DE10142819A1 - Airbaganordnung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf einen Seitenairbag, der sich im aufgeblasenen Zustand so erstreckt, dass im Bereich eines Abschnittes eines durch einen Fahrzeuginsassen angelegten Gurtes eine Aussparung entsteht, in welcher der Gurt verlaufen kann. Dabei handelt es sich insbesondere um den Abschnitt des Gurtes in der Nähe der B-Säule. Vorzugsweise ist die Aussparung so ausgestaltet, dass der in der Aussparung verlaufende Gurtabschnitt von den umgebenden aufgeblasenen Bereichen des Airbags abgedeckt wird.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Airbaganordnung.
- Zum Schutz von Insassen eines Fahrzeuges sind Airbags bekannt, die sich im Falle eines Unfalls entfalten und aufblasen, um so den Aufprall eines Insassen abzumildern. Beispielsweise sind Seitenairbags bekannt, die im Fahrersitz oder der Innenseite der Fahrzeugtür integriert sind, und sich im aufgeblasenen Zustand in Vorwärtsfahrtrichtung und nach oben erstrecken, um so den Kopf und/oder Brustbereich des Fahrers bei einem Unfall zu schützen.
- Fig. 1 zeigt eine konventionelle Sitzairbaganordnung. Die Airbaganordnung umfasst ein in einem Fahrzeugsitz 1 untergebrachtes Airbagmodul 2, und einen im aufgeblasenen Zustand dargestellten Airbag 3. Weiterhin ist ein Sicherheitsgurt 4 gezeigt, der an der B-Säule 5 des Fahrzeugs einerseits angelenkt und andererseits in einen Gurtraster 6 eingerastet ist. Der Sicherheitsgurt 4 ist so dargestellt, als würde er um einen Fahrzeuginsassen herum verlaufen, welcher der Übersichtlichkeit halber jedoch nicht gezeigt ist.
- In einem Bereich 5 in der Nähe des Anlenkpunktes des Sicherheitsgurtes 4 an der B-Säule 5 kommen sich der Airbag 3 und der Sicherheitsgurt 4 sehr nahe bzw. können sich berühren. Eine solche Interaktion zwischen dem Airbag 3 und dem Sicherheitsgurt 4 ist jedoch unerwünscht, da dadurch möglicherweise eine Verschiebung des angelegten Sicherheitsgurtes bewirkt bzw. die Entfaltung und Positionierung des Airbags verhindert wird. Aus diesem Grund erstreckt sich der aufgeblasene Airbag 3 derart, dass die Interaktion möglichst gering gehalten ist. Als Folge dessen kann der Airbag im aufgeblasenen Zustand sich allerdings nicht bis über die B-Säule erstrecken, so dass der Schutz eines Insassen vor einem Aufprall (insbesondere einem Kopfaufprall) auf die B-Säule eingeschränkt ist.
- Die vorliegende Erfindung hat zur Aufgabe, diese Problematik zumindest abzumindern. Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Ansprüchen angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
- Erfindungsgemäss wird ein Seitenairbag für ein Fahrzeug geschaffen, zur Anordnung in dem Fahrzeug derart, dass der Seitenairbag im aufgeblasenen Zustand zwischen einem Fahrzeugsitz und einer Fahrzeugtür und/oder im Bereich der B-Säule verläuft, dadurch gekennzeichnet, dass der Seitenairbag im aufgeblasenen Zustand eine Aussparung zur Aufnahme eines in dem Bereich der Aussparung verlaufenden Abschnittes eines durch einen Fahrzeuginsassen angelegten Sicherheitsgurtes aufweist.
- Dadurch, dass der Sicherheitsgurt abschnittsweise in der Aussparung verläuft, kann einerseits die Interaktion des Seitenairbags mit dem Sicherheitsgurt reduziert werden. Dadurch wird verhindert, dass der Sicherheitsgurt durch den sich aufblasenden Seitenairbag in seiner Position ungünstig verändert bzw. der Airbag an der Entfaltung/Positionierung gehindert wird.
