Immunglobuline
(Igs, Antikörper)
sind als Proteine von Y-förmiger
Struktur z.B. auf der Oberfläche
von B-Zellen bekannt, die als Antwort auf einen Antigenstimulus
wie ein Bakterium, Virus, Parasit oder ein transplantiertes Organ,
ins Blut, die Lymphe und andere Körperflüssigkeiten abgegeben werden. Sie
neutralisieren das entsprechende Antigen, indem sie spezifisch daran
binden. 1 zeigt, wie
nach heutigem Erkenntnisstand ein Antikörper strukturell aus variablen
(1a) und konstanten (1b) Regionen aufgebaut ist. Innerhalb jeder
variablen Region gibt es drei hypervariable Bereiche (1f). In diesen
hypervariablen Bereichen liegen Aminosäuren, die zur Antigenbindung
beitragen, so dass sie auch als komplementaritätsbestimmende Regionen (complementary determining
region, CDR) bezeichnet werden.
Um
eine ausreichende Menge an Antikörper zu
gewinnen, werden üblicherweise
Mäuse durch eine
Injektion des entsprechenden Antigens immunisiert, um spezifische
B-Zellen zu erhalten. B-Zellen eingeschläferter Mäuse werden dann mit Myelom-Zellen
fusioniert, um eine Hybridom-Zellinie zu generieren, die in der
Lage ist, für
eine unbegrenzte Zeitspanne monoklonale Antikörper zu sezernieren. Die so
gewonnenen Antikörper
haben jedoch murine Sequenzen, die eine nachteilige humane Anti-Maus-Immunantwort
im Organismus von Patienten auslösen.
Der therapeutische Nutzen von monoklonalen Mausantikörpern ist
somit begrenzt. Um dieses Problem zu lösen, werden so genannte humanisierte Antikörper hergestellt,
indem man Regionen der Mausantikörper,
die für
die Antigenspezifität
unwesentlich sind, durch ein humanes Gegenstück ersetzt. Humanisierungsprotokolle
zum Erreichen dieses Ziels wurden in jüngster Zeit publiziert. Das
US Patent 5,585,089 offenbart zum Beispiel, wie eine Übertragung
der Bindungsstelle (CDRs) eines Mausantikörpers auf einen humanen Antikörper erfolgen
kann sowie, wie Aminosäuresubstitutionen
in die Gerüstregionen
des Mausantikörpers
zur Bildung des humanisierten Antikörpers eingeführt werden.
Im klinischen Einsatz zeigten diese humanisierten Antikörper durchweg
eine minimale humane Anti-Maus-Reaktion und wurden erfolgreich als
therapeutische Wirkstoffe gegen verschiedene Krankheiten eingesetzt.
Traditionell sind diese Krankheiten Infektionskrankheiten, wie zum
Beispiel Infektionen durch das Respiratory Syncytial Virus (RSV).
Neuerdings werden Antikörper
vermehrt in der Therapie zahlreicher anderer Erkrankungen eingesetzt,
einschließlich
Autoimmunerkrankungen und bösartiger Krebsformen
wie metastasenbildender Brustkrebs, nicht-Hodgkins Lymphom, chronische
Lymphozytenleukämie
und akute Myeloidleukämie.
Auch ein prophylaktischer Einsatz gegen Organabstoßung oder Blutgerinnung
während
einer Angioplastie war möglich.
Trotz der Fülle
an positiven Daten über
humanisierte Antikörper
sind verbliebene murine Sequenzen und nachteilige Wirkungen nach
wie vor vorhanden. Daher ist es wünschenswert, vollständig humane
Antikörper
herzustellen, die keinerlei nicht-humane Sequenzen enthalten.
Tatsächlich wurde
beschrieben, dass durch die Immunisierung transgener Mäuse, die
humane Immunglobulin-Gene besaßen,
vollständig
humane Antikörper
zu erhalten sind. Bedauerlicherweise bildet der relativ begrenzte
genetische Spielraum, den eine transgene Maus bietet, ein erhebliches
Hindernis, allen humanen Immunglobulin-Keimzellgene zu erfassen.
