DE102005029726B4 - Stoßfänger für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
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Abstract
Bei einem Stoßfänger für ein Kraftfahrzeug sind gehäuseartige Crashboxen (4) zwischen den Längsträgern (2) und dem quer hierzu angeordneten Querträger (3) angeordnet. Die Crashboxen (4) sind als Faltkonstruktion aus Metallblech gebildet und weisen an einer Längsseite eine dachartig gestaltete Seitenwand (8) auf. Die Seitenwand (8) besitzt zumindest einen gegenüber der horizontalen Mittelquerebene der Crashbox (4) geneigten Wandabschnitt (9).
Description
- Die Erfindung betrifft einen Stoßfänger für ein Kraftfahrzeug mit einem quer zu den Längsträgern des Kraftfahrzeugrahmens festlegbaren Querträger, wobei zwischen Querträger und Längsträgern gehäuseartige Crashboxen eingegliedert sind.
- Stoßfänger sind quer an Front und Heck eines Kraftfahrzeugs zwischen der die Karosserie abschließenden Kunststoffverschalung und dem Rahmen des Kraftfahrzeugs angeordnet. Sie sollen dazu beitragen, dass die Fahrzeugstruktur bei einem Anprall mit geringer Geschwindigkeit keine Beschädigung davonträgt. Hierzu sind zwischen den Querträger und die Längsträger Crashboxen geschaltet. Die Crashboxen sollen die aus einem Anprall resultierende Energie absorbieren, indem diese in Verformungsarbeit umgewandelt wird.
- Eine in der Praxis bewährte Crashbox gemäß der
EP 1 207 085 B1 besteht aus einer im Querschnitt rechteckigen Konstruktion, gebildet aus einer Oberschale und einer Unterschale. Diese sind U-förmig profiliert und ineinander gefügt. Die Bauart zeichnet sich durch eine hohe Quersteifigkeit aus. Das querträgerseitige Ende der Crashbox ist sowohl innen am Steg des Querträgers als auch im Bereich der Enden der Schenkel gefügt. - Eine Crashbox in Schalenbauweise geht weiterhin aus der
DE 100 14 469 A1 hervor. Durch Sicken in der Crashbox soll ein gezieltes Verformen an einem bestimmten Punkt eingeleitet werden. - In der Praxis hat sich gezeigt, dass bei einem schrägen Anprall mit geringer Geschwindigkeit, wie er auch bei einem sogenannten 30°-Eckpendeltest simuliert wird, die Crashboxen bekannter Bauart nur unzureichend zur Energieabsorption beitragen. Der Großteil der Aufprallenergie wird vom Querträger absorbiert.
- Der Erfindung liegt daher ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, einen für die Praxis verbesserten Stoßfänger zu schaffen, bei dem die Crashboxen direkter in die Energieabsorption bei einem Aufprall eingebunden sind.
- Danach ist vorgesehen, dass eine Crashbox als Faltkonstruktion aus Metallblech gebildet ist und an einer Längsseite eine dachartig gestaltete Seitenwand aufweist. Durch diese Gestaltung ist eine fächerartige Abstützung der Crashbox am Querträger möglich. Auf diese Weise wird der Querträger besser unterstützt und die Crashboxen direkter, also frühzeitig und auch bei geringen Geschwindigkeiten mit in den Gesamtverlauf des Crashs eingebunden. Die Crashboxen tragen mithin stärker zu Energieabsorption bei, insbesondere bei seitlichen Aufprall-Lasten mit geringer Geschwindigkeit.
- Zur dachartigen Gestaltung der Seitenwand ist vorgesehen, dass diese zumindest einen gegenüber der horizontalen Mittelquerebene geneigten Wandabschnitt aufweist. Dieser kann hinsichtlich Länge und Schrägstellung variieren. Die Auslegung der Crashbox erfolgt in Anpassung an das Gesamtsystem des Stoßfängers.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen des grundsätzlichen Erfindungsgedankens sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 9.
- Die erfindungsgemäßen Crashboxen sind aus dünnwandigen Metallblechen als Faltkonstruktion gebildet. Dies geschieht durch Abkanten von Blechplatinen. Hierdurch können Fügeoperationen bei der Herstellung minimiert werden.
- Die Crashboxen können einschalig aus einer Blechplatine hergestellt sein. In dieser Ausgestaltung werden Fügeoperationen auf ein Mindestmaß reduziert.
- Für die Praxis vorteilhaft sind auch zweischalige Crashboxen, die aus einer Oberschale und einer Unterschale bestehen. Je nach gewünschtem Deformationsverhalten und -vermögen können die Crashboxen in sich geschlossen oder als an einer Längsseite offenes Profil gestaltet sein. Im letzteren Falle weisen die Crashboxen in einer Seitenwand einen sich über die Länge der Crashbox erstreckenden Spalt auf.
