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Die
Erfindung betrifft eine Handhabungsvorrichtung, die insbesondere
zum Positionieren eines Testkopfs an einer Prüfeinrichtung dient. Die Handhabungsvorrichtung
ist mit Positionierungsmitteln versehen, durch die der Testkopf
im Raum positionierbar ist und die ein Auflager bilden. Zudem ist
die Handhabungsvorrichtung mit einer Halterung versehen, die mit
den Positionierungsmitteln verbunden ist und an welcher der Testkopf
befestigbar ist. Die Halterung ist mit einer Platte verbunden, die
zumindest einen ersten Abstützpunkt
aufweist. Die Platte ist an dem ersten Abstützpunkt um eine erste Achse schwenkbar
gelagert.
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Eine
Handhabungsvorrichtung oder Manipulator zum Positionieren eines
Testkopfs verfügt üblicherweise über mehrere
Translations- und Rotationsfreiheitsgrade und ist insofern geeignet,
den Testkopf exakt im Raum zu positionieren. Anwendung findet eine
solche Handhabungsvorrichtung daher in der Regel bei der Prüfung von
elektronischen Bauelementen, wie beispielsweise integrierte Schaltungen (IC)
oder Wafer. Um die Funktionsfähigkeit
der elektronischen Bauelemente testen zu können, ist es erforderlich,
den verhältnismässig schweren
Testkopf präzise
an eine Prüfeinrichtung
heranzufahren. Die Prüfeinrichtung,
beispielsweise ein sogenannter Devicehandler oder Waferprober, stellt
die durch den Testkopf zu prüfenden
elektronischen Bauelemente bereit. Ein unverfälschtes Messergebnis bei der
Prüfung
der elektronischen Bauelemente setzt ein genaues Andocken des Testkopfs
an der Prüfeinrichtung
voraus. Aus diesem Grund ist eine präzise und leicht gängige Verstellung
der den Testkopf positionierenden Handhabungsvorrichtung unerlässlich.
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Die
DE 101 32 489 A1 beschreibt
eine Handhabungsvorrichtung, die sich durch eine exakt wiederholbare
Bewegung des Testkopfs auszeichnet. Dies ist vornehmlich darauf
zurückzuführen, dass
die Handhabungsvorrichtung mit den Testkopf im Raum positionierenden
Positionierungsmitteln versehen ist, die in einer horizontalen Ebene
schwenkbare Gelenkarme aufweisen. Die Gelenkarme sind mit in horizontaler
Richtung verfahrbaren Schlitten gekoppelt, so dass sich eine beliebige
Bewegung des Testkopfs in eine Translationsbewegung der Schlitten
und eine Rotationsbewegung der Gelenkarme aufteilen lässt. Auf
diese Weise ergibt sich eine reproduzierbare Verstellung der Positionierungsmittel,
die eine zuverlässige
Positionierung des Testkopfs sicherstellt.
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Weiterhin
beschreibt die
DE 40
07 011 C2 eine Handhabungsvorrichtung, die mit einen Testkopf im
Raum positionierenden Doppelgelenkarmen versehen ist. Die Doppelgelenkarme
sind an einem ersten Ende gelenkig mit einer den Testkopf befestigenden
Halterung verbunden. An einem zweiten Ende sind die Doppelgelenkarme
gelenkig mit einem Schwenkarm verbunden, der um eine sich in vertikaler
Richtung erstreckende Achse geschwenkt werden kann. Der Schwenkarm
ist an einer Säule
angeordnet, die es ermöglicht,
den Schwenkarm zudem in vertikaler Richtung linear zu verstellen.
Wenngleich die bekannte Handhabungsvorrichtung auf. Grund der überlagerbaren
Rotationsbewegungen des Schwenkarms und der Doppelgelenkarme über eine mannigfaltige
Verstellbarkeit in horizontaler Richtung verfügt, ist eine reproduzierbare
Verstellung nur mit einem verhältnismässig grossen
Aufwand möglich.
