DE102005016467A1 - Verfahren zur Sicherung eines Bahnanfangs einer Restrolle in einem Rollenwechsler und Rollenwechsler - Google Patents

Verfahren zur Sicherung eines Bahnanfangs einer Restrolle in einem Rollenwechsler und Rollenwechsler Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sichern des Bahnanfangs einer Restrolle eines Produktionsauftrages beim bevorstehenden Wechsel der Materialrolle im Rollenwechsler im Zuge der Produktionsumstellung und einen Rollenwechsler mit mindestens zwei Rollenarmen für den automatischen Wechsel zwischen einer neuen Materialrolle und einer Restrolle.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sicherung eines Bahnanfangs einer Restrolle in einem Rollenwechsler und einen Rollenwechsler gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder 7.
  • Die Umstellung eines Produktionsauftrages in einer Druckerei, erfordert u.a. ein Umrüsten aller Rollenwechsler, die einer Rotationsdruckmaschine zuliefern. Dabei wird der Rollenwechsler meist manuell für die im neuen Produktionsauftrag benötigten Materialrollen eingerichtet. Ein fliegender Rollenwechsel war bislang nur innerhalb eines laufenden Produktionsauftrags möglich, wobei im Rollenwechsler gleichartige Materialrollen nacheinander bereitgestellt wurden, die durch entsprechende Verklebung zu einer „durchgängigen" Materialbahn verkettet wurden.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Sicherung eines Bahnanfangs einer Restrolle in einem Rollenwechsler und einen Rollenwechsler zu schaffen.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 oder 7 gelöst.
  • Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass die Produktion mit dem Folgeauftrag ohne große Verzögerungen, die bislang durch die Einrichtung des Rollenwechslers auf eine andere Materialrolle fortgesetzt werden kann. Die unproduktiven Rüstzeiten für den Rollenwechsler können auf diese Weise nahezu vollständig entfallen.
  • Das Verfahren zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass keine Bediener-Eingriffe am Rollenwechsler bei einer Produktionsumstellung nötig sind und dass die Einstellung des Rollenwechslers auf die neue Materialrolle bereits während des Ablaufes der letzten Materialrolle der auslaufenden Produktion durchgeführt wird, so dass kein Zeitverzug beim Anlauf der neuen Produktion entsteht. Hauptsächlich findet das Verfahren Anwendung bei der Umstellung der Produktion von einer schmalen auf eine breite Materialrolle oder umgekehrt, es ist jedoch auch möglich andere Rollenausprägungen mit dem Verfahren automatisch in dem Rollenwechsler umzurüsten. Beispielweise muss bei der Umstellung auf eine neue Grammatur und/oder neue Materialsorte, insbesondere Papiersorte, eine andere Bahngeschwindigkeit bei Einzug einer Materialbahn eingestellt werden. Bei einem neuen Rollendurchmesser muss ein veränderter Winkel für eine Rollenarmverdrehung gewählt werden. Bei Materialrollen, die mit einem Adapter versehen sind, sind andere Bedingungen beim Aufachsen der Materialrolle einzuhalten. Alle diese Umstellungserfordernisse können unter Einsatz der Erfindung automatisiert ausgeführt werden.
  • Das Verfahren ist in einer bevorzugten Ausführungsform in eine automatisierte Rollenlogistik-Anlage mit wahlfreier Zugriffsmöglichkeit auf verschiedene Rollenpositionen integriert. Eine Leitstelle der Rollenlogistik-Anlage sorgt dabei für eine Belieferung aller Rollenwechsler einer Rotationsdruckmaschine mit Materialrollen. Bei einer zu Ende gehenden Produktion, d. h. wenn sich nur noch die letzte benötigte ablaufende Materialrolle im Rollenwechsler befindet, sind in der Leitstelle die Daten eines Folgeauftrages bereits bekannt, wie zum Beispiel eine neue Rollenbreite und/oder ein neuer Rollendurchmesser und/oder eine Grammatur und/oder Papiersorte einer neuen Materialrolle. Weitere spezifische Parameter des Folgeauftrages können bei Bedarf in das Verfahren integriert werden.
