DE102005043254A1 - Fahrzeugsitz - Google Patents

Abstract

Bei einem Fahrzeugsitz (1) mit einem Sitzteil (2) und einer Rückenlehne (3) ist letztere von einer im Wesentlichen aufrechten Gebrauchsstellung unter Wirkung einer Federeinrichtung in eine im Wesentlichen horizontale Ladestellung klappbar. Beim Vorklappen aus der Gebrauchsstellung in die Ladestellung ist mittels der Federeinrichtung bis zum Erreichen einer Zwischenstellung eine in Richtung der Ladestellung gerichtete Federkraft erzeugbar. Weiterhin ist mittels der Federeinrichtung beim Überschreiten der Zwischenstellung eine entgegen der Richtung der Ladestellung gerichtete Federkraft herbeiführbar.

Description

• Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit einem Sitzteil und einer Rückenlehne, welche von einer im Wesentlichen aufrechten Gebrauchsstellung unter Wirkung einer Federeinrichtung in eine im Wesentlichen horizontale Ladestellung klappbar ist, wobei beim Vorklappen aus der Gebrauchsstellung in die Ladestellung mittels der Federeinrichtung bis zum Erreichen einer Zwischenstellung eine in Richtung der Ladestellung gerichtete Federkraft erzeugbar ist.
• Ein gattungsgemäßer Fahrzeugsitz ist aus der deutschen Patentanmeldung DE 10 2004 002 795 A1 bekannt. Bei diesem Fahrzeugsitz unterstützt eine Federeinrichtung das Vorklappen der Rückenlehne nur bis zu einer Zwischenstellung. Nachfolgend wird die Feder abgekoppelt, so dass nur noch die Schwerkraft der Rückenlehne in Richtung der Ladestellung wirkt.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Kontrolle des Bewegungsablaufes beim Vorklappen der Rückenlehne aus der Gebrauchsstellung in die Ladestellung weiter zu verbessern.
• Lösung
• Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass mittels der Federeinrichtung beim Überschreiten der Zwischenstellung eine entgegen der Richtung der Ladestellung gerichtete Federkraft erzeugbar ist.
• Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausführungen der Erfindung.
• Figuren
• Die Figuren stellen beispielhaft und schematisch eine Ausführung der Erfindung dar.
• Es zeigen:
• 1 einen erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz in Gebrauchsstellung,
• 2 den Fahrzeugsitz nach 1 in einer Zwischenstellung,
• 3 den gleichen Fahrzeugsitz in Ladestellung,
• 4 den Verlauf der Federkräfte beim Vorklappen der Rückenlehne.
• Der in 1 dargestellte Fahrzeugsitz 1 besteht aus einem Sitzteil 2 und einer Rückenlehne 3. Die Rückenlehne 3 ist an ihrem unteren Ende über eine Gelenk 4 mit dem Fahrzeugboden 5 schwenkbar verbunden. Das Sitzteil 2 ist an seinem vorderen Ende über einen Gelenkarm 6 an dem Fahrzeugboden 5 angelenkt und an seinem hinteren Ende mittels eines oberhalb des Gelenks 4 befindlichen weiteren Gelenk 7 drehbar an der Rückenlehne 3 angeordnet. Beim Vorklappen der Rückenlehne aus ihrer in etwa senkrechten Gebrauchsstellung nach 1 in die näherungsweise waagerechte Ladestellung wird das Sitzteil zwangsweise nach vorne und unten verlagert.
• Im Bereich des Gelenks 4 wirkt ein erstes Federelement 8 in Form einer Spiralfeder 9 bereits derart, dass es in Gebrauchsstellung der Rückenlehne eine nach vorne in Richtung der Ladestellung gerichtete Kraft F1 (Pfeil A) und in Ladestellung eine nach hinten in Richtung der Gebrauchsstellung gerichtete Kraft F1 (Pfeil B) erzeugt. Mittels eines biegeschlaffen Übertragungselements 10 ist ferner ein weiteres Federelement 11, insbesondere ein Gummizug 12, zwischen Rückenlehne 3 und Sitzteil 2 angeordnet. Das Übertragungselement 10 ist im oberen Bereich der Rückseite der Rückenlehne befestigt und wird um eine drehfeste, stangenartige Umlenkung 13 im Bereich des Gelenks 4 um etwa 90° in Richtung der Unterseite des Sitzteils 2 umgelenkt. Dort ist es mit seinem freien Ende mit dem Gummiband 12 verbunden, dass seinerseits andern Endes an der Unterseite des Sitzteils befestigt ist.
• In Gebrauchsstellung der Rückenlehne 3 ist der Gummizug 12 nahezu ungespannt. Das Vorklappen der Rückenlehne 3, welches zunächst durch die Spiralfeder 9 unterstützt wird, führt zu einem Spannen des Gummizugs und damit zum Entstehen einer dem Vorklappen entgegen gerichteten Kraft F2. Beim Erreichen der Zwischenstellung nach 2 hebt diese Gegenkraft die Kraft der Spiralfeder gerade auf (F RES = F1 + F2 = 0), so dass nur noch die Gewichtskraft der Rückenlehne 3 in Richtung der Ladestellung wirkt. Beim weiteren Vorklappen kehrt sich auch die Wirkrichtung der Spiralfeder 9 um, so dass letztlich die Rückenlehne 3 nahezu kraftfrei ihre Ladestellung nach 3 einnimmt.
• Bei diesem Vorgang gleitet das Übertragungselement 10, das beispielsweise aus einem Überhang einer rückseitigen Textilverkleidung der Rückenlehne gebildet wird, über die Umlenkung 13 und erzeugt dort eine Gleitreibung, welche den Bewegungsablauf zusätzlich dämpft.
• 4 zeigt den Verlauf der resultierenden Federkraft F RES bei Vorklappen der Rückenlehne 3, wobei sich die Kräfte F1 der ersten Federeinrichtung 4 und die Kräfte F2 der zweiten Federeinrichtung 11 in der Zwischenstellung ZS gerade aufheben. Beim Erreichen der Ladestellung LS entspricht die resultierende Federkraft F RES dem Betrag nach höchstens der (nicht dargestellten) Gewichtskraft der Rückenlehne 3, ist dieser jedoch entgegen gerichtet.

