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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur Lenkzeitüberwachung
in Kraftfahrzeugen sowie ein entsprechendes Computerprogramm und
ein entsprechendes computerlesbares Speichermedium, welche insbesondere
einsetzbar sind, um Überschreitungen
der gesetzlich zugelassenen Lenkzeiten zu vermeiden.
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Verstöße gegen
die gesetzliche Lenkzeitregelung für LKW- und Busfahrer sind durchaus
noch anzutreffen. Folge der Verstöße sind häufig schwere Unfälle mit
Todesfolge. Es ist bekannt, Fahrzeuge mit Fahrtenschreibern auszurüsten, wobei
die Geschwindigkeit, Ladezeit, Fahrtzeit, Ruhezeiten durch den Fahrtenschreiber
dokumentiert werden. Andere Angaben wie Name des Fahrers, Kilometerstand, Abfahrt
und Zielort werden in der Regel handschriftlich eingetragen, wodurch
die Möglichkeit
des Missbrauchs gegeben ist.
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Die
Lenkzeit von Personen wird in PKWs gar nicht und in LKWs und Bussen
durch Systeme (Fahrtenschreiber, Zeitscheiben) protokolliert, die
durch die Polizei per Stichproben kontrolliert werden. Diese Stichproben
erfassen nur einen geringen Teil der unter die gesetzliche Lenkzeitregelung
fallenden Fahrzeuge. Darüber
hinaus gibt es Möglichkeiten,
die wahre Lenkzeit zu verschleiern, beispielsweise durch Wechseln
der LKWs oder Vernichten der Zeitstempel und dergleichen.
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Aus
der deutschen Offenlegungsschrift
DE 199 18 490 A1 ist eine elektronische,
computerüberwachte
Fahrtzeitenkontrolle mit Zwangsstillstand für Lastkraftwagen bekannt, bei
welcher die Fahreridentität
und die gesetzlich vorgeschriebene Lenk- und Ruhezeiten überwacht
werden. Als Mittel zur Identifikation des Fahrzeugführers wird
hier der Fingerabdruck benutzt. Dieser Fingerabdruck ist auf einer Chipkarte
gespeichert. Außerdem
befindet sich im Fahrzeug ein Computer mit einem Lesegerät für die Chipkarte, über welches
der auf der Chipkarte registrierte Fingerabdruck vom Computer erfasst
wird. Der Fahrzeugführer
wird über
ein Meldegerät
aufgefordert, den im Computer gespeicherten Fingerabdruck zu bestätigen, indem
er seinen Finger auf einen Scanner legt. Während der Betriebszeit des
Fahrzeugs verbleibt die Chipkarte im Lesegerät des Computers. Hierdurch
wird die Lenkzeit des Fahrzeugführers überwacht.
Darüber
hinaus wird in der deutschen Offenlegungsschrift vorgeschlagen,
die Überprüfung der
Fahreridentität
während
der Fahrt zu wiederholen.
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Nachteilig
an diesem Verfahren ist, dass sich alle relevanten Daten an Bord
des Fahrzeugs befinden, was beispielsweise einen hohen Verwaltungsaufwand
erfordert. Darüber
hinaus können
durch äußere Einwirkungen
wie beispielsweise einen Unfall wichtige Daten verloren gehen.
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Darstellung
der Erfindung, Aufgabe, Lösung, Vorteile
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine
Anordnung zur Lenkzeitüberwachung
in Kraftfahrzeugen sowie ein entsprechendes Computerprogramm und
ein entsprechendes computerlesbares Speichermedium bereitzustellen, welche
die oben beschriebenen Mängel
vermeiden und insbesondere eine zentrale Überwachung mehrerer Fahrzeuge
ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale in den Ansprüchen
1, 9, 15 und 16 gelöst.
