DE102005038063A1 - Vorgeformtes Blockstück mit drei Auflagepunkten - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Blockstück für die Aufnahme einer zu bearbeitenden optischen Linse mit einem eine Rotationsachse aufweisenden Kupplungsteil zur Aufnahme und Ausrichtung in einem Werkstückfutter und einem Halteteil für die Befestigung der Linse, wobei das Halteteil eine konvexe oder konkave Aufnahmefläche entsprechend einer ersten Seite der Linse aufweist. Eine Aufnahmefläche gilt dann als konvex bzw. konkav, wenn sie dem Grunde nach erhaben, also nach außen gewölbt bzw. vertieft oder nach innen gewölbt ist, unabhängig davon, ob sie sphärisch oder asphärisch ausgebildet ist.
- Es ist bereits ein Verfahren zum Schneiden einer Kontaktlinse aus einem zylindrischen Rohling aus der
EP 1 112 143 B1 bekannt. Dabei wird der Rohling zwecks Bearbeitung einer Basisseite auf einem ersten Blockstück aus einem zerspanbaren Kunststoffmaterial befestigt und anschließend wird die bearbeitete Basisseite an einem zweiten Blockstück angebracht, um die Vorderseite herzustellen. Die Vorderseite des Rohlings kann dabei asphärisch bzw. torisch ausgebildet werden, während die Basisseite dem Rohling nach sphärisch ausgebildet ist. - Bei der Herstellung von Brillengläsern aus Kunststoff ist es allgemein üblich, diese über eine niedrig schmelzende Legierung mit dem Blockstück zu verbinden. Hierzu wird ein durch das Blockstück und die Linse begrenzter Raum mit der Legierung gefüllt, so dass die Legierung die Linse und das Blockstück verbindet. Der Einsatz der Legierung ist kostenintensiv und bezüglich des zeitlichen Verfahrensablaufs nachteilig, da relativ viel Legierung benötigt wird. Die Legierung muss warm eingeformt, abgekühlt und zwecks Abblocken wieder aufgeschmolzen werden. Während des Abkühlvorgangs muss die relative Position zwischen dem Blockstück und der Linse fixiert werden. Die zu verbindende Seite der Linse ist dabei sphärisch, damit die Dichtigkeit bei der Anlage an das Blockstück zwecks Befüllung mit flüssigem Alloy gewährleistet ist. Bei asphärischen Flächen ist eine Dichtungslippe zwischen dem Blockstück und der Linse vorgesehen, die eine dichtende Anlage gewährleistet.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Blockstück und dessen Herstellungsverfahren derart auszubilden, dass eine schnelle und flexible An- und Abkopplung an eine Linse und ein optimaler Verfahrensablauf gewährleistet sind.
- Gelöst wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, dass der Form der aufzunehmenden Linse bzw. deren aufzunehmender Seite nach die Aufnahmefläche als asphärische, also torische, progressive oder asymmetrische Negativfläche oder als Negativ-Freiformfläche ausgebildet ist und das Blockstück aus einem zerspanbaren Kunststoff gefertigt ist. Hierdurch wird erreicht, dass die erste Seite der Linse nahezu unbeabstandet gegen die Aufnahmefläche zur Anlage bringbar ist und somit die Menge des zu verwendenden Haftmittels auf ein Minimum reduziert wird. Die Art des Anlageverhältnisses zwischen der Aufnahmefläche und der ersten Seite bzw. Linsenfläche hängt von der Rauhigkeit der Flächen, von der Viskosität des verwendeten Haftmittels und von der verwendeten Anlage- bzw. Anpresskraft ab. Idealerweise befindet sich zwischen beiden Flächen so wenig Haftmittel wie möglich. Das Haftmittel stellt dabei kein Distanzmittel dar, sondern dient lediglich der Füllung bzw. Abdichtung der vorhandenen Spalte bzw. Rauhigkeiten zwischen beiden Flächen. Da in Verbindung mit der Aktivierung von Haftmittel bzw. mit der Einbringung von Haftmittel in der Regel ein Wärmeeintrag notwendig ist, ist im erfindungsgemäßen Fall ein entsprechend reduzierter Wärmeeintrag für die Aktivierung bzw. Einbringung der so gebildeten äußerst dünnen Klebeschicht notwendig.
- Ferner kann neben der asphärisch ausgebildeten ersten Seite der Linse nunmehr die zu bearbeitende zweite Seite der Linse ebenfalls asphärisch, also torisch oder progressiv ausgebildet werden, so dass die die optischen Eigenschaften der Linse begründenden Formen bzw. Merkmale, also Radien, optische Achsen, optische Teilflächen oder Prismen der Linse optimal auf beide Seiten der Linse verteilt werden können.
- Darüber hinaus kann die Linse ganzflächig gegen die Aufnahmefläche anliegen und so ganzflächig durch diese gestützt werden, wobei aufgrund der Zerspanbarkeit des Blockstücks jegliche Formgestaltung der Linse mit Rücksicht auf den Durchmesser bzw. die Breite derselben möglich ist.
- Zwecks Aufnahme spezieller sphärischer Linsen weist das Halteteil eine konvexe oder konkave sphärische Aufnahmefläche mit einer Hauptachse auf, die die Ausrichtung der so gebildeten Kugelteilfläche beschreibt. Erfindungsgemäß ist entsprechend der Ausrichtung der aufzunehmenden Linse die Aufnahmefläche als Negativfläche zur Linse ausgebildet, wobei die Hauptachse der Negativfläche versetzt und/oder gekippt zur Rotationsachse des Kupplungsteils angeordnet ist. Die sphärische Fläche des Blockstücks ist somit individuell der Ausrichtung der aufzunehmenden Linse nach gestaltet, so dass der sich anschließende Bearbeitungsprozess optimal ausgeführt werden kann.
- Vorteilhaft ist es, dass die Aufnahmefläche neben den oben genannten Flächenformen auch sphärisch ausgebildet sein kann und unabhängig von der Flächenform oder deren Ausrichtung mehrere, insbesondere drei punktförmige Abstützstellen für die aufzunehmende Linse aufweist, wobei der übrige Teil der Aufnahmefläche relativ zu den Abstützstellen etwas zurücksteht. Somit ist eine definierte Anlage der Linse gegen die Aufnahmefläche gewährleistet. In dieser Ausgestaltungsvariante ist zwar etwas mehr Haftmittel erforderlich, als wenn die Linse nahezu ganzflächig anliegt. Jedoch können auch für Linsen, deren aufzunehmende erste Seite nicht bekannt ist, zumindest die Abstützstellen ermittelt werden, wohingegen der übrige Teil der Linsenfläche grob bzw. nur teilweise mit geringer Genauigkeit ermittelt werden muss.
