DE102005012845A1 - Fahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz (10) mit einem Airbag (5), der mit einem Gasgenerator (3) verbunden ist, über den in einem Auslösefall der Airbag (5) mit Gas befüllbar ist, der Airbag (5) ist im Inneren des Fahrzeugsitzes (10) in einer Umhüllung (2) angeordnet und von einem Sitzbezug (21, 22) abgedeckt, in dem eine entlang einer Stoßkante zweier Sitzbezugteile (21, 22) verlaufende Sollrisslinie (20) ausgebildet ist, die im Auslösefall durch den sich aufblasenden Airbag (5) aufreißt. An zumindest einer Kante (210, 220) der Sitzbezugteile (21, 22) ist ein Formschlusselement (31, 32) angeordnet, das im montierten Zustand in einer an der Umhüllung (2) angeordneten Aufnahme (4) aufgenommen ist. Die Sitzbezugteile (21, 22) sind auf der der Aufnahme (4) abgewandten Seite miteinander verbunden.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit einem Airbag, der mit einem Gasgenerator verbunden ist, über den in einem Auslösefall der Airbag mit Gas befüllbar ist. Der Airbag ist im Inneren des Fahrzeugsitzes in einer Umhüllung angeordnet und von einem Sitzbezug abgedeckt, in dem eine entlang einer Stoßkante zweier Sitzbezugteile verlaufende Sollrisslinie ausgebildet ist, die im Auslösefall durch den sich aufblasenden Airbag aufreißt. Eine solche Airbaganordnung ist insbesondere für Seitenairbags vorgesehen, bei denen der Airbag bzw. das Airbagmodul in einem Sitzkissen oder einer Sitzlehne des Fahrzeugsitzes angeordnet sind.
- Aus der
DE 196 25 436 A1 ist ein Fahrzeugsitz mit einem integrierten Seitenairbag bekannt, dessen Airbagmodul durch einen Polsterbezug abgedeckt ist. Die Ränder des Polsterbezuges sind umgeschlagen und mit einem Haltemittel versehen, das formschlüssig in einer einen Hinterschnitt aufweisenden Nut aufgenommen ist. Die Nut ist an einer Abdeckklappe eines Airbagmoduls ausgebildet. Zwischen den einander gegenüberliegenden Nuten zur Aufnahme der Polsterbezugteile ist eine Sollbruchlinie in Gestalt einer Materialschwächung ausgebildet. Nachteilig hieran ist der offene Spalt zwischen den Polsterbezugteilen, in den Schmutz eindringen kann. Weiterhin ist die Befestigung der Polsterbezugteile über das Formschlusselement von außen zugänglich, so dass sie gegen missbräuchliches Öffnen nicht geschützt ist. Darüber hinaus kann der Sitzkomfort durch die Halterungen eingeschränkt sein. - Aus der
DE 198 60 312 A1 ist ein Fahrzeugsitz mit einem seitlichen, aufblasbaren Sicherheitssack bekannt, bei dem Polsterbezugskanten über Halter an einem Airbaggehäuse gehalten sind. Auch hier treten Stoßstellen auf, zudem ist die Ausgestaltung der Halterung dem Komfort abträglich. - Bei den aus den obigen Druckschriften bekannten Anordnungen ist die Stoßkante sichtbar und die Montage mitunter schwierig.
- Weiterhin sind aus dem Stand der Technik Fahrzeugsitze bekannt, bei denen der Airbag im Bereich einer Sitzbezugnaht angeordnet ist, wobei die Sitzbezugnaht als Sollrisslinie dient. Neben einer teilweise schwierigen Montage besteht hier das Problem einer unpräzisen Zuordnung zwischen dem Airbagmodul und der Sollrisslinie.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Fahrzeugsitz mit einem integrierten Airbag bereitzustellen, bei dem hoher Sitzkomfort bei optisch hochwertiger Anmutung und gleichzeitiger sicherer Zuordnung der Sollrisslinie zu dem Airbag gegeben ist.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, bei dem an zumindest einer Kante der Sitzbezugteile ein Formschlusselement angeordnet ist, das im montierten Zustand in einer an der Umhüllung angeordneten Aufnahme aufgenommen ist, wobei die Sitzbezugteile auf der der Aufnahme abgewandten Seite miteinander verbunden sind. Dadurch ist es möglich, eine unsichtbare Stoßstelle zu realisieren, da die Sitzbezugteile miteinander verbunden sind und die Formschlusselemente und die entsprechende Halterung nicht sichtbar sind. Trotzdem ist eine räumliche Zuordnung zwischen der an der Verbindungsstelle der Sitzbezugteile ausgebildeten Sollrisslinie und der Umhüllung gegeben, so dass sichergestellt ist, dass der Airbag in der richtigen Richtung aus dem Fahrzeugsitz austritt. Durch die örtliche Zuordnung wird zudem ein möglicher Zeitverzug beim Öffnen des Airbags verhindert.
