DE102005021836A1 - Verfahren und Vorrichtung zum massenselektiven Ionentransport - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum massenselektiven Ionentransport Download PDF

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    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01JELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
    • H01J49/00Particle spectrometers or separator tubes
    • H01J49/26Mass spectrometers or separator tubes
    • H01J49/34Dynamic spectrometers
    • H01J49/42Stability-of-path spectrometers, e.g. monopole, quadrupole, multipole, farvitrons
    • H01J49/4205Device types
    • H01J49/422Two-dimensional RF ion traps
    • H01J49/4235Stacked rings or stacked plates

Abstract

Ein Verfahren zum massenselektiven Transport von Ionen, insbesondere in einem Massenspektrometer, umfasst die Schritte Bewegung der Ionen auf einer Bewegungsbahn (1), an der eine Vielzahl von Elektroden (31, 32, 33, ...) angeordnet sind, und Beaufschlagung der Elektroden (31, 32, 33, ...) mit Beschleunigungsspannungen, unter deren Wirkung die Ionen eine massenabhängige Geschwindigkeitsänderung erfahren, wobei die Elektroden (31, 32, 33, ...) mit den Beschleunigungsspannungen pulsförmig derart beaufschlagt werden, dass entlang der Bewegungsbahn (1) Ziel-Ionen mit einer vorbestimmten Ziel-Masse beschleunigt werden. Es wird auch ein Ionenleiter (30) zum massenselektiven Transport von Ionen, insbesondere in einem Massenspektrometer, beschrieben.

Description

  • Die Erfindung betrifft Verfahren zum massenselektiven Transport von Ionen durch einen Ionenleiter, Verfahren zur massenselektiven Detektion von Ionen, insbesondere zur massenspektroskopischen Untersuchung von Ionen, Ionenleiter zum massenselektiven Transport von Ionen und Massenspektrometer, die mit derartigen Ionenleitern ausgestattet sind.
  • Die Massenspektrometrie ist ein weit verbreitetes Messverfahren zur Analyse von Ionenmassen, das sich durch eine hohe Empfindlichkeit, Spezifizität, Schnelligkeit und Wirtschaftlichkeit auszeichnet. Es sind daher zahlreiche Anwendungen der Massenspektrometrie in der Grundlagenforschung und den Gebieten analytische Chemie, Medizin, Pharmazie, Halbleitertechnik, Umwelt- und Kohlenwasserstoffforschung und Charakterisierung von Nanomaterialien bekannt. Die Massenspektrometrie basiert allgemein auf einer Trennung von Ionen in Abhängigkeit von ihren Massen, wobei bisher aus der Praxis die folgenden drei Verfahren zur Massentrennung bekannt sind.
  • Bei der Massentrennung in einem Sektormagnetfeld wird ein Ionenstrahl durch ein Magnetfeld geführt, in dem die Ionen in Abhängigkeit vom Masse-Ladungs-Verhältnis auf Flugbahnen mit verschiedenen Radien gelenkt werden. Bei der Massentrennung im Quadrupol-Filter werden Ionen während der Bewegung durch einen Quadrupol-Ionenleiter in Schwingung versetzt. Die Massentrennung basiert darauf, dass bestimmte Ionen, für deren Masse-Ladungs-Verhältnis eine Resonanzbedingung im Ionenleiter erfüllt ist, den Ionenleiter passieren und einen Ionendetektor erreichen können. Schließlich durchlaufen bei der Mas sentrennung in Abhängigkeit von der Flugzeit (TOF-Massenspektrometrie) Ionen eine Driftzone mit einer Geschwindigkeit, die vom Masse-Ladungs-Verhältnis abhängt. Mit einem Ionendetektor werden zunächst leichte und im Zeitverlauf immer schwerere Ionen erfasst.
  • Diese herkömmlichen Verfahren haben alle den Nachteil, dass zur Massentrennung in der Regel eine aufwendige Geräteausrüstung mit komplexen Steuerungs- und Auswertungsprozeduren erforderlich ist. Beispielsweise werden zur Massentrennung im Sektormagnetfeld oft Hochspannungen von rund 10 kV eingesetzt. Die Trennung im Quadrupol-Filter erfordert eine extrem genaue Einstellung der Feldbedingungen im Ionenleiter. Schließlich erfordert ein TOF-Massenspektrometer die Implementierung einer komplizierten Zeitmesstechnik. Durch die genannten Nach-teile ist die Anwendung der herkömmlichen Massenspektrometer immer noch beschränkt. Robuste, unempfindliche und routinemäßig einsetzbare Massentrennsysteme sind in der Praxis kaum verfügbar.
  • Von W. H. Bennett wurde in „Journal of Applied Physics" (Bd. 21, 1950, S. 143 ff.) ein Massenspektrometer beschrieben, bei dem die Massentrennung in einem Ionenleiter mit mehreren, in Bewegungsrichtung der Ionen hintereinander angeordneten Gitterelektroden erfolgt. Die Gitterelektroden werden in Gruppen von jeweils drei Elektroden angeordnet, von denen die mittlere Elektrode mit einer Hochfrequenzspannung beaufschlagt wird. Diese Anordnung von Gitterelektroden ist ausschließlich für Ionen mit einer bestimmten Masse durchlässig, so dass sie als Massenfilter für die Massenspektrometrie verwendet werden kann. Ein Nachteil dieser Technik besteht darin, dass ein fester Zusammenhang zwischen der eingestellten Hochfrequenz und dem senkrechten Abstand der Elektrodengitter besteht. In Abhängigkeit von der Masse der zu detektierenden Ionen kann es erforderlich sein, den Abstand zwischen den Elektrodengittern zu ändern. Ein weiterer Nachteil ergibt sich daraus, dass der von W. H. Bennett beschriebene Ionenleiter lediglich eine begrenzte Massenabhängigkeit der Durchlässigkeit aufweist, so dass das Auflösungsvermögen der Massentrennung beschränkt ist.