- Andererseits ermöglicht die Schaffung einer Aussparung zur abschnittsweisen Aufnahme des angelegten Sicherheitsgurtes einen besseren Schutz des Insassen vor allem vor einem Aufprall auf die B-Säule im Kopf- und/oder Brustbereich dadurch, dass der Seitenairbag sich in Bereiche erstrecken kann, in denen eine Erstreckung von herkömmlichen Seitenairbags wegen Vorhandenseins des Sicherheitsgurtes bisher nicht möglich war. Dies lässt sich durch einen Vergleich der beispielhaften Illustrationen der Fig. 1 und 3 veranschaulichen.
- Nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird die Aussparung durch den Bereich zwischen zwei im aufgeblasenen Zustand im wesentlichen nach oben weisenden Erhebungen oder Höckern des Seitenairbags gebildet. Durch die Vorsehung von solchen Erhebungen oder Höckern kann der durch die dazwischen liegende Aussparung verlaufende Sicherheitsgurt im Bereich des Halses und Kopfes eines Fahrzeuginsassen vollständig von diesem abgeschirmt werden. Gleichzeitig können die Erhebungen ein Luftpolster beispielsweise im Bereich der B-Säule bilden.
- Mit Vorteil sind die Erhebungen quer zur Längsachse des Fahrzeuges seitlich zueinander angeordnet. Bei einer Entfaltung des Airbags kann durch (in diesem Fall gewünschte) Interaktion mit dem Sicherheitsgurt die eine Erhebung nach vorne (in Fahrtrichtung) und die andere Erhebung relativ dazu nach hinten bewegt werden, während der Sicherheitsgurt dazwischen verlaufen kann. Somit kann trotz Anwesenheit des Sicherheitsgurtes ein im Bereich der vorderen Seitenscheibe und der B-Säule durchgehendes Luftpolster zum Schutze des Insassen gebildet werden.
- Vorzugsweise sind die Erhebungen über ein oder mehrere Haltebänder miteinander verbunden. Durch solche Haltebänder lässt sich die oben erwähnte Interaktion mit dem Sicherheitsgurt ebenso besser einstellen, wie die Endpositionen der Erhebungen relativ zueinander im aufgeblasenen Zustand des Seitenairbags.
- Wird dabei besonders Wert auf eine Einstellbarkeit der Interaktion zwischen dem Seitenairbag und dem Sicherheitsgurt gelegt, so sind die Haltebänder vorzugsweise elastisch sind. Anderenfalls sind die Haltebänder unelastisch, was eine bessere Einstellbarkeit der Endpositionen der Erhebungen im aufgeblasenen Zustand des Seitenairbags gewährleistet.
- In einer Ausgestaltung dieses Ausführungsbeispieles ist das an der äusseren Erhebung angebrachte Ende der Haltebänder an einer im wesentlichen in Fahrtrichtung weisenden Seite der äusseren Erhebung, und das an der inneren Erhebung angebrachte Ende der Haltebänder an einer im wesentlichen entgegegen der Fahrtrichtung weisenden Seite der inneren Erhebung angebracht. In dieser Ausgestaltung wird bei Aufblasen des Seitenairbags und dadurch bedingter Interaktion mit dem Sicherheitsgurtes ein von oben betrachtet im Uhrzeigersinn gerichtetes Verdrehen der Erhebungen bzw. Höcker relativ zueinander erreicht. Dabei wird der Sicherheitsgurt zwischen den Höckern eingeschlossen.
- Nach einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung weist der Seitenairbag einen nicht aufblasbaren Bereich auf, wodurch im aufgeblasenen Zustand des Seitenairbags besagte Aussparung gebildet ist. Diese Ausgestaltung ist besonders einfach herzustellen und stellt eine universelle Lösung für Fahrzeug unterschiedlicher Konstruktion dar.
