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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine LASEK-Vorrichtung zum Beheben
einer Fehlsichtigkeit.
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Bei
dem LASEK-Verfahren (Laser Epitheliale Keratomileusis) wird ein
dünner
Gewebelappen mit einer Dicke von ca. 55 μm, das sogenannte Epithelium
von dem Auge entfernt. Dieser Gewebelappen wird jedoch nicht vollständig abgeschnitten,
sondern er bleibt an einem „Scharnier" (Hinge) mit dem
Auge verbunden. Danach wird er zur Seite geschoben und das Auge
wird mit einem Laser (Excimerlaser) behandelt. Durch diesen Schnitt
wird eine gute Bearbeitungsfläche
für die
Bearbeitung des Auges mit dem Laser geschaffen. Nach der Laserbehandlung
wird der Gewebelappen wieder auf seinen ursprünglichen Platz gebracht und
wächst
dort sehr schnell wieder an.
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Der
Gewebeschnitt wird dabei mit einer LASEK-Vorrichtung durchgeführt. Eine
derartige Vorrichtung nach dem Stand der Technik ist in 10 gezeigt. Diese LASEK-Vorrichtung
hat einen Augenring 17, einen Alkoholbecher 16,
ein Stativ 14, einen Unterdruckanschluss 18, ein
Führungsrohr 13 und
einen Trepan (Rundmesser) 12. Für den Gewebeschnitt wird der
Augenring auf das Auge aufgesetzt und Unterdruck über den
Unterdruckanschluss zugeführt,
um die Vorrichtung auf dem Auge zu fixieren. Danach wird das Führungsrohr
in das Stativ eingeführt
und der Trepan in das Führungsrohr
eingeführt, um
den Gewebeschnitt auszuführen.
Schließlich
wird eine Aufweichlösung
in den Alkoholbecher gegeben, um das Gewebe aufzuweichen.
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Die
LRSEK-Vorrichtung muss vor jeder Operation in einem Autoklaven sterilisiert
werden. Außerdem
muss der Arzt vor bzw. während
der Operation die aus vielen Einzelteilen bestehende Vorrichtung zusammensetzen.
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Dadurch
ist die Operation mühsam
und dauert sehr lange. Darüber
hinaus besteht die Möglichkeit,
dass die Vorrichtung mit Prionen (Eiweißpartikel) kontaminiert wird,
um die Creutzfeld-Jakob-Krankheit zu übertragen, da Prionen die Autoklav-Sterilisation überleben.
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Aus
der Druckschrift
DE 694 28 721 ist
eine Kathetereinrichtung bekannt, bei der ein Katheter mit einer
Gammasterilisation behandelt wird.
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Die
Druckschrift
US 47 96 623 zeigt
eine gattungsgemäße Lasek-Vorrichtung
mit einem Hauptkörper
sowie einen Trepan, der durch den Hauptkörper geführt ist. Hierbei ist ein Führungselement
für den
Trepan extern zu dem Hauptkörper
ausgebildet, um ein größeres Sichtfeld
auf die Korona beim Aufsetzen des Hauptkörpers auf die Augenoberfläche zu erreichen.
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Die
Druckschrift WO 0 217 834 betrifft ein gattungsgemäßes Behandlungssystem,
welches die einstückige
Ausbildung eines Hauptkörpers
und eines Handgriffs vorsieht. Ein Träger 92, welcher eine Schneidklinge 94 hält, ist
relativ zu dem Hauptkörper bewegbar
an diesen gehalten.
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Die
Druckschrift
EP 03 36 065 betrifft
eine gattungsgemäße Vorrichtung
mit einem Hauptkörper, der
ebenfalls einstückig
mit einem Griffstück
ausgebildet ist. Dieser Hauptkörper
hat kein Führungselement.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung einer LASEK-Vorrichtung,
die als Ein-Weg-Artikel geeignet ist.
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Diese
Aufgabe ist durch eine LASEK-Vorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch
1 gelöst.
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Bei
der erfindungsgemäßen LASEK-Vorrichtung
kann der Arzt sofort nach dem Auspacken der Vorrichtung mit der
Operation beginnen, ohne diese sterilisieren und montieren zu müssen.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der weiteren Ansprüche.