- Besonders vorteilhaft weist die dachartig gestaltete Seitenwand einen oberen Wandabschnitt und einen unteren Wandabschnitt auf, wobei zumindest ein Wandabschnitt durch einen Diagonalgrat in zwei dreieck- oder trapezförmige Teilflächen aufgegliedert ist. Die Teilflächen eines Wandabschnitts weisen voneinander unterschiedliche Neigungen auf.
- Die Crashboxen stützen sich fächerförmig am Querträger ab. In diesem Sinne ist vorgesehen, dass sich der vertikale Querschnitt der Crashboxen vom längsträgerseitigen Ende zum querträgerseitigen Ende hin vergrößert. Durch die verbreiterte Abstützfläche am Querträger tragen die Crashboxen frühzeitig und effektiv zur Energieabsorption im Falle eines Anpralls bei. Vorzugsweise ist hierzu die dachförmige Seitenwand einer Crashbox zum jeweils benachbarten freien Ende des Querträgers hin gerichtet.
- Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Es zeigen:
-
1 in der Draufsicht einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Stoßfänger mit der Darstellung eines Längenabschnitts des Querträgers sowie einer Crashbox und -
2 bis4 jeweils in perspektivischer Darstellungsweise drei unterschiedliche Ausführungsformen einer Crashbox. -
1 zeigt einen Ausschnitt aus einem Stoßfänger1 für ein Kraftfahrzeug. Ein solcher Stoßfänger1 weist einen quer zu den hier nur andeutungsweise dargestellten Längsträgern2 des Kraftfahrzeugrahmens festlegbaren Querträger3 auf. Zwischen den Längsträgern2 und dem Querträger3 sind gehäuseartige Crashboxen4 als Energie absorbierende Deformationselemente eingegliedert. - Die
2 bis4 zeigen drei verschiedene Ausführungsformen einer Crashbox4a ,4b ,4c . - Die Crashboxen
4 ,4a ,4b ,4c sind als Faltkonstruktion aus dünnwandigem Metallblech mit vier Seitenwänden5 ,6 ,7 ,8 gebildet. Eine Seitenwand8 ist dachartig gestaltet mit gegenüber der horizontalen Mittelquerebene HM der Crashbox4 ,4a ,4b ,4c geneigt verlaufenden Wandabschnitten9 –15 . - Bei der Crashbox
4a ist die Seitenwand8 geschlossen. An Diagonalgraten16 ,17 ist die Seitenwand8 abgeknickt und wird in die Wandabschnitte9 –11 aufgegliedert. Am längsträgerseitigen Ende16 weist die Crashbox4a einen rechteckigen Querschnitt auf. Vom längsträgerseitigen Ende18 ausgehend vergrößert sich der vertikale Querschnitt der Crashbox4a zum querträgerseitigen Ende19 hin. - Durch die dachartig konfigurierte Seitenwand
8 vergrößert sich die Crashbox4a fächerförmig. Die Crashbox4a ist einschalig aus einer Blechplatine hergestellt und bezogen auf ihre Seitenwände5 –8 in sich geschlossen. An den sich endseitig überlappenden Vertikalschenkeln20 ,21 der Seitenwand7 ist die Crashbox4a verschweißt. - Die Crashbox
4c ist ebenfalls einschalig ausgeführt, das heißt, sie ist aus einer Blechplatine abgekantet. Im Gegensatz zur Crashbox4a ist die Crashbox4c offen ausgeführt und besitzt in der Seitenwand8 einen sich über die Länge der Crashbox4c erstreckenden Spalt22 . - Auch die Crashbox
4b ist als offenes Profil ausgeführt mit einem Spalt22 in der Seitenwand8 . Die Crashbox4b ist aus zwei Schalenkörpern23 ,24 zusammengesetzt. Die Schalenkörper23 ,24 überlappen sich endseitig ihrer Vertikalschenkel25 ,26 an der Seitenwand7 und sind dort aneinander gefügt. In der gegenüber liegenden Seitenwand8 ist die Crashbox4b durch den sich über deren Länge erstreckenden Spalt22 offen. - Bei den Crashboxen
4b und4c ist der obere Wandabschnitt12 bzw.14 und der untere Wandabschnitt13 bzw.15 jeweils durch einen Diagonalgrat27 ,28 in zwei dreieck- bzw. trapezförmige Teilflächen29 ,30 aufgegliedert, wobei die Teilflächen29 ,30 zueinander unterschiedlich geneigt verlaufen. - Ebenso wie bei Crashbox
4a vergrößert sich der vertikale Querschnitt der Crashboxen4b und4c vom längsträgerseitigen Ende18 zum querträgerseitigen Ende19 hin. - Mit dem am querträgerseitigen Ende
