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Die Erfindung betrifft einen Schiebetürbeschlag für eine mindestens drei Schiebeflügel aufweisende Schiebetür gemäß Oberbegriff von Anspruch 1.
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Bei Schiebetüren, bei denen der obengenannte Beschlag Verwendung findet, liegen die Schiebeflügel in der Geschlossenstellung in einer fluchtenden Ebene. Es können zwei, drei oder mehr Flügel vorgesehen sein. Um diese Schiebetür zu öffnen, muss zumindestens ein Flügel gegenüber einem benachbarten Flügel quer zur Fluchtebene versetzt werden. Dabei wird der zu versetzende Flügel soweit quer zur Fluchtebene verlagert, bis er vor oder hinter den anderen Flügel geschoben werden kann.
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Aus der
DE 200 03 168 U1 ist ein Schiebetürbeschlag für den einzigen Schiebeflügel einer Parallelschiebetür mit einer oberen und einer unteren Führungsschiene bekannt, in der der Schiebeflügel verschiebbar geführt ist. Der Schiebeflügel liegt in einer Geschlossenstellung in einer gemeinsamen Ebene mit einem stationären Fensterflügel und ist zum Öffnen zunächst quer zu dieser Ebene in eine Versatzstellung vor dem stationären Fensterflügel bringbar, aus welcher der Schiebeflügel vor den stationären Fensterflügel in eine Offenstellung seitlich verschiebbar ist. Das Querverschieben und das anschließende seitliche Verschieben des Schiebeflügels erfolgen mittels eines Verriegelungsmotors und eines Antriebsmotors.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den gattungsgemäßen Beschlag gebrauchsvorteilhaft weiterzubilden.
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Gelöst wird die Aufgabe durch einen Schiebetürbeschlag mit den Merkmalen von Anspruch 1.
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Der Anspruch 1 sieht zunächst und im Wesentlichen vor, dass zumindestens die Verlagerung von der Geschlossenstellung in die Versatzstellung bzw. umgekehrt motorgetrieben erfolgt. Zur Folge der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist das Öffnen bzw. Schließen einer eingangs genannten Schiebetür in erheblichem Maße vereinfacht worden. In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Motor, welcher den Schiebetürflügel antreibt, sensorgesteuert aktiviert bzw. deaktiviert wird. Bevorzugt werden Sensoren verwendet, die lediglich bei Berührung den Motor aktivieren. Befindet sich beispielsweise der Sensor auf der Außenseite des Schiebeflügels, so genügt eine ledigliche Berührung oder Annäherung an die Sensorfläche, um den Motor in Gang zu setzen. Dieser verlagert dann den Schiebetürflügel aus der Geschlossenstellung in Richtung quer zur Verschiebeebene bis in eine Versatzstellung. Aus der Versatzstellung heraus kann der Flügel dann manuell oder ebenfalls motorisch betrieben in die Offenstellung verlagert werden. Um den Flügel manuell von der Versatzstellung in die Offenstellung zu verlagern, können Griffelemente auf der Oberfläche des Schiebetürflügels vorgesehen sein. Vorzugsweise handelt es sich bei diesen Griffelementen um Griffmulden. Die Sensorfläche kann sich über die gesamte Breite der Schiebetür erstrecken. Es sind aber auch nur punktuelle Sensorflächen möglich. In einer Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass der Sensor eine Sende- bzw. Empfangseinrichtung ist. Diese ist wie auch beispielsweise ein kapazitiver Sensor mit einer Schaltungselektronik verbunden, die den Motor antreibt bzw. abstellt. Bei dieser Variante wird der Motor gestartet, wenn sich ein Transponder mit der richtigen Codierung in der Empfangsnähe der Sende- und Empfangseinrichtung befindet. Bei dem Transponder kann es sich um einen passiven oder aktiven Transponder handeln. Der Transponder kann programmierbar sein. Es reicht aber aus, wenn der Transponder lediglich eine eindeutige Identifikationskennung besitzt. Diese gibt er ab, wenn er in einer bestimmten Frequenz mit einer ausreichenden Feldstärke aktiviert wird, was eine entsprechende räumliche Nähe zum Sensor erfordert. Die elektronische Schaltung besitzt dann eine Codeauswerteeinrichtung, die die Öffnungsberechtigung des Sensors erkennt. Bei dieser Ausgestaltung ist zudem ein Diebstahlschutz gegeben, da nur eine Person, die den richtigen Sensor besitzt, in der Lage ist, den Schiebetürflügel zu öffnen. In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass es sich bei dem Sensor um einen normalen Ein-/Aus-Schalter oder Taster handelt, Dieser wird dann durch Druck betätigt, um die Öffnungsbewegung des Schiebetürflügels einzuleiten. In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Schiebeflügel, wenn er von der Offenstellung