Wie bereits von Jakobovits (Curr Opin Biotechnol 6:561, 1995) diskutiert,
ist der Austausch in der leichten Kette auf humane κ Keimzellgene
beschränkt
und ein gesamtes humanes Repertoire schwerer zu erreichen. Trotz
bestehender Grenzen stellt dieses besondere, wenn auch beschränkte Werkzeug
eine attraktive Lösung
für die
Herstellung kompletter humaner monoklonaler Antikörper dar.
So offenbart z.B. WO 01/14424 einen CD152-spezifischen Antikörper, der
mit Hilfe eines humanen κ-Keimzellgens
gewonnen wurde.
Die
vorliegende Erfindung ist eine Substantiierung und Fortsetzung der
US Patentanmeldung Nr. 10/866 120, die am 22. Juni 2004 eingereicht
wurde, welche eine Verbesserung der Technologie der „ortsgerichteten
in vitro Immunisierung" („sitedirected
in vitro immunization",
Chin et al. Immunol. 81:428, 1994; Eur. J. Immunol. 25:657, 1995)
darstellt, die der Erfinder ersann und entwickelte. Techniken der ortsgerichteten
in vitro Immunisierung sind in vitro Verfahren zur Stimulation humaner
Lymphozyten, um eine Antikörperreaktion
auf ein Protein-Antigen durch die Verwendung eines Bruchstückes eines
interessierenden Proteins auszulösen
und dem Fachmann bekannt. Beispielsweise gelang es Zafiropoulos
et al. (J Immunol Methods. 200:181, 1997), die Präparation,
Charakterisierung und Verwendung der Technologie zu wiederholen,
die der Erfinder beschrieb. Durch die Verwendung einer eher unbegrenzten
genetischen Kombination und somit einer Diversität, die humanen Lymphozyten
aus verschiedenen Individuen inhärent
ist, konnten neue Strukturen identifiziert werden. Die Neuheit lässt sich
beispielsweise durch den Umstand veranschaulichen, dass ein bedeutendes λ-Keimzelllinien-Gen
identifiziert werden konnte, was ein extrem schwieriges, wenn nicht
im Grunde unmögliches
Unterfangen wäre,
wenn ein wie oben beschriebenes transgenes Tier verwendet würde.
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine wirkungsvolle, Strukturinformation
humanen Ursprungs zur Herstellung humaner Antikörper gegen CD152 bereitzustellen,
die nicht mit unerwünschten Reaktionen,
wie einer humanen Anti-Maus-Reaktion oder allergischen Reaktionen
einhergeht.
Um
diese Aufgabe zu lösen,
umfaßt
das Verfahren der vorliegenden Erfindung zur Herstellung humaner
Antikörper
folgende Schritte: (a) Stimulieren humaner Lymphozyten mit CD152
Immunogenen in vitro; (b) Identifizieren von und optional Screenen (Durchmustern)
auf humane(n) Lymphozyten, die Antikörper produzieren, welche CD152
erkennen können,
und (c) Bestimmung der Sequenzdaten klonierter Lymphozyten.
Das
Diagramm in 1 zeigt die Primärstruktur
eines IgG-Antikörpers,
wobei dieser aus zwei schweren und zwei leichten Polypeptidketten
besteht. Ungewöhnliche
Diversitätseigenschaften
sind teilweise auf das Vorhandensein von variablen und konstanten
Regionen auf der gleichen individuellen Polypeptidkette zurückzuführen. Des
Weiteren ist die Antigenbindungsstelle, welche an ein Epitop bindet und
das Charakteristikum eines Antikörpers
ausmacht, eine Tasche, die von gefalteten variablen Regionen der
schweren (VH) und leichten (VL) Ketten gebildet wird. Eine Sequenzanalyse
der konstanten Regionen zeigte, dass alle Antikörper eine von zwei Formen der
L-Kette besitzen, nämlich κ oder λ. Jeder Antikörper hat
zwei identische κ-Ketten
oder zwei identische λ-Ketten.
