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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufreinigung langkettiger, überwiegend
linearer Fettalkohole durch Lösemittelentölung zur
Herstellung hochlinearer Fettalkohole.
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Überwiegend
lineare C20- bis C32- Fettalkohole sind industriell, z.B. nach dem
Ziegler-Verfahren,
erhältlich.
Hierbei werden Aluminium, Wasserstoff und Ethylen zu Trialkylaluminium-Verbindungen
umgesetzt. Nach Oxidation und Hydrolyse erhält man Alkohol-Gemische mit
einer Kettenlänge
von 2 bis etwa 32 Kohlenstoffatomen (ALFOL-Prozess). Aus diesen
lassen sich durch Fraktionierung langkettige, primäre, geradzahlige und überwiegend
lineare Alkohol-Gemische
mit einer Kettenlänge
von 20 bis etwa 32 (NAFOL® 20+ bzw. ALFOL® 20+)
und 22 bis etwa 32 Kohlenstoffatomen (NAFOL® 22+
bzw. ALFOL® 22+)
gewinnen. Der Gehalt an linearen, primären, geradzahligen Alkoholen
liegt bei ca. 75 Gew.-% bzw. 60 Gew.-%.
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Nach
einer besonderen Ausführung
des Ziegler-Prozesses werden C 12 plus Olefine während des Kettenaufbaus (Wachstumsreaktion)
zugesetzt (EPAL-Prozess). Das resultierende Produkt der Fraktionierung (EPAL
20+) weist jedoch nur einen Gehalt an linearen, primären, geradzahligen
Alkoholen von ca. 30 Gew.-% auf.
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Nach
der
DE 10 2004 030080 wird
für die
Wachstumsreaktion mit Ethylen eine langkettige Trialkylaluminium
Verbindung, z.B. Trioctadecylaluminium, eingesetzt. Hierbei erhält man nach
Oxidation und Hydrolyse Fettalkoholgemische, die zu ca. 80 Gew.-%
lineare primäre
Alkohole mit einer Kettenlänge
von größer 18 aufweisen.
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Weiterhin
können
langkettige Fettalkohol-Gemische durch Überführung von Ethylenoligomeren,
mit einer mittleren Molmasse von 400 bis 700 g/mol, in die entsprechenden
Alkohole hergestellt sein. Derartige Produkte sind unter dem Handelsnamen
UNILIN® Alkohole
bekannt. Die Alkohol-Gemische weisen eine durchschnittliche Kettenlänge von
C24 bis C50, bei einem Gehalt an primären, linearen Alkoholen von
ca. 80 Gew.-%, auf.
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Auf
Basis von natürlichen
Rohstoffen wie Bienenwachs, Zuckerrohrwachs und Reiswachs lassen
sich langkettige, lineare, primäre,
geradzahlige Alkohol-Gemische mit einer Kettenlänge von 24 bis 34 gewinnen. Als
vorteilhaft hat sich dabei die alkalische Hydrolyse des Wachses,
die nachfolgende Extraktion des Fettalkohol-Seifenrückstands
und abschließende
Kristallisation des Rohalkohols erwiesen.
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Nach
dieser Methode können
Ausbeuten von ca. 30% bei Reinheiten von 80 bis 98% erzielt werden (vergleiche
EP 0 654 262 und WO 94/07830).
Auf Grund der beschränkten
Verfügbarkeit
der natürlichen Wachse
und der geringen Ausbeute ist dieses Verfahren zur Herstellung von
Alkoholen mit einer Kettenlänge von
größer 18 Kohlenstoffatomen
großtechnisch
nicht anwendbar.
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Zur
Aufreinigung von Fettalkohol-Gemischen mit einer Kettenlänge von
größer 20 bis
60 Kohlenstoffatomen sind bereits Kristallisationsverfahren vorgeschlagen
worden. So lassen sich Fettalkohol-Gemische, z. B. über Lösungsmittelkristallisation,
in überwiegend
lineare und überwiegend
verzweigte Fraktionen trennen (vergleiche
EP 0 154 363 A1 ). Nach der
DE 1202262 B wird
ein niedrigmolekularer paraffinischer Kohlenwasserstoff als Lösungsmittel
für die
Umkristallisation von Fettalkoholen empfohlen, um diese von Paraffinen, CO-haltigen
Verbindungen und Olefinen zu befreien. Die GB 945774 hat u.a. die
Trennung von gesättigten
von ungesättigten
Fettalkoholen durch Lösungsmittelkristallisation
zum Gegenstand. Die Fettalkohole werden hierzu in Nitroparaffin
bei erhöhter
Temperatur gelöst
und anschließend
unter Abkühlen
auskristallisiert. Die
US 3,028,435 stellt
sich die Aufgabe Cetylalkohol und Oleylalkohol zu trennen und empfiehlt
durch Lösen
eines Anteils des Alkohol-Gemisches in der Wärme in einem Nitrokohlenwasserstoff-Lösungsmittel
durch Auskristallisieren von überwiegend
Cetylalkohol Cetylalkohol als Feststoff anzureichern.