  • Anhand einer neuen Rollenbreite für einen Folgeauftrag wird das Verfahren im Folgenden beispielhaft in seinen Grundzügen beschrieben. Eine detailliertere Beschreibung erfolgt weiter unten unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
  • Eine Steuereinheit, welche im Rollenwechsler oder in einer Leitzentrale integriert sein kann, enthält Daten und Steuerprogramme über bzw. für den Rollenwechsler, wie beispielsweise Grenzwerte für zu verarbeitende Rollenbreiten, Verstellroutinen für die Betätigung der Tragarme, Einstellmöglichkeiten der Bahnzugsgeschwindigkeit und weitere. Von der Steuereinheit werden Kenndaten der neuen Materialrolle eingelesen. Die Erfassung der Kenndaten kann durch eine Barcode-Leser erfasst und automatisch in die Steuereinheit des Rollenwechslers eingelesen werden. Diese können beispielsweise von der Leitstelle gesendet werden oder auf einem Barcodeetikett verschlüsselt sein, welches auf der Materialrolle angebracht ist.
  • Im betrachteten Beispiel wird aus dem speziellen Kenndatum der neuen Rollenbreite in der Steuereinheit im Zusammenhang mit den Gerätedaten des Rollenwechslers ein erforderlicher Abstand der Tragarme ermittelt, und vorzugsweise automatisch über den Rollendatensatz eingestellt, und ein Signal zum Verstellen der Tragarme auf die neue Rollenbreite ausgelöst. Weitere Betriebsparameter des Rollenwechslers können ebenfalls in Abhängigkeit von den eingelesenen Kenndaten variiert werden. Sind die Tragarme auf den vom Steuersystem ermittelten Abstand eingestellt, erfolgt ein automatisches Aufachsen der neuen Materialrolle. Die neue Materialrolle ist bereits mit einem Klebestreifen oder dergleichen klebevorbereitet.
  • Die Rückgabe des aktualisierten Rollendatensatzes kann über ein übergeordnetes Leitsystem erfolgen.
  • In Abhängigkeit vom Durchmesser der neuen Materialrolle, welcher ebenfalls von der Steuereinheit eingelesen wurde, erfolgt eine Rollenarmverdrehung in eine Klebeposition. Die neue Materialrolle wird anschließend beschleunigt. Nun erfolgt ein Rollenwechsel prinzipiell in der gleichen Weise, wie ein fliegender Rollenwechsel bei laufender Produktion. Die Materialbahn der ablaufenden Materialrolle wird dicht entlang der neuen Materialrolle geführt. Je nach Beschaffenheit der Materialrolle des Folgeauftrages kann hierfür eine günstige Geschwindigkeit von der Steuereinheit ermittelt werden. Durch Andrücken der ablaufenden Materialbahn mit einer Klebewalze, welche in eine Klebvorrichtung integriert ist, an die neue Materialrolle, wird der Klebevorgang ausgelöst und die neue Materialbahn wird von der alten mitgenommen. Ein Abschlagmesser wird ausgefahren und trennt noch während des Bahnlaufes die alte Materialbahn ab.
  • Der weitere Umstellvorgang läuft mit der neuen Materialrolle weiter, ohne dass der Druckprozess angehalten werden muss. Nach dem Einziehen der neuen Materialbahn müssen u.a. alle Überwachungs- und Sicherungselemente umgestellt werden. Der Fachmann kennt alle hier vorzunehmenden Einstellungsänderungen und wird den Umstellungsvorgang entsprechend anpassen, ohne dass hier näher darauf eingegangen werden muss.
