-
Die
Erfindung betrifft eine verstellbare Formschulter gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1.
-
Formschultern
sind Bauteile in Schlauchbeutelmaschinen zur Umformung einer ebenen
Bahn in einen Schlauch. Durch Längsverschluss
der übereinander
liegenden Bahnkanten, Befüllung
des Schlauches und Querverschluss des Schlauches, wobei gleichzeitig
Kopfnaht des eben befüllten
Beutels und Bodennaht des nächsten
Beutels erzeugt werden, entsteht der Schlauchbeutel.
-
Formschultern
können
in horizontal arbeitenden Schlauchbeutelmaschinen, die vor allem
stückiges
Packgut verarbeiten, und in vertikal arbeitenden Schlauchbeutelmaschinen,
die meistens flüssiges Packgut
und Schüttgut
verarbeiten, eingesetzt werden. Allgemein bekannt, in der Verpackungstechnik verwendet
und beispielsweise in horizontal oder vertikal arbeitenden Schlauchbeutelmaschinen
eingesetzt, sind Formschultern zur Umformung einer ebenen Bahn eines
Packmittels zu einem Schlauch. Die Umformung vollzieht sich im Wesentlichen
an einer räumlichen
Umformkante der Formschulter.
-
Der
Bereich der Formschulter von der ebenen Bahnzuführung in Bahnlaufrichtung bis
zur Umformkante wird als Schulterteil oder erster Umformbereich
bezeichnet, der Bereich von der Umformkante bis zum Auslauf des
Schlauches als Prismateil oder zweiter Umformbereich. Die Bahn steht
teilweise oder ganz mit der Oberfläche des Schulterteils in Kontakt
und wird durch diese umgeformt. Die Führung der Bahn im Prismateil
erfolgt durch Umformkante, Bahnabzugsorgan und Gegenhalter. Der
Gegenhalter kann beispielsweise der Außenmantel eines Füllrohres
sein. An jeder Stelle der Umformkante kann ein Faltwinkel zwischen
einlaufender, am Schulterteil abgestützter Folienbahn, und auslaufender,
zum Prismateil gehörender
Folienbahn gemessen werden. Der Faltwinkel an jener Stelle der Umformkante,
an der die einlaufende Bahn zuerst die Umformkante erreicht und
dort mit dem Querschnitt des Prismateils zusammen stößt, heißt Einlaufwinkel.
-
Da
sich im Produktionsalltag häufig
die Art und Größe der zu
fertigenden Beutel ändert,
sind die Formschulter und die mit ihr verbundenen Formatteile (zum
Beispiel das in die Formschulter hineinragende Form- und Füllrohr)
auszuwechseln.
-
Eine
größere Formatflexibilität kann durch den
Einsatz verstellbarer Formschultern erreicht werden. Formatflexible,
d.h. verstellbare Formschultern fanden bislang nur zur Verpackung
stückiger
Güter wie
Bücher,
Prospekthefte usw. Anwendung, die in einem rechteckigen Schlauch
bzw. Beutel einzupacken sind. Diese Formschultern weisen naturgemäß einen
Prismateil mit im Wesentlichen rechteckigem Querschnitt des Prismateils
auf. Dabei werden die den rechteckigen Querschnitt formenden Teile
der Formschulter einzeln so verstellt, dass die Seitenlängen des
Schlauchquerschnitts den Anforderungen des Packgutes entsprechen.
-
Die
Ecken des Schlauchquerschnittes werden dabei jedoch nicht exakt
ausgeformt. Vielmehr wird die Folie im Eckenbereich oft frei zwischen
den geraden Schienen der Formschulter gespannt. Dies lässt sich
beim beschriebenen Einsatzfall leicht realisieren, da die hier eingesetzten
Folien (z.B. aus PE) sehr gutmütig
auf die unexakte Formung reagieren und keine Schädigungen oder Falten aufweisen.
-
Jedoch
können
mit derartigen Umformeinrichtungen empfindliche Folien, z.B. Papier-
oder Kunststoffverbunde mit teilweise dichtigkeitsbestimmenden Beschichtungen,
nicht verarbeitet werden, da diese Folien dichtigkeitsmindernde
Falten und damit Mikrorisse bilden würden. Deshalb werden in diesen
Bereichen (Lebensmittelverpackung, Pharma, Chemie) bislang stets
einteilige, nicht verstellbare Formschultern verwendet, bei denen
die Folie während
der Schlauchformung kontinuierlich an der Umformkante abgestützt wird.
