Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es daher, ein Verfahren zur Herstellung
von polymeren Alkylcyclohexanolen aus polymeren Alkylphenolen als
Edukte bereitzustellen, bei dem die Edukte möglichst vollständig in
die entsprechenden Alkylcyclohexanole überführt werden.
Die
Aufgabe wurde gelöst
durch ein Verfahren zur Herstellung von Polyisobutylsubstituierten Cyclohexanolen
der Formel (I),
worin
jedes R
1 für
einen Polyisobutylrest steht;
jedes R
2 unabhängig für C
1-C
24-Alkyl oder
C
1-C
24-Alkoxy steht;
a
und b unabhängig
voneinander für
eine Zahl von 1 bis 3 stehen; und
c für eine Zahl von 0 bis 4 steht;
wobei
die Summe aus a, b und c 2 bis 6 beträgt und wobei jeder Rest OH,
R
1 und R
2 an verschiedenen Kohlenstoffatomen
des Cyclohexanrings gebunden ist,
bei dem man ein Polyisobutyl-substituiertes
Hydroxybenzol der Formel (II)
worin R
1,
R
2, a, b und c wie oben definiert sind,
in
Gegenwart eines Hydrierungskatalysators hydriert.
Beim
Edukt der Formel (II) handelt es sich um ein Polymer-abgeleitetes
Substrat, d.h. das Edukt ist, wie vorstehend beschrieben, ein Gemisch
verschiedener Hydroxybenzole (II), die sich, bedingt durch das Herstellungsverfahren
für das
dem Polyisobutylrest R1 zugrunde liegende
Polyisobuten, in der Kettenlänge
der einzelnen Polyisobutylgruppen R1 unterscheiden.
Die
Hydroxybenzole (II) können
sich zusätzlich
zur Kettenlänge
des Restes R1 auch durch die Art des Substituenten
R2 und/oder durch die Anzahl a, b und/oder
c der jeweiligen Substituenten OH, R1 und R2 unterscheiden.
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung steht C1-C4-Alkyl für
eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sec-Butyl, Isobutyl und
tert-Butyl. C1-C10-Alkyl
steht darüber
hinaus beispielsweise für
Pentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl, 2-Ethylhexyl, Nonyl oder Decyl sowie
deren Stellungsisomeren. C1-C20-Alkyl
steht darüber
hinaus für
Undecyl, Dodecyl, Tridecyl, Tetradecyl, Pentadecyl, Hexadecyl, Heptadecyl,
Octadecyl, Nonadecyl oder Eicosyl sowie Stellungsisomeren davon.
C1-C24-Alkyl steht darüber hinaus
für Henicosyl,
Docosyl, Tricosyl oder Tetracosyl sowie Stellungsisomere davon.
Der Alkylrest ist gegebenenfalls durch wenigstens eine Gruppe, die
ausgewählt
ist unter Cycloalkyl, Halogen, Hydroxy, C1-C6-Alkoxy, SR3 und
NR3R4, worin R3 und R4 unabhängig voneinander für H oder
C1-C4-Alkyl stehen,
substituiert. Vorzugsweise ist der Alkylrest jedoch nicht substituiert.
C1-C4-Alkoxy steht
für einen
C1-C4-Alkylrest, der über ein
Sauerstoffatom an die ihn tragende Gruppe gebunden ist. Beispiele
hierfür
sind Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy, n-Butoxy, 2-Butoxy, Isobutyloxy
und tert-Butyloxy. C1-C6-Alkoxy
steht darüber
hinaus für
einen C5-C6-Alkylrest,
der über
ein Sauerstoffatom an die ihn tragende Gruppe gebunden ist. Beispiele
hierfür
sind Pentoxy und Hexoxy sowie Stellungsisomere davon. C1-C10-Alkoxy steht darüber hinaus für einen
C7-C10-Alkylrest,
der über ein
Sauerstoffatom an die ihn tragende Gruppe gebunden ist. Beispiele
hierfür
sind Heptoxy, Octyloxy, Nonyloxy und Decyloxy sowie Stellungsisomere
davon. C1-C24-Alkoxy
darüber
hinaus für
einen C11-C24-Alkylrest,
der über
ein Sauerstoffatom an die ihn tragende Gruppe gebunden ist. Beispiele
für C11-C24-Alkylreste
sind die vorstehend genannten.
Der
Poylisobutylrest R1 in den Cyclohexanolen
der Formel (I) oder in den Hydroxybenzolen der Formel (II) besitzt
vorzugsweise ein zahlenmittleres Molekulargewicht Mn von
150 bis 30 000, besonders bevorzugt von 200 bis 20000, stärker bevorzugt
von 300 bis 10000 und insbesondere von 500 bis 5000. Die Wahl von
Polyisobutylresten mit bestimmten Molekulargewichten richtet sich
nach Anwendungsmedium und Anwendungszweck des jeweiligen Polyisobutyl-substituierten
Cyclohexanols (I) und wird vom Fachmann im Einzelfall bestimmt.
Weiterhin
steht R1 vorzugsweise für einen Rest, der sich von
so genannten "reaktiven" Polyisobutenen ableitet,
die sich von den "niedrigreaktiven" Polyisobutenen durch
den Gehalt an terminal angeordneten Doppelbindungen unterscheiden.
Reaktive Pulyisobutene unterscheiden sieh von niedrigreaktiven dadurch,
dass sie wenigstens 50 Mol.-%,
bezogen auf die Gesamtanzahl an Polyisobuten-Makromolekülen, terminal
angeordnete Doppelbindungen enthalten. Besonders bevorzugte Reste
R1 leiten sich von reaktiven Polyisobutenen
mit wenigstens 60 Mol.-% und insbesondere mit wenigstens 80 Mol.-%, bezogen
auf die Gesamtanzahl an Polyisobuten-Makromolekülen, terminal angeordneten
Doppelbindungen ab. Bei den terminal angeordneten Doppelbindungen
kann es sich sowohl um Vinyldoppelbindungen [-CH=C(CH3)2] (β-Olefin)
als auch um Vinyliden-Doppelbindungen [-CH-C(=CH2)-CH3] (α-Olefin) handeln.
Außerdem leitet
sich der Rest R1 vorzugsweise von solchen
Polyisobutenen ab, die einheitliche Polymergerüste aufweisen. Einheitliche
Polymergerüste
weisen insbesondere solche Polyisobutene auf, die zu wenigstens
85 Gew.-%, vorzugsweise zu we nigstens 90 Gew.-% und besonders bevorzugt
zu wenigstens 95 Gew.-% aus Isobuteneinheiten aufgebaut sind.
Weiterhin
leitet sich der Polyisobutylrest von Polyisobutenen mit einem Polydispersitätsindex (PDI)
von vorzugsweise 1,05 bis 10 ab. Unter Polydispersität versteht
man den Quotienten aus gewichtsmittlerem Molekulargewicht Mw und zahlenmittlerem Molekulargewicht Mn(PDI = Mw/Mn). Die Wahl von Polyisobutylresten mit einem
bestimmtem PDI wird vom Verwendungszweck des Polyisobutyl-substituierten
Cyclohexanols (I) bestimmt und wird vom Fachmann entsprechend ausgewählt. Im allgemeinen
korreliert der PDI-Wert einer Verbindung bzw. eines Restes bei gegebenem
Mn mit deren Viskosität. Entsprechend wählt man
für Anwendungen, in
denen eine leichte Mischbarkeit oder Verarbeitbarkeit mit dem Anwendungsmedium
und damit eine geringe Viskosität
gefordert ist, einem Polyisobutylrest mit einem PDI von vorzugsweise ≤ 3,0. Für Oberflächenmodifikationen
in Form von Beschichtungen ist hingegen häufig eine höhere Viskosität erwünscht, sodass
in diesem Fall Polyisobutylreste mit einem PDI im Bereich von 1,5
bis 10 bevorzugt sind. Polyisobutyl-substituierte Cyclohexanole
(I) mit einer engen Molekulargewichtsverteilung (PDI etwa 1,05 bis etwa
2,0) des Polyisobutylrestes sind beispielsweise zur Verwendung als
Detergenz oder Dispergator in Kraftstoff- und Schmierstoffzusammensetzungen,
als Additiv in Drucksystemen, in Polymeren oder in Monolayern für die Hydrophobierung
geeignet. Polyisobutylreste mit einer mittleren Molekulargewichtsverteilung
(PDI etwa 1,6 bis etwa 2,5) sind beispielsweise zur Verwendung des
Polyisobutyl-substituierten Cyclohexanols (I) in Emulsionen oder
Dispersionen sowie zur Hydrophobierung von basischen Materialien,
wie Calciumcarbonat (z.B. in Form von Mörtel), Gips oder Zement geeignet,
während
solche mit einer breiten Molekulargewichtsverteilung (PDI von etwa
2,1 bis etwa 10) für
die Verwendung als Korrosionsinhibitoren oder ebenfalls zur Hydrophobierung von
basischen Materialien geeignet sind. Sollen die erfindungsgemäß hergetellten
Polyisobutylsubstituierten Cyclohexanole (I) speziell in Kraft-
und Schmierstoffzusammensetzungen als Dispergatoren eingesetzt werden,
so leitet sich R1 von Polyisobutenen mit
einem PDI von vorzugsweise ≤ 3,0,
besonders bevorzugt ≤ 1,9,
insbesondere ≤ 1,7
und speziell ≤ 1,5,
ab.
