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Die vorliegende Erfindung betrifft die Bestimmung eines defekten Bauteils eines Fahrzeugs.
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Die
DE 10 2008 047 473 A1 offenbart die Lokalisierung eines defekten Bauteils eines Fahrzeugs. Dabei werden im Innenraum des Fahrzeugs Schallinformationen erfasst, und das defekte Bauteil wird mittels einer blinden Quellentrennung abhängig von diesen Schallinformationen lokalisiert.
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Die
DE 102 35 416 A1 beschreibt eine Symptomerkennung von Fehlfunktionen eines Kraftfahrzeugs. Dabei werden während einer Fehlfunktion des Kraftfahrzeugs vom Kraftfahrzeug verursachte Geräusche im Kraftfahrzeug akustisch erfasst. Diese Geräusche werden zum Identifizieren der Fehlfunktion einer Fehlerdiagnose unterzogen.
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Die
DE 10 2012 011 500 A1 offenbart die Ermittlung von Fehlfunktionen eines Fahrzeugs. Dazu werden von einer Fehlfunktion verursachte Geräusche im Fahrzeug akustisch erfasst und zur Ermittlung der Fehlfunktionen mit vorgegebenen Sollgrößen verglichen.
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Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, anhand bestimmter Informationen eines Fahrzeugs, welche möglichst einfach zu erfassen sind, ein defektes Bauteil des Fahrzeugs zu bestimmen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Bestimmung eines defekten Bauteils eines Fahrzeugs nach Anspruch 1, durch ein Fahrzeug nach Anspruch 9 und durch eine Servereinrichtung nach Anspruch 10 gelöst. Die abhängigen Ansprüche definieren bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Bestimmung eines defekten Bauteils eines Fahrzeugs bereitgestellt. Dabei umfasst das erfindungsgemäße Verfahren folgende Schritte:
- • Erfassen von Schallwellen des Fahrzeugs mit Hilfe von Sensormitteln (z.B. einem Mikrofon), welche sich außerhalb des Fahrzeugs befinden. Dabei erzeugen die Sensormittel abhängig von den erfassten Schallwellen Schalldaten.
- • Analysieren der Schalldaten und Bestimmen des defekten Bauteils des Fahrzeugs anhand der Analyse.
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Unter einem defekten Bauteil wird dabei ein Bauteil verstanden, welches im Betrieb vorbestimmte Anforderungen oder Merkmale nicht (mehr) einhält oder aufweist. Mit anderen Worten unterscheidet sich das defekte Bauteil von einem defektfreien oder fehlerfreien Bauteil dadurch, dass das defekte Bauteil die vorbestimmten Anforderungen nicht einhält oder bestimmte Merkmale oder Eigenschaften nicht aufweist, wenn es sich im Betrieb befindet. Dagegen hält das fehlerfreie Bauteil die vorbestimmten Anforderungen ein und weist die bestimmten Merkmale oder Eigenschaften auf, wenn es sich im Betrieb befindet.
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Indem anhand der Schallwellen (d.h. anhand einer Geräuschentwicklung) ein defektes Bauteil des Fahrzeugs bestimmt wird, kann das defekte Bauteil vorteilhafterweise anhand einer einfach zu erfassenden Information bestimmt werden. Dabei wird unter der Bestimmung des defekten Bauteils zum einen verstanden, dass entschieden wird, ob das Fahrzeug ein defektes Bauteil aufweist oder nicht. Zum anderen wird darunter verstanden, dass bestimmt wird, welches Bauteil des Fahrzeugs defekt ist, wenn vorab entschieden wurde, dass das Fahrzeug ein defektes Bauteil aufweist.
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Die Sensormittel können dabei an einem anderen Fahrzeug, welches sich im Umfeld des zu untersuchenden Fahrzeugs befindet, und oder an einem Verkehrs-Infrastrukturobjekt, an welchem das zu untersuchende Fahrzeug beispielsweise vorbeifährt oder an welchem sich das zu untersuchende Fahrzeug befindet, angeordnet sein. Unter einem Verkehrs-Infrastrukturobjekt wird dabei jedes Infrastrukturobjekt verstanden, welches zur Unterstützung des Straßenverkehrs vorhanden ist, Beispiele für insbesondere stationäre Verkehrs-Infrastrukturobjekte sind Ampelanlagen, Beleuchtungseinrichtungen und Verkehrszeichen.
