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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten einer Struktur,
die mindestens einen Halbleiterchip aufweist.
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Derartige
Beschichtungen auf Strukturen mit Halbleiterchips dienen dem mechanischen
Schutz der Oberflächen
der Halbleiterchips. Bekannt ist es, derartige Schichten durch Aufsprühen, Aufschleudern
und/oder durch Dispensen aufzubringen. Dazu werden die aufzubringenden
Beschichtungsmaterialien in einen niedrigviskosen Zustand mittels
Lösungsmitteln
versetzt, um sie mit Hilfe von Auftragsdüsen auf die Struktur mit Halbleiterchip
aufzubringen.
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Aus
der Literaturstelle Walker, A.; Baldwin, D. F. "Initial Investigations into Low-cost
ultra-fine pitch solder printing process based on innovative Laser
Printing Technology.";
IEEE Transactions on electronics packaging manufacturing, ISSN 1521-334X, 1999,
Vol. 22, No. 4, Seiten 303–307
ist eine Lotabscheidung mittels Laserdrucktechnologie für BGAs und
CSP bekannt. Im Abschnitt "III.
Description of the Xerography Process" wird dort ein Verfahren skizziert,
wobei Toner als Partikel von einem "photoreceptor" als Träger auf ein zu beschichtendes
Substrat mittels elektrostatischer Ladung abgeschieden und darauf
geschmolzen werden.
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Des
weiteren ist aus der
DE
102 06 438 A1 ein Prozess bekannt, bei dem Leiterbahnstrukturen mittels
elektrostatischer Potentiale erzeugt werden, wobei ein Leitkleber
verwendet wird.
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Aus
der
EP 04 13 335 A2 ist
es bekannt, Leitkleber auf Kontaktflächen aufzubringen und dabei elektrisch
leitfähige
Partikel mittels elektrostatischen Feldern zwischen einem Substrat
und einer Entladungselektrode abzuscheiden, wobei die Partikel zuvor
in einem sogenannten Korona-Feld aufgeladen wurden.
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Aus
der US 2003/0010807 A1 sind mehrere Verfahren zum Beschichten von
Wafern mit Dispensen bekannt, wobei zum einen ein Tintenstrahl aufgespritzt
wird und das Tintenstrahlsystem einer Elektrode für ein elektrostatisches
Potential zwischen einem Substrat und dem Tintenstrahlkopf dafür sorgt,
dass die Tropfen präzise
geführt
werden.
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Eine
allgemeine Einführung
zum Xerographie-Prozess bei Laserdruckern findet sich in der
US 3,862,848 .
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Dabei
bilden stufige Übergänge ein
Problem, da es schwierig ist, eine gleichbleibende Dicke der Beschichtung
an stufigen Übergängen einzuhalten. Ein
weiteres Problem besteht darin, Beschichtungen aus Materialien aufzubringen,
die sich nicht durch Lösungsmittel
verflüssigen
lassen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Beschichten einer Struktur,
die mindestens einen Halbleiterchip aufweist, zu schaffen, mit der
die Nachteile im Stand der Technik überwunden werden und die für komplexe
Strukturen einsetzbar ist.
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Diese
Aufgabe wird mit dem Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Erfindungsgemäß wird ein
Verfahren zum Beschichten einer Struktur, die mindestens einen Halbleiterchip
aufweist, geschaffen, wobei das Verfahren die nachfolgenden Verfahrensschritte
aufweist.
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Zunächst werden
Beschichtungspartikel auf einen Träger aufgebracht. Anschließend wird
der Träger
mit Beschichtungspartikeln elektrostatisch aufgeladen. Schließlich wird
eine Struktur mit mindestens einem Halbleiterchip auf eine zu dem
Träger entgegengesetzte
Polarität
aufgeladen. Danach werden der Träger
und/oder die zu beschichtende Fläche
der Struktur aufeinander zubewegt, bis die Beschichtungspartikel
auf die zu beschichtende Fläche der
Struktur umspringen und dort haften bleiben. Anschließend oder
gleichzeitig wird die Fläche
mit Beschichtungspartikeln auf der Struktur durch Erhitzen der Fläche soweit
aufgeheizt, dass sich die Beschichtungspartikel verflüssigen und
eine gleichmäßig dicke
Beschichtung bilden.