- Dabei ist es von Vorteil, dass der übrige zurückstehende Teil der Aufnahmefläche näherungsweise die Form der ersten Seite der aufzunehmenden Linse aufweist. Mit Bezug auf die vorgehend genannte Ermittlung der Linsenfläche kann das damit einhergehende Ermittlungs- bzw. Vermessungsverfahren der ersten Seite auf ein notwendiges Maß beschränkt werden, so dass auch Messmittel mit geringer Auflösung, wie Messfühler bzw. Messigel, verwendet werden können. Der Messigel dient dabei zur gleichzeitigen Erfassung mehrerer Messpunkte auf der Fläche. Zum anderen kann der spanende Bearbeitungsschritt auf ein ausreichendes Maß an Komplexität reduziert werden, so dass im ganzen eine schnellere Herstellung der Anlagefläche gewährleistet ist.
- Hierzu ist es von Vorteil, dass die punktförmigen Abstützstellen der Aufnahmefläche einen Teil einer fiktiven Fläche bilden, wobei die fiktive Fläche die Form der ersten Seite der aufzunehmenden Linse beschreibt. Somit sind neben der definierten Anlage bzw. Auflage der Linse die Abstützstellen selbst definiert. Die Linse kann exakt der Anlagefläche nach ausgerichtet und aufgelegt bzw. fixiert werden. Der zwischen der Anlagefläche und der Linse bestehende Freiraum ist dabei auf ein abschätzbares, relativ kleines Maß begrenzt, so dass erfindungsgemäß sehr wenig Haftmittel notwendig ist. Die Anlagefläche steht relativ zu den Abstützstellen um etwa 0,01 mm bis 0,5 mm zurück. Insbesondere bei Linsen mit unbekannter Flächenform der ersten aufzunehmenden Seite, die mit vorstehend genannten Messmitteln vermessen werden müssen, ist vorgenannter Rückstand bzw. Abstand in der Regel größer als bei Linsen, deren Geometrie der aufzunehmenden Fläche bekannt ist. In Ausnahmefällen kann vorgenannter Abstand auch größer als 0,5 mm sein. Zwecks Aufnahme von unbekannten Linsen muss die zurückgesetzte Aufnahmefläche vereinfacht werden, da die aufzunehmende Fläche nur mit einer begrenzten Auflösung ermittelbar ist. Dies ist bei Linsen mit bekannter Flächenform nicht der Fall. Hier dient die Annährung der Aufnahmefläche lediglich einer beschleunigten Herstellung derselben, da der damit einhergehende Rechenaufwand der Bearbeitungsmaschine verringert wird. Die Abstützstellen sind dabei aber Teil der fiktiven Fläche, die exakt der Flächenform der aufzunehmenden ersten Seite entspricht.
- Die meisten Linsen weisen trotz asphärischer Gesamtform zumindest sphärische Teilbereiche auf. Die Abstützstellen befinden sich dabei vorzugsweise in solchen sphärischen Teilbereichen, die dann auf der Aufnahmefläche als Teil der fiktiven Gesamtfläche exakt abgebildet werden.
- Eine zusätzliche Möglichkeit ist gemäß einer Weiterbildung, dass mindestens ein Druckmittelkanal zwischen der Aufnahmefläche und einer Außenfläche vorgesehen ist, über den Druckmittel von außen in den Bereich zwischen der Aufnahmefläche und der aufnehmbaren Linse bringbar ist. Zum Abblocken bzw. Lösen der Linse vom Blockstück ist das Einbringen von Druckmitteln wie Luft, Wasser oder Flüssigkeiten mit anderen Viskositäten zwischen die Aufnahmefläche und die jeweilige Linse vorteilhaft, da dieser Abblockvorgang sehr zügig und ohne die Einbringung zusätzlicher Wärme erfolgen kann. Der Druckmittelkanal entspringt dabei an einer Außenfläche des Blockstücks, so dass ein entsprechender Druckmittelanschluss bzw. eine entsprechende Druckmittelleitung anschließbar ist.
- Vorteilhaft ist es hierzu auch, dass in der Aufnahmefläche mindestens ein Ausgleichskanal zur Aufnahme von überschüssigem Haftmittel vorgesehen ist. Der Ausgleichskanal kann dabei als Nut, Bohrung oder Ausnehmung ausgebildet sein, so dass beim Anlegen einer Linse der überschüssige, zwischen der Linse und der Aufnahmefläche befindliche Kleber in den bzw. die zur Verfügung stehenden Ausgleichskanäle gepresst wird. Damit kann der zwischen der Linse und der Aufnahmefläche befindliche Teil des Haftmittels auf vorgenanntes Minimum reduziert werden.
- Ferner ist es vorteilhaft, dass der Ausgleichskanal und/oder der Druckmittelkanal stern-, spiral- und/oder kreisförmig ausgebildet ist. Dabei sind Anzahl und Größe der jeweiligen Kanäle derart zu wählen, dass die Linse auch ganzflächig und ausreichend durch das Blockstück gestützt wird, so dass das Blockstück die erforderliche Steifigkeit nicht verliert. Der Ausgleichskanal kann dabei kreisförmig am Außenrand der Aufnahmefläche vorgesehen sein, damit das seitlich beim Aufblocken austretende überschüssige Haftmittel aufgefangen wird und nicht auf das Werkstückfutter läuft.
- Vorteilhaft ist es auch, dass der Druckmittelkanal mit Bezug zur Fließrichtung des Druckmittels einen sich aufweitenden Querschnitt aufweist. Beim Aufsetzen der Linse auf das Blockstück wird sich das aufgebrachte Haftmittel zwangsläufig in die bestehenden Druckmittelkanäle eindrücken, so dass dieses beim Lösen der Linse wieder herausgedrückt werden muss. Durch die vorgenannte Querschnittsausbildung ist das Ausdrücken des zumindest teilweise erhärteten Haftmittels ohne Weiteres möglich, da keine Hinterschneidung besteht.
