-
Die
Erfindung betrifft eine Anordnung zur Herstellung von Betonformsteinen.
-
Gebräuchliche
Vorrichtungen zur Herstellung von Betonformsteinen enthalten eine
Form mit wenigstens einem Formnest, in welches ein erdfeuchtes Betongemenge
eingefüllt
und durch Einwirkung von Rüttelenergie
verdichtet wird. Bevorzugt erfolgt die Verdichtung durch im wesentlichen
vertikales Rütteln
einer Unterlage, auf welcher die Form gehalten ist. Eine Auflastvorrichtung
drückt
mit wenigstens einem Stempel mit einer Druckplatte auf die Oberseite
des Betongemenges in dem wenigstens einen Formnest.
-
Zum
Entformen des verdichteten, noch feuchten Betonformsteins wird die
Form relativ zur Druckplatte angehoben, wodurch der Betonformstein aus
dem Formnest nach unten ausgedrückt
wird. Anschließend
wird auch die Druckplatte von dem Betonformstein nach oben abgehoben.
Für die
Druckplatte sind verschiedene Sonderausführungen zur Lösung unterschiedlicher
Probleme bekannt. So ist es z. B. gebräuchlich, zur sauberen Ablösung des
Betonformsteins von der Druckplatte letztere kurzzeitig elektrisch
stark aufzuheizen. Aus der
DE
102 19 746 A1 ist eine Anordnung bekannt, bei welcher an
der Unterseite der Druckplatte dem Betongemenge zugewandt eine Pufferschicht
mit gegenüber
Stahl deutlich geringerer Härte
vorgesehen ist, wodurch eine geschlossenere Oberfläche entsteht,
eine verbesserte Ablösung
der Pufferschicht von dem Betonformstein erfolgt und die Standzeit
der Puffschicht verlängert
ist, jeweils gegenüber
einer mit dem Betongemenge in Kontakt stehenden Stahlfläche der Druckplatte.
-
Aus
der
GB 23 32 170 A ist
es bekannt, eine solche Puffschicht einschichtig oder mehrschichtig aus
fließfähigem (flowable)
Material, insbesondere Polyurethan aufzubauen, um bei Betongemengen mit
groben Kiesanteilen zu vermeiden, dass die Grobanteile beim Verdichten
nach unten gedrückt
und durch eine glatte Schicht aus Feinanteilen überdeckt werden.
-
Die
EP 0 570 038 A1 beschreibt
eine Pressform zur Herstellung keramischer Formkörper mit Stützbeinen als Vorsprünge aus
der Folienfläche.
Die Form ist mit einer Schicht aus vulkanisiertem Gummi bedeckt,
in welcher Vertiefungen entsprechend den vorgesehenen Stützbeinen
eingebracht sind. Durch Stifteinsätze in die Form an den Positionen
der Vertiefungen in der Gummischicht ist diese an diesen Positionen
sehr dünn.
Zum Ablösen
der verdichteten keramischen Formkörper ist die Form elektrisch
heizbar.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung
zur Herstellung von verdichteten Betonformsteinen anzugeben, welche durch
besondere Gestaltung der Druckstempelanordnung vorteilhafte Eigenschaften
der Oberfläche der
Betonformsteine bewirkt.
-
Die
Erfindung ist im Patentanspruch 1 beschrieben. Die abhängigen Ansprüche enthalten
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung.
-
Wesentlich
für die
vorliegende Erfindung ist die Kombination der Merkmale der Anordnung
der Puffschicht bei den bekannten Anordnungen ähnlichen Kontaktplatte, welche
- – einerseits
beim vertikalen Andrücken
der Druckplatte gegen das Betongemenge sich gegen die formstabile
Unterseite der Druckplatte abstützt und
sich damit vergleichbar der bewährten
Anordnung nach der DE
102 19 746 A1 mit der flächig fest mit der Druckplattenunterseite
verbundenen Pufferschicht verhält
und
- – andererseits
bei einer vertikalen Bewegung der Druckplatte von dem Betongemenge
bzw. dem verdichteten Betonstein weg von der Unterseite der Druckplatte
abhebbar ist, so dass ein bei bekannten Anordnungen zu beobachtender
ungünstiger
Saugeffekt an der feuchten Grenzfläche an der Oberfläche des
Betongemenges vermieden oder zumindest stark reduziert wird.
