DE102005030255A1 - Keilrippenscheibe für einen Keilrippenriementrieb - Google Patents

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Abstract

Es wird eine Keilrippenscheibe für einen Keilrippenriementrieb vorgeschlagen, wobei die Keilrippenscheibe (10) an einem Scheibengrundkörper (14) angeordnete zueinander beabstandete weitgehend keilförmig ausgebildete erste Rippen (11) besitzt, in deren ersten Zwischenraum (13) zweite beabstandete Rippen (3) eines Keilrippenriemens (2) eingreifen und zwischen den zweiten Rippen (3) ein zweiter Zwischenraum (12) ausgebildet ist, in den die ersten Rippen (11) eingreifen, derart, dass im ersten Zwischenraum (13) zwischen einem Rippengrund (15) der ersten Rippen (11) und einem Rippenkopf (16) der zweiten Rippen (3) ein freier Abstand bleibt, derart, dass ein Verhältnis der eine Längsmittelachse des Scheibengrundkörpers einschließenden Querschnittsflächen der freien Abstandsfläche (A1) des ersten Zwischenraums (13) zwischen dem Rippengrund (15) und dem Rippenkopf (16) und der von den zweiten Rippen (3) eingeschlossenen Fläche (V) des zweiten Zwischenraums (12) mindestens 0,5 beträgt.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Keilrippenscheibe für einen Keilrippenriementrieb nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft auch eine Verwendung der Keilrippenscheibe nach dem Anspruch 7 sowie ein Verfahren der Herstellung einer Keilrippenscheibe nach Anspruch 9.
  • Nebenaggregate von Brennkraftmaschinen wurden in der Vergangenheit mit einem V-förmig ausgebildeten Keilriemen angetrieben. Aufgrund gestiegener Komfortansprüche nimmt die Zahl der Nebenaggregate ständig zu, sodass neben dem Generator und der Kühlmittelpumpe auch die Integration von beispielsweise Lenkhilfepumpe und Klimakompressor in den Nebenaggregatetrieb erforderlich wurde.
  • Wenn diese Nebenaggregate mechanisch angetrieben werden, so wird ein über die Kurbelwelle der Brennkraftmaschine angetriebener Riementrieb zur Leistungsübertragung verwendet. Oftmals werden durch den Riementrieb auch weitere Aggregate, wie beispielsweise Lüfter, mechanische Lader oder Pumpen angetrieben, sodass die zum Antrieb der genannte Aggregate notwendige Leistung mit einem einfachen V-förmigen Keilriemen nicht mehr übertragen werden kann.
  • Um nun hier Abhilfe zu schaffen, werden sogenannte Keilrippenriemen eingesetzt, die einen Unterbau aus mehreren V-förmigen Rippen aufweisen, die in einem Verbund aus einem Brückengewebe und darin eingelagerten Zugsträngen stehen, sodass durch die außen liegenden Flächen der V-förmigen mehreren nebeneinander liegenden Rippen eine größere zur reibungsbasierten Kraftübertragung erforderliche Kontaktfläche zur Verfügung steht.
  • Die Keilrippenriemen laufen dabei auf Keilrippenscheiben, die beispielsweise an den vorstehend genannten Aggregaten angeordnet sind.
  • Ein solcher Keilrippenriementrieb ist aufgrund seiner Anordnung im Motorraum eines Kraftfahrzeugs kritischen Randbedingungen unterworfen, wie beispielsweise Eis, Schnee, dem Eindringen von Wasser – beispielsweise bei einer Wasserdurchfahrt – und sieht sich auch dem Eindringen von Fremdstoffen ausgesetzt, wie beispielsweise Straßenschmutz, Staub oder auch Sand, beispielsweise bei geländegängigen Fahrzeugen.