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Es
hat sich nun überraschenderweise
gezeigt, dass sich Fettalkoholgemische mit einer Kettenlänge von
größer 18 Kohlenstoffatomen
besonders gut mittels des Verfahrens der Lösemittelentölung aufreinigen lassen, wonach
Fettalkoholgemische mit größer 90 Gew.-%
an linearen Alkoholen erhältlich
sind.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist wie folgt als Verfahren zum Aufreinigen von Fettalkoholrohgemischen
charakterisiert, wobei das Fettalkoholrohgemisch enthält,
- – größer 95 Gew.-%
Alkohole mit einer Kettenlänge
von 18 bis 60, insbesondere 20 bis 32, Kohlenstoffatomen, bezogen
auf das Gewicht der in dem Fettalkoholrohgemisch enthaltenen Alkohole,
und
- – von
50 bis 98 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 90 Gew.-%, lineare Fettalkohole,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Fettalkoholrohgemisches,
dadurch
gekennzeichnet, dass man
- – aus
dem Fettalkoholrohgemisch Fettalkohol-Feststoffpartikel gewinnt,
- – die
Fettalkoholpartikel in einem Maischebehälter mit Lösemittel kontaktiert, um die
Fettalkohol-Feststoffpartikel in der Summe zu kleiner 60 Gew.-%,
insbesondere zu kleiner 40 Gew.-%, im Lösemittel aufzulösen (Extraktionsschritt)
und
- – das
Fettalkohol-Feststoffpartikel Lösemittelgemisch
filtriert (Filtrationsschritt) und wäscht, um aus den nicht oder
teilaufgelösten
Fettalkohol-Feststoffpartikeln eine aufgereinigte Fettalkohol-Fraktion
mit einem gegenüber
dem Fettalkoholrohgemisch erhöhtem
Anteil linearer Fettalkohole zu gewinnen.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
sind Gegenstand der Unteransprüche
oder nachfolgend beschrieben.
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Besonders
geeignete Fettalkoholgemische sind hierbei Fettalkohol-Rohgemische,
welche nach dem Ziegler-Verfahren erhalten wurden. Hierbei werden
die Ethylen-basierten Fettalkoholrohprodukte zu Fettalkoholgemischen
mit einem Gehalt an linearen primären geradzahligen Alkoholen
von größer 90 Gew.-%
mit Ausbeuten von größer 40 Gew.-%
aufgereinigt.
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Als
Rohstoffe können
somit insbesondere Ziegler-Alkohole, insbesondere gemäß ALFOL-Prozess, sowie Fettalkohole
aus modifizierten Ziegler-Prozessen eingesetzt werden. Weniger gut
geeignet sind sogenannte UNILIN-Alkohole, wenn diese hohe Anteile
primärer
Verunreinigungen, wie z.B. Paraffine, aufweisen. Ebenfalls nicht
geeignet sind Ziegler-Alkohole mit zu niedrigem linearen Alkoholgehalt,
deren linearer Alkoholgehalt kleiner 50 Gew.-% beträgt.
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Als
vorteilhafte Lösungsmittel
haben sich erwiesen: Kohlenwasserstoffe (wie z. B. Pentan, Hexan, Heptan,
Octan und Cyclohexan), überkritisches
Kohlendioxid, Ketone (wie Aceton, Propanon, Butanon, Methylethylketon
(MEK), Methylisobutylketon (MIBK), 3-Heptanon), Ether (wie z. B.