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Eine
Handhabungsvorrichtung, die zum Positionieren eines Testkopfs dient
und mit einer eine Bewegungseinheit aufweisenden Halterung versehen
ist, wird in der WO 03/089834 A2 beschrieben. Die Bewegungseinheit
ermöglicht es,
einen an der Halterung befestigten Testkopf eine In/Out-Bewegung
entlang einer ersten Achse, eine Tumble-Bewegung um eine zu der
ersten Achse orthogonalen zweiten Achse und eine Theta-Bewegung
um eine sowohl zu der ersten Achse als auch zu der zweiten Achse
orthogonalen dritten Achse durchführen zu lassen. Die Bewegungseinheit
weist zu diesem Zweck einen Gleitarm auf, der die horizontale Bewegung
entlang der ersten Achse durchführt.
Die Bewegungseinheit weist zudem Mitnehmer auf, die in einer gekrümmten Nut
geführt
sind, um die Tumble-Bewegung um die zweite Achse zu ermöglichen.
Darüber hinaus
weist die Bewegungseinheit einen Arm auf, der drehbar an einem Lager
gelagert ist und auf diese Weise die Theta-Bewegung um die dritte Achse gewährleistet.
Die Handhabungsvorrichtung ist überdies
mit Arretierungsmitteln versehen, die es ermöglichen, die Bewegungseinheit
in drei Freiheitsgraden zu arretieren.
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Darüber hinaus
offenbart die WO 02/24400 A2 eine Halterung für einen Testkopf, die es ermöglicht,
den Testkopf zu nivellieren. Die Halterung weist zu diesem Zweck
einen verschiebbar angeordneten Schlitten auf, durch den die relative
Lage von Testkopf und Halterung veränderbar ist.
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Neben
der für
eine reproduzierbare Verstellung erforderlichen Präzision der
Positionierungsmittel hat es sich als zweckmässig erwiesen, die Position
des Testkopfs beim Andocken an eine Prüfeinrichtung durch ein manuelles
Hin- und Herbewegen
zu korrigieren. Eine derartige Korrektur der Position des Testkopfs,
die das Andocken erleichtert, erfordert eine gewisse Nachgiebigkeit
der Positionierungsmittel oder der Halterung.
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Eine
Handhabungsvorrichtung zum Positionieren eines Testkopfs, die mit
einer Halterung für den
Testkopf versehen ist, die eine gewisse Nachgiebigkeit erzeugt,
wird in der WO 2004/070400 A1 beschrieben. Die Halterung kann mittels
eines oberen Gelenkarms und eines unteren Gelenkarms an einer Lagerplatte
schwenkbar gelagert sein. Die Nachgiebigkeit der Halterung wird
durch eine Verstelleinheit erzeugt, die mit Federelementen ver sehen
ist. Die Federelemente sind so angeordnet, dass die Halterung entgegen
der Wirkung einer Rückstellkraft
relativ zu der Lagerplatte verstellt werden kann.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Handhabungsvorrichtung
dahingehend weiterzubilden, dass sich einerseits eine präzise Verstellung
und andererseits eine gewisse Nachgiebigkeit erzielen lassen.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Handhabungsvorrichtung mit den Merkmalen
gemäss
Anspruch 1, 2 oder 3 gelöst.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung werden in den Ansprüchen 4 bis 14
definiert.
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Die
erfindungsgemässe
Handhabungsvorrichtung beruht auf der Erkenntnis, den ersten Abstützpunkt
bewegbar anzuordnen, und zwar derart, dass sich der erste Abstützpunkt
entgegen der Wirkung einer Rückstellkraft
zwischen einer Ausgangsstellung und einer Endstellung relativ zu
dem Auflager bewegen lässt.
Der Abstützpunkt
stellt auf diese Weise ein bewegbares Stützgelenk dar, das eine gewisse
Nachgiebigkeit der Platte gegenüber
dem Auflager ermöglicht.
