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Die
Erfindung betrifft eine Handhabungsvorrichtung, die insbesondere
zum Positionieren eines Testkopfs an einer Prüfeinrichtung dient und mit
einem Positionierungsmittel versehen ist, durch das der Testkopf
im Raum positionierbar ist. Die Handhabungsvorrichtung ist ferner
mit einer Halterung versehen, an welcher der Testkopf befestigbar
ist und die mit dem Positionierungsmittel verbunden ist. Die Erfindung
bezieht sich ferner auf ein Nachgiebigkeitsmodul, das insbesondere
für eine
solche Handhabungsvorrichtung Anwendung findet.
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Eine
Handhabungsvorrichtung oder Manipulator zum Positionieren eines
Messkopfs verfügt üblicherweise über mehrere
Translations- und Rotationsfreiheitsgrade, die es ermöglichen,
den Testkopf exakt im Raum zu positionieren. Anwendung findet eine solche
Handhabungsvorrichtung daher in der Regel bei der Prüfung von
elektronischen Bauelementen, wie beispielsweise integrierte Schaltungen
(IC) oder Wafer. Um die Funktionsfähigkeit oder Qualität der elektronischen
Bauelemente testen zu können,
ist es erforderlich, den verhältnismäßig schweren
Testkopf präzise
an eine Prüfeinrichtung
heranzufahren. Die Prüfeinrichtung,
beispielsweise ein so genannter Handler, stellt die durch den Testkopf
zu prüfenden elektronischen
Bauelemente bereit. Ein unverfälschtes
Messergebnis bei der Prüfung
der elektronischen Bauelemente setzt ein genaues Andocken des Testkopfs
an der Prüfeinrich tung
voraus. Aus diesem Grund ist eine präzise und leichtgängige Verstellung der
den Testkopf positionierenden Handhabungsvorrichtung unerlässlich.
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Eine
Handhabungsvorrichtung, die sich durch eine exakt wiederholbare
Bewegung des Testkopfs auszeichnet, wird in der
DE 101 32 489 B4 beschrieben.
Die Handhabungsvorrichtung weist ein den Testkopf im Raum positionierendes
Positionierungsmittel auf, das in einer horizontalen Ebene schwenkbare
Gelenkarme aufweist. Die Gelenkarme sind mit in horizontaler Richtung
verfahrbaren Schlitten gekoppelt, so dass sich eine beliebige Bewegung des
Testkopfs in eine Translationsbewegung der Schlitten und eine Rotationsbewegung
der Gelenkarme aufteilen lässt.
Auf diese Weise ergibt sich eine reproduzierbare Verstellung des
Positionierungsmittels, die eine zuverlässige Positionierung des Testkopfs
sicherstellt.
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Neben
der für
eine reproduzierbare Verstellung erforderlichen Präzision des
Positionierungsmittels hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die Position
des Testkopfs beim Andocken an eine Prüfeinrichtung durch ein geringfügiges Hin-
und Herbewegen zu korrigieren. Eine derartige Korrektur der Position des
Testkopfs, die das Andocken erleichtert, erfordert eine gewisse
Nachgiebigkeit des Positionierungsmittels oder der Halterung.
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Eine
Handhabungsvorrichtung, die eine solche Nachgiebigkeit oder Compliance
ermöglicht,
wird in der
DE
10 2004 008 487 B4 beschrieben. Die Handhabungsvorrichtung
weist ein Nachgiebigkeitsmodul auf, mittels dem eine bewegbar gelagerte
Befestigungsplatte sich entgegen der Wirkung einer Rückstellkraft
zwischen einer Ausgangsstellung und einer Endstellung hin- und herbewegen lässt, um
der Befestigungsplatte eine gewisse Nachgiebigkeit zu verleihen.
Die durch ein Federelement hervorgerufene Rückstellkraft bewirkt, dass
trotz der Nachgiebigkeit der beispielsweise den Testkopf hal tenden
Befestigungsplatte eine präzise
und reproduzierbare Bewegung des Testkopfs gewährleistet ist.
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Das
Nachgiebigkeitsmodul weist ein Gehäuse auf, in dem eine durch
das Federelement in einer axialen Richtung beaufschlagte Innenhülse verschiebbar
gelagert ist. Das Nachgiebigkeitsmodul weist ferner einen mit einem
Gewindeabschnitt versehenen Bolzen auf, der in ein Innengewinde
der Innenhülse
eingreift. Der Bolzen hat einen Kopf, der die Innenhülse entgegen
der Wirkung des Federelements in dem Gehäuse positioniert und einen
Anschlag in axialer Richtung bildet. Die Innenhülse weist ein freies Ende auf,
das an die Befestigungsplatte angrenzt. Wird die Befestigungsplatte
von einer Ausgangsstellung in eine Endstellung bewegt, so wird die
Innenhülse
entgegen der Wirkung des Federelements in axialer Richtung verschoben,
wodurch die Rückstellkraft
hervorgerufen wird, die gewährleistet,
dass die Befestigungsplatte von der Endstellung selbsttätig in die
Ausgangsstellung zurückkehrt.
