DE102005022092A1 - Verfahren zum Transportieren eines Moduls einer verfahrenstechnischen Anlage - Google Patents
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Abstract
Das Verfahren dient zum Transportieren eines Moduls einer verfahrenstechnischen Anlage auf einem Transportfahrzeug, bei dem das Modul mittels einer Abstützungseinrichtung mit dem Transportfahrzeug verbunden wird, die beim Schwanken des Transportfahrzeugs auftretende Kräfte aufnimmt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Transportieren eines Moduls einer verfahrenstechnischen Anlage.
- Bei der "verfahrenstechnischen Anlage" kann es sich insbesondere um eine Gastrenn- oder -verflüssigungseinrichtung handeln, die zur Zerlegung oder Verflüssigung eines Gasgemischs bei einer Temperatur dient, die unterhalb der Umgebungstemperatur liegt, beispielsweise um eine Tieftemperatur-Trenn- oder Verflüssigungseinrichtung für Luft, ein Luftgas, Synthesegas oder Erdgas.
- Ein "Modul" weist mindestens eine vorgefertigte verfahrenstechnische Funktionseinheit wie zum Beispiel eine Trennkolonne oder einen Wärmetauscher wie einen Gegenströmer, der beispielsweise als Hauptwärmetauscher oder Unterkühler ausgebildet ist, einen Kondensator, einen Verdampfer oder einen Kondensator-Verdampfer, oder aber einen Teil einer derartigen Funktionseinheit auf. Zusätzlich kann es weiter entsprechende Funktionseinheiten, Instrumente, Rohrleitungen und/oder eine Hülle aufweisen. Die Spannweite geht von einem einzelnen Apparat wie einer einzelnen Trennkolonne oder einem einzelnen Wärmetauscherblock über bereits komplett vormontierte Coldboxmodule, die am Aufstellort nur noch außen mit anderen Coldboxmodulen verbunden werden, bis zu praktisch vollständig vormontierten Anlagen, wie einer Coldbox, in welcher alle wesentlichen verfahrenstechnischen Komponenten der Gesamtanlage bereits eingebaut sind.
- Bei dem "Transportfahrzeug" kann es sich um jede Art von Fortbewegungsmittel handeln, beispielsweise um ein Land-, Wasser-, Unterwasser-, Luft- oder Raumfahrzeug. Es kann einen eigenen Antrieb aufweisen oder mit Mitteln zum Antrieb wie zum Beispiel einem Schlepper, einer Zugmaschine oder einer Lokomotive verbindbar sein. Das Verfahren eignet sich insbesondere für den Transport eines oder mehrere Module einer verfahrentechnischen Anlage an Bord eines schwankenden Transportfahrzeugs, insbesondere eines Wasserfahrzeugs wie zum Beispiel eines Transportschiffs oder eines Lastkahns (Schwimmbarge). Ähnlich geeignet wäre es auch für Plattformen geeignet, die mittels eines Luftschiffs bewegt werden.
- Grundsätzlich ist es günstig, große verfahrenstechnische Einheit so weit wie möglich in einer oder mehreren Produktionseinrichtungen vorzufertigen. Hierbei ist es zum Beispiel bekannt, relativ kleine Teileinheiten in einer Fabrik zu produzieren, diese per Landfahrzeug und/oder Binnenschiff zu einer Hochseewerft zu transportieren und dort einem oder mehreren größeren Modulen zu verbinden und schließlich per Hochseeschiff zum Aufstellort oder in dessen Nähe zu transportieren. Der Grad der Vorfertigung hängt hauptsächlich von den an Bord des Hochseetransportfahrzeugs vorhandenen Möglichkeiten ab. Bisher wurden Module regelmäßig nur bis zu einer Höhe von etwa 15 Metern komplett transportiert.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Kosten des Aufbaus einer verfahrenstechnischen Anlage weiter zu reduzieren, insbesondere durch Erhöhung der Effizienz von Vorfertigung und Transport.
- Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Modul mittels einer Abstützungseinrichtung mit dem Transportfahrzeug verbunden wird, die beim Schwanken des Transportfahrzeugs auftretende Kräfte aufnimmt. Hierdurch können auch besonders hohe Module transportiert werden, die intern den entsprechenden seitlichen Kräften gar nicht standhalten könnten.
- Bei der Berechung der Statik der Abstützungseinrichtung greift man vorzugsweise auf Berechnungsmethoden, die auch für die Berechnung der Erdbebensicherheit bei der Aufstellung von verfahrenstechnischen Anlagen eingesetzt werden. Insbesondere muss die mechanische Berechnung nach dynamischer Belastung erfolgen, um auch Wechselbeanspruchung und Dauerfestigkeit zu berücksichtigen.
- Es ist günstig, wenn die Abstützungseinrichtung ein Transportgerüst aufweist, das beim Schwanken des Transportfahrzeugs auftretende Kräfte seitlich aus dem Modul ableitet.
- Das Transportgerüst muss zwar während des Transportvorgangs kraftschlüssig mit dem Modul und dem Transportfahrzeug verbunden sein, beispielsweise durch Schweißverbindungen. Nach Abschluss des Transports wird es aber sowohl vom Modul und als auch vom Transportfahrzeug wieder getrennt.