- Nach einer Ausgestaltung ist der nicht aufblasbare Bereich durch einen luftdicht vom übrigen Teil des Seitenairbags abgetrennten Gewebeeinsatz gebildet. Alternativ kann der nicht aufblasbare Bereich des Seitenairbags durch Vernähung oder Verklebung von sich gegenüberliegenden Seitenteilen gebildet sein. In diesem Fall liegen sich die Seitenteile im aufgeblasenen Zustand des Seitenairbags im wesentlichen in Fahrtrichtung gegenüber, wodurch eine besonders gute Anpassung der Aussparung an den Verlauf des Sicherheitsgurtes erreicht wird.
- In einer Ausgestaltung ist der unaufblasbare Bereich im wesentlichen nachgiebig und/oder elastisch. Diese Ausgestaltung ermöglicht eine Reduzierung oder gar Verhinderung ungewünschter Interaktionen zwischen dem Seitenairbag und dem Sicherheitsgurt.
- Dies kann dadurch unterstützt sein, dass der unaufblasbare Bereich eine Rafffaltung aufweist, die vorzugsweise in Richtung zum Sicherheitsgurt weist.
- In einer anderen Ausgestaltung ist der unaufblasbare Bereich im wesentlichen steif. Diese Ausgestaltung wiederum macht sich eine Interaktion des sich entfaltenden Seitenairbags mit dem Sicherheitsgurt zunutze, um den Sicherheitsgurt durch ein durch die Interaktion bewirktes Zusammenfalten des Seitenairbags entlang der Aussparung darin einzubetten und in diesem Bereich vollständig vom Fahrzeuginsassen azuschirmen, wodurch gleichzeitig ein durchgehendes Luftpolster im Bereich der B-Säule und des Seitenfensters geschaffen wird.
- Weiterhin kann der Seitenairbag eine oder mehrere Abnähte aufweisen, die so am Seitenairbag angebracht sind, dass bei einem Aufblasen des Seitenairbags durch Interaktion mit einem durch einen Fahrzeuginsassen angelegten Sicherheitsgurt die Abnähte aufplatzen und dadurch zusätzliches aufblasbares Gewebe freigegeben wird, das sich im aufgeblasenen Zustand zwischen dem Fahrzeuginsassen und dem Sicherheitsgurt und/oder dem Sicherheitsgurt und der Fahrzeuginnenseite erstreckt. Auch hier wird die Interaktion des Sicherheitsgurtes und des sich aufblasenden Seitenairbags dazu genutzt, zusätzliche Luftpolster dort zu schaffen, wo bei herkömmlichen Seitenairbags eben wegen Vorhandensein des Sicherheitsgurtes darauf verzichtet wird.
- Vorzugsweise weist der Seitenairbag zwei Abnähte auf, von denen eine gegenüber der Aussparung nach aussen (also zur Fahrzeugtür hin) versetzt verläuft und in Fahrtrichtung weist, und die andere gegenüber der Aussparung nach innen (also zum Fahrzeuginsassen hin) versetzt verläuft und entgegen der Fahrtrichtung weist. Durch diese Ausgestaltung können zusätzliche Luftpolster in Bereichen geschaffen werden, in denen bei einem Aufprall des Fahrzeuginsassen das Verletzungsrisiko besonders hoch ist, wie beispielsweise im Bereich der B-Säule.
- Die Erfindung ermöglicht also je nach Anforderungen eine Reduzierung der Interaktion Gurt/Seitenairbag, oder nutzt eine solche Interaktion derart, um den Gurt durch Teile des aufgeblasenen Airbags zu verdecken, wobei bei dieser Art der Interaktion ein ungewünschtes Verschieben des Gurtes dadurch verhindert ist, dass dieser in der besagten Aussparung geführt ist.
- Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen in Bezug auf die Zeichnungen erklärt, und es zeigen:
- Fig. 1 einen Teil eines Fahrzeuginnenraumes mit einer konventionellen Sitzairbaganordnung;
- Fig. 2 schematisch einen aufgeblasenen Airbag nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 3 schematisch eine Ansicht des in einem Fahrzeug installierten Airbags nach dem ersten Ausführungsbeispiel von schräg vorne;
- Fig. 4 schematisch eine Ansicht des in einem Fahrzeug installierten Airbags nach dem ersten Ausführungsbeispiel von oben;
- Fig. 5 schematisch einen aufgeblasenen Airbag nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 6 schematisch eine Ansicht des in einem Fahrzeug installierten Airbags nach dem zweiten Ausführungsbeispiel von schräg vorne;
- Fig. 7 schematisch eine Ansicht des in einem Fahrzeug installierten Airbags nach dem zweiten Ausführungsbeispiel von oben;
- Fig. 8 schematisch eine Ansicht des in einem Fahrzeug installierten Airbags nach einer Variante des zweiten Ausführungsbeispieles von schräg vorne;
- Fig. 9 schematisch eine Ansicht des in einem Fahrzeug installierten Airbags nach der Variante des zweiten Ausführungsbeispieles von oben;
- Fig. 10 schematisch einen aufgeblasenen Airbag nach einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
- Fig. 11 schematisch eine Ansicht des in einem Fahrzeug installierten Airbags nach dem dritten Ausführungsbeispiel von oben.
- Fig. 2 zeigt schematisch einen im aufgeblasenen Zustand dargestellten Airbag 10 nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Der Airbag 10 des ersten Ausführungsbeispieles bildet einen Beifahrerairbag zwischen Fahrzeugsitz und Tür und ist zum Schutz bei hohen Querbeschleunigungen (z. B. bei Seitenaufprällen) vorgesehen. Generell kann der Airbag 10 unter anderem im Sitz, der Tür, der B-Säule, oder dem Dachhimmel eines Fahrzeugs angebracht sein. In Fig. 2 ist der Airbag 10 in einer Draufsicht entgegen Fahrtrichtung eines den Airbag 10 aufnehmenden Fahrzeuges dargestellt.
- Der Airbag 10 umfasst einen in Bildorientierung unten liegenden Airbagteil 11 mit zwei nach oben weisenden aufgeblasenen Höckern 12 und 13. Zwischen den Höckern 12 ist eine Schlucht 14 gebildet, durch die ein nicht gezeigter Sicherheitsgurt verlaufen soll, wie in den Fig. 3 und 4 gezeigt.
- Die Höcker 12 und 13 sind durch Haltebänder 15 miteinander verbunden, um einen grösseren Halt der Höcker 12 und 13 relativ zueinander zu gewährleisten. Die Haltebänder 15 sind dabei an dem linken (der Fahrzeugtür zugewandten) Höcker 12 an dessen in Richtung zum Betrachter weisenden Seite, und an dem rechten Höcker 13 an der entgegengesetzten Seite angebracht. Bei einem Auslösen des Airbags 10 entfaltet sich dieser derart, dass die Haltebänder 15 gegen einen einen Fahrzeuginsassen umschlingenden Sicherheitsgurt 16 gedrückt werden. Durch die Anbringung der Haltebänder an verschiedenen Seiten der Höcker 12 bzw. 13 bewirkt die Druckkraft, dass der linke Höcker 12 nach hinten (vom Betrachter weg) und der rechte Höcker relativ dazu nach vorne (zum Betrachter hin) bewegt wird. Der Sicherheitsgurt 16 wird dabei zwischen den Höckern 12 und 13 eingeschlossen.
- Fig. 3 illustriert eine Ansicht eines mit dem Airbag 10 nach dem ersten Ausführungsbeispiel ausgestatteten Fahrzeugsitzes 20 von schräg vorne. Der Fahrzeugsitz 20 weist ein mit seiner Aufreissnaht zur Beifahrertür gerichtetes Airbagmodul 21 auf (gestrichelt angedeutet), in welchem der Airbag 10 im gefalteten Zustand untergebracht ist.