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Indem die Schallwellen des zu untersuchenden Fahrzeugs von einem anderen Fahrzeug und/oder von einem Verkehrs-Infrastrukturobjekt erfasst werden, können die Schallwellen vorteilhafterweise auch von mehreren Fahrzeugen und/oder von mehreren Verkehrs-Infrastrukturobjekten erfasst werden. Dadurch können die Schallwellen des zu untersuchenden Fahrzeugs vorteilhafterweise auch aus unterschiedlichen Richtungen erfasst werden, was die Analyse begünstigt. Mit anderen Worten können die Schallwellen des zu untersuchenden Fahrzeugs bei dieser Ausführungsform von einem Kollektiv erfasst werden, welches Fahrzeuge und/oder Verkehrs-Infrastrukturobjekte umfasst.
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Die Analyse der Schalldaten kann beispielsweise anhand eines Vergleichs der Schalldaten mit Referenz-Schalldaten (Soundsequenzen) erfolgen, wobei diese Referenz-Schalldaten anhand von Schallwellen erzeugt wurden, welche von weiteren Fahrzeugen verursacht wurden, bei welchen bekannt ist, welches Bauteil defekt ist oder dass kein Bauteil defekt ist. Abhängig von diesem Vergleich kann dann das defekte Bauteil bestimmt werden.
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Diese Referenz-Schalldaten oder Modelle können beispielsweise bei Erprobungen von Fahrzeugen durch den Hersteller erzeugt bzw. erlernt werden. Mit anderen Worten werden die Schalldaten des zu untersuchenden Fahrzeugs mit Referenz-Schalldaten verglichen, von welchen bekannt ist, dass sie von einem Fahrzeug stammen, bei welchen ein bestimmtes Bauteil (z.B. der Stoßdämpfer vorne rechts) defekt ist, oder von welchen bekannt ist, dass sie von einem Fahrzeug stammen, bei welchem kein Bauteil defekt ist. Wenn die Schalldaten des zu untersuchenden Fahrzeugs beispielsweise eine große Ähnlichkeit mit Referenz-Schalldaten aufweisen, welche von einem Fahrzeug stammen, bei welchen ein ganz bestimmtes Bauteil defekt ist, ist zumindest die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch bei dem zu untersuchenden Fahrzeug dieses bestimmte Bauteil defekt ist.
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Gemäß einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform werden die Schallwellen des Fahrzeugs zusätzlich mit Hilfe weiterer Sensormittel (z.B. einem Innenraum-Mikrofon) erfasst, welche sich innerhalb des zu untersuchenden Fahrzeugs befinden und welche ausgehend von den erfassten Schallwellen weitere Schalldaten erzeugen. Das defekte Bauteil wird bei dieser Ausführungsform anhand einer Analyse der Schalldaten (von den außerhalb des Fahrzeugs angeordneten Sensormitteln) und der weiteren Schalldaten (von den innerhalb des Fahrzeugs angeordneten Sensormitteln) bestimmt.
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Bei dieser Ausführungsform werden zur Bestimmung des defekten Bauteils einmal die Schallwellen des Fahrzeugs außerhalb des Fahrzeugs und einmal die Schallwellen des Fahrzeugs innerhalb des Fahrzeugs erfasst. Dadurch ist der Informationsgehalt der erfassten Schallwellen im Vergleich zu einer erfindungsgemäßen Ausführungsform, bei welcher die Schallwellen nur außerhalb des Fahrzeugs erfasst werden, verbessert, wodurch die Bestimmung des defekten Bauteils vorteilhafterweise eine größere Genauigkeit aufweist.
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Dabei kann das Erfassen der Schallwellen innerhalb des Fahrzeugs mit Hilfe der weiteren Sensormittel durch die Betätigung eines entsprechenden Bedienelements innerhalb des Fahrzeugs initiiert werden.
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Die Schalldaten und/oder die weiteren Schalldaten werden insbesondere drahtlos an eine Servereinrichtung übertragen, welche die Analyse der Schalldaten und/oder der weiteren Schalldaten durchführt und abhängig von dieser Analyse das defekte Bauteil des Fahrzeugs bestimmt.