Zweckmäßige Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Lenkzeitüberwachung
in Kraftfahrzeugen mit den in Anspruch 1 genannten Merkmalen bietet
demgegenüber
den Vorteil, dass zumindest die Fahrzeugführern zugeordnete Lenkzeit
und Daten, die eine eindeutige Identifikation von Personen ermöglichen,
in Speichermitteln einer Datenverarbeitungseinrichtung gespeichert
werden, vor Fahrtbeginn eine Kennung des zu benutzenden Kraftfahrzeugs
abgefragt und in Speichermitteln der Datenverarbeitungseinrichtung gespeichert
und zur Identifikation des Fahrzeugführers wenigstens ein Teil der
eine Identifikation ermöglichenden
Daten abgefragt und mit gespeicherten Daten verglichen wird, in
Abhängigkeit
des Ergebnisses des Vergleichs das Kraftfahrzeug automatisch freigegeben
wird, nach Freigabe des Kraftfahrzeugs wiederholt automatisch die
Lenkzeit und die Identität des
Fahrzeugführers
des Kraftfahrzeugs überprüft wird,
in Abhängigkeit
der Ergebnisse der Überprüfung automatisch
Prozesse gestartet werden, die über
die Lenkzeit informieren und/oder die Bedienbarkeit des Kraftfahrzeugs
beeinflussen, wobei die Speicherung und der Vergleich der Daten
sowie die Überprüfung der
Identität
des Fahrzeugführers
für eine
Vielzahl von Kraftfahrzeugen wenigstens teilweise durch eine getrennt
von dem Kraftfahrzeug angeordnete Datenverarbeitungseinrichtung
erfolgt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist vorgesehen, dass die Daten zur eindeutigen Identifikation von
Personen digitale Angaben zur Beschreibung des Gesichts, von Fingerabdrücken, der
Iris und/oder der Sprache umfassen.
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Es
ist außerdem
von Vorteil, wenn zur Identifikation des Fahrzeugführers zusätzlich zu
den Daten zur eindeutigen Identifikation von Personen zusätzlich der
Name und/oder die Führerscheinnummer
abgefragt werden.
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Zur
Identifikation des Fahrzeugführers
sieht eine bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
vor, dass ein Mustervergleich zwischen gespeicherten und abgefragten
Daten, eine Analyse zur visuellen Gesichtserkennung und/oder ein
Vergleich mit weiteren Daten, wie Lenkzeit, Name, Führerscheinnummer
und/oder Fahrzeugklasse, für
die der Führerschein
ausgestellt wurde, durchgeführt
wird.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist vorgesehen, dass für
die Lenkzeitüberwachung
ein funkgestütztes
Maut-Erfassungssystem, wie beispielsweise das System, Toll Collect' genutzt wird. Dies
ist insbesondere von Vorteil, weil in diesem System bereits eine
Reihe von Voraussetzungen wie eine (offizielle) zentrale Datenbank
und Erfassungs- und Kommunikationskomponenten in den einzelnen Kraftfahrzeugen
vorhanden sind, welche auch in dem erfindungsgemäßen Verfahren Verwendung finden können.
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Um
eine Manipulation bei der Feststellung der Fahrzeugführeridentität zu verhindern
bzw. zu erschweren, erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Überprüfung der
Identität
des Fahrzeugführers
in unregelmäßigen Abständen erfolgt.
Dadurch kann sich ein Fahrzeugführer
nicht auf die Überprüfung vorbereiten,
indem beispielsweise ein Fahrerwechsel vorgenommen wird.
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Eine
andere bevorzugte Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht vor, dass Informationen über
die Lenkzeit an den Fahrer und/oder – bei Überschreitung der gesetzlich
erlaubten Lenkzeit – an
andere vorgebbare Empfänger
wie die Polizei übermittelt
werden. Die Polizei kann dann geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Fahrt
zu beenden. Zusätzlich
oder alternativ kann bei Überschreiten
der Lenkzeit (automatisch) die Bedienbarkeit des Kraftfahrzeugs
durch eine Zwangsreduzierung der Geschwindigkeit beeinflusst werden.