Diethylether, Methyl-tert-butylether, Furan, Tetrahydrofuran, Dioxan),
Alkohole (wie z. B. Methanol, Ethanol, n-Propanol, iso-Propanol, n-Butanol,
2-Butanol, n-Pentanol, tert-Butanol, n-Hexanol), aromatische Lösungsmittel
(wie z. B. Benzol, Toluol, o-, m-, p-Xylol, Ethylbenzol, Phenol,
Cumol), Ester (wie z. B. Essigsäureethylester,
Essigsäuremethylester), fluorierte
und halogenierte Kohlenwasserstoffe (wie z. B. Methylenchlorid,
Chloroform, Tetrachlormethan, 1,2-Dichlorethan, Trichlorethan, 1,2-Dichlorpropan,
1,2,3-Tichlorethan) und deren Mischungen. Als besonders vorteilhaft
haben sich Mischungen aus Dichlorethan/Toluol, MEK/Cumol, Methylacetat/Cumol,
Aceton/Cumol, MIBK/Toluol, MEK/Toluol, MEK/MIBK, MIBK/Cyclohexan
und MEK/Cyclohexan erwiesen. Für
eine Entölung nur
mit einem Lösungsmittel
erwiesen sich MEK, Methylacetat, Dichlorethan und Aceton als am
besten geeignet.
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Das
Lösemittelextraktionsverfahren
weist folgende Verfahrensschritte auf:
- – Kontaktieren
der Feststoffpartikel mit dem Lösemittel
bzw. Lösemittelgemisch,
insbesondere Feststoffpartikel, welche durch Versprühung gewonnen
wurden, und
- – Filtration.
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Insbesondere
werden folgende Verfahrensschritte durchlaufen:
- a)
Gewinnung von Feststoffpartikeln, insbesondere durch Versprühen,
- b) 1. Extraktions- und Filtrationsstufe,
- c) ggf. 2. Extraktions- und Filtrationsstufe,
- d) Lösungsmittelrückgewinnung
aus dem Mutterfiltrat (Ablauf) und
- e) Lösungsmittelrückgewinnung
aus dem Produktstrom.
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Alternativ
zum Versprühen
kann der Rohalkohol auch auf andere Art als in einem Kühlturm zu
Partikeln kristallisiert werden, z. B. können auch Tropfen, Kugeln,
Pastillen, Schuppen und Pulver eingesetzt werden. Bei der Kristallisation
im Lösemittel
kann diese durch Eindüsen
in das gekühlte
Lösungsmittel
erhalten werden. Eine weitere Methode ist es, den Fettalkohol zunächst durch
Temperaturerhöhung
im Lösemittel
zu lösen
und diesen durch Abkühlen
wieder auszukristallisieren und danach zu filtrieren. Geeignet sind
auch Anlagen, in denen das auskristallisieren durch Zufügen eines
fällenden
Lösemittels
initiiert wird. Besonders bevorzugt sind jedoch gesprühte Rohprodukte,
da hierbei eine für
die Extraktion/Filtration besonders geeignete Partikelgröße und Partikelform
sowie Stoffgradient erzielt wird.
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Die
nach oben beschriebenen Verfahren gewonnenen linearen Alkoholgemische
mit einer Kettenlänge von
18 bis 60 Kohlenstoffatomen und einer Reinheit von > 90 Gew.-% besitzen
aufgrund Ihrer Reinheit und breiten C-Kettenverteilung besondere
anwendungstechnische Vorteile. So besitzen derartige Alkohole neben einem
deutlich erhöhten
Erstarrungspunkt eine wesentlich höhere Kristallinität und Lipophilie.
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In
aus den Alkoholen erhältlichen
Derivaten wie Alkoxylaten (wie Ethoxylate, Propoxylate), Sulfaten, Ethersulfaten,
Sulfosuccinaten, Phosphaten, Aminen, quartären Ammonium-Verbindungen, Säuren, Amiden, Estern,
Ethern, Mercapatanen und Thioethern führt die hohe Reinheit zu einer
wesentlichen Reduzierung von unerwünschten Nebenprodukten bzw.
unreaktiven Rückständen. Daneben
führt die
breite Kohlenstoffkettenverteilung zu einem erweiterten Schmelzbereich.
Als besonders vorteilhaft erweist sich diese breite Kohlenstoffkettenverteilung
für die
Herstellung von Pour Point Depressants (PPD).
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Darüber hinaus
bieten die oben beschriebenen linearen, primären, geradzahligen Alkoholgemische eine
hervorragende Basis für
die Herstellung von langkettigen Fettalkoholen mit engeren Alkoholschnitten
bzw. Einzelschnitten. So lassen sich unabhängig von der natürlichen
Verfügbarkeit
Eicosanol, Docosanol, Tetracosanol, Hexacosanol, Octacnsanol und
Triacontanol in hohen Reinheiten herstellen und bieten damit eine
kostengünstige
und wesentlich einfacher verfügbare
Rohstoffquelle für
derartige Alkohole.
