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Die
Erfindung betrifft ein Sprachkommunikationssystem (VoiceMail-System)
sowie ein Verfahren zu dessen Betrieb. Bei einem Sprachkommunikationssystem
handelt es sich üblicherweise
um einen Anrufbeantworter mit erweiterter Funktionalität, der mit
einem Telefon zusammenwirkt; ein Beispiel für ein Sprachkommunikationssystem
ist die T-Net-Box der
Deutschen Telekom AG.
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Im
Stand der Technik sind sowohl Telefone wie auch Anrufbeantworter
grundsätzlich
bekannt; zum Teil sind die Anrufbeantworter in die Telefone integriert.
Ein Beispiel für
ein Telefon mit erweiterter Funktionalität ist das Produkt tiptel 195
der Deutschen Telekom AG. Es ermöglicht
im Rahmen seiner Telefonfunktionalität nicht nur eine Rufumleitung, zum
Beispiel auf ein Sprachkommunikationssystem, sondern auch die Erstellung
einer Anruferliste. Die Anruferliste zeigt dem Benutzer des Telefons
an, wer in seiner Abwesenheit angerufen hat. Mithilfe einer zusätzlichen
Anruffilterfunktion können
bestimmte Anrufer bzw. deren Rufnummern ausgewählt werden, so dass nur diese
in der zuvor erwähnten
Anruferliste gelistet werden. Eine sogenannte VIP-Anrufsignalisierungsfunktion
ermöglicht
es darüber
hinaus, dass für
bestimmte zuvor definierte Anrufer ein Anruf an das Endgerät eines
Angerufenen auch dann durchgestellt wird, obwohl der Angerufene
das Telefon zuvor grundsätzlich
abgestellt hat. Zu beachten ist bei dieser bekannten Signalisierungsfunktion, dass
die Entscheidung darüber,
ob ein eingehender Anruf durchgestellt wird oder nicht, alleine
bei dem Angerufenen liegt; der Anrufer hat darauf keinen Einfluss.
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Ähnliche
Funktionalitäten
weist auch das Telefon T-Conzept P721 der Deutschen Telekom AG auf.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein bekanntes Verfahren und Computerprogramm zum Betreiben eines
Sprachkommunikationssystems sowie ein entsprechendes Sprachkommunikationssystem dahingehend
weiterzubilden, dass einem Anrufer eine Möglichkeit geboten wird, Einfluss
darauf zu nehmen, ob ein von ihm aufgegebener Anruf an ein Endgerät eines
Angerufenen nach einer erfolgten Umleitung des Anrufes an dass Sprachkommunikationssystem,
wieder an das Endgerät
rückumgeleitet werden
soll.
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Diese
Aufgabe wird durch das in Patentanspruch 1 beanspruchte Verfahren
gelöst.
Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass das Sprachkommunikationssystem
den Anrufer auffordert, eine Kennung einzugeben, welche dem Sprachkommunikationssystem
den Wunsch des Anrufers nach Rückmeldung
seines Anrufes auf das Endgerät
des Angerufenen anzeigt; und dass das Sprachkommunikationssystem
die Rückumleitung
des Anrufes auf das Endgerät
des Angerufenen dann veranlasst, wenn der Anrufer dies wünscht.
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Im
Unterschied zu den Funktionalitäten
eines bekannten Sprachkommunikationssystems bietet die hier beanspruchte
Funktionalität
den Vorteil, dass der Anrufer seinerseits Einfluss darauf nehmen kann,
ob sein Anruf, nachdem er an ein Sprachkommunikationssystem umgeleitet
wurde, an das Endgerät
des Angerufenen rückumgeleitet
werden soll oder nicht. Für
den Angerufenen bietet das beanspruchte Verfahren den Vorteil, dass
er trotz aktivierter Rufumleitung auf das Sprachkommunikationssystem
für wichtige
Anrufe jederzeit direkt erreichbar ist.
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Die
beanspruchte Rückumleitung
des Anrufes auf das Endgerät
des Angerufenen, gemäß Verfahrensschritt
d), kann gemäß eines
ersten vorteilhaften Ausführungsbeispiel
bedingungslos, d. h. allein bei Vorliegen eines entsprechenden Wunsches des
Anrufers nach Rückumleitung
erfolgen. Zur Äußerung dieses
Wunsches genügt
eine beliebige Eingabe durch den Anrufer an das Sprachkommunikationssystem.
