Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, durch Energieeintrag reparable
Beschichtungen zur Verfügung
zu stellen, die mindestens so kratzbeständig sind wie die bisher im
Stand der Technik bekannten Beschichtungen und eine gegenüber vergleichbaren
Beschichtungen verbesserte, durch Energieeintrag verursachte Reparabilität aufweisen.
Die
Aufgabe wird gelöst
durch Beschichtungsmassen, enthaltend als Aufbaukomponenten
- A) mindestens eine Verbindung mit gegenüber Isocyanat
reaktiven Gruppen (Y), deren Reaktionsprodukt mit Isocyanat leichter
rückspaltbar
ist, als das entsprechende Reaktionsprodukt mit einer Verbindung
mit primären
Hydroxygruppen, sowie gegebenenfalls mindestens einer weiteren gegenüber Isocyanat
reaktiven Gruppe (Z), die von (Y) verschieden ist, sowie
- B) mindestens ein Di- oder Polyisocyanat.
Die
Spaltung der Bindung zwischen Isocyanatgruppen und Gruppen (Y) erfolgt
durch Einbringen von Wärme
und/oder energiereiche Strahlung und/oder durch Anlegen von Druck,
bevorzugt durch Einbringen von Wärme
und/oder energiereiche Strahlung und besonders bevorzugt durch Einbringen
von Wärme,
beispielsweise thermisch oder durch NIR-Strahlung. Unter den Spaltungsbedingungen
werden die Gruppen (Y) sowie Isocyanatgruppen zumindest teilweise
zurückgebildet
und können
wieder neu geknüpft
werden. Das Beschichtungsmaterial wird daher durch in gespaltenem
Zustand leichter fließfähig als
die Beschichtung, Kratzer können
durch Verlaufen der niedriger viskosen Beschichtungsmasse ausheilen
und die Beschichtungsmasse nach Beendigung des Energieeintrags erneut
durch Neuknüpfung
der Bindungen zwischen den Gruppen (Y) und Isocyanatgruppen vernetzen.
In
dieser Schrift wird unter dem Begriff Beschichtungsmasse die ungehärtete Zusammensetzung
verstanden, die Beschichtungsmedium (Bindemittel) und gegebenenfalls
Pigment und/oder andere lacktypische Additive enthält.
Unter
der Beschichtung wird die applizierte und getrocknete und/oder gehärtete Beschichtungsmasse verstanden.
Unter
der Bezeichnung "leicht
spaltbar" wird hier
verstanden, daß die
Spaltreaktion des Reaktionsproduktes in Gruppen (Y) und Isocyanatgruppen
bei den gewählten
Reaktionsbedingungen mit einer Geschwindigkeit verläuft, die
schneller ist, als die der Rückspaltung
des entsprechenden Reaktionsproduktes mit einer Verbindung mit primären Hydroxygruppen,
insbesondere Methanol.
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
A) enthalten mindestens zwei gegenüber Isocyanat reaktive Gruppen
(Y), deren Reaktionsprodukt mit Isocyanat leicht spaltbar ist, sowie
gegebenenfalls mindestens eine weitere gegenüber Isocyanat reaktive Gruppe
(Z).
In
einer alternativen Ausführungsform
kann es sich bei Verbindungen A) um ein Gemisch von solchen Verbindungen
handeln, die ausschließlich
jeweils mindestens zwei gegenüber
Isocyanat reaktive Gruppen (Y) enthalten, mit solchen, die ausschließlich gegenüber Isocyanat
reaktive Gruppen (Z) enthalten.
Es
stellt einen besonderen Vorteil solcher erfindungsgemäßen Verbindungen
A) dar, die mindestens eine Gruppe (Y) und mindestens eine Gruppe
(Z) in einem Molekül
enthalten, daß die
rückgespaltenen
Gruppen (Y) nicht aus der Beschichtung entweichen können, da
sie noch über
Gruppen (Z) mit der isocyanatgruppenhaltigen Komponente (B) verbunden
sind.
In
einer weiteren alternativen Ausführungsform
kann es sich bei den Verbindungen A) um solche handeln, die jeweils
genau eine Gruppe (Y) und genau eine Gruppe (Z) enthalten.
Gegenüber Isocyanat
reaktive Gruppen (Y), deren Reaktionsprodukt mit Isocyanat leicht
spaltbar ist, sind solche Gruppen, wie sie zur Blockierung von isocyanatgruppen
eingesetzt werden.
Derartige
Gruppen sind beschrieben in D. A. Wicks, Z. W. Wicks, Progress in
Organic Coatings, 36, 148-172 (1999), 41, 1-83 (2001) sowie 43,
131-140 (2001).
Bevorzugte
Gruppen (Y) sind Phenole, Imidazole, Triazole, Pyrazole, Oxime,
N-Hydroxyimide,
Hydroxybenzoesäureester,
sekundäre
Amine, Lactame, CH-acide cyclische Ketone, Malonsäureester
oder Alkylacetoacetate.
Imidazolische
Gruppen als gegenüber
Isocyanatgruppen reaktive Gruppen, hier kurz als "Imidazole" bezeichnet, sind
beispielsweise bekannt aus WO 97/12924 und
EP 159117 , Triazole aus
US 4482721 , CH-acide cyclische Ketone
sind beispielsweise beschrieben in DE-A1 102 60 269, dort besonders
in Absatz [0008] und bevorzugt in den Absätzen [0033] bis [0037], besonders
bevorzugt Cyclopentanon-2-carbonsäureester und
insbesondere Cyclopentanon-2-carbonsäureethylester.
Bevorzugt
Imidazole sind beispielsweise solche Imidazole, die neben der freien
NH-Gruppe noch eine weitere
funktionelle Gruppe enthalten, wie z.B. -OH, -SH, -NH-R, -NH2, -CHO,
wie z.B., 4-(Hydroxymethyl)imidazol, 2-Mercapto-imidazol, 2-Amino-imidazol, 1-(3-Aminopropyl)imidazol,
4,5-Diphenyl-2-Imidazolethiol, Histamin, 2-Imidazol-carboxaldehyd, 4-Imidazol carbonsäure, 4,5-Inmidazol-dicarbonsäure, L-Histidin, L-Carnosine,
und 2, 2'-Bis-(4,5
dimethyl-imidazol).
Geeignete
Triazole sind 3-Amino-1,2,4 Triazol, 4-Amino-1,2,4 Triazol, 3,5
Diamino-1,2,4 Triazol, 1H-1,2,4
Triazol-3-Thiol, 5-Methyl-1H-1,2,4 Triazol-3-Thiol und 3-Amino-5-Mercapto-1,2,4-Triazol.
Bevorzugt
sind Phenole, Oxime, N-Hydroxyimide, Lactame, Imidazole, Triazole,
Malonsäureester
und Alkylacetonate, besonders bevorzugt sind Lactame, Phenole, Imidazole,
Triazole und Malonsäureester
und ganz besonders bevorzugt sind Phenole.
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
A) enthalten durchschnittlich mindestens 2, beispielsweise 2 bis
20, bevorzugt 2 bis 10, besonders bevorzugt 2 bis 6, ganz besonders
bevorzugt 2 bis 4 und insbesondere 2 bis 3 Gruppen (Y).
Gruppen
(Y) können
in der Verbindung A) in Mengen bis zu 5 mol/kg Verbindung A) anwesend
sein, bevorzugt 0,1 bis 5, besonders bevorzugt 0,3 bis 4,5, ganz
besonders bevorzugt 0,5 bis 4 und insbesondere 1 bis 3 mol/kg.
Darüberhinaus
können
die Verbindungen A) optional mindestens eine, beispielsweise ein
bis sechs, bevorzugt ein bis vier, besonders bevorzugt ein bis drei,
ganz besonders bevorzugt ein bis zwei und insbesondere genau eine
weitere gegenüber
Isocyanat reaktive Gruppe (Z) enthalten.
Gruppen
(Z) sind gegenüber
Isocyanat reaktive Gruppen, die andere als die Gruppen (Y) sind.
Dies können
beispielsweise primäre
Hydroxy-, sekundäre
Hydroxy-, tertiäre
Hydroxy-, primäre
Amino- oder Mercaptogruppen sein, bevorzugt primäre Hydroxy- oder primäre Aminogruppen und besonders
bevorzugt primäre
Hydroxygruppen.
Primäre Hydroxy-
oder Aminogruppen sind Hydroxy- oder Aminogruppen, die an ein Kohlenstoffatom gebunden
sind, das mit genau einem weiteren Kohlenstoffatom verbunden ist.
Analog ist bei sekundären
Hydroxy- oder Aminogruppen das an diese gebundene Kohlenstoffatom
entsprechend mit zwei und bei tertiären Hydroxy- oder Aminogruppen
mit drei Kohlenstoffatomen verbunden.
Die
Kohlenstoffatome, an die die Hydroxy- oder Aminogruppen gebunden
sind, können
dabei cycloaliphatische oder aliphatische Kohlenstoffatome sein,
also Bestandteil eines cycloaliphatischen Ringsystems oder einer
geraden oder verzweigten Kette, nicht jedoch eines aromatischen
Ringsystems sein.
Gruppen
(Z) können
in der Verbindung A) in Mengen bis zu 5,5 mol/kg Verbindung A) anwesend
sein.
Insbesondere
im Fall von primären
Hydroxygruppen als Gruppen (Z) kann die OH-Zahl 0 -300 mg KOH/g
betragen gemäß DIN 53240-2,
bevorzugt 0 bis 250, besonders bevorzugt 0 bis 200, ganz besonders bevorzugt
10 bis 150 und insbesondere 50 bis 150.
Bei
den Verbindungen A) kann es sich bevorzugt um Polyether bzw. Polyetherole,
Polyester bzw. Polyesterole, Polyurethane oder Polyacrylate, sowie
deren Veresterungsprodukte mit (Meth)Acrylsäure, was in dieser Schrift
für abkürzend für Methacrylsäure und
Acrylsäure,
bevorzugt Acrylsäure
steht, handeln, die Gruppen (Y) enthalten.
Bei
Polyethern bzw. Polyetherolen als Verbindungen A) handelt es sich
beispielsweise um Verbindungen, die aufgebaut sind aus Di- oder
Polyolen, die gegebenenfalls ein oder mehrfach alkoxyliert sind.
Zusätzlich
ist mindestens ein Gruppen (Y) tragendes Monomer in derartige Verbindungen
A einpolymerisiert oder bildet das Startermolekül für eine Alkoxylierung.
Di-
oder Polyole sind Ethylenglykol, 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol,
1,1-Dimethylethan-1,2-diol,
2-Butyl-2-ethyl-1,3-Propandiol, 2-Ethyl-1,3-Propandiol, 2-Methyl-1,3-Propandiol, Neopentylglykol,
Hydroxypivalinsäureneopentylglykolester,
1,2-, 1,3- oder 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol, 1,10-Dekandiol, Bis-(4-hydroxycyclohexan)isopropyliden,
Tetramethylcyclobutandiol, 1,2-, 1,3- oder 1,4-Cyclohexandiol, Cyclooctandiol,
Norbornandiol, Pinandiol, Decalindiol, 2-Ethyl-1,3-Hexandiol, 2,4-Diethyl-oktan-1,3-diol,
Hydrochinon, Bisphenol A, Bisphenol F, Bisphenol B, Bisphenol S,
2,2-Bis(4-hydroxycyclohexyl)propan, 1,1-, 1,2-, 1,3- und 1,4-Cyclohexandimethanol,
1,2-, 1,3- oder 1,4-Cyclohexandiol,
Trimethylolbutan, Trimethylolpropan, Trimethylolethan, Pentaerythrit,
Glycerin, Ditrimethylolpropan, Dipentaerythrit, Sorbit, Mannit,
Diglycerol, Threit, Erythrit, Adonit (Ribit), Arabit (Lyxit), Xylit,
Dulcit (Galactit), Maltit oder Isomalt.
Jede
Hydroxygruppe kann unabhängig
voneinander ein bis zwanzigfach, bevorzugt ein bis zehnfach, besonders
bevorzugt ein- bis fünffach,
ganz besonders bevorzugt ein- bis
dreifach und insbesondere ein- bis zweifach alkoxyliert sein.
Geeignete
Alkylenoxide sind beispielsweise Ethylenoxid, Propylenoxid, iso-Butylenoxid, Vinyloxiran und/oder
Styroloxid, bevorzugt sind Ethylenoxid, Propylenoxid, besonders
bevorzugt ist Ethylenoxid. Die Alkylenoxide können auch im Gemisch eingesetzt
werden.
Des
weiteren kommt Poly-THF mit einer Molmasse zwischen 162 und 2000,
Polyethylenglykol mit einer Molmasse zwischen 106 und 2000, Poly-1,3-propylenglykol
mit einer Molmasse zwischen 134 und 2000, Poly-1,2-propylenglykol
mit einer Molmasse zwischen 134 und 2000 sowie gemischte Polyethylen-/-1,2-propylenglykole
mit einer Molmasse zwischen 106 und 2000 in Frage.
Die
erhaltenen Polyetherole können
dann beispielsweise zumindest teilweise mit Verbindungen umgesetzt
werden, die mindestens eine gegenüber Hydroxygruppen reaktive
Gruppe und mindestens eine Gruppe (Y) oder mindestens eine in eine
Gruppe (Y) überführbare Gruppe
aufweisen.
Beispiele
dafür sind
2-Hydroxybenzoesäure,
3-Hydroxybenzoesäure,
4-Hydroxybenzoesäure, 2-Hydroxy-4-methylbenzoesäure, 4-Hydroxy-3-nitrobenzoesäure, 2,3-Dihydroxybenzoesäure, 2,4-Dihydroxybenzoesäure, 3,4-Dihydroxybenzoesäure, 3,5-Dihydroxybenzoesäure, 2,4-Dihydroxy-3,6-dimethylbenzoesäure, 3,4,5-Trihydroxybenzoesäure, 5-Hydroxyisophthalsäure oder
4-Hydroxyphthalsäure sowie
deren Anhydride, C1-C4-Alkylether
und C1- bis C4-Alkylester.
Bevorzugt sind 4-Hydroxybenzoesäure,
5-Hydroxyisophthalsäure und
4-Hydroxyphthalsäure sowie
deren tert.-Butylether und besonders bevorzugt ist 4-Hydroxybenzoesäure.
Unter
C1-C4-Alkyl wird
im Rahmen dieser Schrift Methyl, Ethyl, iso-Propyl, n-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sek-Butyl
oder tert-Butyl verstanden.