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Eine
erfindungsgemäße Anordnung
zur Lenkzeitüberwachung
in Kraftfahrzeugen umfasst
- – mindestens eine Datenverarbeitungseinrichtung,
- – Mittel
zur Datenein- und/oder -ausgabe,
- – Mittel
zur Aufzeichnung von Daten,
- – erste
und zweite Mittel zur Datenübertragung,
- – Mittel
zur Datenspeicherung, wobei
- – die
Mittel zur Datenein- und/oder -ausgabe,
- – die
Mittel zur Aufzeichnung von Daten und
- – die
ersten Mittel zur Datenübertragung
im Kraftfahrzeug und
- – die
mindestens eine Datenverarbeitungseinrichtung,
- – die
Mittel zur Datenspeicherung und
- – die
zweiten Mittel zur Datenübertragung
getrennt
von dem Kraftfahrzeug angeordnet sind, und die Anordnung derart
eingerichtet ist, dass eine Lenkzeitüberwachung für eine Vielzahl
von Fahrzeugen durchführbar
ist, indem
die Mittel zur Datenspeicherung zumindest die Fahrzeugführem zugeordnete
Lenkzeit und Daten, die eine eindeutige Identifikation von Personen
ermöglichen,
umfassen, über
die Mittel zur Dateneingabe eingegebene oder über die Mittel zur Aufzeichnung von
Daten aufgezeichnete Daten mit gespeicherten Daten durch mindestens
ein auf mindestens einer Datenverarbeitungseinrichtung installiertes
Computerprogramm verglichen und/oder auf Mitteln zur Datenspeicherung
gespeichert werden, wobei die eingegebenen und/oder aufgezeichneten
Daten Angaben umfassen, die eine Identifizierung von Kraftfahrzeugen
und Fahrzeugführer
ermöglichen,
in Abhängigkeit
des Ergebnisses des Vergleichs das Kraftfahrzeug automatisch freigegeben
wird, nach Freigabe des Kraftfahrzeugs wiederholt automatisch die Lenkzeit
und die Identität
des Fahrzeugführers
des Kraftfahrzeugs durch das mindestens eine Computerprogramm überprüft wird,
in Abhängigkeit
der Ergebnisse der Überprüfung durch
das mindestens eine Computerprogramm automatisch Prozesse gestartet
werden, die über
die Lenkzeit informieren oder die Bedienbarkeit des Kraftfahrzeugs
beeinflussen.
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Als
Mittel zur Aufzeichnung von Daten können beispielsweise eine Kamera,
ein Scanner und/oder ein Mikrophon eingesetzt werden. Die Mittel zur
Datenübertragung
umfassen vorzugsweise Mobilfunksysteme wie GSM (Global System for
Mobile Communication), GPRS (General Packet Radio Service) oder
UMTS (Universal Mobile Telecommunications System).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Anordnung
ist vorgesehen, dass die Anordnung ein Global Positioning System
(GPS) umfasst. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn bei einer Überschreitung
der Lenkzeit das Kraftfahrzeug geortet werden muss, um die Fahrt
zu unterbrechen.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht vor, dass die Anordnung eine im Kraftfahrzeug angeordnete separate
Stromversorgungseinheit umfasst, die sich während der Fahrt immer wieder
auflädt
und somit immer eine einsatzfähige
Anordnung garantiert.
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Ein
erfindungsgemäßes Computerprogramm zur
Lenkzeitüberwachung
in Kraftfahrzeugen ermöglicht
es einer Datenverarbeitungseinrichtung, nachdem es in den Speicher
der Datenverarbeitungseinrichtung geladen worden ist, ein Verfahren
gemäß Anspruch
1 durchzuführen.
