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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Sonnenschutzvorrichtung, insbesondere
für gekrümmte Fensterflächen eines
Kraftfahrzeuges, mit einer Rollobahn, welche auf eine ortsfeste,
drehbar gelagerte Wickelwelle aufwickelbar ist. Die Rollobahn ist
an ihrem freien Ende mit einem Zugspriegel versehen und weist zwei
einander gegenüberliegende
seitliche Längskanten
auf, welche in Längsrichtung
verschiebbar in Führungsschienen
geführt
sind und in Querrichtung mittels eines oder mehrerer im Bereich
der Längskanten
angeordneter Führungselemente
unter Vorspannung der Rollobahn gehalten sind.
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Derartige
Sonnenschutzvorrichtungen sind im Stand der Technik in vielen Ausgestaltungen
bekannt. Wird eine derartige Sonnenschutzvorrichtung unter einem
Glasdach angeordnet, ist es, um ein Durchhängen der Rollobahn und eine
damit verbundene Einschränkung
der Kopffreiheit der Insassen zu vermeiden, üblich, die Rollobahn über eine
Mittelstrebe zu führen
oder aber in Querrichtung in Führungsschienen
zu fixieren. Beim Einsatz unter Dachfenstern in Kraftfahrzeugen
sollte die Rollobahn auch in Querrichtung gespannt gehalten werden,
um Flatterbewegungen durch Windkräfte zu vermeiden. Hierzu wird
die Rollobahn in der Regel an ihren seitlichen Längskanten mit kederartigen
Führungselementen zum
formschlüssigen
Eingriff mit den Führungsschienen
ausgebildet. Nachteilig hierbei ist, daß die kederartigen Führungselemente
beim Aufwickeln auf die Wickelwelle an den Rändern der Rollobahn zu einer erheblichen
Vergrößerung des
Wickeldurchmessers führen,
was zur Faltenbildung des Rollobahn führt und einen erhöhten Platzbedarf
um die Wickelwelle mit sich bringt.
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Aus
der
DE 197 39 919
C2 ist ein derartiges Sonnenrollo für ein Fahrzeugdach bekannt.
Die einander gegenüber
liegenden Seitenränder
der Rollobahn sind hierbei in Rollobewegungsrichtung verschiebbar
in Führungsschienen
geführt.
Die Rollobahn ist an ihren gegenüber
liegenden Seitenrändern mit
Randversteifungen versehen, die gegenüber der Ebene der Rollobahn
abknickbar sind. Die abgeknickten Randversteifungen der Rollobahn
werden in entsprechend abgewinkelten Führungsbereichen der Führungsschienen
geführt
und sind gegen Herausziehen aus den Führungsschienen gesichert. Zum Aufwickeln
der Rollobahn auf die Wickelspule sind die abgeknickten Randversteifungen
in ihre gestreckte unabgeknickte Flachlage rückführbar. Der Wickeldurchmesser
in den Randbereichen des Rollosbehangs kann hierdurch vergleichsweise
gering gehalten werden.
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Eine
Faltenbildung der ausgezogenen Rollobahn kann weiterhin auch dann
auftreten, wenn die Führungselemente
oder auch ein Zugspriegel zur Betätigung der Sonnenschutzvorrichtung
eine ungenaue Positionierung zueinander oder in Bezug auf die Wickelwelle
aufweisen. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn ein Querspriegel
und die Wickelwelle nicht parallel zueinander ausgerichtet sind
bzw. nicht miteinander fluchten.
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Die
DE 102 40 582 A1 schlägt hierzu
eine Sonnenschutzvorrichtung vor, bei welcher die Rolloplane im
Querspriegel in Querrichtung beweglich fixiert ist. Durch eine solche
schwimmende Lagerung der Rolloplane können Lagedifferenzen beim Einbau der
Rollobahn ausgeglichen und daraus resultierende Faltenbildungen
der ausgezogenen Rollobahn verhindert werden. Eine Faltenbildung,
welche durch eine Parallelitätsabweichung
des Querspriegels oder Zugspriegels und der Wickelwelle oder eine
ungenaue Positionierung der seitlichen Führungselemente in Bezug aufeinander
sowie in Bezug auf die Wickelwelle verursacht wird, kann hierdurch
jedoch nicht verhindert werden.
