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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatischen Ausrichtung wenigstens
eines Spiegels bei einem Fahrzeug.
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Moderne
Kraftfahrzeuge verfügen
zur Komfortsteigerung über
elektrisch verstellbare Rück-
und Außenspiegel.
Die Ausrichtung der Spiegel wird dabei an die Position des jeweiligen
Fahrers angepasst. Für
den Fahrer soll die Bedienung dabei möglichst einfach sein, wobei
bei einem Fahrerwechsel ein sich wiederholender aufwändiger Justageprozess
bei der Spiegelausrichtung möglichst
vermieden werden soll. Daher besteht bei einigen Fahrzeugen auch
die Möglichkeit,
dass die ideale Spiegelausrichtung individuell für den jeweiligen Fahrer in
einem Speicher hinterlegt ist und bei Bedarf jederzeit abgerufen
werden kann. Neben den Rück-
und den Außenspiegeln existieren
in modernen Fahrzeugen weitere elektrisch verstellbare Einrichtungen,
wie z.B. die Sitze oder das Lenkrad. Diese elektrisch verstellbaren
Einrichtungen werden dabei in Bezug auf den jeweiligen Fahrer lediglich
statisch eingestellt und nicht dynamisch an die jeweilige Fahrsituation
angepasst. Aufgrund einer dynamischen Anpassung würde jedoch einerseits
der Komfort weiter gesteigert und andererseits auch die Fahrsicherheit
erheblich verbessert.
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US 4625329 zeigt eine Vorrichtung
zur Erfassung der Position eines Fahrers. Dazu wird das Gesicht
des Fahrers mittels einer IR-Beleuchtung bestrahlt und das reflektierte
Licht mittels 2D-Bildsensoren erfasst. Zur Auswertung der somit
gewonnenen Bildinformationen wird eine Rechnereinheit mit Speicher
herangezogen. Im Rahmen der Auswertung erfolgt die Bestimmung der
Fahrerposition in einem 3D-Kooordinatensystem
mittels eines Verfahrens zur Mustererkennung, wodurch die Position
unabhängig von
der Größe oder
Haltung des Fahrers bestimmt wird. Insbesondere werden neben der
Gesichtsmitte auch einzelne Gesichtsmerkmale wie z.B. Augen, Nase
und Mund bei der Auswertung berücksichtigt. Aufgrund
der Fahrerposition werden sodann die Orientierung des Rückspiegels,
Strahlrichtung der Klimaanlage, Neigung des Lenkrads und der Kopfstütze justiert.
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In
der WO 01/64468 A1 wird ein System zum Einstellen von für die Benutzung
eines Kraftfahrzeugs relevanten Parametern beschrieben. Dabei wird
mittels eines dreidimensionalen, bildgebenden Verfahrens die Position
von Fahrzeuginsassen oder wenigstens eines Körperteils von Fahrzeuginsassen ermittelt
und ein für
die Benutzung des Fahrzeugs relevantes Bauteil in eine von der Position
des Fahrzeuginsassen/Körperteils
abhängige
Stellung gebracht. Dabei handelt es sich bei den Sitzen, Rückspiegel,
Lenkrad und Sicherheitsgurten um relevante Bauteile. Insbesondere
werden in Abhängigkeit
der Position des Kopfes und der Augen die Rückspiegel für eine optimale Sicht nach
hinten eingestellt.
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In
der
DE 103 05 013
A1 wird eine Vorrichtung zur Einstellung wenigstens eines
Fahrzeugsitzes beschrieben. Hierbei wird mittels einer bildgebenden
Sensorik die Blickrichtung von Fahrzeuginsassen erfasst und in Abhängigkeit
der erfassten Blickrichtung die Kontur des wenigstens einen Fahrzeugsitzes
angepasst. Neben der Blickrichtung können dabei auch die Pose der
Fahrzeuginsassen sowie deren Kopfhaltung zur Sitzeinstellung herangezogen
werden, wobei der Sensor auch entfernungsmessend ausgestaltet sein
kann.
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In
der
DE 199 51 001
C2 wird eine Vorrichtung zur Darstellung von Information
in einem Fahrzeug gezeigt. Die Vorrichtung umfasst verschiedene Mittel
zur Blickrichtungserfassung, womit die Blickrichtung des Fahrers
erfasst wird. Weiterhin umfasst die Vorrichtung mehrere Mittel zur
optischen und/oder akustischen Darstellung erfasster Information.
