DE102005040338A1 - Kontaktglas für die Augenchirurgie - Google Patents
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Abstract
Bei einem Kontaktglas für die Augenchirurgie, das eine zum Aufsetzen auf das Auge (2) ausgebildete, konkave Linsenvorderfläche (29) und eine den Rand der Linsenvorderfläche (2) ringförmig umgebenden Saugkanal (44) aufweist, über den das Kontaktglas (12) am Auge (2) mittels Unterdruck befestigbar ist, ist vorgesehen, daß der Saugkanal (44) zum Auge (2) hin eine Vielzahl von ringförmig angeordneten Ansaugöffnungen (45) aufweist, durch die hindurch der Unterdruck auf das Auge (2) wirkt.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Kontaktglas für die Augenchirurgie, das eine zum Aufsetzen auf das Auge ausgebildete Linsenvorderfläche und eine Einrichtung zur Unterdruckbefestigung des Kontaktglases am Auge aufweist.
- Ein solches Kontaktglas ist in der WO 2005/048895 A1 gezeigt, die sich ansonsten mit der Befestigung des Kontaktglases an einer Laserbehandlungsvorrichtung beschäftigt.
- Kontaktgläser in der Augenchirurgie sind Beispiele für Adaptoren, die die Laserbearbeitungsvorrichtung mit einem Objekt mechanisch koppeln. Diese Kopplung ist erforderlich, da die Genauigkeit der Positionierung des Laserstrahls im Objekt in der Regel die bei der Bearbeitung erreichte Präzision vorgibt. Erst die exakte dreidimensionale Positionierung des Laserstrahls in dem Bearbeitungsvolumen, beispielsweise in der Hornhaut des Auges, ermöglicht eine hochgenaue Bearbeitung. Die Fixierung des zu bearbeitenden Objektes wird deshalb durch einen Adapter vorgenommen, der eine genau definierte Lage des Objektes, beispielsweise des Auges gegenüber der Laserbearbeitungsvorrichtung gewährleistet. Der Adapter, der in der Augenchirurgie üblicherweise als Kontaktglas bezeichnet wird, ist damit Teil des Strahlengangs. Ist die äußere Form des zu bearbeitenden Objektes nicht exakt bekannt, hat der Adapter zumeist auch die Funktion, dem Objekt, soweit möglich, eine bestimmte, bei der Applikation eines Laserstrahls vorausgesetzte Form zu geben.
- Da die Vorderfläche der Hornhaut des menschlichen Auges von Patient zu Patient variiert, ist bei der lasergestützten Augenchirurgie regelmäßig ein Adapter in Form eines Kontaktglases vorgesehen. Die US 2001/0021844 A1 beschreibt ein entsprechendes Kontaktglas, das nicht nur die Fixierung des Auges, sondern auch eine Formgebung der Hornhautvorderfläche bewerkstelligt. Die US-Schrift schlägt vor, zwischen der Hornhaut und dem als Linsenkörper ausgeführten Kontaktglas Unterdruck anzulegen, wodurch die Augenhornhaut an das Kontaktglas gesaugt wird. Durch die derart zwischen Linsenkörper und Augenhornhaut erfolgende Unterdruckbefestigung nimmt die Augenhornhaut automatisch die Form der Linsenkörpervorderfläche (Vorderfläche ist auf den Patienten bezogen) an. Beim Aufsetzen des Kontaktglases muß darauf geachtet werden, daß die Unterdruckzufuhr nicht vom Auge verschlossen wird, bevor die Fixierung erreicht ist. Weiter ist diese Art der Befestigung für den Patienten recht unangenehm, insbesondere wenn die in einer Ausführungsform der US 2001/0021844 A1 an der Unterseite der Linsenkörper-Fassung vorgesehenen, widerhakenartigen Noppen verwendet werden, die eine verbesserte Befestigung des Kontaktglases am Auge erreichen sollen.
- Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zu Grunde, ein Kontaktglas der eingangs genannten Art so fortzubilden, daß eine sichere Befestigung des Linsenkörpers am Auge und eine zuverlässige Formgebung der Hornhaut auf für den Patienten möglichst schonende Weise erfolgt.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Kontaktglas der eingangs genannten Art gelöst, bei dem die Linsenvorderfläche ringförmig von einer Vielzahl von Ansaugöffnungen umgeben ist, durch die hindurch Unterdruck auf das Auge wirkt.