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Derartige
Alkohole, deren Destillationsprodukte und Derivate lassen sich in
einer Vielzahl von Anwendungen wie Kosmetik, z.B. als Perlglanzmittel,
Haarkonditionierer oder Konsistenzgeber einsetzen. Verwendet werden
können
sie in oder als Pour Point Depressants (PPD), Gleitmitteln, Trennmitteln,
Druckfarben, Tinten, Lacken, Klebstoffen, Schmierstoffen, Metallbearbeitungsflüssigkeiten,
Wachsen, Fetten und Papierentschäumern.
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Ebenso
sind sie im Agro-Bereich als Depotwachs, z.B. für Fungizide oder Pestizide,
sowie in der Textil- und Lederverarbeitung geeignet einsetzbar.
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Mischungen
aus höheren
aliphatischen, primären
Alkoholen von C20 bis C36 (Policosanol) können als pharmazeutische Wirkstoffe,
z.B. Lipidsenker, zur Erniedrigung des Gesamt- und LDL Cholesterols
eingesetzt werden.
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Besonders
geeignete Fettalkoholgemische enthalten Eicosanol, Docosanol, Tetracosanol,
Hexacosanol, Octacosanol und/oder Triacontanol.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird exemplarisch anhand 1 erläutert, ohne auf diese beschränkt zu sein.
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Versprühen: Der
geschmolzene Rohalkohol (R-0) wird über Rohwarepumpen aus den Rohwarentanks in
die Anlage gepumpt. In Filtern, die dem Sprühturm vorgeschaltet sind, werden
feste Verunreinigungen, welche den Prozess stören könnten, zurückgehalten und ausgeschieden.
Der geschmolzene Rohalkohol (R-0) wird anschließend volumengesteuert auf den
Sprühturm
gegeben. Der Sprühturm
besteht aus der Kühlzone im
oberen Bereich und einer Bodenzone zum Auffangen des Rohfettalkoholkornes.
Der geschmolzene Rohalkohol wird mit einem Sprühdruck von 2 bis 10 bar über Düsen von
oben in die Kühlzone
versprüht.
Mittels Wasser- oder Luft/Stickstoffeindüsung werden die Paraffintropfen
während
des Herunterfallens schnell auf Temperaturen unterhalb des Erstarrungspunktes
abgekühlt.
Dabei erhält
man ein Pulver mit einer mittleren Korngröße von ca. 0,1 mm bis 1 mm.
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Diese
Behandlung führt
zu einer Kristallisation des Rohalkoholes (R-0). Wichtig ist eine
möglichst
große
Oberfläche
zu schaffen, auf die das Extraktionslösemittel einwirken kann. Die
tatsächliche
verwendete Korngröße stellt
dabei einen Kompromiss dar, zwischen der Schaffung einer großen Oberfläche (kleine
Partikel) zur Erhöhung
der Extraktionsleistung und der Herstellung eines Filterkuchens,
der mit gutem Durchsatz (große
Partikel) filtrierbar ist.
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Die
erstarrten Rohalkoholkörner
(R-1), die beim wasserbasierten Kühlprozess als Maische auf der Wasseroberfläche in der
Bodenzone des Sprühturms
aufschwimmen, werden über
2 Förderbänder zum
ersten Maischbehälter
(M-1) transportiert. Um eine Abtrennung des mitgerissenen Wassers
zu erreichen, wird die Maische auf dem 2. Förderband schräg nach oben
gefördert.
Das Wasser kann hierbei durch die Spalten des Förderbandes ablaufen.
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Unter
Luft- oder Stickstoffkühlung
werden die Rohalkoholkörner
(R-1) über
Förderbänder oder
Förderschnecken
in den Maischbehälter
transportiert.
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1. Extraktions- und Filtrationsstufe:
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Das
Rohalkohol-Pulver (R-1) wird im Maischebehälter (M-1) mit dem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch
versetzt und gerührt.
Die Verweilzeit (τ)
des Rohalkoholpulvers (R-1) im 1. Maischebehälter beträgt ca. 5 bis 30 min. Das Lösemittel/Produkt-Verhältnis liegt
dabei zwischen 0,5:1 und 30:1, bevorzugt aber zwischen 2:1 und 5:1.