  • Auch kann es aufgrund unterschiedlicher Umweltbedingungen zu einem Anstieg der Luftfeuchtigkeit im Motorraum kommen. Wenn beispielsweise bei sehr niedrigen Außentemperaturen das Fahrzeug mit heißem Motor abgestellt wird, so benetzt die im Motorraum befindliche Luftfeuchtigkeit die Keilrippenscheibe und auch den Keilrippenriemen, sodass sich bei Außentemperaturen nahe oder unter dem Gefrierpunkt Reif bzw. ein Eisbelag an dem Keilrippenriemen bilden kann. Wenn nun der Fahrzeugmotor gestartet wird, so gelangt dieser Eisbelag in den Einlaufbereich zwischen dem Keilrippenriemen und der Keilrippenscheibe und staut sich dort im Einlaufbereich an. Der Eisbelag wird unter Druck gesetzt, schmilzt zu Wasser, welches in den Kontaktbereich zwischen der Keilrippenscheibe und dem Keilrippenriemen kommt und dort für ein temporäres Abheben des Keilrippenriemens von der Keilrippenscheibe sorgen kann. Ein solches Phänomen ist bereits als Kaltstartquietschen des Riemens auf der Scheibe bekannt geworden.
  • Wenn mit einem, einen Keilrippenriementrieb aufweisenden Fahrzeug eine Wasserdurchfahrt vorgenommen wird oder auch das Fahrzeug auf einer asphaltierten Strasse durch eine mit Wasser gefüllte Straßenvertiefung fährt, so kann das in den Einlaufbereich zwischen dem Keilrippenriemen und der Keilrippenscheibe geschleuderte oder strömende Wasser dafür sorgen, dass der Keilrippenriemen kurzzeitig seinen Reibschlusskontakt mit der Keilrippenscheibe verliert, die Kraftübertragung zwischen dem Riemen und der Scheibe wird kurzzeitig unterbrochen, sodass es beispielsweise im Falle einer über den Keilrippenriemen angetriebenen Lenkhilfepumpe zu einer kurzzeitigen Unterbrechung der Servowirkung durch die Lenkhilfepumpe kommen kann. Das in den Einlaufbereich zwischen der Keilrippenscheibe und dem Keilrippenriemen gelangende Wasser führt zur Bildung eines hydrodynamischen Tragfilms, sodass der Keilrippenriemen an der Keilrippenscheibe aufschwimmt und durchrutscht.
  • Diesem Phänomen ist bisher noch nicht Rechnung getragen worden. So sind zwar eine Zahl von Druckschriften bekannt geworden, die sich mit dem Problem der Steigerung der Lebensdauer des Keilrippenriemens auseinandersetzen, das Problem der Ansammlung von Wasser und/oder Fremdstoffen im Einlaufbereich zwischen der Keilrippenscheibe und dem Keilrippenriemen ist bisher aber vernachlässigt worden.
  • So ist anhand der japanischen Veröffentlichung JP-2002039291 A ein Keilrippenriemen mit V-förmigen Rippen bekannt geworden, bei dem mittels unterschiedlicher Teilungen des Keilrippenriemens und der Keilrippenscheibe der Schlupf verringert werden soll und die Übertragungskraft vergrößert werden soll.
  • Anhand der US-5,492,507 A ist ein Keilrippenriemen bekannt geworden, bei dem das Problem des Brechens der Rippen beseitigt werden soll, indem der der Rippenscheibe zugewandte Bereich des Riemens nicht bearbeitet wird, sodass keine aufgrund der Bearbeitung mit einer Schleifscheibe entstehenden Mikrorisse auftreten, die sich im Betrieb des Keilrippenriemens vergrößern können.
  • Anhand der US-4,330,287 A ist ein Keilrippenriemen bekannt geworden, der zur Verlängerung der Standzeit des Keilrippenriemens im Kontaktbereich mit der Keilrippenscheibe seitlich angeordnete konvexe Kontaktzonen aufweist, die beim Einlaufvorgang des Keilrippenriemens abgetragen werden, sodass sich möglichst spielfreier Kontakt zwischen dem Keilrippenriemen und der Keilrippenscheibe einstellt und damit aufgrund der so aufeinander eingelaufenen Kontaktzone sich ein gutes Tragbild zwischen dem Keilrippenriemen und der Keilrippenscheibe einstellt.