  • Die Aufgabe der Erfindung ist es, verbesserte Verfahren zur Massentrennung, insbesondere für die Massenspektrometrie anzugeben, mit denen die Nachteile der herkömmlichen Techniken vermieden werden. Die Massentrennung soll insbesondere mit einem verminderten gerätetechnischen Aufwand erfolgen und eine hohe Massenauflösung aufweisen. Die Aufgabe der Erfindung ist es auch, verbesserte Ionenleiter bereitzustellen, die als Massenfilter verwendbar sind. Die Ionenleiter sollen einen vereinfachten Aufbau aufweisen und leicht ansteuerbar sein. Die Aufgabe der Erfindung besteht gemäß einem weiteren Gesichtspunkt in der Bereitstellung von verbesserten Verfahren und Vorrichtungen zur Massenspektrometrie.
  • Diese Aufgaben werden durch Verfahren mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 8 und durch Ionenleiter mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Anwendungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
  • Gemäß einem ersten Gesichtspunkt basiert die vorliegende Erfindung auf der allgemeinen technischen Lehre, Ionen unter der Wirkung elektrischer Felder zu bewegen, die mit Elektroden entlang der Bewegungsbahn der Ionen erzeugt werden. Die elektrischen Felder werden erzeugt, indem die Elektroden mit pulsförmigen, vorzugsweise rechteckförmigen Beschleunigungsspannungen (Spannungspulsen) beaufschlagt werden. Ausgehend von einem Bezugszeitpunkt, zu dem die Ionen bereitgestellt werden, passiert jedes Ion die einzelnen Elektroden jeweils nach einer Laufzeit, die von der Geschwindigkeit und der Beschleunigung des Ions abhängig ist. Die Geschwindigkeit des Ions wird durch die ursprüngliche kinetische Energie bei der Bereitstellung der Ionen, das Masse-Ladungs-Verhältnis der Ionen und die elektrischen Feldwirkungen an den einzelnen Elektroden bestimmt. Entsprechend werden die Beschleunigungsspannungen als Spannungspulse an die Elektroden so angelegt, dass ausschließlich Ionen, die eine vorbestimmte, gesuchte Ziel-Masse aufweisen (so genannte Ziel-Ionen) entlang der geraden Bewegungsbahn eine Netto-Beschleunigung erfahren. Die übrigen Ionen, die ein anderes Masse-Ladungs-Verhältnis haben, erfahren eine Abbremsung oder keine wesentliche Geschwindigkeitsänderung. Im Unterschied zu der von W. H. Bennett vorgeschlagenen Hochfrequenz-Massenspektrometrie werden die Elektroden an der Bewegungsbahn zur linearen Massentrennung nicht mit einer Hochfrequenzspannung, sondern mit Spannungspulsen beaufschlagt, deren Startzeit und Dauer einstellbar sind. Die Spannungspulse werden an den einzelnen Elektroden mit vorgebbaren Taktzeiten bereitgestellt. Durch die Einstellbarkeit der Spannungspulse wird ein bei der herkömmlichen Hochfrequenztechnik nicht gegebener Freiheitsgrad erreicht, der die Möglichkeit für eine effektive und individuelle Elektrodensteuerung eröffnet. Durch das Anlegen von pulsförmigen Beschleunigungsspannungen mit einstellbaren Phasenparametern können die Ziel-Ionen mit einer bisher unerreichten Massenselektivität zwischen den einzelnen Elektrodenpaaren beschleunigt werden.
  • Obwohl die Geschwindigkeit der Ionen entlang der Bewegungsbahn in der Realität von dem Masse-Ladungs-Verhältnis der Ionen abhängt, wird im Folgenden nur die Massenabhängigkeit der Geschwindigkeit genannt. Dieser Unterschied ist bei Anwendungen, bei denen alle Ionen die gleiche Ladung tragen, ohne Be deutung. Bei Anwendungen für Ionen mit verschiedenen Ladungen wird die Einstellung der Spannungspulse entsprechend angepasst.
  • Allgemein können die pulsförmigen Beschleunigungsspannungen durch Spannungspulse bereitgestellt werden, die von einem Pulsgenerator selektiv an die einzelnen Elektroden angelegt werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Beschleunigungsspannungen jedoch durch einen Schaltvorgang bereitgestellt, durch den die einzelnen Elektroden entsprechend einem vorgegebenen Zeitschema mit mindestens einer Beschleunigungsspannung beaufschlagt werden.
  • Vorzugsweise wird wenigstens eine erste Beschleunigungsspannung verwendet, die auf Ionen bei der Annäherung an eine Elektrode anziehend und damit beschleunigend wirkt. Die erste Beschleunigungsspannung kann vorteilhafterweise als Gleichspannung bereitgestellt werden. Sie hat ein zur Ladung der Ziel-Ionen entgegengesetztes Vorzeichen und wird fortlaufend jeweils an eine der Elektroden oder an eine Elektrodengruppe angelegt, an die sich die Ziel-Ionen bei Ihrer Bewegung entlang der Bewegungsbahn aktuell annähern.