Dabei wird die Information in Abhängigkeit von der Blickrichtung
des Fahrers dargestellt, insbesondere werden in Abhängigkeit
der Blickrichtung und der Kopfhöhe
des Fahrers die Rückspiegel
mittels einer Aktorik eingestellt.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur automatischen
Ausrichtung wenigstens eines Spiegels bei einem Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 bereitzustellen, womit die Ausrichtung des
wenigstens einen Spiegels auf eine zuverlässige Weise dynamisch an die
Fahrsituation angepasst erfolgt.
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Die
Aufgabe wird gemäß der Erfindung
durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen werden in den Unteransprüchen aufgezeigt.
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Gemäß der Erfindung
wird ein Verfahren zur automatischen Ausrichtung wenigstens eines
Spiegels bei einem Fahrzeug bereitgestellt. Hierbei wird die Blickrichtung
des Fahrers des Fahrzeugs erfasst, wobei aufgrund einer Auswertung
der Blickrichtung eine Ausrichtung des Spiegels stattfindet. In
einer erfinderischen Weise wird die Blickrichtung derart ausgewertet,
indem deren Schnittpunkt mit der Spiegelebene ermittelt wird und
indem die Zeitdauern in welchen diese Schnittpunkte mit der Position
des Spiegels zusammenfallen aufintegriert werden. Mit dem Überschreiten
eines Schwellwerts für
die aufintegrierte Zeitdauer erfolgt dabei eine Ausrichtung des Spiegels,
wobei der Spiegel derart ausgerichtet wird, dass sich diejenige
Blickrichtung, bei welcher der Schwellwert überschritten wurde, an einer vorbestimmten
Position mit der Spiegelebene schneidet. Für diejenigen Blickrichtungen,
welche die Spiegelebene im Bereich des Spiegels schneiden, werden
sodann die auf integrierten Zeitdauern innerhalb eines Zeitfensters
auf Null zurückgesetzt.
Mit der Erfindung wird es dadurch erst möglich, eine automatische Ausrichtung
des wenigstens einen Spiegels auf zuverlässige Weise an die jeweilige
Fahrsituation angepasst durchzuführen.
Durch das Auf integrieren der Zeitdauern werden im Rahmen der Auswertung
relevante Blickrichtungen, welche auf den Spiegel gerichtet sind,
auf eine zuverlässige
Weise erfasst. In Verbindung mit einem Schwellwert wird darüber hinaus
eine dynamische an die Fahrsituation angepasste Ausrichtung des
Spiegels erst möglich,
wobei durch eine Anpassung des Schwellwerts eine Anpassung an die jeweilige
Fahrsituation erfolgt. Dabei können
in Abhängigkeit
der jeweiligen Fahrsituation zum einen die Zeitdauern wie lange
auf eine bestimmte Position auf den Spiegel geblickt wird und zum
anderen die Häufigkeit
mit der in den Spiegel geblickt wird unterscheiden. Beispielsweise
blickt ein Fahrer beim rückwärts Rangieren
häufiger
in einen der Fahrzeugspiegel als dies in der Vorwärtsrichtung
bei einer Überlandfahrt der
Fall ist. Üblicherweise
ist dabei die Zeitdauer in der auf den Spiegel geblickt wird bei
einer vorwärts gerichteten Überlandfahrt
kürzer
als die Zeitdauer beim rückwärts rangieren.