  • Auch die Druckschrift US-4,047,446 A befasst sich mit dem Problem der Verlängerung der Lebensdauer des Keilrippenriemens. Zu diesem Zweck ist es hieraus bekannt geworden, den Keilrippenriemen auf der Keilrippenscheibe mit einem Kopfspiel zu betreiben, es also sowohl im Bereich unterhalb des Rippenkopfes des Keilrippenriemens als auch oberhalb des Rippenkopfes der Rippen der Keilrippenscheibe nicht zu einem körperlichen Kontakt mit dem jeweils anderen Reibungspartner kommt.
  • Schließlich befasst sich die US-5,803,855 A zwar mit dem Problem der Ansammlung von Wasser oder Schmutz im Kontaktbereich zwischen der Keilrippenscheibe und dem Keilrippenriemen, wobei hieraus aber ebenfalls wie aus der vorstehend genannten US-4,047,446 A nur das Vorsehen von Leerräumen zwischen dem Rippenkopf und dem Rippengrund der beiden Reibpartner vorgesehen ist.
  • Alle genannten Druckschriften befassen sich vornehmlich mit der Weiterbildung des Keilrippenriemens und zwar zur Verlängerung seiner Zeitfestigkeit. Dem gegenüber liegt der vorliegenden Erfindung nunmehr die Aufgabe zugrunde, dem Problem des Eindringens von Fremdstoffen und insbesondere von Wasser in den Einlaufbereich zwischen der Keilrippenscheibe und dem Keilrippenriemen durch eine verbesserte Ausbildung der Keilrippenscheibe zu begegnen, um der auch nur kurzzeitigen Verschlechterung der Reibkraftübertragung zwischen der Keilrippenscheibe und dem Keilrippenriemen möglichst effektiv zu begegnen. Auch soll ein Verfahren bereitgestellt werden, mit dem eine verbesserte Keilrippenscheibe aus einem Kunststoffwerkstoff geformt werden kann.
  • Die Erfindung weist nun zur Lösung dieser Aufgabe hinsichtlich der Keilrippenscheibe die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale auf, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen hiervon in den weiteren Ansprüchen beschrieben sind. Ein Verfahren der Herstellung einer Keilrippenscheibe ist im Anspruch 9 angegeben.
  • Mit der Erfindung wird nunmehr eine Keilrippenscheibe für einen Keilrippenriementrieb geschaffen, wobei die Keilrippenscheibe an einem Scheibengrundkörper angeordnete zueinander beabstandete weitgehend keilförmig ausgebildete erste Rippen besitzt, in deren ersten Zwischenraum zweite beabstandete Rippen eines Keilrippenriemens eingreifen, und zwischen den zweiten Rippen ein zweiter Zwischenraum ausgebildet ist, in den die ersten Rippen eingreifen derart, dass im ersten Zwischenraum zwischen einem Rippengrund der ersten Rippen und einem Rippenkopf der zweiten Rippen ein freier Abstand bleibt, und zwar derart, dass ein Verhältnis der eine Längsmittelachse des Scheibengrundkörpers einschließenden Querschnittsflächen der freien Abstandsfläche des ersten Zwischenraums zwischen dem Rippengrund und dem Rippenkopf und der von den zweiten Rippen eingeschlossenen Fläche des zweiten Zwischenraums mindestens 0.5 beträgt.
  • Die Keilrippenscheibe weist daher eine zur Aufnahme von von der Keilrippenscheibe beim Einlaufen des Keilrippenriemens auf die Keilrippenscheibe verdrängten Wassers vorgesehene, zur radialen Ableitung von Wasser ausgebildete Fläche zwischen dem Rippengrund und dem Rippenkopf auf, die mindestens die Hälfte der Querschnittsfläche des zweiten Zwischenraums des Keilrippenriemens zwischen den zweiten Rippen beträgt.
  • Es hat sich gezeigt, dass die Bildung eines hydrodynamischen Tragfilms zwischen den ersten und zweiten Rippen weitgehend vermieden werden kann, wenn das vorstehend beschriebene Verhältnis im Bereich von 0.5 bis etwa 1 liegt. Die Ausbildung der Keilrippenscheibe kann dabei in Abhängigkeit von dem Umschlingungswinkel modifiziert werden. Wenn der Umschlingungswinkel steigt, d. h. also der Keilrippenriemen einen größeren Umfangswinkelbereich an der Keilrippenscheibe während seines Eingriffs übergreift, kann es von Vorteil sein, das vorstehend beschriebene Verhältnis bis in den Bereich von etwa 1 ansteigen zu lassen.