- Die Augenhornhaut wird also durch mechanischen Druck an die Linsenvorderfläche angelegt, wobei der mechanische Druck aus einer Ansaugung der Augenhornhaut resultiert, die in einem die Linsenvorderfläche umgebenden ringförmigen Bereich vorgenommen wird. Der ringförmige Bereich weist Ansaugöffnungen auf, die den Unterdruck zuführen. Dieses Vorgehen erreicht zwei wesentliche Vorteile. Zum einen kann der Unterdruck auf die Augenhornhaut so schonend wie möglich aufgebracht werden. Es ist ausgeschlossen, daß die Augenhornhaut ringförmig in einen Ringspalt hineingesaugt wird. Damit ist auch ein unerwünschtes Verstopfen des Saugkanals ausgeschlossen. Zum anderen kann die Patientenseite des Kontaktglases im wesentlichen glatt ausgebildet sein; das Auge wird an eine glatte Fläche angedrückt, die angeordneten Ansaugöffnungen hat. Scharfkantige Einwirkungen auf das Auge sind damit vermieden, bzw. der beim Stand der Technik erforderliche Fertigungsaufwand zur Vermeidung scharfer Kanten an einem Saugring entfällt nun.
- Das durch die Ansaugöffnungen aufgebrachte Vakuum dient nur zur Fixierung des Auges, bewirkt aber nicht direkt die Verformung der Augenhornhaut, da kein Vakuum zwischen der Linsenvorderfläche und der Augenhornhaut wirkt. Das erfindungsgemäße Kontaktglas ist also besonders für Patienten geeignet, die in dem Bereich der Hornhaut, der an die Linsenvorderfläche angelegt werden soll, Hornhautschaden, Anomalien oder gar nicht verheilte Schnitte früherer augenchirurgischer Eingriffe haben. Da in diesem Bereich der Augenhornhaut kein Unterdruck wirkt, ist jetzt eine schädigende Wirkung der Kontaktglasbefestigung ausgeschlossen.
- Vorzugsweise sind die die Linsenvorderfläche ringförmig umgebenden Ansaugöffnungen als Teil eines Saugkanals gebildet. Weiter ist günstigerweise die Ausbildung so, daß bei vollständig an die Linsenvorderfläche angelegtem Auge die Ansaugöffnungen noch nicht von der Augenhornhaut überdeckt sind, mithin keine Ansaugung erfolgt. In diesem Zustand kann dann eine genaue Ausrichtung des Kontaktglases gegenüber dem Auge erfolgen. Erst wenn das Kontaktglas weiter auf das Auge hingedrückt wird, überdeckt die Augenhornhaut auch die Ansaugöffnungen, wodurch die Unterdruckbefestigung wirkt.
- Diese Ausgestaltung des Kontaktglases kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß in dem ringförmigen Bereich, in dem die Ansaugöffnungen liegen, eine Schrägstellung gegenüber der optischen Achse und/oder konkave Krümmung vorgesehen ist, z. B. eine, die etwas geringer ist, als die Krümmung der Augenhornhaut. Auch kann natürlich die Linsenvorderfläche konkav sein.
- Ein zweckmäßiger und besonders einfach zu fertigender Aufbau des Kontaktglases besteht darin, daß die Linsenvorderfläche an einem Linsenkörper ausgebildet ist, der in einer Fassung gehalten ist, wobei die Ansaugöffnungen in der Fassung gebildet sind. Die eben genannte zweistufige Befestigung, bei der die Unterdruckbefestigung erst dann wirkt, wenn das Kontaktglas im justierten Zustand weiter auf das Auge hingedrückt wird, kann dann einfach dadurch erreicht werden, daß der axial vorderste Umriß der Fassung gegenüber einer Krümmung, die die Augenhornhaut hat, wenn das Auge vollständig an der Linsenvorderfläche anliegt, nicht vorsteht oder gegenüber dieser sogar zurückbleibt. Der Teil der Fassung, der die Ansaugöffnungen aufweist, wird zweckmäßigerweise möglichst nahtlos an die Linsenvorderfläche anschließen.
- Eine besonders einfache Fertigung erreicht man, wenn der Saugkanal zwischen Fassung und Linsenkörper gebildet ist und Einzelkanäle vom Saugkanal durch eine Wandung der Fassung in die Ansaugöffnungen münden. Der Saugkanal kann dann beispielsweise ein ringförmiger Spalt zwischen Fassung und Linsenkörper sein, der patientenseitig von einer Wandung der Fassung überdeckt ist, die von einem außengelegen Rand der Fassung bis an den Rand der Linsenvorderfläche reicht. Durchbrüche in dieser Wandung bilden die Einzelkanäle und damit die Ansaugöffnungen.