Trotz der durch die Relativbewegung von Abstützpunkt und Auflager hervorgerufenen
Nachgiebigkeit oder Compliance ist eine präzise Verstellung des Testkopfs
sichergestellt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Abstützpunkt
entgegen der Wirkung einer Rückstellkraft
zwischen einer Ausgangsstellung und einer Endstellung bewegbar ist. Die
Rückstellkraft
wirkt somit der Relativbewegung von Abstützpunkt und Auflager entgegen.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemässen Handhabungsvorrichtung
verläuft
die erste Achse horizontal. Der Abstützpunkt ist in diesem Fall
zweckmässigerweise
in einer vertikalen oder schrägen,
das heißt
zumindest eine vertikale Komponente aufweisenden Richtung relativ
zu dem Auflager bewegbar, so dass die Relativbewegung von Abstützpunkt
und Auflager eine Tumble-Bewegung des Testkopfs ermöglicht.
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Die
Platte der erfindungsgemäßen Handhabungsvorrichtung
weist einen zweiten Abstützpunkt auf,
der im Abstand zu dem ersten Abstützpunkt angeordnet ist. Die
Platte ist an dem zweiten Abstützpunkt
um eine zweite Achse, die parallel zu der ersten Achse verläuft, schwenkbar
gelagert. Der zweite Abstützpunkt
stellt auf diese Weise ebenfalls ein Stützgelenk dar, das dazu beiträgt, den
in der Regel vergleichsweise schweren Testkopf zuverlässig abzustützen. Bevorzugt
ist auch der zweite Abstützpunkt
als bewegbares Stützgelenk
ausgestaltet, in dem der zweite Abstützpunkt entgegen der Wirkung einer
Rückstellkraft
zwischen einer Ausgangsstellung und einer Endstellung relativ zu
dem Auflager bewegbar ist.
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Vor
allem dann, wenn die erste Achse horizontal verläuft, hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, wenn das Auflager einen oberen Auflagerbereich, an dem
sich der erste Abstützpunkt
abstützt,
und einen unteren Auflagerbereich, an dem sich der zweite Abstützpunkt
abstützt,
aufweist. Der obere Auflagerbereich ist zweckmässigerweise mit einer oberen
Stützfläche versehen,
die sich in einem ersten Winkel zu der Vertikalen erstreckt. Alternativ
oder zusätzlich kann
auch der untere Auflagerbereich eine untere Stützfläche aufweisen, die sich in
einem zweiten Winkel zu der Vertikalen erstreckt. Vorteilhafterweise sind
der erste Winkel und der zweite Winkel zwar entgegengesetzt orientiert,
haben aber das gleiche Winkelmass, so dass die sich auf den Stützflächen abstützenden
Abstützpunkte
bei einer Bewegung von der Ausgangsstellung in die Endstellung und
zurück annähernd einem
Kreisbogen folgen, der eine rotatorische Tumble-Bewegung des Testkopfs
gewährleistet.
Das Winkelmass beträgt
in diesem Fall zweckmässigerweise
zwischen 0° und
25°. In
diesen Zusammenhang hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den oberen
Auflagerbereich und den unteren Auflagerbereich als separate Bauteile
auszugestalten, so dass sich eine modulare Bauweise ergibt, die
es ermöglicht,
durch Auswechseln der Auflagerbereiche die Neigung der Stützfläche an den
jeweiligen Anwendungsfall anzupassen.
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Als
besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, an der oberen Stützfläche eine
Linearführung
für den
ersten Abstützpunkt
anzuordnen und/oder an der unteren Stützfläche eine Linearführung für den zweiten
Abstützpunkt
anzuordnen. Die Linearführung gewährleistet
eine präzise
Relativbewegung von Abstützpunkt
und Auflager. Darüber
hinaus bietet die Linearführung
den Vorteil, dass auftretende Querkräfte und Momente aufgenommen
werden.
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Weiterhin
können
der erste Abstützpunkt
mit einer Stützrolle,
die an der oberen Stützfläche abgestützt ist,
und/oder der zweite Abstützpunkt
mit einer Stützrolle,
die an der unteren Stützfläche abgestützt ist,
versehen sein. Die Stützrolle
nimmt zwar im Unterschied zu einer Linearführung keine Querkräfte und
Momente auf, trägt
aber zu einer vergleichsweise einfachen und kostengünstigen
Herstellung bei.