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung leitet sich R1 von Polyisobutenen
ab, die durch lebende kationische Polymerisation erhältlich sind.
Als lebende kationische Polymerisation bezeichnet man allgemein
die Polymerisation von Iso-Olefinen
oder Vinylaromaten in Gegenwart von Metall- oder Halbmetallhalogeniden
als Lewis-Säure-Katalysatoren
und tert.-Alkylhalogeniden, Benzyl- oder Allylhalogeniden, -estern
oder -ethern als Initiatoren, welche mit der Lewis-Säure ein
Carbokation oder einen kationogenen Komplex bilden. Eine umfassende Übersicht
hierzu findet man in Kennedy/Ivan "Carbocationic Macromolecular Engineering", Hanser Publishers
1992.
Außerdem leitet
sich R1 besonders bevorzugt von telechelen
Polyisobutenen ab, die durch lebende kationische Polymerisation
erhältlich
sind. Unter telechelen Polyisobutenen versteht man Polymere, die
zwei oder mehr reaktive Endgruppen aufweisen. Bei diesen Endgruppen
handelt es sich vor allem um Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen, die
sich weiter funktionalisieren lassen, um Halogenatome, um die in
das Polymer eingebauten Initiatormoleküle, die selbst eine funktionelle
Gruppe, z.B. eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung, besitzen,
oder um mit einem Terminierungsagens funktionalisierte Gruppen.
Zur Herstellung von telechelen Polyisobutenen wird in der Regel
ein bifunktioneller Initiator, wie Dicumylchlorid, eingesetzt.
Solche
telechelen Polyisobutene sind beispielsweise in der EP-A-722957,
WO 02/48215, WO 03/074577 oder in der Deutschen Patentanmeldung 10328854.6
beschrieben, auf die hiermit in vollem Umfang Bezug genommen wird.
Polyisobutylreste
R
1, die sich von telechelen Polyisobutenen
ableiten, weisen in Verbindungen (II) vorzugsweise wenigstens eine
weitere Hydroxybenzolgruppe (II.a) auf
worin R
1,
R
2, a, b und c wie vorstehend definiert
sind.
Beispielsweise
ist R1 in Verbindungen (II) durch 1, 2 oder
3, vorzugsweise 1 oder 2, weitere Hydroxybenzolgruppen (II.a) substituiert.
Besonders bevorzugt ist R1 durch eine weitere
Hydroxybenzolgruppe (II.a) substituiert.
Folglich
weisen Polyisobutylreste R
1, die sich von
telechelen Polyisobutenen ableiten, in Verbindungen (I) vorzugsweise
wenigstens eine weitere Cyclohexanolgruppe (I.a) auf
worin R
1,
R
2, a, b und c wie vorstehend definiert
sind.
Beispielsweise
ist R1 in Verbindungen (I) durch 1, 2 oder
3, vorzugsweise 1 oder 2, weitere Cycloalkanolgruppen (I.a) substituiert.
Besonders bevorzugt ist R1 durch 1 weitere
Cycloalkanolgruppe (I.a) substituiert.
Polyisobutyl-substituierte
Hydroxybenzole (II), in denen der Rest R1 wenigstens
eine weitere Hydroxybenzolgruppe (II.a) aufweist, sind beispielsweise
dadurch erhältlich,
dass man ein wenigstens bifunktionelles Polyisobuten, z.B. ein Polyisobuten, das
an wenigstens zwei Kettenenden Halogenatome oder Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen
enthält,
in die nachfolgend beschriebene Reaktion zur Alkylierung von Hydroxybenzolen
einsetzt.
Polyisobutyl-substituierte
Cyclohexanole (I), in denen der Rest R1 wenigstens
eine weitere Cyclohexanolgruppe (I.a) aufweist, sind beispielsweise
dadurch erhältlich,
dass man Hydroxybenzole (II), in denen der Rest R1 wenigstens
eine weitere Hydroxybenzolgruppe (II.a) aufweist, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hydriert.
In
einer speziellen Ausführungsform
trägt der Rest
R1 keine oder nur eine weitere Gruppe (I.a)
oder (II.a).
Außerdem sind
besonders bevorzugte Polyisobutyl-substituierte Cyclohexanole (I)
und Hydroxybenzole (II) solche, in denen a und b für 1 stehen.
Insbesondere ist dabei der Rest R1 in p-Position
zu Hydroxygruppe angeordnet.
Der
Rest R2 steht vorzugsweise für C1-C10-Alkyl, besonders
bevorzugt für
C1-C6-Alkyl, insbesondere
für C1-C4-Alkyl und speziell
für Methyl.
In
Verbindungen (I) und (II) steht c vorzugsweise für 0.
Polyisobutyl-substituierte
aromatische Hydroxyverbindungen der Formel (II) und ihre Herstellung
sind beispielsweise aus der GB-A-1159368,
US 4,429,099 , WO 94/14739, aus J.
Polym. Sci. A, 31, 1938 (1993), aus der WO 02/26840 und aus Kennedy,
Guhaniyogi und Percec, Polym. Bull. 8, 563 (1970) bekannt, worauf
hiermit in vollem Umfang Bezug genommen wird.
So
ist die Polyisobutyl-substituierte aromatische Hydroxyverbindung
der Formel (II) beispielsweise durch die Umsetzung (Alkylierung)
einer mit c Resten R2 substituierten aromatischen
Hydroxyverbindung mit einem Polyisobuten erhältlich.
Für die Alkylierung
bevorzugte aromatische Hydroxyverbindungen sind unsubstituiertes
und ein- oder zweifach substituiertes Phenol sowie unsubstituierte
und ein- oder zweifach substituierte Di- und Trihydroxybenzole.
Vorzugsweise liegen in den Di- und Trihydroxyverbindungen die Hydroxygruppen nicht
in o-Position zueinander vor. Besonders bevorzugt verwendet man
Phenole. Als substituierte Phenole sind insbesondere einfach ortho-substituierte Phenole
geeignet. Bevorzugte Substituenten sind C1-C4-Alkylgruppen,
insbesondere Methyl und Ethyl. Besonders bevorzugt für die Alkylierung
mit Polyisobutenen sind unsubstituiertes Phenol und 2-Methylphenol.
Geeignet sind jedoch auch gegebenenfalls substituierte Di- und Trihydroxybenzole.
Als
Polyisobuten kann in die Alkylierungsreaktion jedes gängige und
kommerziell erhältliche
Polyisobuten eingesetzt werden.
Unter
den Begriff "Polyisobuten" fallen im Rahmen
der vorliegenden Erfindung auch oligomere Isobutene, wie dimeres,
trimeres oder tetrameres Isobuten.
Unter
Polyisobutenen werden im Rahmen der vorliegenden Erfindungen auch
alle durch kationische Polymerisation erhältlichen Polymerisate verstanden,
die vorzugsweise wenigstens 60 Gew.-% Isobuten, besonders bevorzugt
wenigstens 80 Gew.-%, stärker
bevorzugt wenigstens 90 Gew.-% und insbesondere wenigstens 95 Gew.-%
Isobuten einpolymerisiert enthalten. Daneben können die Polyisobutene weitere
Butenisomere, wie 1- oder 2-Buten sowie davon verschiedene olefinisch
ungesättigte
Monomere, die mit Isobuten unter kationischen Polymerisationsbedingungen
copolymerisierbar sind, einpolymerisiert enthalten.
Als
Isobuten-Einsatzstoffe für
die Herstellung von Polyisobutenen, die als Edukte für das erfindungsgemäße Verfahren
geeignet sind, eignen sich dementsprechend sowohl Isobuten selbst
als auch isobutenhaltige C4-Kohlenwasserstoffströme, beispielsweise
C4-Raffinate, C4-Schnitte
aus der Isobuten-Dehydrierung, C4-Schnitte
aus Steamcrackern, FCC-Crackern (FCC: Fluid Catalyzed Cracking),
sofern sie weitgehend von darin enthaltenem 1,3-Butadien befreit
sind. Besonders geeignete C4-Kohlenwasserstoffströme enthalten
in der Regel weniger als 500 ppm, vorzugsweise weniger als 200 ppm
Butadien. Bei Einsatz von C4-Schnitten als
Einsatzmaterial übernehmen
die von Isobuten verschiedenen Kohlenwasserstoffe die Rolle eines
inerten Lösungsmittels.