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Die
Erfindung ist nachfolgend anhand von Zeichnungen detailliert erläutert.
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1 zeigt
eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen LASEK-Vorrichtung im vormontierten
Zustand, die auf ein Auge aufgesetzt ist.
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2 zeigt
eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen LASEK-Vorrichtung, bei
der der Trepan herausgenommen ist.
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3 zeigt
eine andere perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen LASEK-Vorrichtung, bei
der der Trepan herausgenommen ist.
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4 zeigt
den herausgenommenen Trepan.
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5 zeigt
eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen LRSEK-Vorrichtung, wenn
diese auf ein Auge aufgesetzt ist.
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6 zeigt
eine Schnittansicht der erfindungsgemäßen LASEK-Vorrichtung in der Ansicht A-A von 5.
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7 zeigt
eine Detail-Schnittansicht der erfindungsgemäßen LASEK-Vorrichtung im vormontierten
Zustand.
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8 zeigt
eine Detail-Schnittansicht der erfindungsgemäßen LASEK-Vorrichtung im Operationszustand.
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9 zeigt
eine perspektivische Schittansicht der erfindungsgemäßen LASEK-Vorrichtung
im Operationszustand.
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10 zeigt
eine LASEK-Vorrichtung nach dem Stand der Technik.
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Nachstehend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen detailliert erläutert.
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Wie
in 1 gezeigt ist, weist die erfindungsgemäße LASEK-Vorrichtung einen
Hauptkörper 1 mit
Augenring 11, Führung 12 und
Handgriff 13 sowie einen Trepan 2 auf.
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Wie
am besten aus 3 ersichtlich ist, die eine
perspektivische Ansicht des Hauptkörpers zeigt, hat der Augenring 11 zwei
konzentrische Dichtlippen 18, 19 und eine Vielzahl
an Unterdruckzufuhröffnungen 14,
die sich zwischen den Dichtlippen 18, 19 befinden
und über
den hohlen Handgriff 13 und einen Unterdruckanschluss 15 mit
einer (nicht gezeigten) Unterdruckquelle verbindbar sind.
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Wenn
der Augenring 11 auf ein Auge aufgesetzt wird, entsteht
somit ein Raum, der durch den Augenring 11 nach oben begrenzt
ist und durch die Dichtlippen 18, 19 seitlich
begrenzt ist. Die untere Begrenzung bildet dabei das Auge selbst.
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Wenn
nun dieser oben beschriebene Raum durch die Unterdruckzufuhröffnungen 14 mit
Unterdruck beaufschlagt wird, wird der Augenring 11 durch die
Kraft des Unterdrucks am Auge festgesaugt und somit sicher fixiert.
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Darüber hinaus
weist der Augenring an dem dem Auge entgegengesetzten axialen Ende
einen hülsenförmige Führungsabschnitt 12 auf,
der sich in axialer Richtung erstreckt und als Führung für den Trepan 2 dient.
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Dieser
hülsenförmige Führungsabschnitt 12 hat
einen geringeren Durchmesser als der Augenring 11 und weist
zwei sich gegenüberliegende
Ausschnitte 121 auf, die einerseits den Lichteinfall ermöglichen
und andererseits zum Absaugen einer Alkohollösung dienen.
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An
dem dem Augenring entgegengesetzten axialen Ende des hülsenförmigen Führungsabschnitts 12 ist
eine Haltescheibe 17 angesetzt, die eine axiale Begrenzung
für einen
Trepan 2 darstellt.
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Die
gegenüberliegenden
Ausschnitte 121 sind in etwa viertelkreisförmig ausgebildet
und enden etwas oberhalb der inneren Dichtlippe 18 des
Augenrings 11, so dass der zylindrische Bereich zwischen der
inneren Dichtlippe 18 und dem unteren Rand der gegenüberliegenden
Ausschnitte 121 als LASEK-Becher 16 dienen kann, in den über die
Ausschnitte 121 die Alkohohllösung eingeträufelt werden
kann. Diese Alkohollösung
kann dann beispielsweise mit Wattestäbchen oder einer Saugpipette
abgesaugt werden.