  • Alternativ wird wenigstens eine zweite Beschleunigungsspannung verwendet, die auf Ionen bei der Entfernung von einer Elektrode abstoßend und damit beschleunigend wirkt. Die zweite Beschleunigungsspannung kann vorteilhafterweise ebenfalls als Gleichspannung bereitgestellt werden. Sie hat ein zur Ladung der Ziel-Ionen gleiches Vorzeichen und wird fortlaufend jeweils an eine der Elektroden oder an eine Elektrodengruppe angelegt, von der sich die Ziel-Ionen bei Ihrer Bewegung entlang der Bewegungsbahn aktuell entfernen.
  • Gemäß einer weiteren Variante werden die ersten (anziehenden) und zweiten (abstoßenden) Beschleunigungsspannungen in Kombination verwendet, so dass die massenselektive Beschleunigung verstärkt wird. Wenn der aktuelle Spannungspuls beim Vorbeitritt der Ziel-Ionen an einer betrachteten Elektrode nicht nur endet, sondern in einen Spannungspuls mit umgekehrtem Vorzeichen übergeht, kann vorteilhafterweise von den Ziel-Ionen ein zusätzlicher Energiegewinn an der Elektrode erzielt werden.
  • Die ersten und/oder zweiten Beschleunigungsspannungen werden vorzugsweise mit einer Spannungsversorgungseinrichtung erzeugt, wobei ein fortlaufendes hochfrequentes Schalten zur Verbindung der Elektroden, an die sich die Ziel-Ionen annähern und/oder von denen sich die Ziel-Ionen entfernen, mit der Spannungsversorgungseinrichtung vorgesehen ist.
  • Vorteile in Bezug auf eine besonders effektive Beschleunigung ausschließlich der Ziel-Ionen können sich ergeben, wenn die ersten und/oder zweiten Beschleunigungsspannungen nach einem vorbestimmten Zeitschema an die Elektroden so angelegt werden, dass eine Feldwirkung einer aktuell betrachteten Elektrode auf ein Ion ausgeübt wird, wenn sich das Ion in dem jeweils vorhergehenden und/oder nachfolgenden Elektrodenabstand befindet. Zur Beaufschlagung mit der ersten Beschleunigungsspannung wird die aktuelle Elektrode mit der Spannungsversorgungseinrichtung verbunden, sobald sich die Ziel-Ionen in einem Elektrodenabstand vor der vorherigen Elektrode befinden und bis die Ziel-Ionen die aktuelle Elektrode passieren. Entsprechend wird die aktuelle Elektrode zur Beaufschlagung mit der zweiten Beschleunigungsspannung mit der Spannungsversorgungseinrichtung in dem Zeitintervall verbunden, wenn die Ziel-Ionen die betrachtete Elektrode passieren und bis sie sich in einem Elektrodenabstand nach der betrachteten Elektrode befinden. Das Zeitschema kann alternativ so ausgedehnt werden, dass eine aktuell betrachtete Elektrode mit der ersten Beschleunigungsspannung bereits dann verbunden wird, wenn sich die Ziel-Ionen noch in einem Elektrodenabstand vor der vorherigen Elektrode befinden. Zu diesem Zeitpunkt ist zwar eine Feldwirkung von der betrachteten Elektrode noch nicht gegeben, da die Feldwirkung jeweils nur die angrenzenden Elektrodenabstände einer Elektrode abdeckt. Vorteilhafterweise kann die Feldwirkung aber unmittelbar bei Passage der Ziel-Ionen durch die vorhergehende Elektrode beginnen. Entsprechend kann die zweite Beschleunigungsspannung an die aktuelle Elektrode so lange angelegt bleiben, bis sich die Ziel-Ionen in einem Elektrodenabstand nach der nachfolgenden Elektrode befinden.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die pulsförmigen Beschleunigungsspannungen so an die Elektroden angelegt, dass sich ein elektrisches Potential, das auf die Ziel-Ionen beschleunigend wird, mit zunehmender Geschwindigkeit entlang der Bewegungsbahn der Ionen bewegt. Die zeitliche Ansteuerung der einzelnen Elektroden wird so abgestimmt, dass nur die Ziel-Ionen einen Netto-Energiegewinn aus diesem dynamischen Potential erfahren.
  • Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass bei einer hohen Anzahl von z. B. mindestens 3 Elektroden, besonders bevorzugt mindestens 10, z. B. 20 oder mehr Elektroden, eine Beschleunigung nur der Ziel-Ionen erreicht werden kann. Beispielsweise können mit 200 Elektroden und einer Amplitude der Spannungspulse von +/– 5 V einfach geladene Ionen einen Energiegewinn von 1000 eV erfahren. Bei der genannten Kombination der ersten und zweiten Beschleunigungsspannungen würde sich sogar ein Gesamtenergiegewinn von 2000 eV ergeben.
  • Ein wichtiger Vorteil der Verwendung von Niederspannungen besteht darin, dass keine großen Spannungsgradienten auftreten, so dass eine schonende Untersuchung organische Verbindungen ermöglicht wird. Darüber hinaus werden keine hochstabilen Hochspannungsquellen oder Elektromagneten benötigt, so dass eine Massentrennung mit einer einfachen Bauweise kostengünstig umgesetzt werden kann.
  • Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Elektroden sämtlich mit einer gemeinsamen Spannungsversorgungseinrichtung verbunden, wobei zum Anlegen der Beschleunigungsspannungen ein fortlaufendes Schalten zur Verbindung jeweils einer der Elektroden mit der Spannungsversorgungseinrichtung vorgesehen ist. Das Schalten umfasst die zeitweilige Verbindung der einzelnen Elektroden mit der Spannungsversorgungseinrichtung derart, dass das o.g. sich beschleunigt bewegende Potential gebildet wird. Durch das fortlaufende Schalten mit einer einzigen Spannungsversorgungseinrichtung wird der gerätetechnische Aufwand der Massentrennung erheblich vereinfacht.