Als
copolymerisierbare Monomere kommen Vinylaromaten wie Styrol und α-Methylstyrol, C1-C4-Alkylstyrole
wie 2-, 3- und 4-Methylstyrol, sowie 4-tert-Butylstyrol, Isoolefine
mit 5 bis 10 C-Atomen wie 2-Methylbuten-1, 2-Methylpenten-1, 2-Methylhexen-1,
2-Ethylpenten-1, 2-Ethylhexen-1 und 2-Propylhepten-1 in Betracht.
Als Comonomere kommen weiterhin Olefine in Betracht, die eine Silylgruppe
aufweisen wie 1-Trimethoxysilylethen, 1-(Trimethoxysilyl)propen,
1-(Trimethoxysilyl)-2-methylpropen-2, 1-[Tri(methoxyethoxy)silyl]ethen,
1-[Tri(methoxyethoxy)silyl]propen, und 1-[Tri(methoxyethoxy)silyl]-2-methylpropen-2.
Geeignete
Polyisobutene sind alle durch gängige
kationische oder lebende kationische Polymerisation erhältlichen
Polyisobutene. Bevorzugt sind jedoch so genannte "reaktive" Polyisobutene und
außerdem
telechele Polyisobutene, die vorstehend bereits beschrieben wurden.
Geeignete
Polyisobutene sind beispielsweise die Glissopal-Marken der BASF-AG,
so z. B. Glissopal 550, Glissopal 1000 und Glissopal 2300, sowie die
Oppanol-Marken der BASF AG, wie Oppanol B10, B12 und B15.
Verfahren
zur Herstellung von geeigneten Polyisobutenen sind bekannt, beispielsweise
aus der DE-A 27 02 604, EP-A 145 235, EP-A 481 297, EP-A 671 419,
EP-A 628 575, EP-A 807 641 und WO 99/31151. Polyisobutene, die durch
lebende kationische Polymerisation von Isobuten bzw. Isobuten-haltigen
Monomerengemischen hergestellt werden, sind beispielsweise in
US 4,946,899 ,
US 4,327,201 ,
US 5,169,914 , EP-A 206 756, EP-A 265
053, WO 02/48216 und in J. P. Kennedy, B. Ivan, "Designed Polymers by Carbocationic Macromolecular
Engineering", Oxford
University Press, New York 1991 beschrieben. Publikationen über Verfahren
zur Herstellung telecheler Isobutene wurde vorstehend bereits genannt.
Auf diese und anders Publikationen, die Polyisobutene beschreiben,
wird hiermit in vollem Umfang Bezug genommen.
Je
nach Polymerisationsverfahren beträgt der Polydispersitätsindex
(PDI= Mw/Mn der
erhaltenen Polyisobutene etwa 1,05 bis 10. Polymere aus der lebenden
kationischen Polymerisation weisen in der Regel einen PDI von etwa
1,05 bis 2,0 auf. Die Molekulargewichtsverteilung der in dem erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzten Polyisobutene wirkt sich direkt auf die Molekulargewichtsverteilung des
herzustellenden Cyclohexanols (I) aus. Wie schon ausgeführt, wählt man
je nach Verwendungszweck des Cyclohexanols (I) Polyisobutene mit
einer niedrigen, einer mittleren oder einer breiten Molekulargewichtsverteilung
aus.
Die
Alkylierung zum Polyisobutyl-substituierten Hydroxybenzol (II) erfolgt
vorzugsweise in Gegenwart eines geeigneten Katalysators. Geeignete Alkylierungskatalysatoren
sind beispielsweise Protonensäuren,
wie Schwefelsäure,
Phosphorsäure
und organische Sulfonsäuren,
z. B. Trifluormethansulfonsäure,
Lewissäuren,
wie Aluminiumtrihalogenide, z. B. Aluminiumtrichlorid oder Aluminiumtribromid, Bortrihalogenide,
z. B. Bortrifluorid und Bortrichlorid, Zinnhalogenide, z. B. Zinntetrachlorid,
Titanhalogenide, z. B. Titantetrabromid und Titantetrachlorid; und Eisenhalogenide,
z. B. Eisentrichlorid und Eisentribromid. Die Lewissäuren werden
gegebenenfalls gemeinsam mit Lewisbasen, wie Alkohole, insbesondere
C1-C6-Alkanole,
Phenole oder aliphatische oder aromatische Ether, beispielsweise
Diethylether, Diisopropylether oder Anisol, eingesetzt. Bevorzugt sind
Addukte von Bortrihalogeniden, insbesondere Bortrifluorid, in Kombination
mit den zuvor genannten Lewisbasen. Besonders bevorzugt sind Bortrifluoridetherat
und Bortrifluoridphenolat. Aus praktischen Gründen ist besonders letzteres
geeignet, da es beim Einleiten von Bortrifluorid in das Phenol-haltige
Reaktionsgemisch entsteht.
Das
Alkylierungsprodukt kann anschließend roh oder vorzugsweise
gereinigt in das erfindungsgemäße Verfahren
eingesetzt werden. Zur Aufreinigung kann das Reaktionsgemisch beispielsweise
durch Extraktion mit Lösungsmitteln,
vorzugsweise polaren Lösungsmitteln,
wie Wasser oder C1-C6-Alkanolen oder
Gemische davon, durch Strippen, d. h. durch Durchleiten von Wasserdampf
oder gegebenenfalls Erhitzen von Gasen, z. B. Stickstoff, destillativ
oder durch basische Ionenaustauscher, wie in der deutschen Patentanmeldung
P 10060902.3 beschrieben, von überschüssigem Phenol
und/oder Katalysator befreit werden.
Im
erfindungsgemäßen Verfahren
können als
Hydrierungskatalysatoren in der Regel alle Katalysatoren des Standes
der Technik eingesetzt werden, welche die Hydrierung von Aromaten
zu den entsprechenden Cycloalkanen und spezieller von Hydroxyaromaten
zu den entsprechenden Hydroxycycloalkanen katalysieren. Die Katalysatoren
können sowohl
in heterogener Phase als auch als Homogenkatalysatoren eingesetzt
werden. Vorzugsweise enthalten die Hydrierungskatalysatoren wenigstens
ein Metall der Gruppe VIII.
Besonders
geeignete Metalle der Gruppe VIII sind ausgewählt unter Ruthenium, Cobalt,
Rhodium, Nickel, Palladium und Platin.
Die
Metalle können
auch als Gemische eingesetzt werden. Außerdem können die Katalysatoren neben
den Metallen der Gruppe VIII auch geringe Mengen weiterer Metalle,
beispielsweise Metalle der Gruppe VIIa, insbesondere Rhenium, oder
Metalle der Gruppe Ib, d. h. Kupfer, Silber oder Gold, enthalten.
Besonders bevorzugte Metalle der Gruppe VIII sind Ruthenium, Nickel,
Palladium und Platin, insbesondere Ruthenium, Nickel und Palladium,
und stärker
bevorzugt Ruthenium und Nickel. Speziell enthält der Katalysator Nickel als
katalytisch aktive Spezies.
Wird
ein Heterogenkatalysator eingesetzt, so liegt dieser geeigneter
Weise in feinverteilter Form vor. Die feinverteilte Form wird beispielsweise
folgendermaßen
erreicht:
- a) Schwarzkatalysator: Das Metall
wird kurz vor der Verwendung als Katalysator aus der Lösung eines
seiner Salze reduktiv abgeschieden.
- b) Adams-Katalysator: Die Metalloxide, insbesondere die Oxide
von Platin und Palladium, werden in situ durch den zur Hydrierung
eingesetzten Wasserstoff reduziert.
- c) Skelett- oder Raney-Katalysator: Der Katalysator wird als "Metallschwamm" aus einer binären Legierung
des Metalls (insbesondere Nickel oder Cobalt) mit Aluminium oder
Silicium durch Herauslösen
eines Partners mit Säure
oder Lauge hergestellt. Reste des ursprünglichen Legierungspartners
wirken oft synergistisch.
- d) Trägerkatalysator:
Schwarzkatalysatoren lassen sich auch auf der Oberfläche einer
Trägersubstanz
niederschlagen. Geeignete Träger
und Trägermaterialien
sind nachfolgend beschrieben.
