DE102005017582A1 - Spanneinrichtung - Google Patents
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Abstract
Bei einer Spanneinrichtung (1, 30, 50) zum Einspannen eines zu vermessenden Werkstücks (35), mit einem ersten Einspannteil (2, 31, 51) und einem zweiten Einspannteil (5, 32, 52) ist eine Kraftmesseinrichtung (7) vorgesehen, die die Einspannkraft, mit der das Werkstück (35) zwischen den Einspannteilen (2, 5, 31, 32, 51, 52) eingespannt ist, misst. Das Werkstück kann dadurch ohne Verformung des Werkstücks eingespannt werden.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Spanneinrichtung zum Einspannen eines zu vermessenden Werkstücks, mit einem ersten Einspannteil und einem zweiten Einspannteil.
- Um an einem Werkstück unterschiedliche Messungen durchzuführen, ist es bekannt, das Werkstück in eine Spanneinrichtung zwischen zwei Einspannteile einzuspannen. Bei relativ großen, stabilen Werkstücken kann das Einspannen erfolgen, ohne besondere Acht auf das Werkstück geben zu müssen. Je kleiner und feingliedriger ein Werkstück jedoch ist, desto mehr muss darauf geachtet werden, dass das Werkstück beim Einspannen nicht beschädigt bzw. verformt wird. Eine Verformung kann die durchzuführenden Messungen beeinträchtigen.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine Spanneinrichtung zur Verfügung zu stellen, mit der Werkstücke eingespannt (oder fixiert) werden können, möglichst ohne diese beim Einspannen zu verformen.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe auf ebenso überraschend einfache wie wirkungsvolle Art und Weise dadurch gelöst, dass bei einer Spanneinrichtung der eingangs genannten Art eine Kraftmesseinrichtung vorgesehen ist, die die Einspannkraft, mit der das Werkstück zwischen den Einspannteilen eingespannt ist, misst. Dadurch ist es möglich, ein Werkstück mit einer definierten Kraft einzuspannen. Insbesondere kann ein Werkstück für unterschiedliche Messaufgaben mit unterschiedlichen Einspannkräften eingespannt werden. Wenn bekannt ist, welche Belastungen ein Werkstück maximal erfahren darf, kann beim Einspannen dann darauf geachtet werden, dass diese Grenzwerte nicht überschritten werden. Wenn eine Messeinrichtung vorgesehen ist, kann die auf das Werkstück ausgeübte Kraft während der durchgeführten Messeaufgaben ständig überwacht werden. Eine Zerstörung oder Verformung von Werkstücken kann mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wirksam verhindert werden.
- Besonders bevorzugt ist es, wenn eine Kalibriereinrichtung vorgesehen ist, mit der die Messeinrichtung kalibrierbar ist. Dadurch kann sichergestellt werden, dass gleichartige Werkstücke immer mit derselben Einspannkraft eingespannt werden und somit immer dieselbe Einspannkraft auf gleichartige Werkstücke wirkt, wenn diese vermessen werden.
- Ein Platz sparender Aufbau der Spanneinrichtung ergibt sich, wenn die Messeinrichtung zumindest teilweise in oder an einem der Einspannteile angeordnet ist. Aus demselben Grund kann die Kalibriereinrichtung zumindest teilweise in oder an einem der Einspannteile angeordnet sein.
- Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die Kraftmesseinrichtung als DMS-Brücke, insbesondere als DMS-Vollbrücke ausgebildet sein. Die Dehnungsmessstreifen (DMS)-Vollbrücke erlaubt die Bestimmung kleinster Dehnungen bei guter Kompensation temperaturbedingter Dehnungen.
- Besonders vorteilhaft ist es, wenn eines der Einspannteile bezüglich, insbesondere auf oder an einer schiefen Ebene beweglich angeordnet ist. Aufgrund der Schwerkraft ist das Einspannteil bestrebt, die schiefe Ebene herabzugleiten. Ein zwischen die Einspannteile eingelegtes Werkstück wird somit durch eine definierte Kraft eingespannt. Diese definierte Kraft wird auf besonders einfache Art und Weise durch das Gewicht des bezüglich der schiefen Ebene beweglich angeordneten Einspannteils festgelegt.
- Eine besonders geringe Reibung zwischen Einspannteil und schiefer Ebene kann realisiert werden, wenn zwischen der schiefen Ebene und dem bezüglich der schiefen Ebene beweglichen Einspannteil eine Kugelführung angeordnet ist. Dadurch ist eine nahezu ungehinderte Bewegung des Einspannteils auf der schiefen Ebene möglich.
- Besonders bevorzugt ist es, wenn das Gewicht des bezüglich der schiefen Ebene beweglichen Einspannteils veränderbar und einstellbar ist. Durch diese Maßnahme können unterschiedliche Einspannkräfte besonders einfach realisiert werden.