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Bei
den Rollobahnen des Standes der Technik werden üblicherweise die Zugspriegel
sowie die Wickelwelle derart mit der Rollobahn verbunden, daß an den
Enden der Rollobahn ein Saum umgeschlagen wird, in welchen kederartige
Verbindungselemente eingelegt werden, über welche die Rollobahn in
in der Wickelwelle oder einem Zugspriegel fixiert werden kann. Die
Führungselemente
zur Führung der
seitlichen Längskanten
in den Führungsschienen werden
häufig
ebenfalls auf diese Art mit der Rollobahn verbunden. Die Positionierung
der Führungs- und
Verbindungselemente zueinander ist demnach von der Genauigkeit des
Zuschnittes der Rollobahn und der gleichmäßigen Ausbildung des Saumes
abhängig. Üblicherweise
können
derartige Zuschnitte in einer Serienproduktion jedoch nur mit einer
Genauigkeit hergestellt werden, welche im Bereich von bis zu einigen
Millimetern liegt.
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Bei
anderen bekannten Vorrichtungen des Standes der Technik werden beispielsweise
als seitliche Führungselemente
Kunststoff- oder Stoffstreifen auf die Seitenkanten der Rollobahn
aufgenäht. Auch
hierbei können
die seitlichen Führungselemente
nicht mit einer so großen
Genauigkeit auf die Rollobahn aufgebracht werden, daß eine Faltenbildung hierdurch
verhindert würde.
Darüber
hinaus wird durch den Nähvorgang
häufig
eine Zugspannung auf die Rollobahn aufgebracht, welche ebenfalls
zu Faltenbildung und Verzug der Rollobahn führen kann. Ebenfalls bekannt
ist es, Führungselemente
aus Kunststoff auf die Rollobahn aufzuspritzen. Bedingt durch die
Schwindung des Kunststoffes beim Erstarren kommt es jedoch auch
hier sehr häufig
zu Faltenbildung der Rollobahn.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Sonnenschutzvorrichtung
sowie ein Verfahren zu deren Herstellung vorzuschlagen, welche Faltenbildung
sowohl beim Aufwickeln sowie auch bei ausgezogener Rollobahn weitgehend
vermeidet und zugleich Flatterbewegungen der Rollobahn durch unzureichende
Fixierung in Querrichtung verhindert.
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Die
Aufgabe wird gelöst
mit den Merkmalen des Anspruches 1. Eine Sonnenschutzvorrichtung
ist insbesondere für
gekrümmte
Fensterflächen
eines Kraftfahrzeuges, beispielsweise Glasdächer, vorgesehen und weist
eine Rollobahn auf, welche auf eine ortsfeste, drehbar gelagerte
Wickelwelle aufwickelbar ist. Die Rollobahn ist hierbei an ihrem
freien Ende mit einem Zugspriegel versehen und weist zwei einander
gegenüber
liegende seitliche Längskanten
auf, welche in Längsrichtung
verschiebbar in Führungsschienen
geführt
sind und in Querrichtung mittels eines oder mehrerer im Bereich
der seitlichen Längskanten
angeordneter Führungselemente
unter Vorspannung der Rollobahn gehalten sind. Erfindungsgemäß sind die
Führungselemente
im Bereich der seitlichen Längskanten
eines Zuschnitts der Rollobahn zur Vermeidung von Faltenbildung
maßgenau und
parallel zueinander angeordnet, wobei die Toleranz der Führungselemente
zueinander geringer ist als die Toleranz der seitlichen Längskanten
des Zuschnittes der Rollobahn zueinander. Durch die Maßgenauigkeit
und Parallelität
der Seitenkanten kann eine Faltenbildung des Rollos weitgehend vermieden werden.
