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Die
Erfindung bezieht sich auf eine verlorene Schalung, insbesondere
Betonschalung gemäß Oberbegriff
Patentanspruch 1 sowie auf einen unter Verwendung der Schalung hergestellten
Anschlussbereich zwischen einer Gebäudewand aus Beton und einer
Gebäudedecke
gemäß Oberbegriff
Patentanspruch 8.
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Zum
Erstellen von Gebäudewänden aus
Beton, insbesondere auch von Gebäudeaußenwänden, sind
Schalungssysteme bekannt, die als verlorene Schalung im Wesentlichen
aus zwei Wandelementen bestehen, die ihrerseits baukastenartig aus
einer Vielzahl von plattenförmigen
Schalungselementen zusammengesetzt sind, und zwar in der Art, dass
die Schalungselemente mehrere in vertikaler Richtung übereinander
angeordnete Reihen oder Lagen bilden, in denen jeweils mehrere Schalungselemente dicht
aneinander anschließen.
Die Wandelemente oder Schalungswände
sind durch Abstandhalter parallel zueinander und im Abstand voneinander
gehalten, sodass zwischen diesen Schalungswänden ein Schalungsraum zum
Einbringen von Beton gebildet ist. Die Schalungselemente bestehen
z.B. aus einem wärmedämmenden
Material, beispielsweise aus geschäumten Kunststoff (z.B. Styropor)
in unterschiedlicher Dicke und verbleiben als verlorene Schalung
u. a. zur Wärmedämmung an
den Seiten der erstellten Betonwand.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schalung aufzuzeigen,
die es gestattet, den Anschlussbereich zwischen einer Gebäudewand
und einer anschließenden
Geschoss- oder Gebäudedecke
in besonders einfacher Weise zu realisieren.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist eine Schalung entsprechend dem Patentanspruch
1 ausgebildet. Ein Anschlussbereich zwischen einer Gebäudewand aus
Beton und einer Gebäudedecke
ist Gegenstand des Patentanspruches 8.
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Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
Erfindung wird Folgenden anhand der Figur, die in vereinfachter
Teildarstellung einen Schnitt des Anschlussbereichs zwischen einer
Gebäudewand
und einer anschließenden
Gebäudedecke zeigt,
näher erläutert.
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In
der Figur sind 1 eine vertikale Gebäudewand, beispielsweise Gebäudeaußenwand
oder eine Gebäudeinnenwand
und 2 eine Gebäudedecke
beispielsweise zwischen zwei Geschossen oder Stockwerken. Die Unterseite
der Gebäudedecke 2 befindet sich
auf dem Niveau N1 und die Oberseite der Gebäudedecke 2 auf dem
Niveau N2.
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Die
Gebäudewand 1 ist
aus Beton unter Verwendung einer verlorenen Schalung gefertigt,
die im Wesentlichen von zwei im Abstand voneinander angeordneten,
parallelen und einen Schalungsinnenraum 3 zwischen sich
definierenden Schalungswänden 4 bzw. 5 gebildet
ist. Die Schalungswänden 4 bzw. 5 setzen
sich jeweils aus einer Vielzahl von plattenförmigen Schalungselementen 6 mit
beispielsweise rechteckförmigen
Zuschnitt zusammen, die in den Schalungswänden 4 und 5 jeweils
in mehreren, in vertikaler Richtung übereinander angeordneten Reihen
vorgesehen sind, wobei jede, sich in horizontaler Richtung erstreckende
Reihe eine Vielzahl solcher Schalungselemente 6 aufweist. Über von
Vorsprüngen 7 und
passenden Nuten 8 gebildete Nut-Feder-Verbindungen sind
die einzelnen Schalungselemente 6 in jeder Schalungswand 4 bzw. 5 dicht
aneinander anschließend
miteinander verbunden.
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Die
Schalungselemente 6 bestehen aus einem wärmedämmenden
Material, beispielsweise aus Schaumstoff. Die Schalungswände 4 und 5 bzw.
die diese Schalungswände
bildenden Schalungselemente 6 sind durch mehrere Abstandhalter 9 miteinander verbunden.
Die Abstandhalter 9, die aus einem geeigneten Material,
beispielsweise Metall gefertigt sind, sind beispielsweise in Nuten
gehalten, die an den einander zugewandten Innenflächen der
Schalungswände 4 und 5 bzw.
an den dortigen Oberflächenseite
der Schalungselemente 6 vorgesehen sind.