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Des
weiteren kann an dem oberen Auflagerbereich und/oder an dem unteren
Auflagerbereich ein Gelenkarm angeordnet sein. Der Gelenkarm ist an
einem ersten Ende um eine dritte Achse, die parallel zu der ersten
Achse oder der zweiten Achse verläuft, schwenkbar gelagert und
an einem zweiten Ende gelenkig mit dem ersten Abstützpunkt
oder dem zweiten Abstützpunkt
verbunden. Der Gelenkarm ermöglicht
auf diese Weise eine Relativbewegung zwischen dem Abstützpunkt
und dem Auflager.
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In
Abhängigkeit
vom jeweiligen Anwendungsfall kann es zweckmässig sein, den ersten Abstützpunkt
und den zweiten Abstützpunkt
durch unterschiedliche Mittel bewegbar an dem Auflager abzustützen. So
können
zum Beispiel der obere Abstützpunkt
durch einen Gelenkarm und der untere Abstützpunkt durch ein Linearlager
oder eine Stützrolle
an dem Auflager abgestützt
werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemässen Handhabungsvorrichtung ist
eine Verstellvorrichtung vorgesehen, durch welche die Ausgangsstellung
veränderbar
ist. Die Veränderung
der Ausgangsstellung ermöglicht
es, die Platte und damit den Testkopf zu nivellieren, wodurch sich
ein betriebssicheres Andocken des Testkopfs an beispielsweise eine
Prüfeinrichtung
erreichen lässt.
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Die
Verstellvorrichtung umfasst bevorzugt eine Spindel, die in einem
Spindellager ortsfest gelagert ist, ein Gehäuse, in dem eine mit der Spindel
verbundene Spindelmutter verschiebbar geführt ist, ein erstes Federelement,
das die Spindelmutter in einer ersten axialen Richtung beaufschlagt,
und ein zweites Federelement, das die Spindelmutter in einer zweiten
axialen Richtung, die entgegen der ersten axialen Richtung orientiert
ist, beaufschlagt. Das Gehäuse
ist gelenkig mit dem ersten Abstützpunkt
oder dem zweiten Abstützpunkt
verbunden. Die in dem Gehäuse
angeordneten Federelemente stützen
sich an der zwar durch die Spindel verstellbaren, aber ansonsten
ortsfesten Spindelmutter ab und rufen auf diese Weise die Rückstellkraft
hervor, die einer Bewegung des Abstützpunkts von der Ausgangsstellung
in die Endstellung entgegenwirkt. Die entgegengesetzte Orientierung
von erstem Federelement und zweitem Federelement gewährleistet,
dass der Abstützpunkt
um die Ausgangsstellung pendelt und demnach sowohl eine oberhalb
als auch eine unterhalb der Ausgangsstellung befindliche Endstellung einnehmen
kann. Ist das Federelement beispielsweise als Schraubendruckfeder
ausgestaltet, dann wird im ersteren Fall das erste Federelement
und im letzteren Fall das zweite Federelement auf Druck beansprucht.
Die gelenkige Verbindung des Gehäuses
mit einem der Abstützpunkte
stellt sicher, dass bei einer Relativbewegung von Platte und Auflager
die Position des Gehäuses
in Bezug auf die Schraubenmutter verändert und damit die Rückstellkraft
durch das erste Federelement oder das zweite Federelement hervorgerufen
wird.
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Das
Gehäuse
muss nicht zwangsläufig
unmittelbar mit einem der Abstützpunkte
verbunden sein, sondern kann in Abhängigkeit vom jeweiligen Anwendungsfall
auch an anderer Stelle gelenkig mit der Platte verbunden sein. Um
auf vergleichsweise einfache Weise eine gelenkige Verbindung zu
erreichen, ist das Gehäuse
vorteilhafterweise mit einer Lagerbuchse versehen, die es ermöglicht,
die erste Achse oder die zweite Achse aufzunehmen.