-
Als
Kontaktplatte sei allgemein ein plattenförmig flacher Körper verstanden,
welcher an seiner Unterseite in Kontakt mit dem Betongemenge steht. Die
Kontaktplatte ist vorzugsweise in sich flexibel.
-
Die
Abstützung
der Kontaktplatte gegen die formstabile Unterseite der Druckplatte
gewährleistet die
Einhaltung eines gewünschten,
durch die Form der dem Betongemenge zugewandten, im folgenden auch
als Kontaktseite bezeichneten unteren Seite der Kontaktplatte vorgegeben
Verlaufs der Oberfläche
des verdichteten Betonformsteins. Eine Verformung der Kontaktseite
der Kontaktplatte beim Andrücken
gegen das Betongemenge gegenüber
der entspannten Form der Kontaktseite liegt über die gesamte Fläche der
Kontaktplatte gemittelt vorteilhafterweise bei weniger als 5 %,
insbesondere bei weniger als 3 % des vertikalen Abstands zwischen
Druckplatte und Kontaktseite. Dieser Abstand beträgt vorteilhafterweise
weniger als 25 mm, insbesondere weniger als 15 mm. Die vertikale
Kompressibilität
der Kontaktplatte beträgt
unter den typischen Belastungen im Betrieb der Anordnung vorteilhafterweise
weniger als 0,5 mm, insbesondere weniger als 0,3 mm. Die Shore-Härte des
Materials der Kontaktplatte beträgt
vorteilhafterweise wenigstens 40°,
vorzugsweise wenigstens 50°,
insbesondere wenigstens 60°.
-
Das
Abheben der Kontaktplatte von der Unterseite der Druckplatte ermöglicht bei
einer vertikalen Bewegung der Druckplatte von dem Betongemenge weg,
dass zumindest in Teilflächenbereichen der
Unterseite der Kontaktplatte und/oder zumindest für geringe
Bewegungsstrecken der Druckplatte von dem Betongemenge weg die Kontaktplatte
in Kontakt mit dem Betongemenge bleibt.
-
Dies
ist zum einen während
des Rüttelvorgangs
von Bedeutung, wenn durch schnelle Abwärtsbeschleunigung der vertikal
gerüttelten
Unterlage, auf welcher die Form gehalten ist, und/oder durch eine
Phasenverschiebung der oszillierenden Vertikalbewegung von Unterlage
einerseits und Auflastvorrichtung mit der Druckstempelanordnung
andererseits eine solche Relativbewegung von Druckplatte und Betongemenge
voneinander weg auftritt. Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass
eine solche Relativbewegung zwar typischerweise nur Wege im Submillimeterbereich
betrifft, aber dabei bei den gebräuchlichen Anordnungen jeweils
einen Saugeffekt auf die Oberfläche
des Betongemenges ausübt,
welcher Feinanteile des Betongemenges nach oben schwemmt, so dass
durch die Vielzahl der während eines
Rüttelvorgangs
auftretenden Bewegungen sich im Bereich der Oberfläche Feinanteile
anhäufen
und Grobanteile, wie z. B. Kieselsteine tiefer liegen, so dass nachträglich zur
Freilegung solcher Kieselsteine ein erheblicher Anteil des verdichteten
Betonformsteins wieder abgetragen werden muss. Mit der erfindungsgemäß von der
Unterseite der Druckplatte abhebbaren Kontaktplatte zeigt sich überraschend, dass
die Oberfläche
des verdichteten Betonformsteins zwar durch Feinanteile des Betongemenges eingeebnet
ist, dass aber Grobanteile, wie z. B. Kieselsteine in gleichmäßiger Verteilung
bis an die Oberfläche
reichend im Gemenge positioniert bleiben. Die Nachbearbeitung der
verdichteten Betonformsteine ist dadurch gegenüber den gebräuchlichen
Anordnungen erheblich reduziert.
