-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Steck-Dreh-Verbindung zwischen
einem Funktionselement und einem Trägerbauteil.
-
Unter
Funktionselement ist in diesem Zusammenhang ein insbesondere mit
Gewinde versehener Bolzen oder Hohlkörper zu verstehen, der an dem
Trägerbauteil
angebracht wird, um dann die Befestigung eines Anbauteils an dem
Trägerbauteil oder
eine ähnliche
Funktion zu ermöglichen.
-
Es
sind bereits zahlreiche Fügeverfahren
wie z.B. Schweißen,
Nieten, Einpressen, Stanzen und Einformen zum Anbringen eines Funktionselementes an
einem dünnwandigen
metallischen Trägerbauteil bekannt.
Bei den meisten dieser Fügeverfahren
ist eine zweiseitige Zugänglichkeit
des Trägerbauteils zwingend
erforderlich. Eine einseitige Zugänglichkeit ist im Prinzip nur
beim Setzen von als Blindniet ausgebildeten Funktionselementen und
beim aufsetzenden Bolzenschweißen
möglich.
Wenngleich diese Fügeverfahren
für bestimmte
Anwendungen bestens geeignet sind, haben auch sie bestimmte Nachteile.
-
Grundsätzliches
Problem beim Bolzenschweißen
(wie bei allen Schweißoperationen)
ist der thermische Einfluss auf die Schweißstelle, der zu einer Schädigung des
Oberflächenschutzes,
Minderung der Bauteilfestigkeit, Korrosionsschäden über die Zeit, Beeinträchtigung
der Gesundheit der Werker u.a. führen
kann. Die Verwendung von als Blindniet ausgebildeten Funktionselementen
erfordert einen relativ hohen Energieaufwand für die zu erbringende Um- und
Einformarbeit. Auch lassen nicht alle Werkstoffkombinationen von
Trägerbauteil
und Funktionselement einen Verbund durch mechanische Fügeverfahren
zu.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steck-Dreh-Verbindung zwischen
einem Funktionselement und einem Trägerbauteil zu schaffen, die
bei nur einseitiger Zugänglichkeit
des Trägerbauteils
funktionsfähig
ist, keine Wärmeenergie
zum Schließen
und Lösen
der Verbindung erfordert und keinen wesentlichen Beschränkungen
hinsichtlich der einsetzbaren Werkstoffe unterliegt.
-
Diese
Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 definierte Erfindung
gelöst.
-
Bei
der erfindungsgemäß ausgebildeten Steck-Dreh-Verbindung
hat das Trägerbauteil
eine Aufnahmeöffnung
mit mehreren über
ihren Umfang verteilten, nach innen vorstehenden Überlappungssegmenten
und das Funktionselement einen Befestigungsabschnitt mit mehren über seinen
Umfang verteilten, nach außen
vorstehenden Befestigungssegmenten. Hierbei sind die Befestigungssegmente
des Funktionselementes bezüglich
einer Längsachse
des Funktionselementes so angeordnet und ausgebildet, dass der Befestigungsabschnitt
des Funktionselementes von einer Seite des Trägerbauteils aus in die Aufnahmeöffnung des
Trägerbauteils
einsteckbar und durch eine begrenzte Drehung des Funktionselementes
um seine Längsachse
in eine Überlappungsposition
bringbar ist, in der die Überlappungssegmente
und Befestigungssegmente sich überlappen und
so aneinander anliegen, dass das Funktionselement entgegen der Einsteckrichtung
am Trägerbauteil
festgelegt wird. Genauer gesagt, wird das Funktionselement am Trägerbauteil
kraft- und formschlüssig
verspannt.
-
Zum
Verbinden des Funktionselementes mit dem Trägerbauteil genügt eine
einseitige Zugänglichkeit
des Trägerbauteils.
Eine Gegenabstützung
z. B. in Form einer Matrize oder eines Ambosses ist nicht erforderlich.