- Die Sitzbezugteile können miteinander vernäht, verschweißt oder verklebt sein, je nach Bezugsmaterial und Fertigungstechnik, wobei an jedem Sitzbezugteil ein Formschlusselement angeordnet sein kann. Alternativ kann nur ein Formschlusselement an einem Sitzbezugteil angeordnet und in der Halterung aufgenommen sein, so dass Montageaufwand bei der Fertigung der Sitzbezugteile vermindert wird. Das Formschlusselement kann an der Sitzbezugkante angenäht, angeschweißt oder angeklebt sein, wobei als Sitzbezugkante auch umgeschlagene Sitzbezugteile angesehen werden. Die Formschlusselemente sind somit zumindest in der Nähe der Sitzbezugkanten angeordnet.
- Die Umhüllung, auf der die Halterung angeordnet ist, kann als ein mehr oder weniger starres Gehäuse oder eine weiche Umhüllung ausgebildet sein, in der der das Airbagmodul, also der Airbag und der Gasgenerator angeordnet sind.
- Die Halterung an der Umhüllung kann eine Sollbruchlinie aufweisen, um den Ort des Austretens des Airbags aus der Umhüllung eindeutig festzulegen. Anderseits besteht die Möglichkeit, eine Sollbruch- oder Sollrissstelle an einem anderen Ort der Umhüllung vorzusehen, falls eine solche technische Lösung aufgrund der geometrischen Gegebenheiten innerhalb des Fahrzeugsitzes oder der gewünschten Enfaltungscharakteristik gewünscht ist.
- Sofern eine Sollbruchlinie innerhalb der Halterung vorgesehen ist, kann diese eine größere Bruchfestigkeit als die Verbindung der Sitzbezugteile aufweisen, so dass dem Airbag nach dem Öffnen der Halterung kein zweiter zeitverzögernder Widerstand vorgesetzt wird.
- Um eine definierte Entfaltung zu bewirken, weist die Verbindung der Sitzbezugteile eine geringere Festigkeit als die der Sitzbezugteile selbst auf, um ein Versagen des Sitzbezugstoffes oder des Sitzbezugmaterials an einer anderen Stelle als der Sollrisslinie zu vermeiden.
- Die Verbindung der Sitzbezugteile muss jedoch eine derartige Festigkeit aufweisen, dass ein durch den Fahrzeugnutzer verursachtes Öffnen durch Reißen oder Zerren an dem Sitzbezugsstoff ausgeschlossen ist.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Es zeigen:
-
1 – eine schematische Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes; -
2 – eine schematische Schnittdarstellung durch einen Fahrzeugsitz; sowie -
3 – eine vergrößerte Darstellung der Halterung zweier miteinander verbundener Sitzbezugteile. - In der
1 ist ein Fahrzeugsitz10 mit einer Sitzlehne11 und einem Sitzkissen12 gezeigt. In der Sitzlehne11 ist ein Airbagmodul1 angeordnet, in dem im Falle starker Verzögerungen, beispielsweise bei einem Unfall, ein Gasgenerator aktiviert wird, durch den ein Airbag aufgeblasen wird. In einer Sitzlehnenwange ist eine Sollrisslinie20 in einem Sitzbezug ausgebildet, durch den der Airbag austreten soll. Alternativ oder ergänzend zu einer Anordnung in der Sitzlehne11 kann das Airbagmodul1 auch in dem Sitzkissen12 angeordnet sein. Grundsätzlich ist der Gegenstand der Erfindung nicht auf die Anordnung in Fahrzeugsitzen beschränkt, vielmehr kann auch eine Anwendung von Airbagmodulen hinter anderen, gefügten Abdeckungen, vorzugsweise hinter Bezugsmaterialien oder Bezugsstoffen vorgenommen werden. - In der
2 ist in Schnittdarstellung das Airbagmodul1 innerhalb der Sitzlehne11 gezeigt, das an einem Sitzrahmenteil13 angebracht ist. Das Airbagmodul1 weist eine Umhüllung2 in Gestalt einer weichen Umhüllung, einem sogenannten „softcover" auf, in der ein Gasgenerator3 untergebracht ist, über den im Auslösefall ein Airbag5 aufgeblasen werden kann. In der Umhüllung2 ist eine Halterung4 angebracht, beispielsweise eingeschweißt oder eingeklebt, in der formschlüssig Formschlusselemente31 ,32 aufgenommen sind, die an Enden210 ,220 von Sitzbezugteilen21 ,22 befestigt sind. Die Befestigung ist im Detail in der3 gezeigt. - An den Enden