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Das
Nachgiebigkeitsmodul der bekannten Handhabungsvorrichtung wirkt
in einer Richtung. Um eine bidirektionale Nachgiebigkeit zu erreichen,
ist es demzufolge erforderlich, zwei Nachgiebigkeitsmodule gegensinnig
an der Befestigungsplatte angreifen zu lassen.
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Weiterhin
ist aus der
DE
10 2005 019 564 A1 eine Handhabungsvorrichtung zum Positionieren
eines Testkopfs bekannt, die eine Halterung aufweist, an welcher
der Testkopf befestigbar ist. Die Halterung ist mit einer Platte
verbunden, die zumindest einen ersten Abstützpunkt aufweist. Die Platte
ist an dem Abstützpunkt
um eine Achse schwenkbar gelagert. Um einerseits eine präzise Verstellung
und andererseits eine gewisse Nachgiebigkeit zu erzielen, kann der
Abstützpunkt
entgegen der Wirkung einer Rückstellkraft
zwischen einer Ausgangsstellung und einer Endstellung relativ zu
dem Auflager bewegt werden.
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Darüber hinaus
ist es aus der
DE 34
07 551 C2 bekannt, bei einer Anordnung zum automatischen Fügen von
Teilen in Werkstücke
einen Zentralkörper vorzusehen,
der in Axialführungen
von Gleithülsen verschiebbar
ist. Die Gleithülsen
weisen Kopfstücke auf,
die in Lagerringen schwenkbar gelagert sind. Die Lagerringe sind
durch Axiallager schwimmend und spielfrei in einem Gehäuse angeordnet.
Die zwei Pendellager in dem Gehäuse
bildenden Axialführungen
werden durch eine Druckfeder beaufschlagt, welche die axiale Lagerluft
der Pendellager beseitigt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Handhabungsvorrichtung
zu schaffen, bei der sich eine bidirektionale Nachgiebigkeit auf
einfache Weise erreichen lässt.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Handhabungsvorrichtung gemäß Anspruch
1 und ein Nachgiebigkeitsmodul gemäß Anspruch 20 gelöst. Bevorzugte
Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Handhabungsvorrichtung
werden in den Ansprüchen 2
bis 19 definiert.
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Die
erfindungsgemäße Handhabungsvorrichtung
beruht auf der Erkenntnis, eine bidirektionale Nachgiebigkeit durch
ein einziges Nachgiebigkeitsmodul zu erreichen, das mit der Befestigungsplatte
gekoppelt ist und ein Gehäuse,
eine Achse, zwei Gleithülsen
und ein Federelement umfasst. Das Gehäuse ist mit der Befestigungsplatte
verbunden, die an dem Positionierungsmittel oder der Halterung angeordnet
sein kann. Die Gleithülsen
sind zwischen zwei Anschlägen
verschiebbar auf der sich in einer axialen Richtung in dem Gehäuse erstreckenden Achse
angeordnet. Das Federelement ist zwischen den relativ zu dem Gehäuse bewegbaren
Gleithülsen angeordnet
und beaufschlagt diese in der axialen Richtung. Das Nachgiebigkeitsmodul
ermöglicht
es, die Befestigungsplatte entgegen der Wirkung einer durch das
Federelement hervorgerufenen Rückstellkraft
zwischen sowohl einer Ausgangsstellung und einer ersten Endstellung
als auch der Ausgangsstellung und einer zweiten Endstellung zu bewegen
und damit die bidirektionale Nachgiebigkeit zu schaffen.
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Dies
ist darauf zurückzuführen, dass
in der Ausgangsstellung die Gleithülsen durch das zweckmäßigerweise
als Druckfeder ausgestaltete Federelement gegen die Anschläge gedrückt werden.
Wird die Befestigungsplatte von der Ausgangsstellung in eine der
Endstellungen bewegt, dann wird das mit der Befestigungsplatte verbundene
Gehäuse über die
in Bewegungsrichtung vordere Gleithülse geschoben und zugleich
die in Bewegungsrichtung hintere Gleithülse in Richtung auf die vordere
Gleithülse bewegt.