- Die Anzahl der Ansaugöffnungen ist zahlenmäßig nicht festgelegt, wird aber fertigungsbedingt entsprechend zu wählen sein. Die Form der Ansaugöffnungen kann auch nach Fertigungsgegebenheiten ausgewählt werden, insbesondere können sie rund, oval oder rechteckig sein. Um Verletzung der Augenhornhaut auszuschließen, sollte bei der Fertigung natürlich auf Gratfreiheit geachtet werden.
- Die Krümmungsfläche, welche von der Linsenvorderfläche dem Auge als Soll-Form aufgeprägt ist, kann applikationsabhängig gewählt werden. Insbesondere sind auch asphärische Krümmungsflächen möglich, die es erlauben, optische Abbildungsfehler beim Einbringen von Behandlungs-Laserstrahlung zu minimieren.
- Mit dem erfindungsgemäßen Kontaktglas kann die natürliche Form der Hornhaut bei angelegtem Kontaktglas gewahrt werden, was für Patienten besonders angenehm ist. Das Auge wird bei geeigneter Krümmung der Linsenvorderfläche mit minimalen Deformationen an das Kontaktglas gelegt. Die Linsenvorderfläche kann dabei sphärisch gekrümmt mit einem Krümmungsradius von 5–30 mm sein; bevorzugt ist ein Radius der etwas größer ist, als der des menschlichen Auges, und deshalb im Bereich von 15–25 mm liegt.
- Die ringförmig liegenden Ansaugöffnungen vermeiden effektiv, daß Teile der Augenhornhaut bis in den oberen Bereich des Saugkanals gesaugt werden und diesen dadurch teilweise verstopfen. Die Einleitung des Unterdrucks in den Saugkanal ist folglich unkritisch, da immer der gesamte Saugkanal wirkt und insbesondere der Unterdruckanschluß nicht durch die Augenhornhaut verschlossen werden kann.
- Das erfindungsgemäße Kontaktglas ermöglicht, insbesondere wenn die Krümmungsfläche der Linsenvorderfläche etwas flacher gekrümmt ist, als die Augenhornhaut, ein besonders einfaches Aufsetzen des Kontaktglases auf die Augenhornhaut. Bei Annäherung an das Kontaktglas berührt zunächst nur der zentrale Bereich der Augenhornhaut, also der Augenhornhautscheitel, die Linsenvorderfläche. Bei zunehmendem Aufsetzen liegt nach und nach die Augenhornhaut an der vollständigen Linsenvorderfläche an, wobei auch in diesem Zustand die Ansaugöffnungen noch nicht abgedeckt sind und der Patient das Auge trotz teilweiser Deformation noch frei bewegen kann. In diesem Zustand ist eine einfache Ausrichtung des Kontaktglases gegenüber dem Auge möglich. Ist die gewünschte Justierlage erreicht, so wird der Abstand zwischen Kontaktglas und Patientenauge noch etwas verringert, wodurch der Ringspalt von der Hornhaut des Auges geschlossen ist und das Auge durch Unterdruck gegenüber dem Kontaktglas fixiert ist.
