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Die
Erfindung betrifft eine verstellbare Fahrzeugsitzanordnung in insbesondere
dem Fahrerhaus eines Nutzkraftfahrzeuges nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
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Um
eine Fahrzeughochachse schwenkbar in verschiedene Schwenkpositionen
verlagerbare Fahrzeugsitze sind beispielsweise aus
DE 43 04 398 A1 und
DE 44 05 396 C2 bekannt.
Bei den Ausführungen
nach den beiden vorgenannten Dokumenten liegt die Schwenkachse jeweils
mit Bezug auf die Unterseite des betreffenden Sitzes außermittig,
das heißt
exzentrisch. Dabei befindet sich die Schwenkachse nach
DE 43 04 398 A1 in einem
Eck-Randbereich des Sitzes und zwar in einem solchen Eckbereich
an der Vorderkante des Sitzes, der von einer benachbarten Fahrzeugtür entfernt
liegt. Bei einer derartigen Schwenkachsanordnung kann der Sitz von
einer zur Vorderseite des Fahrzeuges gerichteten Position zur Fahrzeugmitte
hin geschwenkt werden und zwar derart, dass die Sitzvorderkante
in Fahrzeugquerrichtung in einem von der Fahrzeugtür beabstandeten
Bereich zu liegen kommt, der sich zwischen der Rückenlehne des Sitzes und der
Fahrzeugtür
befindet.
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Die
Lagerung des vorstehend beschriebenen, bekannten schwenkbaren Fahrzeugsitzes
erfolgt jeweils ausschließlich
in der Schwenkachse.
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Die
Erfindung beschäftigt
sich bei einer gattungsgemäßen Fahrzeugsitzanordnung
mit dem Problem, einen konstruktiv möglichst einfach und funktional
sicher wirkenden Verschwenkmechanismus zu schaffen, der platzsparend
zwischen Fahrzeugboden und Unterseite des zu verschwenkenden Sitzes
angebracht werden kann.
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Gelöst wird
dieses Problem bei einer gattungsgemäßen Fahrzeugsitzanordnung durch
eine Ausbildung nach den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs
1.
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Vorteilhafte
und zweckmäßige Ausgestaltungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, den Fahrzeugboden
in dem von dem Sitz beaufschlagten Bereich mit Führungsbahnen zu versehen, in
die in diesen verschiebbare Führungsmittel des
an der Unterseite des Fahrzeugsitzes angebrachte Führungsmittel
eingreifen können,
wobei ein fahrzeugseitiges, in Hochachse ausgerichtetes Schwenklager
vorgesehen ist, um das der Sitz bei einem Verfahren der Führungsmittel
in den Führungsbahnen
verschwenkt werden kann.
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Dabei
ist es besonders zweckmäßig, sowohl die
Lagerung der Schwenkachse an dem Fahrzeugsitz sowie die Anordnung
der Führungsmittel
jeweils in den Außenrandbereichen
der Fahrzeugsitzunterseite vorzusehen und dort wiederum bevorzugt
in den Eckbereichen bei einer rechteckig ausgebildeten Fahrzeugsitzunterseite.
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Damit
die Führungsbahnen
in einem bevorzugt ebenen Fahrzeugboden keine herausragenden Hindernisse
darstellen, sind diese zweckmäßigerweise
als in den Fahrzeugboden eingreifende Füh rungsnuten auszubilden. Um
auf einfache Weise ein Herausgleiten eines Führungsmittels aus der Führungsbahn
in Hochachse nach oben verhindern zu können, besitzen die Führungsnuten
einen von oben aus gesehen hinterschnittartigen Querschnitt. Ein
solcher Querschnitt kann beispielsweise in einem bei derartigen
Führungsnuten
bekannten T-Querschnitt bestehen.
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Die
erfindungsgemäß schwenkbare
Fahrzeugsitzanordnung eignet sich besonders günstig für ein Fahrerhaus eines Nutzfahrzeug,
bei dem sich zwischen zwei an den Queraußenseiten angebrachten Sitzen
in der Fahrzeugmitte ein Freiraum befindet. Um in einem solchen
Fall wenigstens einen oder auch beide der vorderen Sitze mit der
Vorderkante zu diesem mittleren Freiraum hin schwenken zu können, ist
die Schwenkachse bei den betreffenden Sitzen jeweils in demjenigen
hinteren Eckbereich vorzusehen, der der jeweils benachbarten Fahrzeugseitenwand
zugewandt ist. Die Anordnung der Führungsbahnen, die parallel
beabstandet kreisförmig verlaufen
ergibt sich dann zwangsläufig,
wobei an dem Sitz zwei im Vorderkantenbereich und eine in dem hinteren
von dem Schwenklager entfernten Eckbereich angeordnete Führungsmittel
zum Eingreifen in die zugeordneten Führungsbahnen in der Regel ausreichend
sind.