-
Eine
andere besonders vorteilhafte Wirkung der von der Unterseite der
Druckplatte abhebbaren Kontaktplatte ergibt sich, insbesondere in
Verbindung mit dem Merkmal, dass die Kontaktplatte flexibel ist,
bei der Entformung des verdichteten Steins und dem Lösen der
Druckstempelanordnung von der Oberfläche des Betonformsteins. Durch
die Flexibilität
der Kontaktplatte kann diese ähnlich
einem Abschälvorgang
von Randbereich der Kontaktplatte zu vom Randbereich beabstandeten
inneren Flächenbereichen
hin fortschreitend von der feuchten Oberfläche des verdichteten Betonformsteins
abgehoben werden, wobei seitlich immer Luft in den größer werdenden
Spalt zwischen Kontaktplatte und Oberfläche des Betonformsteins nachströmen kann
und ein Saugeffekt beim Abheben wegfällt oder zumindest vernachlässigbar
gering bleibt.
-
Es
zeigt sich, dass das Abheben der Druckstempelanordnung von der Oberfläche des
verdichteten Betonformsteins problemlos in einem Zug ohne Zwischensenken
durchgeführt
werden kann, dass auf eine Heizung der Druckplatte vollständig verzichtet
werden kann und dass die bei gebräuchlichen Anordnungen häufig auftretenden
Oberflächenschäden durch
Ausreißen
von Oberflächenteilen
nicht mehr auftreten. Zugleich bleibt aber ein gewünschter
und durch die Form der Unterseite der Kontaktplatte vorgebbarer
Verlauf der Oberfläche
des Betonformsteins durch die Abstützung der Kontaktplatte an
der formstabilen Unterseite der Druckplatte gewährleistet. Auch das bei bekannten
Verfahren und Vorrichtungen beobachtete Auftreten von Rissen zwischen Kernbetonschicht
und Vorsatzbetonschicht und/oder in der Kernbetonschicht tritt nicht
auf.
-
Die
Flexibilität
der Kontaktplatte ist vorzugsweise durch geeignete Wahl eines eine
Durchbiegung ermöglichenden
biegeweichen Materials und/oder Dicke der Platte gegeben. Alternativ
oder zusätzlich
kann die Kontaktplatte in eine Mehr zahl von flexibel miteinander
verbundenen Flächenmomenten,
die dann auch in sich biegesteif sein können, unterteilt sein.
-
Insbesondere
für die
Durchbiegung der Kontaktplatte beim Abheben der Druckstempelvorrichtung
von der Oberfläche
des verdichteten Betonformsteins ist vorteilhafterweise in einem
Randbereich der Kontaktplatte die Kraft zur Abhebung der Kontaktplatte
von der Unterseite der Druckplatte größer und/oder das Maß, um welches
die Kontaktplatte von der Unterseite der Druckplatte abhebbar ist,
kleiner als in einem von dem Randbereich beabstandeten inneren Flächenbereich.
Die Kontaktplatte ist vorteilhafterweise entlang ihres Randbereichs
mit der Druckplatte verbunden. Vorzugsweise verläuft die Veränderung des Maßes der
Abhebung bzw. der Kraft von Randbereich zur Flächenmitte hin monoton.
-
Beim
Abheben der Kontaktplatte von der formstabilen Unterseite der Druckplatte
entsteht zwischen diesen Platten ein Hohlraum bzw. wird ein bestehender
Hohlraum vergrößert. Zur
Vermeidung oder Geringhaltung eines Unterdrucks in dem Hohlraum
weist die Druckplatte vorteilhafterweise wenigstens einen fluidleitenden
Durchbruch zwischen ihrer Unterseite und ihrer Oberseite auf, über welchen
der Hohlraum immer mit einem Fluid, insbesondere Luft, auf Umgebungsluftdruck
gefüllt
ist. Der Durchbruch kann insbesondere in den Innenraum eines Stempelrohrs
der Druckstempelvorrichtung münden.
Der Hohlraum steht in bevorzugter Ausführung in luftleitender Verbindung
mit der Umgebungsluft. In anderer Ausführung kann der Hohlraum auch
mit einem Fluidreservoir, vorzugsweise auf Umgebungsluftdruck in Verbindung
stehen.
