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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Warenbeutel mit mehreren im wesentlichen
gleich großen formstabilen
Warenstücken
und auf einen Warenbeutel für
derartige Warenstücke.
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Warenbeutel
in der genannten Art werden insbesondere zur Aufnahme von essbaren
Warenstücken,
wie beispielsweise Bonbons, Pastillen, Dragees, Arzneimittelkapseln,
Tabletten etc. verwendet. Bekannte Warenbeutel sind auf verschiedene
Weise vor ihrer Erstöffnung
verschlossen. Nach der Erstöffnung
des Warenbeutels und der Entnahme eines Warenstückes soll dieser wieder verschlossen
werden, um ein Herausfallen der in dem Warenbeutel verbleibenden
Warenstücke
zu verhindern. Bekannte Verschlüsse
sind Haftverschlüsse,
Druckverschlüsse u.ä.. Nachteilig
an den Verschlüssen
ist ihre Handhabung, da vor Entnahme eines weiteren Warenstückes der
Verschluss stets erst geöffnet
und nach der Entnahme des Warenstückes wieder verschlossen werden
muss.
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Aufgabe
der Erfindung ist es demgegenüber, einen
Warenbeutel zu schaffen, bei dem nach der Erstöffnung ein Herausfallen der
Warenstücke
verhindert und ein einfaches Entnehmen der Warenstücke gewährleistet
ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem
Warenbeutel gemäß Anspruch
1 bzw. Anspruch 17 gelöst.
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Der
erfindungsgemäße Warenbeutel
weist einen flexiblen Beutelkörper
auf, dessen Querschnittsfläche
ein Mehrfaches der Warenstück-Querschnittsfläche beträgt, der
also nicht derart schlauchförmig
ausgebildet ist, dass die Warenstücke nur seriell hintereinander
in dem Beutelkörper
angeordnet sind. Der Warenbeutel weist mindestens einen flexiblen
durchgehenden Öffnungskanal
auf, dessen Querschnittsfläche
aufgespreizt weniger als die zweifache Querschnittsfläche eines
Warenstückes
beträgt.
Der Öffnungskanal
bleibt nach der Erstöffnung
des Warenbeutels über
die gesamte Nutzungsdauer unverändert
erhalten. Der Öffnungskanal
stellt für
die Warenstücke
eine relativ enge Öffnung
dar, so dass die Warenstücke
ohne eine manuelle Manipulation nicht aus dem Warenbeutel herausfallen
können.
Der Öffnungskanal
kann auf vielfältige
Weise an dem Warenbeutel definiert sein. Es ist durch geeignete
Mittel sichergestellt, dass der Öffnungskanal,
und insbesondere seine Querschnittsfläche durch die Erstöffnung nicht
verändert
werden kann.
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Der Öffnungskanal
ist durch die Beschränkung
seines Querschnittes auf höchstens
den doppelten Warenstück-Querschnitt
so eng, dass die Warenstücke
aufgrund einer gewissen Steifigkeit des Warenbeutels sowie der hierdurch auftretenden
Reibung zwischen dem Beutelkörper
und dem Warenstück
in der Praxis zuverlässig
in dem Beutelkörper zurückgehalten
werden. Das Verhältnis
der Querschnittsflächen
von Öffnungskanal
und Warenstück kann
auch kleiner als 1,8, insbesondere kleiner als 1,5 und in besonderer
Ausführung
kleiner als 1,3 sein, ist jedoch stets größer als 0,8. Wenn das Verhältnis kleiner
als 1,0 ist, sollte der Öffnungskanal entsprechend
elastisch verformbar sein, damit das Warenstück ohne plastische Verformung
des Warenbeutels den Öffnungskanal
passieren kann.
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Das
Warenstück
kann mit zwei Fingern, beispielsweise mit Daumen und Zeigefinger,
in dem flexiblen Beutelkörper
in Richtung Öffnungskanal
verschoben und schließlich
durch den Öffnungskanal unter Überwindung
eines gewissen Widerstandes, jedoch ohne plastische Verformung des
Beutelkörpers
hindurch geschoben werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung ist der Öffnungskanal proximal trichterartig
erweitert. Der Eingangsquerschnitt des Trichters ist also größer als
das Zweifache des Warenstück-Querschnittes. Hierdurch
wird das Einfädeln
eines Warenstückes
in den relativ engen Öffnungskanal
erleichtert. Vorzugsweise ist der Trichterwinkel der Öffnungskanal-Erweiterung
kleiner als 90°.