  • Liegt das Verhältnis bei genau 1, so entspricht die Fläche im zweiten Zwischenraum zwischen den Rippen des Keilrippenriemens – die der Verdrängungsfläche durch den Eintritt der ersten Rippen in den zweiten Zwischenraum entspricht – genau der zur radialen Ableitung des verdrängten Wassers im Zwischenraum der Keilrippenscheibe zur Verfügung stehenden freien Abstandsfläche oder Ableitfläche.
  • Nach einem weiteren Aspekt gemäß der vorliegenden Erfindung kann die Keilrippenscheibe auch so ausgebildet sein, dass der Scheibengrundkörper im Bereich des Rippengrunds nach radial innen gerichtete Durchlässe aufweist, durch die zwischen dem Rippengrund und dem Rippenkopf eingeschlossene Fremdstoffe und/oder Wasser ableitbar sind.
  • Es bedeutet dies mit anderen Worten, dass das von der Keilrippenscheibe beim Einlaufen des Rippenriemens in die Keilrippenscheibe verdrängte Wasser nicht nur im ersten Zwischenraum radial abgeleitet wird, sondern durch die Durchlässe in Richtung zur Längsmittelachse des Scheibengrundkörpers hindurch abgeleitet wird, was beispielsweise dann von Vorteil sein kann, wenn die erfindungsgemäße Keilrippenscheibe an einem Kraftfahrzeug zum Einsatz kommt, das auch in Dauerbetrieb eine vorbestimmte Wattiefe für Wasserdurchfahrten gewährleisten soll.
  • Hier kann es von Vorteil sein, wenn der Scheibengrundkörper im Bereich der Durchlässe radial innen liegend eine sich über wenigstens einen Teilbereich der Axiallängserstreckung des Scheibengrundkörpers angeordnete Kanäle aufweist, über die die Fremdstoffe und/oder das Wasser ableitbar sind.
  • Es bedeutet dies mit anderen Worten, dass durch die Durchlässe in Richtung nach radial innengerichtet des Scheibengrundkörpers abgeleitete Fremdstoffe und/oder Wasser über die Kanäle abgeleitet werden können, sodass keine Gefahr dahingehend besteht, dass sich in dem Raum zwischen dem Rippenkopf und dem Rippengrund Ansammlungen in der Form von Wasser oder Schlamm bzw. Sand bilden können, die dann für ein Abheben des Keilrippenriemens von der Keilrippenscheibe und damit für unerwünschten Schlupf sorgen könnten.
  • Mit der erfindungsgemäßen Keilrippenscheibe wird aber auch dem Problem unerwünschter nach außen dringender Geräusche beim Lauf des Keilrippenriemens an der Keilrippenscheibe Rechnung getragen. Zu diesem Zweck können die vorstehend genannten Kanäle im Bereich der Stirnfläche der Keilrippenscheibe zur Vermeidung von Luftschallabstrahlung geschlossen sein. Es bedeutet dies mit anderen Worten, dass bei in Vorwärtsfahrtrichtung des Fahrzeugs vor dem Verbrennungsmotor angeordnetem Keilrippenriementrieb die Keilrippenscheibe so angeordnet ist, dass die Stirnfläche in Richtung der Vorwärtsfahrrichtung des Fahr zeugs verläuft und damit eine Luftschallabstrahlung in Richtung vom Motor weg nach vorne vermieden wird.
  • Die nach der Erfindung vorgesehene Keilrippenscheibe kann als Antriebsscheibe von Nebenaggregaten einer Brennkraftmaschine mittels eines Keilrippenriemens eingesetzt werden. Es ist auch möglich, sie als Spannrolle des Keilrippenriemens einzusetzen oder aber auch als angetriebene Keilrippenscheibe zum Antrieb des Keilrippenriementriebs selbst. In diesem Fall kann die Keilrippenscheibe beispielsweise stirnseitig an einem Kurbelwellenflansch angebracht sein und dem Antrieb des gesamten Keilrippenriementriebs dienen.