- Es hat sich gezeigt, daß bei der Unterdruckbefestigung eines augenchirurgischen Kontaktglases das Ansaugen von Bindehaut an den Mitteln der Unterdruckbefestigung vermieden werden sollte, da ansonsten eine unzureichende Fixierung der Augenhornhaut, an der der chirurgische Eingriff erfolgen soll, auftreten kann. Es ist deshalb ganz unabhängig von der sonstigen Gestaltung des Kontaktglases und insbesondere unabhängig von der Gestaltung der Mittel zur Unterdruckbefestigung zweckmäßig, ein Kontaktglas für die Augenchirurgie vorzusehen, daß eine zum Aufsetzen auf das Auge ausgebildete Linsenvorderfläche und eine Einrichtung zur Unterdruckbefestigung des Kontaktglases am Auge aufweist und weiter dadurch gekennzeichnet ist, daß am Kontaktglas ein einen geometrischen oder optischen Parameter des Kontaktglases kodierendes Kodierelement vorgesehen ist. Zweckmäßigerweise handelt es sich bei dem geometrischen oder optischen Parameter um den Durchmesser der Linsenvorderfläche. Das Kodierelement ist am Kontaktglas günstigerweise so angebracht, daß ein Anwender, d, h. ein Augenchirurg, von außen den gewünschten geometrischen oder optischen Parameter, beispielsweise den gewünschten Durchmesser der Linsenvorderfläche erkennen kann. Als Kodierelement kommt beispielsweise ein Strichcode, eine Ziffern- oder Buchstabenkennung oder auch ein geometrischer oder Farbcode in Frage. Besonders bevorzugt ist ein Kontaktglas, das eine Farbmarkierung trägt, wobei die Farbmarkierung dem Durchmesser der Linsenvorderfläche oder einem anderen geometrischen oder optischen Parameter des Kontaktglases zugeordnet ist. Fertigt man das Kontaktglas zweiteilig, d. h. aus einem die Linsenvorderfläche aufweisenden Linsenkörper sowie einer den Linsenkörper halternden Fassung, wird man das Kodierelement günstigerweise an der Fassung anordnen. Im Falle in der Farbcodierung kann beispielsweise die Fassung selbst eingefärbt werden.
- Damit ein Anwender ein Kontaktglas mit den gewünschten Parametern auswählen kann, ist die Kodierung vorteilhaft als optisch wahrnehmbare Kodierung ausgebildet, so daß ein Chirurg schnell und zielsicher das gewünschte Kontaktglas auswählen kann.
- Das geschilderte Kodierelement ist natürlich besonders vorteilhaft bei einem Kontaktglas der hier zuvor oder nachfolgend beschriebenen Art einsetzbar.
- Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beispielhalber noch näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt:
-
1 eine schematische Darstellung einer Laserbearbeitungsvorrichtung für die Augenchirurgie, -
2 eine schematische Darstellung der Augenhornhaut eines Patienten, -
3 eine Schnittdarstellung eines Kontaktglases für die Laserbearbeitungsvorrichtung der1 , -
4 eine Draufsicht auf das Kontaktglas der3 von unten (bezogen auf3 ) und -
5 eine Darstellung ähnlich der4 für eine weitere Bauweise eines Kontaktglases. -
1 zeigt ein Behandlungsgerät für ein augenchirurgisches Verfahren ähnlich dem in derEP 1159986 A1 bzw. derUS 5549632 beschriebenen. Das Behandlungsgerät1 der1 dient dazu, an einem Auge2 eines Patienten eine Fehlsichtigkeitskorrektur gemäß dem bekannten Femtosekunden-LASIK-Verfahren auszuführen. Dazu weist das Behandlungsgerät1 einen Laser3 auf, der gepulste Laser-Strahlung abgibt. Die Pulsdauer liegt dabei z. B. im Femtosekundenbereich, und die Laserstrahlung wirkt mittels nichtlinearer optischer Effekte in der Hornhaut auf die eingangs beschriebene Art und Weise. Der vom Laser3 entlang einer optischen Achse A1 abgegebene Behandlungsstrahl4 fällt dabei auf einen Strahlteiler5 , der den Behandlungsstrahl4 auf eine Scaneinrichtung6 leitet. Die Scaneinrichtung6 weist zwei Scanspiegel7 und8 auf, die um zueinander orthogonale Achsen drehbar sind, so daß die Scaneinrichtung6 den Behandlungsstrahl4 zweidimensional ablenkt. Eine verstellbare Projektionsoptik9 fokussiert den Behandlungsstrahl4 auf bzw. in das Auge2 . Die Projektionsoptik9 weist dabei zwei Linsen10 und11 auf. Das Behandlungsgerät1 stellt eine Laserbearbeitungsvorrichtung dar. - Der Linse