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Dieses
Verfahren hat den Vorteil, dass die Zusammensetzung der Beschichtungspartikel
unabhängig
von Lösungsmitteln
ist, so dass auch Beschichtungen aus Beschichtungspartikeln hergestellt werden
können,
die sich in keinem Lösungsmittel auflösen lassen
und sich nicht dünn
viskos darstellen lassen. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens besteht darin,
dass bei dem elektrostatischen Abscheidevorgang von Partikeln auf
eine zu beschichtende Fläche der
Struktur die Partikel von der Struktur abgestoßen werden, die auf Flächen landen,
welche eine schnelle Entladung der Partikel ermöglichen.
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Dieses
trifft insbesondere für
metallische Flächen
auf dem Halbleiterchip zu, so dass mit diesem Verfahren beispielsweise
Außenkontakte,
Außenkontaktflächen und
oberflächenmontierbare Kontaktstrukturen
von einer Beschichtung durch Beschichtungspartikel frei gehalten
werden können,
ohne dass es einer Maskierung bedarf. Während sich beispielsweise auf
einem Lötstopplack
die elektrostatisch aufgeladenen Partikel für eine längere Zeit halten und Ihre
Ladung nicht an den mit entgegengesetzter Polarität aufgeladenen
Halbleiterchip der Struktur abgeben können, kann dieser Bereich insbesondere
mit gefüllten
Polymeren verstärkt
werden, während
die für
ein Bonden oder für
ein Kontaktieren freizuhaltenden Kontaktflächen oder Flipchip-Kontakte
des Halbleiterchips, vollkommen frei von Beschichtungspartikeln
bleiben. Dieses selektive Abscheiden auf isolierten Bereichen der
Struktur oder der Fläche
der Struktur eröffnet
neue Designmöglichkeiten,
da man ohne jede Maskierung auskommt.
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Somit
kann beispielsweise die Lötstopplackschicht
für Flipchip-Kontakte
soweit verstärkt
werden, dass ein Halbleiterbauelement in der Größe von Halbleiterchips mit
einem Schutzgehäuse
von wenigen Mikrometern versehen werden kann, ohne dass die Flipchip-Kontakte
oder die Außenkontaktflächen oder
andere metallische Flächen
an der aktiven Oberseite eines derartigen Halbleiterchips von den Beschichtungspartikeln
kontaminiert werden. Da sich andererseits die Partikel auf Flächen, welche
keinen Austausch von elektrischen Ladungen zulassen, das heißt insbesondere
auf Flächen
mit einer Isolationsschicht länger
halten, besteht die Möglichkeit,
ein Verflüssigen
der Partikel auf der zu beschichtenden Fläche soweit hinauszuzögern, bis
praktisch die Struktur mit dem Halbleiterchip in einem temperierten Ofen
angeordnet ist.
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Das
Verfahren lässt
es jedoch auch zu, dass Flächen,
die einen hohen Austausch von elektrischen Ladungen zulassen, mit
einer entsprechenden Beschichtung aus Beschichtungspartikeln des
Trägers
voll beschichtet werden können,
indem die Struktur mit Halbleiterchips vorgeheizt wird, so dass überspringende
Beschichtungspartikel beim Auftreffen auf die zu beschichtende Fläche der
Struktur, verflüssigt
werden, noch bevor ein Ladungsträgeraustausch
stattfindet. Bei dieser Verfahrensvarianten entsteht eine geschlossene
Beschichtung des Halbleiterchips oder anderer zu beschichtender
Flächen der
Struktur, so dass diese Verfahrensvariante einen vollständigen Schutz,
beispielsweise eines Halbleiterbauelements mit einem dünnen Kunststoffgehäuse zur
Verfügung
stellt. Vorzugsweise werden dazu Beschichtungspartikel in Form von
Nanopartikeln eingesetzt.
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Derartige
Nanopartikel haben den Vorteil, dass sie äußerst klein sind, und Dimensionen
aufweisen, die im Nanometerbereich liegen, so dass ein Überspringen
der geladenen Nanopartikel von dem Träger zu der zu beschichtenden
Fläche
der Struktur, eine nahezu gleichmäßige Beschichtung erreicht werden
kann. Wenn dann noch zusätzlich
die Struktur vorgeheizt ist, so können derartige Nanopartikel aufgrund
ihres geringen Volumens unmittelbar verflüssigt werden und eine gleichmäßige Bedeckung der
zu beschichtenden Fläche
mit einer Flüssigkeit aus
dem Partikelmaterial bewirken.