Wie oben dargelegt, müssen
dann jedoch bei einem Formatwechsel die Formschulter und die mit
ihr verbundenen Formatteile ausgewechselt werden. Dies führt zu längeren Stillstandszeiten
und damit geringer Maschinenauslastung.
-
Ein
weiterer Versuch zur Herstellung formatflexibler Formschultern besteht
darin, die Formschulter in zwei Formschulterteile mit einer Teilungsebene auf
der Rückseite,
d.h., auf der Bahneinlaufseite aufzuteilen. Dabei entsteht ein Spalt
zwischen den Formschulterteilen, dessen Größe von der aktuellen Einstellung
des Querschnitts des Prismateils abhängt. Derartige Formschultern
sind nur bei bestimmten Querschnittsgeometrien einsetzbar, wenn sichergestellt
werden kann, dass die Bahnspannung die Folie nicht in den Spalt
hinein zieht, beispielsweise bei hohem Einlaufwinkel (ca. 120 Grad)
oder kleinem Spalt (bis 10 mm). In den meisten in der Praxis vorkommenden
Fällen
ist eine qualitätsgerechte
Faltung bei einem Spalt in der Umformkante nicht möglich.
-
Es
gibt auch Versuche, für
empfindliche Folien verstellbare Formschultern zu entwickeln.
DE 10251072 ,
DE 10304913 ,
DE 10251068 ,
DE 10251066 beschreiben sowohl eine
verstellbare Formschulter als auch ein zugehöriges verstellbares Formatrohr.
Diese Anordnung hat sich in der Praxis jedoch nicht durchgesetzt.
-
Bei
der Formschulter gemäß
DE 10251072 wurden die
grundlegenden geometrischen Zusammenhänge einer Formschulter nicht
berücksichtigt. Die
Formschulter ist daher in der beschriebenen Form technisch nicht
realisierbar. Die zwei Teile der Formschulter können nicht in der in
1 eingezeichneten Art und
Weise verschoben werden, da damit die geometrisch notwendige Abstimmung
zwischen den beiden Teilen aufgehoben wird. Die resultierende Umformfläche ist
nicht mehr in die Ebene abwickelbar und würde daher Falten oder gar Risse in
der Folienbahn produzieren.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine verstellbare Formschulter
zu entwickeln, bei der die in jeder Formateinstellung gebildete
resultierende Umformfläche
exakt in die Ebene abwickelbar und damit eine falten- und rissfreie
Umformung der Folienbahn gewährleistet
ist.
-
Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe gelöst durch
eine Formschulter mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
-
Die
erfindungsgemäße Formschulter
zur Umformung einer ebenen Folienbahn zu einem Folienschlauch weist
einen aus mindestens einem Schulterteil gebildeten ersten Umformbereich
zur Bildung einer gewölbten
Folienbahn aus einer ebenen Folienbahn und einen aus mindestens
einem Prismateil gebildeten zweiten Umformbereich zur Bildung eines
Folienschlauchs aus einer gewölbten
Folienbahn auf, wobei der erste Umformbereich und der zweite Umformbereich
entlang einer räumlichen
Umformkante aneinander grenzen, und ist dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Umformkantenabschnitt der räumlichen Umformkante durch
mindestens zwei Umlenkelemente gebildet ist, wobei mindestens ein
Umlenkelement relativ zu einem anderen Umlenkelement und entlang
des durch die Umlenkelemente gebildeten Umformkantenabschnitts verschiebbar
angeordnet ist.
-
Erfindungsgemäß wird der
verstellbare Umformkantenabschnitt der räumlichen Umformkante in zwei
oder mehrere Teilabschnitte geteilt, die durch Umlenkelemente gebildet
werden. Diese Umlenkelemente sind zum Zwecke der Formatverstellung
der Formschulter exakt entlang der durch sie gebildeten Umformkantenabschnitte
der Umformkante verschiebbar. Dadurch bleibt die Umformkante auch
im verstellbaren Bereich kontinuierlich erhalten.
-
Dies
wird durch eine teleskopartige Zusammenfügung der die Umformkante bildenden
Umlenkelemente erreicht. Dabei erstreckt sich jedes Umlenkelement
bis zur Umformkante, d.h. jedes Umlenkelement bildet einen Teil
der Umformkante und alle Umlenkelemente zusammen sind in dem durch den
Faltwinkel im verstellbar gestalteten Bereich der Umformkante vorgegebenen
Raum zwischen einlaufender und auslaufender Folie angeordnet.