Das zwischen den Gleithülsen
eingespannte Federelement wird dabei zusammengedrückt. Wird die
Befestigungsplatte von der diese in die Endstellung bewegenden und
beispielsweise manuell erzeugten Kraft entlastet, dann kehrt die
hintere Gleithülse
und das Gehäuse
sowie die mit dem Gehäuse verbundene
Befestigungsplatte aufgrund der durch das Zusammendrücken des
Federelements hervorgerufenen Rückstellkraft
selbsttätig
in die Ausgangsstellung zurück.
Wird die Befestigungsplatte in die andere Endstellung bewegt, dann
wird das Gehäuse über die
bislang hintere und nun in Bewegungsrichtung vordere Gleithülse geschoben
und zugleich die bislang vordere und nun hintere Gleithülse in Richtung
auf die nun vordere Gleithülse
bewegt. Das zwischen den Gleithülsen
eingespannte Federelement wird aufgrund der Bewegung der hinteren
Gleithülse in
Richtung auf die an dem Anschlag anliegende und damit feststehende
vordere Gleithülse
zusammengedrückt
und erzeugt damit die Rückstellkraft,
durch welche die Befestigungsplatte selbsttätig in die Ausgangsstellung
zurückkehren
kann.
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Bevorzugt
ist das Gehäuse
durch wenigstens einen Gehäusedeckel
verschlossen. Der vorzugsweise an einer Stirnseite des Gehäuses lösbar befestigte
Gehäusedeckel
ist zweckmäßigerweise mit
einer Öffnung
versehen, durch die sich die Achse hindurch erstreckt. Die lösbare Befestigung
des Gehäusedeckels
ermöglicht
es, auf einfache Weise die Gleithülsen in dem Gehäuse anzuordnen.
Der Gehäusedeckel
dient bei der Bewegung von der Ausgangsstellung in die Endstellung
als Mitnehmer, der sicherstellt, dass die in Bewegungsrichtung hintere Gleithülse zusammen
mit dem Gehäuse
bewegt wird. Je nach Anwendungsfall kann die Funktion des Mitnehmers
auch durch einen Absatz des Gehäuses verwirklicht
werden.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, wenn wenigstens eine der Gleithülsen, vorzugsweise
beide Gleithülsen,
mit einem Absatz versehen ist, an dem das Federelement abgestützt ist.
Der Absatz ermöglicht
ein zuverlässiges
Einspannen des Federelements zwischen den Gleithülsen. Darüber hinaus kann der Absatz
einen Anschlag bilden, an dem die beiden Gleithülsen in der Endstellung aneinanderstoßen, um
zu vermeiden, dass das Federelement übermäßig zusammengedrückt wird.
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Bevorzugt
ist wenigstens eine der Gleithülsen,
vorzugsweise beide Gleithülsen,
mit einer Gleitfläche
versehen, die an dem Gehäuse
abgestützt
ist. Die Gleitfläche
stellt eine reibungsarme Relativbewegung von Gleithülse und
Gehäuse
sicher. In diesem Zusammenhang hat es sich ferner als zweckmä ßig erwiesen,
die Achse mit einem Gleitabschnitt zu versehen, auf dem die Gleithülsen verschiebbar
angeordnet sind.
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Bevorzugt
ist die Achse mit einem Ansatz versehen, der den ersten Anschlag
bildet. Der Ansatz weist zweckmäßigerweise
einen Durchmesser auf, der geringer ist als der Durchmesser der Öffnung des Gehäusedeckels.
Auf diese Weise ist sichergestellt, dass bei der Bewegung von der
Ausgangsstellung in die Endstellung das Gehäuse über den Anschlag hinaus bewegt
werden kann.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Handhabungsvorrichtung
ist die Achse mit einem ersten Gewindeabschnitt versehen, auf dem
eine Einstellmutter angeordnet ist. Die vorzugsweise den zweiten
Anschlag bildende und von einer Kontermutter fixierte Einstellmutter
ermöglicht es,
den Abstand zwischen dem ersten Anschlag und dem zweiten Anschlag
zu justieren. Der Abstand zwischen den Anschlägen wird zweckmäßigerweise
so eingestellt, dass in der Ausgangsstellung die der Gleithülse zugewandte
Fläche
der Einstellmutter mit der Innenfläche des Gehäusedeckels fluchtet, so dass
die dem Federelement abgewandte Fläche der Gleithülse in der
Ausgangsstellung zugleich an der Innenfläche des Gehäusedeckels und an der Einstellmutter
anliegt. Auf diese Weise wird ein axiales Spiel zwischen dem Gehäuse und
der Achse vermieden und damit eine präzise Funktionsweise des Nachgiebigkeitsmoduls
sichergestellt. Der Durchmesser von sowohl der Einstellmutter als
auch der Kontermutter ist zweckmäßigerweise
geringer als der Durchmesser der Öffnung des Gehäusedeckels,
so dass sichergestellt ist, dass bei der Bewegung von der Ausgangsstellung
in die Endstellung das Gehäuse über die
Einstellmutter und die Kontermutter hinaus bewegt werden kann.