-
In
einer Weiterbildung kann vorgesehen sein, mittels einer steuerbaren
Fluidquelle den Fluiddruck im Hohlraum für den Vorgang des Abhebens der
Druckstempelvorrichtung von der Oberfläche des verdichteten Betonformsteins gezielt
zu erhöhen. Insbesondere
kann auch vorgesehen sein, dass beim Entformen der hydraulische
Anpressdruck der Auflast gelöst
wird und die Druckplatte nur noch unter dem Eigengewicht der Druckstempelvorrichtung
auf dem verdichteten Betonformstein in dem Formnest aufliegt, dass
dann eventuell zusätzlich
ein geringer Überdruck
in dem Hohlraum zwischen Druckplatte und Kontaktplatte aufgebaut
und die Kontaktplatte unter leichter Randwölbung von der Druckplatte abgehoben
und erst danach die Auflast blockiert und die Form angehoben wird.
-
Bei
Verbindung des Hohlraums mit einer Fluidquelle kann gemäß einer
Weiterbildung auch vorgesehen sein, beim Auflegen der Kontaktplatte
auf das Betongemenge einen Unterdruck zu erzeugen, um ein Durchhängen einer
besonders großflächigen flexiblen
Kontaktplatte zu vermeiden oder zu verringern.
-
Um
das Ein- oder Ausströmen
von Fluid auch in bzw. aus von dem wenigstens einen Durchbruch in
Randbereiche des entstehenden oder sich verändernden Hohlraums zu begünstigen,
können
in der Fläche
der Unterseite der Druckplatte und/oder der dieser zugewandten oberen
Fläche
der Kontaktplatte fluidleitende Strukturen, z. B. als stern-, netz- oder
gitterförmige
Nuten, ausgebildet sein.
-
Die
Herstellung der Druckstempelanordnung erfolgt vorzugsweise durch
Einvulkanisieren von gummiartigem Material für die Kontaktplatte in eine vorbereitete
flächige
Aussparung an der Unterseite der Druckplatte, wobei vorteilhafterweise
eine feste Verbindung der Kontaktplatte mit der Druckplatte nur in
einem Randbereich erfolgt und auf dem überwiegenden, von dem Randbereich
umgebenen inneren Flächenbereich
durch Auftrag eines Trennmittels eine feste Verbindung vermieden
wird. Dabei kann auf vorteilhafte Weise zugleich eine nicht ebene strukturierte
Unterseite der Kontaktplatte mittels einer Matrize, z. B. einem
Naturstein erzeugt werden. Die Gummiplatte kann auch im Randbereich
aufgeklebt oder auf andere bekannte Art befestigt sein, wobei die
bevorzugte Herstellung durch Aufvulkanisieren den Zusatzeffekt zeigt,
dass beim Abkühlen
eine Materialschrumpfung in der Kontaktplatte auftritt, welche eine
horizontale Vorspannung und daraus resultierend eine geringere Durchbiegung
unter dem Eigengewicht der Kontaktplatte bewirkt.
-
Die
Erfindung ist nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Abbildungen noch eingehend veranschaulicht.
Dabei zeigt:
-
1 eine
Schrägansicht
einer Auflastvorrichtung,
-
2 eine
Querschnittsskizze zu 1,
-
3 eine
auf ein Betongemenge in einem Formnest drückende Druckplatte,
-
4 ein
Abheben der Druckplatte von der Oberfläche eines entformten verdichteten
Betonformsteins,
-
5 einen
vergrößerten Ausschnitt
aus 2,
-
6 einen
vergrößerten Randbereich
aus 5,
-
7 einen
vergrößerten Ausschnitt
aus 5 im Bereich eines luftleitenden Durchbruchs,
-
8 eine
Ausführungsform
mit segmentierter Kontaktplatte,
-
9 eine
Kontaktplatte mit unregelmäßiger Kontaktfläche,
-
10 eine
Ausführung
mit einer steuerbaren Fluidquelle,
-
11 eine
alternative Ausführung
zu 10.
-
Eine
Schrägansicht
einer Auflastvorrichtung AV für
ein Steinfeld einer Form mit im Querschnitt großflächigen Formnestern. Die Auflast
weist zum Eintauchen in die Formnester vier Druckplatten DP auf.