Dies ermöglicht
insbesondere den Einsatz von Trägerbauteilen,
die als Hohlkörper,
z.B. durch Innenhochdruck-Formgebung ausgebildet sind, Trägerbauteile
also, bei denen eine Gegenabstützung
nicht möglich
ist. Da ferner das Schließen und
Lösen der
Verbindung durch eine einfache Steck- und Drehbewegung zwischen
diesen Teilen erfolgt, ist thermische Energie für den Fügevorgang nicht erforderlich.
-
Als
Werkstoff für
das Trägerbauteil
kommen alle in der Massen- und Serienfertigung heute verwendeten
und auch solche, die sich noch in der Entwicklung oder Erprobung
befinden, in Betracht. Dazu gehören
alle umformfä higen
dünnwandigen
metallischen Werkstoffe, in einem Gießverfahren hergestellte dünnwandigen
metallischen Bauteile z. B. aus Aluminium oder Magnesium-Legierungen,
in einem Gieß-
oder Formverfahren hergestellte Kunststoffbauteile, insbesondere
als karbon- oder glasfaserverstärkte
Verbundwerkstoffe, Bauteile aus Metallschäumen (Sandwichbauart) mit ein-
oder beidseitigen Deckblechen, Bauteile in Schalenbauweise mit einem
einseitig völlig
geschlossenen Deckblech und vieles mehr.
-
Als
Werkstoff für
das Funktionselement kommen Metalle aller Arten mit duktilen Eigenschaften, Metalle
aller Arten ohne duktile Eigenschaften, Kunststoffe, insbesondere
Thermo- und Duroplaste und vieles mehr in Frage.
-
Der
Werkstoff des Funktionselementes kann auf den Werkstoff des Trägerbauteiles
abgestimmt werden, was Sortenreinheit, Korrosionsausschluss, elektrische
Leitfähigkeit,
etc. ermöglicht
und absichert.
-
Die
Herstellung des Funktionselementes sowie des Trägerbauteils richtet sich nach
den verwendeten Werkstoffen.
-
Besteht
das Funktionselement aus Metallen mit duktilen Eigenschaften, so
wird es vorzugsweise durch Kaltformen (Kaltschlagen) hergestellt.
Besteht es aus Metallen ohne duktile Eigenschaften, so kommt als
Herstellverfahren das Urformen oder eine mechanische, insbesondere
spanabhebende, Bearbeitung in Frage. Funktionselemente aus Kunststoff, insbesondere
aus Thermo- und
Duroplasten, werden zweckmäßigerweise
durch ein Spritz-/Druckgießverfahren
hergestellt.
-
Die
Herstellung der Aufnahmeöffnung
zur Aufnahme des Funktionselementes wird bei der Herstellung des
Trägerbauteiles
erzeugt. Die Herstellung des Trägerbauteiles
und somit auch der Aufnahmeöffnung
richtet sich wiederum nach dem verwendeten Werkstoff.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist die Aufnahmeöffnung
als Aufnahmenest mit einem Nestboden ausgebildet, der die Einsteckbewegung
des Funktionselementes in die Aufnahmeöffnung begrenzt und an dem
der Befestigungsabschnitt des Funktionselementes in der Überlappungsposition anliegt.
Diese Ausführungsform
ist besonders geeignet für
duktile Werkstoffe des Trägerbauteils.
-
Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung ist die Aufnahmeöffnung
des Trägerbauteils
als Durchgangsöffnung
ohne nestartigen Boden ausgebildet. Diese Ausführungsform ist besonders geeignet
für wenig
duktile Werkstoffe des Trägerbauteils.
-
Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
-
Anhand
der Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher
erläutert.