Zur
Umsetzung werden dann die Polyetherole zumindest teilweise mit diesen
genannten Verbindungen zur Reaktion gebracht, bevorzugt so, daß Produkte
A) entstehen, die mindestens zwei Gruppen (Y) enthalten.
Dadurch
wird es erreicht, daß die
hydroxygruppenhaltigen Polyetherole zumindest teilweise durch Umsetzung
mit bevorzugt 4-Hydroxybenzoesäure
modifiziert sind, also daß es
sich zumindest bei einem Teil der terminalen Hydroxygruppen um phenolische
Hydroxygruppen handelt. Falls die phenolischen Hydroxygruppen verethert,
bevorzugt tert.-Butylverethert sind, können diese Schutzgruppen in
einem Folgeschritt abgespalten werden (sieh unten).
Bei
den Polyestern bzw. Polyesterolen handelt es sich um folgende Verbindungen:
Polyesterpolyole,
sind z.B. aus Ullmanns Enzyklopädie
der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 19, S. 62 bis 65 bekannt.
Bevorzugt werden Polyesterpolyole eingesetzt, die durch Umsetzung
von zweiwertigen Alkoholen mit zweiwertigen Carbonsäuren erhalten
werden. Anstelle der freien Polycarbonsäuren können auch die entsprechenden
Polycarbonsäureanhydride
oder entsprechende Polycarbonsäureester
von niederen Alkoholen oder deren Gemische zur Herstellung der Polyesterpolyole
verwendet werden. Die Polycarbonsäuren können aliphatisch, cycloaliphatisch,
araliphatisch, aromatisch oder heterocyclisch sein und gegebenenfalls,
z.B. durch Halogenatome, substituiert und/oder ungesättigt sein.
Als Beispiele hierfür
seien genannt:
Oxalsäure,
Maleinsäure,
Fumarsäure,
Bernsteinsäure,
Glutarsäure,
Adipinsäure,
Sebacinsäure,
Dodekandisäure,
o-Phthalsäure,
Isophthalsäure,
Terephthalsäure,
Trimellithsäure,
Azelainsäure,
1,4-Cyclohexandicarbonsäure
oder Tetrahydrophthalsäure,
Korksäure,
Azelainsäure,
Phthalsäureanhydrid,
Tetrahydrophthalsäureanhydrid,
Hexahydrophthalsäureanhydrid,
Tetrachlorphthalsäureanhydrid,
Endomethylentetrahydrophthalsäureanhydrid,
Glutarsäureanhydrid,
Maleinsäureanhydrid,
dimere Fettsäuren,
deren Isomere und Hydrierungsprodukte sowie veresterbare Derivate,
wie Anhydride oder Dialkylester, beispielsweise C1-C4-Alkylester, bevorzugt Methyl-, Ethyl- oder n-Butylester,
der genannten Säuren
eingesetzt werden. Bevorzugt sind Dicarbonsäuren der allgemeinen Formel
HOOC-(CH2)y-COOH,
wobei y eine Zahl von 1 bis 20, bevorzugt eine gerade Zahl von 2
bis 20 ist, besonders bevorzugt Bernsteinsäure, Adipinsäure, Sebacinsäure und
Dodecandicarbonsäure.
Als
mehrwertige Alkohole kommen zur Herstellung der Polyesterole die
oben bei den Polyethern aufgeführten
Di- und Polyole in Betracht.
Bevorzugt
sind Alkohole der allgemeinen Formel HO-(CH2)x-OH, wobei x eine Zahl von 1 bis 20, bevorzugt
eine gerade Zahl von 2 bis 20 ist. Bevorzugt sind Ethylengly cot,
Butan-1,4-diol, Hexan-1,6-diol, Octan-1,8-diol und Dodecan-1,12-diol.
Weiterhin bevorzugt ist Neopentylglykol.
Ferner
kommen auch Polycarbonat-Diole, wie sie z.B. durch Umsetzung von
Phosgen mit einem Überschuß von den
als Aufbaukomponenten für
die Polyesterpolyole genannten niedermolekularen Alkohole erhalten
werden können,
in Betracht.
Geeignet
sind auch Polyesterdiole auf Lacton-Basis, wobei es sich um Homo-
oder Mischpolymerisate von Lactonen, bevorzugt um endständige Hydroxylgruppen
aufweisende Anlagerungsprodukte von Lactonen an geeignete difunktionelle
Startermoleküle
handelt. Als Lactone kommen bevorzugt solche in Betracht, die sich
von Verbindungen der allgemeinen Formel HO-(CH2)z-COOH ableiten, wobei z eine Zahl von 1
bis 20 ist und ein H-Atom einer Methyleneinheit auch durch einen
C1- bis C4-Alkylrest
substituiert sein kann. Beispiele sind ε-Caprolacton, β-Propiolacton,
gamma-Butyrolacton und/oder Methyl-ε-caprolacton, 2-, 3- oder 4-Hydroxybenzoesäure, 6-Hydroxy-2-naphthalinsäure oder
Pivalolacton sowie deren Gemische. Geeignete Starterkomponenten
sind z.B. die vorstehend als Aufbaukomponente für die Polyesterpolyole genannten
niedermolekularen zweiwertigen Alkohole. Die entsprechenden Polymerisate
des ε-Caprolactons
sind besonders bevorzugt. Auch niedere Polyesterdiole oder Polyetherdiole
können
als Starter zur Herstellung der Lacton-Polymerisate eingesetzt sein.
Anstelle der Polymerisate von Lactonen können auch die entsprechenden,
chemisch äquivalenten
Polykondensate der den Lactonen entsprechenden Hydroxycarbonsäuren, eingesetzt
werden.
Zusätzlich ist
mindestens ein Gruppen (Y) tragendes Monomer in die Verbindung A
einpolymerisiert.
Die
Polyesterole können
beispielsweise zumindest teilweise mit Verbindungen umgesetzt werden,
die mindestens eine gegenüber
Hydroxygruppen reaktive Gruppe und mindestens eine Gruppe (Y) oder
mindestens eine in eine Gruppe (Y) überführbare Gruppe aufweisen.
Beispiele
dafür sind
2-Hydroxybenzoesäure,
3-Hydroxybenzoesäure,
4-Hydroxybenzoesäure, 2-Hydroxy-4-methylbenzoesäure, 4-Hydroxy-3-nitrobenzoesäure, 2,3-Dihydroxybenzoesäure, 2,4-Dihydroxybenzoesäure, 3,4-Dihydroxybenzoesäure, 3,5-Dihydroxybenzoesäure, 2,4-Dihydroxy-3,6-dimethyl-benzoesäure, 3,4,5-Trihydroxybenzoesäure, 5-Hydroxyisophthalsäure oder
4-Hydroxyphthalsäure
sowie deren Anhydride, C1-C4-Alkylether
und C1- bis C4-Alkylester.
Bevorzugt sind 4-Hydroxybenzoesäure, 5-Hydroxyisophthalsäure und
4-Hydroxyphthalsäure
sowie deren tert.-Butylether und besonders bevorzugt ist 4-Hydroxybenzoesäure.
Unter
C1-C4-Alkyl wird
im Rahmen dieser Schrift Methyl, Ethyl, iso-Propyl, n-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sek-Butyl
oder tert-Butyl verstanden.
Zur
Umsetzung werden dann die Polyesterole zumindest teilweise mit diesen
genannten Verbindungen zur Reaktion gebracht, bevorzugt so, daß Produkte
A) entstehen, die mindestens zwei Gruppen (Y) enthalten.
Die
in Frage kommenden Polyester weisen ein gewichtsmittleres Molgewicht
von 1000 bis 50000, bevorzugt 2000 bis 30000, besonders bevorzugt
3000 bis 20000 und ganz besonders bevorzugt 5000 bis 15000 auf.
Bei
Polyurethanen als Verbindungen A handelt es sich um Verbindungen,
die aufgebaut sind aus Umsetzungsprodukten von Di- oder Polyisocyanaten
mit Di- oder Polyolen, die gegebenenfalls ein oder mehrfach alkoxyliert
sind und die ihrerseits dann wie bei den Polyetherolen oder Polyesterolen
beschrieben umgesetzt sein können
mit phenolische Gruppen tragenden aromatischen Carbonsäuren.
Isocyanate
sind beispielsweise aliphatische, aromatische und cycloaliphatische
Di- und Polyisocyanate mit einer NCO Funktionalität von mindestens
1,8, bevorzugt 1,8 bis 5 und besonders bevorzugt 2 bis 4 in Frage,
sowie deren Isocyanurate, Biurete, Urethane, Allophanate und Uretdione.
Bei
den Diisocyanaten handelt es sich bevorzugt um Isocyanate mit 4
bis 20 C-Atomen. Beispiele für übliche Diisocyanate
sind aliphatische Diisocyanate wie Tetramethylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat (1,6-Diisocyanatohexan),
Octamethylendiisocyanat, Decamethylendiisocyanat, Dodecamethylendiisocyanat, Tetradecamethylendiisocyanat,
Derivate des Lysindiisocyanates, Trimethylhexandiisocyanat oder
Tetramethylhexandiisocyanat, cycloaliphatische Diisocyanate wie
1,4-, 1,3- oder 1,2-Diisocyanatocyclohexan, 4,4'- oder 2,4'-Di(isocyanatocyclohexyl)methan, 1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-(isocyanatomethyl)cyclohexan
(Isophorondiisocyanat), 1,3- oder 1,4-Bis(isocyanatomethyl)cyclohexan, 2,4-,
oder 2,6-Diisocyanato-1-methylcyclohexan, 3 (bzw. 4), 8 (bzw. 9)-Bis(isocyanatomethyl)-tricyclo[5.2.1.026]decan-Isomerengemische sowie aromatische
Diisocyanate wie 2,4- oder 2,6-Toluylendiisocyanat und deren Isomerengemische,
m- oder p-Xylylendiisocyanat, 2,4'- oder 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan und deren
Isomerengemische, 1,3- oder 1,4-Phenylendiisocyanat, 1-Chlor-2,4-phenylendiisocyanat,
1,5-Naphthylendiisocyanat, Diphenylen-4,4'-diisocyanat, 4,4'-Diisocyanato-3,3'-dimethyldiphenyl,
3-Methyldiphenylmethan-4,4'-diisocyanat,
Tetramethylxylylendiisocyanat, 1,4-Diisocyanatobenzol oder Diphenylether-4,4'-diisocyanat.
Es
können
auch Gemische der genannten Diisocyanate vorliegen.
Als
Polyisocyanate kommen Isocyanuratgruppen aufweisende Polyisocyanate,
Uretdiondiisocyanate, Biuretgruppen aufweisende Polyisocyanate,
Urethan- oder Allophanatgruppen aufweisende Polyisocyanate, Oxadiazintriongruppen
oder Iminooxadiazindiongruppen enthaltende Polyisocyanate, Uretonimin-modifizierte Polyisocyanate
von geradlinigen oder verzweigten C4-C20-Alkylendiisocyanaten, cycloaliphatischen
Diisocyanaten mit insgesamt 6 bis 20 C-Atomen oder aromatischen
Diisocyanaten mit insgesamt 8 bis 20 C-Atomen oder deren Gemische
in Betracht.
Die
einsetzbaren Di- und Polyisocyanate haben bevorzugt einen Gehalt
an Isocyanatgruppen (berechnet als NCO, Molekulargewicht = 42) von
10 bis 60 Gew% bezogen auf das Di- und Polyisocyanat(gemisch), bevorzugt
15 bis 60 Gew% und besonders bevorzugt 20 bis 55 Gew%.
Bevorzugt
sind aliphatische bzw. cycloaliphatische Di- und Polyisocyanate,
z.B. die vorstehend genannten aliphatischen bzw. cycloaliphatischen
Diisocyanate, oder deren Mischungen.
Besonders
bevorzugt sind 1,6-Hexamethylendiisocyanat, 1,3-Bis(isocyanatomethyl)-cyclohexan, Isophorondiisocyanat
und Di(isocyanatocyclohexyl)methan, ganz besonders bevorzugt sind
Isophorondiisocyanat und Hexamethylendiisocyanat, insbesondere bevorzugt
ist Hexamethylendiisocyanat.
Weiterhin
bevorzugt sind
- 1) Isocyanuratgruppen aufweisende
Polyisocyanate von aromatischen, aliphatischen und/oder cycloaliphatischen
Diisocyanaten. Besonders bevorzugt sind hierbei die entsprechenden
aliphatischen und/oder cycloaliphatischen Isocyanato-Isocyanurate
und insbesondere die auf Basis von Hexamethylendiisocyanat und Isophorondiisocyanat.
Bei den dabei vorliegenden Isocyanuraten handelt es sich insbesondere
um Tris-isocyanatoalkyl- bzw. Tris-isocyanatocycloalkyl-Isocyanurate, welche
cyclische Trimere der Diisocyanate darstellen, oder um Gemische
mit ihren höheren,
mehr als einen Isocyanuratring aufweisenden Homologen. Die Isocyanato-Isocyanurate
haben im allgemeinen einen NCO-Gehalt von 10 bis 30 Gew.-%, insbesondere
15 bis 25 Gew.-% und eine mittlere NCO-Funktionalität von 2,6 bis 4,5.
- 2) Uretdiondiisocyanate mit aromatisch, aliphatisch und/oder
cycloaliphatisch gebundenen Isocyanatgruppen, vorzugsweise aliphatisch
und/oder cycloaliphatisch gebundenen und insbesondere die von Hexamethylendiisocyanat
oder Isophorondiisocyanat abgeleiteten. Bei Uretdiondiisocyanaten
handelt es sich um cyclische Dimerisierungsprodukte von Diisocyanaten.
Die
Uretdiondiisocyanate können
in den erfindungsgemäßen Zubereitungen
als alleinige Komponente oder im Gemisch mit anderen Polyisocyanaten,
insbesondere den unter 1) genannten, eingesetzt werden.
- 3) Biuretgruppen aufweisende Polyisocyanate mit aromatisch,
cycloaliphatisch oder aliphatisch gebundenen, bevorzugt cycloaliphatisch
oder aliphatisch gebundenen Isocyanatgruppen, insbesondere Tris(6-isocyanatohexyl)biuret
oder dessen Gemische mit seinen höheren Homologen. Diese Biuretgruppen
aufweisenden Polyisocyanate weisen im allgemeinen einen NCO-Gehalt
von 18 bis 22 Gew.-% und eine mittlere NCO-Funktionalität von 2,8
bis 4,5 auf.