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Indem die Analyse der Schalldaten außerhalb des Fahrzeugs in einer externen Servereinrichtung durchgeführt wird, steht in der Regel für die Analyse vorteilhafterweise eine größere Rechenleistung zur Verfügung, als wenn die Analyse innerhalb des Fahrzeugs durchgeführt werden würde.
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Darüber hinaus können Diagnosedaten des Fahrzeugs zur Analyse und Bestimmung des defekten Bauteils an die Servereinrichtung übertragen werden. Dabei umfassen die Diagnosedaten zumindest Daten aus folgender Gruppe:
- • Fehlerdaten oder eine Fehlermeldung. Eine solche Fehlermeldung kann beispielsweise von einem (defekten) Bauteil des Fahrzeugs ausgegeben werden. Die Fehlermeldung kann beispielsweise einen Diagnosefehlercode, einen sogenannten Diagnostic Trouble Code (DTC), umfassen, welcher von einem Steuergerät des Fahrzeugs mit Hilfe von Sensoren des Fahrzeugs erzeugt wird. Ein derartiger Diagnosefehlercode kann beispielsweise von einem Fahrzeugdiagnosesystem, einer sogenannten On-Board-Diagnose (OBD), während des Betriebs des Fahrzeugs bereitgestellt werden.
- • Lastkollektivdaten. Die Lastkollektivdaten, welche auch Belastungskollektive genannt werden, betreffen die Gesamtheit aller aufgetretenen Belastungen über einen Zeitraum an einem Bauteil oder einer Baugruppe des Fahrzeugs. Beispielsweise kann ein Lastkollektiv eines Verbrennungsmotors des Fahrzeugs anzeigen, über welche Zeiträume der Verbrennungsmotor mit welcher Drehzahl betrieben wurde oder über welche Zeiträume welches Drehmoment von dem Motor abgegeben wurde. Lastkollektive können für verschiedene Baugruppen des Fahrzeugs im Betrieb des Fahrzeugs erfasst werden, beispielsweise für den Verbrennungsmotor, für ein Getriebe, für ein Federungssystem, ein Bremssystem, eine Klimaanlage oder eine Lenkkraftunterstützung. Die Lastkollektivdaten geben somit eine Zusammenfassung von Belastungen eines Bauteils in der Vergangenheit an und werden daher auch als Daten der Fahrzeughistorie bezeichnet. Die Lastkollektivdaten werden insbesondere vor der Erzeugung der Fehlermeldung in dem Fahrzeug.
- • Fahrzeugszustandsdaten. Die Fahrzeugzustandsgrößen des Fahrzeugs betreffen aktuelle Größen und Messwerte, welche beispielweise von Sensoren des Fahrzeugs erfasst werden. Die Fahrzeugzustandsgrößen können beispielsweise eine Kühlmitteltemperatur, eine Motortemperatur, eine Fahrzeuggeschwindigkeit, eine Motordrehzahl, ein Motordrehmoment, ein eingelegter Gang eines Getriebes des Fahrzeugs usw. umfassen.
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Zur Analyse und Bestimmung eines defekten Bauteils anhand von Diagnosedaten des zu untersuchenden Fahrzeugs wird auf die
DE 10 2015 214739.8 verwiesen.
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Indem die Bestimmung des defekten Bauteils zusätzlich abhängig von den Diagnosedaten des Fahrzeugs vorgenommen wird, ist die Bestimmung vorteilhafterweise von einer besseren Qualität, als wenn das defekte Bauteil nur anhand der Schalldaten bestimmt werden würde.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform umfasst die Analyse der Schalldaten, der weiteren Schalldaten und der Diagnosedaten durch die Servereinrichtung die Bestimmung einer Art von weiteren Diagnosedaten von dem Fahrzeug. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Kenntnis der weiteren Diagnosedaten des Fahrzeugs die Bestimmung des defekten Bauteils erleichtern oder erst möglich machen würde. Bei dieser weiteren Ausführungsform werden die weiteren Diagnosedaten durch die Servereinrichtung von dem Fahrzeug angefordert und anschließend werden die weiteren Diagnosedaten von dem zu untersuchenden Fahrzeug zur Analyse und Bestimmung des defekten Bauteils an die Servereinrichtung übertragen.