- Zum Weitertransport auf einem weiteren Transportfahrzeug, insbesondere mit einem vielrädrigen Tieflader (Multiwheel), weist das Transportgerüst entsprechende Mittel zur Verbindung mit dem weiteren Transportfahrzeug auf. Diese sind vorzugsweise nicht als Schweißverbindungen, sondern als lösbare Verbindungen ausgebildet. Die Mittel zur Verbindung können auch so ausgebildet sein, dass das Transportgerüst beziehungsweise das Modul lediglich auf dem weiteren Transportfahrzeug aufliegt.
- Ein konkretes Ausführungsbeispiel betrifft eine Erdgasverflüssigungsanlage, die eine Mehrzahl von Wärmetauscherboxen aufweist, die jeweils ein "Modul" darstellen. In dem Beispiel ist jede Coldbox als im Wesentlichen geschlossene Einheit vormontiert, die einen oder mehrere Wärmetauscherblöcke mit kompletter Instrumentierung, Verrohrung und gegebenenfalls thermischer Isolierung enthält. Nach Abschluss des Transportvorgangs und Aufstellung der Module werden am Aufstellort nur noch die Rohr-, Mess- und Steuerleitung zwischen den Modulen und weiteren Anlagenteilen wie zum Beispiel Verdichtern, Pumpen und/oder Entspannungsmaschinen verbunden.
- In dem Beispiel weisen die Module eine Höhe von 25 bis 60 Metern auf. Hinsichtlich der Höhe der Module ist das erfindungsgemäße Verfahren nur durch die Parameter des Transportfahrzeugs beschränkt. Es ist insbesondere für Module bis zu einer Höhe von etwa 80 Metern geeignet.
- Bei dem Ausführungsbeispiel werden zunächst die Module in einer Hochseewerft aus kleiner vorgefertigten Teilmodulen zusammengesetzt. Noch an Land werden Sie mit einem Transportgerüst verbunden, das vorzugsweise einen Grundrahmen und seitliches Fachwerk aufweist. Das mit dem Transportgerüst verbundene Modul wird anschließend auf ein Hochseeschiff gehoben und mit dem Hochseeschiff fest verbunden, insbesondere durch Schweißverbindungen. Das Transportgerüst leitet beim Schwanken des Transportfahrzeugs auftretende Kräfte seitlich aus dem Modul ab und sich beispielsweise über etwa 30 bis 70 %, vorzugsweise über etwa 40 bis 60 % der Höhe des Moduls erstreckt.
- Nach Abschluss des Hochseetransports wird das Transportgerüst vom Transportfahrzeug, aber zunächst nicht von dem Modul getrennt. Das Transportgerüst ist vielmehr so ausgebildet, dass es für den Weitertransport auf Land mittels vielrädriger Tieflader, so genannten Multiwheels, geeignet ist. Dazu weist das Transportgerüst entsprechende Mittel zur Verbindung mit einem oder mehreren Multiwheels auf.
Claims (5)
- Verfahren zum Transportieren eines Moduls einer verfahrenstechnischen Anlage auf einem Transportfahrzeug, bei dem das Modul mittels einer Abstützungseinrichtung mit dem Transportfahrzeug verbunden wird, die beim Schwanken des Transportfahrzeugs auftretende Kräfte aufnimmt.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Statik der Abstützungseinrichtung mit Berechnungsmethoden geplant wird, die auch für die Berechnung der Erdbebensicherheit bei der Aufstellung von verfahrenstechnischen Anlagen eingesetzt werden.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützungseinrichtung ein Transportgerüst aufweist, das beim Schwanken des Transportfahrzeugs auftretende Kräfte seitlich aus dem Modul ableitet.
- Verfahren nach einem der Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Transportgerüst nach Abschluss des Transportvorgangs wieder entfernt wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Transportgerüst Mittel zur Verbindung mit einem weiteren Transportfahrzeug aufweist, insbesondere mit einem vielrädrigen Tieflader.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE200510022092 DE102005022092A1 (de) | 2005-05-12 | 2005-05-12 | Verfahren zum Transportieren eines Moduls einer verfahrenstechnischen Anlage |
Applications Claiming Priority (1)
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DE200510022092 DE102005022092A1 (de) | 2005-05-12 | 2005-05-12 | Verfahren zum Transportieren eines Moduls einer verfahrenstechnischen Anlage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE102005022092A1 true DE102005022092A1 (de) | 2006-02-23 |
Family
ID=35721631
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE200510022092 Withdrawn DE102005022092A1 (de) | 2005-05-12 | 2005-05-12 | Verfahren zum Transportieren eines Moduls einer verfahrenstechnischen Anlage |
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---|---|
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102022122797A1 (de) | 2022-09-08 | 2024-03-14 | Dürr Systems Ag | Verfahren zum Aufbau einer Behandlungsanlage und Behandlungsanlage |
-
2005
- 2005-05-12 DE DE200510022092 patent/DE102005022092A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102022122797A1 (de) | 2022-09-08 | 2024-03-14 | Dürr Systems Ag | Verfahren zum Aufbau einer Behandlungsanlage und Behandlungsanlage |
DE102022122797A8 (de) | 2022-09-08 | 2024-05-02 | Dürr Systems Ag | Verfahren zum Aufbau einer Behandlungsanlage und Behandlungsanlage |
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