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Vorzugsweise
werden in diesem Zusammenhang als Beschichtungspartikel Polymere
verwendet, die bei thermischer Belastung aufschmelzen wie zum Beispiel
Thermoplaste und/oder Reaktivharze. Diese Polymere können mit
Keramiken gefüllt
sein, so dass die Beschichtung an den Ausdehnungskoeffizienten des
Halbleiterchips anpassbar ist, und keine Probleme des Abplatzens
der Beschichtung bestehen.
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Eine
weitere Möglichkeit
besteht darin, dass als Beschichtungspartikel Metalle verwendet
werden. Derartige Metallpartikel werden genau so wie isolierende
Partikel auf dem Träger
aufgeladen und sind deshalb leicht von dem Träger abhebbar und können auf
die zu beschichtende Fläche
der Struktur mit Halbleiterchip überspringen.
Durch Metallpartikel ist es möglich,
ganze Leiterbahnstrukturen mit einem Verfahrensschritt auf den Flächen der
Struktur mit Halbleiterchip abzuscheiden.
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Es
kann auch eine Folge von Metallabscheidungen im Wechsel mit Isolationsschichten,
wie sie in der Halbleitertechnologie benötigt werden, mit diesem Verfahren
des Aufstäubens
von elektrostatisch aufgeladenen Beschichtungspartikeln erreicht
werden. Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens ist die hohe Geschwindigkeit,
mit der eine derartige, relativ homogene Beschichtung mit Metallpartikeln
oder mit isolierenden Partikeln aus Polymeren realisierbar ist. Für Hochfrequenzanwendungen
ist es auch möglich, Sinterkeramikpartikel
als Beschichtungspartikel einzusetzen, wobei die Sinterkeramikpartikel
zusammen mit Zusätzen
elektrostatisch abgeschieden werden und die Zusätze dafür sorgen, dass die Sinterkeramikpartikel
bei relativ niedriger Sintertemperatur zu einer Beschichtung zusammenwachsen.
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Schließlich ist
es auch möglich,
als Beschichtungspartikel Partikel einzusetzen, die metallorganische
Verbindungen aufweisen. Dabei ist es möglich durch spätere Nachbehandlung
der metallorganischen Verbindungen, in Form von Bestrahlung oder
thermischer Beanspruchung, die Metalle aus den metallorganischen
Verbindungen so freizusetzen, dass gezielt Leiterbahnen auf den
zu beschichtenden Flächen
darstellbar werden.
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In
einem weiteren bevorzugten Durchführungsbeispiel des Verfahrens
wird als Struktur mit mindestens einem Halbleiterchip ein Waferlevelpackage
elektrostatisch aufgeladen. Dabei weist ein derartiges Waferlevelpackage
eine Vielzahl von Halbleiterchips auf, die in einer Ebene angeordnet sind,
und zwischen den Halbleiterchips Bereiche aus Kunststoff vorgesehen
sind, so dass die Kunststoffbereiche mit den Halbleiterchips eine
koplanare Oberseite bilden. Eine derartige koplanare Oberseite kann
nun mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
an den Stellen verstärkt
werden, an denen sich Isolationsschichten befinden, wobei gleichzeitig
die Stellen frei gehalten bleiben, die Außenkontaktflächen auf
der gemeinsamen Ebene aus Halbleiterchips und Kunststoffgehäuse aufweisen.
Andererseits ist es auch möglich,
wie oben bereits erwähnt, dass
das Waferlevelpackage vorgeheizt wird, damit die Beschichtungspartikel
beim Auftreffen auf das Waferlevelpackage sich unmittelbar verflüssigen und eine
gleichmäßige isolierende
Beschichtung auf dem Waferlevelpackage bilden.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
des Verfahrens ist es vorgesehen, dass als Struktur mit Halbleiterchip
ein Substrat beschichtet wird, mit darauf angeordneten gedünnten Halbleiterchips,
welche elektrostatisch aufgeladen sind. Bei der elektrostatischen
Aufladung muss lediglich dafür
gesorgt werden, dass der Träger
mit den Beschichtungspartikeln eine entgegengesetzte Polarität aufweist,
gegenüber den
zu beschichtenden Flächen
der Struktur mit Halbleiterchip, und dass die zu beschichtende Fläche keinen
Ladungsträgeraustausch
zulässt.