  • Gemäß einem zweiten Gesichtspunkt beruht die Erfindung auf der allgemeinen technischen Lehre, ein Verfahren zur massenselektiven Detektion von Ionen bereitzustellen, bei dem zunächst eine Ionenquelleneinrichtung betätigt wird, um aus einer Probe freie Ionen bereitzustellen. Die Ionen werden mit dem erfindungsgemäßen Verfahren durch einen Ionenleiter bewegt, der die genannten Elektroden zur massenselektiven Beschleunigung der Ziel-Ionen umfasst. Schließlich werden mit einer Ionendetektoreinrichtung die Ionen erfasst, die durch den Ionenleiter hindurchgetreten sind. Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass durch die Ansteuerung des Ionenleiters und insbesondere die zeitliche Ansteuerung der Spannungspulse der einzelnen Elektroden die Massenfiltercharakteristik des Ionenleiters festgelegt werden kann.
  • Wenn nach dem Transport der Ionen durch den Ionenleiter die Bewegung durch ein Abbremsfeld vorgesehen ist, wird vorteilhafterweise die Selektivität der Detektion von Ionen erheblich verbessert werden. Die aus dem Ionenleiter austretenden Ionen umfassen die Ziel-Ionen und ggf. verbliebene Ionen mit anderen Massen. Da sich die Ziel-Ionen von den übrigen Ionen durch eine erheblich erhöhte Energie unterscheiden, kann in dem nachgeordneten Abbremsfeld eine zuverlässige und vollständige Trennung erreicht werden. Die Stärke des Abbremsfeldes wird so gewählt, dass die an den Elektroden des Ionenleiters beschleunigten Ziel-Ionen mit der erhöhten Energie das Abbremsfeld durchlaufen können, während die übrigen Ionen zurückgehalten werden.
  • Allgemein kann die Ionenquelleneinrichtung quasi-kontinuierlich Ionen bereitstellen, die durch den Ionenleiter transportiert werden. In diesem allgemeinen Fall werden nur die Ziel-Ionen das Ende des Ionenleiters mit der erhöhten Energie erreichen, die zu einem geeigneten Zeitpunkt die erste Elektrode des Ionenleiters erreichen. Um die Ausbeute und Effektivität der Detektion von Ionen zu erhöhen, ist gemäß einer abgewandelten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass der Betrieb der Ionenquelleneinrichtung und die Ansteuerung des Ionenleiters zeitlich abgestimmt werden. Es ist vorzugsweise ein pulsförmiger Betrieb der Ionenquelleneinrichtung vorgesehen. Mit der Betätigung der Ionenquelleneinrichtung wird ein Bezugszeitpunkt festgelegt, nach dem mit einer vorbestimmten Verzögerung das beschleunigende Potential entsprechend dem gewünschten Zeitschema durch den Ionenleiter hindurchläuft.
  • Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht bei der Anwendung des massenselektiven Ionentransports in der Massenspektrometrie. Gemäß einer bevorzugten Variante der Erfindung wird die zeitliche Ansteuerung des Ionenleiters variiert, so dass dieser aufeinanderfolgend für verschiedene Massen beschleunigend wird. Entsprechend kann die Massenzusammensetzung von Ionen, die aus einer zu untersuchenden Probe gewonnen wurden, festgestellt werden.
  • Gemäß einem weiterem Gesichtspunkt beruht die vorliegende Erfindung auf der Bereitstellung eines Ionenleiters zum massenselektiven Transport von Ionen, der Elektroden in Verbindung mit einer Spannungsversorgungseinrichtung enthält, die zur Erzeugung pulsförmiger Beschleunigungsspannungen an den Elektroden eingerichtet ist. Im Unterschied zum herkömmlichen Hochfrequenz-Ionenleiter besitzt der erfindungsgemäße Ionenleiter eine erheblich größere Variabilität bei der Anpassung an verschiedene Ionenmassen, ohne dass dabei die Abstände der Elektroden entlang der Bewegungsbahn der Ionen verändert werden müssen. Des weiteren ermöglicht der erfindungsgemäße Ionenleiter vorteilhafterweise eine Fokussierung der Energieverteilung, in der sich die Ionen bewegen.
  • Vorzugsweise ist die Spannungsversorgungseinrichtung mit einer Schalteinrichtung ausgestattet, mit der die Beschleunigungsspannung(en) aus einer oder zwei gemeinsamen Spannungsquellen fortlaufend an die entlang der Bewegungsbahn aufeinanderfolgend angeordneten Elektroden angelegt werden können. Mit der Betätigung der Schalteinrichtung, die durch eine Steuereinrichtung ausgelöst wird, kann der Beginn und die Dauer der an jede der Elektroden angelegten Beschleunigungsspannungen(en) festgelegt werden. Vorteilhafterweise ist zum Betrieb des Ionenleiters eine Niederspannungsquelle mit geringer Leistung ausreichend. Dies ermöglicht insbesondere ei nen mobilen Betrieb des Ionenleiters oder eines mit diesem ausgestatteten Massenspektrometers.
  • Wenn die Spannungsversorgungseinrichtung des weiteren mit einer Synchronisationseinrichtung zur Steuerung der Schalteinrichtung ausgestattet ist, ergeben sich Vorteile für die zeitliche Abstimmung der Schalteinrichtung mit dem Betrieb einer Ionenquelleneinrichtung, mit der die Ionen bereitgestellt werden.