Es zeigt:
-
1 eine
teilweise geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten Steck-Dreh-Verbindung
zwischen einem Funktionselement und einem Trägerbauteil;
-
2 eine
Draufsicht auf die Verbindung in 1, wobei
die rechte Seite eine teilweise geschnittene Ansicht in Blickrichtung
der Pfeile II-II in 1 ist;
-
3 eine
Schnittansicht des Trägerbauteils in 1;
-
4 eine
Draufsicht auf das Trägerbauteil in 3;
-
5 eine
teilweise geschnittene Seitenansicht des Funktionselementes in 1;
-
6 eine
Draufsicht auf das Funktionselement in 5;
-
7 eine
andere Ausführungsform
des Funktionselementes, wobei die linke Seite eine Seitenansicht
und die rechte Seite eine Schnittansicht ist;
-
8 eine
Draufsicht auf das Funktionselement in 7;
-
9 eine
teilweise aufgebrochene und geschnittene Ansicht der Steck-Dreh-Verbindung
der 1 in einem Bauteilverbund in Blickrichtung der Pfeile
IX-IX in 10;
-
10 eine
teilweise aufgebrochene Draufsicht auf den Beuteilverbund in 9;
-
11 eine
der 9 entsprechende Ansicht eines Bauteilverbundes
mit einem Funktionselement der 7 und 8;
-
12 einen
der 9 entsprechenden Bauteilverbund mit einer anderen
Ausführungsform des
Trägerbauteils
und Funktionselementes;
-
13 eine
Schnittansicht des Trägerbauteils
der 12;
-
14 eine
Draufsicht auf das Trägerbauteil der 13 mit
strichpunktiert angedeutetem Funktionselement;
-
15 eine
teilweise geschnittene Seitenansicht des Funktionselementes der 12;
-
16 ein
Detail Z der 15 in vergrößertem Maßstab vor dem letzten Umformschritt;
-
17 eine
Draufsicht auf das Funktionselement der 15;
-
18-20 verschiedene
Herstellungsstufen beim Verbinden des Funktionselementes mit dem
Trägerbauteil
der Ausführungsform
gemäß 12;
-
21 eine
Seitenansicht einer Vorrichtung zum Herstellen der Aufnahmeöffnung des
Trägerbauteils
in 13;
-
22 einen
Querschnitt durch die Vorrichtung der 21.
-
Die 1 und 2 zeigen
ein erstes Ausführungsbeispiel
einer Steck-Dreh-Verbindung
zwischen einem Trägerbauteil 4 und
einem Funktionselement 6 im geschlossenen Zustand.
-
Das
Trägerbauteil 4 ist
ein dünnwandiges plattenförmiges Teil,
das mit einer Aufnahmeöffnung 8 versehen
ist. Wie zusätzlich
aus den 3 und 4 hervorgeht,
ist die Aufnahmeöffnung 8 bei
diesem Ausführungsbeispiel
nestartig ausgebildet und hat einen Nestboden 10, der durch
eine ringförmige Seitenwand 12 mit
dem übrigen
Trägerbauteil 4 verbunden
ist. An seiner Oberseite ist die nestartige Aufnahmeöffnung 8 mit
mehreren über
ihren Umfang verteilten, nach innen vorstehenden Überlappungssegmenten 14 versehen,
die von außen
nach innen schräg
nach unten verlaufen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind drei Überlappungssegmente 14 vorgesehen;
je nach Anwendung könnten
es jedoch auch mehr oder weniger sein.
-
Wie
bereits eingangs erwähnt,
kommen als Werkstoff für
das Trägerbauteil
praktisch alle in der Massen- und Serienfertigung verwendbaren Werk stoffe
in Betracht. Das vorliegende Ausführungsbeispiel ist besonders
für duktile
metallische Werkstoffe geeignet, welche eine einfache Herstellung
der nestartigen Aufnahmeöffnung 8 erlauben.
-
Die
nestartige Aufnahmeöffnung 8 kann
beispielsweise durch einen kombinierten Tiefzieh-/Schneidvorgang
hergestellt werden, bei dem das „Nest" aus der Ebene des plattenförmigen Trägerbauteils 4 heraus
geformt wird. Im Bereich der nach innen vorstehenden Überlappungssegmente 14 entstehen
dann Durchbrüche 16 in
der ringförmigen Seitenwand 12.
Ferner wird im Nestboden 10 eine zentrale Öffnung 18 gebildet.
-
Die
nestartige Aufnahmeöffnung 8 kann
jedoch auch auf andere Weise hergestellt werden. Neben Umformverfahren
kommen beispielsweise auch Gießverfahren
(Druck-, Präzisions-
oder Spritzgießverfahren)
in Frage.