Sind diese Voraussetzungen erfüllt,
so können
sowohl die gedünnten
Halbleiterchips als auch das zwischen den Halbleiterchips befindliche
Substrat mit den Beschichtungspartikeln beschichtet werden, wobei
der Zwischenraum zwischen einem Halbleiterchip und dem nächsten,
benachbarten Halbleiterchip auf dem Substrat auch vollständig durch
entsprechende Partikel aufgefüllt
werden kann.
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Die
durch anschließende
Erhitzung des Substrats zu einer isolierenden Schmelze sich verbindenden
Beschichtungspartikel können
genutzt werden, ein Waferlevelpackage mit gedünnten Halbleiterchips zu realisieren.
Bei diesen gedünnten
Halbleiterchips kann, wenn das Substrat nicht gleichzeitig mit dem
Aufbringen der Beschichtungspartikel aufgeheizt wird, eine nahezu
perfekte Auffüllung
der Bereiche erfolgen, die keinen gedünnten Halbleiterchip aufweisen.
Die Halbleiterchips hingegen können
von Beschichtungspartikeln frei gehalten bleiben, da sich die auf
derartige gedünnte
Rückseiten
von Halbleiterchips auftreffenden Beschichtungspartikel sofort entladen
und dann bei gleicher Polarität,
wie die gedünnten
Halbleiterchips von diesen abgestoßen werden. Somit verbleiben
nur auf dem Substrat entsprechende Beschichtungspartikel und füllen die
Zwischenräume
zwischen den gedünnten
Halbleiterchips vollständig
auf.
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Wenn
erreicht werden soll, dass die elektrostatische Abscheidung auf
elektrisch leitenden Oberflächen
der Struktur zu einer Beschichtung führen soll, so ist es von Vorteil,
diese elektrisch leitenden Oberflächen mit einer Haftvermittlerschicht
vor einem Aufbringen von elektrostatisch aufgeladenen Partikeln
zu beschichten. Die Haftvermittlerschicht sorgt einerseits dafür, dass
der Prozess des Austausches von elektrischen Ladungen auf elektrisch
leitenden Oberflächen
der Struktur verzögert
wird, und andererseits sorgt die Haftvermittlerschicht dafür, dass selbst
nach einer Umladung der auftreffen den Partikel die abstoßenden elektrostatischen
Kräfte
durch die Haftvermittlerschicht überwunden
werden, so dass eine Beschichtung nicht nur auf den isolierten Oberflächen entsteht,
sondern auch auf elektrisch leitenden Oberflächen erfolgreich aufgebaut
werden kann.
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Das
Trägermaterial
ist vorzugsweise ein Metall, zumal damit die Aufladung der Partikel
mit einer gegenüber
der Struktur entgegengesetzten Polarität relativ schnell erfolgen
kann. Jedoch besteht die Gefahr, dass die elektrisch leitenden Partikel
nach Aufladung von der Metallplatte herunterhüpfen. Um dieses zu vermeiden,
wird vorzugsweise die Trägerplatte
horizontal ausgerichtet, so dass die natürliche Schwerkraft bzw. Gravität dafür sorgt,
dass elektrostatisch mit gleicher Polarität wie die Trägerplatte aufgeladene
Partikel auf der Trägerplatte
verbleiben und erst die Trägerplatte
verlassen, wenn gegenüberliegend
eine Fläche
mit entgegengesetzter Polarität
angeboten wird. Anstelle einer Metallplatte kann als Träger auch
eine metallbeschichtete Platte verwendet werden, deren Metallschicht
elektrostatisch aufgeladen wird, um die Abgabe von darauf angeordneten
elektrostatisch aufgeladenen Beschichtungspartikeln zu erleichtern.