- 4) Urethan- und/oder Allophanatgruppen aufweisende Polyisocyanate
mit aromatisch, aliphatisch oder cycloaliphatisch gebundenen, bevorzugt
aliphatisch oder cycloaliphatisch gebundenen Isocyanatgruppen, wie
sie beispielsweise durch Umsetzung von überschüssigen Mengen an Hexamethylendiisocyanat
oder an Isophorondiisocyanat mit ein- oder mehrwertigen Alkoholen
wie z.B. Methanol, Ethanol, iso-Propanol, n-Propanol, n-Butanol,
iso-Butanol, sek-Butanol, tert-Butanol,
n-Hexanol, n-Heptanol, n-Octanol, n-Decanol, n-Dodecanol (Laurylalkohol),
2-Ethylhexanol, n-Pentanol, Stearylalkohol, Cetylalkohol, Laurylalkohol, Ethylenglykolmonomethylether,
Ethylenglykolmonoethylether, 1,3-Propandiolmonomethylether, Cyclopentanol,
Cyclohexanol, Cyclooctanol, Cyclododecanol oder mehrwertige Alkohole,
wie sie oben bei den Polyesterolen aufgeführt sind, oder deren Gemischen
erhalten werden können.
Diese Urethan- und/oder Allophanatgruppen aufweisenden Polyisocyanate
haben im allgemeinen einen NCO-Gehalt von 12 bis 20 Gew.-% und eine
mittlere NCO-Funktionalität
von 2,5 bis 4,5.
- 5) Oxadiazintriongruppen enthaltende Polyisocyanate, vorzugsweise
von Hexamethylendiisocyanat oder Isophorondiisocyanat abgeleitet.
Solche Oxadiazintriongruppen enthaltenden Polyisocyanate sind aus
Diisocyanat und Kohlendioxid herstellbar.
- 6) Iminooxadiazindiongruppen enthaltende Polyisocyanate, vorzugsweise
von Hexamethylendiisocyanat oder Isophorondiisocyanat abgeleitet.
Solche Iminooxadiazindiongruppen enthaltenden Polyisocyanate sind
aus Diisocyanaten mittels spezieller Katalysatoren herstellbar.
- 7) Uretonimin-modifizierte Polyisocyanate.
Die
Polyisocyanate 1) bis 7) können
im Gemisch, gegebenenfalls auch im Gemisch mit Diisocyanaten, eingesetzt
werden.
Als
mehrwertige Alkohole kommen zur Herstellung der Polyurethane die
oben bei den Polyethern aufgeführten
Di- und Polyole in Betracht.
Erfindungsgemäß bevorzugte
Verbindungen A sind Polyacrylate. Derartige bevorzugte Polyacrylate enthalten
als Aufbaukomponenten
- (a) mindestens eine polymerisationsfähige Verbindung
mit mindestens einer Gruppe (Y) oder mindestens einer in eine Gruppe
(Y) überführbaren
Gruppe,
- (b) mindestens einen Ester eines Monoalkohols mit (Meth)Acrylsäure,
- (c) mindestens eine von (a) und (b) verschiedene Verbindung
mit genau einer radikalisch polymerisierbaren C=C-Doppelbindung,
- (d) gegebenenfalls mindestens einen Ester eines Alkohols mit
mehr als einer Hydroxygruppe mit (Meth)Acrylsäure, der genau eine radikalisch
polymerisierbare C=C-Doppelbindung aufweist,
- (e) gegebenenfalls von (d) verschiedene Verbindungen mit mehr
als einer radikalisch polymerisierbaren C=C-Doppelbindung.
Verbindungen
(a) sind polymerisationsfähige
Verbindungen mit mindestens einer Gruppe (Y) oder mindestens einer
in eine Gruppe (Y) überführbaren
Gruppe.
Dabei
kann es sich beispielsweise um Verbindungen handeln, die mindestens
ein, bevorzugt genau eine ethylenische C=C-Doppelbindung enthalten,
die verbunden ist mit mindestens einem, bevorzugt genau einem Phenol,
Imidazol, Triazol, Pyrazol, Oxim, N-Hydroxyimid, Hydroxybenzoesäureester,
sekundären
Amin, Lactam, CH-aciden cyclischen Keton, Malonsäureester oder Alkylacetoacetat,
oder die verbunden ist mit mindestens einem, bevorzugt genau einem
geschützten
Phenol, Imidazol, Triazol, Pyrazol, Oxim, N-Hydroxyimid, Hydroxybenzoesäureester,
sekundären
Amin, Lactam, CH-aciden
cyclischen Keton, Malonsäureester
oder Alkylacetoacetat.
Beispiele
für derartige
geschützte
Gruppen sind O-alkylierte, bevorzugt O-tert. alkylierte, O-acylierte oder
O-silylierte Phenole, Oxime, N-Hydroxyimide, Hydroxybenzoesäureester
oder N-sulfonierte sekundäre Amine.
Gängige Schutzgruppen
für die
genannten Gruppen sind beispielsweise beschrieben in Theodora W. Greene,
Protective Groups in Organic Synthesis, 3rd ed., Wiley New York,
1999 oder in Philip J. Kocienski, Protecting Groups, Thieme Stuttgart
2000.
Besonders
bevorzugt als Verbindungen (a) sind geschützte Styrolderivate oder Zimtsäurederivate
der Formel (I)
worin
R
1 und
R
4 unabhängig
voneinander Wasserstoff oder Methyl,
R
4 zusätzlich Carboxyl
(-COOH) oder eine Estergruppe (-COOR
5),
R
2 und R
5 unabhängig voneinander
C
1 bis C
20-Alkyl,
R
3 Wasserstoff, C
1 bis
C
20-Alkyl, C
1 bis
C
20-Alkyloyl, C
1 bis
C
20-Aryloyl, C
1 bis
C
20-Alkyloxycarbonyl,
C
1 bis C
20-Aryloxycarbonyl,
C
1 bis C
20-Alkylamidocarbonyl,
C
1 bis C
20-Arylamidocarbonyl
oder trisubstituiertes Silyl und
p 0 bis 2, bevorzugt 0 bis
1 und besonders bevorzugt 0
bedeuten,
wobei die Gruppen
-COOR
5 und -OR
3 auch
gemeinsam eine Gruppierung -COO- bilden können.
Darin
kann das C1 bis C20-Alkyl
gegebenenfalls substituiert sein und beispielsweise Methyl, Ethyl,
Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sec-Butyl, tert.-Butyl, Pentyl, Hexyl,
Heptyl, Octyl, 2-Etylhexyl, 2,4,4-Trimethylpentyl, Decyl, Dodecyl,
Tetradecyl, Hetadecyl, Octadecyl, 1,1-Dimethylpropyl, 1,1-Dimethylbutyl,
1,1,3,3-Tetramethylbutyl, Benzyl, 1-Phenylethyl, 2-Phenylethyl, α,α-Dimethylbenzyl,
Benzhydryl, p-Tolylmethyl, 1-(p-Butylphenyl)-ethyl,
p-Chlorbenzyl, 2,4-Dichlorbenzyl, p-Methoxybenzyl, m-Ethoxybenzyl, 2-Cyanoethyl,
2-Cyanopropyl, 2-Methoxycarbonethyl, 2-Ethoxycarbonylethyl, 2-Butoxycarbonylpropyl,
1,2-Di-(methoxycarbonyl)-ethyl, 2-Methoxyethyl, 2-Ethoxyethyl, 2-Butoxyethyl,
Diethoxymethyl, Diethoxyethyl, 1,3-Dioxolan-2-yl, 1,3-Dioxan-2-yl, 2-Methyl-1,3-dioxolan-2-yl,
4-Methyl-1,3-dioxolan-2-yl, 2-Isopropoxyethyl, 2-Butoxypropyl, 2-Octyloxyethyl,
Chlormethyl, 2-Chlorethyl, Trichlormethyl, Trifluormethyl, 1,1-Dimethyl-2-chlorethyl,
2-Methoxyisopropyl, 2-Ethoxyethyl, Butylthiomethyl, 2-Dodecylthioethyl,
2-Phenylthioethyl, 2,2,2-Trifluorethyl, 2-Phenoxyethyl, 2-Phenoxypropyl, 3-Phenoxypropyl,
4-Phenoxybutyl, 6-Phenoxyhexyl, 2-Methoxyethyl, 2-Methoxypropyl, 3-Methoxypropyl,
4-Methoxybutyl, 6-Methoxyhexyl, 2-Ethoxyethyl, 2-Ethoxypropyl, 3-Ethoxypropyl,
4-Ethoxybutyl oder 6-Ethoxyhexyl bedeuten.
Darin
kann das C1 bis C20-Aryl
gegebenenfalls substituiert sein und beispielsweise bedeuten Phenyl, Tolyl,
Xylyl, α-Naphthyl, β-Naphthyl,
4-Diphenylyl, Chlorphenyl, Dich lorphenyl, Trichlorphenyl, Difluorphenyl, Methylphenyl,
Dimethylphenyl, Trimethylphenyl, Ethylphenyl, Diethylphenyl, iso-Propylphenyl,
tert.-Butylphenyl, Dodecylphenyl, Methoxyphenyl, Dimethoxyphenyl,
Ethoxyphenyl, Hexyloxyphenyl, Methylnaphthyl, Isopropylnaphthyl,
Chlornaphthyl, Ethoxynaphthyl, 2,6-Dimethylphenyl, 2,4,6-Trimethylphenyl,
2,6-Dimethoxyphenyl, 2,6-Dichlorphenyl, 4-Bromphenyl, 2- oder 4-Nitrophenyl, 2,4-
oder 2,6-Dinitrophenyl, 4-Dimethylaminophenyl, 4-Acetylphenyl, Methoxyethylphenyl
oder Ethoxymethylphenyl, Silyl kann beispielsweise Trimethylsilyl, Triethylsilyl,
Triphenylsilyl, tert-Butyldimethylsilyl, tert-Butyldiphenylsilyl,
tert-Butoxydimethylsilyl, tert-Butoxydiphenylsilyl oder Thexyldimethylsilyl
sein.
R1 ist bevorzugt Wasserstoff.
R3 ist bevorzugt tert.-Butyl, tert.-Amyl,
Benzyl, Acetyl, Benzoyl, Trimethylsilyl, tert.-Butyloxycarbonyl, Benzyloxycarbonyl
oder Phenylamidocarbonyl, besonders bevorzugt tert.-Butyl oder tert.-Amyl.
Die
Gruppe -OR3 kann sich in Position 2, 3 oder
4 relativ zur Vinylgruppe befinden, bevorzugt in Position 4.
Wenn
sich die Gruppe -OR3 in Position 4 befindet,
dann befinden sich bevorzugt keine Substituenten in ortho-Position
dieser Gruppe -OR3.
Bevorzugte
Verbindungen (a) sind 4-Methoxystyrol, 4-Silyloxystyrol, 4-tert.-Butoxystyrol,
4-tert.-Amyloxystyrol, 4-Acetoxystyrol 4-Hydroxyzimtsäure oder
Cumarin, besonders bevorzugt 4-tert.-Butoxystyrol. Ferner sind auch
1-(4-Methoxyphenyl)-1-propen,
Methylisoeugenol (1,2-Dimethoxy-4-(1-propenyl)-benzol, 1-(3,4-Dimethoxyphenyl)-1-propen)
und Isoeugenol (1-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-1-propen geeignet.
Verbindungen
(b) sind Ester eines Monoalkohols mit (Meth)Acrylsäure.
Der
Monoalkohol kann aromatisch, cycloaliphatisch oder bevorzugt aliphatisch
sein, besonders bevorzugt handelt es sich um ein Cycloalkanol oder
Alkanol, ganz besonders bevorzugt um ein Alkanol.
Beispiele
für Monoalkohole
sind Methanol, Ethanol, iso-Propanol, n-Propanol, n-Butanol, iso-Butanol, sek-Butanol,
tert-Butanol, n-Hexanol, n-Heptanol, n-Octanol, n-Decanol, n-Dodecanol
(Laurylalkohol), 2-Ethylhexanol, Cyclopentanol, Cyclohexanol, Cyclooctanol,
Cyclododecanol, Ethylenglykolmonomethylether, Ethylenglykolmonoethylether,
1,3-Propandiolmonomethylether.
Bevorzugte
Verbindungen (b) sind (Meth)acrylsäuremethylester, (Meth)acrylsäureethylester, (Meth)acrylsäure-n-butylester,
(Meth)acrylsäure-2-ethylhexylester,
(Meth)acrylsäurecyclohexylester
und Dihydrodicyclopentadienylacrylat, besonders bevorzugt sind (Meth)acrylsäuremethylester,
(Meth)acrylsäureethylester,
(Meth)acrylsäure-n-butylester
und (Meth)acrylsäure-2-ethylhexylester.
Verbindungen
(c) sind von (a) und (b) verschiedene Verbindungen mit genau einer
radikalisch polymerisierbaren C=C-Doppelbindung.
Beispiel
dafür sind
Vinylaromatische Verbindungen, z.B. Styrol, α-Methylstyrol,
α,β-ungesättigte Nitrile,
z.B. Acrylnitril, Methacrylnitril,
α,β-ungesättigte Aldehyde, z.B. Acrolein,
Methacrolein,
Vinylester, z.B. Vinylacetat, Vinylpropionat,
halogenierte
ethylenisch ungesättigte
Verbindungen, z.B. Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, cyclische einfach
ungesättigte
Verbindungen, z.B. Cyclopenten, Cyclohexen, Cyclododecen,
N-Vinylformamid,
Allylessigsäure, Vinylessigsäure,
monoethylenisch
ungesättigten
Carbonsäuren
mit 3 bis 8 C Atomen sowie deren wasserlöslichen Alkalimetall-, Erdalkalimetall-
oder Ammoniumsalze wie beispielsweise:
Acrylsäure, Methacrylsäure, Dimethylacrylsäure, Ethacrylsäure, Maleinsäure, Citraconsäure, Methylenmalonsäure, Crotonsäure, Fumarsäure, Mesaconsäure und
Itaconsäure,
Maleinsäure,
N-Vinylpyrrolidon
N-Vinyllactame,
wie z.B. N-Vinyicaprolactam,
N-Vinyl-N-Alkyl-carbonsäureamide
oder N-Vinyl-carbonsäureamide,
wie z. B. N-Vinylacetamid,
N-Vinyl-N-methylformamid und N-Vinyl-N-methylacetamid Vinylether,
z.B. Methylvinylether, Ethylvinylether, n-Propylvinylether, iso-Propylvinylether,
n-Butylvinylether, sek-Butylvinylether, iso-Butylvinylether, tert-Butylvinylether,
sowie
Gemische davon.