  • Die Restrolle des alten, abgelaufenen Produktionsauftrages wird nun vorzugsweise in eine Position nahe der Klebevorrichtung verschwenkt. Die Materialbahn bzw. der Bahnanfang der Restrolle, deren Restlänge bekannt ist, wird aufgewickelt und kurz vor Erreichen des Endes der Restfahne wird ein Klebemittel auf die Restrolle aufgebracht, so dass beim Aufwickeln der Restfahne diese an der Restrolle haften bleibt und durch Andrücken mit der Klebwalze gesichert wird. Anschließend wird die Restrolle automatisch ausgeachst und an die Logistik-Anlage zurückgegeben. Die Kenndaten dieser alten Materialrolle bzw. die Restrolle sind im Rollenwechsler bekannt. Diese können von der Steuereinheit an die Leitstelle gesendet werden oder mittels Barcodeetikett auf der Restrolle angebracht werden.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
  • Es zeigen:
  • 1 eine vereinfachte Ansicht einer Rollenwechsleranlage mit mehreren Rollenwechslern bei Produktionsumstellung;
  • 2 einen Rollenwechsler bei Produktionsumstellung von einer schmalen auf eine breite Materialrolle;
  • 3 den Rollenwechsler bei Produktionsumstellung von einer breiten auf eine schmale Materialrolle;
  • 4 eine Seitenansicht des Rollenwechslers in schematischer Darstellung;
  • 5 eine Detailansicht des Rollenwechslers vor einer Produktionsumstellung;
  • 6 eine Detailansicht einer Verbindung der Materialbahnen einer Restrolle und einer neuen Materialrolle eines Folgeauftrages im Rollenwechsler;
  • 7 eine Detailansicht einer Abtrennung der Materialbahn der Restrolle im Rollenwechsler;
  • 8 eine Detailansicht nach einer Verbindung der Materialbahnen im Rollenwechsler;
  • 9 eine Detailansicht der Sicherung eines Restrollenanfangs einer abgelaufenen Materialrolle im Rollenwechsler;
  • 10 den Rollenwechsler in Seitenansicht im Zustand vor einem Ausachsen der Restrolle.
  • In 1 ist eine Rollenwechsler-Anlage zur Versorgung einer Rotationsdruckmaschine schematisch in einer Ansicht von oben dargestellt. Fünf Rollenwechsler 01 sind beispielhaft in eine Rollenlogistik-Anlage integriert, die weiterhin geeignete Logistikelemente, wie eine Transportstrecke 02 und ein Transportwagen 04 umfasst. In Pufferbereichen 03 der Rollenwechsler 01 und direkt an den Rollenwechslern 01 sind schmale Materialrollen 05 und breite Materialrollen 06 gelagert. Ein nicht dargestellter Leitstand überwacht und organisiert die Belieferung der Rollenwechsler 01 mit den benötigten Materialrollen 05; 06 und sendet Kenndaten über die Materialrollen 05; 06 an die jeweiligen Rollenwechsler 01. Die Rollenwechsler 01 werden vollautomatisch auf einen Folgeproduktionsauftrag umgerüstet. Die wesentlichen Schritte dieser Umrüstung wurden bereits weiter oben erläutert. Auch aus der nachfolgenden Detailbeschreibung werden die für eine vollautomatische Produktionsumstellung am Rollenwechsler 01 erforderlichen Verfahrensschritte ersichtlich.
  • 2 zeigt den Rollenwechsler 01 in Vorderansicht bei der Umstellung der Produktion auf einen Folgeauftrag. Der Folgeauftrag unterscheidet sich vom aktuell bearbeiteten Produktionsauftrag insbesondere dadurch, dass eine breitere Materialrolle zum Einsatz kommt. Wie aus 2 ersichtlich ist, befindet sich eine ablaufende, schmale Materialrolle 08 in Tragarmen 10 eines ersten Rollenarms 12 des Rollenwechslers 01. Der Einzug der Materialbahn dieser Materialrolle 08 erfolgt in Richtung des dargestellten geraden Pfeils. Eine neue, breitere Materialrolle 14 wurde bereits, z. B. mit einer Hubvorrichtung 15, zwischen zwei Tragarme 16 eines zweiten Rollenarms 18 befördert auf Rollenkonen durch mindestens einen Anrieb aufgeachst. Die Drehrichtung der neuen Materialrolle 14 ist durch einen Rotationspfeil angedeutet. Auf der Materialrolle 14 ist ein Klebestreifen 20 angebracht, der in herkömmlicher Weise für die Verbindung der neuen Materialbahn mit der ablaufenden Materialbahn verwendet wird.