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Dort,
wo an die vertikale Gebäudewand 1 eine
Gebäudedecke 2 anschließen soll,
sind an derjenigen Schalungswand 5, die der zu erstellenden Gebäudedecke 2 benachbart
liegt, mehrere Tragschuhe 10 durch Einhängen befestigt, und zwar jeweils
derart, dass ein Tragschuh 10 an der Gebäudewand 1 in
einer Achsrichtung senkrecht zur Ebene dieser Gebäudewand
einem Tragschuh 10 an einer weiteren gegenüber liegenden
Gebäudewand
bzw. an der dortigen Schalung gegenüberliegt, und zwar ebenfalls
im Anschlussbereich zur Gebäudedecke 2. Die
Tragschuhe 10 sind beispielsweise jeweils ausreichend massiv
aus Blech gefertigt, und zwar mit einem winkelartigen Abschnitt 11,
der zwei Schenkel 11.1 und 11.2 aufweist, die
zwei seitliche durch dreieckförmige
Wandabschnitte 11.3 versteift sind und von denen im Verwendungsfall
der Schenkel 11.1 in horizontaler Richtung und der Schenkel 11.2 in
vertikaler Richtung orientiert sind. Jeder Tragschuh 10 besitzt
weiterhin einen hakenartig mehrfach abgewinkelten Tragschuhabschnitt 12 mit
einem sich senkrecht vom Schenkel 11.2 wegerstreckenden Schenkel 12.1 und
einen weiteren Schenkel 12.2. Mit dem Tragschuhabschnitt 12 ist
der jeweilige Tragschuh durch Einhängen an einem oberen Rand der die
Schalungswand 5 bildenden Schalungselement 6 befestigt,
und zwar derart, dass der Schenkel 11.2 jedes Tragschuhs 10 gegen
die dem Schalungsinnenraum 3 abgewandte Außenfläche der
Schalungswand 5 anliegt und der Schenkel 11.1 von
der Schalungswand 5 horizontal wegsteht. Die Tragschuhe 10 befinden
sich dann mit ihrem oberen Ende jeweils auf dem Niveau N3, welches
bei der dargestellten Ausführungsform
etwa in der Mitte der Gebäudedecke 2 verläuft.
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Zumindest
dort, wo die Tragschuhe 10 vorgesehen sind, sind die Abstandhalter 9 sehr
massiv und stabil ausgebildet, und zwar insbesondere auch mit gegen
die Innenflächen
der Schalungswände 4 und 5 anliegenden
plattenförmigen
Abschnitten 9.1 und mit diese Abschnitte verbindenden stegartigen Abschnitten 9.2,
die sich senkrecht zu den Schalungswänden 4 und 5 zwischen
den Abschnitten 9.1 erstrecken und zur Verankerung im Beton
der Gebäudewand 1 profiliert
sind. Mit ihren hakenförmigen Abschnitten 12.1 übergreifen
die Tragschuhe 10 nicht nur die Schalungselemente 6,
sondern auch die plattenförmige
Abschnitte 9.1 der Abstandhalter 9, so dass hierdurch
die Tragfestigkeit der erstellten Gebäudedecke gewährleistet
ist. Die Tragschuhe 10 können auch jeweils Teil der
Abstandhalter 9 sein.
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Bei
der dargestellten Ausführungsfom
besitzen die zumindest im Anschlussbereich zwischen Gebäudewand 1 und
Gebäudedecke 2 verwendeten Schalungselemente 6 zumindest
der Schalungswand 5 in vertikaler Richtung eine Höhe, die
kleiner ist als die Dicke der Gebäudedecke 2 bzw. der
Deckenkonstruktion, d.h. bei der dargestellten Ausführungsform ist
die Höhe
der Schalungselemente 6 zumindest im Anschlussbereich zwischen
Gebäudewand 1 und Gebäudedecke 2 gleich
der halben Dicke der Gebäudedecke 2 bzw.
der Deckenkonstruktion. Die Länge des
Schenkels 11.2 jedes Tragschuhs 10 ist gleich oder
etwa gleich der Höhe
der Schalungselemente 6, so dass nach dem Einhängen der
Tragschuhe 10 am oberen Rand der Schalungselemente 6 sich
der Schenkel 11.1 etwa auf dem Niveau N1 der Unterseite
des betreffenden Schalungselementes 6 befindet.