- Dabei ist es vorteilhafterweise vorgesehen, dass mehrere Druckmittelkanäle gleichmäßig verteilt an der Aufnahmefläche münden und dass der Druckmittelkanal einen trichterförmigen Mündungsbereich aufweist. Die verschiedenen Druckmittelkanäle können dabei anstatt vorgenannter Ausgleichskanäle vorgesehen sein, da diese zwangsläufig überschüssiges Haftmittel aufnehmen. Die Verteilung der Druckmittelkanäle gewährleistet eine optimale Lösung bzw. ein optimales Abblocken der Linse, so dass diese beim Ablöseprozess nicht beschädigt wird.
- Im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Ausbildung und Anordnung ist es von Vorteil, dass der Druckmittelkanal zentrisch, im Bereich einer Mittelachse der Aufnahmefläche und/oder im Bereich der punktförmigen Abstützstellen mündet. Das Blockstück dient zur Herstellung verschiedenster Linsenformen, wobei auch sehr kleine Linsen zu berücksichtigen sind. Mit der Anordnung des Druckmittelkanals nahe des Zentrums der Aufnahmefläche steht dieser unabhängig von der herzustellenden Größe der Linse und der damit einhergehenden spanenden Bearbeitung der Linse einerseits sowie des Blockstücks andererseits auf jeden Fall zur Verfügung. Bei einer Anordnung des Druckmittelkanals bzw. seiner Mündung im Bereich der Abstützstellen ist das Abblocken relativ einfach zu gestalten, da das Trennen der Linse von der jeweiligen relativ kleinen Abstützstelle ohne zusätzlichen Aufwand erfolgt.
- Vorteilhaft ist es ferner, dass das Blockstück als Kunststoff-Spritzgussteil ausgebildet ist. Somit ist eine günstige und sehr schnelle Herstellung des Blockstücks gewährleistet.
- Außerdem ist es vorteilhaft, dass die Aufnahmefläche oder zumindest die punktförmigen Abstützstellen der Aufnahmefläche zwecks Generierung einer Klebekraft aktivierbar sind und klebende Eigenschaften aufweisen. Das Blockstück bzw. zumindest das Halteteil kann bei der Herstellung unabhängig von einer etwaigen Ein- oder Mehrteiligkeit des Blockstücks aus zwei Kunststoffsorten gebildet sein, die den jeweiligen Anforderungen, also denen eines Kupplungsteils einerseits und denen eines Halteteils mit Aufnahmefläche bzw. einer Abstützstelle andererseits, gerecht werden. Das Halteteil könnte dabei zumindest im Bereich der Aufnahmefläche bzw. der Abstützstellen aus einem Kunststoff gefertigt sein, der nach einer Aktivierung durch Anwärmen oder Anschmelzen bzw. Anlösen klebende Eigenschaften entwickelt, so dass die Linse ohne Auftrag zusätzlichen Haftmittels oder ohne die Verwendung einer Klebefolie auf die Aufnahmefläche aufgeklebt bzw. mit dieser verbunden werden kann. Im Falle des Anwärmens ist auch ein sehr geringer Wärmeeintrag nötig und somit eine schnelle Abkühlung gewährleistet.
- Dabei ist es von Vorteil, dass das Blockstück mindestens zweiteilig ausgebildet ist. Somit muss nach Fertigstellung der Linse lediglich das zerspante Halteteil entsorgt werden, wobei das Kupplungsteil weiter verwendet wird.
- Ferner ist es vorteilhaft, dass zwecks Befestigung der Linse eine zweiseitig wirksame Klebefolie auf der Aufnahmefläche bzw. zumindest im Bereich ihrer punktförmigen Abstützstellen anbringbar ist. Da die Linse auf der zu haltenden Seite ohnehin durch Anbringung einer Folie gegen Beschädigungen geschützt werden muss, stellt der Einsatz einer zweiseitig wirksamen Klebefolie, die einerseits auf die erste Seite der Linse aufgeklebt wird und andererseits zum Befestigen derselben auf der Aufnahmefläche dient, einen optimalen Lösungsweg dar.
- Gelöst wird die Aufgabe auch durch das Verfahren zum Aufblocken einer optischen Linse mit einer ersten Seite und einer zu bearbeitenden zweiten Seite auf ein Blockstück aus Kunststoff mit einem Kupplungsteil für ein Werkstückfutter und einem Halteteil mit einer Aufnahmefläche für die Linse. Dabei wird vor dem Aufblocken die Aufnahmefläche spanend bearbeitet und damit eine der ersten Seite der Linse entsprechende Negativform generiert, die die gleichen Radien, Teilflächen und optischen Achsen oder eine Annährung an diese aufweist. Auf die Aufnahmefläche und/oder die Linse wird ein Haftmittel aufgebracht und/oder die Aufnahmefläche wird zwecks Entwicklung einer Klebekraft aktiviert. Die Aufnahmefläche des Blockstücks und die erste Seite der Linse werden bezüglich ihrer jeweiligen Lage bzw. Ausrichtung der optischen Achsen zueinander ausgerichtet, die erste Seite und die Aufnahmefläche werden verbunden bzw. zumindest teilweise gegeneinander zur An- bzw. Auflage gebracht und somit ein Blockstück-Linsenpaar gebildet. Vorzugsweise ist der mittlere Abstand zwischen der Aufnahmefläche und der Linse zwischen 0,01 mm und 0,5 mm. Theoretisch stützt sich die Linse in diesem Fall in zumindest drei Punkten statisch bestimmt auf der Aufnahmefläche ab, wobei bei einem Haftmittel mit hoher Viskosität und bei geringen Auflagekräften eine direkte Anlage der Linse nicht gegeben sein muss. Hierdurch wird erreicht, dass die erste Seite der Linse nahezu unbeabstandet gegen die Aufnahmefläche zur Anlage bringbar ist und somit die Menge des zu verwendenden Haftmittels auf ein Minimum reduziert wird. Da in Verbindung mit der Aktivierung von Kleber bzw. mit der Einbringung von Kleber in der Regel ein Wärmeeintrag notwendig ist, ist im erfindungsgemäßen Fall ein entsprechend reduzierter Wärmeeintrag für die Aktivierung bzw. Einbringung der so gebildeten äußerst dünnen Klebeschicht notwendig.
- Dabei ist es von Vorteil, dass die Aufnahmefläche derart bearbeitet wird, dass mehrere, insbesondere drei punktförmige Abstützstellen für die aufzunehmende Linse und ein relativ zu den Abstützstellen etwas zurückstehender Teil der Aufnahmefläche generiert werden, wobei die punktförmigen Abstützstellen der Aufnahmefläche einen Teil einer fiktiven Fläche bilden, die die Form der ersten Seite der aufzunehmenden Linse beschreibt und der zurückstehende Teil nur näherungsweise die Form der aufzunehmenden Linse beschreibt.