Bevorzugte
Verbindungen (c) sind Styrol, Vinylacetat, Acrylnitril, Acrylsäure, N-Vinylpyrrolidon,
N-Vinylcaprolactam und Ethylvinylether, besonders bevorzugt ist
Styrol.
Verbindungen
(d) sind Ester eines Alkohols mit mehr als einer Hydroxygruppe mit
(Meth)Acrylsäure.
Beispiele
für derartige
Alkohole sind Ethylenglykol, 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol, 1,1-Dimethylethan-1,2-diol,
2-Butyl-2-ethyl-1,3-Propandiol, 2-Ethyl-1,3-Propandiol, 2-Methyl-1,3-Propandiol,
Neopentylglykol, Hydroxypivalinsäureneopentylglykolester,
1,2-, 1,3-oder 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol, 1,10-Dekandiol, Bis-(4-hydroxycyclohexan)isopropyliden,
Tetramethylcyclobutandiol, 1,2-, 1,3- oder 1,4-Cyclohexandiol, Cyclooctandiol, Norbornandiol,
Pinandiol, Decalindiol, 2-Ethyl-1,3-Hexandiol, 2,4-Diethyl-oktan-1,3-diol, 2,2-Bis(4-hydroxycyclohexyl)propan,
1,1-, 1,2-, 1,3- und 1,4-Cyclohexandimethanol, 1,2-, 1,3- oder 1,4-Cyclohexandiol,
Trimethylolbutan, Trimethylolpropan, Trimethylolethan, Pentaerythrit,
Glycerin, Ditrimethylolpropan und Dipentaerythrit.
Die
Alkohole können
gegebenenfalls je Hydroxygruppe ein bis zehnfach, bevorzugt ein-
bis fünffach, besonders
bevorzugt ein- bis dreifach und ganz besonders bevorzugt ein- oder
zweifach alkoxyliert, bevorzugt ethoxyliert und/oder propoxyliert
und besonders bevorzugt ethoxyliert sein.
Dabei
kann es sich bei den Verbindungen (d) um Verbindungen (d1) handeln,
die außer
(Meth)acrylatgruppen keine anderen funktionellen Gruppen aufweisen,
oder solche Verbindungen (d2), die mindestens eine andere funktionelle
Gruppe aufweisen.
Beispiele
für solche
funktionelle Gruppen sind Hydroxygruppen, unsubstituierte Aminogruppen,
N-monosubstituierte Aminogruppen, N,N-dialkylsubstituierte Aminogruppen
und Thiolgruppen.
Bevorzugte
Verbindungen (d1) sind 1,2-Ethandioldi(meth)acrylat, 1,2-Propandioldi(meth)acrylat, 1,3-Propandioldi(meth)acrylat,
1,4-Butandioldi(meth)acrylat, 1,6-Hexandioldi(meth)acrylat, Neopentylglykoldi(meth)acrylat,
Trimethylolpropantri(meth)acrylat und Pentaerythrittetra(meth)acrylat.
Bevorzugte
Verbindungen (d2) sind 2-Hydroxyethyl(meth)acrylat, 2-Hydroxypropyl(meth)acrylat, 3-Hydroxypropyl(meth)acrylat,
4-Hydroxybutyl(meth)acrylat,
6-Hydroxyhexyl(meth)acrylat, Pentaerythrittri(meth)acrylat, 2-Aminoethyl(meth)acrylat,
2-Aminopropyl(meth)acrylat, 3-Aminopropyl(meth)acrylat, 4-Aminobutyl(meth)acrylat,
6-Aminohexyl(meth)acrylat, 2-Thioethyl(meth)acrylat und 2-Dimethylaminoethyl(meth)acrylat.
Die
Verbindungen (d1) und (d2) können
auch als Gemische eingesetzt werden, beispielsweise als technische
Gemische der Acrylierung von Pentaerythrit, die zumeist eine OH-Zahl
gemäß DIN 53240
von 99 bis 115 mg KOH/g aufweisen und überwiegend aus Pentaerythrittriacrylat
und Pentaerythrittetraacrylat bestehen, sowie untergeordnete Mengen
von Pentaerythritdiacrylat enthalten können.
Verbindungen
(e) sind gegebenenfalls von (d) verschiedene Verbindungen mit mehr
als einer radikalisch polymerisierbaren C=C-Doppelbindung.
Beispiele
dafür sind
Divinylbenzol, Butadien, Chloropren oder Isopren.
Die
Polyacrylate enthalten die Aufbaukomponenten in der Regel in folgenden
Mengen (in mol%):
- (a) 0,1 bis 50, bevorzugt
0,5 bis 40, besonders bevorzugt 1 bis 30, ganz besonders bevorzugt
5 bis 25 und insbesondere 10 bis 20 mol%,
- (b) 50 bis 99,9, bevorzugt 60 bis 99,5, besonders bevorzugt
70 bis 90, ganz besonders bevorzugt 75 bis 95 und insbesondere 80
bis 90 mol%,
- (c) 0 bis 50, bevorzugt 1 bis 40, besonders bevorzugt 5 bis
35, ganz besonders bevorzugt 10 bis 30 und insbesondere 15 bis 25
mol%,
- (d) 0 bis 5, bevorzugt 0 bis 4, besonders bevorzugt 0 bis 3,
ganz besonders bevorzugt 0,1 bis 2,5 und insbesondere 1 bis 2 mol%,
- (e) 0 bis 5, bevorzugt 0 bis 4, besonders bevorzugt 0 bis 3,
ganz besonders bevorzugt 0,1 bis 2,5 und insbesondere 1 bis 2 mol%,
mit der Maßgabe,
daß die
Summe 100 mol% ergibt.
Eine
häufige,
aber nicht die einzige Methode zur Herstellung solcher (Co)Polymerisate
ist die radikalische oder ionische (Co)Polymerisation in einem Lösungs- oder
Verdünnungsmittel.
Die
radikalische (Co)Polymerisation solcher Monomere erfolgt beispielsweise
in wäßriger Lösung in Gegenwart
von Polymerisationsinitiatoren, die unter Polymerisationsbedingungen
in Radikale zerfallen, beispielsweise Peroxodisulfate, H2O2-Redoxysysteme
oder Hydroxyperoxide, wie z.B. tert. Butylhydroperoxid oder Cumolhydroperoxid.
Die (Co)Polymerisation kann in einem weiten Temperaturbereich, gegebenenfalls unter
vermindertem oder auch unter erhöhtem
Druck in der Regel bei Temperaturen bis zu 100 °C vorgenommen werden. Der pH-Wert
des Reaktionsgemisches wird gewöhnlich
in dem Bereich von 4 bis 10 eingestellt.
Die
(Co)Polymerisation kann aber auch in anderer, dem Fachmann an sich
bekannter Weise kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt werden,
z.B. als Lösungs-,
Fällungs-,
Wasser-in-Öl-Emulsions-,
inverse Emulsions, Suspensions oder umgekehrte Suspensionspolymerisation.
Dabei
wird das Monomer/die Monomere unter Verwendung radikalischer Polymerisationsinitiatoren (co)polymerisiert.
Beispiele
sind solche, die im Polymer Handbook Aufl. 1999, Wiley & Sons, New York,
aufgeführt
sind.
Dies
sind beispielsweise Peroxodisulfate, beispielsweise Kalium-, Natrium-
oder Ammoniumperoxodisulfat, Peroxide, beispielsweise Natriumperoxid
oder Kaliumperoxid, Perborate, wie beispielsweise Ammonum-, Natrium-
oder Kaliumperborat, Monopersulfate, beispielsweise Ammonium-, Natrium-
oder Kaliumhydrogenmonopersulfat, sowie Salze der unter a4) aufgeführten Peroxycarbonsäuren, beispielsweise
Ammonium-, Natrium-, Kalium- oder Magnesium Monoperoxyphthalat.
Weiterhin
kann Wasserstoffperoxid, beispielsweise als wäßrige Lösung in einer Konzentration
von 10 bis 50 Gew%, verwendet werden.
Möglich ist
auch die Verwendung von tert. Butylhydroperoxid, tert. Amylhydroperoxid,
Cumylhydroperoxid, Peressigsäure,
Perbenzoesäure,
Monoperphthalsäure
oder meta-Chlorperbenzoesäure.
Des
weiteren ist möglich
der Einsatz von Ketonperoxiden, Dialkylperoxiden, Diacylperoxiden
oder gemischte Acyl-Alkylperoxiden Beispiele für Diacylperoxide sind Dibenzoylperoxid
und Diacetylperoxid.
Beispiele
für Dialkylperoxide
sind Di-tert-butylperoxid, Di-cumylperoxid, Bis-(α,α-dimethylbenzyl)peroxid
und Diethylperoxid.
Ein
Beispiel für
gemischte Acyl-Alkylperoxide ist tert. Butylperbenzoat. Ketonperoxide
sind beispielsweise Acetonperoxid, Butanonperoxid und 1,1'-Peroxy-bis-cyclohexanol.
Sonstige
sind beispielsweise 1,2,4-Trioxolan oder 9,10-Dihydro-9,10-epidioxidoanthracen.
Bevorzugt
sind in Radikale zerfallende Azoverbindungen, wie 2,2'-Azo-bis(isobutyronitril),
2,2'-Azobis-(2-amidinopropan)-hydrochlorid
oder 4,4'-Azo-bis-(4'-cyanpentansäure) oder
Dialkylperoxide, wie Di-tert.-Amylperoxid, Aryl-alkylperoxide, wie
tert.-Butyl-cumylperoxid, Alkyl-acylperoxide, wie tert.-Butyl-peroxy-2-ethylhexanoat,
Peroxidicarbonate, wie Di-(4-tert.-Butylcyclohexyl)peroxydicarbonat
oder Hydroperoxide.
Die
Aufbaukomponenten werden meist in Form wäßriger Lösungen oder wäßriger Emulsionen
eingesetzt, wobei die untere Konzentration durch die in der (Co)Polymerisation
vertretbare Wassermenge und die obere Konzentration durch die Löslichkeit
der betreffenden Verbindung in Wasser bestimmt ist.
Als
Lösungs-
oder Verdünnungsmittel
können
dienen z.B. Wasser, Alkohole, wie Methanol, Ethanol, n- oder iso-Propanol,
n- oder iso-Butanol, Glykole, Ketone, wie Aceton, Ethylmethylketon,
Diethylketon oder iso-Butylmethylketon. Besonders bevorzugt sind
unpolare Lösungsmittel
wie beispielsweise Xylol und dessen Isomerengemische, Shellsol® A
und Solventnaphtha. Weiterhin möglich
sind Ester oder Ketone. Beispiele dafür sind n-Butylacetat, Ethylacetat,
1-Methoxypropylacetat-2, 2-Methoxyethylacetat, 2-Ethoxyethylacetat, 2-Ethoxyethylpropionat
oder Butylglykolacetat.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Monomere vorgemischt und Initiator mit gegebenenfalls
weiteren Zusätzen
gelöst
in Lösungsmittel
zugegeben. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform ist beschrieben
in WO 01/23484 und dort besonders auf Seite 10, Z. 3 bis Z. 24
Gegebenenfalls
kann die (Co)Polymerisation in Gegenwart von Polymerisationsreglern,
wie beispielsweise Hydroxylammoniumsalze, chlorierte Kohlenwasserstoffe
und Thioverbindungen, wie z.B. tert.-Butylmercaptan, Thioglycolsäureethylacrylester,
Mercaptoethynol, Mercaptopropyltrimethoxysilan, Dodecylmercaptan, tert.-Dodecylmercaptan
oder Alkalimetallhypophosphite, durchgeführt werden. Bei der (Co)Polymerisation können diese
Regler, z. B. in Mengen von 0 bis 0,8 Gew.-Teile, bezogen auf 100
Gew.-Teile der zu (co)polymerisierenden Monomeren, eingesetzt werden,
durch die die Molmasse des entstehenden (Co)Polymers verringert
wird.
Bei
der Emulsionspolymerisation können
Dispergiermittel, ionische und/oder nichtionische Emulgatoren und/oder
Schutzkolloide bzw. Stabilisatoren als grenzflächenaktive Verbindungen verwendet
werden.
Als
solche kommen sowohl die zur Durchführung von Emulsionspolymerisationen üblicherweise
eingesetzten Schutzkolloide als auch Emulgatoren in Betracht.
Geeignete
Schutzkolloide sind beispielsweise Polyvinylalkohole, Cellulosederivate
oder Vinylpyrrolidon enthaltende Copolymerisate. Eine ausführliche
Beschreibung weiterer geeigneter Schutzkolloide findet sich in Houben-Weyl,
Methoden der organischen Chemie, Band XIV/1, makromolekulare Stoffe,
Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart, 1969, S. 411 bis 420. Selbstverständlich können auch
Gemische aus Emulgatoren und/oder Schutzkolloiden verwendet werden.
Vorzugsweise werden als Dispergiermittel ausschließlich Emulgatoren
eingesetzt, deren relative Molekulargewichte im Unterschied zu den
Schutzkolloiden üblicherweise
unter 1000 liegen. Sie können
sowohl anionischer, kationischer oder nichtionischer Natur sein.
Selbstverständlich müssen im
Falle der Verwendung von Gemischen granzflächenaktiver Substanzen die
Einzelkomponenten miteinander verträglich sein, was im Zweifelsfall
an Hand weniger Vorversuche überprüft werden
kann. Im allgemeinen sind anionische Emulgatoren untereinander und
mit nichtionischen Emulgatoren verträglich.
Desgleichen
gilt auch für
kationische Emulgatoren, während
anionische und kationische Emulgatoren meistens miteinander unverträglich sind.
Gebräuchliche
Emulgatoren sind z.B. ethoxylierte Mono-, Di- und Tri-Alkylphenole
(Ethoxylierungsgrad: 3 bis 100,: C4 bis
C12), ethoxylierte Fettalkohole (Ethoxylierungsgrad:
3 bis 100, Alkylrest: C8 bis C18),
sowie Alkali- und Ammoniumsalze von Alkylsulfaten (Alkylrest: C8 bis C16) von Schwefelsäurehalbestern
ethoxylierter Alkylphenole (Ethoxylierungsgrad: 3 bis 100, Alkylrest:
C4 bis C12), von Alkylsulfonsäuren (Alkylrest:
C12 bis C18) und
von Alkylacrylsulfonsäuren
(Alkylrest: C9 bis C18).
Weitere geeignete Emulgatoren wie Sulfobernsteinsäureester
finden sich in Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Band
XIV/1, Makromolekulare Stoffe, Georg-Thieme Verlag, Stuttgart, 1961,
Seiten 192 bis 208.
