DE102005022414A1 - Fülleinrichtung für Hohlkörper - Google Patents
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Abstract
Einrichtung zum Füllen von Hohlkörpern mit einem formstabilen, als Verschlussstopfen verwendbaren ersten Bereich und einem thermisch oder reaktiv im Inneren des Hohlkörpers expandierbaren zweiten Bereich.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Füllen von Hohlkörpern. Hohlkörper, wie Rohre, Stangen oder Hohlträger, welche beispielsweise aus Metall bestehen und extrudiert, tiefgezogen, gebaut und/oder nach dem Innenhochdruckverfahren hergestellt werden, sind für verschiedenste Anwendungsgebiete bekannt. Unter anderem werden derartige Hohlkörper im Kraftfahrzeugbau als Strukturbauteil eingesetzt, da sie eine leichte aber dennoch belastbare Konstruktion ermöglichen.
- Beispielsweise um die Festigkeit von Hohlkörpern noch weiter zu erhöhen, um Korrosion vorzubeugen, besondere Energieabsorptionseigenschaften zu erreichen oder insbesondere um die Schalleigenschaften zu verbessern, ist es bekannt, eingangs genannte Hohlkörper zu füllen.
- Ein derartiger gefüllter Hohlkörper ist in der
DE 196 35 734 A1 beschrieben, der zufolge ein Hohlkörper nach seiner Herstellung mit einem Schaummaterial ausgeschäumt wird. Alternativ wird vorgeschlagen, den Schaum getrennt in einer Form auszuschäumen und dann mittels eines Schrumpfverfahrens in den Hohlkörper einzubringen. Dieses Verfahren ist mit hohem Verfahrens-, Material- und Reinigungsaufwand verbunden und wird daher häufig nur als Ausweichlösung eingesetzt. - Die WO 99/48746 A1 beschreibt ein Hohlprofil mit Innenversteifung. Die Innenversteifung besteht aus einem festen Kernmaterial, welches mit einem aktivierbaren Material beschichtet ist. Die Innenversteifung wird im Hohlprofil positioniert, nachfolgend wird die aktivierbare Beschichtung durch Zufuhr erhöhter Temperatur zur Reaktion gebracht, wobei das aktivierbare Material aufschäumt und das Hohlprofil gefüllt wird. Der Füllkern muss dabei exakt an einer vorgegebenen Stelle Positioniert werden, falls das Hohlprofil Teil einer komplexeren Struktur ist, kann eine nachträgliche Füllung des Hohlprofils nicht mehr erfolgen.
- Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung zum Füllen von Hohlkörpern bereitzustellen, welche bei geringem Verfahrens-, Material- und Reinigungsaufwand auf einfache Weise die Füllung von Hohlprofilen ermöglicht. Dabei soll auch eine Füllung bereits in einer komplexeren Struktur verbauter Hohlkörper ermöglich werden.
- Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit einer Einrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, wobei gemäß der zugrundeliegenden Idee die Einrichtung einen formstabilen ersten Bereich und einen expandierbaren zweiten Bereich aufweist.
- Besonders zu bevorzugende Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Besonders bevorzugt ist es, wenn zum Füllen eines Hohlkörpers der zweite Bereich durch eine Öffnung des Hohlkörpers in dessen Innenraum einführbar ist und der erste Bereich als Verschlusseinrichtung ausgebildet und zum Verschließen der Öffnung des Hohlkörpers geeignet ist.
- Zweckmäßigerweise ist der erste Bereich zur Fixierung in der Öffnung des Hohlkörpers form- oder kraftschlüssig festlegbar, sodass die Öffnung auch beim nachfolgenden Füllen des Hohlkörpers und am fertigen Bauteil fest verschlossen ist.
- Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der zweite Bereich zur Füllung des Innenraums des Hohlkörpers thermisch oder reaktiv expandierbar.
- Als sehr zweckmäßig wird es angesehen, wenn der zweite Bereich zum Einführen durch eine Öffnung des Hohlkörpers in dessen Innenraum komprimierbar ist. Dadurch kann der Füllstoff leicht in den Hohlkörper eingebracht werden.
- Alternativ umfasst der zweite Bereich gemäß einer ebenfalls als sehr zweckmäßig angesehenen Ausgestaltung getrennte Komponenten eines Füllstoffs, wobei beim Einführen in den Hohlkörper die Trennung der Füllstoffkomponenten aufhebbar ist.
