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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen Mikroarrays und insbesondere
Mikroarrays bei denen die optimale Hybridisierungstemperatur und
Stringenz der Sonden einfach bestimmt werden kann. Die vorliegende
Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung eines gestalteten bzw.
ausgelegten Satzes von Nukleinsäuren
in einem Mikroarray, um die optimale Hybridisierungstemperatur der
Nukleinsäuren
zu bestimmen, die den Mikroarray bilden und einen Kit, der die Bestimmung
der optimalen Hybridisierungstemperatur eines Mikroarrays ermöglicht.
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Mikroarrays
haben es Biologieforschern ermöglicht,
quantitative Versuche in großen
Maßstäben durchzuführen. Diese
Technik bzw. dieses Verfahren wird gleichfalls als Hybridisierungsarray,
Genarray oder Genchip bezeichnet, bei der Nukleinsäure-Moleküle an feste
Träger
an bestimmten Stellen in vergleichsweise kleinen Gebieten und einer
hohen Dichte angebracht werden, die zusammen mit Hybridisierungsereignissen
zur Identifizierung und Unterscheidung von Nukleinsäure-Sequenzen
eingesetzt werden. Sofern auf das Genom selbst gerichtet, wurden
Mikroarrays zur Identifizierung neuer Gene, Bindestellen von Transkriptionsfaktoren, Änderungen bei
der DNA Kopienzahl und Abweichungen von einer Grundlagensequenz
eingesetzt, wie beispielsweise bei sich entwickelnden pathogenen
Stämmen oder
komplexen Mutationen bei krankheitsverursachenden menschlichen Genen.
Mikroarrays ermöglichen
die Erlangung wichtiger Daten bei beispielsweise dem Nachweis von
Polymorphismen, dem Nachweis einer klinischen Mutation, Expressionsüberwachung,
Fingerprinting und Sequenzierung in einem hohen Durchsatz.
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Gegenwärtig verfügbare Verfahren
zur Erstellung von Arrays von biologischen Molekülen sind beispielsweise das
dot-blot oder slot-blot Verfahren (Maniatis et al.: Molecular cloning:
A laboratory manual. Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring
Harbor, New York (New York, USA) 1989). Verfahren zur Herstellung
mehrerer Oligonukleotidsequenzen und deren Anbringung an feste Träger in einer
hohen Dichte sind ebenso dem Fachmann bekannt. Die
US 4,562,157 beschreibt beispielsweise ein
Verfahren bei dem photoaktivierbare vernetzende Gruppen zur Immobilisierung
vorsynthetisierter Liganden auf der Oberfläche eines Trägers verwendet wurden.
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In
der
US 5,143,854 wird
die lichtgerichtete chemische Synthese zur Erzeugung von Liganden einschließlich Oligonukleotiden
unmittelbar auf der Oberfläche
des Trägers
an der gewünschten
Stelle beschrieben. Die
US 5,700,637 beschreibt
Verfahren für
die Synthese von Oligonukleotiden auf Oberflächen von festen Trägern in
situ. Derartige Verfahren zur Herstellung von Mikroarrays können einfach
automatisiert werden. Techniken zum Aufbringen der Oligonukleotide
auf den Array in hohen Dichten von beispielsweise mehreren Tausend
Nukleotiden pro Quadratzentimeter sind vorhanden, um Automatisierungstechniken
zu verbessern.
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Mikroarrays
bestehen aus Nukleinsäuren (beispielsweise
10mers bis 100mers), die über
ihr 3'-terminales
Ende an einen festen Träger,
wie beispielsweise Glass oder ein anderes geeignetes Material, gebunden
sind. Diese Arrays wurden als Werkzeuge zur Bestimmung von Mutationen
oder für
die Sequenzierung von Genen (siehe Chee et. al., Science, 1996,
Vol. 274, pp 610–614;
Drobyshev et al., Gene, 1997, vol.188, pp 45–52) vorgeschlagen.
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Durch
die Verwendung von Mikroarrays ist die gleichzeitige Expressionsstudie
von mehreren Tausend Genen in einem einzigen Versuch möglich. Differentielle
Expressionsprofile von beispielsweise gewöhnlichen gegenüber erkrankten
Geweben oder induzierten gegenüber
nicht-induzierten Geweben können
durch eine Hybridisierung des Produkts exprimierter mRNA an eine
komplementäre
Nukleinsäure
an bestimmten Stellen auf dem Array erhalten werden. Der zeitliche
Verlauf der Expression Tausender von Genen über mehrere Versuche von einer
einzigen Probe kann alternativ durchgeführt werden. Eine Analyse von
Genexpressionsprofilen in menschlichem Gewebe unterstützt die
Diagnose und Prognose von Krankheiten und die Bewertung von Krankheitsrisiken.