Die Kantenlänge
der Druckplatten DP sei für
die Herstellung von Bodenplatten vorzugsweise größer als 25 cm. Die Erfindung
ist insbesondere auch vorteilhaft für die Herstellung von Wandplatten,
für welche
dann gleichfalls ein oberer Stempel mit einer Kontaktplatte benutzt
und die Fertigungszeit verkürzt werden
kann. Durch nichtebene Gestaltung der Kontaktfläche kann der Wandfläche einer
solchen Wandplatte eine gewünschte
Struktur aufgeprägt
werden. Die Auflastvorrichtung weist an ihrem oberen Ende einen
vom jeweiligen Typ der Formmaschine abhängigen Maschinenanschluss MA
auf. Dem Maschinenanschluss abgewandt weist die Auflastvorrichtung eine
Druckstempelvorrichtung auf, welche die bereits erwähnten Druckplatten
DP, Anschraubplatten AP und Stempelrohre SR enthält. Höhenanschläge HA begrenzen die Eintauchtiefe
der Druckplatten in die Form beim Entformen der verdichteten Betonformsteine.
Die nach unten, dem Betongemenge in den Formnestern der Form zuweisende
Fläche
der Druckstempelvorrichtung sei als Kontaktfläche KF bezeichnet. An den Stempelrohren
sind Entlüftungsöffnungen
EL angebracht, deren Funktion später noch
beschrieben ist.
-
Aus
der in 2 dargestellten Querschnittsskizze durch eine
Auflastvorrichtung nach 1 ist ersichtlich, dass die
Druckplatten an ihrer Unterseite eine Kon taktplatte KP tragen, deren
nach unten weisende Fläche
die Kontaktfläche
KF bildet. Durch die Druckplatten DP und die Anschraubplatten AP
hindurch sind Durchbrüche
DU ausgebildet, welche von der Unterseite der Druckplatten DP durch
die Druckplatten und die Anschlussplatten AP hindurch führen und,
wie später
noch erläutert,
zum Druckausgleich eines Hohlraums zwischen der Kontaktplatten KP und
der Unterseite der Druckplatten DP dienen.
-
In 3 ist
ein Ausschnitt aus einer Anordnung zur Herstellung eines Betonformsteins
skizziert, bei welcher eine Form FE auf einer rüttelbaren Unterlage, beispielsweise
einem Rütteltisch,
RT, gegebenenfalls unter Zwischenfügung eines Steinbretts SB aufgesetzt
und auf das Steinbrett SB während
des Rüttelvorgangs
angedrückt
ist. Formnester der Form FE sind in gebräuchlicher Weise mit einem Betongemenge
gefüllt.
Die Druckplatte DP ist mit geringem seitlichem Spiel von oben in
das Formnest der Form FE eingesenkt und drückt auf das Betongemenge. Durch
Anregung des Rütteltisches
zu im wesentlichen vertikalen Rüttelbewegungen
wird das Betongemenge in dem Formnest der Form FE zu einem Betonformstein
FS verdichtet, welcher nach der Verdichtung zur weiteren Handhabung
hinreichend formstabil, aber noch feucht ist.
-
Die
Kontaktplatte KP, welche beispielsweise aus Gummi oder einem gummiartigen
elastischen Material besteht, liegt mit ihrer oberen Fläche an der nach
unten weisenden Fläche
der Druckplatte großflächig an
und stützt
sich gegen diese ab. Die Kontaktplatte KP sei als im wesentlichen
nicht komprimierbar angesehen, so dass die nach unten weisende Kontaktfläche KF der
Kontaktplatte KP gleichfalls als weitgehend formstabil anzusehen
ist und den Verlauf der Oberfläche
des Formsteins FS bestimmt.
-
Während des
Rüttelvorgangs
kann es auftreten, dass sich die Unterseite der Druckplatte, z.
B. durch Phasenverschiebungen in oszillierenden vertikalen Be wegungen
von Rüttelunterlage,
Betongemenge und Druckstempelvorrichtung und die Oberfläche des
Betongemenges gering, z. B. im Submillimeterbereich vertikal voneinander
weg bewegen. Durch die vertikale Abhebbarkeit der Kontaktplatte von
der Unterseite der Druckplatte wird dabei vermieden, dass an der
Oberfläche
des Betongemenges ein periodischer Saugeffekt Feinanteile nach oben schwemmt.