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In
einer weiteren Verfahrensvariante ist es vorgesehen, dass für eine mehrlagige
Beschichtung die zu beschichtenden Flächen der Struktur nacheinander über mehrere
Träger
mit unterschiedlichen Beschichtungspartikeln geführt werden. Dabei kann zwischen
jeder der Beschichtungsgänge
jeweils ein Aufschmelzen der Beschichtungspartikel erfolgen. Somit
ist es möglich,
eine Stapelung von isolierenden und metallisch leitenden Schichten
abwechselnd auf einer Fläche
der Struktur mit Halbleiterchip aufzubauen.
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Zusammenfassend
ist festzustellen, dass ein zu beschichtender Halbleiterchip bzw.
Halbleiterwafer lediglich unter Spannung zu setzen ist, um ihn elektrostatisch
aufzuladen und das aufzubringende Partikelmaterial ebenfalls, jedoch
unter umgekehrter Polarität
aufzuladen ist. Durch die unterschiedliche elektrische Aufladung
werden Halbleiterchips bzw. Halbleiterwafer mit einem Polymer oder
auch einem anorganischen oder Hybridmaterial beschichtet, wobei
in einem weiteren Prozessschritt dieses aufgebrachte Material erhitzt
werden kann, um es in einem sogenannten B-Stage-Zustand zu überführen. Somit kann
mit Hilfe des Verfahrens eine homogene Schicht erzeugt werden, aus
Materialien, die sonst nicht als Flüssigkeit für einen Sprühprozess oder einen Aufschleuderprozess
zur Verfügung
stehen. Das Aufbringen kann mehrfach wiederholt werden, um einerseits
eine dicke Beschichtung durchzuführen
und andererseits auch "Sandwich"-artige Lagen zu
erzeugen. Mit diesem Verfahren sind somit die Vorteile verbunden:
- 1. nicht dispensfähige Materialien können aufgebracht
werden, wie beispielsweise hochgefüllte Klebstoffe oder Pressmassen;
- 2. der Einsatz von Materialien mit extrem niedrigen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten ist möglich;
- 3. es entfällt
vollständig
der Einsatz von Lösungsmitteln;
- 4. Batchprozesse auf Waferebene sind durchführbar;
- 5. auch Mehrfachbeschichtungen sind möglich und
- 6. ist diese Beschichtungsart mit den Waferlevelpackaging und
Dicing-before-grinding kompatibel.
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Die
Erfindung wird nun anhand der beigefügten Figuren näher erläutert.
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1 bis 4 zeigen
Prinzipskizzen einer elektrostatischen Abscheidung von Beschichtungspartikeln
auf einem Halbleiterchip, gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung;
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1 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch ein elektrostatisch aufgeladenen
Halbleiterchip;
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2 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch den Halbleiterchip, gemäß 1,
nach Positionieren über
einem Träger
mit Beschichtungspartikeln entgegengesetzter Polarität;
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3 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch den Halbleiterchip, gemäß 2,
mit anhaftenden Beschichtungspartikeln entgegengesetzter Polarität;
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4 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch den Halbleiterchip, gemäß 3,
nach Verschmelzen der Beschichtungspartikel zu einer Beschichtung
auf dem Halbleiterchips;
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5 bis 8 zeigen
Prinzipskizzen einer elektrostatischen Abscheidung von Beschichtungspartikeln
auf einem "Waferlevelpackage";
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5 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch ein elektrostatisch aufgeladenes "Waferlevelpackage";
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6 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch das "Waferlevelpackage", gemäß 5, nach
Positionierung über
einem Träger
mit Beschichtungspartikeln entgegengesetzter Polarität;
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7 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch das "Waferlevelpackage", gemäß 6, mit anhaftenden
Beschichtungspartikeln entgegengesetzter Polarität;
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8 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch das "Waferlevelpackage", gemäß 7, nach
Aufschmelzen der Beschichtungspartikel zu einer Beschichtung auf
dem "Waferlevelpackage";
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9 bis 12 zeigen
Prinzipskizzen einer elektrostatischen Abscheidung von Beschichtungspartikeln
auf einem Substrat mit gedünnten Halbleiterchips;
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9 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch ein elektrostatisch aufgeladenes
Substrat mit gedünnten
Halbleiterchips;
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10 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch das Substrat, gemäß 9,
nach Positionieren über
einem Träger
mit Beschichtungspartikel entgegengesetzter Polarität;
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11 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch das Substrat, gemäß 10,
mit anhaftenden Beschichtungspartikeln entgegengesetzter Polarität;
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12 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch das Substrat, gemäß 11,
nach Verschmelzen der Be schichtungspartikel zu einer Beschichtung
auf dem Substrat und den gedünnten Halbleiterchips;
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13 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch das Substrat, gemäß 9,
nach elektrostatischem Auffüllen
der Zwischenräume
zwischen den gedünnten
Halbleiterchips mit zu einer Beschichtung verschmolzenen Beschichtungspartikeln.