Ein Vergleich der Expressionsniveaus mehrerer Gene von Patienten
mit bestimmten pathologischen Krankheitszuständen mit gewöhnlichen
Patienten ermöglicht
die Erzeugung eines für eine
bestimmte Krankheit charakteristischen Expressionsprofils. Gegenwärtig sind
zwei Ansätze
für eine Analyse
der Genexpression unter Verwendung von Mikroarrays verfügbar. Erstens
können
cDNA Fragmente für
jedes der zu analysierenden Gene an einen Array angebracht werden.
Eine von den Testproben isolierte mRNA wird typischerweise in cDNA
mit der optionalen Aufnahme eines fluoreszierenden Labels oder Markermoleküls revers
transkribiert. Die cDNA wird geschert und an den Array hybridisiert. Die
andere TestprobenmRNA kann revers transkribiert werden, um einen
unmittelbaren Vergleich des Exrpressionsniveaus jedes Testgens auf
dem gleichen Array zu ermöglichen
(beispielsweise die WO 95/35505). Der zweite Ansatz ist zu dem ersten ähnlich,
mit Ausnahme dass ein Oligo- oder Polynukleotidarray verwendet wird.
Aufgrund von Unterschieden bei Hybridisierungseigenschaften zwischen
kurzen Nukleotidsonden sollte jedes Gen durch mehrere Nukleotide
auf dem Mikroarray repräsentiert
werden. Ein zu jedem Oligonukleotid mit Ausnahme für eines der
zentralen Nukleotide identisches Partner-Kontroll-Oligonukleotid wird
in den Array aufgenommen, um als eine interne Kontrolle für eine Hybridisierungssensitivität und Stringenz
der Hybridisierungsbedingungen zu dienen. Daher muss bei Oligonukleotid
Arrays jedes Gen durch näherungsweise
40 verschiedene Oligonukleotide repräsentiert werden, die verschiedene
Positionen auf dem Array innehaben, wohingegen bei cDNA Arrays jedes
Gen durch einen einzelnen Hybridisierungspartner auf dem Array repräsentiert
werden muss. Der Vorteil von Oligonukleotid Arrays gegenüber cDNA
Arrays liegt allerdings in einer längeren Lagerstabilität der Proben
auf dem Array. Im Allgemeinen kann eine auf einem Array vorbereitete
cDNA Bibliothek für
Wochen verwendet werden, wohingegen vorbereitete Oligonukleotid
Arrays für
deutlich längere
Zeiträume
gelagert werden können.
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Die
Vorteile des Mikroarray Konzept liegen in seiner Möglichkeit
eine Vielzahl von auf Hybridisierung beruhenden Analysen zeitgleich
durchzuführen. Da
die an den Träger
angebrachten Fangsequenzen allerdings komplementär zur Zielsequenz sein müssen, wird
die Kenntnis der Zielsequenz benötigt.
Jeder Mikroarray muss basierend auf dieser bekannten Sequenz speziell
angefertigt werden. Der Bedarf für jeden
neuen Test einen neuen Mikroarray zu entwickeln macht die Technologie
teuer und komplex. Andere Ansätze
schließen
die Hybridisierungsbedingungen ein, die für jeden Test genau angepasst
werden müssen.
Eine Bildung von Sekundär-
und Tertiär-Strukturen
kann eine Hybridisierung der Fänger- und
Zielmoleküle
beeinträchtigen.
Zusätzlich
führt die
Duplexbildung zwischen verschiedenen einzelnen Paaren von Zielsequenz
und Fängersequenz
zu verschiedenen Stabilitäten
(Schmelztemperaturen) aufgrund von beispielsweise einem verschiedenen GC
Gehalt.
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Neue
Ansätze,
die einige dieser Hybridisierungsproblematiken lösen, beinhalten eine Anwendung
paralleler Hybridisierung über
den Array, Ändern
der Konzentration der Fänger-Nukleinsäure an einer
bestimmten Stelle, Ändern
der Länge
des Oligonukleotids an einer bestimmten Stelle, um so die Duplexstabilität zu ändern, und
Verwenden von abgestimmten elektrischen Feldern, wie es von Edman et
al. offenbart wurde (Nucleic Acids Research. 25 (24): 4907–4914, 1997).
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Um
die Problematik einer unspezifischen Hybridisierung zu umgehen,
offenbart die WO 0179548 ein Verfahren zur Gestaltung von mehreren
Fänger-Oligonukleotidsonden
zur Verwendung auf einem Träger
an den komplementäre
Oligonukleotidsonden mit geringer Fehlanpassung bzw. Nichtübereinstimmung
hybridisieren, wobei die meisten der Oligonukleotidsonden Schmelztemperaturen
in einem engen Temperaturbereich aufweisen. Die WO 0047767 löst die Problematik ähnlich und
offenbart einen Mikroarray, der aus mehreren verschiedenen Oligonukleotiden
einer vorbestimmten Sequenz besteht, die auf eine feste Oberfläche an vorbestimmten,
positional verschiedenen Stellen angebracht und dadurch charakterisiert
sind, dass die Oligonukleotide im Wesentlichen die gleiche Schmelztemperatur aufweisen.