  • Die nach der Erfindung vorgesehene Keilrippenscheibe kann für beispielsweise Kleinserien aus einem metallischen Werkstoff gefertigt werden. Es ist aber auch möglich, die Keilrippenscheibe aus einem Kunststoffwerkstoff zu fertigen, wobei sich dies für die Serienfertigung anbietet. Zu diesem Zweck kann ein scheibenförmiger Formstempel, der zur Bildung der Kanäle der Keilrippenscheibe in Umfangsrichtung gleichförmig beabstandete zylinderförmige Auskragungen aufweist, in einem Formwerkzeug angeordnet werden und mit Kunststoffmasse umformt werden, sodass nach dem Ausformen des Formstempels eine Keilrippenscheibe vorliegt, die bereits die zur Ableitung von Fremdstoffen und/oder Wasser erforderlichen Kanäle in Richtung der Axiallängserstreckung des Scheibengrundkörpers besitzt.
  • Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigt in:
  • 1 eine schematische Darstellung einer bekannten Keilrippenscheibe und eines bekannten Keilrippenriemens in Eingriffsstellung;
  • 2 eine schematische Darstellung der Keilrippenscheibe nach der Erfindung und des Keilrippenriemens in Eingriffstellung;
  • 3 eine Darstellung ähnlich 2;
  • 4 eine Darstellung ähnlich 3 zur Erläuterung der Funktionsweise von radial nach innen gerichtet liegender Durchlässe am Scheibengrundkörper;
  • 5 eine Ansicht eines Axiallängsschnittes einer Ausführungsform einer Keilrippenscheibe aus einem Kunststoffwerkstoff;
  • 6 eine Ansicht auf die Keilrippenscheibe nach 5 in Fahrtrichtung des Fahrzeugs betrachtet; und
  • 7 eine Ansicht eines Axiallängsschnittes einer Ausführungsform einer Keilrippenscheibe aus einem Metallwerkstoff.
  • 1 der Zeichnung zeigt eine schematische Darstellung einer bekannten Keilrippenscheibe 1, wie sie sich mit einem Keilrippenriemen 2 im Eingriff befindet. Bei der dargestellten Ausführungsform weist der Keilrippenriemen fünf Rippen 3 auf, die in eine entsprechende Zahl von ersten Zwischenräumen 4 der Keilrippenscheibe 1 eingreifen.
  • Bei der dargestellten Keilrippenscheibe 1 kann es sich beispielsweise um die Antriebsscheibe eines Generators für das elektrische Bordnetz eines Kraftfahrzeugs handeln.
  • Zwischen den zweiten Rippen 3 des Keilrippenriemens 2 sind zweite Zwischenräume 5 ausgebildet, in die Rippen 6 der Keilrippenscheibe eingreifen. Stellt man sich eine auseinander gezogene Darstellung der Keilrippenscheibe 1 und des Keilrippenriemens 2 vor, d. h. also eine Stellung, bei der sich die Keilrippenscheibe 1 und Keilrippenriemen 2 nicht in Eingriffstellung befinden, so wird es sofort deutlich, dass beim Einlaufen des Keilrippenriemens 2 auf die Keilrippenscheibe 1 die Rippen 6 in die zweiten Zwischenräume 5 einlaufen.
  • Wenn sich nun in den zweiten Zwischenräumen 5 des Keilrippenriemens 2 Wasser oder Eis befindet, so wird dieses Wasser oder Eis dann, wenn die Rippen 6 der Keilrippenscheibe 1 in die zweiten Zwischenräume 5 einlaufen, verdrängt. Das Wasser und/oder Eis wandert entlang der Kontaktfläche zwischen den Rippen 3 und den Rippen 5 in den Bereich der ersten Zwischenräume 4 und wird dort eingeschlossen. Es führt dies dazu, dass insbesondere bei den inneren drei ersten Zwischenräumen 4 ein hydrodynamischer Tragfilm aufgebaut wird, der dafür sorgt, dass der Keilrippenriemen 2 von der Keilrippenscheibe 1 abgehoben wird. Wie es ohne weiteres anhand von 1 ersichtlich ist, entspricht die von den Rippen 6 der Keilrippenscheibe 1 verdrängte Wassermenge in einer die Längsmittelachse der Keilrippenscheibe 1 einschließenden Querschnittsansicht der in 1 in der heraus gezogenen Darstellung quer (=) schraffierten Fläche.