Erfindungsgemäß erfolgt
die Befestigung der Führungselemente
an den seitlichen Längskanten
im Gegensatz zu den Vorrichtungen des Standes der Technik unabhängig von
einem toleranzbehafteten Zuschnitt der Rollobahn, so daß eine besonders geringe
Parallelitätsabweichung
erreichbar ist. Ebenso ist hierdurch die Breite der Rollobahn besonders maßgenau,
was eine sichere Querfixierung unter Vorspannung gewährleistet.
Das Abstandsmaß der seitlichen
Führungselemente
kann hierbei mit einer Genauigkeit von etwa 0,5 mm eingehalten werden. Flatterbewegungen
beispielsweise bei geöffnetem Dachfenster
können
hierdurch ebenso zuverlässig vermieden
werden. Auch tritt keine Faltenbildung durch Abweichungen im Breitenmaß der Rollobahn auf.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß an einer
Längskante
der Rollobahn mehrere voneinander beabstandete Führungselemente angeordnet sind.
Der Wickeldurchmesser an den Rändern
der Wickelwelle bzw. den Enden der Rollobahn kann hierdurch im Vergleich
zu einem einzi gen Führungselement,
welches sich über
die gesamte Längskante
erstreckt, erheblich vermindert werden. Die Neigung zur Faltenbildung
beim Aufwickeln kann hierdurch ebenfalls vermindert werden.
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Vorteilhaft
ist es, wenn die voneinander beabstandeten Führungselemente in regelmäßigen Abständen an
der Rollobahn angeordnet sind. Bei ausgezogener Rollobahn führt dies
zu einer sehr gleichmäßigen Beanspruchung
der Rollobahn, was ebenfalls zur Faltenminderung beiträgt.
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Eine
besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Führungselemente derart
voneinander beabstandet sind, daß bei auf die Wickelwelle aufgewickelter
Rollobahn die Führungselemente
aufeinanderliegender Lagen nebeneinander liegen. Die mit auf die
Welle aufzuwickelnden Führungselemente
sind somit jeweils in Lücken
der darunter liegenden Lage angeordnet. Durch dieses Ineinandergreifen
kann der Wickeldurchmesser an den Seitenkanten der Rollobahn vorteilhaft
vermindert werden. Die Führungselemente
können
hierbei in regelmäßigen Abständen oder
auch in unregelmäßigen Abständen, welche
die fortschreitende Zunahme des Wickeldurchmessers berücksichtigen,
angeordnet sein.
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Eine
andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die voneinander
beabstandeten Führungselemente
durch eine Trägerbahn
miteinander verbunden sind, welche ihrerseits mit der Rollobahn
verbunden ist. Dies hat insbesondere fertigungstechnische Vorteile,
da die Führungselemente nicht
einzeln auf die Rollobahn aufgebracht werden müssen. Die Führungselemente mit der Trägerbahn können vorgefertigt
werden, und die Trägerbahn
anschließend
im Ganzen mit der Rollobahn verbunden werden. Zugleich bewirkt die
Trägerbahn
eine Stabilisierung der Rollobahn an den Seitenkanten.
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Eine
besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß an einem
Ende der Rollobahn ein kederartiges Verbindungselement zur Verbin dung
mit der Wickelwelle und/oder dem Zugspriegel maßgenau und rechtwinklig zu
den Führungselementen
angeordnet ist. Auch hier ist die Toleranz des Verbindungselementes
zu den Führungselementen geringer
als die Toleranz der Kanten des Zuschnittes der Rollobahn zueinander.
Im Vergleich zu herkömmlichen
Vorrichtungen des Standes der Technik, bei welchen beispielsweise
Keder in einen umgenähten Saum
der Rollobahn eingelegt sind, können
bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
die Wickelwelle und/oder der Zugspriegel unabhängig von dem toleranzbehafteten
Zuschnitt der Rollobahn besonders genau und rechtwinklig angeordnet
werden. Hierdurch kann eine Faltenbildung der Rollobahn beim Aufwickeln
weitgehend vermieden werden, da sichergestellt ist, daß die Rollobahn
gerade aufgewickelt wird und nicht schief, wie es beispielsweise
bei einer nicht ganz rechtwinklig angeordneten Wickelwelle der Fall
sein kann. Schwimmende Lagerung oder federnde Elemente zur Verbindung
von Wickelwelle oder Spriegeln mit der Rollobahn sind hierdurch nicht
nötig.