in die Versatzstellung verlagert wird, automatisch in die Geschlossenstellung verlagert wird. Hierzu sind geeignete Positionsmelder vorgesehen, die der Elektronik mitteilen, dass der Flügel von seiner Offenstellung in die Versatzstellung verlagert wurde. Bei Erreichen der Versatzstellung erfolgt dann selbsttätig eine Verlagerung bis in die Geschlossenstellung, in welcher der Türflügel wieder fluchtend zu den anderen Flügeln liegt. In einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass bei Auslöserbetätigung nicht nur der Flügel von der Geschlossenstellung in die Versatzstellung, sondern darüber hinaus bis in die Offenstellung verlagert wird. Hierzu können mehrere Elektromotoren vorgesehen sein. Der Motor kann im Türflügel angeordnet sein. Es ist aber auch möglich, den Motor in einer oberen und in einer unteren Führungseinrichtung für die Schiebetür anzuordnen. Ebenfalls vorgesehen ist, dass jedem Türflügel ein eigener motorischer Antrieb zugeordnet ist. Es kann aber ausreichen, dass ein gemeinschaftlicher motorischer Antrieb zum Antrieb aller Flügel verwendet wird. Die Stromversorgung wird von der normalen Wechselstromversorgung gebildet. Üblicherweise besitzen heutzutage Kleiderschränke Beleuchtungen, so dass keine separate Stromzuführung in den Kleiderschrank notwendig ist, da die bereits vorhandene zum Antrieb des Motors bzw. Versorgung der elektronischen Steuerung verwendet werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel. der Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 in schematischer Darstellung die Frontansicht einer aus drei Flügeln bestehenden Schiebetür,
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2 einen Schnitt gemäß der Linie II-II in der Geschlossenstellung,
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3 die Darstellung gemäß 2 in der Versatzstellung des mittleren Flügels,
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4 eine Darstellung gemäß 2, bei der der mittlere Flügel von der Versatzstellung in Richtung der Öffnungsstellung verlagert ist,
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5 die Darstellung gemäß 2 in einer Versatzstellung eines äußeren Flügels, und
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6 eine schematische Darstellung des motorischen Antriebs.
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Das in den Figuren genannte Ausführungsbeispiel betrifft einen Kleiderschrank. Dieser ist mit einer dreiflügeligen Schiebetür versehen.
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Auf einer unteren Führungsschiene 2 sind insgesamt drei Schiebeflügel 3, 4, 5 verschieblich gelagert. Der Schiebetürbeschlag besitzt darüber hinaus eine obere Führungsschiene 1, die die Schiebetürflügel 3, 4, 5 ebenfalls führen.
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Wie aus der 2 hervorgeht, liegen die drei Schiebeflügel 3, 4, 5 in der Geschlossenstellung in Fluchtlage nebeneinander. Um beispielsweise den mittleren Schiebeflügel 4 zu öffnen, muss er in die in die in 3 dargestellte Versatzstellung gebracht werden. Die Schiebetürflügel 3, 4, 5 können an ihrem oberen bzw. unteren Rand Rollenträger aufweisen. Die Rollen dieser Rollenträger können in Führungen der Führungsschienen 1, 2 geführt werden. Bei dem Ausführungsbeispiel können die Führungsschienen 1, 2 drei parallel nebeneinanderliegende Führungsrinnen ausbilden, in denen die Rollen geführt sind. Die Rollen sind Führungsbeschlägen zugeordnet. Diese Führungsbeschläge können so gestaltet sein, dass alle Flügel 3, 4, 5 hintereinander liegen können. Die Flügel 3, 4, 5 liegen dann jeweils in einer Ebene, wobei die einzelnen Ebenen parallel zueinander sich erstrecken und voneinander beabstandet sind. Die nicht dargestellten Beschläge sind ferner so ausgebildet, dass die Flügel 3, 4, 5 parallel zu den jeweiligen Ebenen derartig versetzbar sind, dass sie die in der 2 dargestellte Lage einnehmen, in der alle Flügel 3, 4, 5 in einer gemeinsamen Ebene liegen. Um die Schiebetür aus der in 2 dargestellten Geschlossenstellung zu öffnen, muss mindestens einer der Flügel 3, 4, 5 aus der Fluchtebene herausverlagert werden. Dies kann dadurch erfolgen, dass ein Flügel, dessen zugeordnete Rollen in einer zur Fluchtebene beabstandeten Ebene liegen, in diese Ebene zurückversetzt wird. Dann kann der Flügel hinter einen anderen Flügel verschoben werden. Die mechanische Realisierung ist auf vielfältige Arten möglich, beispielsweise kann der Flügel über ein Scherengelenk an einem die Rollen tragenden Tragteil angelenkt sein. Dieses Scherengetriebe kann elektromechanisch betrieben werden. Der obere und der untere Beschlag werden synchron betrieben.