Bei einem Trichterwinkel der proximalen Öffnungskanal-Erweiterung von
weniger als 90° ist
sichergestellt, dass das Warenstück
beim manuellen Verschieben innerhalb des Beutelkörpers im Erweiterungstrichter
nicht verklemmt wird. Hierdurch ist ein Verklemmen oder Verkeilen
des Warenstückes
im Trichter vermieden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung wird der Öffnungskanal von dem Beutelkörper gebildet.
Der Beutelkörper
kann beispielsweise aus zwei miteinander verbundenen Lagen aus Kunststoff
oder Papier gebildet sein, wobei die beiden einander benachbarten
Lagen-Verbindungen im Bereich des Öffnungskanals geringer voneinander
beabstandet sind als proximal des Öffnungskanals. Im Falle von
Kunststoff-Lagen, können
diese im Randbereich und im Bereich des Öffnungskanals durch Verschweißung oder
Verklebung miteinander verbunden sein. Insbesondere die Verschweißung der
beiden Kunststoff-Lagen des Beutelkörpers bietet den großen Vorteil,
dass der Öffnungskanal
ohne jeden zusätzlichen Herstellungsschritt,
d.h. praktisch ohne nennenswerte Zusatzkosten, hergestellt werden
kann.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung kann distal des Öffnungskanals ein Warenbeutel-Verschluss
vorgesehen sein. Dieser Verschluss kann vorzugsweise nur durch Zerstörung geöffnet werden. Der
Verschluss dient der Versiegelung des Warenbeutels und wird bei
Erstöffnung
geöffnet
und ggf. zerstört.
Hierzu kann zwischen dem Öffnungskanal und
dem eigentlichen Verschluss eine Reißlinie vorgesehen sein, die
ein definiertes Öffnen
bzw. Abreißen
des Verschlusses erlaubt. Die Reißlinie kann in Form einer nutartigen
Einprägung,
Einstanzungen oder auf andere bekannte Weise realisiert sein.
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Der
Verschluss kann auch wiederverschließbar ausgebildet sein, beispielsweise
in Form eines Steg-Nut-Verschlusses, eines Adhäsionsverschlusses, eines Klettverschlusses
u.ä..
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung ist eine Verbindungsinsel vorgesehen,
durch die die beiden Kunststoff-Lagen des Beutelkörpers miteinander verbunden
sind, wobei zu beiden Seiten der Verbindungsinsel jeweils ein Öffnungskanal
vorgesehen ist. Über
die gesamte Breite einer Längs-
bzw. Querseite des Beutelkörpers
können
auf diese Weise Verbindungsinseln vorgesehen sein, durch die über die
gesamte Länge
der Öffnungsseite
jeweils Öffnungskanäle zwischen
den Verbindungsinseln bzw. zwischen einer Verbindungsinsel und der
randseitigen Verbindung der Beutelkörper-Lagen gebildet werden.
Hierdurch wird ermöglicht,
dass der Benutzer die Warenstücke über die
gesamte Breite der betreffenden Öffnungsseite
des Beutelkörpers
herausschieben bzw. entnehmen kann.
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Die
Verbindung zwischen den beiden Lagen des Beutelkörpers, insbesondere die Verbindung
zur Bildung des bzw. der Öffnungskanäle kann
als Verschweißung,
Verklebung, kann jedoch auch als Vernietung ausgebildet sein. Vorzugsweise
können
mit der Vernietung auch beidseitig Federplatten angebracht werden,
die im Bereich des Öffnungskanals die
beiden einander gegenüberliegenden
Beutelkörper-Lagen
aufeinander drücken.
Die Federplatten schließen
bzw. verengen den Öffnungskanal,
so dass ein unerwünschtes
Herausfallen von Warenstücken aus
dem Beutelkörper
durch den Öffnungskanal praktisch
ausgeschlossen ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung ist im Bereich des Öffnungskanals, und/oder insbesondere
proximal des Öffnungskanals
ein transparentes Fenster vorgesehen, durch das der Benutzer das
in den Öffnungskanal
eintretende Warenstück
beobachten kann. Vorzugsweise ist der Öffnungskanal distal trichterartig
erweitert. Hierdurch kann das aus dem Öffnungskanal herausgetretene
Warenstück einfach
ergriffen werden, wird jedoch noch von dem Beutelkörper umgeben
und ggf. gehalten.
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Gemäß einem
nebengeordneten Anspruch ist ein Warenbeutel für mehrere im wesentlichen gleich
große
formstabile Warenstücke
mit einer Warenstück-Querschnittsfläche vorgesehen,
der die Merkmale der vorbeschriebenen Ansprüche aufweist.