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Die
erfindungsgemäße Sitzanordnung
ist mit Arretiermitteln ausgerüstet,
die zumindest ein Verriegeln der Sitzposition in den Schwenkendpositionen des
Sitzes ermöglichen.
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Der
Sitz kann nach einem jeweiligen Lösen der Arretiermittel von
Hand oder auch motorisch verschwenkt werden.
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Sitze
für den
Fahrer und gegebenenfalls auch Beifahrer, die in Fahrerhäuser von
Nutzkraftfahrzeugen eingebaut werden, besitzen üblicherweise einen Sockel in
der Form eines Sitzkastens, mit dem sie auf dem Fahrzeugboden befestigt
werden. Bei Fahrzeugsitzen übliche
Verstelleinrichtungen einschließlich
Federungen befinden sich bei derartigen Sitzausführungen in einem Bereich zwischen
dem als Sitzkasten ausgebildete Sockel und dem Sitz. Auf diese Weise
lässt sich
eine erfindungsgemäße Verschwenkeinrichtung
auf einfache Weise zwischen der Unterseite eines solchen Sitzkastens
und dem Fahrzeugboden anbringen, ohne in die übrigen sich zwischen dem Sitzkasten
und dem Sitz befindlichen Verstelleinrichtungen eingreifen zu müssen. Dies
hat insbesondere den Vorteil, dass ein üblicher, mit einem Sitzkasten
ausgerüsteter
Fahrzeugsitz für
eine verschwenkbare Lagerung auf einem Fahrzeugboden lediglich mit
einer Aufnahme für
die Schwenkachse sowie Führungsmitteln
zum Eingreifen in die Führungsbahnen
versehen werden muss. Eine an sich bekannte, übliche Sitz-Sitzkastenkombination lässt sich
somit in einer denkbar einfachen Weise für eine Verwendung als schwenkbarer
Sitz umgestalten.
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Ein
vorteilhaftes, nachstehend näher
erläutertes
Ausführungsbeispiel
ist in der Zeichnung dargestellt.
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In
dieser zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf den Boden eines Nutzkraftfahrzeug-Fahrerhauses mit
strichpunktiert angedeuteten, horizontal verschwenkbar angeordneten
Vordersitzen,
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2 eine
Seitenansicht von der Fahrzeugmitte aus auf den Fahrersitz.
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In
einem Fahrerhaus eines Nutzkraftfahrzeuges sind auf dessen Boden 1 zwei
Vordersitze, nämlich
ein Fahrersitz 2 und ein Beifahrersitz 3 jeweils horizontal
schwenkbar angeordnet. Diese beiden Sitze 2, 3 sind
in der Zeichnung in 1 lediglich strichpunktiert
angedeutet. Die beiden Sitze 2, 3 sind jeweils
benachbart zu einer Fahrzeugseitenwand angeordnet. Zwischen den
beiden Fahrzeugsitzen 2, 3 befindet sich in der
Mitte ein begehbarer Freiraum. Der Fahrzeugboden 1 ist
innerhalb des Fahrerhauses im wesentlichen eben.
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Die
Sitze 2, 3 sind von einer Sitzstellung in Fahrzeuglängsachse
zur Fahrzeugmitte hin um jeweils 90° in eine Ausrichtung in Fahrzeugquerrichtung
schwenkbar. Der Freiraum zwischen den beiden Sitzen 2, 3 in
der Fahrzeugmitte ist derart ausgelegt, dass ein solcher auch dann
noch besteht, wenn beide Sitze 2, 3 in Fahrzeugquerrichtung
geschwenkt sind.
