DE102005037831A1 - Verfahren zur Reinigung schwermetallhaltiger Abwässer aus der Aufbereitung und Reinigung von Netzen aus Fischerei und Fischzucht - Google Patents
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Abstract
Ein Verfahren zur Reinigung schwermetallhaltiger Abwässer aus der Aufbereitung und Reinigung von Netzen aus Fischerei und Fischzucht soll derart ausgebildet werden, dass sowohl der organische Schmutz, als auch Schwermetalle, insbesondere Kupfer sicher entfernt werden. Dies wird dadurch erreicht, dass aus dem zu behandelnden Abwasser in einem ersten Schritt suspendierte und/oder emulgierte Stoffe unter Zugabe von Primär-Flockungsmitteln und Flockungshilfsmitteln ausgefällt werden und anschließend in einem zweiten Schritt eine Fest-/Flüssigtrennung erfolgt, und dass das aus dem zweiten Schritt abgetrennte klare, die gelösten Schwermetalle enthaltende Wasser anschließend in einem dritten Schritt derart behandelt wird, dass die Schwermetalle unter Zugabe von Primär-Flockungsmitteln, Organosulfid, Lauge und Flockenhilfsmitteln ausgefällt werden und in einem nachfolgenden vierten Schritt das Fällungsprodukt und das Wasser aus dem dritten Schritt mittels einem Sedimentationsprozess in Flockenschlamm und Klarwasser getrennt wird, und wobei weiterhin in einem fünften Schritt eine Schlammentwässerung derart erfolgt, dass der mindestens die Schwermetalle enthaltende Schlamm einen Feststoffgehalt zwischen 20 und 80% enthält.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung schwermetallhaltiger Abwässer aus der Aufbereitung und Reinigung von Netzen aus Fischerei und Fischzucht.
- In der Fischzucht und Fischerei eingesetzte Netze und Netzanlagen müssen regelmäßig von organischen Verunreinigungen, Algen- und Muschelbesatz gereinigt werden. Die Netze werden vor Einsatz in aller Regel mit Schwermetallverbindungen, wie z.B. Kupferoxid, imprägniert. Bei der Reinigung der Netze in Wascheinrichtungen fallen Abwässer an, die neben organischen und anorganischen gelösten und ungelösten Rückständen auch gelöste und ungelöste Schwermetalle, insbesondere Kupfer enthalten. Die Abwässer werden bisher ungereinigt oder nur über mechanische Vorreinigungen vorgereinigt direkt in Gewässer oder das Meer abgeleitet. Die Abwässer enthalten dann sowohl den organischen Schmutz, als auch die Schwermetalle.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ein Verfahren zur Reinigung schwermetallhaltiger Abwässer aus der Aufbereitung und Reinigung von Netzen aus Fischerei und Fischzucht derart bereitzustellen, dass sowohl der organische Schmutz, als auch die Schwermetalle, insbesondere Kupfer, sicher entfernt werden.
- Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
- Durch das in Patentanspruch 1 angegebene erfindungsgemäße Verfahren können aus dem bei dem Reinigungsprozess anfallenden Abwasser sowohl der organische Schmutz als auch die Schwermetalle sicher entfernt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren stellt eine Kombination aus Kreislaufführung und Endbehandlung dar mit dem Ziel, das Waschwasser mehrfach zu benutzen und in einem Teilstrom – von Schwermetallen befreit – schadlos in Gewässer oder das Meer abzuleiten.
- Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels, das in der Zeichnung dargestellt ist, näher beschrieben.