-
Das
Funktionselement 6 ist einstückig ausgebildet, hat eine
Längsachse
A und besteht, wie insbesondere aus den 5 und 6 hervorgeht,
aus einem Funktionsabschnitt 20 und einem Befestigungsabschnitt 22.
Der Funktionsabschnitt 20 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
ein Gewindebolzen.
-
Der
am Funktionsabschnitt 20 angeformte Befestigungsabschnitt 22 weist
einen massiven Innenkörper 24 auf,
an dem mehrere über
den Umfang verteilte, radial nach außen vorstehende Befestigungssegmente 26 angeformt
sind. Der Innenkörper 24 ist
im dargestellten Ausführungsbeispiel
zylindrisch ausgebildet, kann jedoch auch sich zum freien Ende hin
konisch verjüngen.
Die Oberseiten 32 der Befestigungssegmente 26 sind
entsprechend der Neigung der Überlappungssegmente 14 schräg verlaufend
ausgebildet, können
jedoch auch senkrecht zur Längsachse
A verlaufend ausgebildet werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind drei Befestigungssegmente 26 vorgesehen; es sind jedoch
auch mehr oder weniger Befestigungssegmente entsprechend der Anzahl
der Überlappungssegmente 14 des
Trägerbauteils 4 möglich.
-
Wie
dargestellt, erstrecken sich die Befestigungssegmente 26 im
Wesentlichen über
die gesamte axiale Länge
des Innenkörpers 24.
Der Innenkörper 24 ist
mit dem Funktionsabschnitt 20 über einen Zwischenabschnitt 27 verbunden,
der mit mehreren über
seinen Umfang verteilten wulstartigen Vor sprüngen 28 versehen ist.
Wie insbesondere aus 6 hervorgeht, befinden sich
die wulstartigen Vorsprünge 28,
in Draufsicht in den Bereichen der Befestigungssegmente 26.
Hierbei sind die wulstartigen Vorsprünge 28 zu den Oberseiten 32 der
Befestigungssegmente 26 axial so beabstandet, dass Nuten 30 zwischen
den wulstartigen Vorsprüngen 28 und den
Befestigungssegmenten 26 gebildet werden. Die Nuten 30 nehmen
in der fertigen Verbindung die Überlappungssegmente 14 des
Trägerbauteils 4 auf (s. 1),
wie im Folgenden noch genauer erläutert wird.
-
Wie
bereits eingangs erwähnt,
kann das Funktionselement 6 aus den gleichen Werkstoffen wie
das Trägerbauteil 4 bestehen.
Die Herstellung des Funktionselementes 6 richtet sich nach
dem verwendeten Werkstoff und kann beispielsweise durch Massivumformen
(Kaltschlagen), Urformen, mechanisches (spanabhebendes) Bearbeiten, Spritz-/Druckgießen und
dergl. hergestellt werden.
-
Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
wird der Befestigungsabschnitt 22 vorzugsweise durch Kaltschlagen
hergestellt. Beim letzten Verformungsschritt werden dann die wulstartigen
Vorsprünge 28 aus
dem Material herausgeformt, wodurch an der Oberseite der wulstartigen
Vorsprünge 28 stufenartige
Absätze 34 entstehen
(siehe hierzu 15, 16 des
zweiten Ausführungsbeispiels).
An dem zylindrischen Innenkörper 24 des
Befestigungsabschnittes 22 ist ferner ein zentraler axialer
Vorsprung 36 angeformt.
-
Es
wird nun, insbesondere unter Bezugnahme auf die 1 und 2,
das Verbinden des Funktionselementes 6 mit dem Trägerbauteil 4 beschrieben.
Hierbei wird davon ausgegangen, dass sowohl das Trägerbauteil 4 mit
seiner nestartigen Aufnahmeöffnung 8 wie
auch das Funktionselement 6 mit dem Befestigungsabschnitt 24 fertig
hergestellt sind. Ferner sei angenommen, dass das Trägerbauteil 4 in
einer vorgegebenen Einbauposition festgelegt ist, beispielsweise
in einem Fahrzeug, Haushaltsmaschinengerät oder dergl. vor- oder endmontiert
ist.