  • Wenn gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung die Elektroden des Ionenleiters im wesentlichen flächenförmig aus einem leitfähigen Material gebildet sind, können sich Vorteile für einen kompakten Aufbau des Ionenleiters ergeben. Die Elektroden werden relativ zueinander parallel und relativ zu der Bewegungsbahn der Ionen senkrecht ausgerichtet. Sie weisen jeweils eine vorzugsweise mittige Durchgangsöffnung auf, durch welche die Bewegungsbahn der Ionen verläuft. Besonders bevorzugt sind metallische Platten vorgesehen. Alternativ können Elektroden in Form von Gitternetzen vorgesehen sein.
  • Ein Massenspektrometer, dass mit dem erfindungsgemäßen Ionenleiter ausgestattet ist, stellt einen unabhängigen Gegenstand der Erfindung dar.
  • Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im folgenden unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
  • 1: eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Massenspektrometers, und
  • 2: eine schematische Illustration der massenselektiven Beschleunigung von Ionen an Plattenelektroden.
  • Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden im folgenden unter beispielhaftem Bezug auf die Anwendung in der Massenspektrometrie erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht nur zur Massentrennung für die Massenspektrometrie, sondern entsprechend auch bei anderen Techniken anwendbar, bei denen ein Interesse an einer massenselektiven Filterung oder einem massenselektiven Transport von geladenen Partikeln besteht, wie zum Beispiel bei der Lenkung von Ionenstrahlen.
  • 1 illustriert in schematischer Schnittansicht ein Massenspektrometer 100, das mit einem erfindungsgemäßen Ionenleiter 30 ausgestattet ist. Das Massenspektrometer 100 umfasst eine Ionenquelleneinrichtung 10, den Ionenleiter 30, eine Abbremseinrichtung 40 und eine Ionendetektoreinrichtung 50, die in einer evakuierbaren Kammer 60 angeordnet und mit einer Steuereinrichtung 70 verbunden sind. Die Ionenquelleneinrichtung 10 umfasst eine Teilchenquelle 11 und eine Extraktionselektrode 12. Wenn die Teilchenquelle 11 eine Ionenquelle, z. B. eine Elektrospray-Einrichtung oder eine MALDI-Quelle ist, so dient die Extraktionselektrode 12 der pulsförmigen Freigabe von Ionen. Wenn die Teilchenquelle 11 eine Neutralteilchenquelle, wie sie z. B. bei der „Sputtered Neutral Mass Spectrometry" vorgesehen ist, so dient die Extraktionselektrode zusätzlich als Ionisationselektrode. Anstelle der Extraktionselektrode 12 kann ein anderer Ionisator vorgesehen sein, der beispielsweise auf einer pulsförmigen Bestrahlung von neutralen Teilchen aus der Teilchenquelle 11 basiert. Die Kombination der Teilchenquelle 11 und der Extraktionselektrode 12 kann eine Ionenspeichereinrichtung umfassen, wie sie aus der herkömmlichen Massenspektrometrie bekannt ist.
  • Gemäß einer weiteren Alternative umfasst die Ionenquelleneinrichtung die folgenden drei Elektroden. Erstens ist eine Repeller-Elektrode vorgesehen, mit der geladene Teilchen aus einer Probe auf die gewünschte Bewegungsbahn beschleunigt werden. Zweitens ist eine Extraktionselektrode vorgesehen, von der geladene Teilchen auf die Bewegungsbahn hin zum Ionenleiter durchgelassen werden. Drittens ist eine Driftzonen-Elektrode vorgesehen, die auf Seiten der Ionenquelleneinrichtung die Driftzone begrenzt. An die Repeller-Elektrode wird eine Spannung von einigen Volt ober- oder unterhalb der Spannung der Extraktions-Elektrode pulsförmig angelegt. An der Extraktions-Elektrode wird eine Gleichspannung im Bereich von –50 V bis –100 V für negativ geladene Ionen oder eine entsprechende positive Spannung für positiv geladene Ionen angelegt. Die Driftzonen-Elektrode liegt wie die erste Elektrode 31 des Ionenleiters 30 auf Massepotential.
  • Gemäß einer weiteren Alternative wird die Driftzonen-Elektrode weggelassen. In diesem Fall wird die Funktion der Driftzonen-Elektrode von der ersten Elektrode 31 des Ionenleiters 30 übernommen. Schließlich ist gemäß einer weiteren Abwandlung keine Driftzone, sondern eine Beschleunigungsstufe mit einem konstanten elektrostatischen Gradienten vorgesehen.
  • Von der Ionenquelleneinrichtung 10 wird ein Ionenstrahl extrahiert, der sich entlang einer Bewegungsbahn 1 mit einem Verlauf entsprechend der gestrichelt gezeigten Bezugslinie bewegt. Der Ionenstrahl wird pulsförmig extrahiert. Mit der Betätigung der Repeller-Elektrode, der Teilchenquelle 11 oder der Extraktionselektrode 12 wird eine Referenzzeit festgelegt, mit der die Beaufschlagung der Elektroden des Ionenleiters 30 mit Spannungspulsen zeitlich abgestimmt wird.
  • Nach der Extraktion aus der Ionenquelleneinrichtung 10 bewegen sich die Ionen zunächst durch eine Driftzone 2. Die optional vorgesehene Driftzone 2 kann potentialfrei sein oder einen statischen Gradienten aufweisen. In der Driftzone 2 mit einer Länge von z.B. 20 cm ist z. B. ein Potential von 50 V vorgesehen.