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Gemäß einer
anderen vorteilhaften Ausführung
der Erfindung ist der Zugspriegel maßgenau und rechtwinklig zu
den Führungselementen
an einem Ende der Rollobahn angeordnet. Der Zugspriegel ist somit
direkt mit der Rollobahn verbunden, beispielsweise angeschweißt. Die
Toleranz des Zugspriegels zu den Führungselementen oder zu einem
Verbindungselement zur Verbindung der Rollobahn mit der Wickelwelle
ist geringer als die Toleranz der Kanten des Zuschnittes zueinander.
Neben der maßgenauen
und rechtwinkeligen Anordnung des Zugspriegels zu den Führungselementen,
welche völlig
unabhängig
von den Toleranzen des Zuschnitts ist, kann hierbei unter Umständen auch
ein weiterer Fertigungsschritt entfallen. Darüber hinaus werden auch keine
Maß- und
Lageabweichungen durch die Verbindung von Verbindungselement mit
dem Zugspriegel mehr verursacht.
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Vorzugsweise
sind die Führungselemente und/oder
die Verbindungselemente und/oder der Zugspriegel Kunststoffspritzgussteile,
welche auch vorgefertigt sein können.
Die Führungs-
und/oder Verbindungselemente können
hierdurch sehr kostengünstig
hergestellt werden. Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn die Führungselemente
und/oder die Verbindungselemente auf die Rollobahn aufgeklebt oder aufgeschweißt sind.
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Eine
andere Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelwelle
an ihren Enden konisch verjüngt
ist. Dem übermäßigen Aufbau
des Wickeldurchmessers im Bereich der Seitenkanten der Rollobahn
kann hierdurch vorgebeugt werden. Neben der Vermeidung der Faltenbildung kann
hierdurch auch der Platzbedarf um die Wickelwelle eingeschränkt werden.
Ebenso kann hierzu auch an den Enden der Wickelwelle eine Endkappe angeordnet
sein, welche konisch verjüngt
ist. Diese kann in vorteilhafter Ausgestaltung zugleich die Lagerung
für die
Wickelwelle aufweisen. Statt eines konischen Endbereiches kann die
Wickelwelle oder auch die Endkappe einen Absatz aufweisen, so dass der
Durchmesser der Wickelwelle bzw. der Endkappe im Endbereich kleiner
ist. Ein derartiger Absatz ist besonders einfach zu fertigen und
wirkt einem übermäßigen Aufbau
des Wickeldurchmessers ebenso entgegen.
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Daneben
ist es vorteilhaft wenn die Wickelwelle zum selbsttätigen Aufwickeln
der Rollobahn durch eine Feder antreibbar ist. Die Rollobahn wird hierbei
durch den Bediener gegen die Federkraft ausgezogen und wickelt sich
nach dem Auslassen automatisch wieder auf die Wickelwelle auf. Gemäß einer besonders
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist hierbei vorgesehen,
die Feder über
den Auszugsweg der Rollobahn eine weitgehend konstante Rückstellkraft
aufweist. Üblicherweise
werden in derartigen Vorrichtungen Federn mit linearer Kennlinie
verwendet, bei welchen die Betätigungskraft
mit zunehmendem Auszugsweg ansteigt. Bei der erfindungsgemäßen Sonnenschutzvorrichtung
hingegen ist die Betätigungskraft über den
gesamten Auszugsweg des Rollos weitgehend gleich, so daß die Sonnenschutzvorrichtung
einen sehr hohen Bedienkomfort aufweist.
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Daneben
ist es vorteilhaft, wenn zwischen der Feder und der Wickelwelle
ein Übersetzungsgetriebe,
beispielsweise ein Zahnrad, angeordnet ist. Die Betä tigungskraft
für die
Sonnenschutzvorrichtung kann hierdurch reduziert werden, was den
Bedienkomfort ebenfalls erhöht.
