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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur automatischen, wiederholbaren und zeitgesteuerten Applikation und/oder
Stimulation in Magnetresonanztomographen (MRT), insbesondere in
geschlossenen Magnetresonanztomographen mit einem durchgehenden Kanal
(Gantry) für
eine Untersuchungsliege. Die Magnetresonanztomographie ist ein nichtinvasives
bildgebendes radiologisches Verfahren, bei dem Schnittbilder eines
Untersuchungsobjektes erstellt werden. Das Untersuchungsobjekt liegt
während
der Magnetresonanztomographie auf einer Untersuchungsliege innerhalb
des MRT. Üblicherweise
erfolgt die Applikation eines Stoffes oder die Bewegung und/oder
Positionierung eines medizinischen Gerätes, z.B. die Positionierung
eines Biopsiewerkzeuges, zwischen den einzelnen MR-Messungen. Die Geschwindigkeit,
mit der die Bewegung und/oder Positionierung eines medizinischen
Gerätes,
beispielsweise eines Biopsiewerkzeuges, erfolgt, ist in der Regel
nicht relevant.
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Bei
einer besonderen Form der Magnetresonanztomographie, der funktionellen
Magnetresonanztomographie (fMRT), ist es erstrebenswert, eine Applikation
und/oder Stimulation gleichzeitig während der MR-Messungen, d.h.
während
der Aufnahme der MR-Schnittbilder, durchzuführen. Um beispielsweise mit
Hilfe der fMRT den Einfluss eines Stoffes, z.B. eines Medikamentes,
oder eines äußeren Reizes,
z.B. eines Schmerzreizes, auf die Aktivitätsmuster des Gehirns zu untersuchen,
erfolgt die Applikation des Stoffes oder Reizes vorzugsweise wiederholt
und nach einem vorher festgelegten Schema während der MR-Messung. Um bei
der Auswertung die Phasen der Applikation und/oder Stimulation den
entsprechenden MR-Schnittbildern zuordnen zu können, ist es erstrebenswert,
dass die Applikation und/oder Stimulation in zeitlicher Abhängigkeit von
den MR-Messungen
durchgeführt
wird. Eine Untersuchung kann beispielsweise erfordern, dass mehrere
verschiedene Applikationen und/oder Stimulationen unabhängig voneinander
an verschiedenen Regionen des Untersuchungsobjektes, insbesondere
im Bereich der MRT-Kopfspule, oder innerhalb eines kleinen Zielvolumens
durchgeführt
werden. Bei derartigen Untersuchungen ist es erstrebenswert, dass
die Applikation und/oder Stimulation mit einer Frequenz von mindestens
1 Hz, vorzugsweise mit einer Frequenz von mindestens 10 Hz wiederholbar
ist. Darüber
hinaus ist es erstrebenswert, dass sich das Untersuchungsobjekt,
z.B. ein Patient, während
der fMRT in einer natürlichen
Position und Haltung auf der Untersuchungsliege befindet. Die Bewegung
und/oder Positionierung im Rahmen der Applikation und/oder Stimulation
während
der MR-Messungen darf das Untersuchungsobjekt nicht gefährden und
die Aufnahme der MR-Schnittbilder und deren Bildqualität nicht
negativ beeinflussen. Für einen
effizienten und ökonomischen
Einsatz der Magnetresonanztomographie und der fMRT in der Praxis
sind standardisierte, flexible und universell einsetzbare technische
Lösungen
erstrebenswert.
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In
DE 199 05 239 A1 wird
eine automatisch steuerbare Positioniereinrichtung für ein medizinisches
Werkzeug im MRT beschrieben. Haupteinsatzgebiet dieser Vorrichtung
ist die Durchführung MRT-gesteuerter Biopsien,
d.h. die MR-Messungen und die Bewegung und/oder Positionierung des
Biopsiewerkzeuges erfolgen zeitlich getrennt voneinander. Die Vorrichtung
ist mit der Untersuchungsliege verbunden, besitzt eine Patientenauflage
und wird in einer bestimmten Position im MRT befestigt. Eine Positionierung
des Applikators in einer beliebigen Position innerhalb des MRT einschließlich des
Bereiches der MRT-Kopfspule und in einer beliebigen Position in
Bezug auf den Untersuchungsgegenstand ist mit der beschriebenen
Vorrichtung nicht möglich.
Stattdessen muss ein Untersuchungsgegenstand, in diesem Fall ein
Patient, eine bestimmte Position auf der Patientenauflage einnehmen,
was beispielsweise die Wahl der Applikations- und/oder Stimulationsorte
einschränkt.