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Die
am meisten verbreiteten Ansätze
um einen Überblick über das
Auftreten spezifischer und nichtspezifischer Hybridisierungsereignisse
zu erhalten, beinhalten eine begrenzte Anzahl von Positiv- und Negativ-Kontrollen,
die auf dem Träger
des Mikroarrays angebracht sind. Die Kontrollen sollen das Auftreten
des Hybridisierungsereignisses unter den gewählten Bedingungen anzeigen.
Da positiv und negativ Kontrollen kaum das verschiedene Auftreten des
Hybridisierungsereignisses und ähnlich
dazu seine Abwesenheit anzeigen, können Schlussfolgerungen über die
Stringenz der gewählten
Bedingungen nicht gezogen werden.
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Andere
Ansätze
betreffen die ungefähren Schmelztemperaturen
Tm der Sonden und ihre jeweiligen Hybridisierungstemperaturen,
die vorab durch Verwendung verschiedener Formeln abgeschätzt werden
können.
Die üblichste
Gleichung beschreibt die Beziehung zwischen der Schmelztemperatur
und dem GC Gehalt und lautet Tm = (Anzahl
von A + T) × 2°C + (Anzahl
von G + C) × 4°C. Da diese
(grundlegende) Gleichung zu äußerst ungenauen
Schmelztemperaturen führt,
wurden andere Gleichungen entwickelt, die genauere Algorithmen (beispielsweise durch
Einschließen
von Konzentrationen und der Länge
der Oligo- und/oder
Polynukleotide) verwenden. Ihnen fehlt ebenso die benötigte Genauigkeit, um
Hybridisierungstemperaturen genau zu bestimmen. Diese empirischen
Verfahren können
lediglich die optimalen Hybridisierungsbedingungen anzeugen, leisten
aber keinen Beitrag bei einer Beweisführung für das Auftreten des Hybridisierungsereignisses
selbst und den Grad an Stringenz. Die Reaktionsbedingungen – Temperatur,
Salz und pH legen das Anlagern von einzelsträngigen DNA/DNA, DNA/RNA, und
RNA/RNA Hybriden fest. Bei einer hohen Stringenz bilden sich Duplexe
ausschließlich zwischen
Strängen
mit einer idealen eins zu eins Komplementarität, eine geringere Stringenz
ermöglicht
ein Anlagern von Strängen
mit einem gewissen Grad an Fehlanpassung zwischen den Nukleotiden. Daher
werden Hybridisierungsreaktionen für gewöhnlich unter stringenten Bedingungen
durchgeführt,
um ein spezifisches Anlagern zu erhalten. Verfahren zur Kontrolle
der Stringenz schleißen
in erster Linie die Optimierung der Temperatur, Ionenstärke und
denaturierenden Verbindungen bei einer Hybridisierung und anschließenden Waschverfahren
ein.
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Aus
dem vorstehenden folgt, dass die Bestimmung eines genauen Hybridisierungsereignisses von
Sonden an die immobilisierten Nukleotid-Sequenzen einen entscheidenden
Schritt für
ein Erhalten von optimalen Ergebnissen bei einer Durchführung eines
Mikroarrays ist. Bis jetzt wurde in dem Stand der Technik ein Versuchs-
und Irrtumsansatz unter Verwendung von lediglich Positiv- und Negativ-Kontrollen
offenbart, um das Auftreten des genauen Hybridsierungsereignisses
für Mikroarrays
abzuschätzen.
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Aufgabe der Erfindung
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Daher
besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung in einer Bereitstellung
eines Mikroarrays, der die Schwierigkeiten des Standes der Technik,
nämlich
das Auftreten von ungenauen Hybridisierungsereignissen, löst, die
zu schlechten Ergebnissen bei einer Durchmusterung führen.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in einem Verbessern
der Stringenz der Sonden, die für
mit Mikroarrays durchgeführte
Durchmusterungsversuche ausgewählt
wurden.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Um
die vorstehende Aufgabe zu lösen
wird in einer ersten Ausführungsform
ein Mikroarray bereitgestellt, der einen festen Träger und
darauf immobilisierte Nukleinsäuren
in Form eines Musters umfasst. Der erfindungsgemäße Mikroarray umfasst einen
gestalteten Satz von Nukleinsäuren,
der die Bestimmung des optimalen Hybridisierungsereignisses bei der
Bedingung mit der höchst
möglichsten
Stringenz ermöglichen.
Der gestaltete Satz von Nukleinsäuren umfasst
eine Volllängen-Nukleinsäure einer
vorbestimmten Sequenz und mindestens eine Nukleinsäure, die
um mindestens ein Nukleotid im Vergleich zu der Volllängensequenz
gekürzt
ist und die gleiche vorbestimmte Sequenz aufweist.
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Der
gestaltete Satz von Nukleinsäuren
kann zweckmäßigerweise
einen ähnlichen
GC Gehalt wie die Fänger-Nukleinsäuren aufweisen.
