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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vermeidung eines unberechtigten
Zugriffs auf ein passives Zugangsberechtigungssystem eines Kraftfahrzeugs
nach der Gattung des unabhängigen
Anspruchs.
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Aus
der
DE 102 55 880
A1 sind ein passives Zugangsberechtigungssystem mit einer
Basisstation und einem Transponder für ein Kraftfahrzeug sowie ein
Verfahren zum Erkennen und/oder Abwehren eines externen Angriffs
auf das passive Zugangsberechtigungssystem, beispielsweise einer
durch eine Relais-Attacke
hervorgerufenen Funkstreckenverlängerung,
bekannt. Zu diesem Zweck sind in der Basisstation und/oder dem Transponder
mindestens ein erstes bzw. zweites Verzögerungsglied zum Einstellen
einer definierten, insbesondere im wesentlichen konstanten Signallaufzeit
angeordnet.
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Aus
der
DE 102 02 330
A1 ist ein passives Zugangsberechtigungssystem für ein Kraftfahrzeug mit
einer wenigstens zwei Zustände
besitzenden, als Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs ausgebildeten, ersten
Einrichtung und mit einer als elektronischen Schlüssel, ID-Geber, Chipkarte
oder dergleichen dienenden, zweiten Einrichtung bekannt, wobei die zweite
Einrichtung Mittel zur Messung der Feldstärke eines Signals besitzt,
das von der ersten Einrichtung übertragen
wird. Anhand der in der zweiten Einrichtung gemessenen Feldstärke des
Signals wird dann der Standort der zweiten Einrichtung in Bezug
auf die ersten Einrichtung ermittelt. Anschließend sendet die zweite Einrichtung
ein die Information zum ermittelten Standort enthaltenes Signal
zur ersten Einrichtung zurück.
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Vorteile der
Erfindung
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Gegenüber dem
Stand der Technik weist das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil auf,
dass ein als Schlüssel
dienender Transponder mindestens zweimal abgefragt wird, um die
Zuverlässigkeit
der Detektion eines unberechtigten Zugriffs auf ein passives Zugangsberechtigungssystem
eines Kraftfahrzeugs zu erhöhen.
Dabei kann mittels eines ersten Frage-Antwort-Dialogs sowohl die
Berechtigung des Transponders als auch dessen Befinden innerhalb
einer gültigen
Reichweite um das Kraftfahrzeug festgestellt werden, während mittels
eines zumindest weiteren Frage-Antwort-Dialogs ein unberechtigter
Zugriff infolge einer beispielsweise durch eine Relais-Attacke hervorgerufenen
Funkstreckenverlängerung
detektierbar ist. Darüber
hinaus ist es möglich,
den zumindest weiteren Frage-Antwort-Dialog
zur erneuten Feststellung der Berechtigung des Transponders zu nutzen.
Zu diesem Zweck wird von einer fahrzeugseitigen Sende-Empfangseinrichtung
ein erstes Abfragesignal mit einer ersten Fragesendefeldstärke an den
Transponder gesendet und anschließend ein erstes Antwortsignal
mit einer ersten Antwortsendefeldstärke von dem Transponder an
die fahrzeugseitige Sende-Empfangseinrichtung zurück gesendet. Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein weiterer Frage-Antwort-Dialog
mit zumindest einer gegenüber der
ersten Fragesendefeldstärke
veränderten,
weiteren Fragesendefeldstärke
des weiteren Abfragesignals und/oder zumindest einer gegenüber der
ersten Antwortsendefeldstärke
veränderten,
weiteren Antwortsendefeldstärke
eines weiteren Antwortsignals durchgeführt wird.
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In
vorteilhafter Weise wird eine erste Frageempfangsfeldstärke des
ersten Abfragesignals von einer in dem Transponder integrierten Messvorrichtung
gemessen und mittels des ersten Antwortsignals von dem Transponder
an die Sende-Empfangseinrichtung des Kraftfahrzeugs zurück gesendet. Nach
dem Empfang des ersten Antwortsignals wird dann die zumindest eine
weitere Fragesendefeldstärke
von der fahrzeugseitigen Sende-Empfangseinrichtung zufällig in
Abhängigkeit
von der mit dem ersten Antwortsignal gesendeten, ersten, gemessenen Frageempfangsfeldstärke generiert.