Alternativ zu einer bedingungslos durchgeführten Rückumleitung kann die Rückumleitung auch
an eine Bedingung geknüpft
sein. Dann ist es nicht ausreichend, wenn der Anrufer alleine einen entsprechenden
Wunsch äußert, sondern
es muss zusätzlich
eine vorbestimmte Bedingung erfüllt
sein. Diese Bedingung kann zum Beispiel dann erfüllt sein, wenn die von dem
Anrufer eingegebene Kennung mit einer dem Sprachkommunikationssystem
bekannten Sollkennung übereinstimmt.
Bei dieser Kennung kann es sich zum Beispiel um eine Personal Identification
Number PIN handeln, welche den Anrufer gleichzeitig identifiziert.
Alternativ oder zusätzlich kann
die Bedingung auch dann erfüllt
sein, wenn das Sprachkommunikationssystem den Anrufer als zu einem
vorbestimmten Personenkreis zugehörig erkennt, für den der
Angerufene die Rückumleitung
auf das Endgerät
freigegeben hat.
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Vorteilhafterweise
kann die Kennung auch die besondere Dringlichkeit eines Anrufes
aus Sicht des Anrufers für
das Sprachkommunikationssystem anzeigen.
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Parallel
zu einer durchgeführten
Rückumleitung
des Anrufes gemäß Verfahrensschritt
d) ist es vorteilhaft, wenn eine vorbestimmte, durch die Kennung
repräsentierte
Information, zum Beispiel für
das Vorliegen einer Vorrangverbindung oder über die bekannte Identität des Anrufers,
zumindest symbolisch auf einer Anzeigeeinrichtung des Endgerätes des Angerufenen
angezeigt wird.
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Vorteilhafterweise
wird eine eventuell voreingestellte Rufumleitung auf das Endgerät des Angerufenen
zur Durchführung
des Verfahrensschrittes d) zum Beispiel durch einen Präfix vor
der Rufnummer des Endgerätes
umgangen.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen des Verfahrens, insbesondere zum Fortgang des Verfahrens, wenn
der Angerufene nach erfolgerter Rückumleitung des Anrufes auf
sein Endgerät
diesen Anruf nicht bedient, oder zum Abbruch des Verfahrens unter
bestimmten Bedingungen, sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
oben genannte Aufgabe wird weiterhin durch ein Computerprogramm
und ein Sprachkommunikationssystem zum Durchführen des beanspruchten Verfahrens
gelöst.
Die Vorteile dieser Lösungen
entsprechen im Wesentlichen den oben mit Bezug auf das beanspruchte
Verfahren genannten Lösungen.
Ergänzend
sei angemerkt, dass das Sprachkommunikationssystem vorteilhafterweise
einen Mitteilungsspeicher aufweist zum Aufzeichnen von Nachrichten
des Anrufers an bzw. für
den Angerufenen und eine Sprachanalyseeinrichtung zum Identifizieren
des Anrufers aufgrund seiner Stimme. Bei dem Endgerät des Angerufenen
handelt es sich vorteilhafterweise um ein Mobiltelefon.
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Der
Beschreibung sind insgesamt zwei Figuren beigefügt, wobei
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1 ein
Verfahren zum Betreiben eines Sprachkommunikationssystems gemäß der Erfindung;
und
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2 durchzuführende Detailschritte
im Vorfeld einer von dem Anrufer gewünschten Rückumleitung seines Anrufes
gemäß der Erfindung
veranschaulicht.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in Form von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die beiden Figuren detailliert beschrieben.
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1 veranschaulicht
den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Betreiben eines Sprachkommunikationssystems 300, welches
beispielhaft in Form der sogenannten T-Net Box der Deutschen Telekom
AG realisiert sein könnte.