In
der Regel beträgt
die Menge an eingesetzten Dispergiermittel 0,5 bis 6, vorzugsweise
1 bis 3 Gew.-% bezogen auf die radikalisch zu polymerisierenden
Monomeren.
Die
erhaltenen Polymere, Polymerlösungen
oder Polymerdispersionen können
zusätzlich
chemisch und/oder physikalisch desodoriert werden.
Eventuell
enthaltene Schutzgruppen in den Verbindungen A werden nach deren
Herstellung und bevorzugt vor Umsetzung mit den Verbindungen B entfernt.
Gängige
methoden zur Entfernung der Schutzgruppen sind beispielsweise beschrieben
in Theodora W. Greene, Protective Groups in Organic Synthesis, 3rd
ed., Wiley New York, 1999 oder in Philip J. Kocienski, Protecting
Groups, Thieme Stuttgart 2000.
Im
Fall der tertiären
Alkylgruppen, insbesondere von Phenolen, werden die schutzgruppenhaltigen Verbindungen
A bevorzugt mit mindestens einer Säure bei einer Temperatur von
20 bis 100 °C,
bevorzugt von 20 bis 80 °C
und besonders bevorzugt von 40 bis 70 °C über einen Zeitraum von 10 Minuten
bis mehreren Stunden erwärmt.
Geeignete
Säuren
sind Schwefelsäure,
Phosphorsäure,
Mineralsäuren
wie beispielsweise Salzsäure, Alkyl-
oder Arylsulfonsäure,
beispielsweise Methan-, Trifluormethan-, Benzol-, para-Toluol- oder
Dodecylbenzolsulfonsäure,
Carbonsäuren
wie Essigsäure,
oder stark sauer Ionentauscher.
Bevorzugt
wird die Spaltung in Gegenwart mindestens eines Reduktionsmittels
durchgeführt,
beispielsweise solchen, wie sie beschrieben sind in WO 03/35596
von S. 5, Z. 36 bis S. S. 9, Z. 7 und S. 13, Z. 5 bis Z. 30. Bevorzugt
ist die Gegenwart von Triphenylphosphin, Triphenylphosphit, Hypophosphorige
Säure oder
Triethylphosphit, besonders bevorzugt von Hypophosphoriger Säure.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Spaltung der Schutzgruppen unter einem unter den Reaktionsbedingungen
inerten Gas durchgeführt.
Im
Fall der Acylgruppen als Schutzgruppen, insbesondere von Phenolen,
werden die schutzgruppenhaltigen Verbindungen A bevorzugt mit mindestens
einer Base, beispielsweise Natronlauge, Kalilauge oder Kalkmilch,
bei einer Temperatur von 20 bis 100 °C, bevorzugt von 20 bis 80 °C und besonders
bevorzugt von 40 bis 70 °C über einen
Zeitraum von 10 Minuten bis mehreren Stunden erwärmt.
Im
Fall der Silylgruppen als Schutzgruppen, insbesondere von Phenolen,
werden die schutzgruppenhaltigen Verbindungen A bevorzugt mit mindestens
einer Säure
oder einer fluoridhaltigen Verbindung, wie z.B. NaF, Ammoniumfluorid
oder Tetrabutylammoniumfluorid, bei einer Temperatur von 20 bis
100 °C,
bevorzugt von 20 bis 80 °C
und besonders bevorzugt von 40 bis 70 °C über einen Zeitraum von 10 Minuten
bis mehreren Stunden erwärmt.
Neben
der Bindemittelkomponente A muß noch
mindestens eine weitere Komponente B anwesend sein, die mindestens
ein Di- oder Polyisocyanat enthält.
Dies
können
beispielsweise solche Di- oder Polyisocyanate sein, wie sie oben
bei den Polyurethanen aufgeführt
sind. Bevorzugt Di- und Polyisocyanate sind 1,6-Diisocyanatohexan und Isophorondiisocyanat
sowie deren Polyisocyanate wie oben aufgeführt, insbesondere deren Isocyanurate.
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
die Komponente B mindestens ein Polyisocyanat, das mindestens eine
Verbindung mit mindestens einer gegenüber Isocyanat reaktiven Gruppe
und mindestens einer radikalisch polymerisierbaren ungesättigten
Gruppe zumindest teilweise über
Allophanatgruppen gebunden enthält.
Derartige
Polyisocyanate enthalten einen Gehalt an Allophanatgruppen (berechnet
als C2N2HO3 = 101 g/mol) von 1 bis 28 Gew%, bevorzugt
von 3 bis 25 Gew%.
Von
der Verbindung mit mindestens einer gegenüber Isocyanat reaktiven Gruppe
und mindestens einer radikalisch polymerisierbaren ungesättigten
Gruppe, die Aufbaukomponenten dieser Polyisocyanate bilden, sind
mindestens 20 mol%, bevorzugt mindestens 25 mol%, besonders bevorzugt
mindestens 30 mol%, ganz besonders bevorzugt mindestens 35 mol%,
insbesondere mindestens 40 mol% und speziell mindestens 50 mol%
an Allophanatgruppen gebunden.
Diese
Polyisocyanate weisen in der Regel ein zahlenmittleres Molgewicht
Mn von weniger als 10000 g/mol, bevorzugt
von weniger als 5000 g/mol, besonders bevorzugt von weniger als
4000 und ganz besonders bevorzugt von weniger als 2000 g/mol auf
(bestimmt durch Gelpermeationschromatographie mit Tetrahydrofuran
und Polystyrol als Standard).
Die
Verbindungen mit mindestens einer gegenüber Isocyanat reaktiven Gruppe
und mindestens einer radikalisch polymerisierbaren ungesättigten
Gruppe können
z.B. Monoester von α,β-ungesättigten
Carbonsäuren,
wie Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Crotonsäure,
Itaconsäure,
Fumarsäure,
Maleinsäure,
Acrylamidoglykolsäure,
Methacrylamidoglykolsäure
oder Vinylether, bevorzugt (Meth)Acrylsäure und besonders bevorzugt Acrylsäure mit
Di- oder Polyolen sein, die vorzugsweise 2 bis 20 C-Atome und wenigstens
zwei Hydroxygruppen aufweisen, wie Ethylenglykol, Diethylenglykol,
Triethylenglykol, 1,2-Propylenglykol, 1,3-Propylenglykol, 1,1-Dimethyl-1,2-Ethandiol,
Dipropylenglykol, Triethylenglykol, Tetraethylenglykol, Pentaethylenglykol,
Tripropylenglykol, 1,2-, 1,3-oder 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol,
Neopentylglykol, 1,6-Hexandiol, 2-Methyl-1,5-pentandiol, 2-Ethyl-1,4-butandiol,
1,4-Dimethylolcyclohexan, 2,2-Bis(4-hydroxycyclohexyl)propan, Glycerin,
Trimethylolethan, Trimethylolpropan, Trimethylolbutan, Pentaerythrit,
Ditrimethylolpropan, Erythrit, Sorbit, Poly-THF mit einem Molgewicht
zwischen 162 und 2000, Poly-1,3-propandiol mit einem Molgewicht zwischen
134 und 400 oder Polyethylenglykol mit einem Molgewicht zwischen
238 und 458. Weiterhin können auch
Ester oder Amide der (Meth)acrylsäure mit Aminoalkoholen z. B.
2-Aminoethanol, 2-(Methylamino)ethanol, 3-Amino-1-propanol, 1-Amino-2-propanol
oder 2-(2-Aminoethoxy)ethanol, 2-Mercaptoethanol oder Polyaminoalkane,
wie Ethylendiamin oder Diethylentriamin, oder Vinylessigsäure verwendet
werden.
Bevorzugt
verwendet werden 2-Hydroxyethyl(meth)acrylat, 2- oder 3-Hydroxypropyl(meth)acrylat, 1,4-Butandiolmono(meth)acrylat,
Neopentylglykolmono(meth)acrylat, 1,5-Pentandiolmono(meth)acrylat, 1,6-Hexandiolmono(meth)acrylat,
Glycerinmono- und di(meth)acrylat, Trimethylolpropanmono- und di(meth)acrylat,
Pentaerythritmono-, -di- und -tri(meth)acrylat sowie 4-Hydroxybutylvinylether,
2-Aminoethyl(meth)acrylat, 2-Aminopropyl(meth)acrylat, 3-Aminopropyl(meth)acrylat,
4-Aminobutyl(meth)acrylat, 6-Aminohexyl(meth)acrylat,
2-Thioethyl(meth)acrylat, 2-Aminoethyl(meth)acrylamid,
2-Aminopropyl(meth)acrylamid, 3-Amino-propyl(meth)-acrylamid, 2-Hydroxyethyl(meth)acrylamid,
2-Hydroxy-propyl(meth)acrylamid oder 3-Hydroxypropyl(meth)acrylamid. Besonders
bevorzugt sind 2-Hydroxyethylacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat, 2- oder 3-Hydroxypropylacrylat,
1,4-Butandiolmonoacrylat, 3-(Acryloyloxy)-2-hydroxypropyl(meth)acrylat
sowie die Monoacrylate von Polyethylenglykol der Molmasse von 106
bis 238.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Verbindung mit mindestens einer gegenüber Isocyanat reaktiven Gruppe
und mindestens einer radikalisch polymerisierbaren ungesättigten
Gruppe ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus 2-Hydroxyethylacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat,
2- oder 3-Hydroxypropylacrylat und 1,4-Butandiolmonoacrylat, 1,2-
oder 1,3-Diacrylat von Glycerin, Trimethylolpropandiacrylat, Pentaerythrittriacrylat,
Ditrimethylolpropantriacrylat und Dipentaerythritpentaacrylat, bevorzugt
aus 2-Hydroxyethylacrylat und 2-Hydroxyethylmethacrylat.
Die
Bildung des Addukts aus isocyanatgruppenhaltiger Verbindung und
der Verbindung mit mindestens einer gegenüber Isocyanat reaktiven Gruppe
und mindestens einer radikalisch polymerisierbaren ungesättigten
Gruppe erfolgt in der Regel durch Mischen der Komponenten in beliebiger
Reihenfolge, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur.
Bevorzugt
wird dabei die Verbindung, die gegenüber Isocyanatgruppen reaktive
Gruppen enthält,
zu der isocyanatgruppenhaltigen Verbindung zugegeben, bevorzugt
in mehreren Schritten.
Besonders
bevorzugt wird die isocyanatgruppenhaltige Verbindung vorgelegt
und die Verbindungen, die gegenüber
Isocyanat reaktive Gruppen enthalten, zugegeben. Nachfolgend können gegebenenfalls
gewünschte
weitere Komponenten zugegeben werden.
In
der Regel wird die Reaktion bei Temperaturen zwischen 5 und 100 °C, bevorzugt
zwischen 20 bis 90 °C
und besonders bevorzugt zwischen 40 und 80°C und insbesondere zwischen
60 und 80 °C
durchgeführt.
Bevorzugt
wird dabei unter wasserfreien Bedingungen gearbeitet.
Wasserfrei
bedeutet dabei, daß der
Wassergehalt im Reaktionssystem nicht mehr als 5 Gew% beträgt, bevorzugt
nicht mehr als 3 Gew% und besonders bevorzugt nicht mehr als 1 Gew%,
ganz besonders bevorzugt nicht mehr als 0,75 und insbesondere nicht
mehr als 0,5 Gew%.
Bevorzugt
wird die Reaktion in Gegenwart mindestens eines sauerstoffhaltigen
Gases durchgeführt, z.B.
Luft oder Luft-Stickstoff-Gemische oder Gemische aus Sauerstoff
oder einem sauerstoffhaltigen Gas mit einem unter den Reaktionsbedingungen
inerten Gas, die einen Sauerstoffgehalt unter 15, bevorzugt unter
12, besonders bevorzugt unter 10, ganz besonders bevorzugt unter
8 und insbesondere unter 6 Vol% aufweisen.
Die
Reaktion kann auch in Gegenwart eines inerten Solvens durchgeführt werden,
z.B. Aceton, iso-Butyl-methylketon, Toluol, Xylol, Butylacetat,
Methoxypropylacetat oder Ethoxyethylacetat. Bevorzugt wird die Reaktion
jedoch in Abwesenheit eines Solvens durchgeführt.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Umsetzung unter Allophanatisierungsbedingungen durchgeführt.
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
werden solche Verbindungen eingesetzt, wie in der WO 00/39183, S.4,
Z. 3 bis S. 10, Z. 19 beschrieben, deren Offenbarung hiermit Bestandteil
der vorliegenden Schrift sei. Besonders bevorzugt sind unter diesen
solche Verbindungen, die als Aufbaukomponenten mindestens ein Allophanatgruppen
aufweisendes, (cyclo)aliphatisches Isocyanat und mindestens ein
Hydroxyalkyl(meth)acrylat aufweisen, ganz besonders bevorzugt die
Produkte Nr. 1 bis 9 in Tabelle 1 auf S. 24 der WO 00/39183.
Die
Bindemittelkomponenten A und B werden in der Regel in etwa äquimolaren
Mengen vermischt, so daß das
Verhältnis
von (Y) und (Z)-Gruppen (in Summe) zu Isocyanatgruppen in B von
5:1 bis 1:2 beträgt,
bevorzugt von 3:1 bis 1:1,5, besonders bevorzugt von 2:1 bis 1:1,2,
ganz besonders bevorzugt 1,5:1 bis 1:1,1 und insbesondere 1,2:1
bis 1:1,1.
Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der
Bindemittelkomponenten A und B in Beschichtungsmittelformulierungen
zur Herstellung von Beschichtungen, die einen durch Energieeintrag
reparablen Effekt aufweisen.
Neben
den Komponenten A und B können
derartige Beschichtungsmittelformulierungen noch enthalten:
- – gegebenenfalls
mindestens eine Verbindung mit einer oder mehr als einer radikalisch
polymerisierbaren Doppelbindung,
- – gegebenenfalls
mindestens einen Photoinitiator und
- – gegebenenfalls
weitere lacktypische Additive.
Verbindungen
mit einer oder mehr als einer radikalisch polymerisierbaren Doppelbindung
sind beispielsweise solche Verbindungen, die 1 bis 6, bevorzugt
1 bis 4 und besonders bevorzugt 1 bis 3 radikalisch polymerisationsfähige Gruppen
aufweisen.
Radikalisch
polymerisationsfähige
Gruppen sind beispielsweise Vinylether- oder (Meth)Acrylat-Gruppen,
bevorzugt (Meth)Acrylat-Gruppen und besonders bevorzugt Acrylat-Gruppen.