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Solche
Computerprogramme können
beispielsweise (gegen Gebühr
oder unentgeltlich, frei zugänglich
oder passwortgeschützt)
downloadbar in einem Daten- oder Kommunikationsnetz bereitgestellt
werden. Die so bereitgestellten Computerprogramme können dann
durch ein Verfahren nutzbar gemacht werden, bei dem ein Computerprogramm nach
Anspruch 15 aus einem elektronischen Datennetz, wie beispielsweise
aus dem Internet, auf eine an das Datennetz angeschlossene Datenverarbeitungseinrichtung
heruntergeladen wird.
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Um
das erfindungsgemäße Verfahren
zur Lenkzeitüberwachung
in Kraftfahrzeugen durchzuführen,
ist vorgesehen, ein computerlesbares Speichermedium einzusetzen,
auf dem ein Programm gespeichert ist, das es einer Datenverarbeitungseinrichtung
ermöglicht,
nachdem es in den Speicher der Datenverarbeitungseinrichtung geladen
worden ist, ein Verfahren gemäß Anspruch
1 durchzuführen.
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Die
Erfindung gestattet somit durch eine ständige Überprüfung und Aktualisierung der
Lenkzeiten sowie insbesondere durch die zentrale, fahrzeugunabhängige Speicherung
dieser Lenkzeiten eine effiziente Verhinderung von Lenkzeitüberschreitungen
und damit indirekt der Folgen einer solchen Lenkzeitüberschreitung
(schwere Unfälle
oder dergleichen).
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Weitere
bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den in
den Unteransprüchen
genannten Merkmalen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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Nachstehend
wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
anhand der beigefügten
Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigt:
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1 eine
Veranschaulichung der Lenkzeitüberwachung
anhand eines Flussdiagramms.
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Bester Weg
zur Ausführung
der Erfindung
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Im
Folgenden soll die Erfindung beispielhaft an einer speziellen Ausführungsform
beschrieben werden.
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Der
Kern dieser speziellen Ausführungsform besteht
in einem automatischen Lenkzeitüberprüfungssystem,
welches auf
- – einer visuellen Gesichtserkennung
und
- – einer
Abfrage und Speicherung der Lenkzeiten eines Fahrzeugführers auf
eine (offiziellen) zentralen Datenbank- und Analysesystem
basiert.
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Sollte
die Lenkzeit eines Fahrzeugführers überschritten
sein, wird entweder der Beginn einer Fahrt verhindert, oder der
Fahrzeugführer
aufgefordert, die bestehende Fahrt zu beenden. Sollte der Fahrzeugführer die
Fahrt in einer vorgegebenen Zeit oder Distanz nicht beenden, sieht
die beispielhafte Ausführungsform
folgende Aktionen vor:
- – Eine entsprechende Institution
(zum Beispiel die Polizei) wird benachrichtigt, um die Fahrt zu
beenden und weitere Maßnahmen
zu ergreifen, wie zum Beispiel die Verteilung von Strafzetteln oder dergleichen.
- – Die
Funktionalität
des Kraftfahrzeugs wird gegebenenfalls beispielsweise durch eine
Zwangsreduzierung der Geschwindigkeit beeinträchtigt.
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Das
Gesamtsystem der beispielhaften Ausführungsform gliedert sich in
zwei Teilsysteme auf. Das erste System befindet sich in jedem Kraftfahrzeug
und beinhaltet die folgenden Komponenten:
- – Mittel
zur Datenaufzeichnung, wie beispielsweise ein bildgebendes Kfz-Innenraumsystem,
bei dem zum Beispiel eine Kamera zum Einsatz kommt, zur Aufnahme
des Gesichts des Fahrers oder Scanner für die Aufzeichnung von Fingerabdrücken oder
der Iris oder auch Geräten
zur Aufzeichnung von Sprache,
- – eine
Dateneingabeeinheit, wobei diese für die alphanumerische Eingabe
oder auch für
die Spracheingabe eingerichtet sein kann,
- – eine
Sendeeinheit für
Bild, Text oder andere Daten,
- – eine
Empfangseinheit, vorzugsweise für
Textdaten,
- – eine
Einheit zur Ausgabe von Informationen, vorzugsweise für die akustische
Ausgabe von Sprache oder von Warnsignalen oder für die visuelle Ausgabe von
Text.