  • In 3 ist analog zur Darstellung in 2 eine Produktionsumstellung von einer breiten Materialrolle auf eine schmale Materialrolle abgebildet. In diesem Fall hat die ablaufende Materialrolle 08 eine größere Breite, als die neue Materialrolle 14 des Folgeauftrages. Auf der neuen Materialrolle 14 ist wiederum der Klebstreifen 20 angebracht. Es ist ersichtlich, dass zwischen den beiden Prozessschritten der 1 und 2 eine Verstellung der Tragarme 10; 16 notwendig ist, da an den beiden Tragpositionen Materialrollen 08; 14 mit abweichender Breite zum Einsatz kommen. Vor bzw. während dem Aufachsen der neuen Materialrolle 14 erfolgt also eine Verstellung der Tragarme 16 des zweiten Rollenarms 18 auf eine schmalere Einstellung, während die Tragarme 10 des ersten Rollenarms 12 gegenüber der 1 breiter eingestellt sind.
  • 4 zeigt den Rollenwechsler 01 in einer schematischen Seitenansicht. Die ablaufende Materialrolle 08 des Vorgängerauftrages ist im ersten Rollenarm 12 des Rollenwechslers 01 gelagert, welcher aus den zwei, in der Bildebene hintereinander liegenden Tragarmen 10 gebildet ist. Die neue Materialrolle 14 des Folgeauftrages ist in den Tragarmen 16 des zweiten Rollenarms 18 gelagert. Der zweite Rollenarm 18 ist in eine Klebeposition verschwenkt. Auf der neuen Materialrolle 14 ist der Klebestreifen 20 befestigt. Eine Klebevorrichtung 22 ist in Klebestellung verschwenkt, um zum gewünschten Zeitpunkt bei entsprechender Aktivierung die Verklebung der Materialbahn der neuen Materialrolle 14 mit der ablaufenden Materialbahn 24 der Materialrolle 08 vornehmen zu können. Vor der Klebung wird die neue Materialrolle 14 in Rotationspfeilrichtung beschleunigt. Die Materialbahn 24 der ablaufenden Materialrolle 08 wird über Führungen 26 dicht an der neuen Materialrolle 14 vorbeigeführt. Wenn der Klebestreifen 20 in die Nähe der Klebevorrichtung 22 gelangt, wird die Klebung durch kurzzeitiges Anpressen der ablaufenden Materialbahn 24 auf den Klebestreifen 20 eingeleitet.
  • 5 ist eine Detailansicht des in 4 dargestellten Rollenwechslers 01. Zu erkennen ist die dicht an der neuen Materialrolle 14 entlang geführte Materialbahn 24 der ablaufenden Materialrolle 08. In Rotationspfeilrichtung nähert sich der Klebestreifen 20 der Klebvorrichtung 22. Zur Durchführung der Klebung muss eine Klebewalze 28 auf die neue Materialrolle 14 abgesenkt werden.
  • Der Zustand mit abgesenkter Klebewalze 28 ist in 6 dargestellt. Die ablaufende Materialbahn 24 wird dadurch an den Klebestreifen 20 der neuen Materialrolle 14 angedrückt. Der Klebestreifen 20 trennt sich von der Materialrolle 14 und der Rollenanfang der neuen Materialrolle 14 wird von der ablaufenden Materialbahn 24 mitgenommen.
  • Nach einer von der bereits erwähnten Steuereinheit ermittelten Strecke oder Zeit nach dem Absenken der Klebewalze 28 wird eine Abschlagvorrichtung 30, z. B. ein Abschlagmesser 30 ausgefahren, welches die Materialbahn 24 der ablaufenden Materialrolle 08 abtrennt, wie dies in 7 dargestellt ist. Die Steuereinheit kann den richtigen Zeitpunkt für die Abtrennung aus voreingestellten Werten für den gewünschten Überhang der abgelaufenen Materialbahn 08 und den prozessabhängigen Werten der Bahngeschwindigkeit und der verwendeten Materialart automatisch ermitteln. Gegebenenfalls muss hier kurzzeitig von der Steuereinheit eine höhere Bahnspannung eingestellt werden, um die Materialbahn sauber abzutrennen.
  • 8 zeigt den Zustand nach dem Rollen- bzw. Produktionswechsel. Eine neue Materialbahn 32 wird nun von der neuen Materialrolle 14 eingezogen. Nach der Klebestelle 34 verbleibt noch eine Restfahne 35 an der Materialbahn 32. Die Klebevorrichtung 22 wird zurückgeschwenkt.