Radikalisch
polymerisationsfähige
Verbindungen werden häufig
unterteilt in monofunktionelle (Verbindung mit einer radikalisch
polymerisierbaren Doppelbindung) und multifunktionelle (Verbindung
mit mehr als einer radikalisch polymerisierbaren Doppelbindung),
polymerisationsfähige
Verbindungen.
Monofunktionelle,
polymerisationsfähige
Verbindungen sind solche mit genau einer radikalisch polymerisationsfähigen Gruppe,
multifunktionelle, polymerisationsfähige Verbindungen solche mit
mehr als einer, bevorzugt mit mindestens zwei radikalisch polymerisationsfähigen Gruppen.
Monofunktionelle,
polymerisationsfähige
Verbindungen sind beispielsweise Ester der (Meth)acrylsäure mit
Alkoholen, die 1 bis 20 C-Atome aufweisen, z.B. (Meth)acrylsäuremethylester,
(Meth)acrylsäureethylester,
(Meth)acrylsäurebutylester,
(Meth)acrylsäure-2-ethylhexylester,
2-Hydroxyethyl(meth)acrylat, 2-Hydroxypropyl(meth)acrylat, 4-Hydroxybutyl(meth)acrylat,
Dihydrodicyclopentadienylacrylat, Vinylaromatische Verbindungen,
z.B. Styrol, Divinylbenzol, α,β-ungesättigte Nitrile,
z.B. Acrylnitril, Methacrylnitril, α,β-ungesättigte Aldehyde, z.B. Acrolein,
Methacrolein, Vinylester, z.B. Vinylacetat, Vinylpropionat, halogenierte
ethylenisch ungesättigte
Verbindungen, z.B. Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, konjugierte ungesättigte Verbindungen,
z.B. Butadien, Isopren, Chloropren, einfach ungesättigte Verbindungen,
z.B. Ethylen, Propylen, 1-Buten, 2-Buten, iso-Buten, cyclische einfach
ungesättigte
Verbindungen, z.B. Cyclopenten, Cyclohexen, Cyclododecen, N-Vinylformamid,
Allylessigsäure,
Vinylessigsäure,
monoethylenisch ungesättigten
Carbonsäuren
mit 3 bis 8 C-Atomen sowie deren wasserlöslichen Alkalimetall-, Erdalkalimetall-
oder Ammoniumsalze wie beispielsweise:
Acrylsäure, Methacrylsäure, Dimethylacrylsäure, Ethacrylsäure, Maleinsäure, Citraconsäure, Methylenmalonsäure, Crotonsäure, Fumarsäure, Mesaconsäure und
Itaconsäure,
Maleinsäure,
N-Vinylpyrrolidon, N-Vinyllactame, wie z.B. N-Vinylcaprolactam,
N-Vinyl-N-Alkyl-carbonsäureamide
oder N-Vinyl-carbonsäureamide,
wie z. B. N-Vinyl-acetamid,
N-Vinyl-N-methylformamid und N-Vinyl-N-methylacetamid oder Vinylether,
z.B. Methylvinylether, Ethylvinylether, n-Propylvinylether, iso-Propylvinylether,
n-Butylvinylether, sek-Butylvinylether, iso-Butylvinylether, tert-Butylvinylether,
4-Hydroxybutylvinylether, sowie Gemische davon.
Unter
diesen bevorzugt sind die Ester der (Meth)Acrylsäure, besonders bevorzugt sind
(Meth)acrylsäuremethylester,
(Meth)acrylsäureethylester,
(Meth)acrylsäure-n-butylester,
(Meth)acrylsäure-2-ethylhexylester
und 2-Hydroxyethylacrylat, ganz besonders bevorzugt sind (Meth)acrylsäure-n-butylester,
(Meth)acrylsäure-2-ethylhexylester
und 2-Hydroxyethylacrylat und insbesondere 2-Hydroxyethylacrylat.
(Meth)Acrylsäure steht
in dieser Schrift für
Methacrylsäure
und Acrylsäure,
bevorzugt für
Acrylsäure.
Multifunktionelle,
polymerisationsfähige
Verbindungen sind bevorzugt multifunktionelle (Meth)acrylate, die
mehr als 1, bevorzugt 2 – 10,
besonders bevorzugt 2 – 6,
ganz besonders bevorzugt 2 – 4
und insbesondere 2 – 3
(Meth)acrylatgruppen, bevorzugt Acrylatgruppen tragen.
Dies
können
beispielsweise Ester der (Meth)acrylsäure mit entsprechend mindestens
zweiwertigen Polyalkoholen sein.
Derartige
Polyalkohole sind beispielsweise mindestens zweiwertige Polyole,
Polyether- oder
Polyesterole oder Polyacrylatpolyole mit einer mittleren OH-Funktionalität von mindestens
2, bevorzugt 3 bis 10, geeignet.
Beispiele
für multifunktionelle,
polymerisationsfähige
Verbindungen sind Ethylenglykoldiacrylat, 1,2-Propandioldiacrylat,
1,3-Propandioldiacrylat, 1,4-Butandioldiacrylat, 1,3-Butandioldiacrylat,
1,5-Pentandioldiacrylat, 1,6-Hexandioldiacrylat, 1,8-Octandioldiacrylat,
Neopentylglykoldiacrylat, 1,1-, 1,2-, 1,3- und 1,4-Cyclohexandimethanoldiacrylat,
1,2-, 1,3- oder 1,4-Cyclohexandioldiacrylat, Trimethylolpropantriacrylat, Ditrimethylolpropanpenta-
oder -hexaacrylat, Pentaerythrittri- oder -tetraacrylat, Glycerindi- oder triacrylat,
sowie Di- und Polyacrylate von Zuckeralkoholen, wie beispielsweise
Sorbit, Mannit, Diglycerol, Threit, Erythrit, Adonit (Ribit), Arabit
(Lyxit), Xylit, Dulcit (Galactit), Maltit oder Isomalt, oder von
Polyesterpolyolen, Polyetherolen, Poly-THF mit einer Molmasse zwischen
162 und 2000, Poly-1,3-Propandiol mit einer Molmasse zwischen 134
und 2000, Polyethylenglykol mit einer Molmasse zwischen 106 und
2000, sowie Epoxy(meth)acrylate, Urethan(meth)acrylate oder Polycarbonat(meth)acrylate.
Weitere
Beispiele sind (Meth)Acrylate von Verbindungen der Formel (VIIIa)
bis (VIIIc),
worin
R
7 und R
8 unabhängig voneinander
Wasserstoff oder gegebenenfalls durch Aryl, Alkyl, Aryloxy, Alkyloxy,
Heteroatome und/oder Heterocyclen substituiertes C
1-C
18-Alkyl,
k, l, m, q unabhängig voneinander
je für
eine ganze Zahl von 1 bis 10, bevorzugt 1 bis 5 und besonders bevorzugt
1 bis 3 steht und
jedes X
i für i = 1
bis k, 1 bis I, 1 bis m und 1 bis q unabhängig voneinander ausgewählt sein
kann aus der Gruppe -CH
2-CH
2-O-,
-CH
2-CH(CH
3)-O-,
-CH(CH
3)-CH
2-O-,
-CH
2-C(CH
3)
2-O-, -C(CH
3)
2-CH
2-O-,
-CH
2-CHVin-O-, -CHVin-CH
2-O-,
-CH
2-CHPh-O- und -CHPh-CH
2-O-,
bevorzugt aus der Gruppe -CH
2-CH
2-O-, -CH
2-CH(CH
3)-O- und -CH(CH
3)-CH
2-O-, und besonders bevorzugt -CH
2-CH
2-O-,
worin
Ph für
Phenyl und Vin für
Vinyl steht.
Dann
bedeuten gegebenenfalls durch Aryl, Alkyl, Aryloxy, Alkyloxy, Heteroatome
und/oder Heterocyclen substituiertes C1-C18-Alkyl beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl,
Isopropyl, n-Butyl, sec-Butyl, tert.-Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl,
Octyl, 2-Etylhexyl, 2,4,4-Trimethylpentyl, Decyl, Dodecyl, Tetradecyl,
Hetadecyl, Octadecyl, 1,1-Dimethylpropyl, 1,1-Dimethylbutyl, 1,1,3,3-Tetramethylbutyl,
bevorzugt Methyl, Ethyl oder n-Propyl, ganz besonders bevorzugt
Methyl oder Ethyl.
Bevorzugt
handelt es sich dabei um (Meth)Acrylate von ein- bis zwanzigfach
und besonders bevorzugt drei- bis zehnfach ethoxyliertem, propoxyliertem
oder gemischt ethoxyliertem und propoxyliertem und insbesondere
ausschließlich
ethoxyliertem Neopentylglykol, Trimethylolpropan, Trimethylolethan
oder Pentaerythrit.
Bevorzugte
multifunktionelle, polymerisationsfähige Verbindungen sind Ethylenglykoldiacrylat, 1,2-Propandioldiacrylat,
1,3-Propandioldiacrylat, 1,4-Butandioldiacrylat, 1,6-Hexandioldiacrylat,
Trimethylolpropantriacrylat, Pentaerythrittetraacrylat, Polyestepolyolenacrylate,
Polyetherolacrylate und Triacrylat von ein- bis zwanzigfach alkoxyliertem,
besonders bevorzugt ethoxyliertem Trimethylolpropan.
Ganz
besonders bevorzugte multifunktionelle, polymerisationsfähige Verbindungen
sind 1,4-Butandioldiacrylat, 1,6-Hexandioldiacrylat, Trimethylolpropantriacrylat,
Pentaerythrittetraacrylat und Triacrylat von ein- bis zwanzigfach
ethoxyliertem Trimethylolpropan.
Polyesterpolyole,
sind z.B. aus Ullmanns Encyklopädie
der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 19, S. 62 bis 65 bekannt.
Bevorzugt werden Polyesterpolyole eingesetzt, die durch Umsetzung
von zweiwertigen Alkoholen mit zweiwertigen Carbonsäuren erhalten
werden. Anstelle der freien Polycarbonsäuren können auch die entsprechenden
Polycarbonsäureanhydride
oder entsprechende Polycarbonsäureester
von niederen Alkoholen oder deren Gemische zur Herstellung der Polyesterpolyole
verwendet werden. Die Polycarbonsäuren können aliphatisch, cycloaliphatisch,
araliphatisch, aromatisch oder heterocyclisch sein und gegebenenfalls,
z.B. durch Halogenatome, substituiert und/oder ungesättigt sein.
Als Beispiele hierfür
seien genannt:
Oxalsäure,
Maleinsäure,
Fumarsäure,
Bernsteinsäure,
Glutarsäure,
Adipinsäure,
Sebacinsäure,
Dodekandisäure,
o-Phthalsäure,
Isophthalsäure,
Terephthalsäure,
Trimellithsäure,
Azelainsäure,
1,4-Cyclohexandicarbonsäure
oder Tetrahydrophthalsäure,
Korksäure,
Azelainsäure,
Phthalsäureanhydrid,
Tetrahydrophthalsäureanhydrid,
Hexa hydrophthalsäureanhydrid,
Tetrachlorphthalsäureanhydrid,
Endomethylentetrahydrophthalsäureanhydrid,
Glutarsäureanhydrid,
Maleinsäureanhydrid,
dimere Fettsäuren,
deren Isomere und Hydrierungsprodukte sowie veresterbare Derivate,
wie Anhydride oder Dialkylester, beispielsweise C1-C4-Alkylester, bevorzugt Methyl-, Ethyl- oder
n-Butylester, der
genannten Säuren
eingesetzt werden. Bevorzugt sind Dicarbonsäuren der allgemeinen Formel
HOOC-(CH2)y-COOH,
wobei y eine Zahl von 1 bis 20, bevorzugt eine gerade Zahl von 2
bis 20 ist, besonders bevorzugt Bernsteinsäure, Adipinsäure, Sebacinsäure und
Dodecandicarbonsäure.
Als
mehrwertige Alkohole kommen zur Herstellung der Polyesterole in
Betracht 1,2-Propandiol, Ethylenglykol, 2,2-Dimethyl-1,2-Ethandiol,
1,3-Propandiol, 1,2-Butandiol, 1,3-Butandiol, 1,4-Butandiol, 3-Methylpentan-1,5-diol,
2-Ethylhexan-1,3-diol, 2,4-Diethyloctan-1,3-diol, 1,6-Hexandiol,
Poly-THF mit einer Molmasse zwischen 162 und 2000, Poly-1,3-propandiol
mit einer Molmasse zwischen 134 und 2000, Poly-1,2-propandiol mit einer Molmasse zwischen
134 und 2000, Polyethylenglykol mit einer Molmasse zwischen 106
und 458, Neopentylglykol, Hydroxypivalinsäureneopentylglykolester, 2-Ethyl-1,3-Propandiol,
2-Methyl-1,3-Propandiol, 2,2-Bis(4-hydroxycyclohexyl)propan, 1,1-,
1,2-, 1,3- und 1,4-Cyclohexandimethanol, 1,2-, 1,3- oder 1,4-Cyclohexandiol,
Trimethylolbutan, Trimethylolpropan, Trimethylolethan, Neopentylglykol,
Pentaerythrit, Glycerin, Ditrimethylolpropan, Dipentaerythrit, Sorbit,
Mannit, Diglycerol, Threit, Erythrit, Adonit (Ribit), Arabit (Lyxit),
Xylit, Dulcit (Galactit), Maltit oder Isomalt, die gegebenenfalls
wie oben beschrieben alkoxyliert sein können.
Bevorzugt
sind Alkohole der allgemeinen Formel HO-(CH2)x-OH, wobei x eine Zahl von 1 bis 20, bevorzugt
eine gerade Zahl von 2 bis 20 ist. Bevorzugt sind Ethylenglycol,
Butan-1,4-diol, Hexan-1,6-diol, Octan-1,8-diol und Dodecan-1,12-diol.
Weiterhin bevorzugt ist Neopentylglykol.
Ferner
kommen auch Polycarbonat-Diole, wie sie z.B. durch Umsetzung von
Phosgen mit einem Überschuß von den
als Aufbaukomponenten für
die Polyesterpolyole genannten niedermolekularen Alkohole erhalten
werden können,
in Betracht.