  • Beim Einlaufen des Keilrippenriemens 2 auf die Keilrippenscheibe 1 wird das Wasser und/oder Eis oder auch ein Gemisch aus den genannten Fluiden/Feststoffen und Sand oder weiterer Fremdstoffe, wie beispielsweise Riemenabrieb oder dergleichen in den Bereich oberhalb des Rippenkopfes der Rippe 3, also in den in 1 in der heraus gezogenen Darstellung vertikal (||) schraffierten Flächenbereich, der Abstandsfläche, abgeleitet.
  • Wie es anhand von 3 der Zeichnung ersichtlich ist, können lediglich die mit den Bezugszeichen 7 und 8 bezeichneten in Axiallängsrichtung der Keilrippenscheibe 1 liegenden Rillen zumindest teilweise – deshalb horizontal und vertikal schraffiert – entlastet werden, da hier beim Einlaufen des Keilrippenriemens 2 auf die Keilrippenscheibe 1 Wasser oder ein Wasser-/Fremdstoffgemisch nach radial außen abgeleitet werden kann, wie dies durch die Pfeile „F" dargestellt worden ist. Die drei innen liegenden Rillen 9 der Keilrippenscheibe 1 können hieran nicht teilnehmen, da der Keilrippenriemen 2 diese Rillen gleichsam einschließt.
  • 2 der Zeichnung nun zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Keilrippenscheibe 10 nach der vorliegenden Erfindung, wie sie sich mit einem Keilrippenriemen 2 im Eingriff befindet.
  • Läuft der Keilrippenriemen 2 auf die Keilrippenscheibe 1 auf, so wird durch die Rippen 11 der Keilrippenscheibe 10 das im zweiten Zwischenraum 12 befindliche Wasser und/oder Eis und/oder Gemisch hieraus und/oder zusätzlich eingelagerte Fremdstoffe in den Bereich des ersten Zwischenraums 13 abgeleitet. Es hat sich nun gezeigt, dass die Gefahr des Abhebens des Keilrippenriemens 2 aus dem reibkraftübertragenden Kontakt mit der Keilrippenscheibe 1 beträchtlich verringert werden kann, wenn das Verhältnis der die Längsmittelachse des Scheibengrundkörpers einschließenden freien Abstandsfläche „A1" des ersten Zwischenraums 13 zwischen dem Rippengrund 15 des ersten Zwischenraums 13 und dem Rippenkopf 16 zu der von den zweiten Rippen 3 des Keilrippenriemens 2 eingeschlossenen Fläche des zweiten Zwischenraums 12 mindestens 0.5 beträgt.
  • Das Verhältnis kann dabei im Bereich von 0.5 bis etwa 1 modifiziert werden derart, dass die Bildung eines hydrodynamischen Tragfilms zwischen den ersten Rippen 13 und den zweiten Rippen 3 weitgehend vermieden wird.
  • Dieses Verhältnis kann dabei in Abhängigkeit des Umschlingungswinkels zwischen dem Keilrippenriemen 2 und der Keilrippenscheibe 1 verändert werden. So ist es beispielsweise möglich, mit steigendem Umschlingungswinkel das Verhältnis zu erhöhen oder in diese Betrachtung auch den späteren Einsatzzweck des damit ausgestatteten Fahrzeugs zu integrieren, und das Verhältnis beispielsweise dann durch eine entsprechende Ausbildung der Keilrippenscheibe zu erhöhen, wenn ein zusätzlicher Eintrag von Fremdstoffen in Form von beispielsweise Sand in die ersten Zwischenräume 13 zu erwarten ist.
  • 4 der Zeichnung nun zeigt eine Darstellung ähnlich 3 einer modifizierten Ausführungsform einer Keilrippenscheibe 10 nach der Erfindung.