Der gestaltete Satz von Nukleinsäuren
umfasst weiter einen Satz von mindestens zwei, vorzugsweise 3, 4,
5, 6, 7, 8, 9 oder am meisten bevorzugt 10 Nukleinsäuren, worin eine
von denen als Volllängennukleinsäure bezeichnet
wird. Eine der verbleibenden Nukleinsäuren ist dann im Vergleich
zu der Volllängennukleinsäure für eine bestimmte
Anzahl von Nukleotiden, beispielsweise 1, vorzugsweise 2, ebenso
vorzugsweise 3, 4, 5 oder 6 Nukleotide, gekürzt. Die anderen verbleibenden
Nukleinsäuren
sind im Vergleich zu den vorstehenden Nukleinsäuren wiederum für die gleich
bestimmte Anzahl an Nukleotiden gekürzt. Der gestaltete Satz von
Nukleinsäuren
kann beispielsweise 6 Oligonukleotide umfassten, worin alle davon
die gleiche vorbestimmte Zusammensetzung von Nukleotiden aufweisen,
wobei das erste davon, die Volllängennukleinsäure, 20
Nukleotide, das zweite 18, das dritte 16, etc. umfasst.
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Der
erfindungsgemäße Mikroarray
kann beispielsweise für
die Bestimmung von Polymorphismen, klinisch relevanten Mutationen,
Expressionsmonitoring, Fingerprinting und Hochdurchsatz-Sequenzierung
verwendet werden. Der Mikroarray besteht vorzugsweise aus Stellen
(spots) von Fängermolekülen, die
auf einer bestimmten Stelle auf der Oberfläche oder in dem Träger oder
auf dem den Träger
bedeckenden Substrat abgeschieden sind. Vorzugsweise handelt es
sich bei Mikroarrays um feste Träger,
die auf ihrer Oberfläche
eine Reihe einzelner Bereiche enthalten, die Fänger-Nukleotidsequenzen tragen,
die (über
Hybridisierung) an (eine) entsprechende Ziel-Nukleotidsequenz(en)
binden können, die
möglicherweise
in einer zu analysierenden Probe vorhanden ist und ein Muster auf
dem Mikroarray ergibt. Falls die Zielsequenz geeignet markiert ist,
kann ein Signal unmittelbar an der Bindestelle erfasst, identifiziert
und gemessen werden. Die Intensität des jeweiligen Signals ermöglicht eine
Abschätzung
der Menge an in der Probe vorliegenden Zielsequenzen. Die zu identifizierende
Nukleotidsequenz wird zweckmäßigerweise
vor ihrer Hybridisierung mit den einzelsträngigen Fänger-Nukleotidsequenzen markiert. Das
Markieren, ein dem Fachmann bekanntes Verfahren, wird vorzugsweise
während
des Amplifikationsschrittes durch Einbau markierter Nukleotide oder nach
Vervollständigung
davon durch Anbringen eines Markers an die Hybride (Amplikons) durchgeführt. Im
Fall eines Einbaus markierter Nukleotide während der Amplifikationsreaktion,
wird der Assay sensitiver je länger
die amplifizierte Sequenz ist und je mehr Marker in dem hybridisierten
Ziel vorliegt.
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Die
Fänger-Nukleinsäuren können auf
dem festen Träger
an bestimmten Stellen unter Verwendung von Masken bei jedem Verfahrensschritt
unmittelbar synthetisiert oder als ganzes befestigt/angebracht werden.
Die Synthese umfasst das Hinzufügen
eines neuen Nukleotids an eine verlängernde Nukleinsäure, um
eine erwünschte
Sequenz an einer bestimmten Stelle zu erhalten. Dieses Verfahren
ist aus dem photolitographischen Verfahren abgeleitet und verwendet
Photo-Schutzgruppen, die vor einem Hinzufügen eines neuen Nukleotids
entfernt werden müssen
(beispielsweise die
EP 0476014 ,
US 5,445,934 ,
US 5,143,854 und
US 5,510,270 ). Allerdings liegen nur
kleine Oligonukleotide auf der Oberfläche vor und das Verfahren wird
hauptsächlich
zur Sequenzierung oder Identifizierung einer Sequenz über ein
Muster positiver Stellen verwendet, die verschiedenen auf dem Array
gebundenen Oligonukleotiden entsprechen, wobei jede der Sequenzen
aus kleinen Oligonukleotidsequenzen besteht und an verschiedene
Teile der Zielsequenz binden kann. Die Charakterisierung eine Zielsequenz
wird durch Vergleich eines bestimmten Musters mit einer Referenzsequenz
erhalten.
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Der
feste Träger
beziehungsweise Carrier kann in irgendeiner Form (beispielsweise
als Kügelchen)
vorliegen, weist allerdings vorzugsweise eine ebene Form auf und
kann aus verschiedenen Materialien bzw. Werkstoffen bestehen, die
insbesondere verschiedene Metalle, Glas und Kunststoffe umfassen.