- Es zeigt:
-
1 : eine schematische Darstellung einer Abwasserbehandlungsanlage zur Reinigung schwermetallhaltiger Abwässer aus der Aufbereitung und Reinigung von Netzen aus Fischerei und Fischzucht. - Wie es aus
1 zu ersehen ist, werden die verunreinigten Netze aus der Fischzucht bzw. der Fischerei in einer Netzwaschanlage1 gereinigt. Der Reinigungsvorgang in der Netzwaschanlage1 erfolgt mit Leitungs- oder Seewasser. Hierfür ist eine Seewasser-Zuführleitung2 vorgesehen. Das aus der Netzwaschanlage1 kommende, verunreinigte Abwasser gelangt nach dem Reinigungsvorgang über eine Ablaufleitung3 in eine mechanische Siebeinrichtung4 , in der grobe Feststoffe abgesiebt werden. Diese Siebeinrichtung4 könnte beispielsweise als Siebtrommel, Bogensieb oder Siebkorb ausgebildet sein. - Das von groben Feststoffen befreite Abwasser wird danach in eine Inline-Flockungsvorrichtung
5 gefördert. Wie es aus der schematischen Darstellung der1 zu ersehen ist, werden vor dem entsprechenden Rohrabschnitt der Inline-Flockungseinrichtung5 aus einem entsprechenden Vorratsbehälter6 Flockungsmittel über eine Zuführleitung7 zudosiert. Hierbei können eins bis drei spezifische Flockungsmittel zugeführt werden. Vorzugsweise wird der Inline-Flockungsvorrichtung5 Polyaluminiumchlorid als Flockungsmittel zudosiert. Zur Verbesserung der Flockenabtrenneigenschaften werden in einem nachfolgenden Rohrabschnitt zusätzlich Flockungshilfsmittel beigemischt. Die Flockungshilfsmittel sind in einem entsprechenden Vorratsbehälter8 bevorratet und können über eine Zuführleitung9 zudosiert werden. Durch Zugabe dieser Flockungshilfsmittel können die Mikroflocken zu Makroflocken aggregiert werden. Diese Makroflocken entsprechen dann den Anforderungen für die nachfolgende Fest-/Flüssigtrennung in einem der Inline-Flockungsvorrichtung5 in Strömungsrichtung nachgeschalteten Feststoffseparator10 . - Im Feststoffseparator
10 werden die durch Flockung gebundenen Inhaltsstoffe vom klaren die gelösten Schwermetalle noch enthaltenden Wasser abgetrennt. Der Feststoffseparator10 ist beispielsweise als Schrägklärer ausgebildet. Hier findet ein Sedimentationsprozess statt, wobei die sich im unteren Bereich des Feststoffseparators10 sammelnden Schlammstoffe mittels einer Pumpe über eine Leitung11 einem weiteren Feststoffseparator12 zugeführt werden. - Das klare, die gelösten Schwermetalle noch enthaltende Wasser gelangt über eine im oberen Bereich des Feststoffseparators
10 angeordnete Leitung13 in einen Puffertank14 . Im Puffertank14 wird das die gelösten Schwermetalle noch enthaltende Wasser bevorratet. Der Puffertank14 ist mit zwei Abführleitungen ausgeführt. Über die erste Abführleitung15 wird das im Puffertank14 bevorratete Wasser der Netzwaschanlage1 rückgeführt. Über die zweite Abführleitung16 wird eine Teilmenge in etwa 10 bis 50% des bevorrateten Wassers chargenweise, d. h. diskontinuierlich einem Reaktor17 zugeführt. - Der Reaktor
17 ist als druckloser durchmischter Rührbehälter ausgelegt und besitzt einen Trichter bzw. Schrägboden18 mit einer Neigung zwischen 0 und 30%. Des weiteren ist mittig in dem Reaktorbehälter ein Rotormischer19 angeordnet, der über eine Rührleistung zwischen 0,1 und 1,5 kW/m3 Reaktorinhalt verfügt. Die Drehzahl des Rührorgans liegt zwischen 50 und 1.500 U/min. Nach programmgesteuerter Füllung des Reaktors17 mit Wasser aus dem Puffertank14 über die Zuführleitung16 wird der pH-Wert innerhalb des Reaktors17 von einem Fühler20 ermittelt und über eine Signalleitung auf eine Dosierpumpe übertragen, welche aus einem Vorratsbehälter21 eine Lauge über eine Zuleitung22 in den Reaktor17 zur Einstellung des pH-Wertes in denselben zudosiert. Dabei wird die Zufuhr von Lauge in den Reaktor17 derart geregelt, dass sich