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Weiterhin
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Gehäuse mit
einem Langloch versehen ist und die Spindelmutter einen Vorsprung
aufweist, der in das Langloch eingreift. Der in dem Langloch geführte Vorsprung
gewährleistet
eine drehfeste Anordnung der Spindelmutter, so dass die Spindelmut ter bei
einer Drehung der Spindel in axialer Richtung der Spindel verschoben
wird. Die Länge
des Langlochs bestimmt die Strecke, um welche die Spindelmutter in
dem Gehäuse
verschiebbar ist.
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Bevorzugt
sind das erste Federelement und/oder das zweite Federelement vorgespannt.
Aufgrund der Vorspannung ist sichergestellt, dass eine Relativbewegung
von Abstützpunkt
und Auflager nur dann eintritt, wenn an der Platte eine die Vorspannung übersteigende
Kraft angreift. Die sich aufgrund der Relativbewegung von Abstützpunkt
und Auflager ergebende Nachgiebigkeit steht auf diese Weise einer
präzisen
Verstellung des Testkopfs nicht entgegen.
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Vorteilhaft
ist ferner, das Spindellager an dem Auflager zu befestigen, wodurch
sich eine definierte Lage der Spindel und damit der Spindelmutter in
Bezug auf das Auflager erreichen lässt. Vor allem dann, wenn sich
die obere Stützfläche oder
die untere Stützfläche nicht
in axialer Richtung der Spindel erstreckt, hat es sich als zweckmässig erwiesen,
das Spindellager um eine orthogonal zu der ersten axialen Richtung
der Spindel verlaufenden Schwenkachse schwenkbar an dem Auflager
anzuordnen. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass das Gehäuse und damit
die Spindel der Bewegung des Abstützpunkts nicht entgegensteht.
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Um
auf einfache Weise die Spindelmutter in axialer Richtung der Spindel
zu verschieben, ist die Spindel zweckmässigerweise von einer Kurbel
oder von einem Motor antreibbar.
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Einzelheiten
und weitere Vorteile der erfindungsgemässen Handhabungsvorrichtung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele.
In den die Ausführungsbeispiele
lediglich schematisch darstellenden Zeichnungen veranschaulichen
im einzelnen:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer Handhabungsvorrichtung, an der ein
Testkopf angeordnet ist;
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2 eine
Seitenansicht der Handhabungsvorrichtung gemäss 1;
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3 eine
perspektivische Ansicht einer mit Abstützpunkten versehenen Platte
und eines Auflagers in einer ersten Ausführungsform;
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4 eine
Seitenansicht einer Verstellvorrichtung;
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5 einen
Schnitt gemäss
der Linie V-V in 4;
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6 eine
Seitenansicht der Platte und des Auflagers, das die Abstützpunkte
in einer oberen Endstellung zeigt;
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7 eine
Seitenansicht gemäss 6,
die die Abstützpunkte
in einer Ausgangsstellung zeigt;
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8 eine
Seitenansicht gemäss 6,
die die Abstützpunkte
in einer unteren Endstellung zeigt;
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9 eine
Seitenansicht der Platte und des Auflagers in einer zweiten Ausführungsform;
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10 eine
Seitenansicht der Platte und des Auflagers in einer dritten Ausführungsform;
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11 eine
Seitenansicht der Platte und des Auflagers in einer vierten Ausführungsform
und
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12 eine
perspektivische Ansicht der Platte und des Auflagers gemäss 11.
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Die
in
1 dargestellte Handhabungsvorrichtung dient zum
Positionieren eines Testkopfs
80 an einer nicht dargestellten
Prüfeinrichtung
für elektronische
Bauelemente, wie zum Beispiel integrierte Schaltungen oder Wafer.
Zu diesem Zweck weist die Handhabungsvorrichtung eine Halterung
30 auf,
an welcher der Testkopf
80 befestigt ist. Darüber hinaus ist
die Handhabungsvorrichtung mit Positionierungsmitteln versehen,
die mit der Halterung
30 verbunden sind und die unter anderem
eine sich in vertikaler Richtung erstreckende Säule
20 und einen Vertikalschlitten
22 aufweisen.