- Das Gewicht lässt sich besonders einfach verändern, wenn das bezüglich der schiefen Ebene bewegliche Einspannteil zumindest eine Aufnahme für zumindest ein Gewicht, insbesondere eine Kugel, aufweist. Die Gewichte unterschiedlicher Kugeln sind dabei vorzugsweise kalibriert. Es ist dabei denkbar, Kugeln aus demselben Material mit unterschiedlichen Größen zu verwenden oder Kugeln gleicher Größe zu verwenden, die aus unterschiedlichen Materialien hergestellt sind.
- Wenn zumindest ein Einspannteil einen Messschlitz aufweist, können Messinstrumente besonders einfach in Bezug auf das Werkstück angeordnet werden und können unterschiedliche Messaufgaben besonders einfach durchgeführt werden.
- Zur Anpassung der erfindungsgemäßen Spanneinrichtung auf unterschiedliche einzuspannende Werkstücke ist es vorteilhaft, wenn zumindest ein Einspannteil austauschbare Klemmbacken oder -platten aufweist.
- In einer Ausführungsform der Erfindung kann die Spanneinrichtung einen Reitstock umfassen. Insbesondere kann der Reitstock ein Einspannteil darstellen. Der Reitstock kann sich beispielsweise über ein federndes bzw. elastisches Element an einem insbesondere in unterschiedlichen Stellungen festlegbaren Anschlag abstützen. Durch das elastische Element kann die Einspannkraft eingestellt werden.
- Ein selbstzentrierendes Einspannen eines Werkstücks wird beispielsweise ermöglicht, wenn an den Einspannteilen Hohlspitzen zur Aufnahme des Werkstücks vorgesehen sind. Die Hohlspitzen können insbesondere seitlich oder radial Messöffnungen, insbesondere Messschlitze, aufweisen. Dadurch ist es möglich, die Werkstücklänge taktil und/oder optisch zu messen.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt, sowie aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
- In der schematischen Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, welche in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert werden.
- Es zeigen:
-
1 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform einer Spanneinrichtung; -
2 eine Seitenansicht einer gegenüber der Ausführungsform der1 geringfügig abgewandelten Ausführungsform einer Spanneinrichtung; -
3 eine perspektivische Darstellung der Ausführungsform gemäß1 ; -
4 eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform einer Spanneinrichtung mit Reitstock; -
5 eine perspektivische Darstellung einer dritten Ausführungsform einer Spanneinrichtung. - In der
1 ist eine Spanneinrichtung1 mit einer Grundplatte1a dargestellt. Die Spanneinrichtung1 umfasst ein erstes Einspannteil2 , welches ortsfest angeordnet ist. Das erste Einspannteil2 weist eine Einspannfläche3 auf, an der ein einzuspannendes Werkstück anliegen kann. Weiterhin umfasst die Spanneinrichtung1 eine schiefe Ebene4 , auf der ein zweites Einstellteil5 beweglich ist. Um die Reibung zwischen dem Einstellteil5 und der schiefen Ebene4 zu verringern, ist eine Kugelführung6 vorgesehen, die zwischen dem zweiten Einstellteil5 und der schiefen Ebene4 angeordnet ist. Die Spanneinrichtung1 umfasst eine als DMS-Vollbrücke ausgebildete Messeinrichtung7 , die einen Dehnungsmessstreifen8 umfasst, der in der Nähe des Einstellteils5 angeordnet ist. Die Messeinrichtung7 ist im Wesentlichen im bzw. am zweiten Einstellteil5 angeordnet. Aufgrund der Schwerkraft in Pfeilrichtung9 ist das zweite Einstellteil5 bestrebt, eine Bewegung in Pfeilrichtung10 auszuführen. Dadurch entsteht auch eine Kraft in Pfeilrichtung11 , die als Einspannkraft wirkt. Durch die Messeinrichtung7 kann die Einspannkraft gemessen werden. Die Messeinrichtung7 kann über eine Kalibriereinrichtung, die in der1 nicht sichtbar ist, kalibriert werden. - In der Ausführungsform gemäß
2 besteht der Unterschied zur Ausführungsform der1 darin, dass der Dehnungsmessstreifen8 auf der Seite des ersten Einspannteils2 angeordnet ist. Insbesondere ist der Dehnungsmessstreifen8 in einem Schlitz angeordnet. In der gezeigten Ausführungsform ist er zwischen dem Einspannteil2 und einem Werkstück12 angeordnet. - In der perspektivischen Darstellung der
3 ist zu erkennen, dass das zweite Einstellteil5 mehrere Ausnehmungen20 aufweist, in die Gewichte, insbesondere Kugeln, eingelegt werden können. Dadurch kann die auf das Einspannteil2 wirkende Kraft eingestellt werden. Die schiefe Ebene4 ist an einem Block21 ausgebildet, der in einer Nut22 verschieblich ist. Der Block21 kann über eine Skala23 ausgerichtet werden. Am ersten Einspannteil2 sind seitliche Platten24 vorgesehen, zwischen denen ein Aufnahmeraum25 für ein Werkstück ausgebildet ist. Das Einspannteil5 weist eine Backe26 auf, die mit einem Dehnungsmessstreifen zusammenwirken kann und die austauschbar ist, so dass ihre Form auf das einzuspannende Werkstück anpassbar ist. - Im Ausführungsbeispiel einer Spanneinrichtung