-
Die
Erfindung hat den Vorteil, dass die Bahn exakt und kontinuierlich
entlang der gesamten Umformkante und bei jeder Stellung der verstellbaren Schulterteile
präzise
so abgestützt
wird, dass die Umformfläche
in die Ebene abwickelbar ist und dadurch auch empfindliche Folien
qualitätsgerecht
umgeformt werden können.
-
Die
Umlenkelemente können
beispielsweise aus dünnem
Blech mit einem V-förmigen
Querschnitt gefertigt und so zueinander angeordnet sein, dass die
einzelnen Umlenkelemente ineinander gleiten können. Andere Ausführungsformen
der Umlenkelemente sind darstellbar, ohne vom Grundgedanken der
Erfindung abzuweichen.
-
Vorteilhaft
sind die Umlenkelemente im Querschnitt keilförmig ausgebildet und weisen
einen Keilwinkel auf, der jeweils kleiner ist als der vom ersten
und zweiten Umformbereich eingeschlossene Faltwinkel, wobei die
Summe der Keilwinkel aller Umlenkelemente eines Umformkantenabschnitts
höchstens
so groß ist
wie der Faltwinkel in diesem Umformkantenabschnitt.
-
Hierdurch
können
die Umlenkelemente massiv, beispielsweise durch Drahterodieren aus
dem Vollen, hergestellt werden, wodurch die Haltbarkeit und die
Genauigkeit gegenüber
Umlenkelementen aus Blech erhöht
ist. Jedes einzelne Umlenkelement weist einen Keilwinkel auf, der
kleiner ist als der erforderliche Faltwinkel der Folienbahn. Außerdem sind
ihre Keilwinkel zusammengenommen nicht größer als der Faltwinkel, da
es sonst zu Problemen mit der knitterfreien Umformung der Folienbahn
kommen könnte.
-
Weiter
vorteilhaft sind die Umlenkelemente eines Umformkantenabschnitts
relativ zueinander so angeordnet, dass im Querschnitt ihre Spitzen
in einem Punkt liegen.
-
Dadurch,
dass im Querschnitt betrachtet die Spitzen der keilförmigen Umlenkelemente
in einem Punkt liegen, d.h. dass die Kanten der Umlenkelemente,
die die Umformkante bilden, auf einer Linie liegen, wird gewährleistet,
dass die Umformkante von Umlenkelement zu Umlenkelement stetig verläuft und
keine Sprünge
auftreten. Hierzu ist es besonders vorteilhaft, wenn diese Kanten
der Umlenkelemente mit hoher Genauigkeit und sehr scharfkantig ausgeführt sind.
-
Weiter
vorteilhaft sind die Umlenkelemente eines Umformkantenabschnitts
relativ zueinander so angeordnet, dass je eine Flanke eines Umlenkelements
eine Flanke eines benachbarten Umlenkelements berührt.
-
Wenn
die benachbarten Flanken benachbarter Umlenkelemente einander berühren, so
wird dadurch die Führung
der Umlenkelemente bei der Verstellung der teleskopartigen Anordnung,
d.h. beim Verschieben der Umlenkelemente gegeneinander, erleichtert.
Idealerweise ergänzen
sich die Keilwinkel aller Umlenkelemente genau zum erforderlichen
Faltwinkel, so dass zumindest bereichsweise eine zusätzliche
Abstützung
der Folienbahn, entweder im ersten oder zweiten Umformbereich der
Formschulter, erzielt wird.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die Flanken
benachbarter Umlenkelemente komplementär ausgebildete Führungselemente
auf.
-
Hierdurch
wird die Führung
der Umlenkelemente bei einer Relativverschiebung nochmals erleichtert
und eine höhere
Genauigkeit erzielt, wobei gleichzeitig die Ausbildung von Unstetigkeiten
im verstellbaren Umformkantenabschnitt verhindert werden.
-
Bevorzugt
sind die komplementär
ausgebildeten Führungselemente
als eine T-Nut in der Flanke des einen Umlenkelements und als eine
in diese T-Nut eingreifende T-Führungsschiene
des anderen Umlenkelements ausgebildet.
-
In
gleicher Weise könnten
die komplementär ausgebildeten
Führungselemente
beispielsweise auch als ineinandergreifende Schiene und Nut mit einfachem
Rechteckprofil, Schwalbenschwanzprofil oder ähnlich ausgeführt sein,
ohne vom Grundgedanken der Erfindung abzuweichen. Das T-Profil hat den
Vorteil, dass es sowohl relativ einfach zu fertigen ist als auch
ein Auseinanderfallen derartig verbundener Umlenkelemente verhindert.