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Die 1 bis 4 zeigen
Prinzipskizzen einer elektrostatischen Abscheidung von Beschichtungspartikeln 5 auf
einem Halbleiterchip 4, gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung.
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1 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch einen elektrostatisch aufgeladenen Halbleiterchip 4 als
eine Struktur 1 einer ersten Ausführungsform der Erfindung. Der
Halbleiterchip 4 weist eine Oberseite 16 und eine
zu beschichtende Fläche 7 auf
der Unterseite auf. Auf seiner Oberseite 16 besitzt der
Halbleiterchip 4 zwei Kontaktflächen 17 über die
der Halbleiterchip 4 elektrostatisch auf beispielsweise
eine positive Polarität
aufgeladen werden kann.
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2 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch den Halbleiterchip 4,
gemäß 1, nach
Positionieren über
einem Träger 6 mit
Beschichtungspartikeln 5 entgegengesetzter Polarität. Dazu
wird die zu beschichtende Fläche 7 des
Halbleiterchips 4 so nahe an den Träger 6 mit Beschichtungspartikeln 5 auf
der Oberseite 12 des Trägers 6 bewegt,
dass die über
den Träger 6 negativ
aufgeladenen Beschichtungspartikel 5 die Unterseite 7 des Halbleiterchips 4 unter Überwindung
des Ab stands zwischen dem Träger 6 und
Halbleiterchip 4, beschichten.
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3 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch den Halbleiterchip 4,
gemäß 2,
mit anhaftenden Beschichtungspartikeln 5 entgegengesetzter
Polarität.
Damit die Partikel 5 ihre negative Ladung nicht mit der
positiven Ladung des Halbleiterchips 4 austauschen, ist
die zu beschichtende Fläche 7 des
Halbleiterchips 4 vorher mit einer isolierenden Schicht,
wie Siliziumdioxid oder Siliziumnitrid versehen worden. Anstelle
von oxidischen oder nitridischen Isolationsschichten kann die zu
beschichtende Fläche 7 auch
mit einem Haftvermittler beschichtet sein, um ein Haften der Beschichtungspartikel 5 für zumindest
eine begrenzte Zeit auf der zu beschichtenden Rückseite 7 des Halbleiterchips 4 zu
erreichen. Die haftvermittelnde Schicht hat den Vorteil, dass bei
Austausch der negativen Polarität
der Beschichtungspartikel 5 mit der positiven Polarität des Halbleiterchips 4 die
Beschichtungspartikel 5 dennoch auf der zu beschichtenden
Fläche 7 verbleiben.
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4 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch den Halbleiterchip 4 gemäß 3, nach
Verschmelzen der Beschichtungspartikel zu einer Beschichtung 13 auf
dem Halbleiterchips 4. Je feinkörniger die Beschichtungspartikel
auf der zu beschichtenden Fläche 7 des
Halbleiterchips 4 aufgebracht werden und je höher ihre
Anzahl ist, um so homogener kann eine Beschichtung 13 durch
Aufheizen des Halbleiterchips 4 durch Verschmelzen der Beschichtungspartikel
hergestellt werden. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens können somit äußerst dünne Schichten
im Nanometerbereich bis hin zu dicken Beschichtungen 13 von
mehreren 10 Mikrometern realisiert werden.
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Mit
der erfindungsgemäßen elektrostatischen
Abscheidung können
Halbleiterchips 4 auch vollständig mit einer Beschichtung 13 umkapselt
werden, wenn der Halbleiterchip 4 in ein Bad aus Beschichtungspartikeln 5 mit
entgegengesetzter Polarität
eingetaucht wird, dabei ist es von Vorteil, dass die mit entgegengesetzter
Polarität
behafteten Beschichtungspartikel nur dort an dem Halbleiterchip 4 haften bleiben,
an denen der Austausch von elektrischen Ladungen nicht möglich ist.