- Fig. 3 veranschaulicht, wie der rechte Höcker 13 relativ zum Sicherheitsgurt 16 nach vorne und der linke Höcker 12 nach hinten verschoben ist, so dass ein Abschnitt des Sicherheitsgurt 16 in der Nähe von dessen Anlenkung an eine B-Säule 22 des Fahrzeuges zwischen den Höckern 12 und 13 eingebettet ist. Ein (der Übersichtlichkeit halber nicht gezeigter) Fahrzeuginsasse wird folglich besser vor einem möglichen Aufprall auf die B-Säule 22 geschützt.
- Fig. 4 zeigt das in Fig. 3 illustrierte Szenario in Draufsicht von oben. Wiederum ist zu erkennen, wie der Sicherheitsgurt 16 in der Schlucht 14 zwischen den Höckern 12 und 13 verläuft und von diesen eingebettet ist.
- Die Haltebänder 15 sind in den Fig. 3 und 4 aus Übersichtlichkeitsgründen nicht gezeigt. Anzumerken ist noch, dass die Haltebänder je nach Bedarf sowohl elastisch als auch fest sein können.
- Fig. 5 illustriert einen Airbag 30 nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Wiederum bildet der Airbag 30 einen Seitenairbag, wobei die Orientierung und Perspektive denen aus Fig. 2 entsprechen. Der Airbag 30 weist einen in Bildorientierung unteren Airbagteil 31 und einen oberen Airbagteil 32 auf. Der obere Airbagteil 32 weist gegenüber dem unteren Airbagteil 31 geringere Dimensionen und damit ein geringeres Volumen auf. Die absoluten und relativen Dimensionen sind jedoch je nach Airbagtyp (z. B. Head und/oder Thorax Airbag) und dessen Anbringung (z. B. im Sitz oder der Fahrzeugtür) beliebig festlegbar.
- Der obere Airbagteil 32 weist einen eine Nische 33 bildenden Bereich auf, welcher sich beim Aufblasen des Airbags 30 nicht mit aufbläst. Dieser Bereich ist beispielsweise dadurch realisiert, dass eine Tasche in den Airbag 30 eingenäht ist, in die bei einem Aufblasen des Airbags 30 keine Luft eindringen kann. Die Aussenwände der luftdichten Tasche können dabei aus unterschiedlich steifen oder elastischen Materialien bestehen. Alternativ können auch gegenüberliegende Bereiche der Airbagaussenwand durch Vernähung oder Verklebung aneinander befestigt sein, so dass bei einem Aufblasen des Airbags 30 keine Luft zwischen diese Bereiche gelangen kann.
- Ein Abschnitt eines durch einen Fahrzeuginsassen angelegten Sicherheitsgurtes 34 verläuft durch die Nische 33 und wird somit durch den um die Nische 33 herumliegenden aufgeblasenen Bereich des oberen Airbagteiles 32 eingebettet und vom Fahrzeuginsassen abgeschirmt.
- Dies ist in den Fig. 6 und 7 veranschaulicht. Dadurch, dass der Sicherheitsgurt 34 entlang der Nische verläuft, ist die Interaktion zwischen dem Airbag 30 und dem Sicherheitsgurt 34 reduziert bzw. verhindert. Gleichzeit ist der Insassenschutz verbessert, da die neben der Nische 33 verlaufenden aufgeblasenen Bereiche des Airbags 30 den Kopf- und/oder den Thoraxbereich des Fahrzeuginsassen insbesondere nahe einer B-Säule 35 schützen können.
- Der unaufblasbare die Nische 33 bildenden Bereich ist in einer ersten Ausgestaltung aus relative steifem Material. Dies hat zur Folge, dass der Sicherheitsgurt wie in den Fig. 6 und 7 gezeigt zwar durch die Nische 33 verläuft, die neben der Nische 33 befindlichen aufgeblasenen Bereiche aber relativ zueinander unbeweglich sind und an vorbestimmbaren Positionen zur Entfaltung kommen. Diese Ausgestaltung ist vor allem von Vorteil, wenn bei entsprechender Anordnung des Airbags 20 die Interaktion zwischen dem Airbag 30 und dem Sicherheitsgurt 34 minimiert oder gar verhindert werden soll.