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Eine
besonders praxisgerechte Ausgestaltung ergibt sich, wenn das zwischen
den Gleithülsen eingespannte
Federelement vorgespannt ist. Denn die Vorspannung des Federelements
bietet den Vorteil, dass die Bewegung von der Ausgangsstellung in die
Endstellung nur dann möglich
ist, wenn an der Befestigungsplatte eine die Vorspannung übersteigende
Kraft angreift.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, die Achse mit einem zweiten Gewindeabschnitt
zu versehen, der in eine Spindelmutter eingreift. Der zweckmäßigerweise
auf der dem Gleitabschnitt abgewandten Seite des Ansatzes der Achse
angeordnete Gewindeabschnitt ermöglicht
es, die Achse relativ zu der Spindelmutter zu bewegen und damit
die Lage des Nachgiebigkeitsmoduls zu justieren. Um die für eine Relativbewegung
von Achse und Spindelmutter erforderliche Drehung der Achse zu erreichen,
ist die Achse zweckmäßigerweise
mit einem Betätigungsabschnitt
versehen, der beispielsweise in Form eines Sechskants ausgestaltet
ist, um mittels eines Schraubenschlüssels die Achse drehen zu können.
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Bevorzugt
ist die Befestigungsplatte linear verschiebbar angeordnet. Auf diese
Weise kann zum Beispiel die Position des an der Befestigungsplatte befestigten
Testkopfs durch ein geradliniges Hin- und Herbewegen korrigiert
werden. Alternativ kann die Befestigungsplatte um eine Rotationsachse schwenkbar
angeordnet sein.
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Die
Befestigungsplatte und das Gehäuse sind
zweckmäßigerweise
starr miteinander verbunden, um die Bewegung der Befestigungsplatte
auf das Nachgiebigkeitsmodul zu übertragen.
In diesem Zusammenhang hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die
Befestigungsplatte und das Gehäuse
einteilig auszugestalten, um auf einfache Weise eine starre Verbindung
zu erreichen. Die Befestigungsplatte und das Gehäuse können in Anhängigkeit vom jeweiligen Anwendungsfall
jedoch auch gelenkig miteinander verbunden sein. Eine solche Ausgestaltung
bietet sich insbesondere dann an, wenn die Befestigungsplatte um
eine Rotationsachse schwenkbar angeordnet ist. In diesem Zusammenhang
hat es sich als zweckmäßig erwiesen,
das Gehäuse und/oder
die Achse mit einer Öse
zu versehen, die eine gelenkige Verbindung ermöglicht. Um bei Bedarf die Befestigungsplatte
feststellen zu können,
ist es zweckmäßig, wenn
die Befestigungsplatte mittels eines Arretierungsmittels in einer
vorgegebenen Stellung arretiert werden kann.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Handhabungsvorrichtung
weist die Halterung zwei Seitenarme auf, zwischen denen der Testkopf
eingespannt werden kann. Die Seitenarme gewährleisten eine sichere Befestigung
des Testkopfs, und zwar auch dann, wenn dieser verhältnismäßig schwer
ist. Bevorzugt ist die Befestigungsplatte an wenigstens einem der
Seitenarme angeordnet, so dass der Testkopf an der Befestigungsplatte
befestigt werden kann und damit die durch das Nachgiebigkeitsmodul
erzeugte bidirektionale Nachgiebigkeit erhält.
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Einzelheiten
und weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Handhabungsvorrichtung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten
Ausführungsbeispielen.
In den die Ausführungsbeispiele
lediglich schematisch darstellenden Zeichnungen veranschaulichen
im Einzelnen:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer Handhabungsvorrichtung, die eine Halterung
aufweist, an der ein Testkopf angeordnet ist;
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2 eine
perspektivische Ansicht eines Seitenarms der Halterung, an dem eine
mit einem Nachgiebigkeitsmodul verbundene Befestigungsplatte angeordnet
ist;
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3 eine
Seitenansicht der Befestigungsplatte und des Nachgiebigkeitsmoduls;
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4 eine
Explosionsdarstellung der Befestigungsplatte und des Nachgiebigkeitsmoduls;
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5a einen
Schnitt gemäß der Linie
V-V in 3, der das Nachgiebigkeitsmodul in einer Ausgangsstellung
zeigt;
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5b einen
Schnitt gemäß 5a,
der das Nachgiebigkeitsmodul in einer ersten Endstellung zeigt;
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5c einen
Schnitt gemäß 5a,
der das Nachgiebigkeitsmodul in einer zweiten Endstellung zeigt;
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6a einen
Schnitt gemäß 5a durch eine
zweite Ausführungsform
des Nachgiebigkeitsmoduls, der das Nachgiebigkeitsmodul in der Ausgangstellung
zeigt;
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6b einen
Schnitt gemäß 5b,
der das Nachgiebigkeitsmodul in der ersten Endstellung zeigt, und
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6c einen
Schnitt gemäß 5c,
der das Nachgiebigkeitsmodul in der zweiten Endstellung zeigt.