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In
einer besonders bevorzugten Weise der Erfindung liegt die vorbestimmte
Position möglichst optimal
auf dem Mittelpunkt der Spiegelfläche. Damit eine optimale Ausrichtung
der Spiegelfläche überhaupt
erst möglich
wird, muss die genaue Position des Fahrers in Bezug auf den auszurichtenden
Spiegel bekannt sein. Die Fahrerposition kann dabei in absoluten
Werten in einem virtuellen 3D-Koordinatensystem
hinterlegt sein und wird z.B. anhand einer Erfassung der Position
der Augen des Fahrers mittels eines Bildsensors festgelegt. Die
Position und Ausrichtung des Spiegels ist dabei ebenfalls in absoluten Werten
im virtuellen 3D-koordinatensystem hinterlegt. Es besteht aber auch
die Möglichkeit,
dass entweder lediglich die Position des Fahrers oder die des Spiegels
in absoluten Werten bekannt ist und die jeweilige andere Positionsangabe
relativ darauf bezogen ist. Mittels eines Bildsensors werden sodann kontinuierlich
oder in bestimmten Zeitabständen
die Blickrichtungen des Fahrers erfasst und aufgrund des bekannten
Abstandes zwischen Fahrer und Spiegel exakt die dazugehörigen Schnittpunkte
der Blickrichtungen mit der Spiegelebene bestimmt. Dabei ist es
vorteilhaft, falls zur Erfassung der Blickrichtung ein Bildsensor
eingesetzt wird, welcher Entfernungswerte liefert. Für den Fall,
dass eine Monokamera verwendet wird, erfolgt in vorteilhafter Weise eine
Abschätzung
des Abstandes zwischen der Monokamera und der Position des Fahrers,
wobei beispielsweise die Kopfbreite herangezogen wird und entsprechend
den durch die Kopfbreite im Bild belegten Pixel eine Abschätzung des
Abstandes erfolgt. Genaue Ergebnisse lassen sich bei der Bestimmung des
Schnittpunktes der Blickrichtung mit der Spiegelebene dadurch erzielen,
indem zusätzlich
zur Fahrerposition und/oder zur Spiegelposition auch die Position
des Bildsensors im virtuellen 3D-Koordinatensystem hinterlegt ist
oder dessen relativer Abstand zur Fahrerposition oder der Spiegelposition
bekannt ist. Bei der Ausrichtung des Spiegels werden vorzugsweise
sowohl die horizontale als auch die vertikale Orientierung angepasst,
sodass sich diejenige Blickrichtung bei der der Schwellwert überschritten
wurde im Mittelpunkt der Spiegelfläche mit der Spiegelebene schneidet.
Das Zentrum des interessierenden Umgebungsbereichs befindet sich
daher zentral in der Mitte des Spiegelbildes und der Fahrer kann
durch diese Spiegelausrichtung idealerweise einen möglichst großes Bereich
um den interessierenden Bereich herum erfassen. Beispielsweise versucht
der Fahrer bei einem Einparkvorgang in den Rückspiegeln den Bordstein bzw.
die Parkplatzmarkierungen im Spiegelbild zu sehen. Üblicherweise sind
die Rückspiegel
dafür in
vertikaler Richtung jedoch zu hoch eingestellt, weshalb der Fahrer
in dieser Situation häufig
versucht sich in seiner Sitzposition zu erhöhen, um dennoch den Bordstein
oder die Parkplatzmarkierungen im Spiegelbild zu sehen. Falls der
Fahrer beim Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens nun länger als
eine vorbestimmte Zeitdauer in den unteren Bereich der Spiegelfläche blickt
und dabei den Schwellwert für
die Zeitdauer überschreitet,
wird der Spiegel sodann automatisch in vertikaler Richtung nach
unten geneigt. Dadurch schneidet die Blickrichtung bei der der Schwellwert überschritten
wurde sodann nicht mehr im unteren Bereich der Spiegelfläche die
Spiegelebene, sondern schneidet die Spiegelebene dann im Mittelpunkt
der Spiegelfläche.
Dieselbe Situation ergibt sich beispielsweise, falls der Fahrer
versucht über
den Innenrückspiegel
Personen oder Gegenstände
auf der Rücksitzbank
zu erfassen. Gleichsam kann in bestimmten Situationen eine Ausrichtung
der Spiegelorientierung in horizontaler Richtung vorteilhaft sein, beispielsweise
in Verbindung mit Spurwechseln beim Überholen oder beim Einscheren.
Auch ist eine gleichzeitige Ausrichtung der Spiegelorientierung
in horizontaler und vertikaler Richtung möglich, beispielsweise kann
dies im Zusammenhang bei Nutzfahrzeugen beim Rangieren auf Betriebshöfen oder beim
Verladen an Rampen von Vorteil sein.