Dabei bewirkt die zufällige
Generierung der zumindest einen weiteren Fragesendefeldstärke insofern
einen erhöhten Zugriffsschutz,
als ein Angreifer eine zwischengeschaltete Relais-Station nicht
bereits im vorhinein entsprechend der von der fahrzeugseitigen Sende-Empfangseinrichtung
gewählten
Sendefeldstärke einstellen
kann.
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Wird
innerhalb der fahrzeugseitigen Sende-Empfangseinrichtung ein vor
einem äußeren Zugriff
geschützter
Algorithmus eingesetzt, so kann in einer alternativen Ausgestaltung
vorgesehen sein, dass die zumindest eine weitere Fragesendefeldstärke in Abhängigkeit
von der mit dem ersten Antwortsignal gesendeten, ersten, gemessenen
Frageempfangsfeldstärke
berechnet wird. Auch dies bedeutet einen höheren Zugriffsschutz, da eine
zwischengeschaltete Relais-Station in der Regel stets mit der gleichen
Sendeleistung arbeitet und sich demzufolge die von der Messeinrichtung
des Transponders gemessenen Frageempfangsfeldstärken des ersten und des zumindest
einen weiteren Abfragesignals nicht wesentlich unterscheiden.
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Eine
wesentliche Bedingung für
die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin,
dass die Kommunikation zwischen fahrzeugseitiger Sende-Empfangseinrichtung
und Transponder auch mit einer gegenüber der ersten Fragesendefeldstärke geänderten
weiteren Fragesendefeldstärke
gewährleistet
ist. Aus diesem Grund wird in besonders vorteilhafter Weise das
zumindest eine weitere Abfragesignal von der fahrzeugseitigen Sende-Empfangseinrichtung
mit gegenüber
der ersten Fragesendefeldstärke
höherer,
weiterer Fragesendefeldstärke
gesendet wenn die in dem ersten Antwortsignal enthaltene, erste,
gemessene Frageempfangsfeldstärke
einen vorgegebenen Schwellwert unterschreitet. Überschreitet dagegen die in
dem ersten Antwortsignal enthaltene, erste, gemessene Empfangsfeldstärke den
vorgegebenen Schwellwert, so sendet die fahrzeugseitige Sende-Empfangseinrichtung
das zumindest eine weitere Abfragesignal mit gegenüber der
ersten Fragesendefeldstärke
geringerer, weiterer Fragesendefeldstärke, um ein Übersteuern
im Transponder zu vermeiden.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass zumindest eine weitere Frageempfangsfeldstärke des
zumindest einen weiteren Abfragesignals von der in dem Transponder
integrierten Messvorrichtung gemessen und mittels des zumindest
einen weiteren Antwortsignals von dem Transponder an die fahrzeugseitige Sende-Empfangseinrichtung
zurück
gesendet wird. Dabei wird in vorteilhafter Weise der Zugriff auf
das Kraftfahrzeug von der fahrzeugseitigen Sende-Empfangseinrichtung
gewährt,
wenn das Verhältnis
aus der ersten, gemessenen Frageempfangsfeldstärke und der ersten Fragesendefeldstärke in etwa
dem Verhältnis
aus der zumindest einen weiteren, gemessenen Frageempfangsfeldstärke und
der zumindest einen weiteren Fragesendefeldstärke entspricht.
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In
einer alternativen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass von dem Transponder
die erste Antwortsendefeldstärke
mittels des ersten Antwortsignals und die zumindest eine weitere
Antwortsendefeldstärke
mittels des zumindest einen weiteren Antwortsignals an die fahrzeugseitige
Sende-Empfangseinrichtung gesendet wird. Da das zumindest eine weitere
Antwortsignal von dem Transponder mit einer gegenüber der
ersten Antwortsendefeldstärke
veränderten,
weiteren Antwortsendefeldstärke
gesendet wurde, ergibt sich hieraus der Vorteil, dass ein Zugriff auf
das Kraftfahrzeug von der fahrzeugseitigen Sende-Empfangseinrichtung
erst dann erfolgt, wenn sich die erste Antwortsendefeldstärke von
der zumindest einen weiteren Antwortfeldstärke unterscheidet. Statt die
Sendefeldstärken
in der fahrzeugseitigen Sende-Empfangseinrichtung zu verändern, ermöglicht diese
Ausgestaltung demnach eine Variierung der Sendefeldstärken im
Transponder. Gleichfalls ist natürlich
auch eine Kombination beider Möglichkeiten sowohl
in Frage- als auch in Antwortrichtung möglich.
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Um
zu vermeiden, dass der Transponder zwischen dem Empfang des ersten
und des zumindest einen weiteren Abfragesignals seinen Abstand zum
Kraftfahrzeug signifikant verändern
kann, ist zudem vorgesehen, dass das zumindest eine weitere Abfragesignal
von der fahrzeugseitigen Sende-Empfangseinrichtung unmittelbar nach
dem Empfang des ersten Antwortsignals an den Transponder gesendet wird.
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Damit
nur Transponder auf die von der fahrzeugseitigen Sende-Empfangseinrichtung
gesendeten Abfragesignale antworten können, die sich innerhalb eines
bestimmten Bereichs – in
der Regel bis zu ca. 1,5 m – um
das Kraftfahrzeug befinden, ist es weiterhin von Vorteil, wenn das
erste und das zumindest eine weitere von der Sende-Empfangseinrichtung gesendete
Abfragesignal Niederfrequenzsignale im kHz-Bereich sind. Zudem werden
in vorteilhafter Weise das erste und das zumindest eine weitere
Antwortsignal vom Transponder als Hochfrequenzsignale im MHz- oder
GHz-Bereich an die fahrzeugseitige Sende-Empfangseinrichtung zurück gesendet,
da diese Übertragungsart
oftmals ohnehin für
eine Funkfernbedienung zum Einsatz kommt.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich durch die in den abhängigen Ansprüchen angegebenen
Merkmale sowie aus der Zeichnung und der nachfolgenden Beschreibung.
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Zeichnung
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der 1 bis 4 beispielhaft
erläutert,
wobei gleiche Bezugszeichen in den Figuren auf gleiche Bestandteile
mit einer gleichen Funktionsweise hindeuten. Es zeigen
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1:
eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2:
eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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3:
eine schematische Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens
und
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4:
eine schematische Darstellung eines vierten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Beschreibung
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In 1 ist
eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Vermeidung eines unberechtigten Zugriffs auf ein passives Zugangssystem 10 eines
Kraftfahrzeugs 12 dargestellt.
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Von
einer fahrzeugseitigen Sende-Empfangseinrichtung 14 wird
beispielsweise nach einer Betätigung
eines Türgriffs 16 einer
Fahrzeugtür 18 des
Kraftfahrzeugs 12 ein Auslösesignal (nicht gezeigt) an
die Sende-Empfangseinrichtung 14 übertragen. Daraufhin sendet
die Sende-Empfangseinrichtung 14 ein erstes Abfragesignal
(Challenge) 20 als Niederfrequenzsignal 21 mit
einer ersten Fragesendefeldstärke
FC1 an einen sich in der Umgebung des Kraftfahrzeugs 12 befindenden
Transponder 22 eines nicht näher gezeigten Schlüssels. Vorzugsweise sind
das Abfragesignal 20 sowie alle im Folgenden erwähnten Signale
codiert und verschlüsselt,
um die Übertragungssicherheit
des passiven Zugangsberechtigungssystems 10 zu erhöhen.
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Die
erste Fragesendefeldstärke
FC1 des ersten Abfragesignals 20 bewirkt
eine erste Reichweite 24 um das Kraftfahrzeug herum. Diese
ist zwar als durchgezogenen Kreislinie dargestellt, aufgrund topografischer
Gegebenheiten kann die Form des Sendebereichs aber durchaus mehr
oder weniger stark von einem Kreis abweichen.
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Der
Transponder 22 empfängt
nun das erste Abfragesignal 20 und misst mittels einer
in dem Transponder 22 integrierten Messvorrichtung 26 eine erste
Frageempfangsfeldstärke
Fm,C1. Vom Transponder 22 wird
aufgrund des Abfragesignals 20 und einer in dem Transponder
abgelegten Codesequenz, die auch der fahrzeugseitigen Sende- Empfangseinrichtung 14 bekannt
ist, ein Antwortsignal 28 (Response) erzeugt, das zur Authentifizierung
des Transponders 22 dient. Das Antwortsignal 28 wird
sodann zusammen mit dem Wert der gemessenen, ersten Frageempfangsfeldstärke Fm,C1 als ein Hochfrequenzsignal 29 an
die Sende-Empfangseinrichtung 14 des Kraftfahrzeugs 12 mit
einer ersten Antwortsendefeldstärke
FR1 zurück
gesendet. Daraufhin prüft
die Sende-Empfangseinrichtung 14 zunächst die Zugangsberechtigung
des Transponders 22, indem sie das im Transponder 22 erzeugte
Antwortsignal 28 mit einem auf Grundlage des Abfragesignals 20 und
des Codesignals intern erzeugten aber nicht gezeigten Referenzsignal
vergleicht. Stimmen Antwortsignal 28 und Referenzsignal überein,
ist die Authentifizierung gültig
und somit die erste Bedingung für
die Zugangsberechtigung erfüllt.
Zusätzlich
prüft die
Sende-Empfangseinrichtung 14 mittels
eines Vergleichs der ersten Fragesendefeldstärke FC1 mit
der ersten, gemessenen Frageempfangsfeldstärke Fm,C1,
ob sich der Transponder 22 innerhalb der gültigen ersten
Reichweite 24 befindet. Dies ist dann der Fall, wenn das Verhältnis Fm,C1/FC1 einen vorgegebenen
Wert, z.B. zwischen 40% und 95% der ersten Fragesendefeldstärke FC1, einnimmt.
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Anschließend sendet
die fahrzeugseitige Sende-Empfangseinrichtung 14 ein zweites
Abfragesignal 30 als Niederfrequenzsignal 21 mit
einer gegenüber
der ersten Fragesendefeldstärke
FC1 veränderten,
zweiten Fragesendefeldstärke
FC2 an den Transponder 22, wobei
die zweite Fragesendefeldstärke
FC2 in Abhängigkeit von der gemessenen,
ersten Frageempfangsfeldstärke
Fm,C1 entweder innerhalb eines definierten
Bereichs zufällig
gewählt
oder nach einem Algorithmus berechnet wird. Hat sich anhand der
ersten, gemessenen Frageempfangsfeldstärke Fm,C1 ergeben,
dass der Abstand A zwischen Transponder 22 und Kraftfahrzeug 12 relativ
groß ist (beispielsweise
ca. 1,5 Meter) und somit das Verhältnis aus der ersten Fragesendefeldstärke FC1 und der ersten, gemessenen Frageempfangsfeldstärke Fm,C1 unter einem definierten Schwellwert
S von beispielsweise 0,7 liegt, so wird die zweite Fragesendefeldstärke FC2 des zweiten Abfragesignals 30 gegenüber der
ersten Fragesendefeldstärke
FC1 erhöht,
so dass gilt FC2 > FC1. Demzufolge
erhöht
sich auch eine zweite Reichweite 32 (gestrichelt dargestellt)
gegenüber der
ersten Reichweite 24, wobei wiederum gilt, dass die Kreisform
nur symbolisch ist und in der Realität abweichen kann.
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Im
Transponder 22 wird mittels der integrierten Messvorrichtung 26 eine
zweite Frageempfangsfeldstärke
Fm,C2 des zweiten Abfragesignals 30 gemessen
und zusammen mit einem generierten, zweiten Antwortsignal 34 als
Hochfrequenzsignal 29 wiederum mit der ersten Antwortsendefeldstärke FR1 an die fahrzeugseitige Sende-Empfangseinrichtung 14 zurück gesendet.
Wie schon beim ersten Abfragesignal 20, so kann auch nun
wieder eine zusätzliche
Authentifizierung erfolgen. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich,
so dass hierauf auch bei allen nachfolgenden Frage-Antwort-Dialogen
im Sinne einer zügigeren
Abarbeitung verzichtet werden kann.
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In
der Sende-Empfangseinrichtung 14 des Kraftfahrzeugs 12 kann
mittels der zweiten, im Transponder 22 gemessenen Frageempfangsfeldstärke Fm,C2 eine eventuelle Funkstreckenverlängerung,
beispielsweise durch eine Relais-Attacke, detektiert werden. Dazu
wird zunächst
entsprechend dem ersten Frage-Antwort-Dialog
das Verhältnis
Fm,C2/FC2 ermittelt
und mit dem bereits während
des ersten Frage-Antwort-Dialogs berechneten Verhältnis Fm,C1/FC1 verglichen.
Sind beide Verhältnisse
in etwas gleich groß,
kann davon ausgegangen werden, dass keine Relais-Attacke erfolgte.
Ergeben sich dagegen signifikante Unterschiede zwischen den Verhältnissen,
so muss von einem Angriff auf das Zugangssystem ausgegangen werden,
und ein Zugriff wird verweigert.
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Damit
es nicht zu allzu großen
Abweichungen zwischen der ersten und der zweiten Abfrage, beispielsweise
infolge einer Bewegung des Transponders 22, kommt, sollte
das zweite Abfragesignal 30 in einem sehr kurzen Zeitabstand – beispielsweise wenige
Millisekunden – nach
dem Empfang des ersten Antwortsignals 28 durch die fahrzeugseitige
Sende-Empfangseinrichtung 14 an den Transponder 22 abgesendet
werden.
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Statt
der oben erläuterten
Bedingung Fm,C1/FC1 ≈ Fm,C2/FC2 können auch
andere Bedingungen für
eine Plausibilitätsprüfung der
Funkreichweite zugrunde gelegt werden. So ist es beispielsweise auch
möglich,
definierte Bereiche festzulegen, innerhalb derer die erste und die
zweite, gemessene Frageempfangsfeldstärke Fm,C1 bzw.
Fm,C2 in Abhängigkeit von den Fragesendefeldstärken FC1 bzw. FC2 liegen
dürfen.
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Im
zweiten Ausführungsbeispiel
gemäß 2 wird
von einem relativ geringen Abstand A (z.B. 50 cm) zwischen Transponder 22 und
Kraftfahrzeug 12 ausgegangen. Da das erfindungsgemäße Verfahren
größtenteils
mit dem in der 1 übereinstimmt, sollen hier nicht
noch einmal sämtlich
Schritte erläutert
werden.
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Wiederum
wird das erste Abfragesignal 20 nach der Betätigung des
Türgriffs 16 der
Fahrzeugtür 18 von
der fahrzeugseitigen Sende-Empfangseinrichtung 14 mit
der ersten Fragesendefeldstärke
FC1 als Niederfrequenzsignal 21 an
den Transponder 22 gesendet. Die von der in dem Transponder 22 integrierten
Messvorrichtung 26 gemessene und mittels des Antwortsignals 28 als
Hochfrequenzsignal 29 mit der ersten Antwortsendefeldstärke FR1 an die Sende-Empfangseinrichtung 14 zurück gesendete,
erste Frageempfangsfeldstärke
Fm,C1 wird dann mit der ersten Fragesendefeldstärke FC1 verglichen. Ergibt sich zum Beispiel ein
Verhältnis
Fm,C1/FC1 von 90%,
so befindet sich der Transponder 22 deutlich innerhalb
der gültigen,
ersten Reichweite 24. Gleichzeitig liefert ein Vergleich
des Verhältnisses
Fm,C1/FC1 mit dem
bereits für 1 angesetzten
Schwellwert S = 0,7, dass der Abstand A zwischen Transponder 22 und
Kraftfahrzeug 12 sehr gering ist, so dass gilt: Fm,C1/FC1 > S. Daraufhin wird
zur Vermeidung einer Übersteuerung von
der fahrzeugseitigen Sende-Empfangseinrichtung 14 das zumindest
eine weitere Abfragesignal 30 mit gegenüber der ersten Fragesendefeldstärke FC1 reduzierter, zweiter Sendefeldstärke FC2 (FC2 < FC1) als
Niederfrequenzsignal 21 an den Transponder 22 gesendet,
wobei die reduzierte, zweite Fragesendefeldstärke FC2 eine
gegenüber
der ersten Reichweite 24 verringerte, zweite Reichweite 32 bewirkt,
und in Abhängigkeit
von der gemessenen, ersten Frageempfangsfeldstärke Fm,C1 entweder
innerhalb eines definierten Bereichs zufällig gewählt oder mittels eines entsprechenden
Algorithmus berechnet wird.
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In
der Sende-Empfangseinrichtung 14 des Kraftfahrzeugs 12 ist
es nun wiederum mittels der im Transponder 22 gemessenen
und zusammen mit dem zweiten Antwortsignal 34 als Hochfrequenzsignal 29 mit
der Antwortsendefeldstärke
FR1 zurück
gesendeten, zweiten Frageempfangsfeldstärke Fm,C2 möglich, eine
eventuelle Funkstreckenverlängerung nach
dem in 1 erläuterten
Verfahren unter Berücksichtigung
der Bedingung Fm,C1/FC1 ≈ Fm,C2/FC2 zu detektieren.
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In 3 ist
ein Angriff auf das passive Zugangsberechtigungssystem 10 durch
ein Angriffsmittel 36, beispielsweise eine Relais-Station 38 oder dergleichen,
dargestellt. Der Sende- und Empfangsvorgang der beiden Abfrage-
und Antwortsignale 20 und 30 bzw. 28 und 34 entspricht
dem in den 1 und 2, so dass
hier nicht erneut detailliert darauf eingegangen werden soll.
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Im
Unterschied zu den Ausführungsbeispielen
der 1 und 2 wird das als Niederfrequenzsignal 21 gesendete
Abfragesignal 20 nun von der Relais-Station 38 empfangen
und mit einer Relaissendefeldstärke
F'C1 an
den Transponder 22 weitergeleitet. Dieser misst mittels
seiner integrierten Messvorrichtung 26 die erste Sendeempfangsfeldstärke Fm,C1 und sendet sie zusammen mit dem Antwortsignal 28 als
Hochfrequenzsignal 29 entweder über die Relais-Station 38 oder
direkt an die Sende-Empfangseinrichtung 14 des Kraftfahrzeugs 12, wo
sie mit der ersten Fragesendefeldstärke FC1 gemäß den obigen
Erläuterungen
verglichen wird. Maßgebend
für die
erste Frageempfangsfeldstärke
Fm,C1 ist demnach nun nicht mehr die erste
Fragesendefeldstärke
FC1 der fahrzeugseitigen Sende-Empfangseinrichtung 14,
sondern die Relaissendefeldstärke
F'C1 der
zwischengeschalteten Relais-Station 38. Hat sich nun ergeben,
dass das Verhältnis Fm,C1/FC1 kleiner
ist als der vorgegebene Schwellwert S, so sendet die fahrzeugseitige
Sende-Empfangseinrichtung 14 das zweite Abfragesignal 30 mit
gegenüber
der ersten Fragesendefeldstärke
FC1 erhöhter,
weiterer Fragesendefeldstärke
FC2. Gilt dagegen Fm,C1/FC1 > S,
so wird die zweite Fragesendefeldstärke FC2 kleiner
als die erste Fragesendefeldstärke
FC1 gewählt
(in 3 nicht gezeigt).
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Auch
das zweite Abfragesignal 30 wird von der Relais-Station 38 empfangen
und wiederum mit unveränderter
Relaissendefeldstärke
F'C2 =
F'C1 als Niederfrequenzsignal 21 an
den Transponder 22 weitergeleitet, dessen Messvorrichtung 26 die
zweite Frageempfangsfeldstärke
Fm,C2 des zweiten Abfragesignals 30 misst.