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Die
in
1 dargestellte Handhabungsvorrichtung dient zum
Positionieren eines Testkopfs
40 an einer nicht dargestellten
Prüfeinrichtung
für elektronische
Bauelemente, wie zum Beispiel integrierte Schaltungen oder Wafer.
Zu diesem Zweck weist die Handhabungsvorrichtung ein Positionierungsmittel
20 auf,
das auf einem Untergestell
10 abgestützt und mit einer Halterung
30 verbunden
ist. Das Positionierungsmittel
20 umfasst eine sich in
der vertikalen Richtung z erstreckende Säule
21, an der ein
Vertikalschlitten
22 angeordnet ist. Der Vertikalschlitten
22 lässt sich
in der vertikalen Richtung z linear bewegen und kann zu diesem Zweck
von Antriebsmitteln angetrieben sein. Die Säule
21 ist auf einem
Horizontalschlitten
23 angeordnet, der in einer horizontalen Richtung
y auf dem Untergestell
10 linear verschoben werden kann.
Je nach Anwendungsfall kann auf dem Horizontalschlitten
23 eine
Drehplatte angeordnet sein, die es ermöglicht, die Säule
21 um
eine sich in der vertikalen Richtung z erstreckenden Rotationsachse
zu drehen, wie es aus der
DE
101 32 489 B4 bekannt ist.
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Das
Untergestell 10 weist zwei sich in der horizontalen Richtung
y erstreckende Tragbalken 11 auf, die von zwei Traversen 12,
die sich in einer horizontalen Richtung x orthogonal zu den Tragbalken 11 erstrecken,
abgestützt werden.
Um eine ausreichende Standfestigkeit der Handhabungsvorrichtung auch
bei einem unebenen Boden sicherzustellen, sind die Tragbalken 11 und
die Traversen 12 auf höhenverstellbaren
Tellerfüßen 13 gelagert.
Auf den Tragbalken 11 sind Führungsschienen 14 angeordnet,
die dazu dienen, den Horizontalschlitten 23 in der horizontalen
Richtung y zu führen.
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Die
Halterung 30 ist mit dem Vertikalschlitten 22 verbunden.
Je nach Anwendungsfall kann die Halterung 30 drehbar an
dem Vertikalschlitten 22 angeordnet sein, um eine so genannte
Twist-Bewegung φ des
Testkopfs 40 zu ermöglichen.
Die Halterung 30 weist zwei Seitenarme 31 auf,
zwischen denen der Testkopf eingespannt ist. Zu diesem Zweck ist
an jedem der Seitenarme 31 eine Befestigungsplatte 50 angeordnet,
die mittels Schlitten 51 und Führungsschienen 52 linear
verschiebbar gelagert ist, wie insbesondere 2 zu erkennen
gibt. Die Befestigungsplatte 50 ist außerdem mit einer Drehführung 53 versehen,
die eine so genannte Tumble-Bewegung α des Testkopfs 40 ermöglicht.
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Wie
insbesondere die 3 und 4 zu erkennen
geben, ist die Befestigungsplatte 50 mit einem Nachgiebigkeitsmodul 60 gekoppelt.
Die Koppelung wird im vorliegenden Fall durch eine starre Verbindung
von Befestigungsplatte 50 und Nachgiebigkeitsmodul 60 erreicht.
Die starre Verbindung ergibt sich durch eine einteilige Ausgestaltung
der Befestigungsplatte 50 und eines Gehäuses 61 des Nachgiebigkeitsmoduls 60.
Je nach Anwendungsfall können die
Befestigungsplatte 50 und das Nachgiebigkeitsmodul 60 jedoch
auch gelenkig miteinander verbunden sein.
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Das
Nachgiebigkeitsmodul 60 umfasst neben dem Gehäuse 61 eine
Achse 70, die sich in einer axialen Richtung in dem Gehäuse 61 erstreckt.