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Der
Hauptkörper 1 ist
dabei einstückig
aus einem geeignetem Kunststoff, wie beispielsweise PEEK-Kunststoff
hergestellt.
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Des
weiteren hat die LASEK-Vorrichtung, wie in 4 gezeigt
ist, den Trepan (Rundmesser) 2. Dieser weist einen zylindrischen
Rundkörper 21,
der vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt ist, sowie ein aus Stahl
hergestelltes Rundmesser 22 auf. Diese beiden Bauteile
werden miteinander verklebt.
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Darüber hinaus
hat der Trepan einen an dem zylindrischen Rundkörper 21 ausgebildeten
Bund 23 für
die axiale Begrenzung innerhalb der Führung 12 des Hauptkörpers. Diese
axiale Begrenzung 23 wirkt mit der Haltescheibe 17 des
Hauptkörpers 1 zusammen
und ist so eingestellt, dass das Rundmesser 22 nicht tiefer
als 60 bis 80 μm
in die Cornea eines Auges einschneiden kann.
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Der
Bund 23 hat außerdem
eine Vielzahl an Öffnungen 231,
die während
dem Schneidvorgang mit einem Stift 122 der Führung 12 (siehe 2)
zusammenwirken, um die Drehung des Trepans 2 auf cirka
10° zu begrenzen.
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Das
Rundmesser 22 hat einen sogenannten Hinge-Bereich von ca.
80°, d.h.
einen Bereich am Umfang, der nicht schneidet (d.h. keine Zähne hat).
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Eine
aus der Vielzahl der Öffnungen 231 ist dabei
nach außen
hin offen, während
die anderen Öffnungen
kreisförmig
ausgeführt
sind, wie in 4 gezeigt ist. Die Öffnungen
sind dabei so bemessen, dass sie etwas größer sind als der Stift 121,
um die Drehung des Trepans 2 um 10° zu ermöglichen.
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Durch
die Begrenzung der Drehung des Trepans auf 10° und den Hinge-Bereich des Trepans
mit 80° ergibt
sich eine Hinge des aufgeschnittenen Gewebelappens mit cirka 90°. Die Hinge
befindet sich auf der Seite der nach außen offenen Öffnung,
so dass der Arzt die Lage der Hinge festlegen kann.
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Der
zylindrische Rundkörper 21 des
Trepan 2 ist vorzugsweise aus einem durchsichtigen Kunststoff,
wie beispielsweise PMMA (Acrylglas, Plexiglas) ausgebildet, so dass
insbesondere in Verbindung mit den beiden gegenüberliegenden Ausschnitten 121 des
Hauptkörpers 2 Licht
in den Operationsbereich einfallen kann. Es kann auch ein Fadenkreuz
an der Unterseite des Kunststoffkörpers 21 angebracht
werden, beispielsweise durch Eingravieren. Dieses Fadenkreuz erleichtert
ein zentrisches Ausrichten des Systems beim Aufsetzen auf das Auge.
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Nachfolgend
wird die Operation mittels der erfindungsgemäßen LASEK-Vorrichtung beschrieben:
Der
Arzt entnimmt die vormontierte und sterile Vorrichtung aus der Verpackung
bei dem in 7 gezeigten Zustand. Dabei befindet
sich ein Abstandshalter 3 zwischen dem Bund 23 des
Trepan und der Führung 12 des
Hauptkörpers.
Dieser Abstandshalter 3 verhindert eine Verletzung des
Auges durch das Rundmesser 22 beim Aufsetzen der Vorrichtung
auf das Auge.
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Der
Arzt kann nun den Unterdruckanschluss 15 an die Unterdruckquelle
anschließen
und die Vorrichtung auf das Auge aufsetzen. Mittels des Fadenkreuzes
an der Unterseite des Trepans kann er die Vorrichtung ausrichten
und durch Einschalten der Unterdruckquelle diese am Auge fixieren.
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Der
Trepan wird anschließend
so gedreht, dass die nach außen
offene Öffnung
am Bund 23 des Trepans sich an der gewünschten Hinge-Position befindet.
Wie vorstehend erläutert
ist, schneidet das Rundmesser 22 an dieser Position nicht,
und zwar über
einen Winkelbereich von ca. 80°,
so dass beim Drehen des Trepans um 10° eine Hinge von etwa 90° entsteht.