Solche
Heterogenkatalysatoren sind in allgemeiner Form beispielsweise im
Organikum, 17. Auflage, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin,
1988, S. 288 beschrieben. Außerdem
werden heterogene Hydrierungskatalysatoren, die für die Reduktion
von Aromaten zu Cycloalkanen geeignet sind, in folgenden Schriften
näher beschrieben:
Die
US 3,597,489 ,
US 2,898,387 und
GB 799,396 beschreiben die Hydrierung
von Benzol zu Cyclohexan an Nickel- und Platinkatalysatoren in der
Gas- oder Flüssigphase.
GB 1,155,539 beschreibt
die Verwendung eines mit Rhenium dotierten Nickelkatalysators zur
Hydrierung von Benzol. Die
US
3,202,723 beschreibt die Hydrierung von Benzol mit Raney-Nickel.
Ruthenium-haltige Suspensionskatalysatoren, die mit Palladium, Platin
oder Rhodium dotiert sind, werden in der
SU 319582 zur Hydrierung von Benzol zu
Cyclohexan eingesetzt. Aluminiumoxid-geträgerte Katalysatoren werden
in der
US 3,917,540 und
US 3,244,644 beschrieben.
Auf die in diesen Schriften beschriebenen Hydrierungskatalysatoren
wird in vollem Umfang Bezug genommen.
Je
nach Ausgestaltung des Hydrierverfahrens kann das Trägermaterial
verschiedene Gestalten aufweisen. Wird die Hydrierung in Sumpffahrweise
durchgeführt,
so wird das Trägermaterial
in der Regel in Form eines feinteiligen Pulvers eingesetzt. Wird
der Katalysator hingegen in Form eines Festbettkatalysators eingesetzt,
so setzt man z.B. Formkörper
als Trägermaterial
ein. Solche Formkörper können in
Gestalt von Kugeln, Tabletten, Zylindern, Hohlzylindern, Raschigringen,
Strängen,
Sattelkörpern,
Sternen, Spiralen usw. mit einer Größe (Abmessung der längsten Ausdehnung)
von etwa 1 bis 30 mm vorliegen. Außerdem können die Träger in Form von Monolithen,
wie sie z.B. in der DE-A-19642770 beschrieben sind, vorliegen. Des weiteren
können
die Träger
in Form von Drähten, Blechen,
Gittern, Netzen, Geweben und dergleichen eingesetzt werden.
Die
Träger
können
aus metallischem oder nichtmetallischem, porösem oder nichtporösem Material
bestehen.
Geeignete
metallische Materialien sind beispielsweise hochlegierte Edelstähle. Geeignete nichtmetallische
Materialien sind beispielsweise mineralische Werkstoffe, z.B. natürliche und
synthetische Mineralien, Gläser
oder Keramiken, Kunststoffe, z.B. künstliche oder natürliche Polymere,
oder eine Kombination aus beiden.
Bevorzugte
Trägermaterialien
sind Kohle, insbesondere Aktivkohle, Siliciumdioxid, insbesondere
amorphes Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, und außerdem die Sulfate und Carbonate
der Erdalkalimetalle, Calciumcarbonat, Calciumsulfat, Magnesiumcarbonat,
Magnesiumsulfat, Bariumcarbonat und Bariumsulfat.
Der
Katalysator kann durch übliche
Verfahren auf den Träger
aufgebracht werden, z.B. durch Tränken, Benetzen oder Besprühen des
Trägers
mit einer Lösung,
die den Katalysator oder eine geeignete Vorstufe davon enthält.
Geeignete
Träger
und Verfahren zum Aufbringen des Katalysators auf diese sind beispielsweise
in der DE-A-10128242 beschrieben, auf die hiermit in vollem Umfang
Bezug genommen wird.
Auch
homogene Hydrierungskatalysatoren können in das erfindungsgemäße Verfahren
eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind die Nickelkatalysatoren,
die in der EP-A-0668257
beschrieben sind. Nachteilig bei einer Verwendung von Homogenkatalysatoren
ist jedoch ihre Herstellungskosten und auch die Tatsache, dass sie
in der Regel nicht regenerierbar sind.
Daher
werden im erfindungsgemäßen Verfahren
vorzugsweise heterogene Hydrierungskatalysatoren eingesetzt.
Besonders
bevorzugt enthalten die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten
Heterogenkatalysatoren wenigstens ein Metall der VIII. Nebengruppe,
das ausgewählt
ist unter Ruthenium, Nickel, Cobalt, Palladium und Platin, und das
gegebenenfalls mit einem weiteren Übergangsmetall, insbesondere
mit einem der Nebengruppe VIIa, Ib oder IId und insbesondere mit
Rhenium dotiert ist.
Besonders
bevorzugt wird das Metall in geträgerter Form oder als Metallschwamm
eingesetzt. Beispiele für
geträgerte
Katalysatoren sind insbesondere Palladium, Nickel oder Ruthenium
auf Kohle, insbesondere Aktivkohle, Siliciumdioxid, insbesondere
auf amorphem Siliciumdioxid, Bariumcarbonat, Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat
oder Aluminiumoxid, wobei die Träger
in den oben beschriebenen Formen vorliegen können. Bevorzugte Trägerformen sind
die oben beschriebenen Formkörper.
Die
metallischen Katalysatoren können
auch in Form ihrer Oxide, insbesondere Palladiumoxid, Platinoxid
oder Nickeloxid, eingesetzt werden, die dann unter den Hydrierbedingungen
zu den entsprechenden Metallen reduziert werden.
Als
Metallschwamm wird insbesondere Raney-Nickel eingesetzt.
Speziell
verwendet man im erfindungsgemäßen Verfahren
Raney-Nickel als Hydrierungskatalysator.
Die
einzusetzende Katalysatormenge hängt unter
anderem vom jeweiligen katalytisch aktiven Metall und von dessen
Einsatzform ab und kann vom Fachmann im Einzelfall bestimmt werden.
So wird beispielsweise ein Nickel- oder Cobalt-haltiger Hydrierungskatalysator
in einer Menge von vorzugsweise 0,5 bis 70 Gew.-%, besonders bevorzugt
von 1 bis 20 Gew.-% und insbesondere von 2 bis 10 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht des verwendeten Polyisobutyl-substituierten Hydroxybenzols
(II), eingesetzt. Die angegebene Katalysatormenge bezieht sich dabei
auf die Menge an Aktivmetall, d. h. auf die katalytisch wirksame
Komponente des Katalysators. Bei Verwendung von Edelmetallkatalysatoren,
die beispielsweise Platin oder Palladium enthalten, gelten um den
Faktor 10 kleinere Werte.
Die
Hydrierung erfolgt bei einer Temperatur von vorzugsweise 20 bis
250°C, besonders
bevorzugt von 50 bis 240°C
und insbesondere von 150 bis 220°C.
Der
Reaktionsdruck der Hydrierreaktion liegt vorzugsweise im Bereich
von 1 bis 300 bar, besonders bevorzugt von 50 bis 250 bar und insbesondere von
150 bis 230 bar.
Sowohl
Reaktionsdruck als auch Reaktionstemperatur hängen unter anderem von der
Aktivität und
Menge des eingesetzten Hydrierkatalysators ab und können im
Einzelfall vom Fachmann bestimmt werden.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
(a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das zu hydrierende Polyisobutyl-substituierte Hydroxybenzol (II)
zumindest teilweise an wenigstens einer Hydroxygruppe deprotoniert.
Die Deprotonierung kann sowohl vor der eigentlichen Hydrierreaktion
als auch während
der Hydrierung erfolgen. Vorzugsweise erfolgt die wenigstens teilweise
Deprotonierung jedoch vor der Hydrierreaktion.
Zur
Deprotonierung sind alle gängigen
Basen geeignet, die ein Phenol in das Phenolat überführen können. Hierzu gehören anorganische
Basen, wie Alkali- und Erdalkalihydroxide, z. B. Natriumhydroxid,
Kaliumhydroxid, Magnesiumhydroxid und Calciumhydroxid, Alkalicarbonate,
z.B. Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat, Alkali- und Erdalkalioxide,
wie Natriumoxid, Lithiumoxid, Calciumoxid und Magnesiumoxid, sowie
Alkali- und Erdalkalihydride,
wie Natriumhydrid oder Calciumhydrid. Geeignet sind jedoch auch
organische Basen, z.B. Alkoholate, wie Natriummethanolat und Kalium-tert-butanolat. Bevorzugt verwendet
man jedoch anorganische Basen, wie die zuvor genannten, besonders
bevorzugt Alkali- oder Erdalkalihydride und speziell Natriumhydrid.
Die
Deprotonierung des Edukts bewirkt, dass die Hydrierung mit einem
deutlich besseren Umsatz verläuft
als in einem nichtalkalischen Medium. Dabei ist es ausreichend,
dass nur ein Teil des eingesetzten Hydroxybenzols deprotoniert wird.