210 ,220 der Sitzbezugteile21 ,22 sind die Formschlusselemente31 ,32 befestigt, beispielsweise angenäht, angeschweißt, angeklebt oder eingespritzt. Die Formschlusselemente31 ,32 sind in der Halterung4 formschlüssig verriegelt. Auf der der Halterung4 abgewandten Seite der Formschlusselemente31 ,32 ist über eine Verbindungsstelle23 , vorliegend als Verbindungsnaht ausgeführt, eine Sollrisslinie20 ausgebildet, entlang der der Sitzbezug aufreißt, wenn der Gasgenerator Gas produziert und den Airbag5 aufbläst. - Im Verlauf des Aufblasens des Airbags
5 versagt beispielsweise zunächst eine in der Halterung4 in Gestalt einer Materialschwächung ausgebildete Sollbruchstelle40 . Der Airbag5 entfaltet sich weiter und übt eine Zugkraft auf die Verbindungsstelle23 , die statt einer Verbindungsnaht auch als eine Schweiß- oder Klebestelle ausgebildet sein kann, aus. Die Sitzbezugteile21 ,22 werden auseinander gezogen und trennen sich entlang der Sollrisslinie20 . - Alternativ zu der Ausbildung einer Sollbruchstelle
40 innerhalb der Halterung4 kann die Umhüllung5 auch an einer anderen Stelle im Bereich der Halterung4 versagen. - Durch die Halterung
4 und die darin aufgenommenen Formschlusselemente31 ,32 ist eine exakte Zuordnung zwischen der Umhüllung2 , dem darin enthaltenen Airbag5 und der Sollrissnaht20 gewährleistet, so dass eine präzise Entfaltung des Airbags5 in der gewünschten Richtung erfolgen kann. - Alternativ zu der gezeigten Ausführungsform kann nur ein Formschlusselement vorgesehen sein, entweder an beiden Sitzbezugkanten
210 ,220 oder nur an einer angeordnet. - Die Reißnaht
23 weist eine geringere Festigkeit als die Bruchfestigkeit der Umhüllung2 und gegebenenfalls der Halterung4 auf, um sicherzustellen, dass die Sollrisslinie20 bei einer entsprechenden Belastung versagt. - Durch die Ausgestaltung der Verbindung
23 jenseits der Halterung4 wird verhindert, dass eine Stoßkante gebildet wird, die sich auseinander zieht und in der sich eventuell Schmutz sammeln oder Kleidungsstücke einklemmen kann. Es liegt also eine nicht sichtbare, verschlossene Stoßkante vor, die auch bei starker Beanspruchung nicht geöffnet werden kann.
Claims (8)
- Fahrzeugsitz mit einem Airbag (
5 ), der mit einem Gasgenerator (3 ) verbunden ist, über den in einem Auslösefall der Airbag (5 ) mit Gas befüllbar ist, der Airbag (5 ) ist im Inneren des Fahrzeugsitzes (10 ) in einer Umhüllung (2 ) angeordnet und von einem Sitzbezug (21 ,22 ) abgedeckt, in dem eine entlang einer Stoßkante zweier Sitzbezugteile (21 ,22 ) verlaufende Sollrisslinie (20 ) ausgebildet ist, die im Auslösefall durch den sich aufblasenden Airbag (5 ) aufreißt, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einer Kante (210 ,220 ) der Sitzbezugteile (21 ,22 ) ein Formschlusselement (31 ,32 ) angeordnet ist, das im montierten Zustand in einer an der Umhüllung (2 ) angeordneten Aufnahme (4 ) aufgenommen ist und dass die Sitzbezugteile (21 ,22 ) auf der der Aufnahme (4 ) abgewandten Seite miteinander verbunden sind. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzbezugteile (
21 ,22 ) miteinander vernäht, verschweißt oder verklebt sind. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an jedem Sitzbezugteil (
21 ,22 ) ein Formschlusselement (31 ,32 ) angeordnet ist. - Fahrzeugsitz nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Formschlusselement (
31 ,32 ) an der Sitzbezugkante (210 ,220 ) angenäht, angeschweißt oder angeklebt ist. - Fahrzeugsitz nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umhüllung (
2 ) als Gehäuse oder Weichumhüllung ausgebildet ist. - Fahrzeugsitz nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (
4 ) eine Sollbruchlinie (40 ) aufweist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchlinie (
40 ) in der Halterung (4 ) eine größere Bruchfestigkeit als die Verbindung (23 ) der Sitzbezugteile (21 ,22 ) aufweist. - Fahrzeugsitz nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung (
23 ) der Sitzbezugteile (21 ,22 ) eine geringere Festigkeit als die der Sitzbezugteile (21 ,22 ) aufweist.
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Effective date: 20120320 |