11 ist ein als Adapter wirkendes Kontaktglas12 nachgeordnet, das über eine Halterung H fest mit der Linse11 und damit dem Strahlengang des Behandlungsgerätes1 verbunden ist. Das noch näher zu beschreibende Kontaktglas12 liegt an der Hornhaut des Auges2 an. Die optische Kombination aus Behandlungsgerät1 mit daran befestigtem Kontaktglas12 bewirkt, daß der Behandlungsstrahl4 in einem in der Hornhaut des Auges2 gelegenen Fokus13 gebündelt wird. - Die Scaneinrichtung
6 wird ebenso wie der Laser3 und die Projektionsoptik9 über (nicht näher bezeichnete) Steuerleitungen von einem Steuergerät14 angesteuert. Das Steuergerät14 bestimmt dabei die Lage des Fokus13 sowohl quer zur optischen Achse A1 (durch die Scanspiegel7 und8 ) sowie in Richtung der optischen Achse A1 (durch die Projektionsoptik9 ). - Das Steuergerät
14 liest weiter einen Detektor15 aus, der von der Hornhaut rückgestreute Strahlung, die den Strahlteiler5 als Rückstrahlung16 passiert, ausliest. Mittels des Detektors15 kann der Betrieb des Lasers3 sehr exakt gesteuert werden. - Das Kontaktglas
12 sorgt dafür, daß die Hornhaut des Auges2 eine gewünschte Soll-Form erhält. Das Auge2 befindet sich aufgrund der Anlage der Hornhaut17 am Kontaktglas12 in vorbestimmter Lage zum Kontaktglas12 und somit zum damit verbundenen Behandlungsgerät1 . - Dies ist schematisch in
2 dargestellt, die einen Schnitt durch die Augenhornhaut17 zeigt. Um eine exakte Positionierung des Fokus13 in der Augenhornhaut17 zu erreichen, muß die Krümmung der Augenhornhaut17 berücksichtigt werden. Die Augenhornhaut17 weist eine Ist-Form18 auf, die von Patient zu Patient unterschiedlich ist. Der Adapter12 liegt nun an der Augenhornhaut17 derart an, daß er diese in eine gewünschte Soll-Form19 verformt. Der genaue Verlauf der Soll-Form19 hängt dabei von der Krümmung der dem Auge2 zugewandten Linsenvorderfläche des Kontaktglases12 ab. Durch den Adapter12 sind bekannte geometrische und optische Verhältnisse für das Einbringen und Fokussieren des Behandlungsstrahls4 in die Hornhaut17 gegeben. Da die Hornhaut17 am Kontaktglas12 anliegt und dieses wiederum über die Halterung H gegenüber dem Strahlengang des Behandlungsgerätes1 ortsfest ist, kann der Fokus13 durch Ansteuerung der Scaneinrichtung6 sowie der verstellbaren Projektionsoptik9 dreidimensional exakt in der Hornhaut17 positioniert werden. -
3 zeigt eine Schnittdarstellung des Kontaktglases12 im Detail. Das Kontaktglas12 ist zweiteilig aufgebaut und besteht aus einem Linsenkörper22 , der in einer Fassung37 befestigt, beispielsweise eingeklebt ist. Der Linsenkörper22 , der beispielsweise aus Glas ausgebildet sein kann, hat eine planare Eintrittsfläche23 , an der die Behandlungsstrahlung vom Laserbehandlungsgerät1 zugeführt wird, und eine gegenüberliegende, patientenseitig gelegenen Linsenvorderfläche29 , die gekrümmt und der Krümmung der menschlichen Hornhaut angepaßt ist. Durch Andrücken des Kontaktglases12 auf die Augenhornhaut17 verleiht die Linsenvorderfläche29 des in der Fassung37 gehaltenen Linsenkörpers22 der Augenhornhaut17 die gewünschte Sollform19 . Der Linsenkörper22 besteht aus Glas oder medizinisch zugelassenem Kunststoff, z. B. PMMA oder Polycarbonat. Diese Materialien kommen auch für die Fassung in Frage, die zusätzlich noch aus Polyuretan oder Silikonkautschuk sein kann. - Zum Bereitstellen des Unterdrucks weist die Fassung
37 einen Stutzen38 auf, der über einen Anschlußstutzen39 , auf den ein Unterdruckschlauch aufgeschoben wird, sowie eine im Stutzen38 verlaufende Unterdruckzuleitung40 verfügt. Die Zuleitung40 mündet seitlich des Linsenkörpers22 oberhalb eines Ansatzringes41 der Fassung37 . - Der Ansatzring