-
Das
Funktionselement 6 wird nun mit Hilfe eines Montagewerkzeuges
(nicht gezeigt), das ähnlich wie
ein Werkzeug zum Setzen von Blindnieten ei nen Setzkopf mit Aufnahmebacken
haben kann, „lagerichtig" oberhalb des Trägerbauteils 4 positioniert. „Lagerichtig" heißt in diesem
Zusammenhang, dass die Längsachse
A des Funktionselementes 6 mit einer zentralen Achse der
nestartigen Aufnahme 8 fluchtet und dass die Befestigungssegmente 26 eine solche
Lage einnehmen, dass sie, in Draufsicht gesehen (2),
zwischen den Überlappungssegmenten 14 des
Trägerbauteils 4 liegen.
Die Umrisse der Aufnahmeöffnung 8 mit
den Überlappungssegmenten 14 und
des Befestigungsabschnittes 24 mit den Befestigungssegmenten 26,
in Draufsicht gesehen, passen im Wesentlichen formschlüssig ineinander, wenn
das Funktionselement 6 „lagerichtig" bezüglich der
Aufnahmeöffnung 8 des
Trägerbauteils 4 positioniert
ist. Der Befestigungsabschnitt 22 des Funktionselementes 6 kann
daher durch eine axiale Verschiebung des Funktionselementes 6 in
Richtung der Längsachse
A in die nestartige Öffnung 8 eingeschoben
werden, wobei die Befestigungssegmente 26 durch die Zwischenräume zwischen
den Überlappungssegmenten 14 hindurch
bewegt werden.
-
Bei
der praktischen Durchführung
dieses Setzvorganges wird das Funktionselement 6 beispielsweise
mit Hilfe eines im Montagewerkzeug vorgesehenen Näherungssensors
(nicht gezeigt) näherungsweise
in die richtige Winkellage gedreht. Anschließend wird das Funktionselement 6 vom
Montagewerkzeug axial nach unten bewegt. Nimmt der Befestigungsabschnitt 22 noch
nicht seine präzise
Winkelsolllage ein, so kommt es zu einem leichten Andrücken des
Befestigungsabschnittes 22 des Funktionselementes 6 an
den Überlappungssegmenten 14 des
Trägerbauteils 4.
Durch eine weitere geringfügige
Drehung des Funktionselementes 6 „schnappen" dann die Befestigungssegmente 26 zwischen
die Überlappungssegmente 14,
worauf dann das Montagewerkzeug das Funktionselement 6 axial
nach unten schiebt, bis der Befestigungsabschnitt 22 am Nestboden 10 anliegt.
-
Der
Befestigungsabschnitt 22 wird nun durch eine 60°-Drehung
des Funktionselementes 6 um seine Längsachse A in eine Überlappungsposition
gebracht, in der sich die Überlappungssegmente 14 und die
Befestigungssegmente 26 gegenseitig überlappen. Hierbei liegen die
Befestigungssegmente 26 unter den Überlappungssegmenten 14,
so dass die Überlappungssegmente 14 das
Funktionselement 6 gegen eine Axialbewegung entgegen der
Einsteckrichtung sichern. Hierbei greifen, wie insbesondere in 1 zu
sehen ist, die Überlappungssegmente 14 in die
Nuten 30, die von den wulstartigen Vorsprüngen 28 und
den Oberseiten 32 der Befestigungssegmente 26 gebildet
werden. Das Funktionselement 6 wird somit von den wulstartigen
Vorsprüngen 28 gegen ein
Herausfallen aus der nestartigen Öffnung 8 gehindert.
-
Zweckmäßigerweise
wird das Funktionselement 6 in der Überlappungsposition gegen eine
Drehung relativ zum Trägerbauteil 4 gesichert.
Eine Möglichkeit
einer Drehsicherung besteht darin, dass die Überlappungssegmente 14 an
einem Ende, in Umfangsrichtung gesehen, mit einer Abwinkelung (nicht
gezeigt) versehen werden, die die Drehbewegung des Funktionselementes 6 in
die Überlappungsposition
begrenzt.