Der Vertikalschlitten
22 lässt sich auf zwei parallel
zueinander verlaufenden Füh rungsschienen
21,
die an der Säule
20 angeordnet sind,
in der vertikalen Richtung linear bewegen und kann zu diesem Zweck
von Antriebsmitteln angetrieben sein. Mittels eines Feststellhebels
kann der Vertikalschlitten
22 in einer vorgegebenen Stellung
an der Säule
20 arretiert
werden. Darüber
hinaus können
an dem Vertikalschlitten
22 weitere Positionierungsmittel,
zum Beispiel ein Horizontalschlitten oder in einer horizontalen
Ebene schwenkbare Gelenkarme, angeordnet sein, wie es beispielsweise
aus der
DE 101 32
489 A1 bekannt ist.
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Wie
1 ferner
zu erkennen gibt, ist die Säule
20 an
einem Untergestell
10 angeordnet. Das Untergestell
10 weist
zwei horizontal verlaufende Tragbalken
11 auf, die von
zwei Traversen
12, die sich orthogonal zu den Tragbalken
11 erstrecken,
abgestützt
werden. Um eine ausreichende Standfestigkeit der Handhabungsvorrichtung
auch bei einem unebenen Boden sicherzustellen, können die Tragbalken
11 und
die Traversen
12 auf nicht dargestellten, höhenverstellbaren
Tellerfüssen
gelagert sein. Das Untergestell kann ferner mit einer Drehplatte
versehen sein, die eine Drehung der Säule
20 um eine vertikale
Achse ermöglicht,
wie es ebenfalls aus der
DE 101
32 489 A1 bekannt ist.
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Wie
insbesondere 2 zu erkennen gibt, ist die
Halterung 30 mit einer Platte 50 verbunden, die sich
an einem Auflager 40 abstützt, das zumindest mittelbar
mit dem Vertikalschlitten 22 verbunden ist. Die Platte 50 weist
einen ersten Abstützpunkt 51 und einen
im Abstand zu diesem angeordneten zweiten Abstützpunkt 52 auf. An
dem ersten Abstützpunkt 51 ist
die Platte 50 um eine erste Achse 53, die horizontal
verläuft,
schwenkbar gelagert. Die Platte 50 ist ferner an dem zweiten
Abstützpunkt 52 um
eine zweite Achse 54, die ebenfalls horizontal verläuft, schwenkbar
gelagert. Die Abstützpunkte 51, 52 stellen
demzufolge jeweils ein Stützgelenk
dar, das die Platte 50 an dem Auflager 40 abstützt.
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Das
Auflager 40 weist einen oberen Auflagerbereich 41,
an dem sich der ersten Abstützpunkt 51 abstützt, und
einen unteren Auflagerbereich 43, an dem sich der zweite
Abstützpunkt 52 abstützt, auf. Der
obere Auflagerbereich 41 weist in einem ersten Ausführungsbeispiel
eine obere Stützfläche 42 auf, die
sich in einem Winkel α zu
der Vertikalen erstreckt. Der unter Auflagerbereich 43 weist
eine untere Stützfläche 44 auf,
die sich in einem Winkel β zu
der Vertikalen erstreckt. Wie 2 zu erkennen
gibt, sind der Winkel α und
der Winkel β zwar
entgegengesetzt orientiert, weisen aber das gleiche Winkelmass auf, das
im vorliegenden Fall ca. 15° beträgt. Sowohl
an der oberen Stützfläche 42 als
auch an der unteren Stützfläche 44 ist
jeweils eine Linearführung 45 angeordnet,
durch welche die Abstützpunkte 51, 52 entlang
der Stützflächen 42, 44 verschieblich
gelagert werden. Die Abstützpunkte 51, 52 können auf
diese Weise relativ zu dem Auflager 40 bewegt werden.
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Weiterhin
ist an dem Auflager 40 eine Verstellvorrichtung 60 angeordnet.
Wie insbesondere die 3 bis 5 zu erkennen
geben, weist die Verstellvorrichtung 60 eine Spindel 61 auf,
die in einem Spindellager 62 ortsfest gelagert ist und
von einer Kurbel 63 angetrieben werden kann. Die Verstellvorrichtung 60 weist
zudem ein zylindrisches Gehäuse 64 auf,
das an einer Stirnseite mit einer Öffnung 65 versehen
ist, durch die sich die Spindel 61 erstreckt. In dem Gehäuse 64 ist
eine mit der Spindel 61 verbundene Spindelmutter 70 verschiebbar
geführt.