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Nun
ist die Vorrichtung zum Ausführen
des Schnitts bereit. Es wird nun der Abstandshalter 3 aus der
Vorrichtung herausgezogen, so dass der Trepan in seine Schneide-
bzw. Operationsstellung nach unten in Richtung auf das Auge verschoben
werden kann. Der Abstandshalter 3 kann beispielsweise eine Halbscheibe
sein, die in radialer Richtung aus der in 7 gezeigten
vormontierten LASEK-Vorrichtung herausgezogen werden kann.
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Nun
kann der Schnitt durch Drehen des Trepan innerhalb der Begrenzungen 122, 231 durchgeführt werden.
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Danach
wird die Alkohollösung
in den Alkoholbecher 16 eingeträufelt. Diese Alkohollösung besteht
beispielsweise aus 20% reinem Alkohol und 80% destilliertem Wasser.
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Nach
einer Einwirkzeit von ca. 30 Sekunden wird die Alkohollösung durch
die seitlichen Ausschnitte 121 der Führung 12 mittels Wattestäbchen oder
einer Saugpipette aus dem Alkoholbecher 16 abgesaugt, so
dass nach dem Abheben der Vorrichtung kein Alkohol auf das Bindegewebe
gelangen kann, da dieses zu stark brennenden Schmerzen des Patienten
führen
würde.
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Nach
dem Ausschalten der Unterdruckquelle kann nun die Vorrichtung abgehoben
werden und der Arzt kann das Epithelium mit einem Schaber ablösen und
aus der OP-Zone in Richtung der Hinge verschieben. Daraufhin ist
das Auge für
die anschließende
Laser-Operation bereit.
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Die
LASEK-Vorrichtung wird nun entsorgt. Da es sich bei dieser LRSEK-Vorrichtung
um ein Einmal-Produkt handelt, entfällt die mühevolle Sterilisation und Vormontage.
Außerdem
kann eine Kontamination mit Prionen ausgeschlossen werden, so dass es
keine Übertragung
der Creutzfeld-Jakob-Krankheit gibt.
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Da
die erfindungsgemäße Vorrichtung
nur aus zwei Einzelteilen besteht, sind die Kosten niedrig und eine
fehlerhafte Montage durch den Arzt ist ausgeschlossen.
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Die
Erfindung ist jedoch nicht auf die hier angegebenen Details beschränkt, sondern
kann insbesondere auch folgendermaßen abgewandelt werden:
Es
können
mehr oder weniger als die hier gezeigten acht Öffnungen 231 an dem
Trepan angebracht sein. Diese müssen
nicht kreisförmig
sein, sondern können
bespielsweise auch schlitzförmig
sein. Die Position der Hinge kann auch anderweitig als durch die nach
außen
offene Öffnung
gekennzeichnet werden, beispielsweise durch einen Vorsprung oder
eine Einkerbung.
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Der
zylindrische Rundkörper 21 kann
aus einem Vollmaterial bestehen oder innen hohl sein.
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Des
weiteren kann der Griff 13 separat von dem Hauptkörper 1 ausgebildet
sein und für
die Operation in den Hauptkörper
eingesteckt bzw. durch einen Bajonettverschluss oder dergleichen
mit dem Hauptkörper 1 verbunden
werden.
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Die
LASEK-Vorrichtung zum Durchführen
eines Epitheliumschnitts an einem Auge weist einen Hauptkörper 1 mit
einer hülsenförmigen Führung 12 für einen
Trepan 2 auf. Ein Augenring 11 des Hauptkörpers wird
mittels Unterdruck am Auge fixiert und der Schnitt wird durch Drehen
des Trepan ausgeführt.
Die einfach und nur aus zwei Einzelteilen aufgebaute LASEK-Vorrichtung ist ein
Einmalprodukt. Somit entfällt
das mühevolle
Sterilisieren der Vorrichtung. Außerdem wird eine Kontamination
mit Prionen ausgeschlossen, so dass es keine Übertragung der Creutzfeld-Jakob-Krankheit
gibt. Durch den vormontierten Zustand wird die Vorbereitungszeit
der Operation erheblich verkürzt.