- Schließlich ist es von Vorteil, dass die Verfahrensschritte Formen und Haftmittelauftrag und/oder die Verfahrensschritte Haftmittelauftrag und Ausrichten in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt oder abgearbeitet werden. Soweit das Haftmittel auf die Linse aufgebracht wird, kann der Verfahrensschritt Haftmittelauftrag auch vor dem Verfahrensschritt Formen erfolgen, so dass nach dem Aufbringen des Haftmittels auf die Linse erst die spanende Bearbeitung des Block stücks erfolgt. Darüber hinaus ist es auch möglich, das Haftmittel erst nach dem Ausrichten von Blockstück und Linse aufzubringen, insbesondere dann, wenn zwischen dem Aufbringen des Haftmittels und dem Zeitpunkt des Anlegens der Linse an die Aufnahmefläche wegen der Aushärtezeit des Haftmittels so wenig Zeit wie möglich vergehen sollte.
- Vorteilhaft ist es hierzu auch, dass das Haftmittel spiral, stern- und/oder punktförmig auf den Abstützstellen aufgebracht wird. Beim spiralförmigen Aufbringen des Haftmittels sollte der zentrisch vorgesehene Druckmittelkanal bzw. die weiteren Druckmittelkanäle freigehalten werden, so dass sich zum Abblocken das Druckmittel in den durch die Linse und die Aufnahmefläche einerseits sowie benachbarte Haftmittelraupen andererseits gebildeten Freiraum ausbreiten kann. Der sich fortpflanzende, durch das strömende Druckmittel aufgebaute dynamische Druck sorgt somit für eine umfangreiche Lösekraft, die das Abblocken der Linse bzw. das Lösen der Linse später gewährleistet.
- Letztlich ist es von Vorteil, dass das Haftmittel unter Einsatz von Wärmestrahlung und/oder UV-Strahlung ausgehärtet wird. Je nach Einsatz von Haftmittel ist diese Aushärtung durch UV-Strahlung oder sonstigen Energieeintrag wie Erwärmen oder dergleichen möglich.
- Ferner ist es vorteilhaft, dass das Haftmittel als doppelseitig wirkende Klebefolie ausgebildet ist und gegen die Aufnahmefläche und die Linse zur Anlage gebracht wird. Da die Linse auf der zu haltenden Seite ohnehin durch Anbringung einer Folie gegen Beschädigungen geschützt werden muss, stellt der Einsatz einer zweiseitig wirksamen Klebefolie, die einerseits auf die erste Seite der Linse aufge klebt wird und andererseits zum Befestigen derselben auf der Aufnahmefläche dient, einen optimalen Lösungsweg dar.
- Vorteilhaft ist es außerdem, dass vor oder nach dem Bearbeiten der Aufnahmefläche mindestens ein Ausgleichskanal für überschüssiges Haftmittel in die Aufnahmefläche eingearbeitet wird und/oder dass vor oder nach dem Bearbeiten der Aufnahmefläche mindestens eine als Druckmittelkanal ausgebildete, die Kommunikation zwischen der Aufnahmefläche und der Umgebung gewährleistende Ausnehmung in das Blockstück eingearbeitet wird. Je nach gewünschter Linsenform kann ein individuelles Ausbilden der Ausgleichs- bzw. Druckmittelkanäle erforderlich und erfindungsgemäß vorteilhaft sein. Dabei ist auch die Verbindung verschiedener Kanäle, die an verschiedenen Punkten der Aufnahmefläche münden, möglich.
- Schließlich ist es von Vorteil, dass die Aushärtung des Haftmittels der Dauer und/oder der Intensität nach derart erfolgt, dass das Haftmittel im Wesentlichen nur im Bereich zwischen der Linse und der Aufnahmefläche vollständig aushärtet und im Bereich des Ausgleichskanals und/oder des Druckmittelkanals nicht aushärtet. Somit wird beim Abblocken bzw. Lösen der Linse das einströmende Druckmittel nicht am Eintritt zwischen Linse und Aufnahmefläche gehindert, so dass mit Rücksicht auf die vermiedenen Klebekräfte innerhalb der Kanäle ein einfacheres und kontrollierteres Ablösen der Linse gewährleistet ist.
- Vorteilhaft ist es hierzu auch, dass nach dem Verbinden der Linse mit dem Blockstück das spanende Bearbeiten und/oder das Polieren der zweiten Seite der Linse erfolgt. Die erfindungsgemäße aufgeblockte Linse kann nun in jeglicher Weise bearbeitet werden, wobei das jeweilige Blockstück- Linsenpaar nach der Herstellung für alle weiteren Verfahrensschritte bis zur Fertigstellung der Linse als Einheit verbleibt.
- Ferner ist es vorteilhaft, dass zum Polieren der Linse das Blockstück-Linsenpaar in ein weiteres Werkstückfutter eingespannt wird. Das erfindungsgemäße Blockstück bzw. das erfindungsgemäß gebildete Blockstück-Linsenpaar kann dabei in alle zur Bearbeitung notwendigen Aufnahmen der Folgestationen, also Werkstückfutter bzw. Blockstückhalter, eingesetzt werden.
- Vorteilhaft ist es außerdem, dass nach dem Bearbeiten und/oder Polieren der Linse das Beschichten der aufgeblockten Linse erfolgt und dass zum Beschichten der Linse mindestens ein Blockstück-Linsenpaar in einem weiteren Blockstückhalter aufgenommen wird. In der Regel werden mehrere Linsen gleichzeitig beschichtet, wobei diese bzw. die Blockstück-Linsenpaare nebeneinander im Bereich einer Verdampfungs- bzw. Beschichtungsquelle angeordnet werden. Dabei ist es sehr wichtig, dass nur die zu bearbeitende erste Seite bzw. der Randbereich der Linse beschichtet werden. Da die nicht zu bearbeitende zweite Seite erfindungsgemäß ganzflächig durch das Blockstück abgedeckt ist, bleibt diese unweigerlich frei von ungewünschtem Beschichtungsmittel. Das erfindungsgemäße Blockstück verbleibt als Teil des Blockstück-Linsenpaares bei der Linse und kann durch den Blockstückhalter zwecks Beschichtung aufgenommen werden.