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In
DE 100 63 566 C1 wird
ein Manipulator für MRT-gesteuerte
Mamma-Biopsien in geschlossenen Magnetresonanztomographen beschrieben. Ähnlich wie
in
DE 199 05 239 A1 handelt
es sich hierbei um eine Vorrichtung mit einer Auflage für einen
Untersuchungsgegenstand und den oben beschriebenen Nachteilen. Der
begrenzte Schwenkwinkel des Manipulators lässt keine beliebige Positionierung
in Bezug auf den Untersuchungsgegenstand zu.
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In
DE 196 27 314 C1 wird
eine Positioniervorrichtung für
ein chirurgisches Instrument beschrieben. Die Positioniervorrichtung
wird frei auf dem Körper
des Patienten gelagert. Wegen einer mangelnden Befestigung ist die
Lage der Positioniervorrichtung nicht über den Zeitraum einer kompletten MR-Untersuchung, die
länger
als eine Stunde dauern kann, konstant. Die Positionierung des chirurgischen Instruments
erfolgt manuell. Eine automatische Bewegung des chirurgischen Instrumentes
in zeitlicher Abhängigkeit
von den MR-Messungen ist mit dieser Vorrichtung nicht möglich.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
bereitzustellen, die sich für
eine automatische, wiederholbare und zeitgesteuerte Applikation
und/oder Stimulation während
der Aufnahme der MR-Schnittbilder im Rahmen der Magnetresonanztomographie,
insbesondere im Rahmen der funktionellen Magnetresonanztomographie
eignet. Insbesondere ist es Ziel der Vorrichtung, eine Applikation
und/oder Stimulation in einer beliebigen Position innerhalb des
MRT einschließlich
des Bereiches der MRT-Messspule und in einer beliebigen Position
in Bezug auf den Untersuchungsgegenstand mit einer Frequenz von
mindestens 1 Hz wiederholbar in zeitlicher Abhängigkeit von den MR-Messungen
automatisch und mit einer zeitlichen Ungenauigkeit von weniger als
20 ms durchzuführen. Des
Weiteren wird ein Verfahren angegeben, das beschreibt, wie eine
Applikation und/oder Stimulation in einer beliebigen Position innerhalb
des MRT und in einer beliebigen Position in Bezug auf den Untersuchungsgegenstand
mit einer Frequenz von mindestens 1 Hz wiederholbar in zeitlicher
Abhängigkeit
von den MR-Messungen automatisch und mit einer zeitlichen Ungenauigkeit
von weniger als 20 ms durchgeführt
wird.
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Die
Aufgabe wird durch eine in Patentanspruch 1 beschriebene Vorrichtung
und ein in Patentanspruch 20 beschriebenes Verfahren gelöst. Die weiteren
Ansprüche
geben bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung an. Die Vorrichtung
und das Verfahren sind vorzugsweise für die fMRT geeignet.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann der Applikator
ohne Einschränkung
in einer beliebigen Position innerhalb des MRT, beispielsweise im
Bereich der maximalen Magnetfeldstärke oder der MRT-Messspule,
positioniert werden. Eine beliebige Positionierung des Applikators
im MRT wird vorzugsweise durch die Verwendung nichtmagnetischer
Materialien innerhalb des MRT und die räumliche Trennung von Applikator
und Antrieb durch einen Mediator erreicht, wobei sich der Antrieb
vorzugsweise außerhalb
der Gantry des MRT befindet. Durch die Verwendung nichtmagnetischer
Materialien innerhalb des MRT und die räumliche Trennung von Applikator
und Antrieb durch einen Mediator werden Bildstörungen durch einen Betrieb
der Vorrichtung während
der MR-Messungen vermieden und das Risiko einer Gefährdung des
Untersuchungsgegenstandes minimiert. Da sich der Antrieb vorzugsweise
außerhalb
der Gantry des MRT befindet, sind die Laufgeräusche des Antriebs weit vom
Untersuchungsgegenstand entfernt und stören die MR-Messungen nicht,
was insbesondere bei der fMRT erstrebenswert ist.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung sind die Steuereinheit und der Steuerrechner des MRT
miteinander verbunden und tauschen vorzugsweise elektrische oder
optische Signale aus, welche den Zeitpunkt der MR-Messungen mit
einer zeitlichen Ungenauigkeit von weniger als 10 ms definieren.