Die Achse 70 ist mit einem Gleitabschnitt 71 versehen, auf
dem zwei Gleithülsen 63a, 63b verschiebbar
angeordnet sind. Die Bewegung der Gleithülsen 63a, 63b wird
durch zwei Anschläge
in der axialen Richtung begrenzt. Der erste Anschlag wird durch
einen Ansatz 74 der Achse 70 gebildet. Der zweite
Anschlag wird durch eine Einstellmutter 67 gebildet, die auf
einem Gewindeabschnitt 75 der Achse 70 verstellbar
angeordnet ist, wie insbesondere 5a zuverkennen
gibt. Der Gewindeabschnitt 75 schließt sich auf der dem Ansatz 74 abgewandten
Seite des Gleitabschnitts 71 an diesen an. Auf dem Gewindeabschnitt 75 ist
außerdem
eine Kontermutter 68 angeordnet, mittels der die Einstellmutter 67 und
damit der zweite Anschlag in einer vorgegebenen Position fixiert
werden kann.
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Zwischen
den Gleithülsen 63a, 63b ist
ein als Druckfeder ausgestaltetes Federelement 62 angeordnet,
das die Gleithülsen 63a, 63b in
der axialen Richtung beaufschlagt. Die Gleithülsen 63a, 63b sind jeweils
mit einem Absatz 64 versehen, an dem das Federelement 62 abgestützt ist.
Das Federelement 62 ist vorgespannt. Die Vorspannung wird
zum einen durch die Federsteifigkeit des Federelements 62 und zum
anderen durch den Abstand zwischen dem Ansatz 74 und der
Einstellmutter 67 vorgegeben und lässt sich bei Bedarf durch ein
Verändern
der Position der Einstellmutter 67 auf dem Gewindeabschnitt 75 einstellen.
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Die
Gleithülsen 63a, 63b sind
relativ zu dem Gehäuse 61 bewegbar.
Um eine reibungsarme Relativbewegung von Gleithülsen 63a, 63b und
dem Gehäuse 61 sicherzustellen,
kann die sich an dem Gehäuse 61 abstützende Fläche der
Gleithülsen 63a, 63b als
Gleitfläche
ausgestaltet sein. Die Bewegung der Gleithülsen 63a, 63b auf
dem Gleitabschnitt 71 findet im Inneren des Gehäuses 61 statt.
Zu diesem Zweck ist das Gehäuse 61 an
seinen Stirnseiten durch jeweils einen Gehäusedeckel 65 verschlossen, der
mit Hilfe von beispielsweise Schrauben lösbar an dem Gehäuse 61 befestigt
ist. Die Einstellmutter 67 ist zweckmäßigerweise so auf dem Gewindeabschnitt 75 positioniert,
dass in einer Ausgangstellung I des Nachgiebigkeitsmoduls 60 die
der Gleithülse 63b zugewandte
Fläche
der Einstellmutter 67 mit der Innenfläche des der Gleithülse 63b zugeordneten Gehäusedeckels 65 fluchet.
Die Gehäusedeckel 65 weisen
jeweils eine Öffnung 66 auf,
durch die sich die Achse 70 hindurch erstreckt. Der Durchmesser
der Öffnung 66 ist
so bemessen, dass einerseits sowohl der Ansatz 74 als auch
die Einstellmutter 67 und die Kontermutter 68 bei
einer Relativbewegung von Gehäuse 61 und
Achse 70 in das Innere des Gehäuses 61 gelangen können. Der
Durchmesser der Öffnung 66 ist
ferner so bemessen, dass andererseits die Gleithülsen 63a, 63b nicht
aus dem Gehäuse 61 gelangen
können.
Bei einer Relativbewegung von Gehäuse 61 und Achse 70 stellen
die Gehäusedeckel 65 damit
einen Mitnehmer dar, der es ermöglicht,
die Gleithülsen 63a, 63b zusammen
mit dem Gehäuse 61 zu
bewegen.
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Die
Achse 70 ist auf der dem Gleitabschnitt 71 abgewandten
Seite des Ansatzes 74 mit einem weiteren Gewindeabschnitt 72 versehen,
der in eine Spindelmutter 69 eingreift. Die Spindelmutter 69 ist an
dem Seitenarm 31 befestigt und in Bezug auf die bewegbar
gelagerte Befestigungsplatte 50 stationär angeordnet. Der Gewindeabschnitt 72 ermöglicht es, die
Achse 70 relativ zu der Spindelmutter 69 zu bewegen
und damit die Lage des Nachgiebigkeitsmoduls 60 in Bezug
auf den Seitenarm 31 zu justieren. Die für eine Relativbewegung
von Achse 70 und Spindelmutter 69 erforderliche
Drehung des Gewindeabschnitts 72 wird durch einen Betätigungsabschnitt 73 der
Achse 70 erleichtert, der in Form eines Sechskants ausgestaltet
ist, so dass die Achse 70 mit Hilfe von einem Schraubenschlüssel gedreht
werden kann.