  • Um den Effekt der radial wirkenden Drainage aus dem ersten Zwischenraum 13 zu verstärken, ist bei dieser Ausführungsform im Rippengrund 15 jeweils ein radial wirkender Durchlass 17 ausgebildet, der für einen radial nach innen gerichtet wirkenden Drainageeffekt (siehe Pfeil „D" in 4) der Keilrippenscheibe 10 sorgt. Dies kann beispielsweise dann von Vorteil sein, wenn aufgrund des späteren Einsatzbereiches des Kraftfahrzeugs mit einem erhöhten Eintrag von Wasser-/Fremdstoffgemisch zu rechnen ist, also beispielsweise bei geländegängigen Fahr zeugen, die eine vorbestimmte Wattiefe erreichen und auch dahingehend konzipiert sind, bei Schlammdurchfahrten eingesetzt zu werden.
  • 5 der Zeichnung nun zeigt eine Axiallängsschnittdarstellung einer Ausführungsform einer Keilrippenscheibe 10 aus einem Kunststoffwerkstoff. Wie es ohne weiteres ersichtlich ist, weist der Scheibengrundkörper 14 eine mittige Aufnahmebohrung 18 auf, die beispielsweise zur Zentrierung der Keilrippenscheibe 10 an einem Flansch eines Nebenaggregats dienen kann.
  • Bei der Keilrippenscheibe 10 nach dieser Ausführungsform handelt es sich um eine Scheibe vom Typ mit Anlaufbund, da der nicht dargestellte Keilrippenriemen auf die Rippen 1 seitlich von einem jeweiligen Bund 19 bzw. 20 geführt werden könnte.
  • Das durch Durchlässe 17 nach radial innen abgeleitete Wasser und/oder Wasser-/Fremdstoffgemisch (siehe Pfeil „D") gelangt bei dieser Ausführungsform in den Bereich von sich über einen Teilbereich der Axiallängserstreckung des Scheibengrundkörpers 14 erstreckender Kanäle 21, über die das Wasser und/oder Fremdstoffe abgeleitet werden können.
  • 6 der Zeichnung zeigt eine Ansicht auf die Keilrippenscheibe 5 in Fahrtrichtung des Motors betrachtet, wobei es sich bei dieser Ausführungsform beispielsweise um eine an einer Kühlmittelpumpe des Motors des Fahrzeugs angebrachte Keilrippenscheibe handeln kann. Zu diesem Zweck wird die Keilrippenscheibe 10 über einen dreieckförmigen Anschlussflansch 22 an der Kühlmittelpumpe befestigt. Wie es insbesondere ersichtlich ist, weist die Keilrippenscheibe 10 nach 6 in Umfangsrichtung gleich beabstandet verteilte Kanäle 21 auf, die der Ableitung von Fremdstoffen und/oder Wasser oder einem Gemisch hieraus aus den ersten Zwischenräumen 13 dienen, wie dies anhand von 5 vorstehend bereits erläutert worden ist.
  • 7 der Zeichnung nun zeigt eine Axiallängsschnittdarstellung einer Ausführungsform einer Keilrippenscheibe aus einem Metallwerkstoff. Auch hier kann der Scheibengrundkörper 14 eine innen liegende Zentrierbohrung 18 aufweisen, während aber die in 6 der Zeichnung dargestellten Kanäle 21 bei der Ausführungsform der Keilrippenscheibe 10 aus einem Kunststoffwerkstoff beispielsweise mittels Formpressen über an einem scheibenförmigen Formstempel in Umfangsrichtung gleichförmig beabstandet zylinderförmige Auskragungen möglich ist, ist bei einer Keilrippenscheibe aus einem Metallwerkstoff die Anbringung von Bohrungen zur Bildung der Kanäle 22 erforderlich, wie dies anhand des stilisierten Werkzeugs 23 nach 7 angedeutet ist.
  • Die Keilrippenscheibe nach der Erfindung ermöglich daher die Beseitigung des Problems eines von der Keilrippenscheibe aufgrund der Eintritts von Wasser und/oder Fremdstoffen abhebenden Keilrippenriemens.