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Im
Gegensatz zu herkömmlichen
Rollobahnen des Standes der Technik, bei welchen seitliche Führungselemente
abhängig
von dem groben Zuschnitt der Rollobahn durch Aufnähen, Nieten
oder Kleben verbunden werden, erfolgt bei dem vorliegenden Verfahren
die Verbindung die Führungselemente mit
der Rollobahn unabhängig
von den Maßen
des Zuschnitts der Rollobahn. Die Rollobahn weist daher ein besonders
genaues Breitenmaß sowie
eine sehr hohe Parallelität
ihrer seitlichen Längskanten
auf. Die Toleranzen des Zuschnitts der Rollobahn, welche üblicherweise
im Bereich von bis zu einigen Millimetern liegen, werden hierdurch
umgangen.
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Weitere
Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele
beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Sonnenschutzvorrichtung
in schematischer Darstellung,
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2 eine
schematische Darstellung einer Rollobahn einer Sonnenschutzvorrichtung
mit an ihr angeordneten Führungs-
und Verbindungselementen und einem Zugspriegel,
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3 eine
Rollobahn mit vorgefertigten, voneinander beabstandeten Führungselementen,
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4 eine
schematische Darstellung einer auf eine Wickelwelle aufgewickelten
Rollobahn und
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5a und
b eine Wickelwelle mit einer verjüngten Endkappe bzw einem Absatz.
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Sonnenschutzvorrichtung 1,
welche insbesondere an gekrümmten
Fensterflächen
eines Kraftfahrzeugs, beispielsweise an einem Glasdach, angeordnet
werden kann. Die Sonnenschutzvorrichtung 1 weist hierzu eine
unterhalb des Fahrzeugdaches ortsfest und drehbar gelagerte Wickelwelle 2 auf.
Auf die Wickelwelle 2 ist eine im wesentlichen rechteckige
Rollobahn 3 aufwickelbar. An ihrem freien, der Wickelwelle 2 gegenüber liegenden
Ende ist die Rollobahn 3 mit einem Zugspriegel 4 versehen,
an welchem sie ausziehbar und von der Wickelwelle 2 abwickelbar
ist. Mit der Wickelwelle 2 ist die Rollobahn 3 mittels
eines kederartigen Verbindungselementes 7 verbunden, wie
in 4 näher
dargestellt. Die beiden seitlichen, einander gegenüber liegenden
Längskanten 6 der Rollobahn 3 sind
in Längsrichtung
verschieblich in seitlichen Führungsschienen 8 gelagert.
An den Längskanten 6 der
Rollobahn sind in Längsrichtung ein
oder mehrere Führungselemente 9 je
Seite angeordnet, welche in formschlüssiger Verbindung mit den seitlichen
Führungsschienen 8 stehen
und die Rollobahn 3 hierdurch in Querrichtung fixieren.
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In
der vorliegenden Darstellung ist hierbei je Seite nur ein Führungselement 9 angeordnet,
welches sich über
nahezu die gesamte Längskante 6 erstreckt.
Ebenso ist es jedoch möglich,
daß mehrere voneinander
beabstandete Führungselemente 9 an den
seitlichen Längskanten 6 angeordnet
sind, wie in den 3 und 4 gezeigt.
Durch Zug am Zugspriegel 4 ist die Rollobahn von der Wickelwelle 2 abwickelbar,
so daß eine
hier nicht dargestellte Fensterfläche eines Kraftfahrzeuges verdeckt
werden kann. Der Zugspriegel 4 ist hierbei in einer oder mehreren
Stellungen fixierbar, so daß die
Fensteröffnung
auch nur teilweise verdeckt werden kann.