Geeignet
sind auch Polyesterdiole auf Lacton-Basis, wobei es sich um Homo-
oder Mischpolymerisate von Lactonen, bevorzugt um endständige Hydroxylgruppen
aufweisende Anlagerungsprodukte von Lactonen an geeignete difunktionelle
Startermoleküle
handelt. Als Lactone kommen bevorzugt solche in Betracht, die sich
von Verbindungen der allgemeinen Formel HO-(CH2)z-COOH ableiten, wobei z eine Zahl von 1
bis 20 ist und ein H-Atom einer Methyleneinheit auch durch einen
C1- bis C4-Alkylrest
substituiert sein kann. Beispiele sind ε-Caprolacton, β-Propiolacton,
gamma-Butyrolacton und/oder Methyl-ε-caprolacton, 4-Hydroxybenzoesäure, 6-Hydroxy-2-naphthalinsäure oder
Pivalolacton sowie deren Gemische. Geeignete Starterkomponenten
sind z.B. die vorstehend als Aufbaukomponente für die Polyesterpolyole genannten
niedermolekula ren zweiwertigen Alkohole. Die entsprechenden Polymerisate
des ε-Caprolactons
sind besonders bevorzugt. Auch niedere Polyesterdiole oder Polyetherdiole
können
als Starter zur Herstellung der Lacton-Polymerisate eingesetzt sein.
Anstelle der Polymerisate von Lactonen können auch die entsprechenden,
chemisch äquivalenten Polykondensate
der den Lactonen entsprechenden Hydroxycarbonsäuren, eingesetzt werden.
Weiterhin
kann es sich bei der multifunktionellen, polymerisationsfähigen Verbindung
wie oben aufgeführt
um Urethan(meth)acrylate, Epoxy(meth)acrylate oder Carbonat(meth)acrylate
handeln.
Urethan(meth)acrylate
sind z.B. erhältlich
durch Umsetzung von Polyisocyanaten mit Hydroxyalkyl(meth)acrylaten
oder -vinylethern und gegebenenfalls Kettenverlängerungsmitteln wie Diolen,
Polyolen, Diaminen, Polyaminen oder Dithiolen oder Polythiolen.
In Wasser ohne Zusatz von Emulgatoren dispergierbare Urethan(meth)acrylate
enthalten zusätzlich
noch ionische und/oder nichtionische hydrophile Gruppen, welche z.B.
durch Aufbaukomponenten wie Hydroxycarbonsäuren ins Urethan eingebracht
werden.
Derartige
Urethan(meth)acrylate enthalten als Aufbaukomponenten im wesentlichen:
- (I) mindestens ein organisches aliphatisches,
aromatisches oder cycloaliphatisches Di- oder Polyisocyanat,
- (II) mindestens eine Verbindung mit mindestens einer gegenüber Isocyanat
reaktiven Gruppe und mindestens einer radikalisch polymerisierbaren
ungesättigten
Gruppe und
- (III) gegebenenfalls mindestens eine Verbindung mit mindestens
zwei gegenüber
Isocyanat reaktiven Gruppen.
Mögliche einsetzbare
Komponenten (I), (II) und (III) können die gleichen sein, wie
oben für
die Polyurethane beschrieben.
Die
Urethan(meth)acrylate haben vorzugsweise ein zahlenmittleres Molgewicht
Mn von 500 bis 20 000, insbesondere von
500 bis 10 000 besonders bevorzugt 600 bis 3000 g/mol (bestimmt
durch Gelpermeationschromatographie mit Tetrahydrofuran und Polystyrol
als Standard).
Die
Urethan(meth)acrylate haben vorzugsweise einen Gehalt von 1 bis
5, besonders bevorzugt von 2 bis 4 Mol (Meth)acrylgruppen pro 1000
g Urethan(meth)acrylat.
Epoxid(meth)acrylate
sind erhältlich
durch Umsetzung von Epoxiden mit (Meth)acrylsäure. Als Epoxide in Betracht
kommen z.B epoxidierte Olefine, aromatische Glycidylether oder aliphatische
Glycidylether, bevorzugt solche von aromatischen oder aliphatischen
Glycidylethern.
Epoxidierte
Olefine können
beispielsweise sein Ethylenoxid, Propylenoxid, iso-Butylenoxid,
1-Butenoxid, 2-Butenoxid, Vinyloxiran, Styroloxid oder Epichlorhydrin,
bevorzugt sind Ethylenoxid, Propylenoxid, iso-Butylenoxid, Vinyloxiran,
Styroloxid oder Epichlorhydrin, besonders bevorzugt Ethylenoxid,
Propylenoxid oder Epichlorhydrin und ganz besonders bevorzugt Ethylenoxid
und Epichlorhydrin.
Aromatische
Glycidylether sind z.B. Bisphenol-A-diglycidylether, Bisphenol-F-diglycidylether,
Bisphenol-B-diglycidylether, Bisphenol-S-diglycidylether, Hydrochinondiglycidylether,
Alkylierungsprodukte von Phenol/Dicyclopentadien, z.B. 2,5-bis[(2,3-Epoxypropoxy)phenyl]octahydro-4,7-methano-5H-inden)
(CAS-Nr. (13446-85-0)), Tris[4-(2,3-epoxypropoxy)phenyl]methan
Isomere)CAS-Nr. [66072-39-7]), Phenol basierte Epoxy Novolake (CAS-Nr.
[9003-35-4]) und Kresol basierte Epoxy Novolake (CAS-Nr. [37382-79-9)).
Aliphatische
Glycidylether sind beispielsweise 1,4-Butandioldiglycidether, 1,6-Hexandioldiglycidylether,
Trimethylolpropantriglycidylether, Pentaerythrittetraglycidylether,
1,1,2,2-tetrakis[4-(2,3-epoxypropoxy)phenyl]ethan (CAS-Nr. [27043-37-4]),
Diglycidylether von Polypropylenglykol (α,ω-bis(2,3-epoxypropoxy)poly(oxypropylen)
(CAS-Nr. [16096-30-3]) und von hydriertem Bisphenol A (2,2-bis[4-(2,3-epoxypropoxy)cyclohexyljpropan,
CAS-Nr. [13410-58-7]).
Die
Epoxid(meth)acrylate und -vinylether haben vorzugsweise ein zahlenmittleres
Molgewicht Mn von 200 bis 20000, besonders
bevorzugt von 200 bis 10000 g/mol und ganz besonders bevorzugt von
250 bis 3000 g/mol; der Gehalt an (Meth)acryl- oder Vinylethergruppen
beträgt
vorzugsweise 1 bis 5, besonders bevorzugt 2 bis 4 pro 1000 g Epoxid(meth)acrylat
oder Vinyletherepoxid (bestimmt durch Gelpermeationschromatographie
mit Polystyrol als Standard und Tetrahydrofuran als Elutionsmittel).
Carbonat(meth)acrylate
enthalten im Mittel vorzugsweise 1 bis 5, insbesondere 2 bis 4,
besonders bevorzugt 2 bis 3 (Meth)acrylgruppen und ganz besonders
bevorzugt 2(Meth)acrylgruppen.
Das
zahlenmittlere Molekulargewicht Mn der Carbonat(meth)acrylate
ist vorzugsweise kleiner 3000 g/mol, besonders bevorzugt kleiner
1500 g/mol, besonders bevorzugt kleiner 800 g/mol (bestimmt durch
Gelpermeationschromatgraphie mit Polystyrol als Standard, Lösemittel
Tetrahydrofuran).
Die
Carbonat(meth)acrylate sind in einfacher Weise erhältlich durch
Umesterung von Kohlensäureestern
mit mehrwertigen, vorzugsweise zweiwertigen Alkoholen (Diolen, z.B.
Hexandiol) und anschließende Veresterung
der freien OH-Gruppen mit (Meth)acrylsäure oder auch Umesterung mit
(Meth)acrylsäureestern, wie
es z.B. in EP-A 92 269 beschrieben ist. Erhältlich sind sie auch durch
Umsetzung von Phosgen, Hamstoffderivaten mit mehrwertigen, z.B.
zweiwertigen Alkoholen.
In
analoger Weise sind auch Vinylethercarbonate erhältlich, indem man einen Hydroxyalkylvinylether mit
Kohlensäureestern
sowie gegebenenfalls zweiwertigen Alkoholen umsetzt.
Denkbar
sind auch (Meth)acrylate oder Vinylether von Polycarbonatpolyolen,
wie das Reaktionsprodukt aus einem der genannten Di- oder Polyole
und einem Kohlensäureester
sowie einem hydroxylgruppenhaltigen (Meth)acrylat oder Vinylether.
Geeignete
Kohlensäureester
sind z.B. Ethylen-, 1,2- oder 1,3-Propylencarbonat, Kohlensäuredimethyl-,
-diethyl- oder -dibutylester.
Geeignete
hydroxygruppenhaltige (Meth)acrylate sind beispielsweise 2-Hydroxyethyl(meth)acrylat,
2- oder 3-Hydroxypropyl(meth)acrylat, 1,4-Butandiolmono(meth)acrylat,
Neopentylglykolmono(meth)acrylat, Glycerinmono- und di(meth)acrylat,
Trimethylolpropanmono- und di(meth)acrylat sowie Pentaerythritmono-, -di-
und -tri(meth)acrylat.
Geeignete
hydroxygruppenhaltige Vinylether sind z.B. 2-Hydroxyethylvinylether
und 4-Hydroxybutylvinylether.
Besonders
bevorzugte Carbonat(meth)acrylate sind solche der Formel:
worin R für H oder CH
3,
X für eine
C
2-C
18 Alkylengruppe
und n für
eine ganze Zahl von 1 bis 5, vorzugsweise 1 bis 3 steht.
R
steht vorzugsweise für
H und X steht vorzugsweise für
C2- bis C10-Alkylen,
beispielsweise 1,2-Ethylen, 1,2-Propylen, 1,3-Propylen, 1,4-Butylen
oder 1,6-Hexylen, besonders bevorzugt für C4-
bis C8-Alkylen. Ganz besonders bevorzugt
steht X für
C6-Alkylen.
Vorzugsweise
handelt es sich bei den Carbonat(meth)acrylaten um aliphatische
Carbonat(meth)acrylate.
Unter
den multifunktionellen, polymerisationsfähigen Verbindung sind Urethan(meth)acrylate
besonders bevorzugt.
Photoinitiatoren
können
beispielsweise dem Fachmann bekannte Photoinitiatoren sein, z.B.
solche in "Advances
in Polymer Science",
Volume 14, Springer Berlin 1974 oder in K. K. Dietliker, Chemistry
and Technology of UV- and EB-Formulation for Coatings, Inks and
Paints, Volume 3; Photoinitiators for Free Radical and Cationic
Polymerization, P. K. T. Oldring (Eds), SITA Technology Ltd, London,
genannten.
In
Betracht kommen z.B. Mono- oder Bisacylphosphinoxide, wie sie z.B.
in EP-A 7 508, EP-A 57 474, DE-A 19618 720, EP-A 495 751 oder EP-A
615 980 beschrieben sind, beispielsweise 2,4,6-Trimethylbenzoyldiphenylphosphinoxid
(Lucirin® TPO
der BASF AG), Ethyl-2,4,6-trimethylbenzoylphenylphosphinat (Lucirin® TPO
L der BASF AG), Bis-(2,4,6-trimethylbenzoyl)-phenylphosphinoxid
(Irgacure® 819
der Firma Ciba Spezialitätenchemie),
Benzophenone, Hydroxyacetophenone, Phenylglyoxylsäure und
ihre Derivate oder Gemische dieser Photoinitiatoren. Als Beispiele
seien genannt Benzophenon, Acetophenon, Acetonaphthochinon, Methylethylketon,
Valerophenon, Hexanophenon, α-Phenylbutyrophenon,
p-Morpholinopropiophenon, Dibenzosuberon, 4-Morpholinobenzophenon,
4-Morpholinodeoxybenzoin, p-Diacetylbenzol, 4-Aminobenzophenon, 4'-Methoxyacetophenon, β-Methylanthrachinon,
tert-Butylanthrachinon, Anthrachinoncarbonysäureester, Benzaldehyd, α-Tetralon,
9-Acetylphenanthren, 2-Acetylphenanthren, 10-Thioxanthenon, 3-Acetylphenanthren,
3-Acetylindol, 9-Fluorenon,
1-Indanon, 1,3,4-Triacetylbenzol, Thioxanthen-9-on, Xanthen-9-on, 2,4-Dimethylthioxanthon,
2,4-Diethylthioxanthon, 2,4-Di-iso-propylthioxanthon, 2,4-Dichlorthioxanthon,
Benzoin, Benzoin-iso-butylether, Chloroxanthenon, Benzointetrahydropyranylether,
Benzoin-methylether, Benzoin-ethylether, Benzoin-butylether, Benzoin-iso-propylether,
7-H-Benzoin-methylether, Benz[de]anthracen-7-on, 1-Naphthaldehyd,
4,4'-Bis(dimethylamino)benzophenon,
4-Phenylbenzophenon, 4-Chlorbenzophenon, Michlers Keton, 1-Acetonaphthon,
2-Acetonaphthon, 1-Benzoylcyclohexan-1-ol, 2-Hydroxy-2,2-dimethylacetophenon,
2,2-Dimethoxy-2-phenylacetophenon, 2,2-Diethoxy-2-phenylacetophenon,
1,1-Dichloracetophenon, 1-Hydroxyacetophenon, Acetophenondimethylketal,
o-Methoxybenzophenon, Triphenylphosphin, Tri-o-Tolylphosphin, Benz[a]anthracen-7,12-dion,_2,2-Diethoxyacetophenon,
Benzilketale, wie Benzildimethylketal, 2-Methyl-1-[4-(methylthio)phenyl]-2-morpholinopropan-1-on,
Anthrachinone wie 2-Methylanthrachinon, 2-Ethylanthrachinon, 2-tert-Butylanthrachinon,
1-Chloranthrachinon, 2-Amylanthrachinon und 2,3-Butandion.
Geeignet
sind auch nicht- oder wenig vergilbende Photoinitiatoren vom Phenylglyoxalsäureestertyp, wie
in DE-A 198 26 712, DE-A 199 13 353 oder WO 98/33761 beschrieben.
Bevorzugt
unter diesen Photoinitiatoren sind 2,4,6-Trimethylbenzoyldiphenylphosphinoxid, Ethyl-2,4,6-trimethylbenzoylphenylphosphinat,
Bis-(2,4,6-tri-methylbenzoyl)-phenylphosphinoxid,
Benzophenon, 1-Benzoylcyclohexan-1-ol, 2-Hydroxy-2,2-dimethylacetophenon
und 2,2-Dimethoxy-2-phenylacetophenon.
Als
weitere lacktypische Additive können
beispielsweise Antioxidantien, Stabilisatoren, Aktivatoren (Beschleuniger),
Füllmittel,
Pigmente, Farbstoffe, antistatische Agentien, Flammschutzmittel,
Verdicker, thixotrope Agentien, oberflächenaktive Agentien, Viskositätsmodifikatoren,
Plastifizierer oder Chelatbildner verwendet werden.