- Schließlich ist es von Vorteil, dass nach dem Beschichten der Linse der Randbereich R des Blockstück-Linsenpaares spanend bearbeitet oder geschliffen wird. Nach dem Beschichten der Linse ist es wünschenswert, dass der Randbereich der nunmehr beschichteten Linse, auf dem aufgrund von Konturläufen und Oberflächenspannungen Beschichtungsfehler auftreten können, abgearbeitet wird. Erfindungsgemäß ist dieser Bearbeitungsschritt der Anpassung der Linsengröße sowie der Bearbeitung des Randbereichs zwecks Aufnahme in einer Brillenfassung nach dem Beschichten vorgesehen. Durch das spanbare bzw. schleifbare Blockstück, welches erfindungsgemäß an der Linse verbleibt, kann diese ohne weiteren Umblockaufwand unabhängig von ihrer Größe und der Form des Randbereichs fertiggestellt werden. Das erfindungsgemäße Blockstück gewährleistet auch eine freie Bearbeitung der Linse ohne Behinderung durch sonst übliche weitere Spann- bzw. Klemmmittel. Auch Bohrungen etc. können ohne weiteres vorgenommen werden.
- Ferner ist es vorteilhaft, dass zum Abblocken der Linse Druckmittel über den Druckmittelkanal zwischen die erste Seite der Linse und die Aufnahmefläche des Blockstücks bzw. zumindest die punktförmigen Abstützstellen der Aufnahmefläche eingebracht wird. Je nach Ausbildung des Klebers mit Rücksicht auf die Form beim Auftragen des Klebers bzw. Haftmittels setzt sich das Druckmittel in dem vorstehend beschriebenen, nicht gedichteten Freiraum bzw. Spalt zwischen Linse, Aufnahmefläche und Haftmittelraupen fort, so dass das Ablösen der Linse nach und nach bewirkt wird. Aber auch bei ganzflächig aufgetragenem Haftmittel, wenn also keine Undichtigkeiten zwischen der Aufnahmefläche und der Linse vorhanden sind, wie bei der Klebefolie oder anderen Klebevarianten wie das Anschmelzen der Aufnahmefläche ist die stetige Fortsetzung des Druckmittels ausgehend von der Mündung des Druckmittelkanals bzw. der verschiedenen Mündungen gewährleistet.
- Vorteilhaft ist es außerdem, dass zum Abblocken und/oder Lösen der Linse das Haftmittel und/oder die Linse erwärmt oder abgekühlt werden. Dadurch, dass erfindungsgemäß sehr wenig Haftmittel bzw. Kleber verwendet werden kann, ist der Ablösevorgang durch Erwärmung bzw. Abkühlung des Haftmittels sehr schnell möglich, da nur wenig Haftmittel vorhanden ist. Beim Abkühlen wird das Haftmittel spröde.
- Erfindungsgemäß ist es vorteilhaft, dass zum Abblocken und/oder Lösen der Linse das verbleibende Halteteil und/oder das Kupplungsteil des Blockstücks derart verformt wird, dass sich die Aufnahmefläche von der Linse zumindest teilweise löst. Das verbleibende Halteteil und/oder das Kupplungsteil wird hierzu in einer in radialer Richtung wirkenden Spannzange aufgenommen, die eine entsprechende Klemmkraft generiert, so dass das verbleibende Halteteil und/oder das Kupplungsteil gestaucht wird. Als Folge dieser Stauchung wölbt sich das verbleibende Halteteil aus und die Linse löst sich von der Aufnahmefläche bzw. vom Kleber. Dass die Klebeschicht erfindungsgemäß sehr dünn ist, begünstigt auch das Abblockverfahren.
- Als Alternative ist es von Vorteil, dass vor dem Verformen zumindest das Kupplungsteil des Blockstücks geschlitzt und erst anschließend verformt wird. Dazu muss das Blockstück-Linsenpaar aus dem Werkstückfutter entnommen und ggf. linsenseitig gehalten werden, so dass das Kupplungsteil mittels einer Säge oder eines Fräser geschlitzt werden kann. Der Schlitz ist dabei so tief, dass sich beim anschließenden Verformen bzw. Zusammendrücke des Kupplungsteils der Schlitz zumindest teilweise schließt und sich dabei die Linse zumindest von einem Teil der Aufnahmefläche löst. Der Schlitz reicht dabei vorzugsweise bis unmittelbar vor das Glas, so dass eine Restwandstärke des Blockstücks von etwa 1 mm bis 2 mm verbleibt.
- Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind in den Patentansprüchen und in der Beschreibung erläutert und in den Figuren dargestellt.
- Dabei zeigen die
1 bis12 eine perspektivische Darstellung des Blockstücks und der Linse bei den verschiedenen Bearbeitungsprozessen. - Ein in
1 dargestelltes Blockstück1 weist ein Kupplungsteil1.1 zur Aufnahme und Ausrichtung in einem Werkstückfutter3 bzw. Blockstückfutter gemäß2 sowie ein Halteteil1.3 mit einer Aufnahmefläche1.4 für eine als Brillenglas ausgebildete Linse2 gemäß4 auf. Das Halteteil1.3 weist dabei einen derart großen Durchmesser auf, dass jedes herzustellende Brillenglas mit einer zweiten Seite2.2 ganzflächig zur Anlage gegen die Aufnahmefläche1.4 bringbar ist. Im Zentrum der Aufnahmefläche1.4 weist das Blockstück1 die Mündung eines Druckmittelkanals1.6 auf, über den Druckmittel von einer Außenfläche1.7 in den Bereich der Aufnahmefläche1.4 geführt werden kann. Das Werkstückfutter3 gemäß2 weist mehrere über den Umfang verteilt angeordnete Ausnehmungen3.1 für Halteschrauben zwecks Anbindung eines nicht dargestellten Flansches einer Werkzeugspindel auf. - Das Kupplungsteil
1.1 weist neben einer konischen bzw. zylindrischen Haltefläche eines bestimmten Durchmessers eine stirnseitig angeordnete, in axiale Richtung wirkende Anlagefläche auf und besitzt zwei formschlüssig im Werkstückfutter3 lagerbare Nuten, eine Mitnehmernut1.9 zum rotatorischen Antrieb des Blockstücks1 und eine Orientierungsnut1.8 , die zur Ausrichtung des Blockstücks1 relativ zum Werkstückfutter3 dient. - Gemäß