Wenn aber genau eine solche Konzentration von Feinanteilen an der
Oberfläche
gewünscht ist,
kann auch durch Erzeugen eines Unterdrucks über die Durchbrüche DU und
eine Zuleitung zu einer steuerbaren Fluidquelle ein Abheben der
Kontaktplatte von der Druckplatte in diesem Fertigungsschritt unterbunden
werden.
-
Nach
Abschluss des Rüttelvorgangs
wird die Form FE wie durch den Pfeil BF angedeutet, bei gleichbleibender
Position der übrigen
Teile der Anordnung nach oben verfahren, so dass der verdichtete
Betonformstein FS nach unten aus der Form ausgefahren wird und auf
dem Brett SB verbleibt. Die Form FE wird typischerweise so weit
nach oben verfahren, dass der Formstein FS, wie in 4 dargestellt,
vollständig
aus dem Formnest der Form FE ausgedrückt ist, die Druckplatte aber
noch in der unteren Öffnung
des Formnests der Form FE seitlich geführt ist. Die Kontaktplatte
KP liegt bis zum Ausdrücken
des Steins aus der Form FE noch vollflächig auf der oberen Fläche des
verdichteten Betonformsteins FS auf. Anschließend wird die Druckplatte,
wie in 4 durch den Pfeil BD angedeutet, nach oben verfahren.
-
Die
Kontaktplatte KP ist, wie in 3 und 4 durch
die stärkere
Linie angedeutet, an ihren seitlichen Randbereichen fest mit der
Druckplatte DP verbunden. Die feste Verbindung mit der Druckplatte DP
ist vorteilhafterweise in einem gesamten umlaufenden Randbereich
der Kontaktplatte KP gegeben. In einem von dem Randbereich eingeschlossenen
inneren Flächenbereich
ist die Kon taktplatte KP nicht mit der Druckplatte fest verbunden
und von dieser vertikal nach unten abhebbar.
-
Beim
Anheben der Druckplatte DP in Pfeilrichtung BD nach 4 ergibt
sich dadurch der Effekt, dass der Randbereich der Kontaktplatte
KP zusammen mit der Druckplatte von der Oberfläche des Formsteins FS gelöst wird,
dass aber die Kontaktplatte in dem inneren Flächenbereich noch auf der feuchten
Oberfläche
des verdichteten Betonformsteins FS angelegt bleiben kann, in dem
die Kontaktplatte KP sich in dem inneren Flächenbereich vertikal nach unten
von der unteren Seite UF der Druckplatte DP abhebt. Zwischen der
formstabilen Unterseite UF der Druckplatte DP und der dieser zuweisenden
oberen Fläche
KO der flexiblen Kontaktplatte KP entsteht dadurch ein Hohlraum
HR. Über
die Durchbrüche
DU und gegebenenfalls die Öffnungen
EL strömt
Luft in den Hohlraum ein, so dass kein die Abhebung der Kontaktplatte
von der Druckplatte behinderndes Vakuum entstehen kann.
-
Durch
Lösen des
Randbereichs der Kontaktplatte von der Oberfläche OF des Betonformsteins bei
gleichzeitig weiterem Anliegen eines inneren Flächenbereichs der unteren Fläche KF der
Kontaktplatte KP entsteht zwischen der Kontaktplatte und dem Betonformstein
ein sich von außen
nach innen verjüngender
Spalt, welcher mit Bewegung der Druckplatte nach oben sich kontinuierlich
vergrößert, wobei die
weiter an der Oberfläche
OF des Betonformsteins FS anliegende Teilfläche der unteren Fläche KF der Kontaktplatte
ständig
kleiner wird bis sich die Kontaktplatte vollständig von dem Betonformstein
FS gelöst
hat.
-
Ein
Lösen der
Kontaktfläche
KF der Kontaktplatte KP von der Oberfläche OF des Betonformsteins
FS findet daher immer nur in einem sehr kleinen Flächenbereich
entlang der Spitze des Spaltes SP statt. Durch den Spalt SP kann
ungehindert Luft nachströmen,
so dass bei der allmählichen
Ablösung der
Kon taktfläche
KF von dem Betonformstein FS kein Vakuum oder Festsaugen entsteht,
durch welches Teile des noch feuchten Betonformsteins FS aus dessen
Oberfläche
OF herausgerissen werden könnten.