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Im
Folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen mehrere Ausführungsbeispiele der
Erfindung näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
eines Warenbeutels mit Warenstücken
in Draufsicht,
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2 einen
Querschnitt entlang der Linie II-II des Warenbeutels der 1,
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3 eine
zweite Ausführungsform
eines Warenbeutels in Draufsicht,
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4 eine
dritte Ausführungsform
eines Warenbeutels in Draufsicht,
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5 eine
vierte Ausführungsform
eines Warenbeutels in Draufsicht,
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6 einen
Querschnitt des Warenbeutels der 5 entlang
der Schnittlinie VI-VI, und
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7 ein
fünftes
Ausführungsbeispiel
eines Warenbeutels mit einem Verstärkungsstreifen im Bereich der Öffnungskanäle.
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In
den 1-7 sind mehrere Ausführungsbeispiele
von Warenbeuteln 10, 110, 210, 310, 410 beschrieben,
die mehrere bzw. eine Vielzahl von im Wesentlichen jeweils gleich
großen
formstabilen Warenstücken 12 beinhalten.
Die Warenstücke 12 sind
im vorliegenden Fall unverpackte Bonbons. Warenstücke 12 können jedoch
grundsätzlich
auch verpackte Bonbons, Arzneimittel-Dragees oder -Kapseln oder
technische Warenstücke
sein.
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Der
Warenbeutel 10 der 1 und 2 wird
im Wesentlichen von einem flexiblen Beutelkörper 14 gebildet,
der aus zwei miteinander verschweißten Kunststoff-Lagen 16, 18 zusammengesetzt
ist. Der Beutelkörper 14 nimmt
zehn bis zwanzig oder mehr Warenstücke 12 auf. Der Beutelkörper weist
zwei Längsseiten 22, 24 und
zwei Querseiten 26, 28 auf. Der Beutelkörper 14 ist
durch randseitige durchgehende Verschweißungen rundum geschlossen.
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An
einer Öffnungs-Querseite 28 sind
durch zwei Verschweißungs-Halbinseln 32, 34 drei
nebeneinanderliegende und parallel zueinander angeordnete Öffnungskanäle 40 gebildet,
durch die jeweils ein einzelnes Warenstück 12 durchtreten
kann, ohne den Beutelkörper 14 zu überdehnen.
Der Öffnungskanal
ist in seiner Form flexibel, nicht jedoch in seinem Innenumfang.
Die Querschnittsfläche
des aufgespreizten Öffnungskanals
ist etwas größer als
die Querschnittsfläche
eines Warenstückes 12,
so dass das Warenstück
durch den Öffnungskanal 40 hindurchtreten
kann, ohne den flexiblen Beutelkörper plastisch
zu verformen. Die Querschnittsfläche
des Öffnungskanals 40 ist
höchstens
doppelt so groß wie die
Querschnittsfläche
eines Warenstückes 12.
Auf diese Weise ist sichergestellt, dass ein Warenstück 12 bei
geöffnetem
Beutelkörper
nicht unerwünschterweise
durch einen Öffnungskanal 40 hindurchtritt.
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Die
Verschweißungs-Halbinseln 32, 34 ragen
stegartig von der Verschweißung 45 an
der Öffnungs-Querseite 28 ab,
und können
eine andere abgesetzte Farbe aufweisen als die übrigen Bereiche.
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Der Öffnungskanal 40 ist
proximal trichterartig erweitert, wobei der Öffnungswinkel bzw. der Trichterwinkel α ungefähr 30° beträgt. Der
Trichterwinkel sollte in jedem Fall kleiner als 90° sein. Das proximale
Einlassprofil des Öffnungskanals 40 kann auch
ausgerundet sein, wie bei den Warenbeuteln 210, 310 der 4-6.
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Die
Verschweißung 45 an
der Öffnungs-Querseite 28 stellt
einen Warenbeutel-Verschluss
dar, der distal der Öffnungskanäle 40 angeordnet
ist. Der Verschluss kann bei Erstöffnung des Warenbeutels 10 geöffnet werden,
indem entlang einer Reißlinie 48 der
Beutelkörper 14 eingerissen wird,
um die öffnungsseitige
Verschweißung 45 auf diese
Weise abzutrennen und eine dauerhafte Öffnung des Warenbeutels 10 herzustellen.
Der Öffnungskanal 40 bleibt
nach der Erstöffnung
des Beutelkörpers 14 offen,
d.h. bleibt im Prinzip stets durchgängig für Warenstücke 12. Die Reißlinie 48 kann
als eingestanzte Nut, als Perforationslinie oder auf andere Weise
realisiert sein.