Die Steuereinheit kann aufgrund der Verbindung zum Steuerrechner
des MRT die Applikation und/oder Stimulation in zeitlicher Abhängigkeit
von den MR-Messungen steuern.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung steuert die Steuereinheit mit Hilfe eines vorzugsweise
elektrischen Signals ein Magnetventil. Das Magnetventil treibt einen
vorzugsweise doppeltwirkenden pneumatischen Hubzylinder an, der
mit einem Druckluftreservoir verbunden ist. Der doppeltwirkende
pneumatische Hubzylinder positioniert und/oder bewegt mit Hilfe
eines Mediators den Applikator und/oder die Positioniereinheit mit
einer zeitlichen Ungenauigkeit von weniger als 10 ms. Durch die Verwendung
eines Magnetventils und eines vorzugsweise doppeltwirkenden pneumatischen
Hubzylinders kann die Applikation und/oder Stimulation mit einer
Frequenz von mindestens 1 Hz, beispielsweise mit einer Frequenz
von 10 Hz, wiederholt werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird die Steuereinheit vor Beginn der MR-Messungen
programmiert. Während
der MR-Messungen bewegt und/oder positioniert die Steuereinheit
den Applikator und/oder die Positioniereinheit mit einer beliebigen,
vorher definierten und vorzugsweise veränderbaren Dauer, zeitlichen
Abfolge und Frequenz. Die Steuereinheit kann somit Applikationen
und/oder Stimulationen wiederholt und automatisch durchführen. Die
Steuereinheit ermöglicht
beispielsweise verschiedene zeitliche Abfolgen der Applikation und/oder
Stimulation (z.B. Einzelapplikation und/oder Einzelstimulation beliebiger
Dauer, Vibrationsstimulation mit 20 Hz).
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung können
durch die Verwendung mehrerer, unabhängig voneinander steuerbarer
Applikatoren unterschiedliche oder gleiche Applikationen und/oder
Stimulationen in verschiedenen Regionen des Untersuchungsgegenstandes
oder innerhalb eines kleinen Zielvolumens während der MR-Messungen mit
einer zeitlichen Ungenauigkeit von weniger als 20 ms durchgeführt werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung können
durch die Wahl geeigneter Applikatoren verschiedene Dinge oder Reize
innerhalb des MRT automatisch und zeitgesteuert appliziert werden.
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Eine
erfindungsgemäße Ausführungsform wird
im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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1 zeigt
den prinzipiellen Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer Steuereinheit
außerhalb
des Tomographenraums, einem Gehäuse 7 für die Antriebe
außerhalb
der Gantry des MRT 5 im Tomographenraum, einem Mediator 8 sowie
einer Positioniereinheit 9 und einem Applikator 25 innerhalb
des MRT 5. Beispielhaft wird ein geschlossenes MRT 5 mit
einem Magnettunnel, in den die Untersuchungsliege 34 eingeschoben
werden kann, gezeigt.
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2 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform
der Antriebe, wobei die Antriebe mehrere Magnetventile 10 und
mehrere doppeltwirkende pneumatische Hubzylinder 14 umfassen.
Der rechte Teil der Abbildung zeigt ein Gehäuse 7, in dem sich
die Antriebe befinden. Die Druckluftzufuhr der Magnetventile 10 und
die Restluftabfuhr kann beispielsweise über einen gemeinsamen Ventilträger 11 erfolgen,
der einen Druckluftanschluss 22 für ein Druckluftreservoir besitzen
kann. Ein Magnetventil 10 kann beispielsweise zwei getrennte
Druckluftverbindungen 15 zu einem doppeltwirkenden pneumatischen
Hubzylinder 14 besitzen. Der linke Teil der Abbildung zeigt
einen Querschnitt durch einen doppeltwirkenden pneumatischen Hubzylinder 14 mit
zwei getrennten Druckluftanschlüssen 16 für den Vor-
und Rücktrieb.
Die Hubstange 13 eines doppeltwirkenden Hubzylinders 14 ist
beispielsweise über
eine Bowdenzugkupplung 17 lösbar mit der inneren Ader des
Bowdenzugs 19 verbunden. Der Bowdenzugmantel 20 ist
vorzugsweise über
eine lösbare
Befestigung 21 mit einer Befestigungsplatte 18 verbunden.