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Die Analyse der Schalldaten (einschließlich der weiteren Schalldaten) sowie der Diagnosedaten (einschließlich der weiteren Diagnosedaten) und die Bestimmung einer Art von weiteren Diagnosedaten von dem Fahrzeug, um dadurch die Bestimmung des defekten Bauteils weiter voranzutreiben, kann iterativ so lange fortgeführt werden, bis das defekte Bauteil mit einer ausreichenden Wahrscheinlichkeit korrekt bestimmt worden ist.
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Die Information über das erfindungsgemäß bestimmte defekte Bauteil kann von der Vorrichtung an das Fahrzeug übertragen werden.
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Dadurch kann der Fahrer des Fahrzeugs vorteilhafterweise über das defekte Bauteil informiert werden, indem der Fahrer beispielsweise über eine Anzeige des Fahrzeugs auf das defekte Bauteil aufmerksam gemacht wird. Es ist allerdings erfindungsgemäß auch möglich, dass die Information über das defekte Bauteil (zusätzlich) an eine Werkstatt oder an den Kundendienst übermittelt wird.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird auch ein Fahrzeug bereitgestellt, welches Sensormittel und Funkmittel umfasst. Dabei sind die Sensormittel ausgestaltet, um Schallwellen eines weiteren Fahrzeugs, welches sich in der Nähe des erfindungsgemäßen Fahrzeugs befindet, zu erfassen und um abhängig von diesen erfassten Schallwellen Schalldaten zu erzeugen. Die Funkmittel des erfindungsgemäßen Fahrzeugs sind ausgestaltet, um die Schalldaten an eine Servereinrichtung zu übertragen. Das erfindungsgemäße Fahrzeug ist somit in der Lage den Teil des vorab beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens auszuführen, welcher von einem Fahrzeug (nicht von der Servereinrichtung) ausgeführt wird.
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Die Vorteile des erfindungsgemäßen Fahrzeugs entsprechen somit den Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens, welche vorab im Detail ausgeführt sind, so dass hier auf eine Wiederholung verzichtet wird.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird auch eine Servereinrichtung bereitgestellt, welche Prozessmittel und Funkmittel umfasst. Dabei sind die Funkmittel der erfindungsgemäßen Servereinrichtung ausgestaltet, um Schalldaten eines zu untersuchenden Fahrzeugs zu empfangen. Diese Schalldaten können dabei entweder von dem zu untersuchenden Fahrzeug selbst oder von einem anderen Fahrzeug an die Servereinrichtung übertragen werden. Die Prozessormittel sind ausgestaltet, um die Schalldaten zu analysieren und um durch die Analyse ein defektes Bauteil des Fahrzeugs zu bestimmen. Die erfindungsgemäße Servereinrichtung ist somit in der Lage den Teil des vorab beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens auszuführen, welcher von der Servereinrichtung (und nicht von einem Fahrzeug) ausgeführt wird.
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Die Vorteile der erfindungsgemäßen Servereinrichtung entsprechen somit den Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens, welche vorab im Detail ausgeführt sind, so dass hier auf eine Wiederholung verzichtet wird.
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Schließlich wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein System bereitgestellt, welches ein erfindungsgemäßes Fahrzeug und eine erfindungsgemäße Servereinrichtung umfasst.
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Die vorliegende Erfindung erlaubt den Einsatz von modernen Data Mining und Pattern Matching Algorithmen, um ausgehend von Schalldaten und gegebenenfalls Diagnosedaten eines Fahrzeugs eine mögliche Fehlerursache (d.h. ein defektes Bauteil des Fahrzeugs) zu bestimmen. Das Erfassen der Schalldaten des Fahrzeugs kann dabei selbstständig bzw. automatisch von Nachbarfahrzeugen, welche sich in der Umgebung des zu untersuchenden Fahrzeugs befinden, oder von dem Fahrzeug selbst durchgeführt werden. Bei Auffälligkeiten (d.h. es wurde ein defektes Bauteil des Fahrzeugs erkannt und bestimmt) kann der Fahrer entsprechend gewarnt werden. Die Information über das defekte Bauteil kann auch an eine Werkstatt übermittelt werden, so dass die Werkstatt schon im Vorfeld das entsprechende Bauteil bestellen kann, wodurch sich die Aufenthaltszeit des Fahrzeugs in der Werkstatt insgesamt verkürzt.