Demgegenüber
wurden fünf
verschieden H-Ketten beschrieben: μ, δ, γ, β und ε.
Auf
der anderen Seite sind Ig-Gene in einzelne Abschnitte segmentiert
und können
zufällig
zusammengespleißt
werden. Beispielsweise werden bei humanen Igs Genabschnitte, die
für Ig
kodieren, H-, κ-
und λ-Ketten
auf den Chromosomen 14, 2 bzw. 22 gefunden. Ig-Genabschnitte sind
jedoch im Säugetiergenom
nicht zufällig
gestreut sondern in Gruppen von variablen (V), mannigfaltigen (diversity,
D), angrenzenden (joining, J) und konstanten (constant, C) Exons
angeordnet (2). Die variablen Regionen eines
Antikörperproteins,
die zur Antigenbindung beitragen, werden von den Spleißprodukten
der Keimbahngenabschnitte V, (D) und J kodiert, wobei V die wichtigste
Rolle spielt. Es ist weitgehend akzeptiert, dass die Keimbahngene
der schweren Ketten als VH1 bis VH7 klassifiziert werden, während die Keimbahngene
der leichten Ketten als κ bis λ klassifiziert
werden.
Unter
physiologischen Bedingungen treten Mutationen vor allem in den so
genannten hypervariablen CDR-Regionen auf, die im Wesentlichen vom V-Keimbahngenabschnitt
kodiert werden. Mutationen treten auch in den Gerüstregionen
(framework regions, FRs) auf, die einzelne CDR-Regionen flankieren,
wenn auch weniger häufig.
Während
des Fortschreitens der Immunantwort stellt diese „somatische
Hypermutation" sicher,
dass die durchschnittliche Affinität der gebildeten Antikörper zum
Antigen zunimmt (Affinitätsreifung).
Die Idee der vorliegenden Erfindung ist es, die Beschaffenheit der
humanen Ig-Keimbahnstrukturen für
anti-CD152 Antikörper
zu verwerten, indem die gerichteten in vitro Immunisierungstechniken
eingesetzt werden.
Nach
der Sequenzierung von VHneu und VLneu wurde eine Homologiesuche durchgeführt, um
VHneu und VLneu mit
allen verschiedenen Säuger-V-Genen in einer
großen
GenBank Datenbank (National Center for Biotechnology Information;
NCBI, Washington, D.C., USA) zu vergleichen, und um andere homologe Proteine
zu finden, deren Datenbank-Sequenzen die beste Entsprechung oder
höchste
Homologie besaßen.
Eine Homologiesuche wurde im Internet mit dem Programm BLAST (Basic
Local Alignment Search Tool) des NCBI durchgeführt.
Die
resultierenden neuen Antikörpersequenzen,
die von humanen Keimbahngenen abgeleitet sind, sind Aminosäuresequenzen
von VH (VHneu, SEQ ID NO: 1) und VL (VLneu SEQ ID NO: 2). Wie 3 und 4 zeigen,
sind VH und VL höchstwahrscheinlich
von den humanen Keimbahngenen VH3 bzw. Vλ abgeleitet und besitzen die
höchste
Homologie zu diesen. Beim Vergleich der VHneu-Daten mit
den verfügbaren
Ig-Sequenzen kommen wir zu dem Schluss, dass VHneu (SEQ
ID NO: 1) mit einer Allelform des humanen VH3 Keimbahnabschnitts
assoziiert sein könnte.
Die Identität
mit den Genen der Hinterlegungsnummer (accession number) AB019439,
VH3-30 und VH33 beträgt
89,8% (88/98, 3). Alignments zeigten auch
eine Homologie von VLneu (SEQ ID NO: 2)
zu bestehenden humanen Vλ-Keimbahngenen.
Dabei wurde ein Wert einer 92,13%igen Ähnlichkeit zu Genen der Hinterlegungsnummer
BAC01778, 578058 und CAA38313 ermittelt (4). Eine
hohe Ähnlichkeit
zu zugänglichen V-Keimbahngenen
humanen, jedoch nicht anderen Ursprungs ist zugleich ein Nachweis
für einen
vollständig
humanen Antikörper.