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3 zeigt
den Querschnitt einer Positioniereinheit 9 mit daran befestigtem
Applikator 25 und beispielhafter Befestigung an der Untersuchungsliege 34 des
MRT 5.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst
die Steuereinheit wie in 1 dargestellt einen Steuerrechner 1,
beispielsweise einen handelsüblichen
Personal Computer (PC), und einen Signalwandler 2. Durch
die bevorzugte Lage der Steuereinheit außerhalb des elektromagnetisch
abgeschirmten Tomographenraums wird der Betrieb der Steuereinheit
nicht durch die MR-Messungen gestört (und umgekehrt) und eine
mögliche
Gefährdung
des Untersuchungsobjektes oder MR-Bildstörungen, sog. Artefakte, durch
die elektronischen Schaltungen der Steuereinheit werden vermieden.
Alternativ kann die Steuereinheit im Tomographenraum außerhalb
des wirksamen homogenen Magnetfeldes des MRT 5 positioniert
werden. Die Steuereinheit empfängt
beispielsweise über
ein Synchronisationskabel 3 vorzugsweise elektrische oder
optische Signale des MR-Tomographen 5, um die Antriebe
mit einer zeitlichen Ungenauigkeit von weniger als 10 ms abhängig von
den MR-Messungen zu steuern. Der zeitliche Ablauf der Applikationen
und/oder Stimulationen kann bereits vor Beginn der MR-Messungen
programmiert und während
der MR-Messungen automatisch von der Steuereinheit gesteuert werden.
Die Steuereinheit ermöglicht
eine Ansteuerung von mehreren unabhängigen Antrieben mit einer
zeitlichen Ungenauigkeit von weniger als 20 ms. Mehrere unabhängige vorzugsweise
elektrische Signale, z.B. TTL-Pulse
mit definiertem Beginn und Länge,
können über das Steuersignalkabel 6 vom
Steuerrechner 1 an den Signalwandler 2 der Steuereinheit übermittelt
und vom Signalwandler 2 verarbeitet werden. Durch die Steuereinheit
kann die Applikation und/oder Stimulation kontrolliert und wiederholt
mit einer Frequenz von mindestens 1 Hz, vorzugsweise mit einer Frequenz von
mindestens 10 Hz erfolgen. Derartige Frequenzen können mit
einem erfindungsgemäßen Antrieb erreicht
werden.
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Der
Signalwandler 2 transformiert die Steuersignale des Steuerrechners 1 in
Schaltsignale, beispielsweise elektrische 24 V-Signale, die vorzugsweise über ein
elektromagnetisch abgeschirmtes Antriebssteuerkabel 4 zu
den Antrieben weitergeleitet werden. Die Antriebe befinden sich
vorzugsweise in einem geerdeten und elektromagnetisch abgeschirmten
Gehäuse 7 innerhalb
des Tomographenraums. Das geerdete Gehäuse 7 der Antriebe
aus vorzugsweise Aluminium wirkt als Faradayscher Käfig und schirmt
die Einflüsse
des MR-Tomographen 5 auf die Antriebe und umgekehrt ab.
Das Gehäuse 7 der
Antriebe ist vorzugsweise in einiger Distanz von der Gantry des
MRT 5 an einer beliebigen Stelle im Tomographenraum aufgestellt.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfassen
die Antriebe vorzugsweise Magnetventile 10 und vorzugsweise
doppeltwirkende pneumatische Hubzylinder 14. Die Magnetventile 10 werden
vorzugsweise von den Schaltsignalen der Steuereinheit mit einer
zeitlichen Latenz von weniger als 10 ms geschaltet. Ein Magnetventil 10 steuert
vorzugsweise einen doppeltwirkenden pneumatischen Hubzylinder 14,
der mit einer zeitlichen Latenz von weniger als 10 ms eine Translationsbewegung
ausführen
kann. Die Steuereinheit kann mit Hilfe eines Magnetventils 10 und
eines doppeltwirkenden Hubzylinder 14 einen Applikator 25 mit
einer zeitlichen Latenz von weniger als 20 ms positionieren und/oder
bewegen. Statt eines doppeltwirkenden pneumatischen Hubzylinders 14 kann
beispielsweise auch ein einfachwirkender Hubzylinder mit Federspeicher
verwendet werden. Es ist dabei wünschenswert,
die bei einfachwirkenden Hubzylindern oftmals verwendete ferromagnetische
Rückstellfeder,
die im MRT zu Magnetfeld- und Bildstörungen führen kann, durch ein nichtmagnetisches
Material zu ersetzen. Antriebe im Sinne der Erfindung können auch
pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch betriebene Dreh-, Kolben-,
Kurbel-, Pumpen-, Riemen-, Schneckenrad-, Spindel- oder Zahnstangenantriebe
sowie Piezoantriebe sein. Ein bevorzugter Antrieb aus Magnetventil 10 und
doppeltwirkendem pneumatischen Hubzylinder 14 kann Frequenzen
von beispielsweise über
10 Hz erreichen. Hubzylinder 14 und Magnetventile 10 sind
vorzugsweise auf einem gemeinsamen Träger montiert, der vorzugsweise
akustisch entkoppelt und schwingungsgedämpft in einem Gehäuse 7 untergebracht ist
und somit keine störenden
Brummfrequenzen verursacht. Schalldämpfer 12 und akustische
Dämmmaterialien
können
das Laufgeräusch
der Hubzylinder 14 und Magnetventile 10 reduzieren.
