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Die
Erfindung betrifft eine Montagevorrichtung zur insbesondere manuellen
Fixierung eines Dichtungsprofils an einem Bauteil, insbesondere
einer Blechkante, wobei die Montagevorrichtung zwei einander gegenüberliegend
angeordnete, das Dichtungsprofil in der Funktionsstellung einschließende, jeweils
gegen einen Schenkel des Dichtungsprofils anlegbare Druckkörper aufweist,
die jeweils an einer Aufnahme fixiert sind, wobei zumindest eine
der Aufnahmen mittels eines Antriebes reversierend beweglich ist.
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Eine
Montagevorrichtung der genannten Art wird in der Praxis beispielsweise
in der Kraftfahrzeugindustrie vielfach eingesetzt. Zur Abdichtung
von Karosserieausschnitten werden an den Kanten metallverstärkte Dichtungsprofile
mit einer entsprechend ausgestalteten Nut fixiert. Zur dauerhaften
Fixierung des Dichtungsprofils an den Kanten des Bauteils ist es
erforderlich, durch Aufbringen einer entsprechenden Verformungskraft
eine kraftschlüssige Fixierung
herbeizuführen,
indem die Schenkel des Dichtungsprofils zusammengepresst werden
und dabei die Kante einschließen.
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Eine
gattungsgemäße Montagevorrichtung ist
beispielsweise durch die
EP
06 47 501 A1 bekannt, bei der ein erster Druckkörper an
einem dem Profil zugewandete Endabschnitt eines Kolbens angeordnet
ist. Der Druckkörper überträgt dadurch
eine axiale Verformungskraft auf den ersten Schenkel des Profils.
Als Widerlager dient dabei ein mit einem Gehäuse unbeweglich verbundener
zweiter Druckkörper,
der gegen den zweiten Schenkel anliegt. Auf diese Weise kann mit
geringem Aufwand die erforderliche Montagekraft zur Verformung der
beiden Schenkel aufgebraucht werden.
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Zumeist
werden jedoch in der Praxis, insbesondere bei der Großserienfertigung,
Montagevorrichtungen eingesetzt, bei denen zwei parallele, gegenläufig angetriebene
Rollen außenseitig
gegen die Schenkel des Profils angelegt werden und während der
Vorschubbewegung die gewünschte
Verformung des Profils bewirken. Solche Montagevorrichtungen zeichnen
sich vor allem durch die hohe Prozesssicherheit und die hohen Fixierkräfte bei
zugleich vergleichsweise geringen Montagekräften aus.
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Eine
solche Montagevorrichtung offenbart beispielsweise die
DE 198 55 590 A1 , die zusätzlich zu
den parallelen Rollen mit zumindest einer weiteren Stützrolle
ausgestattet ist, durch die eine Beschädigung bei der Verformung des
Dichtungsprofiles vermieden wird. In ähnlicher Weise dient ein durch
die
DE 698 03 990
T2 offenbartes Führungsglied
einer Montagevorrichtung dazu, auf einen seitlichen Fortsatz des
Dichtungsprofiles eine Ablenkkraft zu übertragen.
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Die
DE 40 34 212 A1 zeigt
auch bereits eine Montagevorrichtung zum Befestigen einer U-förmigen Profilleiste auf einem
Flansch bei der ein die Rollen aufweisendes Arbeitsteil bezüglich eines
Trägers bewegbar
ist, um so den Befestigungsvorgang zu vereinfachen.
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Ferner
zeigt auch die
DE 40
35 366 A1 eine Montagevorrichtung zum Befestigen einer
Profilleiste.
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Die
zuvor genannten Montagevorrichtungen mit parallelen, angetriebenen
Rollen einerseits sowie mit einem reversierend angetriebenen Druckkörper andererseits
lassen sich jedoch unter ungünstigen Einbausituationen,
wie sie beispielsweise dann auftreten können, wenn das Dichtungsprofil
in schwer zugänglichen
Bereichen einer Kraftfahrzeugkarosserie angeordnet werden soll,
nicht einsetzen.
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Bei
einem einfachen in der Praxis, insbesondere bei der Herstellung
von Einzelanfertigungen oder Kleinserien von Kraftfahrzeugen, oftmals
noch gebräuchlichen
Verfahren werden die Schenkel des Dichtungsprofils mit einem Schlagkörper manuell verformt,
wodurch sich jedoch lediglich sehr ungleichmäßige Montage- und damit auch
Fixierkräfte realisieren
lassen. Mit dem derart fixierten Dichtungsprofil kann daher die
gewünschte
Abdichtung nur mit Einschränkungen
realisiert werden. Zudem können sich
derart fixierte Dichtungsprofile während des Betriebs vom Kraftfahrzeug
lösen.