Somit bleiben die Kontaktflächen 17 vollständig frei
von der Belegung mit Beschichtungspartikeln, ohne dass dafür besondere Vorkehrungen
getroffen werden müssen.
Mit elektrostatischer Aufladung lassen sich auch in einfacher Weise
Lötstopplackschichten
aufbringen, bei denen es darauf ankommt, dass die Außenkontaktflächen von
Halbleiterchips 4 frei von der Lötstopplackschicht bleiben,
damit auf den Außenhalbleiterflächen, beispielsweise
Lotbälle
als Flipchip-Kontakte, aufgebracht werden können.
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5 bis 8 zeigen
Prinzipskizzen einer Struktur 2 einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung mit einer elektrostatischen Abscheidung von Beschichtungspartikeln 5 auf
einem "Waferlevelpackage" 8.
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5 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch ein elektrostatisch aufgeladenes "Waferlevelpackage" 8, das
aus einer Vielzahl von Halbleiterchips 4 im Wechsel mit
Kunststoffbereichen 10 aufgebaut ist. Dabei bildet sich
eine gemeinsame oder koplanare Ebene 9 aus, die in diesem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit einer Beschichtung geschützt werden soll. Diese gemeinsame
Fläche 9 besteht
aus den isolierenden Kunststoffbereichen 10 und den Halbleiterchips 4,
die auf der ebenen Fläche 9 eine
geschlossene Passivierungsschicht aufweisen, damit eine elektrostatische
Abscheidung von Beschichtungspartikeln entgegengesetzter Polarität möglich ist.
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6 zeigt,
wie das Waferlevelpackage 8 beispielsweise auf eine positive
Polarität
aufgeladen wird und über
einem Träger 6 mit
entgegengesetzter Polarität
positioniert wird, wobei eine Seite 12 des Trägers 6 Beschichtungspartikel 5 trägt, die
dann ebenfalls diese negative Polarität annehmen. Verringert sich
der Abstand zwischen dem Waferlevelpackage 8 und dem Träger 6,
so überspringen
die Beschichtungspartikel 5 mit entgegengesetzter Polarität zum Waferlevelpackage 8 den
Abstand und haften an der zu beschichtenden Ebene 9 des
Waferlevelpackages 8.
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7 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch das "Waferlevelpackage" 8, gemäß 6, mit anhaftenden
Beschichtungspartikeln 5 entgegengesetzter Polarität. Da die
Oberflächen 16 der
Halbleiterchips 4 mit einer entsprechenden Isolationsschicht
versehen sind, ist ein schneller Austausch von elektrischen Ladungen
nicht möglich,
so dass die Beschichtungspartikel 5 entgegengesetzter Polarität eine begrenzte
Zeit auf dem Waferlevelpackage 8 haften bleiben.
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8 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch das "Waferlevelpackage" 8, gemäß 7, nach
Aufschmelzen der Beschichtungspartikel zu einer Beschichtung 13 auf
dem "Waferlevelpackage" 8. Dazu
wird das "Waferlevelpackage" 8 aufgeheizt,
so dass die Beschichtungspartikel verflüssigt werden und eine homogene
Beschichtung 13 ausbilden.
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9 bis 12 zeigen
Prinzipskizzen einer Struktur 3 einer dritten Ausführungsform
der Erfindung mit einer elektrostati schen Abscheidung von Beschichtungspartikeln 5 auf
einem Substrat 11 mit gedünnten Halbleiterchips 14.
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9 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch ein elektrostatisch aufgeladenes
Substrat 11 mit gedünnten
Halbleiterchips 14. Dazu wurden die Oberflächen 16 der
gedünnten
Halbleiterchips, insbesondere die dünn geschliffenen Rückseiten
der Halbleiterchips 4, mit einer Passivierungsschicht versehen,
um zu vermeiden, dass bei dem Vorgang der elektrostatischen Abscheidung
ein Ladungsaustausch zwischen den gedünnten Halbleiterchips 14 und
den Beschichtungspartikeln 5 auftritt, und diese von den
gedünnten
Halbleiterchips 14 abspringen.