- Nachfolgend sind besonders zu bevorzugende Ausgestaltungen der Erfindung unter Bezugnahme auf Figuren näher erläutert, dabei zeigen schematisch und beispielhaft
-
1a eine Einrichtung zum Füllen von Hohlkörpern, -
1b eine Einrichtung zum Füllen von Hohlkörpern sowie einen Hohlkörper mit einer Öffnung, -
1c eine in die Öffnung eines Hohlkörpers eingesetzte Einrichtung zum Füllen von Hohlkörpern, -
1d einen gefüllten Hohlkörper mit verschlossener Öffnung, -
2a eine Einrichtung zum Füllen von Hohlkörpern mit einem Zweikomponenten-Füller, -
2b eine Einrichtung zum Füllen von Hohlkörpern mit einem Zweikomponenten-Füller beim Einsetzen in eine Öffnung des Hohlkörpers und -
2c eine Einrichtung zum Füllen von Hohlkörpern mit einem Zweikomponenten-Füller beim Einsetzen in eine Öffnung des Hohlkörpers. - Die
1a bis1d zeigen eine Einrichtung100 zum Füllen von Hohlkörpern110 . Die Einrichtung100 umfasst einen formstabilen ersten Bereich mit einem linsenflachkopfförmigen Bereich102 und einem stopfenförmigen Bereich104 sowie einen expandierbaren zweiten Bereich106 ,108 . Die Einrichtung100 ist als Spritzgussteil gefertigt, wobei der formstabile Bereich102 ,104 und der expandierbare Bereich106 ,108 aus unterschiedlichen, miteinander verbundenen Werkstoffen bestehen. Der formstabile Bereich102 ,104 besteht vorzugsweise aus einem thermoplastischen Kunststoff, der expandierbare Bereich106 ,108 umfasst beispielsweise eine wärmeexpandierfähige Dichtmasse auf Ethylen-Vinyl-Azetat-Basis (EVA), wie den unter dem Handelsnamen Terophon®-6059 von der Henkel Teroson GmbH vertriebenen Werkstoff. Der formstabile Bereich102 ,104 und der expandierbare Bereich106 ,108 werden im Mehrkomponentenspritzguss in einem Arbeitsgang hergestellt. Gegebenenfalls kann es auch vorteilhaft sein, die Bereiche102 ,104 ,106 ,108 getrennt herzustellen und dann zu verbinden oder einen Bereich an den anderen anzuspritzen. - Der expandierbare Bereich
108 der Einrichtung100 ist derart ausgebildet, dass er leicht zusammenpressbar ist und wie in1b dargestellt in eine Öffnung112 eines Hohlkörpers110 eingeführt werden kann. Der Hohlkörper110 , wie Rohr, Stange oder Hohlträger, umfasst beispielsweise Metall oder einen faserverstärkten Kunststoff und wird extrudiert, tiefgezogen, gebaut und/oder nach dem Innenhochdruckverfahren oder in einem Harzinjektionsverfahren hergestellt. Vorliegend wird der Hohlkörper110 im Kraftfahrzeugbau als Strukturbauteil eingesetzt. -
1c zeigt eine in die Öffnung112 eines Hohlkörpers110 eingesetzte Einrichtung100 zum Füllen von Hohlkörpern. Die Öffnung112 wird dabei von dem stopfenförmigen Bereich104 der Einrichtung100 verschlossen und der linsenflachkopfförmigen Bereich102 liegt außenseitig am Hohlkörper110 an, während der expandierbare Bereich106 ,108 sich im Innenraum des Hohlkörpers110 entfaltet. - Unter Wärmeeinwirkung dehnt sich der expandierbare Bereich
106 ,108 aus, sodass wenigstens eine Querschnittsbereich des Hohlkörpers110 , wie im Schnitt in1d dargestellt, vollständig mit Füllmittel114 gefüllt wird. Der vom Hohlkörper110 umschlossene Raum wird auf diese Weise in Teilräume unterteilt, was vor allem akustische Vorteile bietet. Insbesondere bei kleineren Hohlräumen ist selbstverständlich auch eine vollständige Füllung des Hohlraums möglich. Die Öffnung112 im Hohlkörper110 ist mit dem stopfenförmigen Bereich104 und dem linsenflachkopfförmigen Bereich102 der Einrichtung100 verschlossen; beim Expansionsvorgang ist dadurch gewährleistet, dass kein Füllmittel (106 ,108 ) austritt. - Die