  • Der Ionenleiter 30 umfasst eine Vielzahl von plattenförmigen Elektroden 31, 32, 33 ... (schematisch illustriert). Jede plattenförmige Elektrode weist eine Dicke von z. B. 500 μm auf, wobei der senkrechte Elektrodenabstand zwischen den Elektroden z. B. 5 mm beträgt. Die Elektroden sind relativ zueinander isoliert, indem in den Elektrodenabständen zwischen den Elektroden beispielsweise ein evakuierter freier Raum vorhanden ist. Die Elektroden besitzen z.B. eine Rechteck- oder Kreisform mit einer Ausdehnung von z. B. einigen cm. Jede Elektrode weist in der Mitte eine Öffnung 36 mit einem Durchmesser von z. B. 2 mm auf. Die Elektroden sind senkrecht zur Bewegungsbahn 1 so angeordnet, dass diese durch die Öffnungen 36 der Elektroden verläuft. Jede Elektrode ist individuell ansteuerbar. Entsprechend weist jede Elektrode eine separate Verbindungsleitung zur Verbindung mit der Steuereinrichtung 70 auf, über welche die Elektrode entsprechend dem unten erläuterten Verfahren mit Spannungspulsen beaufschlagt werden kann. Die erste Elektrode 31 liegt auf einem konstanten Potential, z. B. auf Masse.
  • Nach der letzten Elektrode des Ionenleiters 30 ist die Abbremseinrichtung 40 mit einer Abbremszone 3 vorgesehen. Die Länge der Abbremszone 3 entlang der Bewegungsbahn 1 beträgt z. B. 1 cm. Die Abbremseinrichtung 40 umfasst beispielsweise eine an sich bekannte Retardationslinse oder Ablenkplatten, die einen Energiefilter bilden. Ionen mit einer ausreichend hohen Energie können diesen Energiefilter passieren und mit der Ionendetektoreinrichtung 50 detektiert werden, die unmittelbar nach der Abbremseinrichtung 40 montiert ist. Die Ionendetektoreinrichtung 50 umfasst einen an sich bekannten Detektor, wie z. B. einen Sekundärelektronenvervielfacher. Die Teile 40, 50 sind mit entsprechenden Spannungsversorgungen in der Steuereinrichtung 70 verbunden.
  • Die Steuereinrichtung 70 enthält eine Spannungsversorgungseinrichtung 71, 72 mit zwei Niederspannungsquellen, eine Schalteinrichtung 73, mit der eine oder mehrere Elektroden mit einer der Niederspannungsquellen 71, 72 gleichzeitig verbunden werden können, und eine Synchronisationseinrichtung 74 zur zeitlichen Steuerung der Schalteinrichtung in Abhängigkeit von der Betätigung der Ionenquelleneinrichtung 10.
  • Der Betrieb des Ionenleiters 30 zum massenselektiven Transport von Ionen umfasst die im folgenden illustrierte Verfahrensweise. Zunächst werden zur Referenzzeit von der Ionenquelleneinrichtung 10 mit einem schaltbaren Spannungsfeld Ionen oder durch eine kurzzeitige, pulsförmige Ionisation Neutralteilchen (Ionisation z. B. mit Elektronen oder Photonen) gestartet und in der feldfreien Driftzone 2 geführt. Für positiv geladene Ionen liegt an der ersten Elektrode des Ionenleiters 30 beispielsweise eine Spannung von –50 V an. Bei Betätigung der Ionenquelleneinrichtung 10 wird ein Referenzsignal an die Synchronisationseinrichtung 74 gegeben, mit der die Schalteinrichtung 73 zur Beaufschlagung der Elektroden 31, 32, 33... mit Spannungspulsen gesteuert wird. Ein beschleunigender Spannungspuls muss an jede Elektrode zu dem Zeitpunkt angelegt werden, wenn sich die Ionen mit dem gewünschten Masse-Ladungs-Verhältnis (Ziel-Ionen) vor der entsprechenden Elektrode befinden.
  • Ein bevorzugtes Ansteuer-Zeitschema ist in 2 illustriert. 2 zeigt einen Teil des Ionenleiters mit den Elektroden 32, 33, 34 und 35, jeweils mit Elektrodenabständen 32.1, 33.1 und 34.1. In diesem Beispiel bewegen sich positiv geladene Ziel-Ionen von links nach rechts.
  • In der in 2A beispielhaft illustrierten Situation liegt zunächst die abstoßende Beschleunigungsspannung (z.B. + 5 V) an der Elektrode 32 und die anziehende Beschleunigungsspannung (z.B. – 5 V) an der Elektrode 33. Während sich die Ziel-Ionen noch im Elektrodenabstand 32.1 vor der Elektrode 33 befinden, wird bereits die Elektrode 34 mit der anziehenden Beschleunigungsspannung (– 5 V) beaufschlagt.
  • Sobald sich die Ziel-Ionen durch die Elektrode 33 bewegt haben (2B), wird die Spannung dieser Elektrode auf 0 V oder wie dargestellt auf die abstoßende Beschleunigungsspannung (z.B. + 5 V) geschaltet. 2C entspricht der Situation in 2A, wobei die Ziel-Ionen jetzt um einen Elektrodenabstand weiter transportiert worden sind und dabei zusätzliche kinetische Energie vom Potential zwischen den Elektroden 33 und 34 gewonnen haben.
