsprechende Abarbeitung eines Protokoll-Telegramms in der
Protokoll-Einheit 25 des Diagnosegeräts 1 wird das OBD-System 11 des Fahrzeugs 7 automatisch
bidirektional getestet. Vorzugsweise ist das Protokoll-Telegramm
der Protokoll-Einheit 25 so gestaltet, dass das Diagnosegerät 1 dabei
in einem Master-Modus und in einem Slave-Modus betrieben wird, wobei
das Diagnosegerät 1 über die
Datenschnittstelle 3 so betrieben wird, dass das Diagnosegerät 1 dabei
zumindest ein OBD-relevantes Steuergerät 13 und anschließend ein Scan-Tool,
beispielsweise analog dem Scan-Tool 15 des Fahrzeugs 7,
simuliert.
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Vorzugsweise
wird über
das Diagnosegerät 1 eine
oder mehrere Fehlersimulationen eines OBD-relevanten Steuergeräts und/oder
eines Scan-Tools in das Kommunikations-System 5 des Fahrzeugs 7 eingespielt.
Die entsprechenden Reaktionen des OBD-Systems 11 des Fahrzeugs 7 können vorteilhafter
Weise in der Aufzeichnungseinheit 31 des Diagnosegeräts 1 mitprotokolliert
werden. Dies ermöglicht
es, sowohl die Funktion der Steuergeräte 13 des OBD-Systems 11 sowie
die Funktion des Scan-Tools 15 des OBD-Systems 11 entsprechend
zu testen. Vorteilhafterweise kann insbesondere mit Hilfe der Zeitstempelung
durch die Zeit-Kontroll-Einheit 33 auch
das Zeitverhalten des OBD-Systems ermittelt, protokolliert und getestet
werden.
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- 1
- Diagnosegerät
- 3
- Daten-Schnittstelle
- 5
- Kommunikations-System
- 7
- Fahrzeug
- 9
- Rechteck
- 11
- OBD-System
- 13
- Steuergerät
- 15
- Scan-Tool
- 17
- CAN-BUS
- 19
- Kommunikations-Einheit
- 21
- Pfeil
- 23
- Pfeil
- 25
- Protokoll-Einheit
- 27
- Assembler-Einheit
- 29
- Assembler-Empfänger
- 31
- Aufzeichnungs-Einheit
- 33
- Zeit-Kontroll-Einheit
- 35
- Pfeil
- 37
- Protokoll-Kontroll-Einheit
- 39
- Pfeil