Leitfähige
Bauteile sind typischerweise geerdet.
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Die
Translationsbewegung eines Hubzylinders 14 wird vorzugsweise über eine
direkte mechanische Verbindung in Form eines Mediators 8 auf
den Applikator 25 übertragen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein nichtmagnetischer Bowdenzug als Mediator 8 verwendet.
Ein Bowdenzug benötigt keine
zusätzlichen
beweglichen mechanischen Elemente, die das mechanische Spiel und
die zeitliche Latenz der Bewegung des Mediators 8 erhöhen. Die innere
Ader des Bowdenzugs 19 überträgt die Kraft des
Antriebs auf den Applikator 25. Mediator 8 im Sinne
der Erfindung kann auch ein hydraulisches, elektrisches oder pneumatisches
System, eine Hebelvorrichtung, ein Teleskoparm, eine Feder, eine Kardanwelle
oder ein Seilzug sein.
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Der
Mediator 8 verläuft
vorzugsweise innerhalb einer Positioniereinheit 9. In einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
umfasst die Positioniereinheit 9 wie in 3 abgebildet
einen Schwanenhals 28 aus Kunststoff. Der Schwanenhals 28 umfasst
mindestens zwei Schwanenhalselemente, die mit einer Kugelpresspassung
(Kugelgelenk) miteinander verbunden sind und eine gute Verstellmöglichkeit
bei gleichzeitiger mechanischer Steifigkeit bieten. Alternativ zum
Schwanenhals 28 lassen sich beispielsweise mehrgelenkige
Positionierarme verwenden. Am applikatornahen Ende des Schwanenhalses 28 ist
beispielsweise eine Führungshülse 23 über einen Schwanenhalsanschluss 27 befestigt.
In der Führungshülse 23 befindet
sich beispielsweise ein beweglich gelagerter Kolben 24,
der durch die innere Bowdenzugader 19 translatorisch angetrieben
wird. Um eine Translationsbewegung zwischen Bowdenzugmantel 20 und
innerer Bowdenzugader 19 zu ermöglichen, ist der Bowdenzugmantel 20 mit
einer Befestigung 26 beispielsweise lösbar mit der Führungshülse 23 verbunden.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
enthält
der Kolben 24 ein Gewinde, auf das der Applikator 25 aufgeschraubt
wird und das auf diese Weise einen einfachen Wechsel des Applikators 25 ermöglicht.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Positioniereinheit 9 einen Haltearm 29.
Der Schwanenhals 28 kann vorzugsweise lösbar am Haltearm 29 der
Positioniereinheit 9 angeschraubt sein. Der Haltearm 29 kann
für eine
genaue Positionierung beispielsweise über eine reibschlüssige und
vorzugsweise lösbare
Verbindung auf einer Schiene 31 mit Hilfe einer Klemmschraube 30 und
einer Klemmplatte 32 manuell fixiert werden. Die Schiene 31 ist
beispielsweise mit Hilfe einer Unterschiene 33, die als Gegenlager
dient, über
eine Schraubverbindung an der Untersuchungsliege 34 des
MR-Tomographen 5 lösbar befestigt.
Der Haltearm 29 zeichnet sich durch eine hohe Steifigkeit
und Dämpfung
aus, um die exakte Position der Positioniereinheit 9 für den Zeitraum
der MR-Messungen aufrechtzuerhalten. Aufgrund des modularen Aufbaus
können
sich die verschiedenen Funktionseinheiten der Vorrichtung, d.h. Applikator 25,
Positioniereinheit 9, Mediator 8, Antrieb und
Steuereinheit, getrennt voneinander oder gruppiert in bestimmten
Funktionseinheiten an verschiedenen Stellen im MR-Tomographen 5 befinden. Aufgrund
der vorzugsweise lösbaren
Verbindungen lassen sich die einzelnen Komponenten der erfindungsgemäßen Vorrichtung
getrennt voneinander austauschen oder demontieren. Die gesamte erfindungsgemäße Vorrichtung
lässt sich
mit wenigen Handgriffen auf- und abbauen, was im klinischen Routinebetrieb
von großem
Vorteil ist.