41 setzt mit seiner patientenseitig gelegenen Fläche (in der Darstellung der3 von unten gesehen) die Krümmung der Linsenvorderfläche29 fort, so daß sein axial äußerster Umriß in Form eines unteren Randes42 in einer Verlängerung der Krümmung der Linsenvorderfläche29 liegt. Zwischen diesem Rand42 und dem Außenrand der Linsenvorderfläche29 ist eine Ansaugfläche43 gebildet. - Die Ansaugfläche
43 überdeckt einen ringförmigen Saugkanal44 , der in dieser Ausführungsform durch einen Spalt zwischen Fassung37 und Linsenköper22 gebildet ist. Prinzipiell wäre aber auch ein Saugkanal44 , der vollständig im Material der Fassung37 liegt, möglich. In der in3 gezeigten Ausführungsform ist die Ansaugfläche37 also durch eine Wandung gebildet, die vom äußersten Rand42 des Ansatzringes41 zum Rand der Linsenvorderfläche29 hin führt. In der Ansaugfläche43 , d. h. in dieser Wandung, sind Ansaugöffnungen45 gebildet, die das patientenseitig gelegene Ende von Einzelkanälen46 sind, welche an ihrem anderen Ende in den Saugkanal44 münden. - Am Unterdruck-Anschluß
39 angelegter Unterdruck gelangt also durch die Unterdruckzuleitung40 in den Saugkanal44 und wirkt dort durch die ringförmig die Linsenvorderfläche29 umgebenden Ansaugöffnungen45 auf die Augenhornhaut. - Da die Ansaugfläche
43 die Krümmung der Linsenvorderfläche29 bevorzugt glatt fortsetzt (wobei eine Fortsetzung einer sphärischen Krümmungsfläche möglich ist, jedoch auch eine asphärische Krümmung oder eine Krümmung mit einem gegenüber der Linsenvorderfläche29 abweichenden, größeren oder kleineren Krümmungsradius), ist insgesamt ein weitgehend fließender Übergang von der Linsenvorderfläche29 auf die Ansaugfläche43 gegeben. Auf jeden Fall hat der Übergang keine scharten Kanten sondern besteht höchstens in einer ringförmigen Nahtstelle, an der die Krümmung oder Neigung wechselt. -
4 zeigt das Kontaktglas12 der3 in einer Ansicht von der Patientenseite her, also in3 von unten. Wie gut zu sehen ist, sind die Ansaugöffnungen45 hier oval ausgestaltet und umgeben die Linsenvorderfläche29 außerhalb einer Nahtstelle47 zwischen der Fassung37 und dem Linsenkörper22 im Bereich der ringförmigen Ansaugfläche43 . -
5 zeigt eine abgewandelte Bauweise, wobei hier die Ansaugöffnungen45 geometrisch anders gestaltet sind, nämlich in Form von halben Ovalen, die eine arkadenförmige Struktur der Ansaugöffnungen45 ergeben. Auch ist hier der Unterdruckanschluß anders gestaltet, nämlich als Luer-Lock-Anschluß. - Der Durchmesser der ringförmigen Ansaugfläche
43 und damit auch der Linsenvorderfläche29 ist vorzugsweise patientenabhängig gewählt. Es sind also für ein Behandlungsgerät verschiedene Kontaktgläser12 mit unterschiedlichen Durchmessern der Linsenvorderfläche29 und damit Durchmesser der ringförmigen Ansaugfläche43 vorgehalten, so daß die Ansaugöffnungen45 in jedem Fall auf der Cornea des zu behandelnden Patienten aufsitzen und somit eine optimale Ansaugung gewährleistet ist. Eine Ansaugung von Bindehaut im Bereich der Ansaugfläche43 ist somit ausgeschlossen. Um dem Anwender die Unterscheidung zwischen verschiedenen Kontaktgläsern12 , beispielsweise von Kontaktgläsern mit verschiedenen Durchmessern der Linsenvorderfläche29 (und damit Ansaugfläche43 ) oder mit verschiedenen Krümmungsradien zu erleichtern, ist optional eine Farbkodierung im Bereich der Fassung37 vorgesehen. Besonders vorteilhaft ist es hierbei, die gesamte Fassung einzufärben. - Um beim Einsatz des Kontaktglases
12 die Beobachtung des Patientenauges zu erleichtern, ist es möglich, durch die Fassung37 hindurch Licht von einer Lichtquelle zum Behandlungsort einzustrahlen. Dies ist beispielsweise in derDE 10353264 A1 beschrieben. Die nun lediglich im Bereich der Ansaugöffnungen45 durchbrochene Ansaugfläche43 erleichtert dabei die Einkopplung der Strahlung erheblich und die in derDE 10353264 A1 beschriebenen optischen Mittel, die zum Ausgleichen der optischen Wirkung eines ringförmig offenen Saugkanals vorgesehen sind, müssen nicht mehr angewandt werden. - Bei Aufsetzen des Kontaktglases auf die Augenhornhaut wird zuerst ein Kontakt zwischen der Linsenvorderfläche