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Die
Fahrzeugsitze 2, 3 bestehen aus einem Sitzunterteil
mit Rückenlehne
und einem als Sitzkasten ausgebildeten Sockel 4. Der Sitzbereich
oberhalb des jeweiligen Sockels 4 ist gegenüber diesem
in bei Fahrzeugsitzen üblicher
Weise verstellbar und zwar beispielsweise in Längs- und Hochachsrichtung,
wobei auch eine Sitzfederung in diesem Bereich vorgesehen sein kann.
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In
durchgehenden Linien ist von den Sitzen 2 und 3 in
der 1 jeweils der Sitzkasten 4 gezeichnet.
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Die
nachstehende Beschreibung betrifft den Fahrersitz 2, wobei
diese Beschreibung analog auch für
den Beifahrersitz 3 gilt.
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In
dem Bereich des Fahrzeugbodens 1, in dem sich der schwenkbar
angeordnete Fahrersitz 2 befindet, sind kreisbogenförmige, parallel
zueinander beabstandet verlaufende Führungsbahnen 5, 6 in
der Form von Führungsnuten
mit jeweils T-förmigem Querschnitt
in den Fahrzeugboden 1 eingeformt. Der Krümmungsmittelpunkt
der beiden kreisbogenförmigen
Führungsbahnen 5, 6 liegt
in einer fahrzeugseitig fest in dem Fahrzeugboden 1 vorgesehenen Schwenkachse 7.
Diese Schwenkachse 7 greift in dem hinteren Bereich des
Sitzkastens 4 an, der der benachbar ten Fahrzeugseitenwand
zugeordnet ist. In den Fahrzeugseitenwänden befinden sich jeweils den
Sitzen 2, 3 zugeordnete Fahrzeugtüren 8.
Von dem Sitzkasten 4, das heißt von dessen Unterseite aus,
greifen drei Führungsmittel 9, 10 und 11 in
die Führungsbahnen 5, 6 ein.
Von diesen Führungsmitteln
befinden sich zwei, nämlich
die Führungsmittel 9 und 10 im
Vorderbereich des Sitzkastens 4 und greifen in die Führungsbahn 5 mit
dem gegenüber
der Führungsbahn 6 größeren Radius
ein. Die vorderen Führungsmittel 9, 10 sind
dabei an dem Sitzkasten 4 derart angeordnet, dass sie gemeinsam
in die Führungsbahn 5 eingreifen
können.
Dazu muss das an der rechten Seite des Sitzkastens 4 vorgesehene Führungsmittel
gegenüber
dem an der linken Seite vorgesehenen Führungsmittel 9 zum
Fahrzeugheck hin versetzt sein. Das in dem hinteren rechten Eckbereich
des Sitzkastens 4 vorgesehene dritte Führungsmittel 11 greift
in die Führungsschiene 6 ein.
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Ein
um die Schwenkachse 7 eingetragener Doppelpfeil weist den
möglichen
Schwenkbereich des Sitzes 2 aus. Danach kann der Fahrzeugsitz 2 aus
seiner Fahrposition um 90° in
eine Position geschwenkt werden, wie sie derjenigen des Beifahrersitzes 3 in
der eingezeichneten Position entspricht.
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An
dem Sitzkasten 4 vorgesehene, nicht gezeichnete Verriegelungselemente
ermöglichen
ein Arretieren bzw. Verriegeln des Sitzes 2 in zumindest den
vorbeschriebenen Schwenkendpositionen.
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Die
Beschreibung der schwenkbaren Anordnung des Fahrersitzes 2 gilt
in entsprechender Weise für
den Beifahrersitz 3.
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Die
erfindungsgemäße, horizontale
Verschwenkbarkeit der Sitze 2 und 3 bietet den
Vorteil, dass Personen, die sich auf diesen Sitzen befinden, bei
einer Sitz-Querposition besonders bequem durch die Fahrzeugtüren 8 ein-
und aussteigen können. Darüber hinaus
kann eine Querstellung der beiden Sitze 2, 3 bei
ruhendem Fahrzeug für
ein Gegenübersitzen
der die Sitze belegenden Personen benutzt werden. Bei ausreichend
Freiraum zwischen den quer gestellten Sitzen 2, 3 kann
zwischen diesen ein Tisch aufgestellt werden.
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Alle
in der Beschreibung und in den nachfolgenden Ansprüchen dargestellten
Merkmale können sowohl
einzeln als auch in beliebiger Form miteinander kombiniert erfindungswesentlich
sein.