Neben
dem humanen Ursprung, der durch den Homologiealgorithmus bestätigt wurde,
zeigen VHneu und VLneu eine
spezifische Bindung an rekombinantes humanes CD152 (5).
Darüber
hinaus bewirken Antikörper,
die derartige neue Strukturen umfassen, eine spezifische Bindung
an aktivierte humane periphere T-Zellen, wenn die Expression von CD152
erhöht
worden ist (6).
Die
vorliegende Erfindung umfasst Antikörper mit Aminosäuresequenzen
der schweren Kette, die in einigen Ausführungsformen eine Sequenzidentität von beispielsweise
mehr als 70%, 75%, 80%, 85%, 90% oder 95% mit der Sequenz von SEQ
ID NO: 1 aufweisen. Sie umfasst ferner Antikörper mit Aminosäuresequenzen
der leichten Kette, die in einigen Ausführungsformen eine Sequenzidentität von beispielsweise
mehr als 70%, 75%, 80%, 85%, 90% oder 95% mit der Sequenz von SEQ
ID NO: 2 aufweisen. Die vorliegende Erfindung umfasst ferner alle Antikörperfragmente,
die von den vollständigen
erfindungsgemäßen Antikörpern gewonnen
werden können,
und die Bindungsaktivität
gegen CTLA-4 zeigen. Beispiele solcher Fragmente sind Fab-Fragmente, (Fab,)2-Fragmente, Fv-Fragmente,
die dem Fachmann wohlbekannt sind und beispielsweise proteolytisch
aus den intakten Antikörpern
gewonnen werden können.
Derartige Antikörperfragmente
können ebenfalls
rekombinant z.B. in E. coli oder Hefezellen hergestellt werden.
Beispiele für
rekombinant hergestellte Antikörperfragmente,
die dem Fachmann ebenfalls wohlbekannt sind, sind Fv-Fragmente, Fab-Fragmente,
single chain Fv-Fragmente (scFv-Fragmente), oder Diabodies, um nur
einige zu nennen.
Antikörper der
vorliegenden Erfindung können
in einer Ausführungsform
als Antagonisten humaner CD 152 (CTLA4)-Rezeptoren verwendet werden.
In dieser Ausführungsform
blockieren sie die Signaltransduktion dieser Rezeptoren, wie bereits
in US Patenten 6,051,277, 5,855,887 und 5,811,097 beschrieben wurde.
CD152-Rezeptoren sind hemmend an der Regulation der Immunantwort
durch periphere T-Zellen beteiligt. Die Signaltransduktion dieser
CD152-Rezeptoren scheint unter anderem die klonale Ausstattung von
T-Zellen mit hochaffinene T-Zellrezeptoren zu begrenzen. Es ist
bekannt, dass ein Blockieren von CD152-Rezeptoren durch Antikörper die
Abstoßung
einer Reihe immunogener übertragbarer
Tumorzelllinien auslöst,
einschließlich
kolorektaler Karzinom-, renaler Karzinom-, Lymphom- und Fibrosarkom-Zelllinien.
Daher können
die Antikörper
der vorliegenden Erfindung zur Behandlung von Tumorerkrankungen
eingesetzt werden. Beispiele für
Tumorerkrankungen, die behandelt werden können, sind Lungenkrebs, Darmkrebs,
Magenkrebs, Knochenkrebs, Hautkrebs, Gebärmutterkrebs, Eierstockkrebs,
Knochenmarkkrebs, Speiseröhrenkrebs, Kehlkopfkrebs,
Leberkrebs, Brustkrebs, Hodenkrebs oder Prostatakrebs. Die Behandlung
vorstehend genannter Tumorerkrankungen mit Hilfe von Antikörpern, die
an CD152 binden, ist beispielsweise in der internationalen Patentanmeldung
WO 2005/003298 beschrieben.