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Auf
jedem Tragschuh 10 an der Gebäudewand 1 bzw. an
der entsprechenden Schalung und einem Tragschuh 10 an einer
gegenüberliegenden Gebäudewand
bzw. an einer gegenüberliegenden Schalung
ist jeweils einer Doppel-T-Träger 13 aus Stahl
beidendig gelagert, und zwar mit ihrem Mittelsteg 13.1 in
vertikalen Ebenen angeordnet und mit ihrem unteren T-Steg oder Trägerabschnitt 13.2 auf
jeweils einem Schenkel 11.1 zwischen den beiden dreieckförmigen Versteifungswänden 11.3 aufliegend. Die
Träger 13 bilden
eine tragende Deckenunterkonstruktion und sind mit verschiedenen Öffnungen 14 für Installationszwecke,
beispielsweise zum Verlegen von Kabeln, Leitungen, Rohren usw. versehen.
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Da
die Träger 13 mit
ihren Enden jeweils in einer zwischen den Schenkeln 11.1 und 11.2 sowie zwei
Verstärkungswänden 11.3 gebildeten
Taschen aufgenommen sind und außerdem
die Schenkel 12.2 der Tragschuhe 10 jeweils im
Beton der Betonwand 1 eingebettet sind, sind die Träger 13 an
ihren Enden auch quer zur Trägerlängsrichtung
in einer horizontalen Achsrichtung zuverlässig gesichert.
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Auf
der Oberseite der Träger 13 bzw.
auf den dortigen Trägerabschnitten 13.3 liegt
eine sich über die
gesamte Fläche
der Gebäudedecke 2 erstreckende
und von einem oder mehreren Schalungselementen 15 gebildete
Deckenschalung auf. Die plattenförmigen
Schalungselemente 15 sind beispielsweise ein- oder mehrlagig ausgeführt ist
und bestehen aus einem schall- und wärmedämmenden Material. Auf der Oberseite
der Schalung 15 ist eine Betonschicht 16 aufgebracht,
die die Basis für
die Bodenkonstruktion auf der Oberseite der Gebäudedecke 2 bildet und
mit ihrer Oberseite das Niveau N2 bestimmt. In der Betonschicht 16 ist
eine Armierung 17 aus von Betonstahl vorgesehen, die zumindest
teilweise auch als Anschlussarmierung 17.1 zwischen der
Gebäudedecke 2 und
der Gebäudewand 1 ausgebildet
ist und hierfür
durch die Schalungswand 5 bzw. durch die Schalungselemente 6 hindurch
in den Schalungsinnenraum 3 bzw. in den diesen Schalungsinnenraum
ausfüllenden
Beton reicht. In der Betonschicht 16 können weiterhin auch Elemente 18 einer Fußbodenheizung
vorgesehen sein.
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Wie
in der Figur dargestellt, besitzen die Träger 13 bei der dargestellten
Ausführungsform
eine Höhe,
die größer ist
als die entsprechende Höhe
der Schalungselemente 6 und auch größer ist als die Länge der
Schenkel 11.2, so dass die Träger 13 über das
Niveau N3 und den jeweiligen Tragschuh 10 nach oben vorstehen
und dementsprechend insbesondere auch unter Berücksichtigung der Dicke der Schalungselemente 15 die
Dicke der Betonschicht 16 kleiner ist als die Höhe der Schalungselemente 6 im
Anschlussbereich. Bei der dargestellten Ausführungsform ist die Dicke der
Betonschicht 16 etwa gleich der halben Höhe der im
Bereich des Anschlusses zwischen Gebäudewand 1 und Gebäudedecke 2 verwendeten
Schalungselemente 6.
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Beim
Erstellen der Gebäudewand 1 und
der anschließenden
Gebäudedecke 2 wird
beispielsweise so vorgegangen, dass die von den Schalungswänden 3 und 4 gebildete
Schalung zunächst
bis zu dem Niveau N3 errichtet und in den Schalungsraum 3 der Beton
eingebracht wird, wobei vor dem Einbringen des Betons die Tragschuhe 10 an
dem oberen Rand der Schalungswand 5 mit ihren Abschnitten 12 eingehängt werden.