-
Eine
weitere Möglichkeit
besteht darin, die Oberseite 32 und/oder die Unterseite
der Überlappungssegmente 14 mit
Kerben 33 oder anderen Rauhigkeiten zu versehen, wodurch
die aneinander anliegenden Flächen
der Überlappungssegmente 14 und
Befestigungssegmente 26 reib- und/oder formschlüssig aneinander
angedrückt
werden können.
-
Eine
weitere Möglichkeit
besteht aus einzelnen Rastvorsprüngen
und -nuten (nicht gezeigt), die in der Überlappungsposition eine Rastverbindung zwischen
den Überlappungssegmenten 14 und
Befestigungssegmenten 26 bilden.
-
Eine
besonders vorteilhafte Möglichkeit
besteht darin, zwischen dem Funktionselement 6 und dem
Trägerbauteil 4 eine
Klebstoffverbindung vorzusehen. Klebstoff kann beispielsweise zwischen
den aneinander anliegenden Flächen
des Innenkörpers 24 und
des Nestbodens 10 sowie zwischen den aneinander anliegenden
Flächen
der Überlappungssegmente 14 und
Befestigungssegmente 26 vorgesehen werden. Der Klebstoff,
z.B. ein microgekapselter Kleber, kann dann in vorteilhafter Weise
durch Ultraschall oder einen induktiven Wärmeeintrag (bis ca. 200° C) aktiviert
werden, was eine hochfeste und gleichförmige Klebstoffverbindung zwischen
dem Trägerbauteil 4 und
dem Funktionselement 6 sicherstellt.
-
Es
sei darauf hingewiesen, dass die oben erwähnten Möglichkeiten zur Drehsicherung
zwischen Trägerbauteil 4 und
Funktionselement 6 auch in beliebiger Kombination gemeinsam
verwendet werden können.
-
Die 7 und 8 zeigen
eine andere Ausführungsform
eines Funktionselementes 6' mit
einem Funktionsabschnitt 20',
der als Hohlkörper
mit einem Innengewinde ausgebildet ist. Hervorzuheben ist jedoch,
dass der Befestigungsabschnitt 22' des Funktionselementes 6' mit dem Befestigungsabschnitt 22 des
Funktionselementes 6 der 5, 6 identisch
ist, abgesehen davon, dass der Innenkörper 24 des Funktionselementes 6 massiv
ausgebildet ist, während
der Innenkörper 24' des Funktionselementes 6' der 7, 8 einen
Teil des Hohlkörpers
bildet.
-
Es
versteht sich, dass die Erfindung auch auf Funktionselemente mit
anderen Funktionsabschnitten, insbesondere mit solchen ohne Gewinde,
angewendet werden kann.
-
Die 9 und 10 zeigen
einen Bauteilverbund, bei dem das am Trägerbauteil 4 befestigte Funktionselement 6 dazu
dient, ein plattenförmiges Anbauteil 100 mittels
einer Mutter 101 mit dem Trägerbauteil 4 zu verbinden.
Wie in 9 angedeutet ist, werden in dem endmontierten
Bauteilverbund die wulstartigen Vorsprünge 28 des Funktionselementes 6 zwischen
der Oberseite der Überlappungssegmente 14 und
der Unterseite des Anbauteiles 100 eingequetscht. Auf diese
Weise wird eine (zusätzliche) Drehsicherung
des Funktionselementes 6 in der Überlappungsposition erreicht.
-
11 zeigt
einen entsprechenden Bauteilverbund mit einem als Hohlkörper ausgebildeten Funktionselement 6', wie es in
den 7 und 8 dargestellt ist. Im übrigen entspricht
der in 11 gezeigte Bauteilverbund dem
in den 9 und 10 gezeigten Bauteilverbund.
-
Die 12 bis 21 betreffen
eine zweite Ausführungsform
einer Steck-Dreh-Verbindung. Für sich
entsprechende Bauteile wurden die gleichen Bezugszeichen wie bei
dem ersten Ausführungsbeispiel,
erhöht
um 100, verwendet.