  • Im hier geschilderten Fall des Produktionswechsels ist die ablaufende Materialrolle 08 häufig nicht vollständig verbraucht. Anders als beim fliegenden Rollenwechsels innerhalb eines Produktionsgangs, wo die ablaufende Materialrolle 08 weitgehend vollständig aufgebraucht wird und nur ein technologisch bedingter Materialrest auf der abgelaufenen Materialrolle 08 verbleibt, kann beim Produktionswechsel daher nicht nur die Rollenhülse abgeworfen werden. Vielmehr ist eine geordnete Entnahme und erneute Lagerung der abgelaufenen Materialrolle 08 erforderlich.
  • Wie in 9 dargestellt, wird dazu eine Restrolle 36, welche der ursprünglich ablaufenden Materialrolle 08 entspricht, mit dem Rollenarm 12 in eine obere Position verschwenkt, in der der abgeschnittene Bahnanfang 38 der Restrolle 36 frei herunterhängt bzw. in den vorgesehenen Bahnführungen geführt ist. Die Klebevorrichtung 22 wird in eine Annäherungsposition zur Restrolle 36 gebracht. Die Länge des verbleibenden Bahnanfangs 38 der Restrolle 36 kann aus dem Abstand des Abschlagmessers 30 von der Rollenlagerung und dem Durchmesser der Restrolle 36 und/oder deren Verdrehwinkel bestimmt werden. Von der Steuereinheit wird nun die benötigte Anzahl der Umdrehungen der Restrolle 36 ermittelt, um den Bahnanfang 38 vollständig aufzuwickeln. Kurz bevor der Bahnanfang 38 komplett aufgewickelt ist, wird beispielsweise ein Element 40, z. B. eine Klebedüse 40 oder eine andere geeignete Einrichtung aktiviert, die einen Klebstoff auf die Restrolle 36 sprüht bzw. aufbringt. Beim weitern Aufwickeln des Bahnanfanges 38 bleibt dieser an der Restrolle 36 haften und wird durch ein nochmaliges Anstellen der Klebewalze 28 fixiert. Die Gefahr eines herumschleudernden Bahnanfangs 38 beim Auslaufen der Rollenrotation ist damit beseitigt. Gleichzeitig stört der Bahnanfang 38 nicht mehr beim Ausachsen der Restrolle 36 und bei deren Transport in eine Lagerposition.
  • In 10 wurde die Restrolle 36 mit dem Rollenarm 12 nach dem Ankleben des Bahnanfangs 38 in eine untere Position verschwenkt, wo sie automatisch ausgeachst wird und anschließend wieder an die Rollenlogistik-Anlage übergeben wird. Da der Steuereinheit die Länge des angeklebten Bahnanfangs 38 bekannt ist, kann die Restrolle 36 für den weiteren Transport exakt positioniert werden. In 10 ist der vom angeklebten Bahnanfang 38 überdeckte Oberflächenabschnitt durch eine Schraffur dargestellt. Dieser Bereich kann beispielsweise in einer weiteren Ausprägung gezielt nach unten gedreht werden, um die Restrolle 36 in diesem Bereich auf die Transportmittel abzulegen. Damit wird eine Beschädigung von eine noch brauchbaren Materialbahn vermieden und beim erneuten Aufachsen der Restrolle 36 zur Verwendung des noch verfügbaren Materials kann die Position des Bahnanfangs 38 automatisch ermittelt werden. Mit der Übergabe der Restrolle 36 kann die Steuereinheit des Rollenwechslers 01 die Kenndaten der Restrolle 36 an die Rollenlogistik-Anlage senden und/oder auf ein Barcode-Etikett drucken, welches auf der Restrolle 36 befestigt wird.