2a bis2c zeigen eine Einrichtung200 zum Füllen von Hohlkörpern214 mit einem Zweikomponenten-Füller, welcher reaktiv expandierbar ist. Die Einrichtung200 umfasst einen formstabilen ersten Bereich mit einem linsenflachkopfförmigen Bereich202 und einem stopfenförmigen Bereich204 sowie einen zweiten Bereich, in welchem mengenmäßig und chemisch aufeinander abgestimmte Komponenten210 ,212 eines Füllmittels voneinander getrennt bevorratet sind. Der formstabile erste Bereich der Einrichtung200 ist vorzugsweise aus einem spritzgießbaren thermoplastischen Kunststoff gefertigt, die Komponenten210 ,212 sind in einem Bereich bevorratet, welcher beispielsweise Glas, einen spröden Kunststoff oder eine perforierbare Folie umfasst. - Vor dem Einbringen in einen Hohlkörper
214 sind die Komponenten210 ,212 des Füllmittels, wie in2a gezeigt, in voneinander getrennten zylindrischen Räumen220 ,222 bevorratet, wobei eine erste Komponente210 in einem inneren, zylindrischen Raum220 und eine zweite Komponente212 in einem den Raum220 umgebenden ringzylindrischen Raum222 bevorratet ist. - Sowohl die Außenwand
224 als auch die zwischen den Räumen220 ,222 liegende Trennwand226 ist zumindest bereichsweise zerstörbar, beispielsweise perforierbar. Beim wie in2b dargestellten Einsetzen der Einrichtung200 in eine Öffnung216 des Hohlkörpers214 wird ein Dorn208 , in dessen Bereich der stopfenförmige Bereich204 einen erweiterten Durchmesser aufweist, außenseitig derart beaufschlagt, dass er die Außenwand224 und die Trennwand226 durchbricht und diese perforiert werden. - In Endlage, wie sie in
2c gezeigt ist, liegt der linsenflachkopfförmigen Bereich202 der Einrichtung200 außenseitig am Hohlkörper214 an und verschließt die Öffnung216 . Mittels Rastnasen, wie206 , wird die Einrichtung200 in der Öffnung216 geklemmt gehalten, während der Dorn208 zurückfedert und die erzeugte Durchbrechung der Außenwand224 und der Trennwand226 freigibt, so dass die Komponenten210 ,212 austreten und sich vermischen können. Die Komponenten210 ,212 reagieren unter Schaumbildung, wobei wenigstens ein Querschnittsbereich des Hohlkörpers214 vollständig gefüllt wird. Der vom Hohlkörper214 umschlossene Raum wird auf diese Weise in Teilräume unterteilt, was vor allem akustische Vorteile bietet. Insbesondere bei kleineren Hohlräumen ist auch eine vollständige Füllung des Hohlraums möglich.
Claims (8)
- Einrichtung zum Füllen von Hohlkörpern, gekennzeichnet durch einen formstabilen ersten Bereich (
102 ,104 ,202 ,204 ) und einen expandierbaren zweiten Bereich (106 ,108 ,210 ,212 ). - Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Füllen eines Hohlkörpers der zweite Bereich (
106 ,108 ,210 ,212 ) durch eine Öffnung (112 ,216 ) des Hohlkörpers (110 ,214 ) in dessen Innenraum einführbar ist. - Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Bereich (
102 ,104 ,202 ,204 ) als Verschlusseinrichtung ausgebildet und zum Verschließen der Öffnung (112 ,216 ) des Hohlkörpers (110 ,214 ) geeignet ist. - Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Bereich (
102 ,104 ,202 ,204 ) zur Fixierung in der Öffnung (112 ,216 ) des Hohlkörpers (110 ,214 ) form- oder kraftschlüssig festlegbar ist. - Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Bereich (
106 ,108 ,210 ,212 ) thermisch oder reaktiv expandierbar ist. - Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Bereich (
106 ,108 ) zum Einführen durch eine Öffnung (112 ) des Hohlkörpers (110 ) in dessen Innenraum komprimierbar ist. - Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Bereich getrennte Komponenten (
210 ,212 ) eines Füllstoffs umfasst. - Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beim Einführen in den Hohlkörper (
214 ) die Trennung der Füllstoffkomponenten (210 ,212 ) aufhebbar ist.
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