-
Besonders
vorteilhaft ist jeder durch Umlenkelemente gebildete Umformkantenabschnitt
gerade.
-
Vom
Grundgedanken der Erfindung sind auch gekrümmte Umformkantenabschnitte
umfasst, die durch Segmentierung in Umlenkelemente verstellbar gestaltet
sind. Hierbei treten jedoch mit zunehmender Krümmung wachsende Probleme mit
der Abwickelbarkeit der Umformbereiche in die Ebene und benachbart
angeordneten Umformkantenabschnitten auf, so dass das bevorzugte
Anwendungsgebiet der Erfindung gerade Umformkantenabschnitte sind.
-
Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung sind zwei parallel zueinander verlaufende,
durch Umlenkelemente gebildete Umformkantenabschnitte zur Änderung
einer Querschnittsabmessung eines Schlauchbeutels vorgesehen.
-
Diese
Ausgestaltung ist am einfachsten darstellbar und daher am preiswertesten.
Das Ergebnis ist eine Formschulter, mit der beispielsweise rechteckige
Schlauchbeutelquerschnitte darstellbar sind, bei denen die Breite
oder die Tiefe variierbar ist.
-
Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind zwei Paare parallel zueinander
verlaufender, durch Umlenkelemente gebildeter Umformkantenabschnitte
zur Änderung
zweier Querschnittsabmessungen eines Schlauchbeutels vorgesehen.
-
Diese
Ausgestaltung ist aufwendiger in der Herstellung und daher teurer.
Dennoch kann ihre Herstellung sinnvoll sein, beispielsweise wenn
rechteckige Schlauchbeutelquerschnitte gefordert sind, bei denen
die Breite und die Tiefe variierbar sind.
-
Besonders
vorteilhaft ist mindestens ein Umlenkelement eines Umformkantenabschnitts
mit einem Umlenkelement eines anderen Umformkantenabschnitts so
verbunden, dass sie nur gemeinsam um die gleiche Strecke verschoben
werden können.
-
Hierdurch
wird die Einstellung der Formschulter auf einen neuen Querschnitt
erheblich vereinfacht. Statt jeden verstellbaren Umformkantenabschnitt
einzeln durch Relativverschiebung der zugehörigen Umlenkelemente zu verstellen
und anschließend
zu überprüfen, ob
zwei parallel verlaufende verstellbare Umformkantenabschnitte tatsächlich die gleiche
Länge haben,
ist nur ein einziger Einstellvorgang nötig, um den Schlauchbeutelquerschnitt
in einer Dimension zu verändern.
-
Nachfolgend
wird die Erfindung anhand zweier Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Formschulter
und zugehöriger
Zeichnungen näher
erläutert.
Dabei zeigen
-
1 eine
perspektivische Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels in der Einstellung
für den größten darstellbaren
Schlauchquerschnitt,
-
2 eine
perspektivische Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels in der Einstellung
für den kleinsten
darstellbaren Schlauchquerschnitt,
-
3 eine
Draufsicht des ersten Ausführungsbeispiels
-
4 eine
Seitenansicht des ersten Ausführungsbeispiels
-
5 eine
Schnittdarstellung gemäß 4
-
6 eine
Draufsicht und eine perspektivische Ansicht des zweiten Ausführungsbeispiels
-
In
den 1 und 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel
der Erfindung in einer perspektivischen Ansicht dargestellt. Dabei
zeigt 1 die Formschulter in der Einstellung für den größten und 2 in
der Einstellung für
den kleinsten darstellbaren Querschnitt.
-
Die
Formschulter weist einen ersten und einen zweiten Umformbereich
auf. Im ersten Umformbereich, der eine senkrecht zur Transportrichtung
der Folienbahn angeordnete Schulterstange 1 sowie zwei
Krümmungselemente 2 umfasst,
wird die im ebenen Zustand zugeführte
Folienbahn zunächst
gekrümmt,
indem sie über
die Schulterstange 1 und die beiden Krümmungselemente 2 zur
räumlichen
Umformkante 3 verläuft.
Die Krümmungselemente 2 münden an
den Stellen in die Umformkante 3, die ebenfalls gekrümmt sind,
d.h. in den Eckbereichen des im Wesentlichen rechteckigen Schlauchquerschnitts,
der durch das Prismateil 4 realisiert wird.