Die Extraktionstemperatur ist abhängig vom gewählten Lösemittel/Lösemittelgemisch
und kann zwischen –20° und 40°C liegen.
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Das
Rohalkohol/Lösungsmittel-Gemisch
(R-2) wird mittels Maische-Pumpen mit einem Druck von 0,1–1 bar kontinuierlich
auf die Drehfilter der ersten Filtrationsstufe gefördert. Dort
wird zunächst
das Mutterfiltrat (LF-1) abgetrennt. Danach wird der Filterrückstand
mit Waschfiltrat der 2. Filtrationsstufe (LF-4) gewaschen und das
Waschfiltrat (LF-2) in den 1. Maischebehälter (M-1) überführt. Abschließend wird
ein großer
Teil der Lösungsmittelreste
mit Spülluft
aus dem Filterrückstand
geblasen. Das Mutterfiltrat (LF-1) wird der Lösungsmittelrückgewinnung
(VS-1) zugeführt.
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In
der letzten Zone der Filtration wird der Filterkuchen unter hohem
Druck mit frischem Lösungsmittel (L-0)
von der Oberfläche
des Drehfilters abgespritzt und gelangt in den 2. Maischebehälter (M-2).
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2. Extraktions- und Filtrationsstufe:
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Die
zweite 2. Extraktions- und Filtrationsstufe ist wie die erste aufgebaut.
Für das
Waschen und das Abspritzen wird hierbei frisches Lösungsmittel
(L-0) eingesetzt. Das Mutterfiltrat (LF-4) wird in den 1. Maischebehälter (M-1)
zurückgeführt und
das Waschfiltrat (LF-4) zum Waschen des 1. Filterrückstands
eingesetzt. Der Filterkuchen der 2. Filtrationsstufe wird nach dem
Abspritzen der Lösungsmittelrückgewinnung
(VS.2) zugeführ.
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Lösungsmittelrückgewinnung
aus dem Mutterfiltrat und dem Produktstrom: Die Lösungsmittelrückgewinnung
erfolgt über
Destillationskolonnen und/oder Vakuumstripper. Das Lösungsmittel
wird anschließend kondensiert
und in den Lösungsmittelvorratsbehälter als
Frischlösungsmittel
(L-0) zurückgeführt. Die
Lösungsmittelrestgehalte
im Produktstrom (H-Fraktion) und Mutterfiltratstrom (N-Fraktion)
sollten unter 0,6 ppm liegen.
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Experimenteller Teil
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Eingesetzte Rohstoffe:
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- NAFOL® 20+
(SASOL): Gemische langkettiger Fettalkohole mit C20- bis C32- Kohlenstoffatomen
und einem Gehalt an primären,
linearen, gesättigten
Alkoholen von etwa 75 Gew.-%
- NAFOL® 22+
(SASOL): Gemische langkettiger Fettalkohole mit C22- bis C32- Kohlenstoffatomen
und einem Gehalt an primären,
linearen, gesättigten
Alkoholen von etwa 60 Gew.-%
- NAFOL® 24+
(SASOL): Gemische langkettiger Fettalkohole mit C24- bis C32- Kohlenstoffatomen
und einem Gehalt an primären,
linearen, gesättigten
Alkoholen von etwa 40 Gew.-%.
- UNILIN® 425
(Baker Petrolite): Gemische langkettiger Fettalkohole mit C12- bis
C48- Kohlenstoffatomen und einem Gehalt an primären, linearen, gesättigten
Alkoholen von etwa 80 Gew.-%
- EPAL® 20+
(BP AMOCO): Gemische langkettiger Fettalkohole mit C20- bis C32-
Kohlenstoffatomen und einem Gehalt an primären, linearen, gesättigten
Alkoholen von etwa 30 Gew.-%.
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Vergleichsbeispiel 1 Schmelzkristallisation
von NAFOL® 20+
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15
kg NAFOL
® 20+
(76,7 Gew.-% n-Alkohole) wurden einer dreistufigen Schmelzkristallisation
unterzogen. Die Schmelzkristallisation nach Sulzertechnologie (analog
zu
EP 0892033 ) besteht
aus mehreren Verfahrensschritten. Zunächst wurde der Rohalkohol geschmolzen
und danach langsam ca. 5°C
unter den Kristallisationspunkt abgekühlt, dabei begann der Rohalkohol
an den Reaktorwandungen zu kristallisieren. Nach ca. 300 min wurde
der flüssige
Anteil am Kristallisatorboden abgelassen und danach die Temperatur
um ca. 2 bis 3°C
angehoben. Dadurch wurde das Ausschwitzen der Verunreinigungen initiiert.