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Auf jedem der insgesamt drei Schiebeflügel 3, 4, 5 befindet sich etwa in Brusthöhe eine sich über die gesamte Breite des Türflügels 3, 4, 5 erstreckende Sensorfläche 6. Endseitig der Sensorfläche 6 sind Griffmulden 7 angedeutet, um den Schiebeflügel 3, 4, 5 aus einer Versatzstellung in eine Öffnungsstellung zu verlagern.
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Bei der Sensorfläche handelt es sich vorzugsweise um eine Touch-Button-Fläche. Wird diese von der Hand eines Benutzers berührt oder gelangt die Hand eines Benutzers in die unmittelbare Nähe der Sensorfläche 6, so gibt der zugehörige Sensor 8 ein Schaltsignal an eine elektronische Schaltung 9. Diese bestromt einen Antriebsmotor 10, der den Schiebeflügel 4 aus der in 2 dargestellten Geschlossenstellung in die in 3 dargestellte Versatzstellung verlagert. Wird die Versatzstellung erreicht, so schaltet die elektronische Schaltung 9 den Motor 10 ab. Es können nicht dargestellte weitere Sensoren, insbesondere Mikroschalter vorgesehen sein, die der elektronischen Schaltung mitteilen, dass der Schiebeflügel 4 seine Versatzstellung erreicht hat.
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Aus der in 3 dargestellten Versatzstellung kann der Schiebeflügel 4 manuell beispielsweise in die in 4 dargestellte Halböffnungsstellung oder darüber hinaus in eine vollständige Öffnungsstellung verlagert werden. Der Schiebeflügel 4 wird dabei hinter den Schiebeflügel 5 verschoben. Der Schiebeflügel könnte aber genauso gut auch hinter den Schiebeflügel 3 verschoben werden, um ihn in eine Öffnungsstellung zu verlagern.
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Soll der Schiebeflügel 3 geöffnet werden, so erfolgt sinngemäß eine ähnliche Verlagerung. Berührt der Benutzer die dem Flegel 3 zugeordnete Sensorfläche 6, so wird der Schiebeflügel 3 durch die Kraft eines Motors 10 in eine Versatzstellung verlagert. Der Schiebeflügel 3 besitzt einen oberen Beschlag, der einen nicht dargestellten Rollensatz mit dem Kopf der Schiebetür verbindet. Der Rollensatz kann motorisch quer zur Erstreckungsebene des Flügels 3 verlagert werden. Der Fuß der Schiebetür besitzt einen ähnlichen Rollenbeschlag, bei dem ebenfalls ein Rollensatz motorisch quer zur Erstreckungsebene des Flügels 3 verlagert werden kann. Die Rollensätze sind über ein Beabstandungsgetriebe, beispielsweise ein Scherengelenk mit dem Kopf bzw. dem Fuß des Schiebeflügels 3 verbunden. Beide Beabstandungsgetriebe werden von einem Antriebsmotor synchron betrieben, so dass der eingebaute Schiebeflügel 3 quer zu seiner Erstreckungsrichtung versetzt werden kann. Nachdem der Schiebeflügel 3 in eine Ebene hinter dem benachbarten Flügel 4 verlagert worden ist, kann der Schiebeflügel 3 hinter den Schiebeflügel 4 verlagert werden.