1

Fahrzeugsitz

2

Sitzteil

3

Rückenlehne

4

Gelenk

5

Fahrzeugboden

6

Gelenkarm

7

Gelenk

8

erstes Federelement

9

Spiralfeder

10

Übertragungselement

11

zweites Federelement

12

Gummizug

13

Umlenkung

GS

Gebrauchsstellung

ZS

Zwischenstellung

LS

Ladestellung

Claims (6)

1. Fahrzeugsitz (1) mit einem Sitzteil (2) und einer Rückenlehne (3), welche von einer im Wesentlichen aufrechten Gebrauchsstellung unter Wirkung einer Federeinrichtung in eine im Wesentlichen horizontale Ladestellung klappbar ist, wobei beim Vorklappen aus der Gebrauchsstellung in die Ladestellung mittels der Federeinrichtung bis zum Erreichen einer Zwischenstellung eine in Richtung der Ladestellung gerichtete Federkraft erzeugbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Federeinrichtung beim Überschreiten der Zwischenstellung eine entgegen der Richtung der Ladestellung gerichtete Federkraft erzeugbar ist.
2. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beim Zurückklappen der Rückenlehne 3 aus der Ladestellung in die Gebrauchsstellung mittels der Federeinrichtung bis zum Erreichen einer Zwischenstellung eine in Richtung der Gebrauchsstellung gerichtete Federkraft erzeugbar ist und beim Überschreiten der Zwischenstellung eine entgegen der Richtung der Gebrauchsstellung gerichtete Federkraft erzeugbar ist.
3. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinrichtung ein erstes Federelement (8), insbesondere eine Spiralfeder (9), aufweist, welche in einem Gelenk (4) der Rückenlehne (3) wirkt.
4. Fahrzeugsitz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinrichtung ein weiteres Federelement (11), insbesondere einen Gummizug (12) aufweist, welches an einem Ende über ein vorzugsweise biegeschlaffes Übertragungsglied (10) mit der Rückenlehne (3) dem Fahrzeugsitzes verbunden ist.
5. Fahrzeugsitz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass durch das Übertragungsglied (10) und/oder das zweite Federelement (11) beim Vorklappen der Rückenlehne (3) eine Reibkraft erzeugbar ist.
6. Fahrzeugsitz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzteil (2) an seinem hinteren Ende mittels eines Gelenks 7 drehbar mit der Rückenlehne (3) verbunden und bei deren Vorklappen absenkbar ist, wobei das zweite Federelement (11) an seinem anderen Ende mit dem Sitzteil (2) verbunden ist.