Dann wird über
einen Zeitraum von 6 bis 10 Stunden die Temperatur langsam so erhöht, dass
die Verunreinigungen in konstantem Massefluss ausschwitzen. Abschließend wird
das im Kristallisator verbliebene, feste, aufgereinigte Kristallisat geschmolzen
und der nächsten
Stufe zugeführt.
Das Verfahren arbeitet dreistufig, wobei die 2. Stufe die Rohware
verarbeitet, die 1. Stufe bereitete die Ablauffraktionen der 2.
Stufe nochmal auf. In der 3. Stufe wurde aus den Kristallisaten
der 1. und 2. Stufe schließlich
das Endprodukt hergestellt. Die unterschiedlichen Stufen arbeiten
mit internen Rückläufen aus
der vorherigen gleichen Stufe, aber auch mit Rückläufen aus der jeweils nächsthöheren Stufe.
Dadurch wird die Trennleistung und damit die Ausbeute des Verfahrens
erhöht.
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Nach
obigem Prozess ließ sich
ein Produkt mit einem n-Alkohol-Anteil von 88,6 Gew.-% und einer
Ausbeute von 49 Gew.-% erzielen. Die Alkoholverteilung von Edukt
und Produkt ist in Tabelle 1 zusammengestellt.
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Vergleichsbeispiel 2 Lösungsmittelkristallisation
von NAFOL® 20+
unter Verwendung von n-Heptan
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1
kg NAFOL® 20+
(76,4 Gew.-% n-Alkohole) wurde bei 60°C in 4 kg Heptan gelöst. Die
Lösung
wurde sukzessive auf 30°C
abgekühlt
und für
ca. 1 h bei dieser Temperatur gehalten. Danach wurden die gebildeten Kristalle
abfiltriert. Die Lösungsmittelrückstände wurden
bei 40°C
im Vakuum entfernt. Man erhielt eine Alkohol-Mischung mit 93,4 Gew.-%
n-Alkohol-Anteil in 30,4 Gew.-% Ausbeute. Die exakte Alkoholverteilung
von Edukt und Produkt ist in Tabelle 1 zusammengestellt.
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Vergleichsbeispiel 3 Lösungsmittelkristallisation
von NAFOL® 20+
unter Verwendung von Leichtbenzin
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1
kg NAFOL® 20+
(73,3 Gew.-% n-Alkohole) wurde bei 50°C in 4,5 kg Leichtbenzin gelöst. Die
Lösung wurde
sukzessive auf 20°C
abgekühlt
und für
ca. 1 h bei dieser Temperatur gehalten. Danach wurden die gebildeten
Kristalle abfiltriert. Die Lösungsmittelrückstände wurden
bei 40°C
im Vakuum entfernt. Man erhielt eine Alkohol-Mischung mit 90,5 Gew.-%
n-Alkohol-Anteil
in 27,0 Gew.-% Ausbeute. Die exakte Alkoholverteilung von Edukt
und Produkt ist in Tabelle 1 zusammengestellt.
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Versprühen des Rohalkohols
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Die
gewünschte
Fettalkoholmenge wurde in einem beheizbaren Druckbehälter flüssig bei
80°C vorgelegt.
Der Behälter
wird verschlossen und der Fettalkohol mit Pressluft (2 bis 4 bar), über beheizbare
Leitungen, durch eine in 3 bis 4 Meter Höhe montierte Düse gepresst.
Beim Herabfallen verfestigen sich die Fettalkohol-Partikel.
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Vergleichsbeispiel 4 Lösemittelentölung eines
Sprühgutes
von NAFOL® 24+
mittels Dichlorethan/Toluol
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250
g des Sprühgutes
(NAFOL® 24+,
n-Alkohol-Gehalt 39,3 Gew.-%) wurden in zwei Stufen mit je 600 ml
einer 90:10 Mischung aus Dichlorethan / Toluol bei 24°C versetzt
und 10 min. gerührt
anschließend
abfiltriert (Nutsche 160 mm Ø,
Papierfilter S&S
595, Vakuum 0,1 bar). In jeder Stufe wird mit 500 ml frischem Lösungsmittel
nachgewaschen. Es wurden 76 g Produkt (30,5 Gew.-%) mit einem n-Alkohol-Gehalt
von 69,2 Gew.-% erhalten. Die exakte Alkoholverteilung von Edukt
und Produkt ist in Tabelle 1 zusammengestellt.