  • Die zeitliche Ansteuerung der einzelnen Elektroden wird so abgestimmt, dass nur die Ziel-Ionen mit der gewünschten Zielmasse aus dem sich dynamisch fortbewegenden Spannungsfeld einen Netto-Energiegewinn erhalten. Andere Ionen mit zum Beispiel höheren Massen treffen erst später bei der jeweils angesteuerten Elektrode ein und erfahren dadurch nicht die Beschleunigung wie die Ziel-Ionen. Andere Ionen mit zum Beispiel geringeren Massen überqueren den Elektrodenabstand schneller und werden im Bereich vom darauffolgenden Elektrodenabstand gebremst. Das gewünschte Zeitschema wird von einem in der Steuereinrichtung 70 enthaltenen Steuerrechner in Ab hängigkeit von den Betriebsparametern des Massenspektrometers 100 und den Massen sowie Ladungen der gesuchten Ziel-Ionen ermittelt. Die Berechnung des Zeitschemas zur Betätigung der Schalteinrichtung 73 basiert auf den an sich bekannten Bewegungsgleichungen geladener Teilchen in elektrischen Feldern.
  • Sobald der Ionenstrahl aus dem Ionenleiter 30 austritt, werden sich die Ziel-Ionen, von den übrigen Ionen, soweit sie nicht bereits an Teilen der Kammer 60 niedergeschlagen oder evakuiert worden sind, durch eine erhöhte Energie deutlich unterscheiden. Dies ermöglicht die abschließende Energietrennung mit der Abbremseinrichtung 40. Als Retardationslinse wird beispielsweise eine Platte mit einer Öffnung 41 in der Mitte verwendet, an die eine statische hohe Spannung angelegt wird. Wenn beispielsweise eine Abbremsspannung von +800 V angelegt wird, können nur diejenigen positiv geladenen Ionen mit einer Energie oberhalb von 800 eV pro Ladungseinheit die Retardationslinse passieren, während alle anderen Ionen zurückgehalten werden. Die Abbremsspannung der Retardationslinse wird allgemein höher gewählt als die maximale Energie der nicht interessierenden Ionen. Alternativ können z.B. zwei Ablenkplatten verwendet werden, mit denen Ionen mit höherer Energie (Ziel-Ionen) weniger stark abgelenkt werden, als die übrigen, nicht interessierenden Ionen.
  • Um die beschriebene Massentrennung zu realisieren, wird eine schnelle Schalteinrichtung für die Elektroden verwendet. Die Schaltzeit wird vorzugsweise so gewählt, dass sie maximal etwa 10% der Flugzeit der Ionen in den Elektrodenabständen zwischen den Elektroden beträgt.
  • Ein wichtiger Vorteil des erfindungsgemäßen massenselektiven Transports von Ionen durch einen Ionenleiter besteht in der erzielbaren Massenauflösung. Die Massenauflösung kann durch das Verhältnis M/ΔM beschrieben werden, das für die Trennbarkeit von Ionen mit ähnlichen, jedoch nicht identischen Masse-Ladungs-Verhältnissen charakteristisch ist. Bei einem Beschleunigungspotential in der Quelle 10 von 50 V, einer Länge der Driftzone 2 von 20 cm und einer mittleren Spannungsanstiegszeit der zweiten Platte von 5 ns ergeben sich für das genannte Verhältnis bei verschiedenen Isotopen (Ladung = + 1) aus Berechnungen die folgenden Werte.
  • Figure 00180001
  • Gemäß einer Abwandlung der oben beschriebenen Technik ist es möglich, unterschiedliche Masse-Ladungs-Verhältnisse gleichzeitig zu bestimmten (so genannte Multi-Collection). Wenn der Massenunterschied ausreichend groß ist, können zwei unterschiedliche Massen aus dem selben Ionenstrahl mit einer gemeinsamen Referenzzeit selektiert werden. Hierzu wird die Spannungsansteuerung so eingestellt, dass die leichtere Masse bereits mehrere Elektroden durchquert hat, bevor die schwerere Masse in den Ionenleiter 30 eintritt.
  • Die in der vorstehenden Beschreibung, den Zeichnungen und Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzelne als auch in Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.

Claims (18)

  1. Verfahren zum massenselektiven Transport von Ionen, insbesondere in einem Massenspektrometer, mit den Schritten: – Bewegung der Ionen auf einer Bewegungsbahn (1), an der eine Vielzahl von Elektroden (31, 32, 33, 34, 35, ...) angeordnet sind, und – Beaufschlagung der Elektroden (31, 32, 33, 34, 35, ...) mit Beschleunigungsspannungen, unter deren Wirkung die Ionen eine massenabhängige Geschwindigkeitsänderung erfahren, dadurch gekennzeichnet, dass – die Elektroden (31, 32, 33, 34, 35, ...) mit den Beschleunigungsspannungen pulsförmig derart beaufschlagt werden, dass entlang der Bewegungsbahn (1) Ziel-Ionen mit einer vorbestimmten Ziel-Masse beschleunigt werden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Beaufschlagung der Elektroden (31, 32, 33, 34, 35, ...) mit den Elektrodenspannungen die Schritte umfasst: – Erzeugung einer ersten Beschleunigungsspannung mit einem zur Ladung der Ziel-Ionen entgegengesetzten Vorzeichen, und – fortlaufende Beaufschlagung jeweils einer der Elektroden, an die sich die Ziel-Ionen annähern, mit der ersten Beschleunigungsspannung.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Beaufschlagung der Elektroden (31, 32, 33, 34, 35, ...) mit den Elektrodenspannungen die Schritte umfasst: – Erzeugung einer zweiten Beschleunigungsspannung mit einem zur Ladung der Ziel-Ionen gleichen Vorzeichen, und – fortlaufende Beaufschlagung jeweils einer der Elektroden, von der sich die Ziel-Ionen entfernen, mit der zweiten Beschleunigungsspannung.