Die Spindelmutter 70 ist zu diesem Zweck mit einem Vorsprung 71 versehen,
der in ein Langloch 68 des Gehäuses 64 eingreift.
Die Verstellvorrichtung 60 weist überdies Federelemente 72, 73 auf,
die als Schraubendruckfeder ausgestaltet sind. Das Federelement 72 stützt sich
an einer die Öffnung 65 umgebenden Anlagefläche 66 ab
und beaufschlagt die Spindelmutter 70 in einer ersten axialen
Richtung R1. Das Federelement 73 stützt sich
an einer Anlagefläche 67 ab
und beaufschlagt die Spindelmutter 70 in einer zweiten
axialen Richtung R2, die entgegengesetzt der
ersten axialen Richtung R1 orientiert ist.
Die Federelemente 72, 73 sind vorgespannt.
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Das
Gehäuse 64 ist
ferner mit einer Lagerbuchse 69 versehen, in der die Achse 54 gelagert
ist, wie insbesondere aus 3 ersichtlich
ist. Das Gehäuse 64 ist
auf diese Weise gelenkig mit dem Abstützpunkt 52 verbunden.
Darüber
hinaus ist das Spindellager 62 gelenkig mit dem Auflager 40 verbunden,
und zwar derart, dass das Spindellager 62 um eine zu der
axialen Richtung R1 oder R2 orthogonal
verlaufenden Schwenkachse 74 schwenkbar ist. Die gelenkige
Verbindung des Gehäuses 64 mit
dem Abstützpunkt 52 und
damit der Platte 50 hat zur Folge, dass bei einer Relativbewegung
von Platte 50 und Auflager 40, die zu einer Tumble-Bewegung
des Testkopfs 80 führt,
die Abstützpunkte 51, 52 entgegen
der Wirkung einer von den Federelementen 72, 73 hervorgerufenen
Rückstellkraft
zwischen einer Ausgangsstellung I und einer Endstellung II, III
bewegbar sind, wie die 6 bis 8 zu erkennen geben.
Die maximale Endstellung II, III, welche die Abstützpunkte 51, 52 einnehmen
können,
wird durch die Grösse
des Langlochs 68 vorgegeben, wie insbesondere aus 4 ersichtlich
ist. Denn der obere Rand und der untere Rand des Langlochs 68 stellen jeweils
einen Anschlag für
den Vorsprung 71 dar, der eine fortgesetzte Relativbewegung
von Gehäuse 64 und
Spindelmutter 70 in der ersten axialen Richtung R1 oder der zweiten axialen Richtung R2 unterbindet. Aufgrund der Kopplung des
Gehäuses 40 mit
der Platte 50 wird auf diese Weise auch die Relativbewegung
von Platte 50 und Auflager 40 gestoppt.
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Die
Ausgangsstellung I hängt
von der relativen Lage der Spindelmutter 70 zu dem Auflager 40 ab.
Die Spindel 61 ermöglicht
es, diese relative Lage zu verändern.
Mittels der Verstellvorrichtung 60 kann daher die Ausgangsstellung
I verändert
werden, um beispielsweise den Testkopf 80 zu nivellieren.
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Die
in den 9 bis 12 gezeigten Ausführungsformen
unterscheiden sich von der zuvor beschriebenen Handhabungsvorrichtung
vornehmlich in der Art, wie die Abstützpunkte 51, 52 bewegbar an
dem Auflager 40 angeordnet sind. Die in 9 gezeigte
Ausführungsform
ist mit einem an dem oberen Auflagerbereich 41 angeordneten
Gelenkarm 46 versehen, der an einem ers ten Ende 47 um
eine Achse 49, die parallel zu der Achse 53 verläuft, schwenkbar
gelagert ist und an einem zweiten Ende 48 gelenkig mit
dem Abstützpunkt 51 verbunden
ist. Im Unterschied zu der Linearführung 45, die eine
geradlinige Führung
der Abstützpunkte 51, 52 bewirkt,
ermöglicht
der Gelenkarm 46, dass der Abstützpunkt 51 einer gekrümmten Bewegungsbahn
folgt.