- In einer zweiten Ausgestaltung ist der unaufblasbare die Nische 33 bildende Bereich nachgiebig. In dieser Ausgestaltung interagiert der sich entfaltende Airbag 30 mit dem Sicherheitsgurt 34 derart, dass sich die neben der Nische 33 befindlichen aufgeblasenen Bereiche beim Aufblasen des Airbags 30 um den Gurt herumschliessen und diesen dabei einbetten. Die Nische 33 bildet dabei eine Art Knickstelle, um welche herum sich die benachbarten aufgeblasenen Bereiche aufeinander zubewegen. Diese Ausgestaltung ist in den Fig. 8 und 9 dargestellt, wobei die Bezugszeichen aus den Fig. 6 und 7 beibehalten sind.
- In einer Variante der zweiten Ausgestaltung ist die Nische 33 zusätzlich mit einer Rafffaltung ausgestattet, um deren Nachgiebigkeit zu erhöhen und das Knickverhalten besser vorherbestimmen zu können.
- Die zweite Ausgestaltung ist besonders dann von Vorteil, wenn auf maximale Abschirmung des Insassen vom Sicherheitsgurt 34 und der B-Säule 35 Wert gelegt wird. Im Gegensatz zur ersten Ausgestaltung ist hier allerdings bei entsprechender Anordnung des Airbags 30 eine Interaktion zwischen dem Airbag 30 und dem Sicherheitsgurt 34 vorgesehen, da diese ein Zusammenfalten der aufblasbaren Bereiche um die Nische 33 herum bewirkt und den Sicherheitsgurt 34 damit umschliesst.
- Fig. 10 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Airbags. In dieser Ausgestaltung weist der Airbag 30 am oberen Airbagteil einen vorderen Abnäher 36 und einen hinteren Abnäher 37 auf. Der vordere Abnäher 36 weist zum Betrachter (d. h. in Fahrtrichtung), während der hintere Abnäher 37 in die entgegengesetzte Richtung weist.
- Bei einem Aufblasen des Airbags 30 platzen die Abnäher 36 und 37 auf und geben zusätzliches Gewebe frei. Dadurch findet eine Volumenvergrösserung des Airbags 10 in den Bereichen um den Sicherheitsgurt 34 herum statt. Diese ist in Fig. 11 illustriert. Die zusätzlich aufgeblasenen Bereiche des oberen Airbagteiles 32 sind hier mit 38 (vorne) bzw. 39 (hinten) bezeichnet. Durch diese gesteuerte Volumenvergrösserung des Airbags insbesondere im Bereich der B-Säule 35 wird zusätzlicher Insassenschutz gewährt.
- Anzumerken ist, dass die Erfindung nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt ist, sondern Modifikationen im Rahmen des durch die Ansprüche festgelegten Schutzbereiches umfasst. Insbesondere kann der Airbag 30 des dritten Ausführungsbeispieles mit lediglich einem Abnäher versehen sein, vorzugsweise dem hinteren Abnäher 36.
- Auch die Haltebänder 15 des ersten Ausführungsbeispieles sind lediglich optional. Liste der Bezugszeichen 1 Fahrzeugsitz
2 Airbagmodul
3 Airbag
4 Haltegurt
5 B-Säule
6 Gurtbefestigung
7 Bereich Interaktion Airbag/Gurt
10 Airbag
11 Airbagunterteil
12 Äusserer Höcker
13 Innerer Höcker
14 Schlucht
15 Haltebänder
16 Haltegurt
20 Fahrzeugsitz
21 Airbagmodul
22 B-Säule
30 Airbag
31 Airbagunterteil
32 Airbagoberteil
33 Nische
34 Haltegurt
35 B-Säule
36 Linke Abnaht
37 Rechte Abnaht
38 Vorderes zusätzliches Luftpolster
39 Hinteres zusätzliches Luftpolster
Claims (17)
1. Seitenairbag für ein Fahrzeug, zur Anordnung in dem
Fahrzeug derart, dass der Seitenairbag im
aufgeblasenen Zustand zwischen einem Fahrzeugsitz
und einer Fahrzeugtür und/oder im Bereich der B-
Säule verläuft,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Seitenairbag im aufgeblasenen Zustand eine
Aussparung zur Aufnahme eines in dem Bereich der
Aussparung verlaufenden Abschnittes eines durch
einen Fahrzeuginsassen angelegten
Sicherheitsgurtes aufweist.