2 wird das Blockstück1 bzw. die Aufnahmefläche1.4 des Blockstücks1 mittels eines Fräskopfes7 mit mehreren Schneiden7.1 spanend bearbeitet. Die Aufnahmefläche1.4 erfährt dabei die Negativform entsprechend der zweiten Seite2.2 des zu befestigenden Brillenglases2 . In2 ist zudem eine Anschlussöffnung1.6 ' des Druckmittelkanals1.6 dargestellt, die sich an der Außenseite des Blockstücks1 befindet. - Die in
3 dargestellte Aufnahmefläche1.4 stellt nun die Negativform zu einer ersten Seite2.1 des Brillenglases2 gemäß4 dar. Über eine Spritzdüse bzw. Haftmitteldüse8 wird Haftmittel bzw. Kleber5 in Form einer Raupe schneckenförmig auf die Aufnahmefläche1.4 aufgetragen. Die Mündung des zentrisch angeordneten Druckmittelkanals1.6 bleibt dabei frei von Haftmittel. Die so hergestellte Aufnahmefläche1.4 weist als Negativfläche ebenso eine fiktive optische Achse1.5 auf, wie sie auch die aufzulegende erste Seite2.1 der Linse2 gemäß4 hat. - Gemäß
4 ist das Brillenglas2 mit seiner ersten Seite2.1 gegen die Aufnahmefläche1.4 des Halteteils1.3 aufgelegt bzw. aufgeklebt. Der hier dargestellte Rohling des Brillenglases2 ist dabei betreffend seinen Durchmesser größer als das Halteteil1.3 . Das ist jedoch nicht nachteilig, da das herzustellende Brillenglas2 deutlich kleiner wird als der Rohling, so dass dieses letztlich wie vorstehend beschrieben ganzflächig auf dem Halteteil1.3 aufliegt. Der Rohling bzw. die Linse2 bilden zusammen mit dem Blockstück1 ein sogenanntes Blockstück-Linsenpaar1.2 , welches in den folgenden Bearbeitungsschritten ständig als Einheit verbleibt. - Gemäß
5 wird die zweite Seite2.2 der Linse2 mittels des Fräskopfes7 mit mehreren Schneiden7.1 spanend bearbeitet. Die Bearbeitung erfolgt dabei gemäß Drehrichtung K des Fräskopfes7 sowie bezüglich einer Vorschubrichtung V von außen nach innen. Mit Rücksicht auf die überlagerten Drehbewegungen von Fräskopf7 und Linse2 bzw. Werkstückspindel ergibt sich somit eine bessere Spanbildung und es herrscht eine bessere Abstützung der Linse2 vor, da die Schneidkräfte zur Seite und nach oben wirken. Der Spanabriss erfolgt somit nach oben auf der noch nicht fertig bearbeiteten Fläche. Solche Oberflächenfehler werden in der folgenden Bearbeitung wieder abgearbeitet. Bei der fräsenden Bearbeitung gemäß5 wird neben der zweiten Seite2.2 der Linse2 auch ein Randbereich R der Linse2 sowie des Halteteils1.3 bearbeitet. - Gemäß
6 wird vornehmlich die zweite Seite2.2 der Linse2 nach der fräsenden Bearbeitung nunmehr zwecks Feinbearbeitung mit einem Drehmeißel9 bzw. einer Schneidplatte9.1 des Drehmeißels9 bearbeitet. - Gemäß
7 wird die zweite Seite2.2 der Linse2 über einen Polierkopf10 mit einer Polierauflage10.1 mit vollflächiger Unterstützung durch das Halteteil1.3 ganzflächig poliert. - Danach wird die Linse
2 bzw. die zweite Seite2.2 gemäß8 mittels einer Reinigungsbürste11 gereinigt, wobei ergänzend oder alternativ auch eine Ultraschallreinigung möglich ist. In allen bisherigen Verfahrensschritten ist das Blockstück-Linsenpaar1.2 als Einheit verblieben. Sowohl beim Polieren als auch beim Reinigen ist das Blockstück1 bzw. das Kupplungsteil1.1 des Blockstücks1 in einem weiteren Werkstückfutter6 mit Ausnehmungen6.1 für Halteschrauben aufgenommen. Das Werkstückfutter6 kann auch auf andere Weise befestigt werden. - Gemäß
9 ist die erste Seite2.1 der Linse2 nunmehr fertiggestellt. Sie weist eine von einer optischen Achse2.5 der zweiten Seite2.2 abweichende zweite optische Achse2.6 auf. Die die optischen Eigenschaften des Brillenglases gewährleistenden Merkmale der Linse2 sind somit entsprechend den optischen Achsen2.5 ,2.6 auf die erste Seite2.1 und die zweite Seite2.2 der Linse2 aufgeteilt. - Zwecks Beschichtung der zweiten Seite
2.2 der Linse2 wird diese zusammen mit dem Blockstück, also den jeweiligen Blockstück-Linsenpaaren1.2 ,1.2' , in einen glockenförmigen Blockstückhalter4 gemäß10 eingebracht bzw. durch diesen aufgenommen. Die Blockstücke1 sind soweit normiert, dass sie gemäß den vorangehenden Bearbeitungsprozessen in die verschiedenen Werkstückfutter3 ,6 bzw. Blockstückhalter passen. Die erste Seite2.1 der Linse2 ist dabei ganzflächig gegen die Aufnahmefläche1.4 des Halteteils1.3 angelegt bzw. geschützt, so dass bei diesem Beschichtungsvorgang lediglich die zweite Seite2.2 der Linse2 bzw. der Randbereich R beschichtet werden. - Da bei der Beschichtung insbesondere im Randbereich der Linse
2 Fehler auftreten können, erfolgt zwecks Herstellung der endgültigen Form die Bearbeitung des Randbereichs R erst nach dem Beschichten. - Gemäß
11 wird mittels einer Schleifscheibe12 bzw. eines Fräsers der Randbereich R bzw. der Umfang des Brillenglases2 auf das gewünschte Maß heruntergeschliffen, wobei dieses Maß unabhängig von einem Durchmesser D des Kupplungsteils1.1 des Blockstücks1 ist. Es werden lediglich der Randbereich R des Brillenglases2 sowie ein Teilrandbe reich eines Halteteils1.3G bearbeitet bzw. geschliffen. Die Schleifscheibe12 weist zudem eine Umfangsnut12.1 auf, so dass beim Schleifvorgang ein entsprechender Rand2.7 am Brillenglas2 zwecks Befestigung in einer Fassung verbleibt. Das Kupplungsteil1.1 des Blockstücks1 ist in einem weiteren Werkstückfutter13 mit Ausnehmungen13.1 für Halteschrauben aufgenommen. - Gemäß
12 wurde das Brillenglas2 vom Halteteil1.3 abgeblockt. Hierzu wurde nicht dargestelltes Druckmittel über den Druckmittelkanal1.6 zwischen die Aufnahmefläche1.4 und die erste Seite2.1 der Linse2 eingebracht. Mit Rücksicht auf die auf der Aufnahmefläche1.4 befindliche Haftmittelraupe5 hat sich das eingebrachte Druckmittel in den zwischen Aufnahmefläche1.4 und erster Seite2.1 einerseits sowie die benachbarten Raupen5 andererseits gebildeten Freiraum (siehe Strömungsrichtung P) ausgebreitet und so den Ablöseprozess des Brillenglases2 initiiert. -