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In
einer weiteren gewinnbringenden Weise der Erfindung liegt die vorbestimmte
Position, falls der Fahrer in einem bestimmten Zeitbereich vor Überschreiten
des Schwellwerts unter mehreren Blickrichtungen auf den Fahrzeugspiegel
geblickt hat, in gewinnbringender Weise möglichst optimal im gemeinsamen
Schwerpunkt mehrerer dieser blickrichtungsabhängigen Positionen auf der Spiegelfläche. Beispielsweise
kommt es im Zusammenhang mit Rangiervorgängen häufig vor, dass der Fahrer mehrfach
mit unterschiedlicher Blickrichtung auf ein und denselben Spiegel
blickt, wobei die Blickrichtungen die Spiegelebene sodann an unterschiedlichen Positionen
schneiden. Damit trotz unterschiedlicher Schnittpunkte dennoch eine
vorteilhafte Spiegelausrichtung erfolgen kann, wird eine Gewichtung
der Positionen der Schnittpunkte der Blickrichtungen in der Spiegelebene
durchgeführt,
wobei insbesondere der Schwerpunkt aller Schnittpunkte gebildet
wird und bei optimaler Spiegelausrichtung der Schnittpunkt der Blickrichtung
beim Überschreiten
des Schwellwerts in der Spiegelebene in diesem Schwerpunkt liegt.
Dadurch werden bei der eingestellten optimalen Spiegelausrichtung
möglichst
viele relevante Blickrichtungen berücksichtigt. Weiterhin ist es
von großem
Vorteil, falls hierbei auch die auf integrierten Zeitdauern mitberücksichtigt
werden. Neben der Gewichtung nach Positionen wird damit beim Auffinden einer
optimalen Spiegelausrichtung auch eine Gewichtung nach der Zeitdauer
der Blickkontakte mit Blickrichtungen auf den Spiegel berücksichtigt.
So werden in vorteilhafter Weise Blickrichtungen unter denen eine
längere
Zeitdauer auf den Spiegel geblickt wird, stärker gewichtet als Blickrichtungen
unter denen nur eine kurze Zeit auf den Spiegel geblickt wurde.
Einzelne, kurzzeitige auf den Spiegel gerichtete Blicke bleiben
bei der Ausrichtung der Spiegelorientierung daher nahezu unberücksichtigt.
Dadurch wird die Spiegelausrichtung in vorteilhafter Weise an die
jeweilige Fahrsituation dynamisch angepasst. Nachdem eine Ausrichtung
des Spiegels erfolgt ist, werden für diejenigen Blickrichtungen,
welche die Spiegelebene im Bereich des Spiegels schneiden, die aufintegrierten
Zeitdauern innerhalb eines Zeitfensters auf Null zurückgesetzt.
Durch das Zurücksetzten
der aufintegrierten Zeitdauern wird insbesondere vermieden, dass
der Spiegel fortwährend
ohne Unterbrechung neu ausgerichtet wird, was vom Fahrer als störend empfunden
würde und
somit nicht zur Akzeptanz beitragen würde. Auch ist es in diesem Zusammenhang
denkbar, dass der Spiegel trotz Überschreiten
des Schwellwerts für
die aufintegrierten Zeitdauern nur dann erneut ausgerichtet wird, falls
die Ausrichtung der Spiegelorientierung um einen vorbestimmten Mindestwinkel
geändert
werden soll.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Bewegungsfreiheit des Spiegels auf eine Ausrichtung um eine
zur Fahrbahnoberfläche
im Wesentlichen senkrecht stehende Achse beschränkt ist. Dadurch werden der
Aufwand und die Verarbeitungszeit bei der Auswertung der Blickrichtung
zur Bestimmung einer optimalen Spiegelausrichtung erheblich reduziert, wobei
insbesondere eine vereinfachte Auswertung der Blickrichtung des
Fahrers vorgenommen wird. Hierzu werden die Zeitdauern unterschiedlicher Blickrichtungen
des Fahrers über
dem jeweiligen horizontalen Richtungswinkel einer Blickrichtung
in einem Diagramm in der Form eines Graphen aufgetragen. Dabei ergeben
sich in dem Diagramm lokale Maxima mit maximaler Blickdauer für bevorzugte Blickrichtungen
des Fahrers. Bei bekannter Geometrie des Fahrzeugs und insbesondere
der Position der Spiegel sowie des Fahrers kann die Auswertung der Blickrichtungen
in gewinnbringender Weise sodann auf diejenigen horizontalen Winkelbereiche
eingeschränkt
werden, in denen sich die Spiegel befinden. Für den Fall, dass die genaue
Position der Spiegel bei der Auswertung nicht berücksichtigt
werden, ist es auch denkbar eine initiale Messung der Blickrichtungen
des Fahrers über
mehrere Minuten durchzuführen
und analog zur o.g.