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Wesentliche
Ursache hierfür
ist die Übertragung
der Montagekraft auf den Steg, so dass eine die Fixierkraft bestimmende
Verformung der Schenkel mit zueinander gerichteter Kraftwirkrichtung
nicht möglich
ist. Weiterhin lassen sich kleine Radien mit diesem Verfahren in
der Praxis nicht zuverlässig
realisieren, weil das Profil dadurch von der Kante abgleitet.
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Man
könnte
nun daran denken, die beiden Verfahren derart zu kombinieren, dass
in den gut zugänglichen
Bereichen angetriebene Montagevorrichtungen eingesetzt werden und
dabei die auf diese Weise nicht zugänglichen Bereiche zunächst ausgespart
werden, um diese anschließend
manuell mittels eines Montagehammers zu fixieren.
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Dieser
Lösungsvorschlag
ist jedoch aufgrund der in der Praxis erforderlichen abweichenden Formgebung
der Dichtungsprofile für
verschiedene Montageverfahren nicht möglich, weil diese einerseits
für angetriebene
Montagevorrichtungen eine die Blechstärke übertreffende Öffnungsweite,
andererseits für
das manuelle Fixieren mittels Schlagkörper eine die Blechstärke unterschreitende Öffnungsweite
aufweisen, die jeweils durch die unterschiedlichen Wirkrichtungen
der Montagekraft bedingt sind.
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Um
dieses Problem zu lösen,
könnte
allenfalls eine ortsaufgelöst
abweichende Formgebung des Dichtungsprofiles vorgesehen werden,
welches hierzu in Teilbereichen unterschiedliche Öffnungsweiten
aufweist. Dies führt
jedoch zu einem erheblichen Nachbearbeitungsaufwand, weil solche
Dichtungsprofile herstellungsbedingt zunächst eine einheitliche Querschnittsform über ihre
gesamte Länge erfordern.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mit einem Antrieb ausgestattete
Montagevorrichtung zu schaffen, die selbst bei äußerst geringem Einbauraum eine
zuverlässige
Fixierung gestattet.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer
Montagevorrichtung gemäß den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
Die Unteransprüche
betreffen besonders zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung.
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Erfindungsgemäß ist also
eine Montagevorrichtung vorgesehen, bei der die Aufnahmen mittels eines
Schiebers relativ zueinander schiebebeweglich sind, wobei der Schieber
einen Formkörper
aufweist, welcher in eine gegenüber
der Relativbewegungsrichtung der Aufnahme schräg verlaufende Ausformung der
Aufnahme eingreift. Hierdurch wird es erfindungsgemäß erstmals
möglich,
mittels der Montagevorrichtung in schwer zugänglichen und einen sehr geringen
Montageraum aufweisenden Bereichen die Montagekraft auf die beiden Schenkel
zu übertragen. Insbesondere
wird also mittels des Schiebers eine gegenüber der Relativbewegungsrichtung
der Aufnahmen abweichende Betätigungsrichtung
erreicht, um so eine optimale Ausnutzung des Montageraumes zu ermöglichen.
Dabei erfolgt die Betätigung
des Schiebers beispielsweise in Richtung des fortlaufenden bzw.
umlaufenden Dichtungsprofils, insbesondere also in Vorschubrichtung.
Die Montagevorrichtung kann dadurch in optimaler Weise in solchen
Bereichen eingesetzt werden, die eine Zugänglichkeit für bekannte
angetriebene Montagevorrichtungen nicht gestatten.
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Die
Relativbewegung der Aufnahmen könnte dadurch
realisiert werden, dass eine der beiden Aufnahmen in einem Gehäuse der
Montagevorrichtung unbeweglich angeordnet ist und lediglich die
andere Aufnahme in einer Schiebeführung beweglich angeordnet
ist. Besonders vorteilhaft ist hingegen eine Abwandlung der vorliegenden
Erfindung, bei der die beiden Aufnahmen schiebbeweglich angeordnet
sind und jeweils eine Ausformung aufweisen, wobei die Ausformungen
einander entgegengesetzte Orientierungen aufweisen. Hierdurch werden
also aufgrund der mittels des Schiebers eingeleiteten Betätigungskraft
beide Aufnahmen in gegensinnige Richtungen verschoben, so dass sich
eine vergleichsweise große Öffnungsweite
problemlos realisieren lässt.