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Die vorliegende Erfindung ist insbesondere für Kraftfahrzeuge geeignet. Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf diesen bevorzugten Anwendungsbereich eingeschränkt, da die vorliegende Erfindung auch bei Schiffen, Flugzeugen sowie gleisgebundenen oder spurgeführten Fahrzeugen eingesetzt werden kann. Darüber hinaus ist der Einsatz der Erfindung selbst bei stationären Einrichtungen, beispielsweise zur Bestimmung eines defekten Bauteils einer feststehen Maschine, geeignet.
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Des Weiteren kann die vorliegende Erfindung dazu eingesetzt werden, den Zustand des Straßenbelags zu analysieren, auf welchem das erfindungsgemäße Fahrzeug fährt. Eine Änderung des Zustands des Straßenbelags über der Zeit führt zu einer entsprechenden Änderung des Geräuschpegels bzw. der Schallwellen, welche beim Fahren des Fahrzeugs auf dem Straßenbelag erzeugt werden. Schließlich ist die erfindungsgemäße Idee auch beispielsweise für Consumer Electronic interessant, da anhand der Analyse von Schalldaten zahlreiche Informationen über die Umwelt, von welcher diese die Schalldaten erzeugenden Schallwellen stammen, erlernt werden können.
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Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter erfindungsgemäßer Ausführungsformen mit Bezug zu den Figuren im Detail beschrieben.
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In 1 ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens in der Art eines Flussplans dargestellt.
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In 2 ist dargestellt, wie die Schallwellen eines zu untersuchenden Fahrzeugs von Fahrzeugen in der Umgebung erfasst werden.
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In 3 ist schematisch ein erfindungsgemäßes Fahrzeug zusammen mit einer erfindungsgemäßen Servereinrichtung dargestellt.
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Eine bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsform wird mit 1 beschrieben.
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Wenn der Fahrer eines Fahrzeugs 10 beispielsweise aufgrund einer bestimmten Geräuschentwicklung seines Fahrzeugs 10 der Auffassung ist, dass etwas an seinem Fahrzeug 10 defekt ist, betätigt er ein bestimmtes Bedienelement im Schritt S1. Durch die Betätigung dieses Bedienelements wird ein Innenmikrofon des Fahrzeugs 10 aktiviert. Im folgenden Schritt S2 werden von dem Innenmikrofon erzeugte Schalldaten zusammen mit Schalldaten von anderen Fahrzeugen oder Verkehrs-Infrastrukturobjekten, welche mit ihren Außenmikrofonen Schallwellen oder akustische Informationen des Fahrzeugs 10 erfassen, an eine außerhalb des Fahrzeugs 10 angeordnete Servereinrichtung gesendet. Die Schritte S1 und S2 werden dabei fahrzeugseitig A durchgeführt.
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Serverseitig B wird im Schritt S3 die von der Servereinrichtung empfangenen Schalldaten gefiltert, um beispielsweise Störgeräusche auszufiltern. Im folgenden Schritt S4 werden die empfangenen Schalldaten mit Mustern oder Referenz-Schalldaten verglichen, um dadurch zu entscheiden, ob an dem Fahrzeug 10 ein bekannter Defekt ermittelt werden kann. Wenn dies der Fall ist, d.h. es wurde eine ausreichend große Übereinstimmung der Schalldaten mit einem entsprechenden Muster gefunden, wodurch ein bestimmtes Bauteil des Fahrzeugs 10 als defekt bestimmt wird, wird diese Information an das Fahrzeug 10 und damit an den Fahrer gemeldet.
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In 2 ist das Fahrzeug 10 zusammen mit anderen Fahrzeugen 10‘ auf einer Straße dargestellt. Man erkennt, dass die Fahrzeuge 10‘, welche sich in der näheren Umgebung (z.B. in einem Umkreis von 50 m (besser 10 m)) zu dem Fahrzeug 10 befinden, die Schallwellen des Fahrzeugs 10 mit ihren Außenmikrofonen 1 Erfassen. Die Außenmikrofone 1 erzeugen abhängig von den Schallwellen, welche sie von dem Fahrzeug 10 erfassen, Schalldaten, welche anschließend von den entsprechenden Fahrzeugen 10‘ drahtlos an die Servereinrichtung übertragen werden. In ähnlicher Weise können die Schallwellen des Fahrzeugs 10 von Verkehrs-Infrastrukturobjekten (z.B. einer Ampelanlage), an welchen das Fahrzeug 10 vorbeifährt, erfasst und in Form von Schalldaten an die Servereinrichtung übertragen werden.