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Erfindungsgemäß sind die
Führungselemente 9 im
Bereich der seitlichen Längskanten 6 eines Zuschnitts 10 der
Rollobahn 3 zur Vermeidung von Faltenbildung maßgenau und
parallel zueinander angeordnet. Die Toleranz der Führungselemente 9 zueinander
in Bezug sowohl auf das Abstandsmaß wie auch die Parallelität ist hierbei
wesentlich geringer als die entsprechenden Toleranzen des Zuschnitts
der Rollobahn 3. Durch die Maßgenauigkeit der Breite b der
Rollobahn 3 mit den an ihr angeordneten Führungselementen 9 und
die hohe Parallelität
kann die Rollobahn 3 hierdurch in ausgezogenem Zustand über ihre
gesamte Länge
unter einer gleichmäßigen Vorspannung
in Querrichtung gehalten werden. Hierdurch können sowohl Flatterbewegungen
durch Windkräfte,
wie auch eine Faltenbildung durch nicht parallele Längskanten
der ausgezogenen Rollobahn 3 vermieden werden. Toleranzausgleichende
Führungselemente
oder ein entsprechendes Spiel dieser in den seitlichen Führungsschienen 8,
welche die sichere Querfixierung wiederum vermindern, sind hierdurch
nicht nötig.
Ebenso sind auch keine weiteren Querspriegel nötig, um ein zu starkes Durchhängen der
Rollobahn 3 zu verhindern.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung einer Rollobahn einer Sonnenschutzvorrichtung
mit an ihr angeordneten Führungs-
und Verbindungselementen 9 und 7 und einem Zugspriegel 4.
Ein Zuschnitt 10 der Rollobahn 3 wird auf herkömmliche Weise
dadurch erhalten, daß mittels
eines Cutters bzw. Bandstahles mehrere Lagen des verwendeten Materials,
in der Regel ein Kunststoffgewebe oder Gewirke mit Stoffoptik, zugeschnitten
werden. Hierbei können
bis zu 150 Materiallagen übereinander liegen.
Derartige Zuschnitte 10 können daher nur mit großen Toleranzen
im Bereich von bis zu einigen Millimetern hergestellt werden. Darüber hinaus
weisen die Zuschnitte 10 häufig keine parallelen und rechtwinklig
aufeinanderstehenden Kanten auf. Da die Führungselemente 9 bei
herkömmlichen
Sonnenschutzvorrichtungen 1 des Standes der Technik üblicherweise
in Bezug auf die Kanten des Zuschnittes 10 an der Rollobahn
angebracht wurden, war auch die Toleranz der Führungselemente zueinander entsprechend
groß.
Das toleranzbehaftete Breitenmaß b' des Zuschnittes 10 sowie
die Parallelitätsabweichung
sind in der vorliegenden Darstellung in übertriebener Weise dargestellt
und daher deutlich ersichtlich.
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Erfindungsgemäß werden
im Bereich der seitlichen Längskanten 6 eines
derart groben, mit Toleranzen behafteten Zuschnitts 10 seitliche
Führungselemente 9 derart
angeordnet, dass die Toleranz der Führungselemente 9 zueinander
wesentlich geringer ist als die Toleranz der seitlichen Längskanten 6 des
Zuschnitts 10. Die fertige Rollobahn 3 mit den
an ihr angeordneten Führungselementen 9 weist daher
ein sehr exaktes Breitenmaß b
mit sehr geringer Parallelitätsabweichung
auf. Das Breitenmaß b kann
hierbei mit einer Genauigkeit von etwa 0,5 mm und genauer eingehalten
werden. Vorzugsweise erfolgt die Verbindung durch Schweißen, insbesondere Hochfrequenz-
oder Ultraschallschweißen.
Je nach Material der Rollobahn 3 sowie der Führungs- und/oder
Verbindungselemente 9, 7, 4, sind jedoch ebenso
auch Klebeverfahren möglich.