Bevorzugte feste Träger
sind Nylonmembranen, Epoxidglas und Borfluoratglas. Der Vorteil
der Verwendung von Glas und Kunststoffen kann in der Durchsichtigkeit
der Materialien liegen, die die Herstellung von Trägern in
der Art von Objektträgern oder
Mikroplatten für
den parallelen Hochdurchsatz von Proben und einer daraus herrührenden
Kostenverringerung ermöglicht.
Die Mikroarrays können
in Form eines Objektträgers
oder einer Mikroplatte (ebenfalls als Mikrotiterplatte bezeichnet)
vorliegen. Bei der Mikroplatte handelt es sich um einen geschüsselten
(dished) Behälter
mit mehreren (mindestens zwei) Vertiefungen. Bei auf Mikroplatten
basierenden Mikroarrays handelt es sich um eine Mikroplatte mit
mehreren Vertiefungen, in deren Böden in den Mikroarray-Biochip
platziert ist. Ein Beispiel der Mikroplatte ist eine gut bekannte
ELISA Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen.
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Weiterhin
sind auf selbst-anordnenden Schichtsystemen basierende feste Träger ebenso
für die
Implementierung der vorliegenden Erfindung geeignet. Die Anwendung
kann unter Verwendung automatischer Verfahren erfolgen.
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Um
die Zuordnung jeder Nukleinsäure
an eine bestimmte Stelle auf dem festen Träger zu ermöglichen, ist der weiterhin
in verschiedene symmetrische, beispielsweise rechteckige, Bereich
der gleichen Größe unterteilt,
um das Muster zu erhalten, in dem die Nukleinsäuren auf dem festen Träger immobilisiert
sind. Das Muster ermöglicht
die Analyse der Ergebnisse auf eine vereinfachte Art, da eine einfache
und spezifische Zuordnung der jeweiligen Hybridisierungsereignisse
möglich
ist.
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Im
Zusammenhang mit dieser Anwendung, beinhaltet der Begriff Nukleotid
DNA und RNA, wobei sie Adenin, Cytosin, Guanin, Thymin und Uracil
als Basen und Desoxyribose und Ribose als die strukturgebenden Elemente
enthalten. Ein Nukleotid kann allerdings weiterhin irgendeine modifizierte
(künstliche) der
momentanen Technologie bekannte Base umfassen, die unter Verwendung
von mindestens einer der vorstehend genanten Basen (beispielsweise
Inosin) zur Basenpaarung befähigt
ist. Weiterhin sind in dem Begriff Nukleotid die Derivate der vorstehend
genannten Verbindungen, insbesondere Derivate mit Farbstoffen von
fluoreszierenden Markeren, enthalten.
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Irgendein
Verfahren des Stands der Technik kann zum Anbringen von einzelnen
Nukleotiden oder der Nukleinsäuren
als ganzes auf den Träger
verwendet werden, das eine zeitweilige oder permanente Immobilisierung,
Fixierung oder Adhäsion
des Sondennukleotids auf eine Stelle oder einen Bereich des Trägers, durch
beispielsweise die Bildung von kovalenten, metallorganischen oder
ionischen Bindungen, Bindungen basierend auf van der Waal's Kräften oder
irgendwelchen Arten von Enzym Substrat Wechselwirkungen oder dem
so genannten Affinitätsbinden
bewirkt.
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Irgendeine
Zahl von Spacer bzw. Abstandshalter-Molekülen kann zwischen dem Träger und
den auf den Träger
aufgebrachten Nukleotiden angeordnet sein. Der Spacer kann beispielsweise
ein Polymer-basierender Spacer sein und kann allerdings ebenso aus
einer Alkankette oder irgendwelchen Derivaten davon mit einer geeigneten
Länge bestehen, die
an jedem Ende jeweils funktionelle Gruppen zum Anbringen an den
festen Träger
und die Nukleinsäure
umfasst. Vorzugsweise wurden 15-Thymidine Spacer mit einem Ende
auf den festen Träger
und mit dem anderen Ende auf das 3'-terminale Ende des/der jeweiligen zu
immobilisierenden Nukleotids/Nukleinsäure immobilisiert.
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Bei
der Nukleinsäure
kann es sich sowohl um Oligo- als auch Polynukleotide im Fall von
DNA Arrays genauso wie um Ribonukleinsäuren im Fall von RNA Arrays
handeln. Die Nukleinsäuren
des Arrays sind entweder über
eine chemische, kovalente Bindung oder durch Adhäsion immobilisiert. Die Länge der
immobilisierten Nukleinsäuren
umfasst zumindest den Bereich von 10 bis 100 Nukleinsäuren (10mers
bis 100mers), vorzugsweise beträgt
die Länge
zumindest 20 bis 80 Nukleinsäuren,
mehr bevorzugt mindestens 20 bis 50 Nukleinsäuren genauso wie mindestens
20 bis 40 Nukleinsäuren
und am meisten bevorzugt mindestens 20 bis 30 Nukleinsäuren. Die
Nukleinsäuren
können
entweder unmittelbar aus Versuchproben von Säugetieren oder auf eine dem
Fachmann gut bekannte Art synthetisiert werden.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der Mikroarray dadurch charakterisiert,
dass mindestens 100 Nukleinsäuren pro
Quadratzentimeter auf dem festen Träger angebracht sind. Diese
Dichte kann allerdings höher
sein und an den Verwendungszweck des Mikroarrays angepasst werden.