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Die
zuvor beschriebene Handhabungsvorrichtung zeichnet sich durch das
Nachgiebigkeitsmodul 60 aus, das es ermöglicht, die Befestigungsplatte 50 entgegen
der Wirkung einer durch das Federelement 62 hervorgerufenen
Rückstellkraft
zwischen der Ausgangsstellung I und zwei, durch den Ansatz 74 einerseits
und die Einstellmutter 67 andererseits bestimmten Endstellungen
II, III zu bewegen. Im Unterschied zum Stand der Technik gewährleistet
das Nachgiebigkeitsmodul 60 somit eine bidirektionale Nachgiebigkeit
für den
an der Befestigungsplatte 50 befestigten Testkopf 40.
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Wie
die 5a bis 5c zu
erkennen geben, werden in der Ausgangsstellung I die Gleithülsen 63a, 63b durch
das Federelement 62 gegen die durch den Ansatz 74 und
die Einstellmutter 67 gebildeten Anschläge gedrückt. Wird, wie in 5b gezeigt,
die Befestigungsplatte 50 und damit das Gehäuse 61 von
der Ausgangsstellung I in die erste Endstellung II bewegt, dann
wird das Gehäuse 61 über die
in Bewegungsrichtung vordere Gleithülse 63b geschoben,
wohingegen die in Bewegungsrichtung hintere Gleithülse 63a auf
Grund des als Mitnehmer fungierenden Gehäusedeckels 65 in Richtung auf
die Gleithülse 63b bewegt
wird. Das zwischen den Gleithülsen 63a, 63b eingespannte
Federelement 62 wird dabei zusammengedrückt, und zwar so lange, bis
die Absätze 64 der
Gleithülsen 63a, 63b aneinander
stoßen.
Die demzufolge einen Anschlag bildenden Absätze 64 vermeiden,
dass das Federelement 62 übermäßig zusammengedrückt wird.
Wird die Befestigungsplatte 50 von der diese in die Endstellung
II bewegenden Kraft entlastet, dann kehrt die Gleithülse 63a und
infolge des erneut als Mitnehmer fungierenden Gehäusedeckels 65 das
Gehäuse 61 und
damit die mit dem Gehäuse 61 gekoppelte
Befestigungsplatte 50 selbsttätig in die Ausgangsstellung
I zurück.
Dies ist auf die Rückstellkraft
zurückzuführen, die
durch das Zusammendrücken
des Federelements 62 beim Bewegen in die erste Endstellung II
erzeugt wird.
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Wird,
wie in 5c gezeigt, die Befestigungsplatte 50 und
damit das Gehäuse 61 in
die zweite Endstellung III bewegt, dann wird das Gehäuse 61 über die
an dem Ansatz 74 anliegende Gleithülse 63a geschoben
und zugleich die nun in Bewegungsrichtung hintere Gleithülse 63b in
Richtung auf die Gleithülse 63a bewegt.
Das zwischen den Gleithülsen 63a, 63b eingespannte
Federelement 62 wird auf Grund der Bewegung der Gleithülse 63b in
Richtung auf die Gleithülse 63a erneut
zusammengedrückt
und erzeugt damit die Rückstellkraft,
durch welche das Gehäuse 61 und
damit die Befestigungsplatte 50 selbsttätig in die Ausgangsstellung
I zurückkehren
können.
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Das
in den 6a bis 6c gezeigte Nachgiebigkeitsmodul
unterscheidet sich von der insbesondere in den 5a bis 5c gezeigten Ausführungsform
vornehmlich in einer gelenkigen Verbindung mit der nicht dargestellten
Befestigungsplatte 50. Zu diesem Zweck weist das Nachgiebigkeitsmodul 60 ein
Gehäuse 80 auf,
das mit einer Öse 83 versehen
ist. Außerdem
weist die Achse 70 an dem dem Gehäuse 80 abgewandten
Ende eine Öse 76 auf.
Die Öse 83 wird
gegebenenfalls unter Zuhilfenahme von einem Hebel mit der Befestigungsplatte 50 verbunden,
wohingegen die Öse 76 gelenkig
an dem Seitenarm 31 befestigt sein kann. Wie die 6a bis 6c ferner
zu erkennen geben, ist die Öse 83 an
einer der Stirnseiten des Gehäuses 80 angeordnet.
Im Unterschied zu dem insbesondere in den 5a bis 5c gezeigten
Gehäuse 61 ist
das Gehäuse 80 demzufolge
nur an der der Öse 83 abgewandten
Seite mit dem Gehäusedeckel 65 verschlossen.