Weiterhin
können
ein oder mehrere thermisch aktivierbare Initiatoren zugesetzt werden,
z.B. Kaliumperoxodisulfat, Dibenzoylperoxid, Cyclohexanonperoxid,
Di-tert.-Butylperoxid, Azobis-iso-butyronitril, Cyclohexylsulfonylacetylperoxid,
Di-iso-propylpercarbonat, tert-Butylperoktoat oder Benzpinakol,
sowie beispielsweise solche thermisch aktivierbare Initiatoren,
die eine Halbwertszeit bei 80°C
von mehr als 100 Stunden aufweisen, wie Di-t-Butylperoxid, Cumolhydroperoxid,
Dicumylperoxid, t-Butylperbenzoat, silylierte Pinakole, die z. B.
unter dem Handelsnamen ADDID 600 der Firma Wacker kommerziell erhältlich sind
oder Hydroxylgruppen-haltige Amin-N-Oxide, wie 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-N-oxyl,
4-Hydroxy-2,2,6,6-Tetramethylpipendin-N-oxyl etc.
Weitere
Beispiele geeigneter Initiatoren sind in "Polymer Handbook", 2. Aufl., Wiley & Sons, New York beschrieben.
Als
Verdicker kommen neben radikalisch (co)polymerisierten (Co)Polymerisaten, übliche organische und
anorganische Verdicker wie Hydroxymethylcellulose oder Bentonit
in Betracht.
Als
Chelatbildner können
z.B. Ethylendiaminessigsäure
und deren Salze sowie β-Diketone
verwendet werden.
Geeignete
Füllstoffe
umfassen Silikate, z. B. durch Hydrolyse von Siliciumtetrachlorid
erhältliche
Silikate wie Aerosil® der Fa. Degussa, Kieselerde,
Talkum, Aluminiumsilikate, Magnesiumsilikate, Calciumcarbonate etc.
Geeignete
Stabilisatoren umfassen typische UV-Absorber wie Oxanilide, Triazine
und Benzotriazol (letztere erhältlich
als Tinuvin® -Marken
der Ciba-Spezialitätenchemie)
und Benzophenone. Diese können
allein oder zusammen mit geeigneten Radikalfän gern, beispielsweise sterisch
gehinderten Aminen wie 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin, 2,6-Di-tert.-butylpiperidin
oder deren Derivaten, z. B. Bis-(2,2,6,6-tetra-methyl-4-piperidyl)sebacinat,
eingesetzt werden. Stabilisatoren werden üblicherweise in Mengen von
0,1 bis 5,0 Gew.-%, bezogen auf die in der Zubereitung enthaltenen
festen Komponenten, eingesetzt.
Die
erfindungsgemäßen Beschichtungsmassen
können
sowohl ein- als auch zweikomponentig sein. Zweikomponentig bedeutet
dabei, daß die
Komponenten A und B sowie gegebenenfalls andere Lackbestandteile
erst relativ kurz vor der Applikation miteinander vermischt werden
und dann im wesentlichen erst nach der Applikation auf das Substrat
miteinander reagieren. Das Vermischen geschieht bei zweikomponentigen
Lacken meist innerhalb eines Zeitraums von nicht mehr als 12 Stunden,
bevorzugt nicht mehr als 10, besonders bevorzugt nicht mehr als
9, ganz besonders bevorzugt nicht mehr als 7, insbesondere nicht
mehr als 5 und speziell nicht mehr als 3 Stunden vor Aufbringen
auf das Substrat.
Im
Gegensatz dazu können
einkomponentige (1K) Beschichtungsmassen länger vor der Applikation miteinander
vermischt werden.
Die
mit den erfindungsgemäßen Beschichtungsmassen
erhaltenen Beschichtungen weisen in der Regel eine Glasübergangstemperatur
Tg oberhalb von –30, bevorzugt oberhalb von –10 °C auf. Die
obere Grenze liegt in der Regel bei Glasübergangstemperaturen Tg von nicht mehr als 120, bevorzugt nicht
mehr als 100 °C (nach
der DSC-Methode
(Differential Scanning Calorimetry) gemäß ASTM 3418/82).
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei den erfindungsgemäßen Beschichtungsmassen
um strahlungshärtbare
oder Dual- oder Multi-Cure fähige.
Mit
dem Begriff "Dual
Cure" beziehungsweise "Multi Cure" ist im Rahmen dieser
Schrift ein Härtungsprozeß bezeichnet,
der über
zwei beziehungsweise mehr als zwei Mechanismen erfolgt und zwar
beispielsweise ausgewählt
aus strahlungs-, feuchtigkeits-, chemisch, oxidativ und/oder thermisch
härtend,
bevorzugt ausgewählt
aus strahlungs-, feuchtigkeits-, chemisch und/oder thermisch härtend, besonders
bevorzugt ausgewählt
aus strahlungs-, chemisch und/oder thermisch härtend und ganz besonders bevorzugt
strahlungs- und chemisch härtend.
Strahlungshärtung im
Sinne dieser Schrift ist definiert als die Polymerisation von polymerisierbaren Verbindungen
infolge einer elektromagnetischen und/oder korpuskularen Strahlung,
bevorzugt UV-Licht im Wellenlängenbereich
von λ=200
bis 700 nm und/oder Elektronenstrahlung im Bereich von 150 bis 300
keV und besonders bevorzugt mit einer Strahlungsdosis von mindestens
80, bevorzugt 80 bis 3000 mJ/cm2.
Die
erfindungsgemäßen Beschichtungsmassen
eignen sich besonders zum Beschichten von Substraten wie Holz, Papier,
Textil, Leder, Vlies, Kunststoffoberflächen, Glas, Keramik, mineralischen
Baustoffen, wie Zement-Formsteine und Faserzementplatten, und insbesondere
von Metallen oder beschichteten Metallen.
Die
Beschichtung der Substrate mit den erfindungsgemäßen Beschichtungsmassen erfolgt
nach üblichen,
dem Fachmann bekannten Verfahren, wobei man eine erfindungsgemäße Beschichtungsmasse
oder eine solche enthaltende Lackformulierung auf das zu beschichtende
Substrat in der gewünschten
Stärke
aufbringt und gegebenenfalls trocknet. Dieser Vorgang kann gewünschtenfalls
ein- oder mehrfach wiederholt werden.
Die
Beschichtungsmittel können
nach den unterschiedlichsten Auftragungsverfahren, wie z.B. Luftdruck-,
Airless- oder Elektrostatik-Spritzverfahren unter Verwendung von
Ein- oder Zweikomponenten-Spritzanlagen, aber auch durch Spritzen,
Spachteln, Rakeln, Bürsten,
Rollen, Walzen, Gießen,
Laminieren, Hinterspritzen oder Coextrudieren ein- oder mehrfach
appliziert werden.
Die
Beschichtungsstärke
liegt in der Regel in einem Bereich von etwa 3 bis 1000 g/m2 und vorzugsweise 10 bis 200 g/m2.
Weiterhin
wird ein Verfahren zum Beschichten von Substraten offenbart, bei
dem man eine erfindungsgemäße Beschichtungsmasse
oder eine solche enthaltende Lackformulierung, gegebenenfalls mit
weiteren lacktypischen Additiven und thermisch, chemisch oder strahlungshärtbaren
Harzen versetzt, auf das Substrat aufbringt und gegebenenfalls trocknet,
und mit Elektronenstrahlen oder UV Belichtung unter sauerstoffhaltiger Atmosphäre oder
bevorzugt unter Inertgas härtet,
gegebenenfalls bei Temperaturen bis zur Höhe der Trocknungstemperatur
und/oder bei Temperaturen bis zu 160°C, bevorzugt zwischen 60 und
160 °C,
thermisch behandelt.
Eine
Strahlungshärtung
erfolgt mit energiereichem Licht, z.B. UV-Licht oder Elektronenstrahlen.
Die Strahlungshärtung
kann bei höheren
Temperaturen erfolgen. Bevorzugt ist dabei eine Temperatur oberhalb
der Tg des strahlungshärtbaren Bindemittels.
Die
Trocknung und Aushärtung
der Beschichtungen erfolgt im allgemeinen unter normalen Temperaturbedingungen,
d.h. ohne Erhitzung der Beschichtung. Die erfindungsgemäßen Mischungen
können
jedoch auch zur Herstellung von Beschichtungen eingesetzt werden,
die nach Applikation bei erhöhter
Temperatur, z.B. bei 40 – 250°C, vorzugsweise
40 – 150°C und insbesondere
bei 40 bis 100°C
getrocknet und ausgehärtet werden.
Dies ist begrenzt durch die Thermostabilität des Substrats.
Weiterhin
wird ein Verfahren zum Beschichten von Substraten offenbart, bei
dem man die erfindungsgemäße Beschichtungsmasse
oder solche enthaltende Lackformulierungen, gegebenenfalls mit thermisch härtbaren
Harzen versetzt, auf das Substrat aufbringt, trocknet, und anschließend mit
Elektronenstrahlen oder UV Belichtung unter sauerstoffhaltiger Atmosphäre oder
bevorzugt unter Inertgas härtet,
gegebenenfalls bei Temperaturen bis zur Höhe der Trocknungstemperatur.
Das
Verfahren zum Beschichten von Substraten kann auch so durchgeführt werden,
daß nach
dem Aufbringen der erfindungsgemäßen Beschichtungsmasse
oder Lackformulierungen zunächst
mit Elektronenstrahlen oder UV Belichtung unter Sauerstoff oder
bevorzugt unter Inertgas bestrahlt wird, um eine Vorhärtung zu
erzielen, anschließend
bei Temperaturen bis zu 160°C,
bevorzugt zwischen 60 und 160°C,
thermisch behandelt und anschließend mit Elektronenstrahlen
oder UV Belichtung unter Sauerstoff oder bevorzugt unter Inertgas
endhärtet.
Gegebenenfalls
kann, wenn mehrere Schichten des Beschichtungsmittels übereinander
aufgetragen werden, nach jedem Beschichtungsvorgang eine Trocknung
und/oder Strahlungshärtung
erfolgen.
Als
Strahlungsquellen für
die Strahlungshärtung
geeignet sind z.B. Quecksilber-Niederdruckstrahler, -Mitteldruckstrahler
mit Hochdruckstrahler sowie Leuchtstoffröhren, Impulsstrahler, Metallhalogenidstrahler, Elektronenblitzeinrichtungen,
wodurch eine Strahlungshärtung
ohne Photoinitiator möglich
ist, oder Excimerstrahler. Die Strahlungshärtung erfolgt durch Einwirkung
energiereicher Strahlung, also UV-Strahlung oder Tageslicht, vorzugsweise
Licht im Wellenlängenbereich
von λ=200
bis 700 nm strahlt, besonders bevorzugt von λ=200 bis 500 nm und ganz besonders
bevorzugt λ=250
bis 400 nm, oder durch Bestrahlung mit energiereichen Elektronen
(Elektronenstrahlung; 150 bis 300 keV). Als Strahlungsquellen dienen
beispielsweise Hochdruckquecksilberdampflampen, Laser, gepulste
Lampen (Blitzlicht), Halogenlampen oder Excimerstrahler. Die üblicherweise
zur Vernetzung ausreichende Strahlungsdosis bei UV-Härtung liegt
im Bereich von 80 bis 3000 mJ/cm2.
Selbstverständlich sind
auch mehrere Strahlungsquellen für
die Härtung
einsetzbar, z.B. zwei bis vier.
Diese
können
auch in jeweils unterschiedlichen Wellenlängebereichen strahlen.
Die
Trocknung und/oder thermische Behandlung kann auch zusätzlich zur
oder anstelle der thermischen Behandlung durch NIR-Strahlung erfolgen,
wobei als NIR-Strahlung hier elektromagnetische Strahlung im Wellenlängenbereich
von 760 nm bis 2,5 μm,
bevorzugt von 900 bis 1500 nm bezeichnet ist.
Die
Bestrahlung kann gegebenenfalls auch unter Ausschluß von Sauerstoff,
z. B. unter Inertgas-Atmosphäre,
durchgeführt
werden. Als Inertgase eignen sich vorzugsweise Stickstoff, Edelgase,
Kohlendioxid, oder Verbrennungsgase. Desweiteren kann die Bestrahlung
erfolgen, indem die Beschichtungsmasse mit transparenten Medien
abgedeckt wird. Transparente Medien sind z. B. Kunststofffolien,
Glas oder Flüssigkeiten,
z. B. Wasser. Besonders bevorzugt ist eine Bestrahlung in der Weise,
wie sie in der DE-A1
199 57 900 beschrieben ist.
Soweit
auch Vernetzer enthalten sind, die eine zusätzliche thermische Vernetzung
bewirken, z.B. Isocyanate, kann z.B. gleichzeitig oder auch nach
der Strahlungshärtung
die thermische Vernetzung durch Temperaturerhöhung auf bis zu 150°C, vorzugsweise
bis zu 130°C
durchgeführt
werden.
Zur
Reparatur (Selbstheilung) der erfindungsgemäßen Beschichtungen werden die
Beschichtungen für
einen Zeitraum von mindestens 10 min, bevorzugt mindestens 15 min,
bevorzugt mindestens 20 min, besonders bevorzugt mindestens 30,
ganz besonders bevorzugt mindestens 45 und insbesondere mindestens 60
min auf eine Temperatur erhitzt, die mindestens 25, bevorzugt mindestens
30 und besonders bevorzugt mindestens 35 °C oberhalb der Glasübergangstemperatur
der Beschichtung liegt.
Ein
solches Erhitzen kann durch Behandeln bei einer entsprechenden Temperatur
erfolgen (beispielsweise in einem Ofen oder Bandofen) oder kann
zusätzlich
oder ausschließlich
auch durch Erwärmen
mit NIR-Strahlung erfolgen, wobei als NIR-Strahlung hier elektromagnetische
Strahlung im Wellenlängenbereich von
760 nm bis 2,5 μm,
bevorzugt von 900 bis 1500 nm bezeichnet ist.
Die
die erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel
können
insbesondere als Grundierungen, Füller, pigmentierte Decklacke
und Klarlacke im Bereich Industrie-, insbesondere Flugzeug- oder
Großfahrzeuglackierung,
Holz-, Auto-, insbesondere OEM- oder Autoreparaturlackierung, oder
Dekolackierung eingesetzt werden.
In
dieser Schrift verwendete ppm- und Prozentangaben beziehen sich,
falls nicht anders angegeben, auf Gewichtsprozente und -ppm.
Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, aber nicht auf diese
Beispiele einschränken.