DE102005024768A1

DE102005024768A1 - Druckgussform mit Konturteil

Info

Publication number: DE102005024768A1
Application number: DE200510024768
Authority: DE
Inventors: Siegfried Heinrich
Original assignee: Schaufler Tooling & Co KG GmbH; Schaufler Tooling & Cokg GmbH
Current assignee: Schaufler Tooling & Co KG GmbH; Schaufler Tooling & Cokg GmbH
Priority date: 2005-05-23
Filing date: 2005-05-23
Publication date: 2006-11-30

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Druckgussform (2) zum Gießen von Metallgussteilen, mit wenigstens einem Konturteil (Kontureinsatz) (12) auf der feststehenden und/oder auf der bewegbaren Formenhälfte, wobei das Konturteil (12) in einem erwartungsgemäß zu Verschleiß neigenden Bereich einen auswechselbaren Teileinsatz (16) aufweist, der über Befestigungsmittel (18) mit dem Konturteil (12) lösbar verbindbar ist, wobei zwischen Teileinsatz (16) und Konturteil (12) auf der dem Gussstück zugewandten Seite eine formschlüssige Hintergriffsverbindung (24) ausgebildet ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Druckgussform zum Gießen von Metallgussteilen, mit wenigstens einem Konturteil auf der feststehenden und/oder auf der bewegbaren Formenhälfte, wobei das Konturteil in einem erwartungsgemäß zu Verschleiß neigenden Bereich einen auswechselbaren Teileinsatz aufweist, der über Befestigungsmittel mit dem Konturteil lösbar verbindbar ist. Unter einem Konturteil wird dabei entweder ein Formeinsatz oder ein Schieber der Druckgussform verstanden.

Wenn vorzugsweise leicht austauschbare Teileinsätze bei oder innerhalb von größeren und zum dauerhaften Gebrauch gedachten Konturteilen bei Druckgussformen zum Einsatz kommen, so besteht stets das Problem, einerseits eine einfache Anordnung und Auswechselbarkeit der Teileinsätze vorzusehen und andererseits eine bei allen Bedingungen während des Gießvorgangs dauerhafte Fixierung von Konturteil und Teileinsatz aneinander und gegeneinander zu realisieren. Es stellte sich heraus, dass dies während des Zyklusses eines Gießvorgangs und in Abhängigkeit von der Dynamik der Temperaturverteilung innerhalb der Gießform und über die Erstreckung von Konturteil und Teileinsatz nicht immer erreicht werden kann. Insbesondere temperaturbedingte Spannungen und Dehnungen führen zu unerwünschter Spaltbildung zwischen Konturteil und Teileinsatz.

Die Erfindung setzt sich die Aufgabe, diesem Problem, dessen Ursachen im Stand der Technik zuvor nicht erkannt worden sind, zu begegnen.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass zwischen Teileinsatz und Konturteil auf der dem Gussstück zugewandten Seite eine formschlüssige Hintergriffsverbindung ausgebildet ist. Erfindungsgemäß wird also vorgeschlagen, Teileinsatz und Konturteil zur Formseite hin formschlüssig zu verbinden, um eine in 2 schematisch dargestellte Spaltbildung zu verhindern bzw. in weit geringerem Maß auftreten zu lassen.

Die formschlüssige Hintergriffsverbindung wirkt dabei vorzugsweise in einer Ebene im Wesentlichen senkrecht zur Schließrichtung der Druckgussform.

Es erweist sich als vorteilhaft, wenn sowohl der Teileinsatz als auch das Konturteil jeweils einen einstückig mit dem Teileinsatz bzw. Konturteil geformten hintergreifbaren Bereich aufweisen und diese Bereiche krallenartig ineinander greifen.

Des Weiteren erweist es sich als vorteilhaft, wenn der Teileinsatz auf der einem Formrahmen oder einer Formenplatte zugewandten Seite mittels Schrauben an dem betreffenden Konturteil fixiert ist.

Der erfindungsgemäße Gedanke der Ausbildung einer formschlüssigen Verklammerung von Teileinsatz und Konturteil erweist sich als besonders vorteilhaft bei verhältnismäßig schmal und verhältnismäßig hoch bauenden Teileinsätzen. Ebenso erweist sich die Erfindung bei Teileinsätzen als vorteilhaft, die in Schließrichtung der Form tief bauen.

Bei der Ausbildung einer erfindungsgemäßen formschlüssigen Hintergriffsverbindung wird vorteilhafterweise eine mäandrierende Trennfuge gebildet. Dies erweist sich insoweit als vorteilhaft, als ein Verzug, welcher tendenziell eine Öffnung eines Fugenabschnitts bewirkt, zur Schließung eines anderen Fugenabschnitts führt. Insgesamt kann durch die erfindungsgemäße Ausbildung jedoch das Auftreten von sich öffnenden Trennfugen, d. h. eine Spaltbildung, weitestgehend reduziert werden, so dass keine negativen Auswirkungen auf den Gießvorgang und die Maßhaltigkeit des Gussstücks mehr zu befürchten sind.

Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Patentansprüchen und der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung der Erfindung.
In der Zeichnung zeigen:
1 eine teilweise Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Druckgussform;
2 verdeutlicht (stark übertrieben) das Problem der Spaltbildung infolge Verzugs der Einsätze, und
3 verdeutlicht (stark übertrieben) die Verhältnisse bei einer erfindungsgemäßen Druckgussform.
1 zeigt eine Teilansicht einer Hälfte einer erfindungsgemäßen Druckgussform, die insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 bezeichnet ist. Die Druckgussform 2 umfasst einen Formrahmen 4 mit einem in Schließrichtung 6 der Druckgussform erstreckten Randbereich 8. Der Formrahmen bildet eine Kavität 10 aus, in die ein Konturteil 12 eingesetzt und über nicht dargestellte Befestigungsmittel mit einem Boden 14 des Formrahmens 4 verbunden ist. Außerdem ist ein Teileinsatz 16 dargestellt, der in einem erwartungsgemäß zu Verschleiß neigenden Bereich des Konturteils 12 vorgesehen ist. Dieser Teileinsatz 16 soll vorzugsweise leicht auswechselbar sein. Er ist über Befestigungsmittel 18, im dargestellten Fall Schrauben 20, auf der dem Formrahmen 4 zugewandten Seite mit dem Konturteil 12 verbunden.
Um einer Spaltbildung im Bereich einer Trennfuge 22 zwischen dem Teileinsatz 16 und dem Konturteil 12 entgegenzuwirken, ist zwischen Teileinsatz 16 und Konturteil 12 erfindungsgemäß eine formschlüssige Hintergriffsverbindung 24 ausgebildet. Sowohl bei dem Teileinsatz 16 als auch bei dem Konturteil 12 ist ein hintergreifbarer Bereich 26 bzw. 28 ausgebildet, die in der dargestellten Weise ineinander greifen und somit einen formschlüssigen Hintergriff bilden, der in einer Richtung 30 im Wesentlichen senkrecht zur Schließrichtung 6 der Druckgussform 4 wirkt. Auf diese Weise kann ein Öffnen der Trennfuge 22 wirksam verhindert werden. Der Teileinsatz 16 baut im dargestellten Fall der 1 schmal und hoch.
Im Vergleich hierzu ist schematisch und nicht maßstabsgereche in 2 eine infolge unterschiedlicher Temperaturverteilung und damit einhergehender Wärmedehnung auftretende Spaltbildung von 0,2 mm zwischen einem Teileinsatz 16' und einem Konturteil 12' in Form einer Simulation angedeutet. Die lediglich plan aneinander anliegenden Wände des in Schließrichtung 6 tief bauenden und quer hierzu schmalen Bauteils entfernen sich nahezu ungehindert voneinander und führen zu einer beträchtlichen Spaltbildung und zu einem Wärmeverzug des Teileinsatzes 16'. Diesem Problem wird durch die erfindungsgemäße Verklammerung und Hintergriffsverbindung gemäß 1 wirksam begegnet. Eine 2 entsprechende Simulation bei einer erfindungsgemäßen Druckgussform entsprechender Geometrie zeigt 3. Es wurde im Bereich der Trennfuge 34 nur eine Öffnung von lediglich 0,048 mm beobachtet.

Claims

Druckgussform (2) zum Gießen von Metallgussteilen, mit wenigstens einem Konturteil (12) auf der feststehenden und/oder auf der bewegbaren Formenhälfte, wobei der Konturteil in einem erwartungsgemäß zu Verschleiß neigenden Bereich einen auswechselbaren Teileinsatz (16) aufweist, der über Befestigungsmittel (18) mit dem Konturteil (12) lösbar verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Teileinsatz (16) und Konturteil (12) auf der dem Gussstück zugewandten Seite eine formschlüssige Hintergriffsverbindung (24) ausgebildet ist.
Druckgussform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die formschlüssige Hintergriffsverbindung (24) in einer Ebene (30) senkrecht zur Schließrichtung (6) der Druckgussform wirkt.
Druckgussform nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Teileinsatz (16) und das Konturteil (12) jeweils einen einstückig geformten hintergreifbaren Bereich (28, 24) aufweisen, und die Bereiche ineinander greifen.
Druckgussform nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Teileinsatz (16) auf der einem Formrahmen (4) oder einer Formplatte zugewandten Seite mittels Befestigungsmitteln (18), insbesondere Schrauben (20), an dem Konturteil (12) fixiert sind.
Druckgussform nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine mäandrierende Trennfuge (22) zwischen Konturteil (12) und Teileinsatz (16) ausgebildet ist.