Im hier dargestellten Beispiel sind an dem zuschnitt 10 der
Rollobahn 3 auch ein kederartiges Verbindungselement 7 zur
Verbindung der Rollobahn 3 mit der Wickelwelle 2 und
ein Zugspriegel 4 an der Rollobahn angeordnet. Die Toleranz
der Parallelität
des Zugspriegels 4 zu dem Verbindungselement 7 ist
hier ebenfalls sehr viel geringer als die der entsprechenden Kanten
des Zuschnittes 10. Ebenso ist die Toleranz der Rechtwinkligkeit
des Zugspriegels 4 und des Verbindungselementes 7 zu
den seitlichen Führungselementen 9 geringer
als die der entsprechenden Kanten des Zuschnitts 10, wie
durch die eingezeichneten Winkel verdeutlicht ist.
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Werden,
wie in der vorliegenden Darstellung neben den seitlichen Führungselementen 9 auch
kederartige Verbindungselemente 7 oder der Zugspriegel 4 beispielsweise
durch Aufschweißen
oder Aufkleben mit den vorbeschriebenen geringen Toleranzen direkt
mit dem Zuschnitt 10 verbunden, kann eine größtmögliche Genauigkeit
der gesamten Rollobahn 3 erreicht werden. Probleme beim
Auf- und Abwickeln und Faltenbildung, wie sie beispielsweise durch
eine Winkelabweichung der Zugspriegel oder der Verbindungselemente
auftreten, können
hierdurch vermieden werden. Ebenso ist es jedoch möglich, nur
die seitlichen Führungselemente 9 mit
einer sehr großen
Parallelität an
der Rollobahn 3 zu befestigen. Eine Faltenbildung kann
bereits hierdurch zuverlässig
vermieden werden.
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Eine
weitere Ausführung
einer erfindungsgemäßen Sonnenschutzvorrichtung 1 mit
einzelnen voneinander beabstandeten Führungselementen 9 zeigt
die 3. Die Führungselemente 9 sind
hierbei als Kunststoffspritzgußteile
vorgefertigt. In der vorliegenden Darstellung sind hierbei einzelne
Führungselemente über Stege 12 durch
eine gemeinsame Trägerbahn 11 miteinander
verbunden. Vorliegend sind die einzelnen Führungselemente 9 in
gleichmäßigen Abständen an
der Trägerbahn 11 bzw.
der Rollobahn 3 angeordnet, ebenso ist es jedoch auch möglich, Führungselemente 9 in
unregelmäßigen Abständen anzuordnen.
Die Führungselemente 9 können hierbei
zusammen mit der gemeinsamen Trägerbahn 11 kostengünstig in
Serienfertigung hergestellt werden und sind durch die Trägerbahn
besonders einfach zu handhaben. Die Trägerbahn 11 kann während oder nach
dem Aufbringen der Führungselemente 9 auf die
Rollobahn 3 entlang der strichpunktierten Linie abgetrennt
werden. Die Fertigung ist hierbei im Vergleich zu einzeln auf die
Rollobahn aufgebrachten Führungselementen
erheblich erleichtert. Vorliegend ist nur eine Seite einer entsprechenden
Rollobahn 3 gezeigt. Im Vergleich zu Verfahren des Standes
der Technik, bei welchen verschiedenartig geformte Führungselemente 9 direkt
an den Zuschnitt 10 angespritzt werden, können Probleme
durch die Schwindung des Kunststoffes vermieden werden. Ein Verzug
oder Spannungen der Rollobahn können
ebenfalls nicht auftreten.
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Ebenso
ist es jedoch auch möglich,
die Trägerbahn 11 nur
als dünnen
Steg auszubilden und mit auf den Zuschnitt 10 aufzubringen.
Die Trägerbahn 11 dient
hierbei der Stabilisierung der seitlichen Längskanten 6. Hierbei
ist jedoch eine Faltenbildung und Verzug durch unterschiedliche
Längendehnung von
Rollobahn 3 und Trägerbahn 11 möglich, so
daß diese
Variante nicht bevorzugt ist.
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4 zeigt
eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Sonnenschutzvorrichtung 1 mit
aufgewickelter Rollobahn 3 sowie einzelnen voneinander
beabstandet angeordneten Führungselementen 9.