- 1
- Blockstück
- 1.1
- Kupplungsteil
- 1.2
- Blockstück-Linsenpaar
- 1.2'
- Blockstück-Linsenpaar
- 1.3
- Halteteil
- 1.3G
- Halteteil, geschliffen
- 1.4
- Aufnahmefläche
- 1.5
- optische Achse, fiktiv
- 1.6
- Druckmittelkanal, Ausnehmung
- 1.6'
- Anschlussöffnung
- 1.7
- Außenfläche
- 1.8
- Orientierungsnut
- 1.9
- Mitnehmernut
- 2
- optische Linse, Brillenglas
- 2.1
- erste Seite
- 2.2
- zweite Seite
- 2.5
- optische Achse
- 2.6
- zweite optische Achse
- 2.7
- Rand
- 3
- Werkstückfutter
- 3.1
- Ausnehmung für Halteschraube
- 4
- Blockstückhalter
- 5
- Haftmittel, Kleber, Raupe, Haftmittelraupe
- 6
- weiteres Werkstückfutter
- 6.1
- Ausnehmung für Halteschraube
- 7
- Fräskopf
- 7.1
- Schneide
- 8
- Haftmitteldüse, Spritzdüse
- 9
- Drehmeißel
- 9.1
- Schneide, Schneidplatte
- 10
- Polierkopf
- 10.1
- Polierauflage
- 11
- Reinigungsbürste
- 12
- Werkzeug, Schleifscheibe
- 12.1
- Umfangsnut
- 13
- weiteres Werkstückfutter
- 13.1
- Ausnehmung für Halteschraube
- D
- Durchmesser
- K
- Drehrichtung
- P
- Druckmittel, Strömungsrichtung
- R
- Randbereich
- V
- Vorschubrichtung
Claims (34)
- Blockstück (
1 ) für die Aufnahme einer zu bearbeitenden optischen Linse (2 ) mit einem Kupplungsteil (1.1 ) zur Aufnahme in einem Werkstückfutter (3 ) und einem Halteteil (1.3 ) für die Befestigung der Linse (2 ), wobei das Halteteil (1.3 ) eine konvexe oder konkave Aufnahmefläche (1.4 ) entsprechend einer ersten Seite (2.1 ) der Linse (2 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Form der ersten Seite (2.1 ) der aufzunehmenden Linse (2 ) nach die Aufnahmefläche (1.4 ) als asphärische, torische, progressive oder asymmetrische Negativfläche ausgebildet ist und das Blockstück (1 ) aus einem zerspanbaren Kunststoff gefertigt ist. - Blockstück (
1 ) für die Aufnahme einer zu bearbeitenden optischen Linse (2 ) mit einem eine Rotationsachse aufweisenden Kupplungsteil (1.1 ) zur Aufnahme in einem Werkstückfutter (3 ) und einem Halteteil (1.3 ) für die Befestigung der Linse (2 ), wobei das Halteteil (1.3 ) eine konvexe oder konkave sphärische Aufnahmefläche (1.4 ) mit einer Hauptachse für eine erste Seite (2.1 ) der Linse (2 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmefläche (1.4 ) der Ausrichtung der ersten Seite (2.1 ) der aufzunehmenden Linse (2 ) nach als Negativfläche zur ersten Seite (2.1 ) der Linse (2 ) ausgebildet ist, wobei die Hauptachse der Negativfläche versetzt und/oder gekippt zur Rotationsachse des Kupplungsteils (1.1 ) angeordnet ist. - Blockstück (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmefläche (1.4 ) auch sphärisch ausgebildet sein kann und mehrere, insbesondere drei punktförmige Abstützstellen für die aufzunehmende Linse (2 ) aufweist, wobei der übrige Teil der Aufnahmefläche (1.4 ) relativ zu den Abstützstellen etwas zurücksteht. - Blockstück (
1 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der übrige, zurückstehende Teil der Aufnahmefläche (1.4 ) näherungsweise die Form der ersten Seite (2.1 ) der aufzunehmenden Linse (2 ) aufweist. - Blockstück (
1 ) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die punktförmigen Abstützstellen der Aufnahmefläche (1.4 ) ein Teil einer fiktiven Fläche bilden, wobei die fiktive Fläche die Form der ersten Seite (2.1 ) der aufzunehmenden Linse (2 ) beschreibt. - Blockstück (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Druckmittelkanal (1.6 ) zwischen der Aufnahmefläche (1.4 ) und einer Außenfläche (1.7 ) vorgesehen ist, über den Druckmittel von außen in den Bereich zwischen der Aufnahmefläche (1.4 ) und der aufnehmbaren Linse (2 ) bringbar ist. - Blockstück (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Aufnahmefläche (1.4 ) mindestens ein Ausgleichskanal zur Aufnahme von überschüssigem Haftmittel (5 ) vorgesehen ist. - Blockstück (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgleichskanal und/oder der Druckmittelkanal (1.6 ) stern-, spiral-, und/oder kreisförmig ausgebildet ist. - Blockstück (
1 ) nach Anspruch 6 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckmittelkanal (1.6 ) mit Bezug zur Fließrichtung des Druckmittels einen sich aufweitenden Querschnitt aufweist. - Blockstück (
1 ) nach Anspruch 6, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Druckmittelkanäle (1.6 ) gleichmäßig verteilt an der Aufnahmefläche (1.4 ) münden. - Blockstück (
1 ) nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckmittelkanal (1.6 ) einen trichterförmigen Mündungsbereich aufweist. - Blockstück (
1 ) nach Anspruch 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckmittelkanal (1.6 ) zentrisch, im Bereich einer Mittelachse der Aufnahmefläche (1.4 ) und/oder im Bereich der punktförmigen Abstützstellen mündet. - Blockstück (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Blockstück (1 ) als Kunststoff-Spritzgussteil ausgebildet ist. - Blockstück (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmefläche (1.4 ) oder zumindest die punktförmigen Abstützstellen der Aufnahmefläche (1.4 ) zwecks Generierung einer Klebekraft aktivierbar ist und klebende Eigenschaften aufweist. - Blockstück (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwecks Befestigung der Linse (2 ) eine zweiseitig wirksame Klebefolie zumindest im Bereich der punktförmigen Abstützstellen auf der Aufnahmefläche (1.4 ) anbringbar ist. - Blockstück (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Blockstück (1 ) mindestens zweiteilig ausgebildet ist. - Verfahren zum Aufblocken einer optischen Linse (