  • Hinsichtlich vorstehend nicht näher erläuterter Merkmale wird im übrigen ausdrücklich auf die Ansprüche und die Zeichnung verwiesen.
  • 1
    Keilrippenscheibe
    2
    Keilrippenriemen
    3
    zweite Rippen
    4
    erster Zwischenraum
    5
    zweiter Zwischenraum
    6
    Rippen
    7
    Rille
    8
    Rille
    9
    Rille
    10
    Keilrippenscheibe
    11
    erste Rippe
    12
    zweiter Zwischenraum
    13
    erster Zwischenraum
    14
    Scheibengrundkörper
    15
    Rippengrund
    16
    Rippenkopf
    17
    Durchlass
    18
    Bohrung
    19
    Bund
    20
    Bund
    21
    Kanäle
    22
    Flansch
    23
    Werkzeug

Claims (8)

  1. Keilrippenscheibe für einen Keilrippenriementrieb, wobei die Keilrippenscheibe (10) an einem Scheibengrundkörper (14) angeordnete zueinander beabstandete weitgehend keilförmig ausgebildete erste Rippen (11) besitzt, in deren ersten Zwischenraum (13) zweite beabstandete Rippen (3) eines Keilrippenriemens (2) eingreifen, und zwischen den zweiten Rippen (3) ein zweiter Zwischenraum (12) ausgebildet ist, in den die ersten Rippen (11) eingreifen derart, dass im ersten Zwischenraum (13) zwischen einem Rippengrund (15) der ersten Rippen (11) und einem Rippenkopf (16) der zweiten Rippen (3) ein freier Abstand bleibt, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verhältnis der eine Längsmittelachse des Scheibengrundkörpers einschließenden Querschnittsflächen der freien Abstandsfläche (A1) des ersten Zwischenraums (13) zwischen dem Rippengrund (15) und dem Rippenkopf (16) und der von den zweiten Rippen (3) eingeschlossenen Fläche (V) des zweiten Zwischenraums (12) mindestens 0.5 beträgt.
  2. Keilrippenscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis im Bereich von 0.5 bis etwa 1 beträgt derart, dass die Bildung eines hydrodynamischen Tragfilms zwischen den ersten (11) und zweiten (3) Rippen weitgehend vermieden ist.
  3. Keilrippenscheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheibengrundkörper (14) im Bereich des Rippengrunds (15) nach radial innen gerichtete Durchlässe (17) aufweist, durch die zwischen dem Rippengrund (15) und dem Rippenkopf (16) eingeschlossene Fremdstoffe und/oder Wasser ableitbar sind.
  4. Keilrippenscheibe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheibengrundkörper (14) im Bereich der Durchlässe (17) radial innenliegend eine sich über wenigstens einen Teilbereich der Axiallängserstreckung des Scheibengrund körpers (14) angeordnete Kanäle (21) besitzt, über die die Fremdstoffe und/oder das Wasser ableitbar sind.
  5. Keilrippenscheibe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanäle (21) im Bereich der Stirnfläche der Keilrippenscheibe (10) zur Vermeidung von Luftschallabstrahlung geschlossen sind.
  6. Keilrippenscheibe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Keilrippenscheibe (10) derart ausgebildet ist, dass das Verhältnis mit steigendem Umschlingungswinkel zwischen Keilrippenscheibe (10) und Keilrippenriemen (2) zunimmt.
  7. Verwendung der Keilrippenscheibe nach einem der vorstehenden Ansprüche als Antriebsscheibe von Nebenaggregaten einer Brennkraftmaschine mittels eines Keilrippenriemens und/oder Spannrolle des Keilrippenriemens und/oder als angetriebene Keilrippenscheibe zum Antrieb des Keilrippenriementriebs.
  8. Verfahren der Herstellung einer Keilrippenscheibe nach Anspruch 4 mittels eines Kunststoffformvorgangs, dadurch gekennzeichnet, dass ein scheibenförmiger Formstempel, der zur Bildung der Kanäle im Umfangsrichtung gleichförmig beabstandete zylinderförmige Auskragungen aufweist, in einem Formwerkzeug angeordnet und mit Kunststoffmasse umformt wird.
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