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Es
kann zusätzlich
an der Öffnungs-Querseite
ein wiederverschließbarer
Verschluss vorgesehen sein.
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Im
Bereich der Öffnungskanäle 40 ist
auf einer Seite des Beutelkörpers 14 jeweils
ein transparentes Sicht-Fenster 50 vorgesehen. Durch das Sicht-Fenster 50 kann
der Weg eines Warenstückes 12 durch
den Öffnungskanal 40 beobachtet
werden.
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Der Öffnungskanal 40 öffnet sich
distal trichterartig, so dass die engste Stelle des Öffnungskanals 40,
an der die Öffnungskanal-Querschnittsfläche kleiner
als die doppelte Warenstück-Querschnittsfläche sein
muss, in Kanallängsrichtung
betrachtet nur kurz ausfällt.
An die engste Stelle des Öffnungskanals 40 schließt sich
ein erweiterter Haltebereich 41 an, in dem das Warenstück noch
zwischen den beiden Lagen 16, 18 des Beutelkörpers 14 hygienisch gehalten
werden kann.
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In
den folgenden Ausführungsbeispielen sind
die einander entsprechenden oder mit einander korrespondierenden
Teile mit jeweils um Einhundert erhöhten Bezugszeichen versehen.
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Bei
dem in der 3 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel
weist der Warenbeutel 110 isolierte Verbindungsinseln 132 auf.
Ferner ist der Warenbeutel 110 aus einem Kunststoff-Schlauchkörper gefertigt,
und daher ausschließlich
an den Öffnungsseiten
des Kunststoff-Schlauches, den Querseiten des Beutels, durch entsprechende
Verschweißungen 106, 108 miteinander
verschweißt.
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In
dem in der 4 dargestellten Ausführungsbeispiel
eines Warenbeutels 210 ist nur ein einziger Öffnungskanal 240 in
einem Eckbereich des Beutelkörpers 214 vorgesehen.
Der Öffnungskanal 240 wird
im Wesentlichen durch großflächige Verschweißungen der
beiden Beutelkörper-Lagen
gebildet. Der Öffnungskanal 240 öffnet sich
sowohl distal als auch proximal nicht kegelförmig, sondern ausgerundet zur Öffnungsseite
bzw. zum Innenraum hin.
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In
dem in den 5 und 6 dargestellten vierten
Ausführungsbeispiel
ist der Warenbeutel 310 von einem Beutelkörper 314 gebildet,
der zur Bildung der Öffnungskanäle 340 kreisscheibenförmige Verschweißungsinseln 332, 334 aufweist.
Auf der Außenseite
der beiden Beutelkörper-Lagen 316, 318 ist jeweils
eine kreisscheibenförmige
Federplatte 360 befestigt, die den Öffnungskanal 340 teilweise überdeckt,
da sie im Außenumfang
größer ist
als die Verschweißungsinsel 332, 334.
Ein Warenstück 12 kann durch
den Öffnungskanal 340 hindurchtreten,
indem die elastischen Federplatten 360 teilweise nach außen gebogen
werden, wie in 6 erkennbar. Zur Überwindung
der Federkraft der Federplatten 360 muss beim Herausschieben
eines Warenstückes
ein erhöhter
Widerstand überwunden
werden. Die Federplatten 360 verschließen den Öffnungskanal 340 bei
Nicht-Anwesenheit eines Warenstückes 12 wieder,
so dass kein Warenstück 12 unerwünschterweise
aus dem Warenbeutel 310 heraustreten kann und eine gute
Selbstverschließung
gegen Eindringen von Schmutz etc. gewährleistet ist.
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In
dem in der 7 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist eine einzige Federplatte 460 vorgesehen, die sich einstückig über alle
drei Öffnungskanäle 440 und
die Verschweißungsinseln 432, 434 erstreckt.
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Die
in den 1-7 dargestellten Warenbeutel
können
auf nahezu allen marktgängigen
Verpackungsmaschinen für
Schlauchbeutel, aber auch auf Siegelrandbeutel-Verpackungsmaschinen
hergestellt werden. Üblicherweise
werden hierfür
marktübliche
thermoplastische Folien verwendet. Zur Erzeugung der Öffnungskanäle reichen
Verschweißungen aus,
so dass hierfür
gegenüber
herkömmlichen
Warenbeuteln nur entsprechende Backenschweißwerkzeuge nötig sind.
Die hierfür
erforderlichen Mehrkosten fallen gering aus.