2 ) mit einer ersten Seite (2.1 ) und einer zu bearbeitenden zweiten Seite (2.2 ) auf ein Blockstück (1 ) aus Kunststoff mit einem Kupplungsteil (1.3 ) für ein Werkstückfutter (3 ) und einem Halteteil (1.3 ) mit einer Aufnahmefläche (1.4 ) für die Linse (2 ), dadurch gekennzeichnet, dass a) vor dem Aufblocken die Aufnahmefläche (1.4 ) spanend bearbeitet und damit eine Negativform generiert wird, die der ersten Seite (2.1 ) der Linse (2 ) entspricht, b) auf die Aufnahmefläche (1.4 ) und/oder die Linse (2 ) ein Haftmittel (5 ) aufgebracht wird und/oder die Aufnahmefläche (1.4 ) zwecks Entwicklung einer Klebekraft aktiviert wird, c) die Aufnahmefläche (1.4 ) des Blockstücks (1 ) und die erste Seite (2.1 ) der Linse (2 ) bezüglich ihrer jeweiligen Achslage zueinander ausgerichtet werden, d) die erste Seite (2.1 ) und die Aufnahmefläche (1.4 ) verbunden werden und somit ein Blockstück-Linsenpaar (1.2 ) gebildet wird. - Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmefläche (
1.4 ) derart bearbeitet wird, dass mehrere, insbesondere drei punktförmige Abstützstellen für die aufzunehmende Linse (2 ) und ein relativ zu den Abstützstellen etwas zurückstehender Teil der Aufnahmefläche (1.4 ) generiert werden, wobei die punktförmigen Abstützstellen der Aufnahmefläche (1.4 ) einen Teil einer fiktiven Fläche bilden, die die Form der ersten Seite (2.1 ) der aufzunehmenden Linse (2 ) beschreibt und der zurückstehende Teil näherungsweise die Form der aufzunehmenden Linse (2 ) beschreibt. - Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Verfahrensschritte a) und b) und/oder die Verfahrensschritte b) und c) in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt oder abgearbeitet werden.
- Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Haftmittel (
5 ) spiral-, stern- und/oder punktförmig auf den Aufnahmestellen aufgebracht wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Haftmittel (
5 ) unter Einsatz von Wärmestrahlung und/oder UV-Strahlung ausgehärtet wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 18, 19 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Haftmittel (
5 ) als doppelseitig wirkende Klebefolie ausgebildet ist und gegen die Aufnahmefläche (1.4 ) und die Linse (2 ) zur Anlage gebracht wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass vor oder nach dem Bearbeiten der Aufnahmefläche (
1.4 ) gemäß Schritt a) mindestens ein Ausgleichskanal für überschüssiges Haftmittel (5 ) in die Aufnahmefläche (1.4 ) eingearbeitet wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass vor oder nach dem Bearbeiten der Aufnahmefläche (
1.4 ) gemäß Schritt a) mindestens eine als Druckmittelkanal (1.6 ) ausgebildete, die Kommunikation zwischen der Aufnahmefläche (1.4 ) und der Umgebung gewährleistende Ausnehmung in das Blockstück (1 ) eingearbeitet wird. - Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Aushärtung des Haftmittels (
5 ) der Dauer und/oder der Intensität nach derart erfolgt, dass das Haftmittel (5 ) im Wesentlichen nur im Bereich zwischen der Linse (2 ) und der Aufnahmefläche (1.4 ) vollständig aushärtet und im Bereich des Ausgleichskanals und/oder des Druckmittelkanals (1.6 ) nicht aushärtet. - Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Verbinden der Linse (
2 ) mit dem Blockstück (1 ) das spanende Bearbeiten und/oder das Polieren der zweiten Seite (2.2 ) der Linse (2 ) erfolgt. - Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass zum Polieren der Linse (
2 ) das Blockstück-Linsenpaar (1.2 ) in ein weiteres Werkstückfutter (6 ) eingespannt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Bearbeiten und/oder Polieren der Linse (
2 ) das Beschichten der aufgeblockten Linse (2 ) erfolgt. - Verfahren nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Beschichten der Linse (
2 ) der Randbereich R des Blockstück-Linsenpaares (1.2 ) spanend bearbeitet oder geschliffen wird. - Verfahren nach Anspruch 28 oder 29, dadurch gekennzeichnet, dass zum Beschichten der Linse (
2 ) mindestens ein Blockstück-Linsenpaar (1.2 ) in einem weiteren Blockstückhalter (4 ) aufgenommen wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 24 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass zum Abblocken der Linse (
2 ) Druckmittel über den Druckmittelkanal (1.6 ) zwischen die erste Seite (2.1 ) der Linse (2 ) und zumindest die punktförmigen Abstützstellen der Aufnahmefläche (1.4 ) des Blockstücks (1 ) eingebracht wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 31, dadurch gekennzeichnet, dass zum Abblocken und/oder Lösen der Linse (
2 ) das Haftmittel und/oder die Linse (2 ) erwärmt oder abgekühlt werden. - Verfahren zum Abblocken einer optischen Linse (
2 ) von einem Blockstück (1 ) aus Kunststoff mit einem Kupplungsteil (1.3 ) für ein Werkstückfutter (3 ) und einem Halteteil (1.3 ) auf dessen Aufnahmefläche (1.4 ) die Linse (2 ) aufgebracht ist, dadurch gekennzeichnet, dass zum Abblocken und/oder Lösen der Linse (2 ) das verbleibende Halteteil (1.3 ) und/oder das Kupplungsteil (1.1 ) des Blockstücks (1 ) derart verformt wird, dass sich die Aufnahmefläche (1.4 ) von der Linse (2 ) zumindest teilweise löst. - Verfahren nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Verformen zumindest das Kupplungsteil (
1.1 ) des Blockstücks (1 ) geschlitzt wird.
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