Zudem stimmt in jeder Position der Aufnahmen die gemeinsame Mittelachse
aufgrund der synchronen Bewegung der Aufnahmen überein, so dass sich insbesondere
keine Verlagerung der Montagevorrichtung als Reaktion auf die eingeleitete
Montagekraft ergibt.
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Der
Formkörper
kann als ein Vorsprung ausgeführt
sein, welcher in eine nutenförmige
Ausformung zumindest einer Aufnahme eingreift. Besonders vorteilhaft
ist es hingegen, wenn der Formkörper sowie
die Ausformung eine Schrägverzahnung
oder ein Schrägprofil
bilden, um auf diese Weise auf kleinem Bauraum eine vergleichsweise
große
Kontaktfläche
realisieren zu können,
die dadurch zugleich zur Übertragung
hoher Montagekräfte
geeignet ist. Zugleich kann dabei auch eine Hinterschneidung vorgesehen
sein, um so ein Abgleiten der Kontaktflächen zu vermeiden.
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Eine
andere, ebenfalls besonders zweckmäßige Abwandlung wird auch dadurch
realisiert, dass die Steigung der Ausformung gegenüber dem
Formkörper
zur Anpassung des Kraftübertragungsverhältnisses
einstellbar ist. Hierdurch lässt
sich in einfacher Weise eine Anpassung der erforderlichen Montagekraft
hinsichtlich des jeweiligen Anwendungszwecks der Montagevorrichtung
realisieren, um beispielsweise die erforderliche Antriebsleistung
zu verringern. Weiterhin kann dadurch auch die Öffnungsweite zwischen den Druckkörpern entsprechend
den abweichenden Abmessungen unterschiedlicher Profiltypen variiert
werden.
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Der
Schieber könnte
als ein Kolben ausgeführt
sein, der in einer Führung
hin- und herbeweglich angeordnet ist. Besonders Praxis gerecht ist
es hingegen, wenn der Schieber zumindest abschnittsweise flexibel
ausgeführt
ist und zur Übertragung
von Druckkräften
in einer Führung
beweglich ist. Hierdurch kann die Betätigungsrichtung des Schiebers an
den in der jeweils in der Praxis zur Verfügung stehenden Montageraum
optimal angepasst werden. Hierzu kann die Führung vollständig oder
abschnittsweise austauschbar ausgeführt sein, so dass insbesondere
eine flexible Anpassung der Montagevorrichtung an den verfügbaren Montageraum
mit einem geringen Aufwand möglich
ist. Der Schieber kann hierzu beispielsweise als ein Blech oder
eine Schubgliederkette ausgeführt
sein.
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Eine
besondere zweckmäßige Ausgestaltung
der erfindungsgemäßen Montagevorrichtung wird
dadurch erreicht, dass der Antrieb eine mit einem Kraftübertragungselement
verbundene Antriebswelle aufweist, welche zur Übertragung der Rotationsbewegung
in eine reversierende Bewegung des Schiebers ausgeführt ist.
Hierdurch werden hohe Massenbeschleunigungskräfte vermieden, weil dadurch
die Umlenkung der Bewegungsrichtung stetig erfolgt. Zudem sind aufgrund
dieser Kurbelwellen- oder Exzenterbauart die erzielbaren Montagekräfte vor
den Totpunkten, insbesondere also in der einander angenäherten Montageposition
der Druckkörper wesentlich
erhöht.
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Weiterhin
erweist es sich dabei als besonders zweckmäßig, wenn der Schieber im Wesentlichen
quer zu der Relativbewegungsrichtung der Aufnahme beweglich angeordnet
ist, um so den verfügbaren
Montageraum optimal nutzen zu können.
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Eine
andere ebenfalls besonders vorteilhafte Abwandlung der vorliegenden
Erfindung wird dadurch erreicht, dass mittels einer Steuereinheit
der Montagevorrichtung durch Betätigung
des Antriebes ein Zyklus auslösbar
ist, umfassend die Bewegung von einer Ausgangsposition mit zueinander
weit beabstandeten Druckkörpern
in eine Arbeitsposition und zurück
in eine Ausgangsposition. Hierdurch nehmen die Formkörper im
Anschluss an die Übertragung
der Montagekraft auf das Profil wieder ihre Ausgangsposition ein,
ohne dass hierzu das Geschick des Bedieners erforderlich ist. Insbesondere
folgen also mehrere Zyklen kontinuierlich aufeinander, wobei eine
Unterbrechung während
eines unvollständigen
Zyklus ausgeschlossen ist.