innerhalb des Reaktors17 ein Milieu mit einem pH-Wert von 6,5 bis 7,5 einstellt. Des weiteren wird programmgesteuert Primärflockungsmittel in der Form von Aluminium oder Eisenverbindungen, Organosulfid sowie Flockungshilfsmittel in der Form organischer Polymere aus entsprechenden Vorratsbehältern22 ,23 ,24 über entsprechende Zuführleitungen25 ,26 ,27 dem Reaktor17 zudosiert. Dies erfolgt unter ständigem Rühren und Kontrolle des pH-Wertes über den Fühler20 . Der Dosierprozess mit oben genannten Chemikalien dauert abhängig von der Belastung des Abwassers zwischen 5 und 30 Minuten. Nach Beendigung der Dosierung erfolgt unter Weiterbetrieb des Rührorgans19 ein Fällungs- und Flockungsprozess, der zwischen 0 und 15 Minuten dauert und in dem die teilweise komplex gebundenen Schwermetalle ausfallen. Nach Abschluss des Fällungsprozesses wird das Rührorgan19 ausgeschaltet und das sich im Trichter18 im unteren Bereich des Reaktors17 befindliche Fällungsprodukt mit dem Wasser wird dem Feststoffseparator12 zugeführt. - Der Feststoffseparator
12 ist als Sedimentationseinrichtung ausgeführt und besitzt eine rechteckige oder runde Kläreinrichtung. Das Inhaltsvolumen des Behälters entspricht dem einfachen bis vierfachen Volumen der stündlichen Füllmenge. Der Feststoffseparator12 besitzt ebenfalls einen Schrägboden28 , der eine Neigung zwischen 0 und 60° besitzt. In einer Ausführungsvariante kann der Feststoffseparator12 zusätzlich mit einem motorbetriebenen Schlammräumer29 ausgestattet sein. Bei dem im Feststoffseparator12 stattfindenden Sedimentationsprozess kommt es zu einer Phasentrennung von Flocken-Schlamm und Klarwasser. Die im oberen Bereich des Behälters anfallende Klarphase wird über eine Abführleitung30 einem Kontrollfilter31 zugeführt und wird anschließend wieder in die See geleitet. Die am Schrägboden28 der Sedimentation anfallende Schlammphase von einem Feststoffgehalt zwischen 0,5 bis 10% wird über eine Abführleitung32 einer nachfolgend angeordneten Schlammentwässerungseinrichtung33 zugefördert und wird in der Schlammentwässerungseinrichtung33 so weiter entwässert, dass ein Feststoffgehalt zwischen 20 und 80% erreicht werden kann. Die Schlammentwässerungseinrichtung33 ist vorzugsweise als Schwerkraftbandfilter oder Kammerfilterpresse ausgeführt. Das bei der Schlammentwässerungseinrichtung33 anfallende Wasser wird ebenfalls der Abführleitung30 zugeführt und dem Kontrollfilter31 zugeleitet. - Der den organischen Schmutz sowie die Schwermetalle enthaltende entwässerte Schlamm wird getrennt entsorgt.
- Verfahren zur Reinigung schwermetallhaltiger Abwässer aus der Aufbereitung und Reinigung von Netzen aus Fischerei und Fischzucht
Claims (12)
- Verfahren zur Reinigung schwermetallhaltiger Abwässer aus der Aufbereitung und Reinigung von Netzen aus Fischerei und Fischzucht, wobei aus dem zu behandelnden Abwasser in einem ersten Schritt suspendierte und/oder emulgierte Stoffe unter Zugabe von Primär-Flockungsmitteln und Flockungshilfsmitteln ausgefällt werden und anschließend in einem zweiten Schritt eine Fest-/Flüssigtrennung erfolgt, und dass das aus dem zweiten Schritt abgetrennte klare, die gelösten Schwermetalle enthaltende Wasser anschließend in einem dritten Schritt derart behandelt wird, dass die Schwermetalle unter Zugabe von Primär-Flockungsmitteln, Organosulfid, Lauge und Flockenhilfsmitteln ausgefällt werden und in einem nachfolgenden vierten Schritt das Fällungsprodukt und das Wasser aus dem dritten Schritt mittels einem Sedimentationsprozess in Flockenschlamm und Klarwasser getrennt wird, und wobei weiterhin in einem fünften Schritt eine Schlammentwässerung derart erfolgt, dass der mindestens die Schwermetalle enthaltende Schlamm einen Feststoffgehalt zwischen 20 und 80% enthält.