29 und dem Hornhautscheitel hergestellt. Mit weiterem Anlegen der Augenhornhaut an die Linsenvorderfläche29 wird in einem immer größerem Flächenbereich der Linsenvorderfläche ein Kontakt zur Augenhornhaut hergestellt. Liegt die Augenhornhaut vollständig an der Linsenvorderfläche29 an, ist aufgrund der im Randbereich der Augenhornhaut stärker werdenden Krümmung der Augenhornhaut noch kein Kontakt zwischen der axial vordersten Umrißlinie des Ansatzringes41 und der Augenhornhaut hergestellt, so daß die Ansaugöffnung45 noch nicht von der Augenhornhaut überdeckt sind. In diesem Zustand ist es also noch möglich, das Auge in Anlage an der Linsenvorderfläche29 so zu justieren, daß die optische Achse A1 genau wie gewünscht liegt, beispielsweise mit der Sehachse übereinstimmt. Erst wenn Kontaktglas und Auge weiter zusammengedrückt werden, legt sich die Augenhornhaut auch an die axial vorderste Umrißlinie42 des Ansatzringes41 an, wodurch der Saugkanal44 an den Ansaugöffnungen45 geschlossen und das Kontaktglas12 am Auge befestigt ist. - Die Fassung
37 ist z. B. bezüglich des Ansatzringes41 so gestaltet, daß die axial vorderste Umrißlinie des Randes42 des Ansatzringes41 nicht gegenüber der einer Krümmungsfläche, die durch die Krümmung des Auges bei vollständig an die Linsenvorderfläche29 angelegter Augenhornhaut definiert ist, vorsteht. Der Rand42 liegt in einer Ausführungsform genau in der gedachten Verlängerung der Krümmungsfläche. In Vereinfachung kann auch Bezug auf die Krümmung der Linsenvorderfläche29 genommen werden. - Natürlich können die hier geschilderten geometrischen Ausgestaltungen auch einzeln oder in anderen, nicht ausdrücklich gezeigten oder beschriebenen Kombinationen vorteilhaft eingesetzt werden.
Claims (9)
- Kontaktglas für die Augenchirurgie, das eine zum Aufsetzen auf das Auge (
2 ) ausgebildete Linsenvorderfläche (29 ) und eine Einrichtung zur Unterdruckbefestigung des Kontaktglases (12 ) am Auge (2 ), dadurch gekennzeichnet, daß die Linsenvorderfläche (29 ) ringförmig von einer Vielzahl von Ansaugöffnungen (45 ) umgeben ist, durch die hindurch Unterdruck auf das Auge (2 ) wirkt. - Kontaktglas nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen den Rand der Linsenvorderfläche (
29 ) ringförmig umgebenden Saugkanal (44 ), in den die Ansaugöffnungen (45 ) münden. - Kontaktglas nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Linsenvorderfläche (
29 ) an einem Linsenkörper (22 ) ausgebildet ist, der in einer Fassung (37 ) gehalten ist, wobei die Ansaugöffnungen (45 ) in der Fassung (37 ) gebildet sind. - Kontaktglas nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Saugkanal (
44 ) zwischen Fassung (37 ) und Linsenkörper (22 ) gebildet ist und daß vom Saugkanal (44 ) durch eine Wandung der Fassung (37 ) hindurch in die Ansaugöffnung (45 ) mündende Einzelkanäle (46 ) gebildet sind. - Kontaktglas nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Linsenvorderfläche (
29 ) konkav gekrümmt ausgebildet ist und die Ansaugöffnung (45 ) ebenfalls auf einer gekrümmten Ringfläche liegen. - Kontaktglas nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansaugöffnungen (
45 ) rund, oval oder rechteckig sind. - Kontaktglas nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein einen geometrischen oder optischen Parameter, vorzugsweise den Durchmesser der Linsenvorderfläche (
29 ), des Kontaktglases (12 ) kodierendes Kodierelement, vorzugsweise zur Farbkodierung, vorgesehen ist. - Kontaktglas nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet durch Mittel zum Einkoppeln von Beleuchtungsstrahlung im Bereich der ringförmig angeordneten Ansaugöffnungen (
45 ). - Kontaktglas nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Linsenvorderfläche (
29 ) asphärisch ist.
Priority Applications (9)
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