  4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, bei dem die Beaufschlagung der Elektroden (31, 32, 33, 34, 35, ...) mit den ersten und/oder zweiten Beschleunigungsspannungen die Schritte umfasst: – Erzeugung der ersten und/oder zweiten Beschleunigungsspannungen mit einer Spannungsversorgungseinrichtung (71, 72), und – fortlaufendes Schalten zur Verbindung der Elektroden, an die sich die Ziel-Ionen annähern und/oder von denen sich die Ziel-Ionen entfernen, mit der Spannungsversorgungseinrichtung (71, 72).
  5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem zur Beaufschlagung mit der ersten Beschleunigungsspannung bei jeder betrachteten Elektrode der Schalt-Zeitpunkt und die Dauer der Verbindung mit der Spannungsversorgungseinrichtung (71, 72) so gewählt werden, dass die betrachtete Elektrode mit der ersten Beschleunigungsspannung beaufschlagt wird, wenn sich die Ziel-Ionen in einem Elektrodenabstand vor der betrachteten Elektrode (31) befinden, und die betrachtete Elektrode von der ersten Beschleunigungsspannung getrennt wird, wenn die Ziel-Ionen die betrachtete Elektrode passieren.
  6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, bei dem zur Beaufschlagung mit der zweiten Beschleunigungsspannung bei jeder betrachteten Elektrode der Schalt-Zeitpunkt und die Dauer der Verbindung mit der Spannungsversorgungseinrichtung (71, 72) so gewählt werden, dass die betrachtete Elektrode mit der zweiten Beschleunigungsspannung beaufschlagt wird, wenn die Ziel-Ionen die betrachtete Elektrode passieren, und die betrachte te Elektrode von der zweiten Beschleunigungsspannung getrennt wird, wenn sich die Ziel-Ionen in einem Elektrodenabstand nach der nachfolgenden Elektrode befinden.
  7. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Amplituden der Beschleunigungsspannungen und/oder die Dauer der pulsförmigen Beaufschlagung entlang der Bewegungsbahn (1) verändert werden.
  8. Verfahren zur massenselektiven Detektion von Ionen, mit den Schritten: – Bereitstellung der zu untersuchenden Ionen mit einer Ionenquelleneinrichtung (10), – Transport der Ionen mit einem Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche durch einen Ionenleiter (30), der eine Vielzahl von Elektroden (31, 32, 33, 34, 35, ...) enthält, und – Detektion von Ionen, die in dem Ionenleiter (30) beschleunigt worden sind, mit einer Ionendetektoreinrichtung (50).
  9. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem die Ionen nach dem Transport durch den Ionenleiter (30) ein Abbremsfeld (3) und/oder ein Feld mit einer elektrostatischen Ablenkung durchlaufen.
  10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, bei dem die Beaufschlagung der Elektroden (31, 32, 33, 34, 35, ...) des Ionenleiters (30) mit Beschleunigungsspannungen zeitlich auf die Bereitstellung der Ionen mit der Ionenquelleneinrichtung (10) abgestimmt ist.
  11. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 10, bei dem zur massenspektrometrischen Untersuchung von Ionen der Transport und die Detektion der Ionen wiederholt werden, wobei jeweils Ziel-Ionen mit verschiedenen Massen im Ionenleiter (30) beschleunigt werden und mit der Ionendetektoreinrichtung (50) detektiert werden.
  12. Ionenleiter (30) zum massenselektiven Transport von Ionen, insbesondere in einem Massenspektrometer, der umfasst: – eine Vielzahl von Elektroden (31, 32, 33, 34, 35, ...), die entlang einer Bewegungsbahn (1) der Ionen angeordnet sind, und – eine Spannungsversorgungseinrichtung (71, 72) zur Beaufschlagung der Elektroden (31, 32, 33, 34, 35, ...) mit Beschleunigungsspannungen, unter deren Wirkung die Ionen eine massenabhängige Geschwindigkeitsänderung erfahren, dadurch gekennzeichnet, dass – die Spannungsversorgungseinrichtung (71, 72) zur Erzeugung pulsförmiger Beschleunigungsspannungen eingerichtet ist.
  13. Ionenleiter nach Anspruch 12, bei dem die Spannungsversorgungseinrichtung (71, 72) eine Schalteinrichtung (73) zur aufeinander folgenden Beaufschlagung der Elektroden (31, 32, 33, 34, 35, ...) entlang der Bewegungsbahn (1) mit den Beschleunigungsspannungen enthält.
  14. Ionenleiter nach Anspruch 12 oder 13, bei dem die Spannungsversorgungseinrichtung (71, 72) einer Synchronisationseinrichtung (74) zur Steuerung der mit der Schalteinrichtung (71) verbunden ist.
  15. Ionenleiter nach mindestens einem der Ansprüche 12 bis 14, bei dem jede der Elektroden (31, 32, 33, 34, 35, ...) flächenförmig aus einem leitfähigen Material gebildet ist und eine Durchgangsöffnung aufweist, durch welche die Bewegungsbahn (1) verläuft.
  16. Ionenleiter nach Anspruch 15, bei dem die Elektroden (31, 32, 33, 34, 35, ...) metallische Plattenelektroden umfassen.
  17. Ionenleiter nach mindestens einem der Ansprüche 12 bis 16, bei dem mindestens 3 Elektroden (31, 32, 33, 34, 35, ...) vorgesehen sind.
  18. Massenspektrometer (100), das mit einem Ionenleiter (30) nach mindestens einem der Ansprüche 12 bis 17 ausgestattet ist.
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