Wegen F'C2 = F'C1 gilt nun jedoch Fm,C2 ≈ Fm,C1.
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Der
Transponder 22 sendet die zweite, gemessene Frageempfangsfeldstärke Fm,C2 zusammen mit dem zweiten Antwortsignal 34 als
Hochfrequenzsignal 29 mit der ersten Antwortsendefeldstärke FR1 entweder über die Relais-Station 38 oder
direkt an die Sende-Empfangseinrichtung 14 des
Kraftfahrzeugs 12, wo zunächst das Verhältnis Fm,C2/FC2 bestimmt
und dann mit dem im ersten Frage-Antwort-Dialog
berechneten Verhältnis
Fm,C1/FC1 verglichen
wird. Wegen FC2 ≠ FC1 und
Fm,C2 ≈ Fm,C1 gilt jedoch nun Fm,C1/FC1 ≠ Fm,C2/FC2, so dass
die Bedingung Fm,C1/FC1 ≈ Fm,C2/FC2 verletzt
wird und man demzufolge von einer unberechtigten Funkstreckenverlängerung
ausgehen kann. In diesem Fall wird also kein Zugriff auf das Kraftfahrzeug 12 gewährt.
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Alternativ
ist es natürlich
auch möglich,
die zweite, gemessene Frageempfangsfeldstärke Fm,C2 direkt
mit der ersten, gemessenen Frageempfangsfeldstärke Fm,C1 zu
vergleichen. In diesem Fall liegt eine Funkstreckenverlängerung
vor, wenn die Beziehung Fm,C2 ≈ Fm,C1 erfüllt
ist. Auch für
die beiden Ausführungsbeispiele
gemäß der 1 und 2 kann demnach
die Detektion eines Angriffs auf das passive Zugangsberechtigungssystem 10 mittels
der Bedingung Fm,C2 ≠ Fm,C1 erfolgen.
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4 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Verfahrens,
wobei nun jedoch nicht die Fragesendefeldstärken sondern die Antwortsendefeldstärken durch
den Transponder 22 variiert werden. Als Vorteil ergibt
sich hier, dass auf eine Messvorrichtung zur Messung der Frageempfangsfeldstärken im
Transponder 22 verzichtet werden kann. Nichtsdestotrotz
ist es aber auch möglich, die
Messvorrichtung beizubehalten bzw. in die fahrzeugeigene Sende-Empfangseinrichtung 14 zu
integrieren.
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Innerhalb
des ersten Frage-Antwort-Dialogs wird entsprechend der Ausführungen
zu den 1 bis 3 das erste Abfragesignal 20 nach
der Betätigung
des Türgriffs 16 der
Fahrzeugtür 18 von
der fahrzeugseitigen Sende-Empfangseinrichtung 14 mit der
ersten Fragesendefeldstärke
FC1 als Niederfrequenzsignal 21 an
den Transponder 22 gesendet. Der Transponder 22 sendet
sodann das erste Antwortsignals 28 als Hochfrequenzsignal 29 mit
der ersten Antwortsendefeldstärke
FR1 an die Sende-Empfangseinrichtung 14 zurück, wobei
das ersten Antwortsignal 28 neben den für die Zugangsberechtigung erforderlichen
Authentifizierungsdaten auch eine Information über die erste Antwortsendefeldstärke FR1 zur Abspeicherung in der fahrzeugseitigen Sende-Empfangseinrichtung 14 enthält.
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Nach
einer erfolgreichen Authentifizierung startet der zweite Frage-Antwort-Dialog, indem
die fahrzeugseitige Sende-Empfangseinrichtung 14 das zweite
Fragesignal 30 als Niederfrequenzsignal 21 mit
unveränderter
Fragesendefeldstärke
FC1 an den Transponder 22 sendet.