-
Wie
in den 12 bis 14 zu
sehen ist, unterscheidet sich das Trägerbauteil 104 der Steck-Dreh-Verbindung 102 von
dem Trägerbauteil 4 der
vorhergehenden Ausführungsform
dadurch, dass die Aufnahmeöffnung 108 nicht
als Nest, sondern als einfache Durchgangsöffnung (ohne Nest) ausgebildet
ist. Die Aufnahmeöffnung 108 hat
wiederum mehrere (drei) über
den Umfang verteilte, nach innen vorstehende Überlappungssegmente 114.
Wie in 14 zu sehen ist, sind die Überlappungssegmente 114 so
angeordnet und ausgebildet, dass der Umriss der Aufnahmeöffnung 108 und
der Umriss des Befestigungsabschnittes 122 des Funktionselementes 106,
in Draufsicht gesehen, im Wesentlichen formschlüssig ineinander passen.
-
Das
Funktionselement 106 entspricht, wie die 15 bis 17 zeigen,
weitgehend dem Funktionselement 6 des vorhergehenden Ausführungsbeispiels.
Es besteht wiederum aus einem Funktionsabschnitt 120 und
einem Befestigungsabschnitt 122, welcher einen zylindrischen
Innenkörper 124 mit mehreren
(drei) Befestigungssegmenten 126 hat, wobei die Oberseiten 132 der
Befestigungssegmente 126 mit den wulstartigen Vorsprüngen 128 Nuten 130 zur
Aufnahme der Überlappungssegmente 114 bilden.
-
Unterschiedlich
ist gegenüber
dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel,
dass an der Unterseite des Innenkörpers 124 ein Einführkonus 136 angeformt
ist, der das Einführen
des Funktionselementes 106 in die Aufnahmeöffnung 108 des
Trägerbauteils 104 erleichtert.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel
endet der Einführkonus 136 an
der Unterseite des Innenkörpers 124;
stattdessen kann der Einführkonus
so ausgebildet werden, dass er sich am Innenkörper des Befestigungsabschnittes
fortsetzt, um das „Einfädeln" des Funktionselementes
in das Trägerbauteil
zu erleichtern. Unterschiedlich sind auch die Außenabmessungen des Befestigungsabschnittes 122 sowie
gegebenenfalls der wulstförmigen
Abschnitte 128, was im Folgenden noch genauer erläutert wird.
-
Im übrigen entspricht
jedoch das Funktionselement 106 dem Funktionselement 6 des
vorhergehenden Ausführungsbeispiels,
wobei auch die im Zusammenhang mit dem Funktionselement 6 gemachten
Ausführungen
wie z. B. die unterschiedliche Gestaltung des Funktionsabschnittes
für das
Ausführungsbeispiel
der 12 bis 21 zutrifft.
-
Auch
die Montage zum Verbinden des Funktionselementes 106 mit
dem Trägerbauteil 104 erfolgt im
Prinzip in der gleichen Weise wie im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel
der 1 bis 8 beschrieben. Zur Veranschaulichung
zeigen die 18 bis 20 drei
verschiedene Stufen dieses Montagevorgangs.
-
In 18 ist
das Funktionselement 106 von dem Montagewerkzeug (nicht
gezeigt) bereits „lagerichtig" zur Aufnahmeöffnung 108 des
Trägerbauteils 104 positioniert
worden. Das Montagewerkzeug kann nun das Funktionselement 106 mit
einer vorgegebenen Kraft in die Aufnahmeöffnung 108 eintreiben.
-
19 zeigt
das Funktionselement 106 in einem Zustand, in dem der Befestigungsabschnitt 122 bereits
ungefähr
bis zur Hälfte
in die Aufnahmeöffnung 108 eingeführt worden
ist. Bei dieser Ausführungsform
sind die Außenabmessungen
des Befestigungsabschnittes 122 des Funktionselementes 106 gegenüber der
Aufnahmeöffnung 108 des
Trägerbauteils 104 so überdimensioniert,
dass bei dem Einsteckvorgang der Befestigungsabschnitt 122 die schräg verlaufenden Überlappungssegmente 114 des
Trägerbauteils 104 geringfügig aufweitet.