Beispielsweise beträgt
die Dichte der pro Quadratzentimeter festen Trägers angebrachten Nukleinsäuren vorzugsweise
1.000, bevorzugter 5.000 und am meisten bevorzugt 10.000 Nukleotide
pro Quadratzentimeter.
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Der
hierin verwendete Begriff gestalteter Satz von Nukleinsäuren beschreibt
bestimmungsgemäß eine bestimmte
vorgeformte Gruppe von Nukleinsäuren
mit besonderen (bekannten) Eigenschaften hinsichtlich der Länge, Abfolge
der einzelnen Nukleotide, die die Nukleinsäure (einschließlich der
bestimmten Basen und Zuckerreste) bilden, und daraus folgend die
Kenntnis der physikalischen/chemischen Eigenschaften, insbesondere
der genauen Schmelztemperatur bei bestimmten Bedingungen. Eine vorbestimmte
Sequenz wie vorstehend beschrieben bedeutet eine Nukleotidsequenz
in der die Abfolge der jeweiligen Nukleotide über die gesamte Länge bekannt
ist.
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Der
Ausdruck Hybridisierungsereignis betrifft das nachweisbare Auftreten
der Hybridisierung von Proben-Nukleinsäuremolekülen mit den auf dem festen
Träger
immobilisierten Nukleinsäuren.
Das Hybridisierungsereignis kann über Chemolumineszenz, konfokale
laserinduzierte Fluoreszenz, Colorimetrie, Elektrochemie, Radioaktivität und Oberflächenresonanz
nachgewiesen werden. Gegenwärtige
Entwicklungen betreffen zunehmend Verfahren, die keine zusätzlichen
Substanzen, wie fluoreszierende Farbestoffe, neben den immobilisierten
Nukleinsäuren
und Sonden, benötigen.
Die Oberflächen-Plasmonresonanz
kann beispielsweise die Wechselwirkung zwischen der Probe und den
immobilisierten Molekülen ohne
die Hilfe eines anderen Moleküls
unmittelbar nachweisen.
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Von
besonderer Wichtigkeit hinsichtlich Hybridisierung und optimalen
Bedingungen, sofern sie auftritt, ist die Stringenz der für die Hybridisierung
gewählten
Bedingungen. Die Stringenz betrifft die Temperatur, Ionenstärke-Bedingungen,
pH und Vorliegen oder Abwesenheit von gewissen organischen Lösungsmitteln
und/oder Detergentien während
der Hybridisierung. Je höher
die Stringenz ist, desto höher wird
das benötigte
Niveau an Komplementarität
sein, das zwischen hybridisierenden Nukleotid-Sequenzen erhalten
wird. Der Begriff stringente Bedingungen kennzeichnet Bedingungen
bei denen nur Nukleinsäuren
mit einem hohen Vorkommen an komplementären Basen hybridisieren werden.
Bedingungen hoher Stringenz können
durch Wahl einer hohen Temperatur und geringen Salzkonzentrationen
erhalten werden, wohingegen eine geringe Temperatur, eine hohe Salzkonzentration
und Lösungsmittel
wie Dimethylsulfoxid (DMSO) oder Dimethylformamid (DMF) unspezifische
Hybridisierungsreaktionen begünstigen.
Hochstringente Bedingungen und mäßig stringente
Bedingungen für
Nukleinsäure-Hybridisierungen
werden beispiels weise in Current Protocols in Molecular Biology
(Ausubel, F.M. et al., eds., Vol. 1, containing supplements up through
Supplement 29, 1995) aufgeführt.
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Der
Begriff höchstmöglichste
Stringenz bedeutet daher die Bedingungen bei denen einerseits eine
ausreichende Anzahl von Proben-Nukleinsäuren an die immobilisierten
(Fänger)
Nukleinsäuren hybridisieren
und andererseits das Niveau an (Nukleotid) Abweichungen niedrig
genug ist um ein verlässliches
Ergebnis zu erhalten.
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Das
am meisten verbreitete Verfahren zum Nachweis von fluoreszierenden
Farbstoffen, das vorzugsweise in der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
ist allerdings die konfokale laserinduzierte Fluoreszenz bei der
das Hybridisierungsereignis durch Verwendung von Markermolekülen in der
Form von fluoreszierenden Farbstoffen nachgewiesen wird, die mit
der Proben-Nukleinsäure
verbunden sind. Derartige Farbstoffe umfassen beispielsweise Cyanin-Farbstoffe,
vorzugsweise Cy3 und/oder Cy5, Renaissance-Farbstoffe, vorzugsweise
ROX und/oder R110, und fluoreszierende Farbstoffe, vorzugsweise FAM
und/oder FITC.
