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Gegenstand
der Erfindung ist eine Unterstützungsvorrichtung
zur Unterstützung
einer Verdickung am Dünnhals
eines Einkristalls bestehend aus Halbleitermaterial in einer nach
dem Tiegelziehverfahren nach Czochralski arbeitenden Kristallziehanlage
sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Einkristalls unter Verwendung
der Unterstützungsvorrichtung.
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Beim
Tiegelziehverfahren nach Czochralski wird zunächst ein stark im Querschnitt
verjüngter Hals
gezüchtet,
um ein Weiterwachsen der bereits im Impfkristall vorhandenen oder
vom Ansetzen des Impfkristalls an die Schmelze herrührenden
Kristallfehler wie Versetzungen in den zylindrischen Teil des Einkristalls
zu unterbinden. Der verjüngte
Hals wird als Dünnhals
oder „Dash
neck" bezeichnet.
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Danach
werden die Parameter des Ziehverfahrens so eingestellt, dass nach
einem konusartigen Abschnitt ein zylindrischer Abschnitt mit einem
viel größeren, nahezu
gleich bleibenden Durchmesser folgt. Das Ziehverfahren wird wiederum
mit einem konusartigen Abschnitt abgeschlossen. Als Produkt für eine Anwendung
z. B. in der Elektronikindustrie ist üblicherweise nur der zylindrische
Abschnitt interessant. Aus Gründen
der Wirtschaftlichkeit wurde der Durchmesser der Einkristalle in
der Vergangenheit schrittweise erhöht. Beispielsweise werden heute
Silicium-Einkristalle mit einem Durchmesser von 300 mm großtechnisch
hergestellt. Gleichzeitig wurde versucht, Einkristalle mit möglichst
langem zylindrischem Abschnitt herzustellen. In der Summe führte dies
zu ständig
steigenden Massen der Einkristalle.
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Dies
führte
zu dem Problem, dass der Dünnhals
die mit den zunehmenden Massen einhergehenden Zugkräfte nicht
mehr aufnehmen konnte. Der Dünnhals
ist in der Regel nicht in der Lage, Silicium-Einkristalle mit einer
Masse von mehr als etwa 250 bis 300 kg sicher zu tragen. Daher wurden
Verfahren und Vorrichtungen entwickelt, um schwere Einkristalle
während
ihrer Herstellung zusätzlich
abzustützen.
Bei den meisten derartigen Verfahren wird der Dünnhals an einer bestimmten
axialen Position so aufgeweitet, dass eine Verdickung ausgebildet wird.
An dieser Verdickung kann eine Unterstützungsvorrichtung ansetzen,
die einen Teil der Zugkraft aufnimmt. Mittlerweile ist eine große Anzahl
verschiedener Unterstützungsvorrichtungen
bekannt, die nach diesem Prinzip arbeiten, siehe beispielsweise
US 5879448 oder
US 6077347 . In
US 5879448 sind Unterstützungsvorrichtungen
beschrieben, die vertikal in der Kristallziehanlage beweglich sind
und die ihren Innendurchmesser zangenartig verkleinern können. So
können
sie den Kristall greifen, nachdem eine Verdickung am Kristall gezogen
wurde. Eine alternative Möglichkeit
besteht darin, eine Unterstützungsvorrichtung
mit einer U-förmigen
Auflagefläche nach
dem Ziehen der Verdickung unter die Verdickung zu schwenken, wie
in
US 6077347 offenbart.
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Es
zeigte sich jedoch, dass alle bekannten Unterstützungsvorrichtungen Partikel
(z. B. Abrieb) generieren, die zu einer Kontamination des Einkristalls
mit Metallen führen
können.
Dies ist bei den hohen Reinheitsanforderungen in der Elektronikindustrie
nicht akzeptabel. Zudem können
Partikel aus Metall oder Siliciumoxiden (SiOx)
zur Bildung von Versetzungen während
des Kristallziehens führen.
Weiterhin können
durch kondensierendes Siliciummonoxid (SiO) in Lagern und Gelenken
der Unterstützungsvorrichtung
Hemmungen auftreten.
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Die
Aufgabe bestand somit darin, die Erzeugung von Partikeln durch die
Unterstützungsvorrichtung
zuverlässig
zu vermeiden.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Unterstützungsvorrichtung 1 zur
Unterstützung
einer Verdickung 82 am Dünnhals 81 eines Einkristalls 8 bestehend
aus Halbleitermaterial in einer nach dem Tiegelziehverfahren nach
Czochralski arbeitenden Kristallziehanlage, wobei die Unterstützungsvorrichtung 1 in
ihrem unteren Bereich eine Auflagevorrichtung 121, 122 mit einer
zentralen Öffnung
aufweist, wobei sich in diese zentrale Öffnung in einer waagerechten Ebene
ein Kreis mit einem Durchmesser D1 einbeschreiben
lässt,
dessen Mittelpunkt auf einer senkrechten Achse 16 liegt,
und wobei die Auflagevorrichtung 121, 122 durch
ein oder mehrere Verbindungselemente 132, 133, 134 mit
wenigstens einem über der
Auflagevorrichtung 121, 122 angeordneten Befestigungselement 14 verbunden
ist, das sich zur Befestigung an einer Hubeinrichtung 2 der
Kristallziehanlage eignet, wobei die Verbindungselemente 132, 133, 134 so
angeordnet sind, dass sie im Bereich unmittelbar über der
Auflagevorrichtung 121, 122 einen Raum frei lassen,
in den sich in jeder beliebigen waagerechten Ebene ein Kreis mit
einem Mittelpunkt auf der Achse 16 und einem Durchmesser
D2 einbeschreiben lässt, der größer ist als der Durchmesser D1, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterstützungsvorrichtung 1 in
sich unbeweglich ist.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Figuren näher erläutert.
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1 und 2 zeigen
Ausführungsformen der
erfindungsgemäßen Unterstützungsvorrichtung.
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3 zeigt
eine Hälfte
einer Montagevorrichtung, die zur Verbindung der Unterstützungsvorrichtung
mit einer Hubeinrichtung der Kristallziehanlage verwendet werden
kann.
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4 zeigt
den schematischen Aufbau eines Einkristalls und einen Ausschnitt
der Unterstützungsvorrichtung
mit Montagevorrichtungen im Längsschnitt.
Zur Verdeutlichung ist die Montagevorrichtung auf der linken Seite
um 90° gedreht
dargestellt.
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5 bis 12 stellen
den Ablauf eines Kristallziehverfahrens unter Verwendung einer erfindungsgemäßen Unterstützungsvorrichtung
schematisch dar.
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Die
Unterstützungsvorrichtung 1 (1, 2 und 4)
weist erfindungsgemäß in ihrem unteren
Bereich eine Auflagevorrichtung mit einer zentralen Öffnung auf.
Die Auflagevorrichtung kann beispielsweise die Form eines geschlossenen,
kreisförmigen
Rings 122 (2) mit einem Innendurchmesser
D1 aufweisen. In diesem Fall unterstützt der Ring 122 mit
seiner oberen Innenseite den unteren Teil der Verdickung 82.
Die Auflagevorrichtung kann jedoch auch, wie in 1 dargestellt,
in symmetrischer Anordnung und auf gleicher Höhe mindestens zwei, vorzugsweise
jedoch mehrere Auflageelemente 121 aufweisen, die nach
innen in Richtung der zentralen Öffnung
vorspringen, wobei die einzelnen Auflageelemente 121 an
Verbindungselementen 132 angebracht sind. Die Auflageelemente 121 sind
so angeordnet, dass sich in die zentrale Öffnung in einer waagerechten
Ebene (d. h. einer Ebene senkrecht zur Achse 16) ein Kreis
mit einem Durchmesser D1 einbeschreiben
lässt,
dessen Mittelpunkt auf der Achse 16 der Unterstützungsvorrichtung 1 liegt.
Die Achse 16 fällt
beim Kristallziehen vorzugsweise mit der Achse des Dünnhalses 81 zusammen.
Die Auflageelemente 121 können so die Verdickung 82 in
geeigneter Weise von unten her abstützen, wie in 4 beispielhaft
dargestellt.
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Die
gesamte Auflagevorrichtung 121, 122 ist durch
ein oder mehrere Verbindungselemente 132, 133, 134 mit
wenigstens einem über
der Auflagevorrichtung 121, 122 angeordneten Befestigungselement 14 verbunden.
Die Verbindungselemente 132, 133, 134 sind
vorzugsweise stabförmig
ausgebildet. Die Verbindungselemente 132, 133, 134 sind
so angeordnet, dass sie im Bereich unmittelbar über der Auflagevorrichtung 121, 122 einen
Raum frei lassen, in den sich in jeder beliebigen waagerechten Ebene (d.
h. senkrecht zur Achse 16) ein Kreis mit einem Mittelpunkt
auf der Achse 16 und einem Durchmesser D2 einbeschreiben
lässt,
der größer ist
als der Durchmesser D1. Dies bedeutet, dass
die Verdickung 82 in dem freien Raum zwischen den Verbindungselementen 132, 133, 134 Platz
finden kann, ohne dass die Verbindungselemente 132, 133, 134 die
Verdickung 82 berühren.
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Um
die Unterstützungsvorrichtung 1 zu
stabilisieren und ein Auseinanderbrechen unter der Last des Einkristalls
zu vermeiden, sind die Auflageelemente 121 und/oder die
Verbindungselemente 132, 133, 134 vorzugsweise
durch weitere Verbindungselemente, beispielsweise durch Streben 131,
untereinander verbunden.
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Vorzugsweise
bilden die Auflagevorrichtung 121, 122 und die
Verbindungselemente 131, 132, 133, 134 gemeinsam
eine Art Käfigstruktur,
wie sie in den 1 oder 2 dargestellt
ist. Die Käfigstruktur
umgibt während
des Kristallziehprozesses den Dünnhals 81 und
die Verdickung 82, ohne den Dünnhals 81 zu berühren. Lediglich
die Verdickung 82 wird ab einem vorgegebenen Zeitpunkt
des Kristallziehprozesses an ihrer Unterseite von der Auflagevorrichtung 121, 122 unterstützt.
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Das
wenigstens eine Befestigungselement 14 ist so geformt,
dass es sich zur Befestigung an einer Hubeinrichtung 2 der
Kristallziehanlage eignet. Die Hubeinrichtung 2 dient zum
vertikalen Verfahren, d. h. zum Absenken und Anheben der Unterstützungsvorrichtung 1 und
besteht beispielsweise aus einem oder vorzugsweise mehreren Seilen.
Beispielsweise kann zur Befestigung der Unterstützungsvorrichtung 1 an
der Hubeinrichtung 2 eine zweiteilige Montagevorrichtung 9 verwendet
werden, wie sie in 3 zur Hälfte dargestellt ist. Je zwei
dieser Hälften 91 umgeben
die vertikal angeordneten zylindrischen Verbindungselemente 134 so,
dass das kugelförmige
Befestigungselement 14 auf dem konischen Kontaktbereich 92 der
Montagevorrichtung 9 aufliegt (siehe auch 4).
Die beiden Hälften 91 werden
durch Schrauben 93 miteinander verbunden. Schraube 94 weist
eine Hohlbohrung auf, durch die ein Seil der Hubeinrichtung 2 geführt wird.
Schraube 23 erlaubt eine vertikale Justierung der Montagevorrichtung,
falls die Seile der Hubeinrichtung 2 eine unterschiedliche
Länge aufweisen.
Die Montagevorrichtung 9 und die Seile der Hubeinrichtung 2 bestehen vorzugsweise
aus Molybdän.
Ebenso bevorzugt ist es jedoch, die Seile aus Wolfram herzustellen.
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Die
gesamte Unterstützungsvorrichtung 1 ist in
sich unbeweglich. Sie weist keine gegeneinander beweglichen Teile
auf. Der Begriff „Unterstützungsvorrichtung" im erfindungsgemäßen Sinn
umfasst nicht die Montagevorrichtung 9 und die Hubeinrichtung 2,
sondern nur den einteiligen, vorzugsweise aus Quarzglas hergestellten,
vorzugsweise käfigartigen
Unterstützungskörper, wie
er beispielhaft in 1 oder 2 dargestellt
ist.
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Da
die Unterstützungsvorrichtung 1 während der
Anfangsphase des Kristallziehprozesses in die Schmelze 4 des
Halbleitermaterials eingetaucht wird (6 bis 9),
besteht die Unterstützungsvorrichtung 1 vorzugsweise
aus einem Material, das gegen die Schmelze 4 und die darin
herrschende hohe Temperatur beständig
ist.
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Im
Fall der Herstellung eines Silicium-Einkristalls wird die Unterstützungsvorrichtung 1 bevorzugt
aus Quarzglas gefertigt. Bei der Verwendung von Quarzglas ist darauf
zu achten, dass Kristallisations- und Korrosionsvorgänge nur
eine begrenzte Zahl von Einsätzen
zulassen, sodass die Unterstützungsvorrichtung 1 nach
einer bestimmten Zahl von Einsätzen
erneuert werden muss.
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Um
den Wachstumsprozess des Einkristalls 8 nicht durch Tropfen
der Schmelze zu stören,
die beim Anheben der Unterstützungsvorrichtung 1 aus der
Schmelze 4 an der Unterstützungsvorrichtung 1 haften
bleiben und später
in die Schmelze 4 zurückfallen,
ist die Unterstützungsvorrichtung 1 vorzugsweise
so geformt, dass sich an der Oberfläche aller die Schmelze 4 kontaktierenden
Bereiche keine hängenden
Tropfen der Schmelze bilden können.
Vorzugsweise hat die gesamte Unterstützungsvorrichtung 1 eine
Form, die das Ablaufen der Schmelze von der Oberfläche erleichtert.
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Dies
kann dadurch erreicht werden, dass die Oberfläche der Unterstützungsvorrichtung 1 keine waagerechten
Flächen aufweist,
d. h. keine Flächen, die
in einer Ebene senkrecht zur Achse 16 liegen. Beispielsweise
sind die in 1 dargestellten Streben 131 nicht
waagerecht, sondern schräg
angeordnet. Die schräge
Anordnung erleichtert ein Ablaufen der Schmelze und verhindert die
Bildung von Tropfen, die an den Streben 131 haften. Aus
demselben Grund sind die Verbindungselemente 133 nicht
waagerecht, sondern schräg
angeordnet. An ihren tiefstgelegenen Stellen treffen die Verbindungselemente 133 auf
vertikal oder schräg
verlaufende Verbindungselemente 132, an denen die Schmelze
weiter nach unten ablaufen kann. Auch die Auflageelemente 121 weisen
keine waagerechten Flächen
auf und sind so geformt, dass ein Ablaufen der Schmelze erleichtert
wird.
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Vorzugsweise
weist die Unterstützungsvorrichtung
zudem wenigstens eine Ablaufvorrichtung 15 auf, die beim
Anheben der Unterstützungsvorrichtung 1 aus
der Schmelze 4 für
ein Ablaufen der Schmelze 4 sorgt. Vorzugsweise trägt jedes
vertikale oder schräge
Verbindungselement 132 am unteren Ende eine Ablaufvorrichtung 15,
die vorzugsweise als eine konische Verlängerung des Verbindungselements 132 ausgebildet
ist. Dadurch kann auch verhindert werden, dass an den letzen die
Schmelze 4 berührenden
Stellen der Unterstützungsvorrichtung 1 Reste
der Schmelze an der Unterstützungsvorrichtung 1 erstarren.
Erstarrte Reste der Schmelze könnten
im weiteren Verlauf abplatzen und auf diese Weise den Kristallisationsprozess
stören.
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Die
Herstellung einer erfindungsgemäßen Unterstützungsvorrichtung
obliegt dem fachmännischen
Können
eines Glasbläsers
und wird daher nicht beschrieben.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Herstellung eines
Einkristalls 8 bestehend aus Halbleitermaterial mit Hilfe
des Tiegelziehverfahrens nach Czochralski, umfassend folgende Schritte:
- a) teilweises Eintauchen einer erfindungsgemäßen Unterstützungsvorrichtung 1 in
eine Schmelze 4 des Halbleitermaterials, sodass sich die
Auflagevorrichtung 121, 122 unter der Oberfläche der Schmelze 4 befindet,
- b) Ziehen eines Dünnhalses 81 mit
einem Durchmesser D3 durch Herausziehen
eines Impfkristalls 7 aus der Schmelze 4, wobei
die Unterstützungsvorrichtung 1 den
Dünnhals 81 umgibt,
ohne ihn zu berühren,
- c) Ziehen einer Verdickung 82 mit einem maximalen Durchmesser
D4 mit D1 < D4 < D2 und
eines darunter liegenden verjüngten
Bereichs 83 mit einem minimalen Durchmesser D5 mit
D3 < D5 < D1, wobei die Unterstützungsvorrichtung 1 die
Verdickung 82 umgibt, ohne sie zu berühren,
- d) Anheben der Unterstützungsvorrichtung 1 aus der
Schmelze 4, sodass die Unterstützungsvorrichtung 1 die
Schmelze 4 nicht mehr berührt,
- e) Ziehen eines Einkristallstücks 84 mit kontinuierlich
zunehmendem Durchmesser,
- f) Ziehen eines zylindrischen Einkristallstücks 85 mit einem Durchmesser
D6 mit D6 > D5 und
- g) Anheben der Unterstützungsvorrichtung 1,
sodass die Auflagevorrichtung 121, 122 die Verdickung 82 von
unten her berührt
und unterstützt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist in den 5 bis 12 schematisch
dargestellt. Der Einkristall 8 mit seinen verschiedenen
Bereichen und Durchmessern sowie deren Beziehung zur erfindungsgemäßen Unterstützungsvorrichtung
ist in 4 vergrößert dargestellt.
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Vor
Beginn des eigentlichen Kristallziehverfahrens wird das im Tiegel 3 befindliche,
in der Regel polykristalline Halbleitermaterial gemäß dem Stand der
Technik geschmolzen. 5 zeigt den Zustand der Kristallziehanlage
nach dem Schmelzen des Halbleitermaterials. Die an einer Hubeinrichtung 2 innerhalb
der Kristallziehanlage befestigte Unterstützungsvorrichtung 1 befindet
sich in einer Warteposition über
dem Tiegel 3.
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In
Schritt a) des Verfahrens wird die Unterstützungsvorrichtung 1 teilweise
in die Schmelze 4 des Halbleitermaterials eingetaucht,
sodass sich die Auflagevorrichtung 121, 122 unter
der Oberfläche der
Schmelze 4 befindet (6). Aus
diesem Grund ist es vorteilhaft, die Unterstützungsvorrichtung 1 aus einem
Material herzustellen, das unter den herrschenden Temperaturbedingungen
gegen die Schmelze 4 weitgehend beständig ist. Handelt es sich bei
der Schmelze 4 um Silicium, so eignet sich beispielsweise
Quarzglas als Material für
die Unterstützungsvorrichtung 1.
Es ist denkbar, die Unterstützungsvorrichtung 1 beim
Eintauchen nicht um ihre vertikale Achse 16 rotieren zu
lassen oder die Rotation der Unterstützungsvorrichtung um ihre vertikale Achse 16 mit
der Rotation des Tiegels 3 zu synchronisieren, was bevorzugt
ist. Besonders bevorzugt ist es jedoch, die Rotation der Unterstützungsvorrichtung 1 vor
dem Eintauchen in die Schmelze mit der Rotation der Schmelze 4 zu
synchronisieren.
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In
Schritt b) wird gemäß dem Stand
der Technik ein an einem Impfkristallhalter 5 befestigter
Impfkristall 7 in die Schmelze 4 eingetaucht (7)
und mit einer definierten Geschwindigkeit wieder angehoben. (Der
Impfkristallhalter 5 ist an einer Vorschubeinrichtung 6 befestigt.
Die Vorschubeinrichtung 6 dient zum Halten und vertikalen
Verfahren, d. h. zum Absenken und Anheben des Impfkristallhalters 5.
Die Vorschubeinrichtung 6 ist beispielsweise eine Welle oder
sie besteht aus einem oder mehreren Seilen.) Die Ziehgeschwindigkeit,
d. h. die Geschwindigkeit, mit der die Vorschubeinrichtung 6 den
Impfkristall 7 vertikal nach oben bewegt, wird dabei so
eingestellt, dass sich an den Impfkristall 7 anschließend ein
Bereich mit reduziertem Durchmesser D3,
der Dünnhals 81,
ausbildet (8). Die Zusammenhänge zwischen
Ziehgeschwindigkeit, sonstigen Parametern des Ziehprozesses und
dem Durchmesser des wachsenden Einkristalls 8 sind dem
Fachmann bekannt und werden daher nicht näher erläutert. Der Dünnhals wächst an
der Oberfläche
der Schmelze 4 innerhalb der eingetauchten Unterstützungsvorrichtung 1, ohne
die Unterstützungsvorrichtung 1 zu
berühren. Vorzugsweise
sind der Impfkristall 7 und die Unterstützungsvorrichtung 1 so
ausgerichtet, dass die Achse des Impfkristalls mit der Achse 16 der
Unterstützungsvorrichtung 1 zusammenfällt. Dies
gilt für den
gesamten weiteren Verlauf des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Vorzugsweise
wird mit Schritt b) erst begonnen, wenn Schritt a) bereits abgeschlossen
ist. Demzufolge wird vorzugsweise zuerst die Unterstützungsvorrichtung
in die Schmelze 4 eingetaucht und erst danach der Impfkristall 7 an
die Schmelze 4 angesetzt bzw. darin eingetaucht.
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In
Schritt c) wird eine Verdickung 82 mit einem maximalen
Durchmesser D4 gezogen. Dies geschieht in
der Regel durch eine Reduzierung der Ziehgeschwindigkeit, sodass
der Durchmesser des wachsenden Einkristalls 8 bis auf einen
Maximalwert D4 zunimmt und einer darauf
folgenden Steigerung der Ziehgeschwindigkeit, sodass der Durchmesser wieder
abnimmt. Auf diese Weise kann eine Verdickung, z. B. ein Bikonus,
erzeugt werden. Der maximale Durchmesser D4 der
Verdickung 82 genügt
der Bedingung D1 < D4 < D2.
Der maximale Durchmesser D4 der Verdickung 82 ist
also größer als
der Durchmesser D1 der zentralen Öffnung der
Unterstützungsvorrichtung 1 im
Bereich der Auflagevorrichtung 121, 122, gleichzeitig
aber kleiner als der Durchmesser D2 der
zentralen Öffnung
der Unterstützungsvorrichtung 1 im
Bereich über
der Auflagevorrichtung 121, 122. Dies bedeutet,
dass die Verdickung 82 innerhalb der Unterstützungsvorrichtung 1 wachsen
und Platz finden kann, ohne die Unterstützungsvorrichtung 1 zu berühren.
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Nach
Erzeugung der Verdickung 82 wird ein verjüngter Bereich 83 gezogen.
Dieser weist an seiner dünnsten
Stelle einen Durchmesser D5 auf, der die
Bedingung D3 < D5 < D1 erfüllt. Der
Durchmesser D5 des verjüngten Bereichs 83 muss
größer sein
als der Durchmesser D3 des Dünnhalses 81,
da die zusätzliche
Unterstützung
des wachsenden Einkristalls 8 an der Verdickung 82 erfolgen
wird. Daher muss der verjüngte
Bereich 83 so dick sein, dass er die gesamte Masse des
Einkristalls 8 sicher tragen kann. Der Durchmesser D5 des verjüngten Bereichs 83 muss
jedoch andererseits kleiner sein als der Durchmesser D1 der
zentralen Öffnung
der Unterstützungsvorrichtung 1 im
Bereich der Auflagevorrichtung 121, 122, damit
der verjüngte
Bereich 83 innerhalb dieser Öffnung berührungsfrei wachsen und Platz
finden kann. 9 zeigt die Situation nach dem
Ziehen der Verdickung 82 während des Ziehens des verjüngten Bereichs 83.
Der untere Teil der Unterstützungsvorrichtung 1 ist
dabei noch immer in der Schmelze 4 eingetaucht.
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In
Schritt d) wird die Unterstützungsvorrichtung 1 mit
der Hubeinrichtung 2 so weit angehoben, dass sie die Schmelze 4 nicht
mehr berührt
(10). Die Bildung hängender Tropfen der Schmelze
an der Unterstützungsvorrichtung 1 während des
Anhebens aus der Schmelze 4 kann durch die oben beschriebene
Gestaltung der Unterstützungsvorrichtung 1 vermieden
werden. In die Schmelze 4 zurückfallende Tropfen könnten den
Kristallisationsprozess stören und
zu Kristallfehlern führen.
Aufgrund der wie oben beschrieben aufeinander abgestimmten Durchmesser
D1, D2, D4 und D5 ist sichergestellt,
dass die Unterstützungsvorrichtung 1 den
wachsenden Einkristall 8 in keinem Bereich seitlich berührt. Vorzugsweise
wird die Unterstützungsvorrichtung 1 in
Schritt d) nur so weit angehoben, dass die Auflagevorrichtung 121, 122 die
Verdickung 82 auch von unten her noch nicht berührt (10),
da sich die Unterstützungsvorrichtung
noch immer in einem Bereich mit sehr hoher Temperatur befindet und
daher mechanisch noch nicht stabil ist. Vorzugsweise erfolgt Schritt
d) während
des Schritts c), besonders bevorzugt in der Endphase des Schritts
c), d. h. während
des Ziehens des verjüngten
Bereichs 83.
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In
Schritt e) wird, vorzugsweise durch Verringerung der Ziehgeschwindigkeit,
ein Einkristallstück 84 mit
kontinuierlich zunehmendem Durchmesser gezogen (10),
bis der gewünschte
Durchmesser D6 erreicht ist. Das Einkristallstück 84 kann
beispielsweise eine konische Form annehmen. Es wird daher auch als
Anfangskonus bezeichnet. Während
dieses Schritts wird die Unterstützungsvorrichtung 1 vorzugsweise
kontinuierlich angehoben, sodass die Unterstützungsvorrichtung 1 die
Verdickung 82 weiterhin nicht berührt. Beispielsweise kann die
Geschwindigkeit, mit der die Unterstützungsvorrichtung 1 angehoben
wird, mit der Ziehgeschwindigkeit identisch sein.
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Schließlich wird
in Schritt f) ein zylindrisches Einkristallstück 85 mit einem konstanten
Durchmesser D6 gezogen. Während der
ersten Phase dieses Schritts wird die Unterstützungsvorrichtung 1 vorzugsweise
weiterhin kontinuierlich angehoben, sodass die Unterstützungsvorrichtung 1 die
Verdickung 82 noch nicht berührt, bis die Unterstützungsvorrichtung 1 genügend abgekühlt und
mechanisch stabil ist, um einen Teil des Gewichts des Einkristalls 8 tragen
zu können.
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In
Schritt g) wird die Unterstützungsvorrichtung 1 schließlich so
weit angehoben, dass die Auflagevorrichtung 121, 122 die
Verdickung 82 von unten her berührt und einen Teil der Gewichtskraft
des wachsenden Einkristalls 8 aufnimmt (11).
Vorzugsweise wird das Anheben an einem vorgegebenen Zeitpunkt oder
bei einer vorgegebenen Länge des
zylindrischen Einkristallstücks 85 oder
bei einem vorgegebenen Gewicht des Einkristalls 8 ausgelöst. Das
Anheben wird vorzugsweise automatisch beendet, wenn die auf die
Unterstützungsvorrichtung
wirkende Gewichtskraft einen vorbestimmten Wert erreicht.
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Schritt
g) kann prinzipiell zu einem beliebigen Zeitpunkt nach Herstellung
der Verdickung 82 in Schritt c), also während der Schritte d), e) oder
f) erfolgen. Schritt g) wird jedoch vorzugsweise erst dann eingeleitet,
wenn die Unterstützungsvorrichtung 1 so weit
abgekühlt
ist, dass sie belastet werden kann. Die Unterstützungsvorrichtung sollte bei
Einleitung des Schritts g) bereits elastische Eigenschaften haben, aber
auf Punktlast noch mit Verformung reagieren. Eine geringfügige Verformung
auf Punktlast gewährleistet
eine optimale, gleichmäßige Unterstützung der Verdickung 82 durch
die Auflagevorrichtung 121, 122. Der genaue Zeitpunkt,
an dem Schritt g) durchgeführt
wird, wird also vorzugsweise an die Materialeigenschaften der Unterstützungsvorrichtung 1 angepasst.
In der Regel wird Schritt g) jedoch im Laufe des Schritts f), d.
h. während
des Ziehens des zylindrischen Einkristallstücks 85, erfolgen.
Es ist bevorzugt, die Rotation der Unterstützungsvorrichtung 1 um
ihre vertikale Achse 16 mit der Rotation des Einkristalls
um seine Längsachse
zu synchronisieren, bevor die Unterstützungsvorrichtung die Verdickung 82 von
unten her berührt.
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Im
weiteren Verlauf des Schritts f), mit wachsender Länge des
zylindrischen Einkristallstücks 85, wird
die Unterstützungsvorrichtung 1 vorzugsweise mit
einer Geschwindigkeit angehoben, die mit der Ziehgeschwindigkeit
identisch ist. Durch das weitere Anheben entfernt sich die Unterstützungsvorrichtung stetig
weiter von der heißen
Schmelze 4 und kühlt
zunehmend ab. Daher kann die Unterstützungsvorrichtung im Laufe
des Schritts f) zunehmend stärker
belastet werden.
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Der
Kristallziehprozess wird gemäß dem Stand
der Technik abgeschlossen, indem ein Einkristallstück 86 mit
abnehmendem Durchmesser gezogen wird. Dieses Einkristallstück wird
in der Regel als Endkonus bezeichnet. 12 veranschaulicht
die Situation in der Kristallziehanlage nach dem Ende des Kristallziehprozesses.
Um den Einkristall 8 aus der Kristallziehanlage auszubauen,
wird er vorzugsweise mit Hilfe einer geeigneten Vorrichtung von
unten und von der Seite her unterstützt und der verjüngte Bereich 83 des
Einkristalls durchtrennt. Nach der Entnahme des unteren Teils des
Einkristalls 8 mit den Bereichen 84, 85 und 86 kann
der Impfkristall 7 mit den oberen Bereichen 81 und 82 des
Einkristalls ausgebaut werden.
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Durch
den erfindungsgemäßen Verzicht
auf beweglich zueinander gelagerte Teile der Unterstützungsvorrichtung
kann die Bildung von Abrieb und damit die Entstehung störender Partikel
unterbunden werden. Zudem können
Ablagerungen, beispielsweise von Siliciummonoxid-Staub, nicht zur
Hemmung von Lagern oder Drehverbindungen führen.
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Unterstützungsvorrichtungen
gemäß dem Stand
der Technik sind während
des gesamten Kristallziehprozesses (d. h. auch während des Aufschmelzens des
im Tiegel befindlichen Halbleitermaterials, des Stabilisierens,
des Ansetzens des Impfkristalls und der Herstellung der ersten Bereiche
des Einkristalls) der Atmosphäre
in der Ziehanlage ausgesetzt. Deshalb scheiden sich Siliciumoxide
auf diesen Unterstützungsvorrichtungen
ab. Teile dieser abgeschiedenen Siliciumoxide können abfallen, sobald die Unterstützungsvorrichtung
bewegt wird. Dagegen befinden sich beim erfindungsgemäßen Verfahren während der
Anfangsphase des Kristallziehprozesses große Teile der Oberfläche der
Unterstützungsvorrichtung
unter der Oberfläche
der Schmelze und haben daher keinen Kontakt zur Atmosphäre. Deshalb
können
sich kaum Siliciumoxide auf der Oberfläche der Unterstützungsvorrichtung
abscheiden. Vor dem Eintauchen in die Schmelze abgeschiedene Siliciumoxide
werden beim Eintauchen wieder gelöst.
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Dies
führt zusammen
mit der Vermeidung beweglicher Teile zu einer deutlichen Reduktion
der Partikelhäufigkeit
gegenüber
dem Stand der Technik, der ausschließlich Unterstützungsvorrichtungen
mit beweglichen Teilen kennt.
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Trotz
des Verzichts auf bewegliche Teile ermöglicht die Erfindung eine sichere
Unterstützung des
wachsenden Einkristalls an einer Verdickung im Halsbereich.