Die
für die
Deprotonierung eingesetzte Base wird vorzugsweise in einer solchen
Menge verwendet, dass wenigstens 0,1 Mol-%, z.B. 0,1 bis 50 Mol-%
oder bevorzugt 0,1 bis 30 Mol-%, stärker bevorzugt wenigstens 1
Mol-%, z.B. 1 bis 20 Mol-%, und insbesondere wenigstens 2 Mol-%,
z.B. 2 bis 20 Mol-%, der im Polyisobutyl-substituierten Hydroxybenzol
(II) enthaltenen Hydroxygruppen deprotoniert werden.
In
einer alternativen, bevorzugten Ausführungsform (b) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
das eingesetzte Hydroxybenzol (II) mehrfach hydriert. Dabei wird,
sobald kein Wasserstoffverbbrauch mehr festgestellt werden kann,
weiterer Wasserstoff aufgepresst. Vorzugsweise wird vor dem Aufpressen
von Wasserstoff zunächst
frischer Katalysator zugesetzt.
Das
mehrfache Hydrieren („Nachhydrieren") kann sowohl alternativ
als auch zusätzlich
zur (teilweise) Deprotonierung des Edukts erfolgen.
Besonders
bevorzugt ist die Ausführungsform
(a), bei der das Edukt wenigstens teilweise deprotoniert wird. Zusätzlich kann
jedoch auch bei dieser Ausführungsform
das erhaltene Reaktionsprodukt entsprechend der Ausführungsform
(b) nachhydriert werden.
Sowohl
die Deprotonierung in der bevorzugten Ausführungsform (a) als auch die
eigentliche Hydrierung erfolgen vorzugsweise in einem geeigneten Lösungsmittel.
Geeignete Lösungsmittel
sind solche, die unter den Reaktionsbedingungen inert sind, d. h. weder
mit dem Edukt oder Produkt reagieren noch selbst verändert werden.
Insbesondere werden geeignete Lösungsmittel
unter den Hydrierungsbedingungen nicht selbst hydriert. Zu den geeigneten
Lösungsmittel
gehören
Alkane, insbesondere C5-C10-Alkane,
wie Pentan, Hexan, Heptan, Octan, Nonan, Decan sowie Isomere davon,
Cycloalkane, insbesondere C5-C8-Cycloalkane,
wie Cyclopentan, Cyclohexan, Cycloheptan oder Cyclooctan, offenkettige
und cyclische Ether, wie Diethylether, Methyl-tert-Butylether, Tetrahydrofuran
oder 1,4-Dioxan und Alkohole, insbesondere C1-C3-Alkanole,
wie Methanol, Ethanol, n-Propanol oder Isopropanol. Geeignet sind auch
Gemische der vorstehend genannten Lösungsmittel. Bevorzugte Lösungsmittel
sind C5-C10-Alkane sowie
Gemische davon, wobei C5-C8-Alkane,
wie Pentan, Hexan, Heptan und Octan sowie Stellungsisomere davon
besonders bevorzugt sind. Bevorzugt ist auch die Verwendung von
Gemischen solcher C5-C8-Alkane.
Geeignete Alkangemische sind beispielsweise Petrolether. Petrolether
sind niedrigsiedende Benzin-Fraktionen
(Siedepunkt etwa 25 bis 80°C),
die hauptsächlich
aus Kohlenwasserstoffen, insbesondere aus Alkanen und Cycloalkanen,
bestehen. Stärker
bevorzugt verwendet man jedoch als Lösungsmittel Alkane, insbesondere
C5-C7-Alkane, wie Pentan,
Hexan oder Heptan sowie Gemische dieser Alkane. Speziell verwendet
man Heptan.
Der
für die
Hydrierung erforderliche Wasserstoff kann sowohl in Reinform als
auch in Form von Wasserstoff-haltigen Gasgemischen eingesetzt werden.
Letztere dürfen
jedoch keine schädlichen
Mengen an Katalysatorgiften, wie CO, enthalten. Beispiele für geeignete
Wasserstoff-haltige Gasgemische sind solche aus dem Reforming-Verfahren. Vorzugsweise
wird jedoch Wasserstoff in Reinform eingesetzt.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann sowohl kontinuierlich als auch diskontinuierlich ausgestaltet
sein.
Die
Durchführung
der Hydrierung erfolgt in der Regel so, dass man das Polyisobutylsubstituierte Hydroxybenzol
(II) im Lösungsmittel
vorlegt. Diese Reaktionslösung
wird anschließend
vorzugsweise zunächst
mit dem Hydrierungskatalysator versetzt, bevor dann die Wasserstoffeinleitung
beginnt. In Abhängigkeit
vom verwendeten Hydrierungskatalysator erfolgt die Hydrierung bei
erhöhter
Temperatur und/oder bei erhöhtem
Druck. Für
die Reaktionsführung
unter Druck können
die üblichen,
aus dem Stand der Technik bekannten Druckgefäße, wie Autoklaven, Rührautoklaven
und Druckreaktoren, verwendet werden. Wird nicht bei Wasserstoff-Überdruck
gearbeitet, so kommen die üblichen
Reaktionsvorrichtungen des Standes der Technik in Betracht die für Normaldruck
geeignet sind. Beispiele hierfür sind übliche Rührkessel,
die vorzugsweise mit einer Siedekühlung, geeigneten Mischern,
Einleitungsvorrichtungen, gegebenenfalls Wärmetauscherelementen und Inertisierungsvorrichtungen
ausgerüstet sind.
Bei der kontinuierlichen Reaktionsführung kann die Hydrierung unter
Normaldruck in hierfür üblichen Reaktionskesseln,
Rohrreaktoren, Festbettreaktoren und dergleichen durchgeführt werden.
In
der bevorzugten Ausführungsform
(a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Lösung
aus Polyisobutyl-substituiertem Hydroxybenzol (II) im Lösungsmittel
mit der Base versetzt. Alternativ legt man die zur Deprotonierung
vorgesehene Base im Lösungsmittel
vor und versetzt diese Lösung
oder Suspension mit dem zu hydrierenden Hydroxybenzol (II), wobei
die erste Vorgehensweise jedoch bevorzugt ist. Je nach verwendeter
Base verläuft
die dann einsetzende Deprotonierung exotherm und wird beispielsweise
bei Verwendung von Metallhydriden als Base auch von Gasentwicklung
(Wasserstoff) begleitet. Wird die Deprotonierung in einem von der
Hydrierungsvorrichtung verschiedenen Reaktionsgefäß durchgeführt, so
ist es in diesem Fall bevorzugt, zunächst die Gasentwicklung und/oder
die Wärmeentwicklung
abzuwarten und die Reaktionslösung
erst dann dem Hydriergefäß zuzuführen. Findet
die Deprotonierung jedoch im Hydriergefäß statt, so ist es nicht unbedingt
erforderlich, das Abklingen der Wärmeentwicklung und/oder der
Gasbildung abzuwarten. Diese Reaktionslösung wird anschließend vorzugsweise
zunächst
mit dem Hydrierungskatalysator versetzt, bevor dann die Wasserstoffeinleitung
beginnt. Alternativ kann der Katalysator auch schon während des
Deprotoniervorgangs anwesend sein, wobei das erstere Vorgehen jedoch
bevorzugt ist. Alternativ kann die Deprotonierung des zu hydrierenden
Hydroxybenzols auch während
des eigentlichen Hydriervorgangs erfolgen. Hierfür wird die für die Deprotonierung
vorgesehene Base kurz vor, kurz nach oder gleichzeitig mit der Zugabe
des Katalysators oder sogar erst während der Einleitung des Wasserstoffs
zugesetzt. Letzteres kann natürlich
nur bei Durchführung
der Hydrierreaktion unter normalem Druck erfolgen. Vorzugsweise
erfolgt die Deprotonierung jedoch vor der eigentlichen Hydrierreaktion.
Bei
der alternativ bevorzugten Ausführungsform
(b) wird keine Base eingesetzt. Statt dessen wird ein- oder mehrfach
nachhydriert. Diese Variante ist insbesondere für die Durchführung der
Hydrierung unter Druck geeignet. Die Nachhydrierung erfolgt vorzugsweise
so, dass man zunächst
wie bei Variante (a), jedoch ohne Zugabe der Base, vorgeht. Nach der üblichen
Reaktionszeit wird dann entweder der Wasserstoffdruck noch einmal
erhöht,
sobald sich der Wasserstoffdruck nicht mehr ändert, oder das Reaktionsgefäß wird vorzugsweise
zunächst
entspannt und anschließend,
gegebenenfalls nach Zugabe von frischem Katalysator, wieder mit
Wasserstoff bis zum gewünschten
Druck befüllt.
Dieser Vorgang kann mehrfach wiederholt werden.