19 vergrößerten Querschnitt stützt sich die Crashbox4 ,4a ,4b ,4c am Querträger3 ab. Wie die1 verdeutlicht, ist die dachförmige Seitenwand8 einer Crashbox4 ,4a –4c zum benachbarten freien Ende31 des Querträgers3 hin gerichtet. In der erfindungsgemäßen Ausgestaltung und Anordnung ist die Crashbox4 ,4a –4c direkter in den Gesamtverlauf eines Crashs eingebunden und trägt frühzeitig zum Energieabbau bzw. zur Energieumwandlung im Falle eines Anpralls bei. Dies gilt insbesondere für einen Anprall von der Seite. Die dachförmig ausgestellte Seitenwand8 einer Crashbox4 ,4a –4c ist jeweils in Richtung auf eine Fahrzeuglängsseite hin gerichtet, also in Richtung eines zu erwartenden Seitenaufpralls. Eine Crashbox4 ,4a –4c nimmt so insgesamt insbesondere durch die in Richtung einer seitlichen Krafteinleitung ausgerichtete Seitenwand8 an der Energieabsorption teil. Hierdurch wird der Querträger3 entlastet und der Stoßfänger1 insgesamt effizienter. Insbesondere bei niedrigen Geschwindigkeiten von bis zu 4,9 km/h und schrägem Anprall können so Schäden des Stoßfängers1 und der Fahrzeugstruktur vermieden werden. -
- 1
- Stoßfänger
- 2
- Längsträger
- 3
- Querträger
- 4
- Crashbox
- 4a
- Crashbox
- 4b
- Crashbox
- 4c
- Crashbox
- 5
- Seitenwand
- 6
- Seitenwand
- 7
- Seitenwand
- 8
- Seitenwand
- 9
- Wandabschnitt
- 10
- Wandabschnitt
- 11
- Wandabschnitt
- 12
- Wandabschnitt
- 13
- Wandabschnitt
- 14
- Wandabschnitt
- 15
- Wandabschnitt
- 16
- Diagonalgrat
- 17
- Diagonalgrat
- 18
- längsträgerseitiges
Ende v.
4 ,4a ,4b ,4c - 19
- querträgerseitiges
Ende v.
4 ,4a ,4b ,4c - 20
- Vertikalschenkel
- 21
- Vertikalschenkel
- 22
- Spalt
- 23
- Schalenkörper
- 24
- Schalenkörper
- 25
- Vertikalschenkel
- 26
- Vertikalschenkel
- 27
- Diagonalgrat
- 28
- Diagonalgrat
- 29
- Teilfläche
- 30
- Teilfläche
- 31
- Ende
v.
3 - HM
- horizontale Mittelquerebene
Claims (8)
- Stoßfänger für ein Kraftfahrzeug mit einem unter Eingliederung von gehäuseartigen Crashboxen (
4 ,4a ,4b ,4c ) quer zu den Längsträgern des Kraftfahrzeugrahmens angeordneten Querträger (3 ), dadurch gekennzeichnet, dass jede Crashbox (4 ,4a ,4b ,4c ) als Faltkonstruktion aus Metallblech gebildet ist und eine Seitenwand (8 ) der Crashbox (4 ,4a ,4b ,4c ) dachartig gestaltet ist, wobei die Seitenwand (8 ) zumindest einen gegenüber der horizontalen Mittelquerebene (HM) geneigten Wandabschnitt (9 –15 ) aufweist. - Stoßfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Crashboxen (
4a ) einschalig gebildet sind. - Stoßfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Crashboxen (
4b ,4c ) zweischalig gebildet sind. - Stoßfänger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Crashboxen (
4a ) in sich geschlossen sind. - Stoßfänger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Crashboxen (
4b ,4c ) in einer Seitenwand (8 ) einen sich über die Länge der Crashboxen (4b ,4c ) erstreckenden Spalt (22 ) aufweisen. - Stoßfänger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwand (
8 ) einen oberen Wandabschnitt (12 ;14 ) und einen unteren Wandabschnitt (13 ;15 ) aufweist, wobei zumindest ein Wandabschnitt (12 –15 ) durch einen Diagonalgrat (27 ,28 ) in zwei dreieck- oder trapezförmige Teilflächen (29 ,30 ) aufgegliedert ist. - Stoßfänger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der vertikale Querschnitt der Crashboxen (
4 ,4a –4c ) sich vom längsträgerseitigen Ende (18 ) zum querträgerseitigen Ende (19 ) hin vergrößert. - Stoßfänger nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die dachförmige Seitenwand (
8 ) einer Crashbox (4 ,4a –4c ) zum benachbarten freien Ende (31 ) des Querträgers (3 ) hin gerichtet ist.
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