-
Das
Schulterteil kann auch als dreidimensional geformtes Blech ausgeführt sein,
das den gesamten von der Folienbahn überstrichenen ersten Umformbereich überspannt.
Im Ausführungsbeispiel
ist das Schulterteil auf die Schulterstange 1 und die beiden
Krümmungselemente 2 beschränkt, da
eine Abstützung
der Folienbahn nur in den Bereichen nötig ist, in denen die Folienbahn
gekrümmt
ist. Bei der vorliegenden Formschulter verbleibt die Folienbahn weitgehend
ungekrümmt,
so dass auf eine Abstützung
in diesen Bereichen verzichtet werden kann.
-
Die
räumliche
Umformkante 3 stellt die Nahtstelle zwischen dem ersten
Umformbereich, dem Schulterteil, und dem zweiten Umformbereich,
dem Prismateil 4, dar.
-
Die
gewölbte
Folienbahn läuft über die
Umformkante 3 in das Prismateil 4 ein, wo die
gewölbte Folienbahn
zu einem geschlossenen Querschnitt umgeformt wird, wobei die Ränder der
Folienbahn auswärts
gebogen, zu einer Flossennaht übereinandergelegt
und zwischen zwei Nahtbildungselementen 5 hindurchgeführt werden.
-
Der
mit der dargestellten Formschulter herstellbare Schlauchquerschnitt
ist im Wesentlichen rechteckig, wie aus der Darstellung in 3 ersichtlich
ist. Demzufolge besteht die Umformkante 3 aus zwei Paaren
einander gegenüberliegender
Umformkantenabschnitte. Der am höchsten
gelegene Bodenabschnitt 6 umfasst einen geraden sowie zwei gekrümmte Teilabschnitte
und wird durch ein gefrästes
Formteil gebildet, dessen eine Fläche noch zum Schulterteil und
dessen andere Fläche
bereits zum Prismateil gehört.
Diese beiden Flächen
stoßen
am Bodenabschnitt 6 der Umformkante 3 zusammen.
-
Gegenüber dem
Bodenabschnitt 6 ist der am tiefsten gelegene Kopfabschnitt 7a, 7b angeordnet, der
durch zwei gefräste
Formteile gebildet ist, um einen Spalt zur Erzeugung der Flossennaht
zu erhalten. Dieser Spalt wird durch die zu den Formteilen gehörenden Nahtbildungselemente 5 gebildet.
Der Kopfabschnitt 7a, 7b umfasst ebenfalls einen
geraden sowie zwei gekrümmte
Teilabschnitte und wird durch zwei gefräste Formteile gebildet, deren
eine Fläche
jeweils zum Schulterteil und deren andere Fläche jeweils zum Prismateil
gehört.
Diese beiden Flächen
stoßen
bei beiden Formteilen am Kopfabschnitt 7a, 7b der
Umformkante 3 zusammen.
-
Verbunden
sind der Bodenabschnitt 6 und der Kopfabschnitt 7a, 7b durch
zwei parallel zueinander verlaufende verstellbare Umformkantenabschnitte 8 zur Änderung
einer Querschnittsabmessung eines Schlauchbeutels. Jeder verstellbare
Umformkantenabschnitt 8 ist gerade ausgeführt und
umfasst drei Umlenkelemente 9a, 9b, 9c.
Das obere Umlenkelement 9a ist fest mit dem Formteil verbunden,
das den Bodenabschnitt 6 der Umformkante 3 bildet.
Das mittlere Umlenkelement 9b ist relativ zum oberen Umformelement 9a verschiebbar
angeordnet. Das untere Umlenkelement 9a ist sowohl relativ
zum oberen Umformelement 9a als auch gegenüber dem
mittleren Umlenkelement 9b verschiebbar angeordnet und
fest mit einem der Formteile verbunden, die den Kopfabschnitt 7a, 7b der
Umformkante 3 bilden.
-
Die
drei Umlenkelemente 9a, 9b, 9c sind keilförmig ausgeführt, d.h.
sie haben die Form prismatischer Stäbe mit im Wesentlichen dreieckigem Querschnitt.
Die Keilwinkel aller drei Umlenkelemente 9a, 9b, 9c,
d.h. die zwischen ihren sich entlang der prismatischen Stäbe erstreckenden
Flanken, betragen jeweils ein Drittel des an dieser Stelle erforderlichen
Faltwinkels der Formschulter, d.h. des Winkels, den das Schulterteil 1,2 mit
dem Prismateil 4 einschließt. Dadurch ergänzen sich
die Keilwinkel der drei Umlenkelemente 9a, 9b, 9c zu
diesem Faltwinkel.