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In
einer Variante dieser Ausführungsform kann
das erste System außerdem
eine separate Stromversorgung umfassen, die sich während der Fahrt
immer wieder auflädt
und somit immer einsatzfähig
ist und/oder zusätzlich
eine Positionsbestimmungseinheit, wie beispielsweise ein Global
Positioning System (GPS). Der Einsatz einer Positionsbestimmungseinheit
ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das Fahrzeug aufgefunden
werden muss, beispielweise von einem Pannenhilfsdienst, oder wenn bei Überschreitung
der gestatteten Lenkzeit das Fahrzeug von der Polizei gestoppt werden
muss.
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Das
hier beschriebene Ausführungsbeispiel umfasst
als zweites Teilsystem ein zentrales kombiniertes Analyse-/Datenbanksystem
und beinhaltet folgende Komponenten:
- – ein Analysesystem
zur visuellen Gesichtserkennung auf der Basis von Referenzmustern,
- – mindestens
eine Datenbank, auf der alle Daten von Personen, insbesondere der
Fahrzeugführer, gespeichert
werden, wie beispielsweise der Name des Fahrzeugführers, eine
Fahrzeugkennung, Lenkzeiten, Referenzmuster für die Gesichtserkennung usw.,
- – eine
Empfangseinheit für
Daten, insbesondere für
Bild- und Textdaten,
- – eine
Sendeeinheit, insbesondere für
Textdaten.
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Dieses
zweite Teilsystem kann einer offiziellen Institution untergeordnet
sein. Das wäre
beispielsweise dann gegeben, wenn gesetzliche Regelungen eine automatische Überwachung
der Lenkzeit vorschreiben würden.
Gegebenenfalls würde
sich dazu eine Einbindung in bereits bestehende Systeme wie beispielsweise
in ein funkgestütztes
Maut-Erfassungssystem
anbieten.
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Das
hier beschriebene beispielhafte Verfahren zur automatischen Lenkzeitkontrolle
teilt sich in eine "Start"- und in eine "Fahr"-Phase auf und kann wie
folgt beschrieben werden (vergleiche 1):
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Startphase
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Die
Person, die ein Kraftfahrzeug benutzen möchte, wird vor dem Start mehrmals
mit einer digitalen Kamera aufgenommen. Optional muss die Person
zusätzlich
Daten, wie beispielsweise Name, Führerscheinnummer und dergleichen
in das System eingeben.
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Alle
diese Daten, das heißt
das oder die Bilder des Fahrergesichts und gegebenenfalls die zusätzlichen
Daten, werden zu einem (offiziellen) zentralen System gesendet.
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Dieses
zentrale System vergleicht die übermittelten
Daten mit gespeicherten Referenzdaten. Diese Referenzdaten umfassen
zumindest die Vorlagemuster für
die visuelle Gesichtserkennung. Vorteilhafterweise sind sie mit
weiteren Daten zur Kennzeichnung der betreffenden Personen verknüpft. Um eine Überlistung
der Gesichtserkennung, zum Beispiel durch Photos, zu verhindern,
wird zusätzlich überprüft, ob sich
das Gesicht in den verschiedenen Aufnahmen verändert. Dabei kann insbesondere
berücksichtigt
werden, ob sich der Hintergrund verändert, das Gesicht unterschiedlich
geneigt ist, die Augen bzw. der Mund offen oder geschlossen sind.
Unterstützt
wird dieses Vorgehen, wenn vor dem Start mehrere Aufnahmen erstellt
werden.