Nach dem Empfang des zweiten Fragesignals 30 sendet der
Transponder 22 das zweite Antwortsignal 34 als
Hochfrequenzsignal 29 mit gegenüber der ersten Antwortsendefeldstärke FR1 veränderter,
zweiter Antwortsendefeldstärke
FR2 an die fahrzeugeigene Sende-Empfangseinrichtung 14.
Dabei wird die zweite Antwortsendefeldstärke FR2 vom
Transponder 22 zufällig
gewählt
und zusammen mit dem zweiten Antwortsignal 34 an die fahrzeugseitig
Sende-Empfangseinrichtung gesendet, um einem Angreifer das Ausmessen
der Feldstärken
zu erschweren.
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In
der fahrzeugeigenen Sende-Empfangseinrichtung 14 wird dann
das Verhältnis
FR2/FR1 berechnet.
Ist dieses ungefähr
Eins, so kann von einer Relais-Attacke ausgegangen werden, da sich
in diesem Fall die erste und die zweite Antwortsendefeldstärke FR1 bzw. FR2 entgegen
den Vorgaben des Transponders 22 nicht wesentlich unterscheiden.
In diesem Fall wird kein Zugriff auf das Kraftfahrzeug 12 gewährt. Für eine Zugangsberechtigung
hätte demnach
die Bedingung FR2/FR1 ≠ 1 erfüllt sein
müssen.
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Weiterhin
ist es möglich,
für das
in 4 gezeigte Ausführungsbeispiel einen Transponder 12 mit einer
Messvorrichtung gemäß der 1 bis 3 einzusetzen.
In diesem Fall können
die zuvor erläuterten
Verfahren kombiniert werden, so dass eine Variation der Sendefeldstärken sowohl
für die
Frage- als auch für
die Antwortsignale erfolgt. Eine weitere, nicht gezeigte Alternative
ergibt sich durch den Einsatz einer Feldstärkemessvorrichtung in der fahrzeugeigenen
Sende-Empfangseinrichtung 14. In diesem Fall kann der Transponder 22 dann
die zweite Antwortsendefeldstärke
FR2 in Abhängigkeit von einer ersten,
gemessenen und mittels des zweiten Fragesignals 30 übertragenen
Antwortempfangsfeldstärke innerhalb
eines definierten Bereichs zufällig
wählen oder
anhand eines entsprechenden Algorithmus berechnen.
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Es
sei abschließend
noch darauf hingewiesen, dass die gezeigten Ausführungsbeispiele weder auf die 1 bis 4 noch
auf die genannten Werte für
den Abstand A, die Anzahl der Abfrage- und Antwortsignale oder den
Wert für
den Schwellwert S beschränkt
sind. So ist es zum Beispiel durchaus denkbar, auch drei oder mehr
Abfragen durchzuführen,
um die Sicherheit des Zugangsberechtigungssystems zu erhöhen. Weiterhin
ist es nicht zwingend erforderlich, dass die beiden Abfragesignale 20 und 30 als
Niederfrequenzsignale 21 im kHz-Bereich und die beiden
Antwortsignale 28 und 34 als Hochfrequenzsignale 29 im
MHz- oder GHz-Bereich gesendet werden. Ebenso ist es denkbar, dass
die Übertragung
sämtlicher
Signale 20, 28, 30, 34 mit einer
hohen oder niedrigen Trägerfrequenz
erfolgt oder dass die erste Abfrage im Hochfrequenz- und die zumindest
eine weitere Abfrage im Niederfrequenzbereich durchgeführt wird.
Darüber
hinaus ist das erfindungsgemäße Verfahren
auch zur Vermeidung eines Angriff mit mehreren Angriffsmitteln geeignet,
z.B. wenn sich ein erstes Angriffsmittel in der unmittelbaren Umgebung
des Kraftfahrzeugs 12 und ein weiteres Angriffsmittel in
der Nähe
des Transponders 22 befindet. Das in der 3 gezeigte
Angriffsmittel 36 ist daher lediglich als eine Art Black
Box zu verstehen, die aus beliebig vielen Angriffsmitteln bestehen
kann. Für
das erfindungsgemäße Verfahren
spielt die Anzahl der Angriffsmittel somit keine Rolle.