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Vergleichsbeispiel 5 Lösemittelentölung eines
Sprühgutes
von EPAL 20+ mittels Dichlorethan/Toluol
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250
g des Sprühgutes
(EPAL 20+, n-Alkohol-Gehalt 33,6 Gew.-%) wurden in zwei Stufen mit
je 600 ml einer 90:10 Mischung aus Dichlorethan/Toluol bei 20°C versetzt
und 10 min. gerührt
anschließend
abfiltriert (Nutsche 160 mm Ø,
Papierfilter S&S
595, Vakuum 0,1 bar). In jeder Stufe wurde mit 500 ml frischem Lösungsmittel
nachgewaschen. Es wurden 69,8 g Produkt (27,9 Gew.-%) mit einem
n-Alkohol-Gehalt von 61,2 Gew.-% erhalten. Die exakte Alkoholverteilung
von Edukt und Produkt ist in Tabelle 1 zusammengestellt.
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Beispiel 1 Lösemittelentölung eines
Sprühgutes
von NAFOL® 20+
durch eine Dichlorethan/Toluol Mischung bei 20°C
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250
g des Sprühgutes
(NAFOL® 20+,
n-Alkohol-Gehalt 74,8 Gew.-%) wurden in zwei Stufen mit je 600 ml
einer 90:10 Mischung aus Dichlorethan/Toluol bei 20°C versetzt
und 10 min. gerührt,
anschließend
abfiltriert (Nutsche 160 mm Ø,
Papierfilter S&S
595, Vakuum 0,1 bar). In jeder Stufe wird mit 500 ml frischem Lösungsmittel
nachgewaschen. Es wurden 137 g Produkt (54,8 Gew.-%) mit einem n-Alkohol-Gehalt
von 96,2 Gew.-% erhalten. Die exakte Alkoholverteilung von Edukt
und Produkt ist in Tabelle 2 zusammengestellt.
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Beispiel 2 Lösemittelentölung eines
Sprühgutes
von NAFOL® 20+
durch eine Dichlorethan/Toluol bei 24°C
-
250
g des Sprühgutes
(NAFOL® 20+,
n-Alkohol-Gehalt 74,8 Gew.-%) wurden in zwei Stufen mit je 600 ml
einer 90:10 Mischung aus Dichlorethan/Toluol bei 24°C versetzt
und 10 min. gerührt,
anschließend
abfiltriert (Nutsche 160 mm Ø,
Papierfilter S&S
595, Vakuum 0,1 bar). In jeder Stufe wurde mit 500 ml frischem Lösungsmittel
nachgewaschen. Es wurden 117,5 g Produkt (47,0 Gew.-%) mit einem
n-Alkohol-Gehalt von 98,2 Gew.-% erhalten. Die exakte Alkoholverteilung
von Edukt und Produkt ist in Tabelle 2 zusammengestellt.
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Beispiel 3 Lösemittelentölung eines
Sprühgutes
von NAFOL® 20+
durch eine 90:10 Methylethylketon/Cumol Mischung
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250
g des Sprühgutes
(NAFOL® 20+,
n-Alkohol-Gehalt (73,4 Gew.-%) wurden in zwei Stufen mit je 600 ml
einer 90:10 Mischung aus Methylethylketon/Cumol bei 20°C versetzt
und 10 min. gerührt,
anschließend
abfiltriert (Nutsche 160 mm Ø,
Papierfilter S&S
595, Vakuum 0,1 bar). In jeder Stufe werde mit 500 ml frischem Lösungsmittel
nachgewaschen. Es wurden 105,8 g Produkt (42,3 Gew.-%) mit einem
n-Alkohol-Gehalt von (95,8 Gew.-%) erhalten. Die exakte Alkoholverteilung
von Edukt und Produkt ist in Tabelle 2 zusammengestellt.
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Beispiel 4 Lösemittelentölung eines
Sprühgutes
von NAFOL® 20+
mittels 90:10 Methylacetat/Cumol Mischung
-
250
g des Sprühgutes
(NAFOL® 20+,
n-Alkohol-Gehalt (73,4 Gew.-%) wurden in zwei Stufen mit je 600 ml
einer 90:10 Mischung aus Methylacetat/Cumol bei 20°C versetzt
und 10 min. gerührt,
anschließend
abfiltriert (Nutsche 160 mm Ø,
Papierfilter S&S
595, Vakuum 0,1 bar). In jeder Stufe wurde mit 500 ml frischem Lösungsmittel
nachgewaschen. Es wurden 154 g Produkt (61,6 Gew.-%) mit einem n-Alkohol-Gehalt
von (93,4 Gew.-%) erhalten. Die exakte Alkoholverteilung von Edukt
und Produkt ist in Tabelle 2 zusammengestellt.
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Beispiel 5 Lösemittelentölung eines
Sprühgutes
von NAFOL® 22+
mittels Dichlorethan/Toluol
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250
g des Sprühgutes
(NAFOL® 22+,
n-Alkohol-Gehalt 59,0%) wurden in zwei Stufen mit je 600 ml einer
90:10 Mischung aus Dichlorethan / Toluol bei 24°C versetzt und 10 min. gerührt anschließend abfiltriert (Nutsche
160 mm Ø,
Papierfilter S&S
595, Vakuum 0,1 bar). In jeder Stufe wurde mit 500 ml frischem Lösungsmittel
nachgewaschen. Es wurden 100 g Produkt (40,0 Gew.-%) mit einem n-Alkohol-Gehalt
von 90,5 Gew.-% erhalten. Die exakte Alkoholverteilung von Edukt
und Produkt ist in Tabelle 2 zusammengestellt.
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Die
genannten Anwendungsbeispiele basieren auf aufgereinigten NAFOL® 20+
hergestellt gemäß Beispiel
1, nachfolgend kurz NAFOL® 20+H genannt.
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Anwendungsbeispiel 1 Verwendung
als Perlglanzmittel
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Die
Eignung unterschiedlicher Zusammensetzungen einer Shampooformulierung
basierend auf NAFOL® 20+H als Perlglanzgeber
ist in Tabelle 3 (Rezepturen 3 und 5) durch Gegenübergestellung
mit Zusammensetzungen enthaltend herkömmliches NAFOL® 1822C
(Rezepturen 2 und 4) und/oder Distearylether (Rezepturen 1, 4 und
5) nachgewiesen.
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Anwendungsbeispiel 2 Herstellung
von Polyacrylaten und der Einsatz als Pour Point Erniedriger (PPD)
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1
Mol NAFOL® 20+H,
1,1 Mol Acrylsäure
stabilisiert mit 200 ppm Hydrochinonmonomethylether, 5,65 g Methansulfonsäure, 240
g Xylol und 0,5 Cu(I)Cl wurden in einen 1000 ml Planschliffkolben
mit Wasserabscheider und Rückflusskühler eingewogen
und langsam unter Rühren
erwärmt.
Die Wasserabscheidung begann bei ca. 110°C.
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Es
wurde so lange ohne Vakuum verestert, bis sich kein Wasser mehr
abschied. Danach wurde weiteres Wasser mit Hilfe von einem Wasserstrahlvakuum
ausgekocht. Ist auch hier die Abscheidung beendet, lässt man
30 Minuten nachrühren,
um danach erneut unter Vakuum das gebildete Wasser abzuscheiden.
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Nach
Beendigung der Veresterung wurde der Ester fünf- bis sechsmal mit je 150
ml warmer, wässriger Natriumhydrogencarbonat-Lösung (0,01%)
gewaschen. Um das restliche Wasser in der Xylol-Phase zu entfernen,
wurde über
aktivierte Tonerde filtriert. Anschließend wurde das Xylol im Vakuum
entfernt.
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100
g des Esters wurden in einen Kolben eingewogen. Zum Starten der
Polymerisationsreaktion werden 0,07 g Azoisobutyronitril zugegeben.
Die Polymerisation erfolgte 24h bei 70°C unter Stickstoffabdeckung.
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Für den Einsatz
des Polyacrylates als PPD wird das Polymer mit Xylol verdünnt. Bei
Zusatz von 1000 ppm einer NAFOL® 20+H
Polyacrylatlösung
wird der Pourpoint eines Vakuumdestillates von 39°C auf 24°C gesenkt.
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Anwendungsbeispiel 3 Destillation
in Fraktionen
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Aus
NAFOL
® 20+H
können
mittels fraktionierter Destillation hochreine Schnitte langkettiger,
primärer, linearer
Alkohole hergestellt werden. Die Alkoholverteilung der unterschiedlichen
Fraktionen ist in Tabelle 4 dargestellt.
Tabelle
3 Perlglanz
Tabelle
4 Herstellung
hochreiner linearer Alkohol-Schnitte