30 der4 ist auf einer Grundplatte30a ein erstes Einspannteil31 ortsfest angeordnet. Das Einspannteil31 sowie das zweite Einspannteil32 weisen jeweils Hohlspitzen33 ,34 auf, die ein Werkstück35 aufnehmen können. Eine Vorausrichtung für jedes zu vermessende Werkstück35 kann anhand einer Skala36 erfolgen, auf die ein Zeiger37 eines Anschlags38 zeigt. Das zweite Einspannteil32 stützt sich über ein als Feder ausgebildetes elastisches Element39 an dem Anschlag38 ab. Eine maximale Federkraft kann über eine Schraube40 eingestellt werden, die den Anschlag38 durchgreift. Das zweite Einspannteil32 ist bezüglich des ortsfesten ersten Einspannteils31 beweglich. Insbesondere ist es auf Schienen41 verfahrbar. - In der
5 ist eine weitere Ausführungsform einer Spanneinrichtung50 mit einer Grundplatte50a gezeigt. Ein erstes Einspannteil51 ist ortsfest angeordnet. Ein zweites Einspannteil52 ist beweglich angeordnet und kann insbesondere auf Schienen53 relativ zum ersten Einspannteil51 bewegt werden. Die Einspannteile51 ,52 weisen Platten54 ,55 auf, die austauschbar sind. Dadurch kann der Klemmbereich56 auf das einzuspannende Werkstück angepasst werden, indem auf das Werkstück angepasste Platten54 ,55 verwendet werden. In der Platte54 ist ein Messschlitz57 angedeutet. Das zweite Einspannteil52 stützt sich über einstellbare Federelemente an einem Anschlag59 ab. Die Kraftmesseinrichtungen der Spanneinrichtungen30 ,50 sind in die Einspannteile31 ,32 ,51 ,52 integriert und daher in den Figuren nicht sichtbar.
Claims (14)
- Spanneinrichtung (
1 ,30 ,50 ) zum Einspannen eines zu vermessenden Werkstücks (12 ,35 ), mit einem ersten Einspannteil (2 ,31 ,51 ) und einem zweiten Einspannteil (5 ,32 ,52 ), dadurch gekennzeichnet, dass eine Kraftmesseinrichtung (7 ) vorgesehen ist, die die Einspannkraft, mit der das Werkstück (12 ,35 ) zwischen den Einspannteilen (2 ,5 ,31 ,32 ,51 ,52 ) eingespannt ist, misst. - Spanneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kalibriereinrichtung vorgesehen ist, mit der die Einspannkraft kalibrierbar ist.
- Spanneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftmesseinrichtung (
7 ) zumindest teilweise in oder an einem der Einspannteile (2 ,5 ,31 ,32 ,31 ,51 ,52 ) angeordnet ist. - Spanneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kalibriereinrichtung zumindest teilweise in oder an einem der Einspannteile (
2 ,5 ,31 ,32 ,51 ,52 ) angeordnet ist. - Spanneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftmesseinrichtung (
7 ) als DMS-Brücke, insbesondere als DMS-Vollbrücke ausgebildet ist. - Spanneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eines der Einspannteile (
5 ) bezüglich einer schiefen Ebene (4 ) beweglich angeordnet ist. - Spanneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der schiefen Ebene (
4 ) und dem bezüglich der schiefen Ebene (4 ) beweglichen Einspannteil (5 ) eine Kugelführung (6 ) angeordnet ist. - Spanneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewicht des bezüglich der schiefen Ebene beweglichen Einspannteils (
5 ) veränderbar und einstellbar ist. - Spanneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das bezüglich der schiefen Ebene (
4 ) bewegliche Einspannteil (5 ) zumindest eine Aufnahme (20 ) für zumindest ein Gewicht, insbesondere eine Kugel, aufweist. - Spanneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Einspannteil (
2 ,5 ,31 ,32 ,51 ,52 ) einen Messschlitz (57 ) aufweist. - Spanneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Einspannteil (
2 ,5 ,31 ,32 ,51 ,52 ) austauschbare Klemmbacken (26 ) oder -platten (54 ,55 ) aufweist. - Spanneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spanneinrichtung (
30 ) einen Reitstock umfasst. - Spanneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den Einspannteilen (
31 ,32 ) Hohlspitzen (33 ,34 ) zur Aufnahme eines Werkstücks (35 ) vorgesehen sind. - Spanneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den Hohlspitzen Messöffnungen, insbesondere Messschlitze, vorgesehen sind.
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