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Vorgehensweise
in einem Diagramm in der Form eines Graphen aufzutragen. Anhand
des Graphen kann sodann darauf geschlossen werden, dass sich die
Spiegel in denjenigen Bereichen befinden, in denen sich die lokalen
Maxima im Diagramm befinden. In der Richtung in der sich das absolute
Maximum befindet liegt der dem Fahrzeug vorausliegende Straßenabschnitt,
auf welchen der Fahrer durch die Windschutzscheibe hindurch am häufigsten blickt.
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In
gewinnbringender Weise ist im Zusammenhang mit der Erfindung eine
initiale Spiegelausrichtung in einem Speicher hinterlegt. Dabei
handelt es sich vorzugsweise um eine individuell an den Fahrer angepasste
Spiegelausrichtung. Falls noch keine dem Fahrer individuell zugeordnete
initiale Spiegelausrichtung im Speicher hinterlegt ist, wählt der Fahrer
vor Fahrtantritt eine geeignete Ausrichtung der Innen- und Außenrückspiegel
und speichert diese sodann ab. Diese initiale Spiegelausrichtung
ist dabei vorzugsweise derart gewählt, sodass der Fahrer anhand
der Spiegel einen möglichst
großen
Bereich des für
die Fahrtätigkeit
relevanten Fahrzeugumfeldes erfassen kann.
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Weiterhin
ist es von großem
Vorteil, falls im Anschluss an eine erfolgte Ausrichtung des Spiegels nach
einem bestimmten Zeitintervall der Spiegel in die initiale Spiegelausrichtung
zurück
gebracht wird. Falls der Fahrer beim Betrieb des erfindungsgemäßen Verfahrens
längere
Zeit auf keinen der Fahrzeugspiegel blickt und zuvor eine von der
initialen Spiegelausrichtung abweichende Spiegeleinrichtung eingestellt
wurde, wird sodann in vorteilhafter Weise nach einem bestimmten
Zeitintervall erneut die initiale Spiegelausrichtung eingestellt.
Somit wird in gewinnbringender Weise die Spiegelausrichtung in der Zeit
in der der Fahrer nicht auf den Spiegel blickt in die initiale Spiegelausrichtung
zurück
gebracht. Dabei erfordert eine erneute Spiegelausrichtung aus der initialen
Spiegelausrichtung heraus in den meisten Fällen weniger Zeitaufwand als
dies aus einer beliebigen anderen Spiegelausrichtung heraus der
Fall ist, was insbesondere im Zusammenhang mit Gefahrensituationen
von sehr großem
Vorteil ist. Beispielsweise wird beim rückwärts Rangieren die Spiegelausrichtung
aus der initialen Spiegelausrichtung heraus in vertikaler Richtung
geneigt, sodass Bordsteine oder die Markierungen auf dem Fahrweg
für den
Fahrer im Spiegel sichtbar werden. Bei einer anschließenden Vorwärtsfahrt
ist diese Spiegelausrichtung für
den Fahrer in der Regel jedoch ungeeignet, sodass der Fahrer nicht
in den Spiegel blickt und die Spiegelausrichtung nach einem bestimmten
Zeitintervall in die initiale Spiegelausrichtung zurück gebracht
wird. Tritt nun eine Gefahrensituation ein, worauf der Fahrer beispielsweise
plötzlich
die Fahrspur wechseln muss, kann er mit der initialen Spiegelausrichtung
oder durch eine erneute geringfügige Änderung
der Spiegelausrichtung sofort den Totwinkelbereich des Fahrzeugs
erfassen.