Die Funktion des Mitnehmers, der sicherstellt, dass beispielsweise
bei der Bewegung des Gehäuses 80 von
der Ausgangsstellung I in die zweite Endstellung III die in Bewegungsrichtung
hintere Gleithülse 63b in
Richtung auf die Gleithülse 63a bewegt wird, übernimmt
ein Absatz 81 des Gehäuses 80.
Der an der Innenfläche
des Gehäuses 80 angeordnete Absatz 81 ist
so dimensioniert, dass eine Öffnung 66 verbleibt,
deren lichte Weite größer ist
als der Durchmesser der Einstellmutter 67 und der Kontermutter 68,
so dass diese bei einer Relativbewegung von Gehäuse 80 und Achse 70 durch
die Öffnung 66 gelangen
können,
wie insbesondere 6b zu erkennen gibt. Zwischen
dem Absatz 81 und der Öse 83 befindet
sich ein Hohlraum 82, der dazu dient, bei der Bewegung
des Gehäuses 80 von
der Ausgangstellung I in die zweite Endstellung III einen Teil der
Achse 70 aufzunehmen, wie insbesondere 6c zu
erkennen gibt.
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Die
durch das Nachgiebigkeitsmodul 60 gewährleistete bidirektionale Nachgiebigkeit
ermöglicht es,
die Position des Testkopfs 40 durch ein geringfügiges Hin-
und Herbewegen zu korrigieren. Die durch das Nachgiebigkeitsmo dul 60 erzeugte
Rückstellkraft stellt
sicher, dass die Befestigungsplatten 50, an denen der Testkopf 40 befestigt
ist, stets in die Ausgangsstellung I zurückkehren. Eine exakte und zuverlässige Positionierung
des Testkopfs 40 wird daher nicht durch die auf Grund der
durch das Nachgiebigkeitsmodul 60 erzeugten Nachgiebigkeit
beeinträchtigt.
Hierzu trägt
auch bei, dass das Federelement 62 vorgespannt ist, so
dass eine Bewegung der Befestigungsplatten 50 nur dann
möglich
ist, wenn die an den Befestigungsplatten 50 angreifende
Kraft die Vorspannung übersteigt.
-
Die
durch die insbesondere in den 5a bis 5c gezeigte
erste Ausführungsform
des Nachgiebigkeitsmoduls 60 erzeugte Nachgiebigkeit ermöglicht ein
geradliniges Hin- und Herbewegen des Testkopfs 40. Dies
ist auf die linear verschiebbare Anordnung der Befestigungsplatte 50 an
dem Seitenarm 31 zurückzuführen. Wird
die Befestigungsplatte 50 hingegen drehbar an dem Seitenarm 31 angeordnet
und nicht starr, sondern gelenkig mit dem Gehäuse 80 verbunden,
wie es die in den 6a bis 6c gezeigte
zweite Ausführungsform
des Nachgiebigkeitsmoduls 60 ermöglicht, dann lässt sich
eine bidirektionale Nachgiebigkeit für beispielsweise die Tumble-Bewegung α des Testkopfs 40 verwirklichen. Nicht
zuletzt verfügt
das Nachgiebigkeitsmodul 60 somit über eine universelle Ausgestaltung,
die eine bidirektionale Nachgiebigkeit in sowohl geradlinigen als
auch gekrümmten
Bewegungsrichtungen ermöglicht.
-
- 10
- Untergestell
- 11
- Tragbalken
- 12
- Traverse
- 13
- Tellerfuß
- 14
- Führungsschiene
- 20
- Positionierungsmittel
- 21
- Säule
- 22
- Vertikalschlitten
- 23
- Horizontalschlitten
- 30
- Halterung
- 31
- Seitenarm
- 40
- Testkopf
- 50
- Befestigungsplatte
- 51
- Schlitten
- 52
- Führungsschiene
- 53
- Drehführung
- 60
- Nachgiebigkeitsmodul
- 61
- Gehäuse
- 62
- Federelement
- 63a
- Gleithülse
- 63b
- Gleithülse
- 64
- Absatz
- 65
- Gehäusedeckel
- 66
- Öffnung
- 67
- Einstellmutter
- 68
- Kontermutter
- 69
- Spindelmutter
- 70
- Achse
- 71
- Gleitabschnitt
- 72
- Gewindeabschnitt
- 73
- Betätigungsabschnitt
- 74
- Ansatz
- 75
- Gewindeabschnitt
- 76
- Öse
- 80
- Gehäuse
- 81
- Absatz
- 82
- Hohlraum
- 83
- Öse
- x
- erste
horizontale Richtung
- y
- zweite
horizontale Richtung
- z
- vertikale
Richtung
- φ
- Twist-Bewegung
- α
- Tumble-Bewegung
- I
- Ausgangsstellung
- II
- erste
Endstellung
- III
- zweite
Endstellung