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Bei
der in 10 dargestellten Ausführungsform
erstreckt sich die untere Stützfläche 44 in
vertikaler Richtung, das heisst der Winkel β beträgt 0°. In diesem Fall ist es nicht
erforderlich, das Spindellager 62 schwenkbar an dem Auflager 40 anzuordnen,
da das Gehäuse 64 ausschliesslich
in vertikaler Richtung bewegt wird.
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Die
in den 11 und 12 gezeigte
Ausführungsform
weist eine Stützrolle 55 auf,
die an der unteren Stützfläche 44 abgestützt ist,
um auf diese Weise den bewegbaren Abstützpunkt 52 zu bilden.
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Die
zuvor beschriebenen Ausführungsformen
einer Handhabungsvorrichtung haben gemein, dass einerseits eine
präzise
Verstellung des Testkopfs 80 gewährleistet ist und andererseits
eine gewisse Nachgiebigkeit, die das Andocken des Testkopfs 80 an
beispielsweise eine Prüfeinrichtung
erleichtert, vorhanden ist. Grund hierfür ist, dass die Abstützpunkte 51, 52 relativ
zu dem Auflager 40 bewegbar sind, so dass die Platte 50 gekippt
und der Testkopf 80 auf diese Weise eine Tumble-Bewegung durchführen kann.
Die sich aufgrund der Relativbewegung von Platte 50 und
Auflager 40 ergebende Nachgiebigkeit lässt sich durch Vorspannen der
Federelemente 72, 73 variieren und damit an den
jeweiligen Anwendungsfall anpassen. Die Vorspannung stellt zugleich
sicher, dass die Relativbewegung von Platte 50 und Auflager 40 entgegen
der von den Federelementen 72, 73 hervorgerufenen
Rückstellkraft nur
bei einer an der Platte 50 angreifenden Kraft möglich ist,
welche die Vorspannung übersteigt,
so dass trotz der Nachgiebigkeit eine präzise Verstellung des Testkopfs 80 gewährleistet
ist. Nicht zuletzt ermöglicht
die Ver stellvorrichtung 60, die Ausgangsstellung I, um
die die Abstützpunkte 51, 52 entgegen der
Wirkung der von den Federelementen 72, 73 hervorgerufenen
Rückstellkraft
pendeln, zu verändern, um
auf diese Weise den Testkopf 80 zu nivellieren.
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- 10
- Untergestell
- 11
- Tragbalken
- 12
- Traverse
- 20
- Säule
- 21
- Führungsschiene
- 22
- Vertikalschlitten
- 30
- Halterung
- 40
- Auflager
- 41
- oberer
Auflagerbereich
- 42
- obere
Stützfläche
- 43
- unterer
Auflagerbereich
- 44
- untere
Stützfläche
- 45
- Linearführung
- 46
- Gelenkarm
- 47
- erstes
Ende
- 48
- zweites
Ende
- 49
- dritte
Achse
- 50
- Platte
- 51
- erster
Abstützpunkt
- 52
- zweiter
Abstützpunkt
- 53
- erste
Achse
- 54
- zweite
Achse
- 55
- Stützrolle
- 60
- Verstellvorrichtung
- 61
- Spindel
- 62
- Spindellager
- 63
- Kurbel
- 64
- Gehäuse
- 65
- Öffnung
- 66
- Anlagefläche
- 67
- Anlagefläche
- 68
- Langloch
- 69
- Lagerbuchse
- 70
- Spindelmutter
- 71
- Vorsprung
- 72
- erstes
Federelement
- 73
- zweites
Federelement
- 74
- Schwenkachse
- 80
- Testkopf
- I
- Ausgangsstellung
- II
- Endstellung
- III
- Endstellung
- R1
- erste
axiale Richtung
- R2
- zweite
axiale Richtung
- S
- Schwerpunkt
- α
- erster
Winkel
- β
- zweiter
Winkel