  • 01
    Rollenwechsler
    02
    Transportstrecke
    03
    Pufferbereich
    04
    Transportwagen
    05
    Materialrolle. schmal
    06
    Materialrolle, breit
    07
    08
    Materialrolle, ablaufend
    09
    10
    Tragarm
    11
    12
    Rollenarm, erster
    13
    14
    Materialrolle, neu
    15
    Hubvorrichtung
    16
    Tragarm
    17
    18
    Rollenarm, zweiter
    19
    20
    Klebestreifen
    21
    22
    Klebevorrichtung
    23
    24
    Materialbahn (08)
    25
    26
    Führung
    27
    28
    Klebewalze
    29
    30
    Abschneidvorrichtung, Abschlagmesser
    31
    32
    Materialbahn (14)
    33
    34
    Klebestelle
    35
    Restfahne
    36
    Restrolle
    37
    Bahnanfang (36)
    38
    39
    40
    Element, Klebedüse

Claims (11)

  1. Verfahren zur Sicherung eines Bahnanfangs (38) einer Restrolle (36) in einem Rollenwechsler (01), folgende Schritte umfassend: – Positionieren des Rollenarms (12; 18), um den Bahnanfang (38) aufwickeln zu können; – Aufwickeln des Bahnanfangs (38) durch Antrieb des Rollenkonus; – Aufbringen eines Klebemittels um die Innenseite des Bahnanfangs (38) mit der Oberfläche der Restrolle (36) zu verkleben; – Fixieren des Bahnanfangs (38) durch Andrücken an die Restrolle (36) im Bereich des aufgebrachten Klebemittels.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass einer Länge des Bahnanfangs (38) und einer notwendige Anzahl der Umdrehungen der Restrolle (36) zum Aufwickeln des Bahnanfangs (38) bestimmt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Klebemittel aufgebracht wird bevor der Bahnanfang (38) komplett aufgewickelt ist, um die Innenseite des Bahnanfangs (38) mit der Oberfläche der Restrolle (36) zu verkleben.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Klebemittel mithilfe einer Klebedüse (40) auf einen Oberflächenabschnitt der Restrolle (36) aufgesprüht wird, der beim vollständigen Aufwickeln des Bahnanfangs (38) von diesem überdeckt wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des Bahnanfangs (38) aus dem Abstand zwischen einem Abschlagmesser (30), welches die ablaufende Materialbahn (24) im Rollenwechsler (01) abschneidet, und des Verdrehwinkels der Restrolle (36) bestimmt wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass bei der Bestimmung des Abstands der im Moment des Abschneidens verbleibende Restdurchmesser der Restrolle (36) gemessen oder errechnet und berücksichtigt wird.
  7. Rollenwechsler (01) mit mindestens zwei Rollenarmen (12; 18) für den automatischen Wechsel zwischen einer neuen Materialrolle (14) und einer Restrolle (36), die eine verbundene Materialbahn an eine Rotationsdruckmaschine bereitstellen, mit einer Klebevorrichtung (22) zur Verbindung der nachfolgenden Materialbahn von der neuen Materialrolle (14) mit der ablaufenden Materialbahn der Restrolle (36), und mit einer Abschneidvorrichtung (30) zum Abschneiden der ablaufenden Materialbahn (24) nach dem Verbinden mit der nachfolgenden Materialbahn (32), dadurch gekennzeichnet, dass weiterhin ein Element (40) zum Aufbringen eines Klebemittels auf die abgeschnittene Restfahne (38) vorhanden ist, um diese an der Restrolle (36) zu fixieren.
  8. Rollenwechsler nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Klebemittel mithilfe einer Klebedüse (40) aufgesprüht wird, welche Bestandteil der Klebevorrichtung (22) ist.
  9. Rollenwechsler nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebedüse (40) oder eine andere geeignete Einrichtung das Klebemittel auf einen Abschnitt der Restrolle (36) aufsprüht bzw. aufbringt, welcher beim vollständigen Aufwickeln der Restfahne (38) von dieser überdeckt wird.
  10. Rollenwechsler nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschneidevorrichtung durch ein Abschlagmesser (30) gebildet ist.
  11. Rollenwechsler nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass er eine Steuereinheit umfasst, welche die Länge der Restfahne (38) bestimmt und das Element (40) zum Aufbringen des Klebemittels ansteuert, wenn die Restfahne (38) weit genug aufgewickelt ist, um die Fixierung der Restfahne (38) vorzunehmen.
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