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Gemäß einer
zweiten Ausführungsform
umfasst der erfindungsgemäße Mikroarray
einen festen Träger
und darauf immobilisierte Nukleinsäuren in der Form eines Musters.
Der erfindungsgemäße Mikroarray
umfasst ebenso einen gestalteten Satz von Nukleinsäuren, der
die Bestimmung des optimalen Hybridisierungsereignisses bei den
Bedingungen mit der höchst
möglichen
Stringenz ermöglicht.
Der Mikroarray ist dadurch charakterisiert, dass alle Nukleinsäuren in
dem gestalteten Satz von Nukleinsäuren die gleiche bestimmte
Länge aufweisen
und (voneinander) durch die einzelne Schmelztemperatur gemäß der Sequenz
und dem GC Gehalt von jeder Nukleinsäure abweichen.
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Der
gestaltete Satz von Nukleinsäuren
kann zweckmäßigerweise
einen ähnlichen
GC Gehalt wie die Fänger-Nukleinsäuren aufweisen.
Der gestaltete Satz von Nukleinsäuren
umfasst eine Satz von mindestens zwei, vorzugsweise 3, 4, 5, 6,
7, 8, 9 oder mehr bevorzugt 10 Nukleinsäuren bekannter Sequenz. Die
Nukleinsäuren
unterscheiden sich untereinander durch ihren jeweiligen GC-Gehalt
(alternativ ebenso AT-Gehalt), um verschieden Schmelztemperaturen
Tm zu erhalten, die sich voneinander vorzugsweise
um die gleiche Temperatur unterscheiden. Der gestaltete Satz von
Nukleinsäuren
kann beispielsweise 6 Nukleinsäuren
mit einer jeweiligen Länge von
20 Nukleotiden umfassen, wobei die erste davon eine gewisse Tm, die zweite eine Tm –2°C, die dritte eine
Tm –4°C, etc. aufweist.
Dies kann über
die vorstehend erwähnte
Formel (Tm = (Anzahl von A + T) × 2°C + (Anzahl
von G + C) × 4°C), oder
alternativ dazu über
andere zur Bestimmung der Schmelztemperatur geeignete Formeln oder
der wirklichen, experimentell bestimmten, Schmelztemperatur erhalten
werden. Dies ermöglicht
das "individuelle" Einstellen von bestimmten
Schmelztemperaturen.
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Der
vorstehend genannte Mikroarray kann gemäß zu dieser der ersten Ausführungsform
einen festen Träger
umfassen, der aus Kunststoff, Glas oder Metall besteht, und eine
Mikroplatte oder einen Objektträger
umfassen kann. Das Muster ermöglicht zusätzlich die
Zuord nung von jeder Nukleinsäure
zu einer bestimmten Stelle auf dem Träger, um eine Analyse der Ergebnisse
auf eine vereinfachte Art zu ermöglichen.
Bei den Nukleinsäuren
handelt es sich vorzugsweise um Oligonukleotide und/oder Polynukleotide
mit einer jeweiligen Länge
von 10 bis 100 Nukleotiden, die über
ein geeignetes Spacer-Molekül immobilisiert
sein können
und bei einer Dichte von mindestens 140 pro Quadratzentimeter auf
dem festen Träger
immobilisiert sind. Auch bei der zweiten Ausführungsform könenn die
Nukleinsäuren,
insbesondere diejenigen die zu dem gestalteten Satz von Nukleinsäuren gehören, mit
einem geeigneten Markermolekül
markiert sein, das vorzugsweise ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Cyanin-Farbstoffen, vorzugsweise Cy3 und/oder Cy5, Renaissance-Farbstoffen, vorzugsweise
ROX und/oder R110, und fluoreszierenden Farbstoffen, vorzugsweise
FAM und/oder FITC.
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Gemäß einer
dritten Ausführungsform
wird der gestaltete Satz von Nukleinsäuren in einem Mikroarray zur
Bestimmung der optimalen Hybridisierungstemperatur der den Mikroarray
bildenden Nukleinsäuren
eingesetzt, worin der gestaltete Satz von Nukleinsäuren eine
Volllängen
Nukleinsäure
mit einer vorbestimmten Sequenz und mindestens eine Nukleinsäure umfasst,
die um mindestens ein Nukleotid im Vergleich zu der Volllängen Sequenz
verkürzt ist
und die die gleiche vorbestimmte Sequenz aufweist.