Es
versteht sich von selbst, dass diese mehrfache Nachhydrierung auch
bei der bevorzugten Ausführungsform
(a) durchgeführt
werden kann.
Nach
beendeter Hydrierung werden in der Regel der Katalysator und das
Lösungsmittel
entfernt. Der heterogene Katalysator wird vorzugsweise durch Filtration
oder durch Sedimentation und Entfernung der oberen, produkthaltigen
Phase abgetrennt. Auch andere Abtrennungsverfahren zur Entfernung von
Feststoffen aus Lösungen,
wie beispielsweise Zentrifugieren, sind zur Entfernung des heterogenen Katalysators
geeignet. Die Entfernung homogener Katalysatoren erfolgt durch übliche Verfahren
zur Trennung von gleichphasigen Gemischen, beispielsweise durch
chromatografische Methoden. Gegebenenfalls kann es je nach Katalysatortyp
erforderlich sein, diesen vor der Entfernung zu desaktivieren. Dies
kann durch übliche
Verfahren erfolgen, beispielsweise durch Waschen der Reaktionslösung mit protischen
Lösungsmitteln,
z.B. mit Wasser oder mit C1-C3-Alkanolen;
wie Methanol, Ethanol, Propanol oder Isopropanol, die erforderlichenfalls
basisch oder sauer eingestellt sind.
Die
Entfernung des Lösungsmittels
erfolgt durch übliche
Verfahren, beispielsweise destillativ, insbesondere unter verringertem
Druck.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das erfindungsgemäße Verfahren
gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
(a) durchgeführt.
Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
erhält
man Polyisobutyl-substituierte Cyclohexanole (I) in hohen Ausbeuten
und großer
Reinheit. Vorzugsweise führt
das erfindungsgemäße Verfahren
zu einer Ausbeute an Polyisobutyl-substituierten Cyclohexanolen
von wenigstens 75 %, besonders bevorzugt wenigstens 80%, stärker bevorzugt
wenigstens 85 %, insbesondere wenigstens 90 % und speziell wenigstens
95 % der Theorie. Insbesondere enthält das durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellte Reaktionsprodukt vorzugsweise weniger als 5 Gew.-%,
besonders bevorzugt weniger als 2 Gew.-% und insbesondere weniger
als 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des nach der Entfernung
von Katalysator und Lösungsmittel
erhaltenen Reaktionsgemischs, Polyisobutyl-substituierte Cyclohexane, d.h.
Hydrierungsprodukte, bei denen auch die Hydroxygruppe reduziert
wurde.
Selbstverständlich handelt
es sich bei dem mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Produkt
um ein Gemisch aus verschiedenen Polyisobutyl-substituierten Cyclohexanolen
(I) mit unterschiedlichen Resten R1, die
sich vor allem im zahlenmittleren Molekulargewicht Mn unterscheiden.
Das unterschiedliche zahlenmittlere Molekulargewicht der Reste R1 ergibt sich beispielsweise aus einer unterschiedlichen
Anzahl einpolymerisierter Isobutenmoleküle oder daraus, dass die jeweiligen
Reste R1 eine unterschiedliche Anzahl an
Gruppen (I.a) tragen. Zusätzlich
können
sich die Cyclohexanole (I) durch die Art des Restes R2 und/oder
durch die Anzahl a, b und/oder c der jeweiligen Substituenen OH,
R1 und R2 unterscheiden.
Die
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen
Polyisobutyl-substituierten Cyclohexanole (I) können sowohl in Form reiner
Isomere als auch als ein Gemisch verschiedener geometrischer Isomere
vorliegen. Insbesondere für
den Fall, dass a und b in Formel (I) jeweils für 1 stehen und c für 0 steht,
kann das Reaktionsprodukt als im Wesentlichen reines cis-Isomer,
reines trans-Isomer oder als ein Gemisch aus cis- und trans-Isomeren
erhalten werden.
Aufgrund
der guten Ausbeuten können
die Hydrierungsprodukte ohne weitere Aufreinigung direkt ihrem Zweck
zugeführt
oder weiteren Funktionalisierungsreaktionen unterworfen werden.
Die
Erfindung betrifft ferner eine Zusammensetzung, enthaltend Polyisobutylsubstituierte
Cyclohexanole der Formel (I)
worin R
1,
R
2, a, b und c wie vorstehend definiert
sind, die durch das erfindungsgemäße Verfahren erhältlich ist.
Bevorzugte
Ausführungen
dieser Variablen sowie des erfindungsgemäßen Verfahrens sind ebenfalls
vorstehend beschrieben.
Insbesondere
besitzen die Reste R1 der in bevorzugten
Zusammensetzungen enthaltenen Cyclohexanole (I) ein zahlenmittleres
Molekulargewicht Mn von 150 bis 30000, besonders
bevorzugt von 200 bis 20000, stärker
bevorzugt von 300 bis 10000 und insbesondere von 500 bis 5000.
Da
in das erfindungsgemäße Verfahren
Polymer-abgeleitete Edukte (I) eingesetzt werden, deren Polyisobutylrest
nicht einheitlich ist, enthält
die erfindungsgemäße Zusammensetzung
verschiedene Polyisobutyl-substituierte Cyclohexanole der Formel (I),
die sich durch das zahlenmittlere Molekulargewicht Mn der
Restes R1 unterscheiden. Zusätzlich können sich
die Cyclohexanole durch die Art des Restes R2 und/oder
durch die Anzahl a, b und/oder c der jeweiligen Substituenten OH,
R1 und R2 unterscheiden.
Des
Weiteren betrifft die Erfindung Funktionalisierungsprodukte der
Polyisobutylsubstituierten Cyclohexanole der Formel (I), erhältlich durch
Umsetzung der Polyisobutyl-substituierten Cyclohexanole (I)
- (a) mit einer olefinisch ungesättigten
Mono- oder Dicarbonsäure
oder einem Derivat davon und gegebenenfalls anschließende Polymerisation
des gebildeten olefinisch ungesättigten
Produkts oder mit dem Polymerisat einer olefinisch ungesättigten
Mono- oder Dicarbonsäure
oder einem Derivat davon;
- (b) mit einem Allylhalogenid und gegebenenfalls anschließende Polymerisation
des gebildeten Allylethers;
- (c) mit einem Alkylenoxid;
- (d) mit einem Isocyanat, Diisocyanat oder Triisocyanat;
- (e) mit einem Kohlensäurederivat
oder mit gesättigten
oder aromatischen Dicarbonsäuren
oder Derivaten davon; oder
- (f) mit Ammoniak oder Aminen NHRaRb, worin Ra für C1-C24-Alkyl steht
und Rb für
H oder C1-C24-Alkyl
steht, und gegebenenfalls weitere Umsetzung des gebildeten Amins.
(a) Umsetzung von Polyisobutyl-substituierten
Cyclohexanolen (I) mit einer olefinisch ungesättigten Mono- oder Dicarbonsäure oder
einem Derivat davon und gegebenenfalls anschließende Polymerisation des gebildeten
olefinisch ungesättigten
Produkts oder Umsetzung mit dem Polymerisat einer olefinisch ungesättigten
Mono- oder Dicarbonsäure
oder einem Derivat davon
Bei
den olefinisch ungesättigten
Mono- oder Dicarbonsäuren
handelt es sich vorzugsweise um α,β-ungesättigte Mono-
oder Dicarbonsäuren,
wie Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Itaconsäure,
Citraconsäure,
Maleinsäure
oder Fumarsäure.
Geeignete Derivate dieser Mono- oder Dicarbonsäuren sind solche, die mit dem
Cyclohexanol (I) zu Polyisobutyl-substituierten Cyclohexanestern
dieser Mono- oder Dicarbonsäuren
kondensierbar sind. Beispiele hierfür sind die Halogenide, die
gemischten oder symmetrischen Anhydride sowie Ester, insbesondere die
C1-C4-Alkylester
dieser Mono- oder Dicarbonsäuren.
Die Veresterung sowohl der monomeren als auch der polymeren Mono- oder Dicarbonsäuren erfolgt
nach üblichen
Verfahren des Standes der Technik, beispielsweise wie sie in Jerry
March, Advanced Organic Chemistry, 3. Auflage, John Wiley & Sons, S. 348
ff. beschrieben sind.
Die
Polymerisation der monomeren, mit dem erfindungsgemäßen Polyisobutyl-substituierten
Cyclohexanol (I) veresterten Mono- oder Dicarbonsäuren erfolgt
ebenfalls nach bekannten Verfahrendes Standes der Technik unter
Reaktionsbedingungen, wie sie für
die Polymerisation von olefinisch ungesättigten Mono- oder Dicarbonsäuren, z.B.
von Acrylsäuren
oder Acrylaten, üblich
sind und wie sie beispielsweise in EP-A-0839839 und in der darin zitierten Literatur
beschrieben sind, auf die im vollen Umfang Bezug genommen wird.