-
Jedes
der drei Umlenkelemente 9a, 9b, 9c berührt mit
einer seiner Flanken eine Flanke des benachbarten Umlenkelements 9a, 9b, 9c.
Dadurch geben sich die drei Umlenkelemente 9a, 9b, 9c bei
einer Relativverschiebung gegenseitig eine Führung.
-
Die
Kanten der drei Umlenkelemente 9a, 9b, 9c,
die den verstellbaren Umformkantenabschnitt 8 bilden, liegen
auf einer Linie, d.h. im Querschnitt betrachtet liegen die Spitzen
der Querschnitte der prismatischen Stäbe in einem Punkt. Dies wird
besonders in der Schnittdarstellung in 5 deutlich.
Dadurch bilden die drei Umlenkelemente 9a, 9b, 9c in jeder
Einstellung der Formschulter einen geschlossenen, stetig verlaufenden
Umformkantenabschnitt 8.
-
Weiterhin
weisen die drei Umlenkelemente 9a, 9b, 9c an
ihren Flanken komplementär
ausgebildete Führungselemente 10 auf,
die jeweils als eine T-Nut in der Flanke des einen Umlenkelements
und als eine in diese T-Nut eingreifende T-Führungsschiene
des anderen Umlenkelements ausgebildet sind. Auf diese Weise wird
die Genauigkeit der Bewegung bei einer Relativverschiebung der drei
Umlenkelemente 9a, 9b, 9c erhöht und gleichzeitig
eine Verbindung zwischen den drei Umlenkelementen 9a, 9b, 9c aufrechterhalten.
-
Die
drei Umlenkelemente 9a, 9b, 9c sind teleskopartig
zusammengesetzt. Werden die drei Umlenkelemente 9a, 9b, 9c vollständig auseinandergezogen,
so ergibt sich der größte mit
dieser Formschulter darstellbare Schlauchbeutelquerschnitt, wie in 1 dargestellt.
Werden die drei Umlenkelemente 9a, 9b, 9c dagegen
vollständig
zusammengeschoben, so ergibt sich der kleinste mit dieser Formschulter
darstellbare Schlauchbeutelquerschnitt, wie in 2 dargestellt.
-
Zur
Festlegung eines eingestellten Schlauchbeutelquerschnitts weist
das Prismateil 4 an jeder Seite einen Schlitz 11 auf.
Die Umlenkelemente 9a, 9b, 9c weisen
eine Befestigungsmittelaufnahme 12 auf, die im Ausführungsbeispiel
als Gewindebohrung zur Aufnahme einer (nicht dargestellten) Rändelschraube
ausgeführt
ist. Der Schlitz 11 und die Befestigungsmittelaufnahme 12 sind
zueinander so angeordnet, dass in jeder Position der Umlenkelemente 9a, 9b, 9c eine
Rändelschraube
von der Außenseite
des Prismateils 4 her durch den Schlitz 11 in
die Befestigungsmittelaufnahme 12 einschraubbar ist.
-
In 6 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel der
Erfindung in zwei Ansichten dargestellt. Im Gegensatz zum ersten
Ausführungsbeispiel
weist diese Formschulter zwei Paare parallel zueinander verlaufender,
durch Umlenkelemente 9a, 9b gebildeter Umformkantenabschnitte 8 zur Änderung
zweier Querschnittsabmessungen eines Schlauchbeutels auf, d.h. hier
sind auch der Bodenbereich 6 und der Kopfbereich 7 verstellbar.
Dabei weist allerdings jeder verstellbare Umformkantenabschnitt 8 nur
zwei Umlenkelemente 9a, 9b auf. Dadurch ist diese
Formschulter in jeder Richtung um einen geringeren Betrag verstellbar.
-
Die
Richtung der Verstellbarkeit ist durch Doppelpfeile angedeutet.
Im Übrigen
ist die Formschulter des zweiten Ausführungsbeispiels identisch zum
ersten Ausführungsbeispiel
aufgebaut.
-
- 1
- Schulterstange
- 2
- Krümmungselement
- 3
- räumliche
Umformkante
- 4
- Prismateil
- 5
- Nahtbildungselement
- 6
- Bodenabschnitt
- 7a,7b
- Kopfabschnitt
- 8
- verstellbarer
Umformkantenabschnitt
- 9a,9b,9c
- Umlenkelement
- 10
- Führungselement
- 11
- Schlitz
- 12
- Befestigungsmittelaufnahme