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Eine Verlagerung des dritten Schiebeflügels 5 kann in analoger Weise erfolgen. Die 5 zeigt den Versatz eines äußeren Flügels 3. Dieser ist nicht, wie in den 3 und 4 der mittlere Flügel 4 nach hinten, sondern nach vorne gegenüber der Fluchtebene verlagert. In dieser vorderen Ebene kann sich die den Rollen des Flügels 3 zugeordnete Führungsrinne der Führungsschienen 1, 2 befinden. Der Flügel 3 kann deshalb aus der in 5 dargestellten Versatzstellung sowohl vor den Flügel 4 als auch vor den Flügel 5 geschoben werden. Die Rollen des mittleren Flügels 4 liegen bevorzugt in Führungsrinnen, welche in der rückwärtigen Ebene liegen, in der sich der Flügel 4 in den in den 3 bzw. 4 dargestellten Stellungen befindet.
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Das Ausführungsbeispiel zeigt einen Berührungssensor nur beispielhaft. Auch die Anordnung des Sensors ist nur zur Verdeutlichung dargestellt. In einer nicht dargestellten Variante der Erfindung besitzt der Sensor 8 eine Sende- und Empfangseinrichtung. Mit der Sendeeinrichtung kann beispielsweise ein elektromagnetisches Wechselfeld erzeugt werden. Gelangt ein Transponder in dieses elektromagnetische Wechselfeld, so sendet er seinen Identifikationscode aus. Dieser wird von der Empfangseinrichtung des Sensors 8 empfangen und an eine nicht dargestellte Codeauswerteschaltung der elektronischen Schaltung 9 übermittelt. Diese elektronische Auswerteschaltung besitzt einen Speicher, in dem die Kernlungen der Öffnungserlaubnis für den Schiebeflügel besitzenden Transponder hinterlegt sind. Stimmt die Kennung des Transponders mit einer dort hinterlegten Kennung überein, so wird der Motor 10 angetrieben, um den Schiebeflügel 4 von der Geschlossenstellung in die Versatzstellung zu verlagern. Der Abstand, den der Transponder zum Sensor 8 haben muss, hängt von der Beschaffenheit des Transponders bzw. der Sende/Empfangseinrichtung ab. Die Sende/Empfangseinrichtung kann so gestaltet sein, dass der Transponder einen Abstand von wenigen Zentimetern haben muss, damit sein Identifikationscode ausgelesen wird. Dies hat den Vorteil, dass ein ungewolltes Öffnen der Schiebetür vermieden ist. Es kann auch vorgesehen sein, dass der Transponder in Anlage an eine Sensorfläche gebracht werden muss. Die Verwendung eines aktiven Transponders hat den Vorteil, dass eine Schiebetüröffnung nur dann stattfindet, wenn dies vom Benutzer auch gewollt ist. Der Benutzer muss dann gegebenenfalls über einen Schaltknopf den Transponder aktivieren.
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In einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass nach einer Sensorbetätigung der Schiebeflügel 3, 4, 5 nicht nur von der Geschlossen bis in die Versatzstellung verlagert wird, sondern darüber hinaus bis in die Offenstellung. Dann ist eine manuelle Betätigung nicht mehr erforderlich. Diese und auch die vorbeschriebenen Varianten sind insbesondere für die Verwendung des Beschlages in Krankenhäusern, Altersheimen oder aber auch Hotels geeignet.
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Es ist selbstverständlich auch vorgesehen, dass der Schiebeflügel 3, 4, 5 von der Versatzstellung in die Geschlossenstellung motorisch verlagert werden kann. Wird der Schiebeflügel beispielsweise manuell von der Offenstellung bis in die Versatzstellung verschoben, so wird das Erreichen der Versatzstellung von einem nicht dargestellten Sensor erkannt. Dieser gibt ein entsprechendes Signal an die elektronische Schaltung 9, so dass diese den Motor 10 derartig bestromt, dass er den Schiebeflügel von der Versatzstellung in die Geschlossenstellung verlagert. Es ist ebenfalls vorgesehen, dass die gesamte Schließverlagerung des Flügels 3, 4, 5 von seiner Offenstellung bis in die Geschlossenstellung elektromechanisch erfolgt. Auch dies kann über einen Sensor gesteuert erfolgen. Es ist aber auch möglich, das Schießen der Tür über einen Zeitgeber anzuregen. Hierzu ist es von Vorteil, wenn die Türöffnung mit geeigneten Sensoren überwacht werden, um zu vermeiden, dass Personen oder Gegenstände eingeklemmt werden. Befindet sich beispielsweise eine vorbestimmte Zeit lang kein Gegenstand und insbesondere keine Person in der Türöffnung, so wird die Tür von dem Motor 10 geschlossen.