Bei
dem Polymerisat einer olefinisch ungesättigten Mono- oder Dicarbonsäure oder
dessen Derivat kann es sich sowohl um das Homopolymer als auch um
das Copolymer dieser Carbonsäure
oder ihres Derivats mit geeigneten Comonomeren handeln. Geeignete
Comonomere sind solche, die unter den üblichen Polymerisationsbedingungen
für olefinisch ungesättigte Mono-
oder Dicarbonsäuren
mit diesen copolymerisierbar sind. Beispiele hierfür sind Olefine, wie
Ethylen, Propylen, Butylen und dergleichen, Diene, wie 1,3-Butadien,
Vinylaromaten, wie Styrol oder α-Methylstyrol,
Vinylester, wie Vinylacetat, Vinylether und dergleichen. Auch hier
sind geeignete Derivate der Mono- oder
Dicarbonsäuren
solche, die wie zuvor beschrieben mit dem Cyclohexanol (I) zu Estern
kondensierbar sind.
(b) Umsetzung mit einem
Allylhalogenid und gegebenenfalls anschließende Polymerisation des gebildeten
Allylethers
Die
Umsetzung des erfindungsgemäßen Cyclohexanols
(I) mit einem Allylhalogenid erfolgt unter Reaktionsbedingungen
wie sie für
Veretherungen üblich
sind und wie sie beispielsweise in Organikum, VEB Deutscher Verlag
der Wissenschaften, 17. Auflage, Berlin, S. 196 ff. beschrieben
sind.
Der
dabei gebildete Allylether kann gewünschtenfalls polymerisiert
werden. Geeignete Polymerisationsbedingungen sind aus dem Stand
der Technik bekannt.
(c) Umsetzung mit einem
Alkylenoxid
Geeignete
Alkylenoxide sind insbesondere Ethylenoxid und 1,2-Propylenoxid.
Diese werden von der Hydroxygruppe des erfindungsgemäßen Cyclohexanols
(I) nukleophil angegriffen und reagieren zu Polyalkoxylaten, d.
h. zu Polyethergruppierungen mit Wiederholungseinheiten der Formel [AO] n-A-OH, worin A z.B. für 1,2-Ethylen oder 1,2-Propylen und n z.B. für eine Zahl
von 1 bis 100 steht. Geeignete Alkoxylierungsbedingungen sind aus
dem Stand der Technik bekannt und beispielsweise in EP-A-0277345 oder
WO 02/00599 und in der darin zitierten Literatur beschrieben, auf
die im vollen Umfang Bezug genommen wird.
(d) Umsetzung mit einem
Isocyanat, Diisocyanat oder Triisocyanat
Die
Umsetzung der erfindungsgemäßen Polyisobutyl-substituierten
Cyclohexanole (I) mit Isocyanaten der Formel Ra-N=C=O,
worin Ra für einen Alkyl- oder Arylrest
steht, führt
zu N-substituierten Carbamidsäureestern.
Von größerem Interesse
ist die Umsetzung mit Diisocyanaten oder Triisocyanaten, insbesondere
wenn es sich bei dem erfindungsgemäßen Cyclohexanol (I) um ein
bifunktionelles Produkt handelt, d. h. um eine Verbindung, in welcher der
Polyisobutylrest R1 wenigstens 2 Cyclohexanolgruppen
(I.a) trägt.
Diese Verbindungen sind, wie bereits erwähnt, dadurch erhältlich,
dass man ein wenigstens bifunktionell terminiertes Polyisobuten,
insbesondere ein Polyisobuten, das an wenigstens zwei Kettenenden
eine Halogenidfunktionalität
oder eine olefinische Doppelbindung besitzt, als Alkylierungsmittel
für Hydroxybenzole
verwendet. Die Umsetzung solcher wenigstens bifunktioneller Cyclohexanole
mit Di- oder Triisocyanaten führt
zur Bildung von Polyurethanen. Geeignete Reaktionsbedingungen für diese
Umsetzung entsprechen denjenigen, die aus dem Stand der Technik
für die
Urethan- oder Polyurethan-Herstellung bekannt sind und beispielsweise
in Organikum, 17. Auflage, VEB Verlag der Wissenschaften, Berlin,
S. 429 ff., beschrieben sind.
(e) Umsetzung mit einem
Kohlensäurederivat
oder mit gesättigten
oder aromatischen Dicarbonsäuren oder
Derivaten davon
Auch
diese Umsetzung erfolgt vorzugsweise mit wenigstens bifunktionellen
Cyclohexanolen (I), wie sie unter (d) beschrieben sind.
Geeignete
Kohlensäurederivate
sind insbesondere die Diester, insbesondere die Ester von C1-C4-Alkanolen, die
Monoester, wie Chlorameisensäure,
oder Phosgen.
Geeignete
Derivate von gesättigten
Dicarbonsäuren
oder aromatischen Carbonsäuren
entsprechenden denjenigen, die unter (a) genannt wurden. Beispiele
für geeignete
gesättigte
Dicarbonsäuren
sind Oxalsäure,
Malonsäure,
Bernsteinsäure, Adipinsäure und
dergleichen. Beispiele für
geeignete aromatische Dicarbonsäuren
sind Phthalsäure,
Isophthalsäure
und Terephthalsäure.
Die
Umsetzung der erfindungsgemäßen, insbesondere
wenigstens bifunktionellen Cyclohexanole (I) mit diesen Säuren oder
Derivaten davon erfolgt in der Regel unter Reaktionsbedingungen,
wie sie aus dem Stand der Technik für (Poly)Kondensationen bekannt
sind und beispielsweise in der unter (a) genannten Literatur zur
Esterbildung beschrieben sind.
(f) Umsetzung mit Ammoniak
oder Aminen NHRaRb, worin
Ra für
C1-C24-Alkyl steht
und Rb für
H oder C1-C24-Alkyl
steht
Polyisobutyl-substituierte
Cyclohexanole können
mit Ammoniak oder mit primären
oder sekundären
Aminen in die entsprechenden Polyisobutyl-substituierten Cyclohexylamine überführt werden. Geeignete
Verfahren sind beispielsweise in
DE 1543377 oder
NL 6401010 beschrieben,
auf die hiermit in vollem Umfang Bezug genommen wird. Dabei wird ähnlich wie
bei der Hydrierungsreaktion vorgegangen, wobei im Unterschied hierzu
natürlich
Ammoniak oder die genannten Amine eingesetzt werden. Die Aminierung
kann sowohl in Gegenwart als auch in Abwesenheit von Wasserstoff
durchgeführt werden.
Bevorzugt ist die Umsetzung in Gegenwart von Wasserstoff, um eine
Dehydrierung des Cyclohexanols zum Phenol zu vermeiden. Der Wasserstoffdruck
beträgt
dabei vorzugsweise 1 bis 100 bar, besonders bevorzugt 5 bis 50 bar
und insbesondere 10 bis 40 bar. Bezüglich geeigneter Lösungsmittel,
Katalysatoren, Katalysatormengen und Reaktionstemperaturen wird
auf die bei der Hydrierung gemachten Ausführungen verwiesen. Ammoniak
bzw. das Amin wird in einer Menge von 0,5 bis 200 mol, besonders bevorzugt
1 bis 100 Mol und insbesondere 3 bis 50 Mol, bezogen auf 1 Mol Hydroxyfunktionen,
die in der Cyclohexanolgruppe (I.a) des Polyisobutyl-substituierten
Cyclohexanols (I) enthalten sind, eingesetzt. Alternativ kann die
Aminierung gleichzeitig mit der Hydrierung des Hydroxybenzols (II)
erfolgen; die sukzessive Vorgehensweise ist jedoch bevorzugt.
Die
dabei erhaltenen Polyisobutyl-substituierten Cyclohexylamine können gewünschtenfalls weiteren
Derivatisierungen unterworfen werden.
So
können
sie beispielsweise mit einer olefinisch ungesättigten Mono- oder Dicarbonsäure oder einem
geeigneten Derivat davon, die wie in (a) definiert sind, zum entsprechenden
Amid umgesetzt werden. Dieses kann dann, wenn gewünscht, wie
unter (a) beschrieben polymerisiert werden. Alternativ kann das
Amin mit dem Polymerisat einer olefinisch ungesättigten Mono- oder Dicarbonsäure oder
einem Derivat davon zum entsprechenden polymeren Amid kondensiert
werden. Die Kondensation erfolgt geeigneterweise unter Reaktionsbedingungen
wie sie aus dem Stand der Technik für die Herstellung von Amiden
bekannt sind (siehe z.B. Jerry March, Advanced Organic Chemistry,
3. Auflage, John Wiley & Sons,
S. 370ff).
Außerdem können die
Cyclohexylamine, wie unter (c) beschrieben, mit einem Alkylenoxid
zum entsprechenden Alkylenoxy-substituierten Produkt umgesetzt werden.