-
Die
Durchbrüche
DU durch die formstabile Druckplatte DP münden im skizzierten bevorzugten Beispiel
innerhalb der Stempelrohre SR und sind daher gegen das Einfallen
von Schmutz gesichert. Um zu vermeiden, dass sich durch Temperaturschwankungen
oder durch die Ausbildung des Hohlraums HR im Innern der Stempelrohre
SR ein unerwünschter Überdruck
oder Unterdruck aufbaut, können
die Stempelrohre SR durch seitliche Entlüftungsbohrungen EL luftleitend
mit der Umgebung verbunden sein.
-
In 5 ist
ein vergrößerter Ausschnitt
aus 2 skizziert.
-
6 zeigt
einen weiter vergrößerten Randausschnitt
aus 5, in welchem der Randbereich der Kontaktplatte
KP und der Druckplatte DP dargestellt sind. Mit dicker Linie ist
die feste Verbindung der Kontaktplatte KP mit der Druckplatte DP
in einem Randbereich dargestellt. Die Kontaktfläche KF der Kontaktplatte KP
ist gegen die Unterkante der Druckplatte geringfügig nach oben zurückgesetzt.
Die Druckplatte weist zur Seite zur Wand des Formnestes hin einen
umlaufenden Rand auf, welcher einen nach unten gerichteten Aufnahmeraum
für die
Kontaktplatte KP seitlich begrenzt. Hierdurch wird ein schneller
Verschleiß des
seitlichen Randes der Kontaktplatte KP bei den auftretenden starken
Beanspruchungen im Betrieb einer Formmaschine vermieden.
-
7 zeigt
einen weiteren vergrößerten Ausschnitt
aus 5 mit dem Durchbruch DU durch die Druckplatte
DP und die Anschlussplatte AP. Im Bereich des Durchbruches ist in
der skizzierten bevorzugten Ausführungsform
die untere Fläche
der Druckplatte DP nach oben vertieft. Zum einen wird hierdurch
die Kontaktplatte KP an dieser Stelle des Durchbruchs, wo sie nicht
unmittelbar oben abgestützt
ist, durch die größere Dicke
mechanisch verstärkt.
Zum anderen bietet eine solche Formgebung der unteren Seite UF der
Druckplatte DP bei der Herstellung der Kontaktplatte KP die Möglichkeit,
das Material der Kontaktplatte KP auf eine durchgehende untere Fläche der
Druckplatte DP mit der Vertiefung, aber ohne den Durchbruch DU aufzubringen
und anschließend
von der nach oben weisenden Rückseite der
Druckplatte DP eine Bohrung für
den Durchbruch DU einzubringen, ohne die Kontaktplatte KP in einem dünneren Bereich
zu beschädigen.
In anderer Ausführung
kann das Material für
die Kontaktplatte durch den Durchbruch in einen Formhohlraum zwischen der
Unterseite UF der Druckplatte und einer Matrize für die Kontaktfläche eingebracht
werden.
-
Die
Herstellung der Kontaktplatte KP kann vorteilhafterweise durch Aufvulkanisieren
eines gummiartigen Materials auf die untere Fläche der Druckplatte DP erfolgen,
wobei die Fläche
der Druckplatte in dem in 6 skizzierten
Randbereich RB so vorbereitet ist, dass beim Aufvulkanisieren des
Materials für
die Kontaktplatte dort eine feste Materialverbindung entsteht, wogegen
in dem von dem Randbereich umschlossenen inneren Flächenbereich
vorteilhafterweise eine solche Materialverbindung vermieden wird,
beispielsweise indem auf diesen inneren Flächenbereich der unteren Fläche UF der
Druckplatte DP ein Trennmittel aufgebracht wird. Die Herstellung
der Kontaktplatte durch Aufvulkanisierung führt beim Abkühlen des
Materials der Kontaktplatte durch Schrumpfen des Materials der Kontaktplatte
zu einer horizontalen Vorspannung und einer gegenüber einer
aufgeklebten Kontaktplatte geringeren Durchbiegung unter dem Eigengewicht
der Druckplatte.