Neben dem Sprachkommunikationssystem 300 mit dem Mitteilungsspeicher 310 und
der Sprachanalyseeinrichtung 320 sind an dem Verfahren
ein Anrufer beziehungsweise dessen Telefon 100 sowie das
Endgerät 200 eines
Angerufenen und eine Anzeigeeinrichtung 210 beteiligt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
basiert auf einer Ausgangssituation, bei welcher der Anrufer 100 einen
Anruf an das Endgerät 200 des
Angerufenen aufgibt; siehe Verfahrenschritt a). Nachfolgend sieht
das erfindungsgemäße Verfahren
vor, dass dieser Anruf von dem Endgerät 200 des Angerufenen
an das Sprachkommunikationssystem 300 weitergeleitet wird;
siehe Verfahrensschritt b). Dabei ist es unerheblich, ob die Umleitung
des Anrufes auf das Sprachkommunikationssystem 300 nur
dann erfolgt, wenn der Angerufene nicht während einer vorbestimmten Zeitdauer
auf den eingehenden Anruf antwortet oder ob eine permanente Rufumleitung
von dem Angerufenen eingerichtet wurde; siehe Bezugszeichen a') b').
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Nach
dem Empfang des umgeleiteten Anrufes erfordert das Sprachkommunikationssystem 300 den
Anrufer auf, sprachlich oder über
die Tastatur seines Telefons, eine Kennung einzugeben, welche dem Sprachkommunikationssystem 300 den Wunsch
des Anrufers 100 nach Rückumleitung
seines Anrufes auf das Endgerät 200 des
Angerufenen anzeigt; siehe Verfahrensschritt c).
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Erfindungsgemäß veranlasst
das Sprachkommunikationssystem 300 die Rückumleitung
des Anrufes auf das Endgerät 200 des
Angerufenen dann, wenn der Anrufer 100 dies wünscht; siehe
Verfahrensschritt d).
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Sollte
eine derartige Rückumleitung
des Anrufes von dem Sprachkommunikationssystem 300 auf
das Endgerät 200 aufgrund
einer voreingestellten Rufumleitung bei dem Endgerät 200 blockiert
sein, so wird diese Blockade erfindungsgemäß zum Beispiel durch ein der
Rufnummer des angerufenen Endgerätes 200 vorangestelltes
Präfix
aufgehoben bzw. umgangen. Sollte der Angerufene den gemäß Verfahrensschritt
d) rückumgeleiteten
Anruf innerhalb einer vorbestimmten Zeitdauer nicht entgegennehmen,
so sieht das erfindungsgemäße Verfahren
vor, dass der Anruf erneut rückumgeleitet
wird, diesmal von der Endeinrichtung 200 an die Sprachkommunikationseinrichtung 300,
siehe Verfahrensschritt e) und dass anschließend die Schritte c), d) und/oder
e) wiederholt werden.
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Wie
bereits erwähnt,
erfolgt die Rückumleitung
gemäß Verfahrensschritt
d) nur dann, wenn in Verfahrensachritt c) das Sprachkommunikationssystem
einen entsprechenden Wunsch des Anrufers erkennt und wenn optional
zusätzlich
eine Bedingung erfüllt
ist. Sollte der entsprechende Wunsch des Anrufers nicht erkannt
werden oder die Bedingung nicht erfüllt sein, so bricht das Verfahren
bereits nach Schritt c) ab; siehe Schritt G. Der Wunsch nach Rückumleitung
des Anrufes wird insbesondere dann von dem Sprachkommunikationssystem 300 nicht
erkannt und vollzogen, wenn der Anrufer nicht innerhalb einer vorbestimmten
Zeitdauer eine Eingabe vornimmt oder wenn der Anrufer 100 von
einer ihm angebotenen Option, eine Mitteilung für den Angerufenen auf dem Mitteilungsspeicher 310 des
Sprachkommunikationssystems zu hinterlassen, Gebrauch macht.
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In 2 sind
verschiedene Varianten zur Durchführung des Verfahrensschrittes
c) und seiner Teilschritte veranschaulicht.
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Eine
erste Variante sieht vor, dass der Anrufer 100 auf die
Aufforderung hin eine beliebige Sprach- oder Tasteneingabe vornimmt;
Verfahrensschritt c1'.
Die Vornahme dieser beliebigen Eingabe wird dann in Verfahrenschritt
c2' von dem Sprachkommunikationssystem
erkannt und als Wunsch des Anrufers 100 nach Rückumleitung
seines Anrufes auf das Endgerät 200 des
Angerufenen interpretiert. Das Verfahren verzweigt dann unmittelbar
nach Verfahrensschritt d) und führt
die gewünschte
Rückumleitung
aus.