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10 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch das Substrat 11,
gemäß 9,
nach Positionieren über
einem Träger 6 mit
Beschichtungspartikeln 5 entgegengesetzter Polarität. Die negativ
aufgeladenen Beschichtungspartikel 5 überspringen den Abstand zwischen
dem Substrat 11 mit gedünnten
Halbleiterchips 14 und der Seite 12 des Trägers 6,
sobald der Abstand klein genug geworden ist. Die Beschichtungspartikel 5 belegen
die gesamte zu beschichtende Fläche 7 des
Substrats 11 und der gedünnten Halbleiterchips 14.
Da die positiven Ladungen in alle Richtungen wirken, werden sämtliche Flächen, und
damit auch die Ränder
der gedünnten Halbleiterchips 14 mit
entsprechenden Beschichtungspartikeln 5 entgegengesetzter
Polarität
belegt.
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11 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch das Substrat 11,
gemäß 10,
mit anhaftenden Beschichtungspartikeln 5 entgegengesetzter
Polarität.
Wie oben bereits erwähnt,
verteilen sich die Beschichtungspartikel 5 auf sämtliche
Flächen
der gedünnten
Halbleiterchips 14, das heißt die Rückseiten und die Randseiten,
sowie auf das Substrat, sofern ein La dungsaustausch zwischen den Beschichtungspartikeln 5 und
den Oberflächen 16 der
Halbleiterchips 14 nicht stattfinden kann.
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12 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch das Substrat 11,
gemäß 11,
nach Verschmelzen der Beschichtungspartikel zu einer Beschichtung 13 auf
dem Substrat 11 und den gedünnten Halbleiterchips 14.
Der Vorteil einer derartigen Beschichtung 13 ist, dass
sie sämtlichen
Höhenstufen
folgt und in gleichmäßiger Dicke,
sowohl auf den Randseiten der Halbleiterchips 14, als auch
auf den Rückseiten
der Halbleiterchips 14 ausgebildet wird. Soll verhindert
werden, dass die Rückseiten
der Halbleiterchips 14 von der Beschichtung 13 bedeckt werden,
so wird lediglich dafür
gesorgt, dass sich auf den dünn
geschliffenen Rückseiten
sich keine passivierenden Oxydschichten bilden, wie es die nächste 13 zeigt.
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13 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch das Substrat 11,
gemäß 9,
nach elektrostatischem Auffüllen
der Zwischenräume 15 zwischen
den gedünnten
Halbleiterchips 14 mit zu einer Beschichtung 13 verschmolzenen
Beschichtungspartikeln. In dieser Ausführungsform der Erfindung wurden
die Rückseiten
der gedünnten
Halbleiterchips 14 von jeder Passivierungsschicht frei
gehalten, so dass ein Austausch von Ladungen zwischen aufspringenden
Beschichtungspartikeln und den gedünnten Halbleiterchips 4 auftreten
kann, und somit die Rückseiten
völlig
frei von Beschichtungspartikeln bleiben, und lediglich die Zwischenräume und
die isolierten Randseiten der gedünnten Halbleiterchips 4 auf
der zu beschichtenden Fläche 7 des
Substrats 11 von Beschichtungspartikeln belegt werden,
bis die Zwischenräume 15 vollständig mit
einer entsprechenden Beschichtung 13 aufgefüllt sind. 13 ist damit
ein Bei spiel, wie ein Waferlevelpackage mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
herstellbar ist.
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- 1
- Struktur
mit Halbleiterchip (1. Ausführungsform)
- 2
- Struktur
mit Halbleiterchip (2. Ausführungsform)
- 3
- Struktur
mit Halbleiterchip (3. Ausführungsform)
- 4
- Halbleiterchip
- 5
- Beschichtungspartikel
- 6
- Träger
- 7
- zu
beschichtende Fläche
- 8
- Waferlevelpackage
- 9
- Ebene
des Waferlevelpackage
- 10
- Bereiche
aus Kunststoff
- 11
- Substrat
mit Halbleiterchips
- 12
- Seite
des Trägers
mit Beschichtungspartikeln
- 13
- Beschichtung
- 14
- gedünnten Halbleiterchip
- 15
- Zwischenräume zwischen
den Halbleiterchips
- 16
- Oberseite
des Halbleiterchips
- 17
- Kontaktflächen