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Die
Relativbewegung der Aufnahmen könnte mittels
der Steuereinheit weggesteuert erfolgen. Besonders sinnvoll ist
hingegen eine Ausführungsform der
Erfindung, bei der die Montagevorrichtung zur Begrenzung einer maximal
auf das Profil übertragbaren
Verformungskraft mit einem Kraftbegrenzer ausgestattet ist, um so
unerwünscht
hohe Montagekräfte und damit
zugleich eine Beschädigung
des Profils zuverlässig
ausschließen
zu können.
In der Praxis eignet sich hierzu ein Federelement ebenso wie ein Pneumatikelement
oder Sensoren zur Erfassung der Lastzustände.
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Die
Erfindung lässt
verschiedene Ausführungsformen
zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon
in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese
zeigt jeweils in einer Prinzipdarstellung in
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1 eine
geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Montagevorrichtung in einer Ausgangsposition;
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2 eine
entlang der Linie II-II geschnittene Darstellung der in 1 gezeigten
Vorrichtung;
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3 die
in 1 gezeigte Montagevorrichtung in einer Montageposition;
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4 eine
entlang der Linie IV-IV geschnittene Darstellung der in 3 gezeigten
Vorrichtung in der Montageposition.
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1 zeigt
eine geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Montagevorrichtung 1 zur manuellen
Fixierung eines Dichtungsprofils 2 an einer lediglich andeutungsweise
dargestellten Kante. Die Montagevorrichtung 1 hat zwei
einander gegenüberliegend
angeordnete, gegen jeweils einen Schenkel 3, 4 des
Dichtungsprofils 2 anliegende Druckkörper 5, 6.
Hierzu sind die Druckkörper 5, 6 an
jeweils einer mittels eines motorisch antreibbaren Schiebers 7 schiebebeweglichen
Aufnahme 8, 9 angeordnet. Zur Übertragung der Antriebsleistung
eines nicht gezeigten Antriebes mittels des Schiebers 7 auf
die beiden Aufnahmen 8, 9 ist Schieber 7 mit
einem als Vorsprung ausgeführten
Formkörper 10 ausgestattet. Dieser
Formkörper 10 greift
in jeweils eine nutenförmige
Ausformung 11, 12 der beiden Aufnahmen 8, 9 ein,
wobei die nutenförmigen
Ausformungen 11, 12 sowohl gegenüber der
Relativbewegungsrichtung der Aufnahmen 8, 9 als
auch relativ zueinander geneigt sind.
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2 zeigt
die Montagevorrichtung 1 in einer entlang der Linie II-II
geschnittene Darstellung. Zu erkennen ist die untere Aufnahme 9 mit
dem daran fixierten, lediglich gestrichelt dargestellten Druckkörper 6.
Der Formkörper 10 des
lediglich gestrichelt dargestellten Schiebers 7 greift
dabei zur Übertragung
einer Antriebskraft in die Ausformung 12 der Aufnahme 9 ein.
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Demgegenüber zeigt 3 in
einer geschnittenen Seitenansicht eine Montageposition der Montagevorrichtung 1,
in welcher die Schenkel 3, 4 des Dichtungsprofils 2 verformt
sind. Hierzu sind die Aufnahmen 8, 9 in ihrer
einander zugewandten Bewegungsrichtung entsprechend dem jeweiligen
Richtungspfeil 13, 14 verfahren.
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Die
dementsprechend in Richtung des Pfeils 15 verlagerte Position
des Schiebers 7 ist in 4 zu erkennen,
die eine geschnittene Darstellung der Montagevorrichtung 1 zeigt.
Der Schieber 7 ist in einem nicht dargestellten Gehäuse geführt, so
dass eine Verlagerung des den Formkörper 10 tragenden Schiebers 7 zu
einer Umlenkung der Bewegungsrichtung der Aufnahme 8, 9 entsprechend
der Steigung der nutenförmigen
Ausformung 10, 12 führt, wie in Verbindung mit
der 3 zu erkennen. Hierdurch wird mit geringem Aufwand
eine Umlenkung der in Richtung des Pfeils 15 eingeleiteten
Montagekraft in die jeweilige Bewegungsrichtung der Aufnahmen 8, 9 entsprechend
den in 3 gezeigten Richtungspfeilen 13, 14 erreicht.
Der Platzbedarf ist dabei sehr gering, so dass der Einsatz der Montagevorrichtung 1 auch
unter ungünstigen
Umständen
und bei geringem Montageraum problemlos möglich ist.