2. Seitenairbag nach Anspruch 1, wobei der Abschnitt
des Sicherheitsgurtes in der Aussparung geführt
ist, um ein Verschieben des Sicherheitsgurtes
während und nach Aufblasen des Seitenairbags zu
vermindern.
3. Seitenairbag nach Anspruch 1 oder 2, wobei die
Aussparung durch den Bereich zwischen zwei im
aufgeblasenen Zustand im wesentlichen nach oben
weisenden Erhebungen des Seitenairbags gebildet
ist.
4. Seitenairbag nach Anspruch 3, wobei die Erhebungen
quer zur Längsachse des Fahrzeuges im seitlich
zueinander angeordnet sind.
5. Seitenairbag nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
wobei die Erhebungen mittels eines oder mehrerer
Haltebänder miteinander verbunden sind.
6. Seitenairbag nach Anspruch 5, wobei die Haltebänder
elastisch sind.
7. Seitenairbag nach Anspruch 5, wobei die Haltebänder
unelastisch sind.
8. Seitenairbag nach den Ansprüchen 4 und 5, wobei das
an der äusseren Erhebung angebrachte Ende der
Haltebänder an einer im wesentlichen in
Fahrtrichtung weisenden Seite der äusseren
Erhebung, und das an der inneren Erhebung
angebrachte Ende der Haltebänder an einer im
wesentlichen entgegen der Fahrtrichtung weisenden
Seite der inneren Erhebung angebracht ist.
9. Seitenairbag nach Anspruch 1, mit einem nicht
aufblasbaren Bereich, wodurch im aufgeblasenen
Zustand des Seitenairbags besagte Aussparung
gebildet ist.
10. Seitenairbag nach Anspruch 9, wobei der nicht
aufblasbare Bereich durch einen luftdicht vom
übrigen Teil des Seitenairbags abgetrennten
Gewebeeinsatz gebildet ist.
11. Seitenairbag nach Anspruch 9, wobei der nicht
aufblasbare Bereich des Seitenairbags durch
Vernähung oder Verklebung von sich
gegenüberliegenden Seitenteilen gebildet ist.
12. Seitenairbag nach Anspruch 11, wobei sich die
Seitenteile im aufgeblasenen Zustand des
Seitenairbags im wesentlichen in Fahrtrichtung
gegenüberliegen.
13. Seitenairbag nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
wobei der unaufblasbare Bereich im wesentlichen
steif ist.
14. Seitenairbag nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
wobei der unaufblasbare Bereich im wesentlichen
nachgiebig und/oder elastisch ist.
15. Seitenairbag nach einem der Ansprüche 9 bis 14,
wobei der unaufblasbare Bereich eine Rafffaltung
aufweist.
16. Seitenairbag nach einem der Ansprüche 9 bis 15, mit
einer oder mehreren Abnähten, die so am
Seitenairbag angebracht sind, dass bei einem
Aufblasen des Seitenairbags durch Interaktion mit
einem Abschnitt eines durch einen Fahrzeuginsassen
angelegten Sicherheitsgurtes die Abnähte aufplatzen
und dadurch zusätzliches aufblasbares Gewebe
freigeben, das sich im aufgeblasenen Zustand
zwischen dem Fahrzeuginsassen und dem
Sicherheitsgurt und/oder dem Sicherheitsgurt und
der Fahrzeuginnenseite erstreckt.
17. Seitenairbag nach Anspruch 16, mit zwei Abnähten,
von denen eine gegenüber der Aussparung nach aussen
versetzt verläuft und in Fahrtrichtung weist, und
die andere gegenüber der Aussparung nach innen
versetzt verläuft und entgegen der Fahrtrichtung
weist.
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