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Ist
die Person einwandfrei identifiziert, wird überprüft, ob die Person in Bezug
auf die gesetzliche Lenkzeitregelung noch ein Kraftfahrzeug steuern darf.
Um diese Überprüfung korrekt
durchführen
zu können,
wird die im zentralen System gespeicherte Lenkzeit immer aktualisiert.
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Die
ermittelten Daten sendet das zentrale System zurück an das erste im Kraftfahrzeug
befindliche System.
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Ist
die Lenkzeit nicht überschritten,
werden die Kraftfahrzeugfunktionen (Motor, Bremse usw.) freigegeben.
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Ist
die Lenkzeit überschritten,
bleiben die Kfz-Funktionen blockiert. Da dieses Verfahren in jedem
Kraftfahrzeug durchgeführt
wird, kann die Person erst wieder ein Kraftfahrzeug verwenden, nachdem
die gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeit verstrichen ist.
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Fahrphase
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In
der Fahrphase wird bis zum Ende der Fahrt in unregelmäßigen Abständen eine Überprüfung der
Identität
des Fahrzeugführers
vorgenommen. Dabei wird das Gesicht des Fahrzeugführers ein-
oder mehrmals durch die im Fahrzeugraum befindliche Kamera aufgenommen
und die Bilddaten an das zentrale System übermittelt, wo sie automatisch mit
den dort gespeicherten Referenzdaten verglichen werden. Bei jeder
dieser Überprüfungen wird
die Lenkzeit auf dem zentralen System aktualisiert. Gegebenenfalls
kann an den Fahrer eine Rückmeldung erfolgen,
wie viel Lenkzeit ihm noch verbleibt.
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Die
Identitätsüberprüfung erfolgt
vorteilhafterweise in unregelmäßigen Abständen, um
zu verhindern, dass das System überlistet
wird.
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Sollte
die Lenkzeit des Fahrzeugführers überschritten
werden, wird das dem Fahrzeugführer mitgeteilt.
Von diesem Zeitpunkt an muss der Fahrzeugführer innerhalb einer definierten
Zeit und/oder Distanz die Fahrt beenden. Vorteilhaferweise wird ihm
auch mitgeteilt, wenn ihm nur noch wenig Lenkzeit zur Verfügung steht,
um ihm Gelegenheit zu geben, die Fahrt bei nächster Gelegenheit zu beenden.
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Unterlässt der
Fahrzeugführer
dies, kann eine entsprechende Institution, zum Beispiel die Polizei,
benachrichtigt werden. Wenn das Fahrzeug über ein GPS-System verfügt, erhält diese
Institution vom Zeitpunkt der Lenkzeitüberschreitung an regelmäßig Informationen über die
Position des Kraftfahrzeugs. Mit diesen Daten kann die Institution
das Kraftfahrzeug stoppen und entsprechende Maßnahmen, wie zum Beispiel Strafzettel
und dergleichen, einleiten. Zusätzlich
oder alternativ dazu ist es möglich,
die Kraftfahrzeugfunktionen einzuschränken. Ein Beispiel hierfür wäre die Zwangsverringerung
der Geschwindigkeit.
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In
einer erweiterten Variante des Ausführungsbeispiels kann neben
der Identitätsüberprüfung durch
Mustervergleich der Bilddaten zusätzlich überprüft werden, ob die Person überhaupt
berechtigt ist, das Kraftfahrzeug zu fahren, das heißt, ob die
Person einen gültigen
Führerschein
für das
jeweilige Kraftfahrzeug besitzt, wobei beispielsweise überprüft wird,
ob der Führerschein überhaupt
vorhanden ist oder ob er für
die richtige Klasse ausgestellt wurde.
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Die
Erfindung beschränkt
sich in ihrer Ausführungsform
nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel.
Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, die von der erfindungsgemäßen Anordnung
und dem erfindungsgemäßen Verfahren
auch bei grundsätzlich
anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht.