DE102005040366A1 - Kraftstoffhochdruckvorrichtung - Google Patents

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Abstract

Es wird eine Kraftstoffhochdruckvorrichtung vorgeschlagen, mit einem Gehäuse (2), welches einen ersten Hochdruckkörper (3) und einen zweiten Hochdruckkörper (4) umfasst, welche in axialer Richtung ausgebildete Ausnehmungen (8) zu axial verlagerbaren Aufnahme einer Ventilnadel (10) aufweisen, an einer Anlagefläche (5) aneinander anliegen und mittels eines Halteelements (6) gegeneinander beaufschlagt sind, wobei ein Hochdruckraum (15, 16) innerhalb des Gehäuses (2) vorgesehen ist zur Aufnahme von Kraftstoff unter hohem Druck und wobei in einem Raumbereich des Gehäuses (2) zwischen dem ersten und zweiten Hochdruckkörper (3, 4) und dem Halteelement (6) ein Leckölraum (22) vorgesehen ist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Leckölraum (22) in einer axialen Richtung abgedichtet ist und im Wandungsbereich (24) zwischen dem zweiten Hochdruckkörper (4) und dem Halteelement (6) eine definierte Undichtigkeit vorgesehen ist (Figur).

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Kraftstoffhochdruckvorrichtung nach der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten Art.
  • Eine solche Kraftstoffhochdruckvorrichtung ist aus der DE 101 33 167 A1 bekannt. Die darin beschriebene Kraftstoffhochdruckvorrichtung besteht aus zwei Hochdruckkörpern, die mittels einer Spannmutter an einer Anlagefläche gegeneinander gepresst werden. Weiterhin weist die Kraftstoffhochdruckvorrichtung einen Leckölraum auf, welcher radial außerhalb der Anlagefläche ausgebildet ist und mittels Dichtungen abgedichtet ist und einen Abfluss zu einem Niederdruckbereich aufweist.
  • Nachteilig ist dabei, dass eine derartige Kraftstoffhochdruckvorrichtung bei Einspritzsystemen ohne Rücklauf in einen Niederdruckbereich nicht verwendbar ist, da das auch als Schwitzleckage bezeichnete Lecköl dann aus dem Leckölraum nicht abfließen kann. Bei einem Injektor ohne Niederdruckbereich würde sich folglich das Lecköl in dem Leckölraum stauen und unbeabsichtigt sowie unkontrolliert aus der Kraftstoffhochdruckvorrichtung abfließen.
  • Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Kraftstoffhochdruckvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche auch bei rücklauffreien Einspritzsystemen anwendbar ist.
  • Vorteile der Erfindung
  • Gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 1 wird eine Kraftstoffhochdruckvorrichtung vorgeschlagen, mit einem Gehäuse, welches einen ersten Hochdruckkörper und einen zweiten Hochdruckkörper umfasst, welche in axialer Richtung ausgebildete Ausnehmungen zur axial verlagerbaren Aufnahme einer Ventilnadel aufweisen, an einer Anlagefläche aneinander anliegen und mittels eines Halteelements gegeneinander beaufschlagt sind, wobei ein Hochdruckraum innerhalb des Gehäuses vorgesehen ist zur Aufnahme von Kraftstoff unter hohem Druck, und wobei in einem Raumbereich des Gehäuses zwischen dem ersten und zweiten Hochduckkörper und dem Halteelement ein Leckölraum vorge sehen ist. Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass der Leckölraum in einer axialen Richtung abgedichtet ist und im Wandungsbereich zwischen dem zweiten Hochdruckkörper und dem Halteelement eine definierte Undichtigkeit besteht.
  • Dadurch kann der erfindungsgemäße Vorteil der Verwendung von Spannmutterabdichtungen für Kraftstoffhochdruckvorrichtungen ohne Niederdruckbereich bzw. ohne Rücklauf realisiert werden, da das auftretende Lecköl durch den Bereich der Undichtigkeit in den Brennraum der Brennkraftmaschine strömen und dort verdampfen kann, so dass es im nächsten Verbrennungszyklus verbrannt wird.
  • Besonders vorteilhaft ist, dass rücklauffreie Kraftstoffhochdruckvorrichtungen nur geringfügig gegenüber Kraftstoffhochdruckvorrichtungen mit Rücklauf zu verändern sind, so dass eine Umstellung von Systemen mit Rücklauf auf Systeme ohne Rücklauf relativ einfach erfolgen kann.
  • Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung erfolgt die Ausbildung der Undichtigkeit durch zumindest einen Fluidkanal mit vorzugsweise geringem freiem Querschnitt, so dass hierzu keine aufwändigen Maßnahmen notwendig sind. Ein solcher Fluidkanal kann auf einfache und kostengünstige Weise durch mechanische oder chemische Materialabtragung oder Laserbearbeitung erzeugt werden.
  • Auch kann zur Erzielung einer definierten Undichtigkeit eine Nut oder Perforierung im Wandungsbereich vorgesehen werden, wobei es je nach Anwendungsfall vorteilhaft sein kann, wenn eine Mehrzahl von Nuten oder Perforierungen am Umfang des Wandungsbereichs ausgebildet ist, da dadurch die Undichtigkeit gegebenenfalls besser gesteuert werden kann.
  • Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes nach der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.
  • Im Übrigen wird bezüglich weiterer Merkmale einer erfindungsgemäßen Kraftstoffhochdruckvorrichtung hinsichtlich der konstruktiven Ausgestaltung und der Betriebsweise auf die DE 101 33 167 A1 verwiesen, auf welche vollinhaltlich Bezug genommen wird.
  • Zeichnung
  • In der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß ausgebildeten Kraftstoffhochdruckvorrichtung schematisch vereinfacht dargestellt, welches in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert wird.
  • Die einzige Figur der Zeichnung zeigt dabei eine erfindungsgemäße Kraftstoffhochdruckvorrichtung in Form eines Kraftstoffeinspritzventils im Längsschnitt.
  • Beschreibung des Ausführungsbeispiels
  • Die Figur der Zeichnung zeigt eine schematisierte Darstellung einer erfindungsgemäßen Kraftstoffhochdruckvorrichtung 1 in Form eines Kraftstoffeinspritzventils. Die Kraftstoffhochdruckvorrichtung 1 weist ein Gehäuse 2 auf, welches einen vorliegend als Ventilhaltekörper ausgebildeten ersten Hochdruckkörper 3 und einen als Ventilkörper ausgebildeten zweiten Hochdruckkörper 4 umfasst.
  • Die beiden Hochdruckkörper 3, 4, welche an einer gemeinsamen Anlagefläche 5 aneinanderstoßen, sind durch ein Halteelement 6, welches eine als Wandungsteil ausgebildete Spannmutter darstellt, zumindest teilweise umgriffen und im Bereich der Anlagefläche 5 gegeneinander beaufschlagt. Der erste Hochdruckkörper bzw. Ventilhaltekörper 3 liegt dabei an der Anlagefläche 5 mit seinem axialen, einem Ventilsitz 13 zugewandten Ende an einem axialen, dem Ventilsitz 13 abgewandten Ende des zweiten Hochdruckkörpers bzw. Ventilkörpers 4 flächig an und wird mittels dem ein Wandungsteil bildenden Halteelement 6 gegen diesen gepresst.
  • In dem Ventilkörper 4 ist eine Ausnehmung bzw. Bohrung 8 ausgebildet, deren Längsachse mit der Längsachse der Spannmutter 6 zusammenfällt. In der Bohrung 8 ist eine kolbenförmige Ventilnadel 10 axial verschiebbar angeordnet, die in einem der Ventilspitze bzw. im eingebauten Zustand dem Brennraum abgewandten Abschnitt in der Bohrung 8 dichtend geführt wird und die sich zum Ventilsitz 13 hin unter Bildung einer Druckschulter 11 verjüngt.
  • Am ventispitzenseitigen Ende geht die Ventilnadel 10 in eine vorzugsweise konisch ausgebildete Ventildichtfläche 12 über, die mit dem am brennraumseitigen Ende der Bohrung 8 an dem Gehäuse 2 ausgebildeten Ventilsitz 13 zusammenwirkt. Der Ventilsitz 13 ist bei der gezeigten Ausführung ebenfalls konisch ausgebildet und weist etwa den gleichen Konusöffnungswinkel auf wie die Ventildichtfläche 12.
  • Im Bereich des Ventilsitzes 13 sind mehrere das Gehäuse 2 durchtretende Einspritzöffnungen 14 vorgesehen, die im eingebauten Zustand der Hochdruckvorrichtung 1 in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine führen.
  • Im Bereich der Druckschulter 11 ist in dem Ventilkörper 4 ein Druckraum 15 in der Art eines Ringraumes ausgebildet, der über einen in dem Ventilkörper 4 und dem Ventilhaltekörper 3 ausgebildeten Zulaufkanal 16 mit Kraftstoff unter hohem Druck befüllbar ist. Der durch die Anlagefläche 5 der beiden Hochdruckkörper 3, 4 hindurchtretende Zulaufkanal 16 bildet daher einen Hochdruckraum.
  • Der im wesentlichen rotationssymmetrische und im Querschnitt etwa ovale Druckraum 15 ist in Richtung auf den Ventilsitz 13 bzw. auf die Ventilspitze hin durch einen die Ventilnadel 10 spaltartig umgebenden Ringkanal 17 erweitert, so dass der im Druckraum 15 befindliche Kraftstoff aus dem Druckraum 15 zum Ventilsitz 13 strömen kann.
  • Bei Anlage der Ventildichtfläche 12 an dem Ventilsitz 13 sind die Einspritzöffnungen 14 verschlossen, und es dringt kein Kraftstoff aus dem Ringkanal 17 zu den Einspritzöffnungen 14. Die Kraftstoffhochdruckvorrichtung bzw. das Kraftstoffeinspritzventil 1 ist dann geschlossen, und es wird kein Kraftstoff in den Brennraum der Brennkraftmaschine eingespritzt.
  • Hebt die Ventildichtfläche 12 durch eine Axialbewegung der Ventilnadel 10 vom Ventilsitz 13 ab, so kann Kraftstoff aus dem Ringkanal 17 durch den zwischen der Ventildichtfläche 12 und dem Ventilsitz 13 ausgebildeten Spalt zu den Einspritzöffnungen 14 gelangen, und es wird Kraftstoff in den Brennraum der Brennkraftmaschine eingespritzt.
  • Der Ventilkörper 4 ist in einem axialen Abschnitt, in dem die Ventilnadel 10 in dem Ventilkörper 4 geführt ist, mit einer zylindrisch Außenfläche ausgebildet, die sich der Ventilspitze zugeneigt etwa auf der Höhe des Druckraums 15 unter Bildung einer Schulter absatzartig verjüngt, wobei die Schulter hier in einer Ebene senkrecht zur Achse der Bohrung 8 ausgerichtet ist.
  • Die Spannmutter 6, welche im wesentlichen als ein Hohlzylinder mit zwei Stufen ausgebildet ist und den ventilsitzabgewandten Bereich des Ventilkörpers 4 sowie den ventilsitzzugewandten Bereich des Ventilhaltekörpers 3 und somit den Bereich der Anlagefläche 5 zwischen diesen Bauteilen 3, 4 umgibt, weist entsprechend der Geometrie des Ventilkörpers 4 in ihrem der Ventilspitze zugewandten Endbereich ebenfalls eine Schulter auf, die an der Schulter des Ventilkörpers 4 anliegt.
  • Weiterhin weist die Spannmutter 6 in ihrem der Ventilspitze abgewandten axialen Endbereich ein Innengewinde 20 auf, das in ein an der Außenmantelfläche des Ventilhaltekörpers 3 ausgebildetes Außengewinde 21 eingreifbar ausgebildet ist. Durch Verdrehung der Spannmutter 6 gegenüber dem Ventilhaltekörper 3 wird diese mit dem Ventilhaltekörper 3 verschraubt und verschiebt sich dadurch in Axialrichtung, wodurch die beiden Hochdruckkörper 3, 4 im Bereich der Anlagefläche 5 gegeneinander beaufschlagt werden und in diesem Bereich vorzugsweise abgedichtet werden.
  • In dem Raumbereich zwischen der Spannmutter 6, dem Ventilhaltekörper 3 und dem Ventilkörper 4 ist weiterhin ein Leckölraum 22 ausgebildet, der mittels einer Dichtung 23, welche an dem dem Ventilsitz 13 abgewandten Ende des Gewindes 20, 21 und somit zwischen der Spannmutter 6 und dem Ventilhaltekörper 3 angeordnet ist, abgedichtet ist.
  • Auf der der Ventilspitze zugewandten Seite des Leckölraums 22 findet sich keine spezielle Abdichtung. Vielmehr ist in dem Wandungsbereich 24 zwischen der Spannmutter 6 und dem Ventilkörper 4 eine gezielte Undichtheit ausgebildet, so dass Lecköl aus dem Leckölraum 22 in diesem Bereich der definierten Undichtigkeit abfließen kann.