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Auch
ist es von Vorteil, falls das Zeitintervall in Abhängigkeit
von der Fahrtrichtung gewählt
wird. Beispielsweise wird bei einer Rückwärtsfahrt, bei der üblicherweise
in kurzen Zeitabständen
in die Spiegel geblickt wird, in gewinnbringender Weise ein längeres Zeitintervall
vor der Rückkehr
zur initialen Spiegelausrichtung gewählt als bei einer Vorwärtsfahrt, bei
der mit längeren
Zeitabständen
in die Spiegel geblickt wird. Auch kann das Zeitintervall dabei
in Abhängigkeit
von der Fahrtgeschwindigkeit gewählt werden.
Bei höherer
Fahrtgeschwindigkeit nimmt die Häufigkeit
der Blickkontakte auf den Spiegel zu, daher wird bei höheren Fahrtgeschwindigkeiten
ein längeres
Zeitintervall gewählt.
Weiterhin ist es in gewinnbringender Weise analog zur Festlegung
des Zeitintervalls auch möglich,
dass der Schwellwert für die
aufintegrierten Zeitdauern in Abhängigkeit von der Fahrtrichtung
und/oder der Fahrtgeschwindigkeit gewählt wird. Jedoch kann der Schwellwert
für die aufintegrierten
Zeitdauern dabei auch in Abhängigkeit
der befahrenen Strecke, z.B. Autobahn, Landstrasse, Stadtgebiet,
Betriebshof oder Verladestelle festgelegt werden. Darüber hinaus
kann sowohl der Schwellwert als auch das Zeitintervall durch den
Fahrer manuell festgelegt sein.
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Das
Zeitfenster innerhalb dem die aufintegrierten Zeitdauern auf Null
zurückgesetzt
werden, kann in vorteilhafter Weise in Abhängigkeit von der Fahrtrichtung
gewählt
werden. Beispielsweise wird bei einer Rückwärtsfahrt, bei der üblicherweise
in kürzeren
Zeitabständen
in die Spiegel geblickt wird als bei einer Vorwärtsfahrt, in gewinnbringender
Weise ein kürzeren
Zeitintervall gewählt,
innerhalb dem die aufintegrierten Zeitdauern auf Null zurückgesetzt werden.
Das Zeitfenster innerhalb dem die aufintegrierten Zeitdauern auf
Null zurückgesetzt
werden, kann in vorteilhafter Weise auch in Abhängigkeit von der Fahrtgeschwindigkeit
gewählt
werden. Bei höherer
Fahrtgeschwindigkeit nimmt die Häufigkeit
der Blickkontakte auf den Spiegel zu, daher wird bei höheren Fahrtgeschwindigkeiten
vorzugsweise ein kürzeres
Zeitintervall gewählt,
innerhalb dem die aufintegrierten Zeitdauern auf Null zurückgesetzt
werden.
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Im
Rahmen der Erfindung erfolgt die Erfassung der Blickrichtung des
Fahrers mittels wenigstens eines Bildsensors, welcher vorzugsweise
im Fahrzeuginnenraum an der Dachbedieneinheit oder am Innenrückspiegel
angeordnet ist. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine CCD-Kamera handeln, welche
sowohl im sichtbaren als auch im nichtsichtbaren Wellenlängenbereich,
z.B. im Infraroten, empfindlich ist. Neben dem Einsatz einer Monokamera
ist darüber
hinaus auch die Verwendung von Stereokameras möglich, womit zusätzlich Tiefenwerte
erfasst werden können.
Neben 2D-Bildsensoren
ist aber auch ein Einsatz von 3D-Bildsensoren möglich, welche Tiefeninformationen
direkt liefern. Im Rahmen der Auswertung werden im Zusammenhang
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
vorzugsweise Gesichtsmerkmale, wie z.B. Augen, Nase und Mund des Fahrers
in Ihrer Position ausgewertet, um daraus die Blickrichtung des Fahrers
und/oder dessen Kopfposition abzuleiten. Zur Ermittlung von Gesichtsmerkmalen
eignen sich beispielsweise Verfahren der Musterkennung, wobei die
jeweiligen Merkmale bei der Auswertung geometrisch miteinander in
Bezug gesetzt werden. Aus dem Stand der Technik ist die Blickrichtungserfassung
basierend auf der Auswertung von digitalem Bildmaterial bekannt,
hierzu existiert bereits eine Vielzahl an Verfahren die auf unterschiedlichen
Prinzipien aufbauen.