Des
weiteren können
die Polyisobutyl-substituierten Cyclohexylamine analog zu (d) mit
Mono-, Di- oder Triisocyanaten zu N-substituierten Harnstoffderivaten
umgesetzt werden. Geeignete Reaktionsbedingungen sind beispielsweise
in Jerry March, Advanced Organic Chemistry, 3. Auflage, John Wiley & Sons, S. 802ff
beschrieben. Von besonderem Interesse ist die Umsetzung bifunktioneller
Cyclohexylamine, d.h. solcher Produkte, deren Polyisobutylrest zwei
Cyclohexylamingruppen trägt
und durch die Umsetzung bifunktioneller Cyclohexanole mit Aminen
oder Ammoniak erhältlich
ist, mit Di- oder
Triisocyanaten zu Polykondensationsprodukten.
Ferner
können
die Polyisobutyl-substituierten Cyclohexylamine analog zu (e) mit
einem Kohlensäurederivat,
wie Phosgen oder Chlorameisensäureestern
oder auch mit Urethanen beispielsweise zu Harnstoffderivaten oder
zu Carbamidsäureestern bzw.
(Poly)Urethanen kondensiert werden. Außerdem können die Cyclohexylamine mit
Di- oder Polycarbonsäuren
zu den entsprechenden Amiden kondensiert werden. Auch hier ist die
Umsetzung von bifunktionellen Cyclohexylaminen von besonderem Interesse.
Wenn
es sich bei den Cyclohexylaminen um bifunktionelle Cyclohexylamine
handelt, wie sie bei der Umsetzung von bifunktionellen Cyclohexanolen mit
Aminen bzw. Am moniak entstehen, und werden diese dann mit einem
wenigstens bifunktionellen Derivatisierungsmittel umgesetzt, beispielsweise
mit einer gesättigten,
ungesättigten
oder aromatischen Di- oder Polycarbonsäure oder Derivaten davon, mit
einem Kohlensäurederivat
oder mit einem Di- oder Triisocyanat, so können die Kondensationsprodukte
bei Wahl entsprechender Reaktionsbedingungen Oligomere, Polymere
oder vernetzte Polymere sein. Enthält das Derivatisierungsmittel
olefinisch ungesättigte Doppelbindungen,
so können
diese gewünschtenfalls
oligomerisiert oder polymerisiert werden, wodurch polymere Kondensationsprodukte
entstehen.
Schließlich ist
ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung die Verwendung
der erfindungsgemäßen Polyisobutyl-substituierten
Cyclohexanole (I) oder der vorstehend beschriebenen Funktionalisierungsprodukte
davon zur Oberflächenmodifikation
von organischem oder anorganischem Material, insbesondere als Hydrophiliermittel,
Lipophiliermittel, Korrosionsinhibitor, Reibungsminderer, Emulgator,
Dispergator, Haftvermittler, Bindemittel, Netzmittel oder Netzinhibitor.
Die Wahl von geeigneten Cyclohexanolen (I) oder Funktionalisierungsprodukten
richtet sich im Einzelnen nach dem jeweiligen Verwendungsweck und
Anwendungsmedium und kann vom Fachmann im Einzelfall bestimmt werden.
Für die Oberflächenmodifikation
mit den erfindungsgemäßen Cyclohexanolen
(I) oder Funktionalisierungsprodukten geeignete organische Materialien
sind beispielsweise Kunststoffe, insbesondere Polyolefine, wie Polyethylen,
Polypropylen, Polyisobuten und Polyisopren, und Polyaromaten, wie
Polystyrol, außerdem
Copolymere und Gemische davon, wobei die Kunststoffe vorzugsweise
in Form von Folien oder Formkörpern
vorliegen; Cellulose, beispielsweise in Form von Papier oder Karton;
Textilien aus natürlichen
oder synthetischen Fasern; Leder; Holz; Mineralölprodukte, wie Brennstoffe,
Kraftstoffe oder Schmierstoffe; und Additive für derartige Mineralölprodukte,
wie Schmierfähigkeitsverbesserer
und Kaltfließverbesserer.
Geeignete anorganische Materialien sind beispielsweise anorganische
Pigmente, Metall, Glas und basische anorganische Materialien, wie
Zement, Gips oder Calciumcarbonat.
Unter
Oberflächenmodifikation
soll im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Veränderung
der Grenzflächeneigenschaften
der mit den erfindungsgemäßen Cyclohexanolen
(I) oder Funktionalisierungsprodukten versetzten Medien verstanden
werden. Dabei versteht man unter Grenzflächen (Phasengrenzflächen) Flächen, die
zwei nicht mischbare Phasen voneinander trennen (Gas-flüssig, Gas-fest, flüssig-fest,
flüssig-flüssig, fest-fest).
Dazu zählt
die Kleb-, Haft- oder Dichtewirkung, die Flexibilität, Kratz-
oder Bruchfestigkeit, die Benetzbarkeit und die Benetzungsfähigkeit,
Gleiteigenschaften, Reibekraft, Korrodierbarkeit, Anfärbbarkeit,
Bedruckbarkeit und Gaspermeabilität der Anwendungsmedien. Entsprechend
werden die erfindungsgemäßen Cyclohexanole
(I) oder Funktionalisierungsprodukte vorzugsweise als Hydrophiliermittel,
Lipophiliermittel (Hydrophobiermittel), Korrosionsinhibitor, Reibungsminderer, Emulgator,
Dispergator, Haftvermittler, Bindemittel, Netzmittel, Netzinhibitor,
Fluchtmittel oder Druckfarbenzusatz verwendet.
Vorzugsweise
werden die erfindungsgemäßen Cyclohexanole
(I) und insbesondere deren Funktionalisierungsprodukte, vor allem
die Polyacrylate, Polyurethane und Polyester, in Anstrichmitteln,
insbesondere in Lacken, weiterhin in Klebstoffen und Dichtungsmassen
eingesetzt.
Unter
Anstrichmitteln (Anstrichstoffen) versteht man nach DIN 55945 einen
flüssigen
bis pastösen
Beschichtungsstoff, der aufgebaut ist aus Bindemitteln, Farbmitteln
(Pigmenten oder Farbstoffen), Lösungs-
oder Dispergiermitteln sowie gegebenenfalls Füllstoffen, Trockenstoffen (Sikkativen),
Weichmachern und anderen Additiven. Sie dienen zum Schutz des jeweiligen
Untergrundes vor Nässe, Schmutz,
Korrosion, Feuer u.a., aber auch zur Verschönerung. Anstrichmittel werden
durch Streichen, Rollen, Spritzen, Tauchen oder Gießen aufgetragen und
passen sich in flüssigem
Zustand der Oberfläche des
Untergrundes an. Nach Trocknung bildet sich ein fester Anstrich.
Zu den Anstrichmitteln gehören
beispielsweise Lacke. Lacke sind nach DIN 55945 Beschich tungsstoffe
auf der Basis von organischen Lösungsmitteln.
Sie sind flüssige
oder pulverförmig-feste
Substanzen, die in dünner
Schicht auf Gegenstände
aufgetragen wer den und einen haftenden festen Film bilden. Hauptkomponenten
sind Bindemittel, Lösungsmittel
(außer
bei pulverförmigem
Lack), Pigmente (außer
bei Klarlack), gegebenenfalls Füllstoffe und
Lackhilfsmittel.
Telechele
Cyclohexanole (I), d.h. solche mit wenigstens 2 Cyclohexanolgruppen
(I.a), und auch deren Umsetzungsprodukte mit Ammoniak oder primären/sekundären Aminen
sind wertvolle Makromere, die für
den Aufbau von Netzwerken eingesetzt werden können (vergleiche z.B. Ivan,
Kennedy, „Carbocationic
Macromolecular Engineering",
Hanser Publishers 1992, Seiten 167 ff). Ein weiterer Gegenstand
der Erfindung ist daher die Verwendung von Polyisobutyl-substituierten
Cyclohexanolen der Formel (I), worin der Rest R1 durch
wenigstens einen weiteren Cyclohexanolrest der Formel (I.a) wie
vorstehend beschrieben substituiert ist, oder von Funktionalisierungsprodukten
davon mit Ammoniak oder Aminen NHRaRb, worin Ra für C1-C24-Alkyl steht
und Rb für
H oder C1-C24-Alkyl
steht, zum Aufbau von Netzwerken.
Die
vorliegende Erfindung wird durch die nachfolgenden, nicht einschränkenden
Beispiele veranschaulicht.