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In 3 ist schematisch ein erfindungsgemäßes Fahrzeug 10‘ zusammen mit einer erfindungsgemäßen Servereinrichtung 30 dargestellt.
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Das erfindungsgemäße Fahrzeug 10‘ umfasst eine erfindungsgemäße Vorrichtung 20, welche neben einer Steuerung 3 Funkmittel 2, ein Bedienelement 5, ein Innenmikrofon 4 und ein Außenmikrofon 1 umfasst. Die erfindungsgemäße Servereinrichtung 30 umfasst neben einer Steuerung Funkmittel 6 und Speichermittel 8. Darüber hinaus wird mit dem Bezugszeichen 40 ein erfindungsgemäßes System bezeichnet, welches zum einen die erfindungsgemäße Vorrichtung 20 und zum anderen die erfindungsgemäße Servereinrichtung 30 umfasst.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung 20 und damit das erfindungsgemäße Fahrzeug 10‘ ist ausgestaltet, um mit dem Außenmikrofon 1 Schallwellen eines anderen Fahrzeugs zu erfassen und über die Funkmittel 2 an die Servereinrichtung 30 in Form von Schalldaten zu übertragen. Darüber hinaus kann automatisch oder nach Betätigung des Bedienelements 5 das Innenmikrofon 4 aktiviert werden, um Schallwellen des Fahrzeugs 10‘ selbst zu erfassen und ebenfalls in Form von Schalldaten mittels der Funkmittel 2 an die Servereinrichtung 30 zu übertragen. Zusätzlich können Diagnosedaten des Fahrzeugs 10‘ von der Steuerung 3 ermittelt und mit Hilfe der Funkmittel 2 an die Servereinrichtung 30 übertragen werden.
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Die empfangenen Schalldaten und gegebenenfalls Diagnosedaten werden von der Servereinrichtung 30 im Speicher 8 gespeichert und ausgewertet, um abhängig von den Schalldaten und Diagnosedaten ein defektes Bauteil des Fahrzeugs 10‘ zu bestimmen. Das Ergebnis der Analyse oder Auswertung wird über die Funkmittel 6 an die Vorrichtung 20 bzw. das Fahrzeug 10‘ übertragen. Die Vorrichtung 20 stellt eine entsprechende Information über das defekte Bauteil beispielsweise auf einer Anzeige (nicht dargestellt) des Fahrzeugs 10‘ dar, um den Fahrer des Fahrzeugs 10‘ über das defekte Bauteil zu informieren.
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Darüber hinaus kann von der Servereinrichtung ein weiterer Typ von Diagnosedaten bestimmt werden, wobei eine Kenntnis der Diagnosedaten dieses Typs die Genauigkeit der Bestimmung des defekten Bauteils verbessern würde. Der Typ von Diagnosedaten kann über die Funkmittel 6 an die Vorrichtung 20 bzw. das Fahrzeug 10‘ übertragen werden, um die Diagnosedaten dieses Typs im Fahrzeug 10‘ zu ermitteln und an die Servereinrichtung 30 zu übertragen. Die Servereinrichtung 30 kann dann mit Hilfe dieser Diagnosedaten das defekte Bauteil bestimmen oder iterativ Diagnosedaten eines weiteren Typs vom Fahrzeug 10‘ anfordern, um die Bestimmung des defekten Bauteils weiter zu verbessern, usw.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Außenmikrofon
- 2
- Funkmittel
- 3
- Steuerung
- 4
- Innenmikrofon
- 5
- Bedienelement
- 6
- Funkmittel
- 7
- Steuerung
- 8
- Speicher
- 10,
- 10‘ Fahrzeug
- 20
- Vorrichtung
- 30
- Server
- 40
- System
- A
- fahrzeugseitig
- B
- serverseitig
- S1–S4
- Verfahrensschritt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008047473 A1 [0002]
- DE 10235416 A1 [0003]
- DE 102012011500 A1 [0004]
- DE 102015214739 [0020]