  • Hierzu sind bei der gezeigten Ausführung die Radien der beiden ineinander steckenden Teile 4, 6 derart bemessen, dass ein Fluidkanal 26 gebildet wird, über den Lecköl in geringen Mengen axial austreten kann.
  • Abweichend hiervon können in weiteren Ausführungen in dem Wandungsbereich bzw. im Bereich der radialen Schulter von Spannmutter und Ventilkörper ein Kanal oder eine Nut ausgebildet sein, so dass Lecköl am ventilspitzenseitigen Ende der Spannmutter zwischen der Spannmutter und dem Ventilteil gezielt ausströmen kann.
  • Bei Anordnung des Kraftstoffeinspritzventils 1 an einer Öffnung eines Brennraums einer Brennkraftmaschine kann der Kraftstoff als Lecköl in den Brennraum der Brennkraftmaschine abfließen und wird dort mit dem eingespritzten Kraftstoff verbrannt. Ein abfließen des Kraftstoffes in den Brennraum erfolgt insbesondere bei niedrigen Brennraumdrücken zum Zeitpunkt des Ladungswechsels.
  • Zur Abdichtung der Verbindung zwischen dem Kraftstoffeinspritzventil 1 und einem Gehäuse der Brennkraftmaschine im Bereich einer Brennraumöffnung ist an dem der Ventilspitze zugewandten Ende des Gehäuses 2 eine Dichtung 25 vorgesehen, welche das Kraftstoffeinspritzventil 1 im eingebauten Zustand gegen das Gehäuse der Brennkraftmaschine abdichtet, so dass die Ventilspitze abgedichtet in den Brennraum ragt.
  • Die gezielte Undichtigkeit zwischen der Spannmutter 6 und dem Ventilkörper 4 kann auch durch einen mechanisch bearbeiteten Kanal oder durch eine Lasernut eingebracht sein, wobei auch eine gezielte Oberflächenperforation in einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel Verwendung finden kann.
  • Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Dimensionierung der Undichtigkeit bzw. die Auslegung der diese bewirkenden Kanäle und/oder Spalte derart erfolgt, dass die von Seiten des Brennraums drückenden Gase nicht dazu führen können, dass die elastische Dichtung 23 zwischen der Spannmutter 6 und dem Ventilhaltekörper 3 beschädigt wird, das heißt, dass diese brennraumseitigen Gase einen ausreichenden Druckabfall im Bereich der Undichtigkeit erfahren.

Claims (5)

  1. Kraftstoffhochdruckvorrichtung mit einem Gehäuse (2), welches einen ersten Hochdruckkörper (3) und einen zweiten Hochdruckkörper (4) umfasst, welche in axialer Richtung ausgebildete Ausnehmungen (8) zur axial verlagerbaren Aufnahme einer Ventilnadel (10) aufweisen, an einer Anlagefläche (5) aneinander anliegen und mittels eines Halteelements (6) gegeneinander beaufschlagt sind, wobei ein Hochdruckraum (15, 16) innerhalb des Gehäuses (2) vorgesehen ist zur Aufnahme von Kraftstoff unter hohem Druck, und wobei in einem Raumbereich des Gehäuses (2) zwischen dem ersten und zweiten Hochduckkörper (3, 4) und dem Halteelement (6) ein Leckölraum (22) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Leckölraum (22) in einer axialen Richtung abgedichtet ist und im Wandungsbereich (24) zwischen dem zweiten Hochdruckkörper (4) und dem Halteelement (6) eine definierte Undichtigkeit vorgesehen ist.
  2. Kraftstoffhochdruckvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Undichtigkeit als zumindest ein Fluidkanal (26) mit vorzugsweise geringem freiem Querschnitt ausgebildet ist.
  3. Kraftstoffhochdruckvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Fluidkanal (26) durch mechanische oder chemische Materialabtragung oder Laserbearbeitung erzeugbar ist.
  4. Kraftstoffhochdruckvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Fluidkanal durch zumindest eine Nut oder Perforierung gebildet ist.
  5. Kraftstoffhochdruckvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von Nuten oder Perforierungen am Umfang des Wandungsbereichs (24) vorgesehen sind.
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