An einem Ende der Rollobahn 3 ist hierbei gemäß dem vorbeschriebenen
Verfahren ein kederartiges Verbindungselement 7 angebracht,
welches in der Wickelwelle 2 formschlüssig aufnehmbar ist. Die Führungselemente 9 sind
hierbei derart an der Rollobahn 3 angeordnet, daß beim Aufwickeln der
Rollobahn 3 auf die Wickelwelle 2 die Führungselemente
jeweils übereinander
liegender Lagen ineinander greifen, so daß eine übermäßige Wulstbildung bzw. Vergrößerung des
Wickeldurchmessers an den Enden der Wickelwelle 2 vermieden
wird.
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5 zeigt eine besonders vorteilhafte Ausführung einer
Wickelwelle 5 einer erfindungsgemäßen Sonnenschutzvorrichtung.
Vorliegend ist die Wickelwelle 2 in abgebrochener Darstellung
gezeigt, so daß nur
ein Ende der Wickelwelle 2 sichtbar ist. An den Enden der
Wickelwelle 2 sind erfindungsgemäß Endkappen 13 angebracht,
welche einen konisch verjüngten
Bereich aufweisen. Die Breite der Wickelwelle und die Breite der
Rollobahn b sind hierbei derart aufeinander abgestimmt, daß beim Aufwickeln der
Rollobahn 3 auf die Wickelwelle 2 die seitlichen Längskanten 6 der
Rollobahn 3 mit den an ihr angeordneten Führungselementen 9 auf
dem konisch verjüngten
Bereich der Endkappe 13 aufgewickelt werden. Hierdurch
kann eine Durchmessererhöhung
an den Enden der Wickelwelle ebenfalls vermieden werden. Vorzugsweise
ist hierbei die konische Verjüngung
derart mit der Rollobahn 3 bzw. den seitlichen Führungselementen 9 abgestimmt,
daß bei
vollständig
aufgewickelter Rollobahn 3 nur eine sehr geringe Durchmessererhöhung an
den Endkappen 13 vorliegt. Der Faltenbildung beim Aufwickeln
der Rollobahn 3 wird hierdurch ebenfalls entgegengewirkt. Ebenso
ist es möglich,
anstelle einer konischen Verjüngung
einen Absatz vorzusehen, auf welchem die seitlichen Längskanten 6 mit
den Führungselementen 9 aufgewickelt
werden, wie in 5b angedeutet. Ein derartiger
Absatz ist besonders preisgünstig
herzustellen und wirkt einem übermäßigen Aufbau
des Wickeldurchmessers ebenfalls entgegen.
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An
der Endkappe 13 ist zugleich ein Lagerzapfen 15 für die Lagerung
der Wickelwelle 2 angeordnet. Statt einer konisch verjüngten Endkappe 13 wie
in der vorliegenden Darstellung kann ebenso die Wickelwelle 2 selbst
ein konisch verjüngtes
Ende aufweisen. Am Ende der Wickelwelle 2 ist eine hier nicht
dargestellte Triebfeder angeordnet, über welche die Rollobahn 3 automatisch
auf die Wickelwelle 2 aufwickelbar ist. Die Triebfeder
weist eine über
den Auszugsbereich der Rollobahn 3 weitgehend konstante
Rückstellkraft
auf und ist vorzugsweise mittels eines Zahnrades übersetzt.
Hierdurch wird eine gleichmäßige und
geringe Betätigungskraft
erreicht, so daß eine
erfindungsgemäße Sonnenschutzvorrichtung 1 einen
besonders hohen Bedienkomfort aufweist. Im Vergleich zu einer herkömmlichen
Spiralfeder, welche üblicherweise
im Inneren der Wickelwelle 2 angeordnet ist, ist die Triebfeder
nur an einem Ende der Wickelwelle 2 angeordnet. Neben Fertigungstechnischen
Vorteilen arbeitet eine derartige Triebfeder auch geräuschärmer als
eine herkömmliche
Spiralfeder, was den Bedienkomfort weiter verbessert.
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Die
Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Abwandlungen
im Rahmen der Patentansprüche
fallen ebenfalls unter die Erfindung.