Diese Maßnahme
ist insbesondere bei maschinengeführter Montage zweckmäßig. Ist
dagegen eine handgeführte
Montage erwünscht,
so wird der Innendurchmesser der Überlappungssegmente in der
Aufnahmeöffnung
des Trägerbauteiles
geringfügig
größer als
der maximale Durchmesser des Befestigungsabschnittes des Funktionselementes
gewählt,
so dass eine geringere Handhabungskraft beim Einstecken des Funktionselementes
in die Aufnahmeöffnung
des Trägerbauteiles
erforderlich ist.
-
Hat
das Funktionselement 106 die in 19 dargestellte
Position erreicht, wird das Funktionselement 106 vom Montagewerkzeug,
wie bei dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel,
um 60° in
die in 20 dargestellte Überlappungsposition
gedreht, in der sich die Überlappungssegmente 114 und
Befestigungssegmente 126 überlappen, wobei die Überlappungssegmente 114 in
die Nuten 130 zwischen den Oberseiten 132 und
den wulstartigen Vorsprüngen 128 greifen.
Da bei dieser Ausführungsform
kein Nestboden zur Halterung des Funktionselementes 106 vorgesehen
ist, übernehmen
die wulstartigen Vorsprünge 128 die
Aufgabe, das Funktionselement 106 gegen eine Axialverschiebung
in Einsteckrichtung relativ zum Trägerbauteil 104 zu
sichern. Die wulstartigen Vorsprünge 128 werden
hierzu entsprechend dimensioniert.
-
Nach
Erreichen der Überlappungsposition zieht
das (nicht gezeigte) Montagewerkzeug das Funktionselement 106 entgegen
der Einsteckrichtung geringfügig
zurück.
Aufgrund der hierdurch hervorgerufenen geringfügigen Umbiegung der Überlappungssegmente 114 und
der entsprechenden Verringerung des radialen Abstandes zwischen
den Überlappungssegmenten 114 und
der zentralen Achse A wird eine zusätzliche Klemmwirkung zwischen
dem Nutgrund der Nuten 130 und den inneren Rändern der Überlappungssegmente 114 erreicht.
Dies führt zu
einer zusätzlichen
Drehsicherung zwischen dem Trägerbauteil 104 und
dem Funktionselement 106.
-
Die
Ausführungsform
der 12 bis 20 eignet
sich besonders für
Trägerbauteile
aus wenig duktilem Werkstoff, da sich die Aufnahmeöffnung 108 des
Trägerbauteils 104 wesentlich
einfacher als die nestartige Aufnahmeöffnung 4 des vorhergehenden Ausführungsbeispiels
herstellen lässt.
Vorzugsweise wird die Aufnahmeöffnung 108 des
Trägerbauteils 104 durch
einen Stanzvorgang hergestellt, wie dies in den 21 und 22 schematisch
angedeutet ist.
-
Das
in den 21 und 22 dargestellte Stanzwerkzeug
besteht aus einer Matrize 140, einem Formlochstempel 142 und
einem Niederhalter 144. Der Formlochstempel 142 stanzt
die Aufnahmeöffnung 108 in
das Trägerbauteil 104,
wobei er die Überlappungssegmente 114 stehen
lässt.
Die Überlappungs segmente 114 werden
aus der Ebene des Trägerbauteils 104 heraus
abgewinkelt, indem der Niederhalter 144 mit einer vorgegebenen
Niederhalterkraft die Überlappungssegmente 114 gegen
die entsprechend ausgebildete Oberseite der Matrize 140 andrückt.
-
Es
versteht sich dass die Aufnahmeöffnung 108 des
Trägerbauteils 104 auch
auf andere Weise hergestellt werden kann. Was die Herstellung des Funktionselementes 106 betrifft,
so gilt das oben im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel der 1 bis 11 Gesagte
auch für
dieses Ausführungsbeispiel.