In
einer weiteren Ausführungsform
können Antikörper der
vorliegenden Erfindung zur Behandlung von Autoimmunkrankheiten eingesetzt
werden. Entsprechende Ausführungsformen
sind z.B. in der US Patentanmeldung 2002/0086014 beschrieben. Beispiele
für Autoimmunkrankheiten,
die behandelt werden können,
sind Multiple Sklerose, Myasthenia Gravis, Morbus Crohn, Morbus
Basedow, Rheuma, Colitis ulcerosa, Myositis, Sarkoidose, Lupus erythematodes,
Sjögren
Syndrom, Cogan-Syndrom
oder Guillain-Barré-Syndrom.
In
einer anderen Ausführungsform
können Antikörper der
vorliegenden Erfindung in der Therapie von Infektionskrankheiten
verwendet werden. Diese Ausführungsform
wird als besonders nützlich bei
der Behandlung von Infektionskrankheiten angesehen, gegen die herkömmliche
Impfstoffe zur Zeit keinen oder keinen vollständigen Schutz bieten. Hierzu
zählen
z.B. HIV, Hepatitis, Malaria, Influenza, Herpes, Leishmania oder
Giardia. Die Behandlung der genannten und weiterer Infektionskrankheiten
sind in oben genannter Patentanmeldung WO 2005/003298 beschrieben.
1 ist
eine schematische Darstellung der wohlbekannten Ig-Struktur.
2 ist
eine Genkarte der schweren Ketten humaner Igs.
3 zeigt
ein Alignment von VHneu (SEQ ID NO: 1) mit
bekannten VH-Keimbahnsequenzen mit den höchsten Homologien.
4 zeigt
ein Alignment von VLneu (SEQ ID NO: 2) mit
bekannten VL-Keimbahnsequenzen mit den höchsten Homologien.
5 repräsentiert
ELISA-Reaktivitätsprofile
eines Antikörpers,
der die neuen Strukturen enthält.
Die Probe wurde aufeinanderfolgend zehnfach verdünnt und für die Beurteilung der Spezifität verwendet.
6 ist
eine bildliche Darstellung der Ergebnisse einer Durchflußzytometrieanalyse
von CD3+-T-Zellen, die CD152 exprimieren.
In
den Figuren verwendete Symbole
- 11: variabler Region
- 12: leichte Kette
- 13: konstanter Region
- 14: schwere Kette
- 15: hypervariabler Region
- 17: Disulfidbrücke
- 20: leichte Kette Kappa (κ)
- 22: leichte Kette Lambda (λ)
- 24: schwere Kette
- 30: FR1 von VH
- 31: CDR1 von VH
- 32: FR2 von VH
- 33: CDR2 von VH
- 34: FR3 von VH
- 1~98: Aminosäuresequenz
von VH
- *: Aminosäureübereinstimmung
des neuen Gens
- 40: FR1 von VL
- 41: CDR1 von VL
- 42: FR2 von VL
- 43: CDR2 von VL
- 44: FR3 von VL
- 1~89: Aminosäuresequenz
von VL
- –:
Aminosäuredeletion
im neuen Gen
- •:
humanes CD 152
- ⧠: monoklonaler Maus-IgG2a
- ⟡: Rinderserumalbumin
- Tetanustoxoid
(Tetanusimpfstoff)
- 60: Markierung ruhender CD3+-T-Zellen
mit Hilfe eines Isotyp-entsprechenden, aber irrelevanten IgG sowie
eines FITC-markierten zweiten Antikörpes
- 62: Markierung ruhender CD3+-T-Zellen
mit Hilfe eines Antikörpers,
der aus den neuen Strukturen bestand, sowie eines FITC-markierten
zweiten Antikörpers
- 64: Markierung aktivierter CD3+-T-Zellen
mit Hilfe eines Isotyp- entsprechenden, aber irrelevanten IgG sowie
eines FITC-markierten zweiten Antikörpers
- 66: Markierung aktivierter CD3+-T-Zellen
mit Hilfe eines Antikörpers,
der aus den neuen Strukturen bestand, sowie eines FITC-markierten
zweiten Antikörpers
Die
vorliegende Erfindung stellt Informationen zur Herstellung vollständig humaner
Antikörper bereit,
die CD152 als das spezifische Antigen erkennen. Zu diesem Zweck
werden Lymphozyten aus nativen humanen Spendern in vitro mit dem
CD152 Immunogen immunisiert. Zellen, die Antikörper gegen das Antigen bilden,
werden identifiziert, selektiert und sequenziert.