- Verfahren zur Reinigung schwermetallhaltiger Abwässer aus der Aufbereitung und Reinigung von Netzen aus Fischerei und Fischzucht nach Patentanspruch 1, wobei der erste und zweite Schritt in einem kontinuierlichen Kreislauf erfolgt und die weiteren Schritte in einem diskontinuierlichen Betrieb erfolgen
- Verfahren zur Reinigung schwermetallhaltiger Abwässer aus der Aufbereitung und Reinigung von Netzen aus Fischerei und Fischzucht nach Patentanspruch 1 oder 2, wobei vor dem ersten Schritt eine Absiebung der Grobstoffe durchgeführt wird.
- Verfahren zur Reinigung schwermetallhaltiger Abwässer aus der Aufbereitung und Reinigung von Netzen aus Fischerei und Fischzucht nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei das aus dem zweiten Schritt gewonnene klare Wasser in einem Puffertank (
14 ) bevorratet wird und nur eine Teilmenge des im Puffertank (14 ) bevorrateten Wassers diskontinuierlich dem dritten Schritt zugeführt wird. - Verfahren zur Reinigung schwermetallhaltiger Abwässer aus der Aufbereitung und Reinigung von Netzen aus Fischerei und Fischzucht nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei der erste Schritt eine Inline-Flockungseinrichtung (
5 ) umfasst und im Bereich der Inline-Flockungseinrichtung (5 ) dem zu behandelnden Abwasser Polyaluminiumchlorid und organische Flockungshilfsmittel zudosiert werden. - Verfahren zur Reinigung schwermetallhaltiger Abwässer aus der Aufbereitung und Reinigung von Netzen aus Fischerei und Fischzucht nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Absiebung der Grobstoffe in einer mechanischen Siebeinrichtung (
4 ) erfolgt, die als Trommelsieb mit 0,1 bis 2 mm Spaltweite ausgeführt ist. - Verfahren zur Reinigung schwermetallhaltiger Abwässer aus der Aufbereitung und Reinigung von Netzen aus Fischerei und Fischzucht nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei der dritte Schritt in einem Reaktor (
17 ) erfolgt und im Reaktor (17 ) ein Rühr- und Mischprozess zwischen 1 und 30 Minuten durchgeführt wird. - Verfahren zur Reinigung schwermetallhaltiger Abwässer aus der Aufbereitung und Reinigung von Netzen aus Fischerei und Fischzucht nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei bei dem dritten Schritt dem Reaktor (
17 ) Eisenchlorid, Polyaluminiumchlorid, Organosulfid sowie ein anionisches polymeres Flockungshilfsmittel zudosiert wird. - Verfahren zur Reinigung schwermetallhaltiger Abwässer aus der Aufbereitung und Reinigung von Netzen aus Fischerei und Fischzucht nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei bei dem dritten Schritt im Reaktor (
17 ) ein verwendetes Flockungsmittel in pulverisierter Form vorliegt und neben anionischen Polymeren auch Bentonit enthält - Verfahren zur Reinigung schwermetallhaltiger Abwässer aus der Aufbereitung und Reinigung von Netzen aus Fischerei und Fischzucht nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei im dritten Schritt der Flockungsprozess im Reaktor (
17 ) pH-gesteuert und automatisch Prozess-geregelt wird, wobei zusätzlich eine Trübungsmessung im Ablauf des Reaktors (17 ) eingebunden wird. - Verfahren zur Reinigung schwermetallhaltiger Abwässer aus der Aufbereitung und Reinigung von Netzen aus Fischerei und Fischzucht nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Schlammentwässerung im fünften Schritt in einem Schwerkraft-Bandfilter oder einer Kammerfilterpresse (
33 ) ausgeführt wird. - Verfahren zur Reinigung schwermetallhaltiger Abwässer aus der Aufbereitung und Reinigung von Netzen aus Fischerei und Fischzucht nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei das aus dem vierten und fünften Schritt gewonnene Klarwasser einem Kontrollfilter (
31 ) zugeführt und der Kontrollfilter (31 ) als Papierbandfilter oder Sandbettfilter ausgeführt ist.
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