-
In 8 ist
eine Ausführungsform
ausschnittsweise skizziert, bei welcher einige gemeinsam oder getrennt
realisierbare alternative Merkmale veranschaulicht sind. Beispielsweise
kann zur seitlichen Luftleitung von den Durchbrüchen in die gesamte Fläche der
unteren Seite UF der Druckplatte DP vorgesehen sein, dass in dieser
unteren Fläche
der Druckplatte luftleitende Strukturen, beispielsweise Nuten LN
geringer Breite und Tiefe, eingebracht sind.
-
Während bei
dem vorangegangenen Beispiel nach 4 davon
ausgegangen war, dass die Kontaktplatte KP durch Wahl einer genügend geringen
Dicke KH und/oder Wahl eines hinreichend weichen Materials genügend flexibel
ist, ist in 8 für die Kontaktplatte KS eine
Form aus einer Mehrzahl von Flächensegmenten
SE skizziert, welche an Verbindungen GE flexibel miteinander zu
der gesamten Kontaktplatte KS verbunden sind. Die Segmente SE der
Kontaktplatte KS können
hierbei in sich auch formstabil sein, so dass die Flexibilität ausschließlich durch
die flexiblen Verbindungen GE gegeben ist.
-
Zwischen
unterer Fläche
UF der Druckplatte DP und der dieser zugewandten oberen Fläche KO der
Kontaktplatte kann mit geringer Dicke oder in Vertiefungen der Druckplatte
eindrückbar,
so dass der Verlauf der oberen Fläche KO beim Andrücken der Kontaktplatte
auf das Betongemenge durch die formstabile untere Fläche UF der
Druckplatte bestimmt bleibt, auch elastisch komprimierbares Material
flächig,
punkt- oder linienförmig
zwischengefügt
sein, wodurch z. B. Schläge
beim oszillierenden Abheben und Anlegen der Kontaktplatte an die
Druckplatte gedämpft
und/oder das Abheben der Kontaktplatte von der unteren Fläche der
Druckplatte unterstützt
wird.
-
In 9 ist
eine Ausführung
einer Kontaktplatte mit unregelmäßig geformter
Kontaktfläche
KF skizziert, wodurch beispielsweise eine nicht ebene Fläche nach
Art einer Natursteinoberfläche
erzeugt werden kann. Die Ränder
RS der Aussparung in der Unterseite der Druckplatte sind vorteilhafterweise schräg gegen
die Vertikale geneigt.
-
10 zeigt
eine vorteilhafte Ausführung
einer Druckstempelvorrichtung, bei welcher der Raum zwischen Unterseite
der Druckplatte DP und der Oberseite der Kontaktplatte KP Teil eines
Fluidleitungssystems ist und über
die Durchbrüche
DU, die geschlossenen Innenräume
der Stempelrohre SR, die Öffnungen
EL und Zuleitungen ZU mit einer steuerbaren Fluidquelle DQ in Verbindung
steht. Über
die Fluidquelle kann ein Fluiddruck als Unterdruck oder insbesondere
als Überdruck
gezielt in einzelnen Teilabschnitten des Fertigungsprozesses definiert
vorgegeben werden. Als Fluid wird vorzugsweise Druckluft eingesetzt.
-
11 zeigt
eine Ausführungsform
mit einer steuerbaren Fluidquelle, bei welcher die Durchbrüche DU durch
die Druckplatte nicht in die Innenräume der Stempelrohre münden, sondern
direkt für
die Anschlüsse
von Fluid-Zuleitungen zugänglich
sind.
-
Die
vorstehend und die in den Ansprüchen angegebenen
sowie die den Abbildungen entnehmbaren Merkmale sind sowohl einzeln
als auch in verschiedener Kombination vorteilhaft realisierbar.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt,
sondern im Rahmen fachmännischen
Könnens
in mancherlei Weise abwandelbar. Insbesondere kann anstelle von
Luft ein anderes Fluid für
den Hohlraum vorgesehen sein. Die Form der Druckplatten ist an sich
beliebig. Für
den Aufbau der Auflastvorrichtung sind andere Ausführungen
bekannt. Die Kontaktplatte kann auch unabhängig von der Druckplatte vorgefertigt
sein und durch Kleben oder andere Befestigungsarten mit der Druckplatte
im Randbereich der Kontaktplatte verbunden werden.