Diese
Erfindung schließt
auch pharmazeutische Zusammensetzungen ein, die als aktiven Bestandteil
einen oder mehrere Antikörper
oder Fragmente davon enthalten, ggf. in Kombination mit einem pharmazeutisch
akzeptablen Träger
oder Hilfsstoffen. Bei der Herstellung der Zusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung wird in der Regel der aktive Bestandteil/
Antikörper/
das Fragment davon mit einem Hilfsstoff gemischt oder in einem solchen Träger eingeschlossen.
Der Träger
kann die Form einer Kapsel, Portionspackung, Papier oder eines anderen
Behältnisses
haben. Wenn der pharmazeutisch akzeptable Hilfsstoff als Streckmittel
dient, kann er auch ein festes, halb-festes oder flüssiges Material sein,
das als Vehikel, Träger
oder Medium für
den aktiven Bestandteil fungiert. Die Zusammensetzungen können somit
die Form von Lösungen,
(insbesondere sterilen Injektionslösungen), Tabletten, Pillen,
Puder, Bonbons, Duftkissen, Kapseln, Elixieren, Suspensionen, Emulsionen,
Sirup, Aerosolen (in fester Form oder in einem flüssigen Medium),
Salben oder Zäpfchen
annehmen. Salben können
zum Beispiel zu bis zu 10 Gewichtsprozent eines Antikörper enthalten, Kapseln
Weich- oder Hartgelatinekapseln sein und beispielsweise Puder steril
verpackt sein.
Zur
Durchführung
eines ELISA wurden in einem ersten Schritt Mikrotiterplatten über Nacht
bei Raumtemperatur mit einem der folgenden Proteine abgesättigt: 1)
ein rekombinantes humanes CD 152 (CTLA-4)-Maus-Ig-Fusionsprotein,
das von BHK Zellen exprimiert worden war (Ancell Corporation, Bayport,
MN), in einer Konzentration von 1 μg/ml; 2) ein monoklonaler muriner
IgG2a (Ancell) in einer Konzentration von 1 μg/ml; 3) Rinderserumalbumin
(Sigma) in einer Konzentration von 10 μg/Vertiefung; oder 4) Tetanustoxoid
(Tetanusimpfstoff, TT, ADImmune Corporation, Taichung, Taiwan) in
einer Konzentration von 10 μg/Vertiefung.
Zellkultur-Überstände wurden
auf das gewünschte
Niveau in 10 mM Natriumphosphat, pH 8,0 verdünnt, das 0,5 M Natriumchlorid und
0,1% Tween-20 enthielt. Die abgesättigten Mikrotiterplatten wurden
mit den verdünnten
Zellkultur-Überständen inkubiert
und gewaschen. Anschließend
wurden sie mit Peroxidase-markierten Ziegen-Antikörpern inkubiert, die gegen
humane IgG gerichtet waren (Zymed Laboratories, So. San Francisco,
CA). Durch die Zugabe von 100 μl
des chromogenen Substrates ortho- Phenyldiamin
(OPD) wurde die Detektionsreaktion gestartet. Die Reaktion wurde nach
30 Min. durch Zugabe von 1 M Schwefelsäure beendet und die Absorbtion
bei 490 nm gemessen. Es wurden EBV-infizierte Lymphoblastoide Zellen identifiziert,
die vermutlich anti-CD152-Antikörper
sezernierten, und durch begrenzte Verdünnung kloniert. Wie in 5 gezeigt,
reagierte der identifizierte Antikörper spezifisch mit CD152,
jedoch nicht Antigenen, die nicht damit verwandt sind, wie z.B.
murines IgG2a, Rinderserumalbumin oder Tetanustoxoid.