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Bei
dieser ersten Variante wird die festgestellte Eingabe lediglich
als Wunsch des Anmelders zur Durchführung der Rückumleitung interpretiert. Die
Erfüllung
einer zusätzlichen
Bedingung für
die Durchführung
der Rückumleitung
ist nicht erforderlich und wird auch nicht überprüft.
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Demgegenüber sieht
eine zweite Variante vor, dass der Anrufer 100 auf die
Aufforderung des Sprachkommunikationssystems 300 gemäß Verfahrensschritt
c) hin, nicht eine beliebige, sondern eine vorbestimmte Kennung
für das
Sprachkommunikationssystem 300 eingibt; siehe Verfahrensschritt
c1''. Bei dieser Kennung
kann es sich zum Beispiel um eine Personal Identification Number
PIN des Anrufers 100 handeln, welche diesen identifiziert.
In dem nachfolgenden Verfahrensschritt c2'' wird
dann nicht lediglich eine beliebige Eingabe festegestellt, sondern
es wird stattdessen überprüft, ob die
eingegebene Kennung mit einer dem Sprachkommunikationssystem 300 bekannten
Sollkennung übereinstimmt. Es
wird dann entweder direkt nach Verfahrensschritt d) verzweigt und
die Rückumleitung
eingeleitet oder es wird zunächst,
bei erfolgter Eingabe einer PIN, nach Verfahrensschritt c3) verzweigt,
wo die Identität des
Anrufers 100 festgestellt wird. Es erfolgt dann die Durchführung der
Rückumleitung
gemäß Verfahrensschritt
d) bei optional gleichzeitiger Anzeige beziehungsweise Signalisierung
der Person des Anrufers auf der Anzeigeeinrichtung 210 des
Endgerätes 200 gemäß Verfahrensschritt
c4).
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Eine
dritte Variante zur Durchführung
des Verfahrensschrittes c) sieht vor, dass die Aufforderung des
Sprachkommunikationssystems 300 von dem Anrufer 100 durch
eine Spracheingabe c1''' beantwortet wird. Nachfolgend wird
diese Spracheingabe von einer dem Sprachkommunikationssystem 300 zugeordneten
Sprachanalyseeinrichtung 320 mit Sprachmustern von bekannten
Personen verglichen. Sollte sich bei diesem Vergleich eine zumindest
annähernde Übereinstimmung
des eingegebenen Sprachmusters mit einem der gespeicherten Sprachmuster
zeigen, so wird auf diese Weise die Identität des Anrufers 100 ermittelt;
siehe Verfahrensschritt c2'''. Für
das weitere Verfahren bieten sich dann dieselben Vorgehensmöglichkeiten
wie bei der zweiten Variante an.
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Die
Rückumleitung
gemäß Verfahrensschritt d)
kann entweder gar nicht, als solche, in Verbindung mit der Angabe
der Identität
des Anrufers oder in Form eines Hinweises auf die besondere Dringlichkeit
des Anrufes, zum Beispiel dass eine Vorrangverbindung vorliegt,
auf der Anzeigeeinrichtung 210 angezeigt werden. Die Anzeige
als Vorrangverbindung kann zum Beispiel durch eine geeignete Modifikation der
sogenannten Initial Address Massage des Anrufes realisiert werden.
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Bei
der eingegebenen Kennung kann es sich um eine von dem Sprachkommunikationssystem 300 dem
Anrufer vorgeschlagene Ziffernfolge handeln. Wenn der Anrufer dagegen
von dem Sprachkommunikationssystem aufgefordert wird, seine PIN
einzugeben, wird diese typischerweise nicht vorher von dem Sprachkommunikationssystem
genannt; vielmehr handelt es sich bei den PIN's um z. B. von dem Angerufenen individuell
für bestimmte
Anrufer vergebene Kennungen, die in Ihrer Anzahl begrenzt sind und
nur einem begrenzten Personenkreis bekannt gemacht werden.
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Der
Vorteil des Verfahrens, insbesondere bei Abfrage der PIN, besteht
darin, dass der Angerufene auch dann noch von einem begrenzten Personenkreis
erreichbar bzw. anrufbar ist, wenn er eine permanente Rufumleitung
auf das Sprachkommunikationssystem geschaltet hat.
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Das
beanspruchte Verfahren wird typischerweise in Form eines Computerprogramms
für das Sprachkommunikationssystem 300 realisiert.