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Sobald
der Beton durch Abbinden eine ausreichende Festigkeit erreicht,
werden auf die Tragschuhe 10 die Träger 13 aufgesetzt,
die Schalungswände 4 und 5 durch
Aufsetzen weiterer Schalungselemente 6 zumindest bis auf
das Niveau N2 der Oberseite der Gebäudedecke 2 ergänzt. Auf
die Träger 13 werden
die Schalungselemente 15 aufgelegt und auf diesen unter
Verwendung geeigneter Abstandhalter die Armierung 17 sowie
gfs. auch die Fußbodenheizung 18 verlegt,
und zwar derart, dass die die Anschlussarmierung 17.1 bildenden
Teile der Armierung 17 durch die oberhalb der Tragschuhabschnitte 12 befindlichen
Schalungselemente 6 hindurchgeführt sind. Durch diese oberhalb
des Niveaus N3 vorgesehenen, die Schalungswand 5 nach oben bis
zum Niveau N2 ergänzenden
Schalungselemente 6 und durch die an diese dicht anschließenden Schalungselemente 15 der
verlorenen Deckenschalung sind der oberhalb des Niveaus N3 gebildete
Teil des Schalungsinnenraumes 3 sowie der oberhalb der Schalungselemente 15 gebildete
Schalungsraum für die
Erstellung der Betonschicht 16 seitlich und nach unten
hin dicht verschlossen. Es erfolgt dann das Betonieren der Gebäudedecke 2 sowie
der Gebäudewand 1 oberhalb
des Niveaus N2. Die Tragschuhe 10, die Träger 13 und
die Schalungselemente 15 verbleiben als Elemente einer
verlorenen Schalung bzw. als tragende Unterkonstruktion der Gebäudedecke im
Gebäude.
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Durch
die Schalungselemente 6 an der Schalungswand 5 zwischen
dem Niveau N1 und N2 ergibt sich eine wärmemäßige, vor allem aber auch schallmäßige Entkopplung
zwischen der Gebäudedecke 2 und
Gebäudewand 1,
wobei die statische und auch dynamische Anbindung der Gebäudedecke 2 an
die Gebäudewand 1 u.a. über die
Anschlussarmierungen 17.1 gewährleistet ist.
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Für die Errichtung
eines weiteren Geschosses werden die Schalungswände 4 und 5 durch
Aufsetzen weiterer Schalungselemente 6 über das Niveau N2 nach oben
fortgesetzt, und zwar jeweils anschließend an die bis an dieses Niveau
N2 reichenden Schalungselement 6, wobei dann zur Errichtung einer
weiteren Gebäudedecke
wiederum die verlorene Deckenschalung bestehend aus den Tragschuhen 10,
den Trägern 13 und
der Schalung 15 verwendet werden kann.
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Vorstehend
wurde davon ausgegangen, dass die Zahlungselemente 6 aus
einem wärmedämmenden
Material, beispielsweise aus Schaumstoff bestehen. Speziell am Anschlussbereich
zwischen Gebäudewand 1 und
Gebäudedecke 2 unterliegen diejenigen
Schalungselemente 6 der Schalungswand 5, die die
Anlageflächen
für die Tragschuhe 10 bilden,
einer erhöhten
Belastung, so dass für
die dortigen Schalungselemente 6 ein Material verwendet wird,
welches eine ausreichend hohe Druckfestigkeit aufweist.
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Voranstehend
wurde weiterhin davon ausgegangen, dass die Tragschuhe 10 unter Übergreifen der
Schalungselemente 6 und der plattenförmigen Abschnitte 9.1 der
Abstandhalter 9 im Beton der Betonwand 1 verankert
sind. Auch andere Ausführungen
sind denkbar. Insbesondere besteht die Möglichkeit, die Tragschuhe 10 für eine erhöhte Belastbarkeit der
jeweiligen Gebäudedecke
mit entsprechend sehr massiven Verankerungen zu versehen.
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Die
Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben.
Es versteht sich, dass zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind,
ohne dass dadurch der der Erfindung zugrundeliegende Erfindungsgedanke
verlassen wird.
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- 1
- Gebäudewand
- 2
- Gebäudedecke
- 3
- Schalungsinnenraum
- 4,
5
- Schalungswand
- 6
- plattenförmiges Schalungselement
- 7
- Vorsprung
- 8
- Nut
- 9
- Abstandhalter
- 9.1
- plattenförmiger Abschnitt
- 9.2
- Verbindungsabschnitt
- 10
- Tragschuh
- 11
- winkelförmiger Tragschuhabschnitt
- 11.1,
11.2
- Schenkel
- 11.3
- Verstärkungswand
- 12
- hakenartiger
Tragschuhabschnitt
- 12.1,
12.2
- Schenkel
- 13
- Träger
- 13.1
- Mittelsteg
des Trägers 13
- 13.2,
13.3
- Stegabschnitt
des Trägers 13
- 14
- Öffnung
- 15
- Deckenschalungselement
- 16
- Deckenbetonschicht
- 17
- Betonarmierung
- 17.1
- Anschlussarmierung
- 18
- Fußbodenheizung
- N1,
N2, N3
- Niveau