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Innerhalb
des MRT 5 werden vorzugsweise nichtmagnetische Materialien
verwendet, so dass der Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung keine Bildveränderungen
durch ein geändertes
Signal-Rausch-Verhalten
oder Bildartefakte während der
MR-Messungen hervorruft. Nichtmagnetische Materialien sind beispielsweise
a) Kunststoffe wie z.B. PET, PTFE oder Plexiglas oder Faserverbundwerkstoffe
wie z.B.
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Glasfaserkunststoff
b) Metalle oder Metalllegierungen mit niedriger magnetischer Suszeptibilität wie z.B.
Aluminium, Titan, Gold, c) Gläser
oder silikonhaltige Materialien d) keramische Werkstoffe wie z.B.
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Aluminiumoxid
oder e) Holz oder Holzverbundwerkstoffe. Mit Ausnahme der unter
b) genannten Metalle und Metalllegierungen sind diese Materialien
nicht elektrisch leitfähig
und können
in einer beliebigen Position im MRT 5 einschließlich des
Bereiches der MRT-Messspule während
der MR-Messungen eingesetzt werden.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird
ein von Frey-Haar als Applikator 25 verwendet, das auf
den beweglichen Kolben 24 aufgeschraubt werden kann. Von
Frey-Haare sind Plexiglashaare unterschiedlicher Stärke, die
eine normierte und punktuelle Berührungsstimulation erlauben.
Alternativ können
an dem Kolben 24 andere Applikatoren 25 befestigt
werden. Die vorzugsweise lösbar
ausgeführte
Schraubverbindung ermöglicht
einen schnellen Wechsel des Applikators 25. Applikatoren 25 im Sinne
der Erfindung können
medizinische Instrumente oder Vorrichtungen sein, die sich für das Einbringen
fester, flüssiger
oder gasförmiger
Stoffe, beispielsweise von Nährstoffen,
Wirklösungen,
Kontrastmitteln, Medikamenten, Markern oder radioaktiven Substanzen,
eignen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
lässt sich
zur automatischen, wiederholbaren und zeitgesteuerten Applikation
verschiedener Stoffe, Materialien oder Stimuli verschiedener Art (Berührung, Schmerz,
Temperatur, etc.) einsetzen.
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Darüber hinaus
erlaubt die Erfindung eine kompakte Anordnung mehrerer Applikatoren 25 und Positioniereinheiten 9 innerhalb
des MRT 5. In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung,
das nicht in einer Zeichnung dargestellt ist, können zwei oder mehrere Applikatoren 25 mit
Hilfe von zwei oder mehreren Positioniereinheiten 9 auf
das gleiche Zielvolumen von kleiner als 1 cm3 positioniert
und unabhängig
voneinander gesteuert werden.
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- 1
- Steuerrechner,
PC
- 2
- Signalwandler
- 3
- Synchronisationskabel
- 4
- Antriebssteuerkabel
- 5
- Magnetresonanztomograph
(MRT)
- 6
- Steuersignalkabel
- 7
- Gehäuse mit
Antrieben
- 8
- Mediator
- 9
- Positioniereinheit
- 10
- Magnetventil
- 11
- Ventilträger
- 12
- Schalldämpfer
- 13
- Hubstange
- 14
- Doppeltwirkender
pneumatischer Hubzylinder
- 15
- Druckluftverbindungen
- 16
- Druckluftanschlüsse des
Hubzylinders
- 17
- Bowdenzugkupplung
- 18
- Befestigungsplatte
- 19
- Innere
Bowdenzugader
- 20
- Bowdenzugmantel
- 21
- Proximale
Befestigung des Bowdenzugmantels
- 22
- Druckluftanschluss
des Ventilträgers
- 23
- Führungshülse
- 24
- Kolben
- 25
- Applikator
- 26
- Distale
Befestigung des Bowdenzugmantels
- 27
- Schwanenhalsanschluss
- 28
- Schwanenhals
- 29
- Haltearm
- 30
- Klemmschraube
- 31
- Schiene
- 32
- Klemmplatte
- 33
- Unterschiene
- 34
- Untersuchungsliege
des MRT