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Gemäß der ersten
Ausführungsform,
kann der gestaltete Satz von Nukleinsäuren einen Satz von mindestens
zwei, vorzugsweise 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder am meisten bevorzugt
10 Nukleinsäuren
umfassen, worin eine von denen als Volllängennukleinsäure bezeichnet
wird. Eine der verbleibenden Nukleinsäuren ist dann im Vergleich
zu der Volllängennukleinsäure für eine bestimmte
Anzahl von Nukleotiden, beispielsweise 1, vorzugsweise 2, ebenso
vorzugsweise 3, 4, 5 oder 6 Nukleotide, gekürzt. Die anderen verbleibenden
Nukleinsäuren
sind im Vergleich zu den vorstehenden Nukleinsäuren wiederum für die gleiche
bestimmte Anzahl an Nukleotiden gekürzt. Der gestaltete Satz von
Nukleinsäuren
kann beispielsweise 6 Oligonukleotide umfassen, worin alle davon
die gleiche vorbestimmte Zusammensetzung von Nukleotiden aufweisen,
wobei das erste davon, die Volllängennukleinsäure, 20
Nukleotide, das zweite 18, das dritte 16, etc. umfasst. Zweckmäßigerweise
weist der gestaltete Satz von Nukleinsäuren einen ähnlichen GC Gehalt wie die
Fänger-Nukleinsäuren auf.
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Der
gestaltete Satz von Nukleinsäuren
kann entsprechend mit einem geeigneten Markermolekül markiert
werden, das vorzugsweise ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Cyanin-Farbstoffen, vorzugsweise Cy3
und/oder Cy5, Renaissance-Farbstoffen, vorzugsweise ROX und/oder
R110, und fluoreszierenden Farbstoffen, vorzugsweise FAM und/oder
FITC.
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Gemäß einer
vierten Ausführungsform
wird der gestaltete Satz von Nukleinsäuren in einem Mikroarray zur
Bestimmung der optimalen Hybridisierungstemperatur der den Mikroarray
bildenden Nukleinsäuren
verwendet, worin der gestaltete Satz von Nukleinsäuren die
gleiche bestimmte Länge
aufweisen und (voneinander) durch die einzelne Schmelztemperatur
gemäß der Sequenz
und dem GC Gehalt von jeder Nukleinsäure abweichen.
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Der
gestaltete Satz von Nukleinsäuren
kann einen Satz von mindestens zwei, vorzugsweise 3, 4, 5, 6, 7,
8, 9 oder mehr bevorzugt 10 Nukleinsäuren bekannter Sequenz umfassen.
Die Nukleinsäuren unterscheiden
sich untereinander durch ihren jeweiligen GC-Gehalt und/oder AT-Gehalt,
um verschiedene Schmelztemperaturen Tm zu
erhalten, die sich voneinander vorzugsweise um die gleiche Temperatur
unterscheiden. Der gestaltete Satz von Nukleinsäuren kann beispielsweise 6
Nukleinsäuren
mit einer jeweiligen Länge
von 20 Nukleotiden umfassen, wobei die erste davon eine gewisse
Tm, die zweite eine Tm –2°C, die dritte
eine Tm –4°C, etc. aufweist. Zweckmäßigerweise
weist der gestaltete Satz von Nukleinsäuren einen ähnlichen GC Gehalt wie die Fänger-Nukleinsäuren auf.
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Der
gestaltete Satz von Nukleinsäuren
gemäß der vierten
Ausführungsform
kann mit einem geeigneten Markermolekül markiert werden, das vorzugsweise
ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Cyanin-Farbstoffen, vorzugsweise
Cy3 und/oder Cy5, Renaissance-Farbstoffen,
vorzugsweise ROX und/oder R110, und fluoreszierenden Farbstoffen, vorzugsweise
FAM und/oder FITC.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird ein Kit für
die Bestimmung der optimalen Hybridisierungstemperatur eines Mikroarrays
bereitgestellt, wobei der Kit einen gestalteten Satz von Nukleinsäuren umfasst,
worin er gestaltete Satz von Nukleinsäuren eine Volllängen-Nukleinsäure mit
einer vorbestimmten Sequenz und mindestens eine Nukleinsäure umfasst,
die um mindestens ein Nukleotid im Vergleich zu der Volllängen-Sequenz gekürzt ist
und die die gleiche vorbestimmte Sequenz aufweist.
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Der
gestaltete Satz von Nukleinsäuren
in dem Kit kann einen Satz von mindestens zwei, vorzugsweise 3,
4, 5, 6, 7, 8, 9 oder am meisten bevorzugt 10 Nukleinsäuren umfassen,
worin eine von denen als Volllängennukleinsäure bezeichnet
wird. Eine der verbleibenden Nukleinsäuren ist dann im Vergleich
zu der Volllängennukleinsäure für eine bestimmte
Anzahl von Nukleotiden, beispielsweise 1, vorzugsweise 2, ebenso
vorzugsweise 3, 4, 5 oder 6 Nukleotide, gekürzt. Die anderen verbleibenden
Nukleinsäuren
sind im Vergleich zu den vorstehenden Nukleinsäuren wiederum für die gleiche
bestimmte Anzahl an Nukleotiden gekürzt. Der gestaltete Satz von
Nukleinsäuren
kann beispielsweise 6 Oligonukleotide umfassen, worin alle davon
die gleiche vorbestimmte Zusammensetzung von Nukleotiden aufweisen,
wobei das erste davon, die Volllängennukleinsäure, 20
Nukleotide, das zweite 18, das dritte 16, etc. umfasst. Der Kit
umfasst weiterhin die jeweiligen Mittel (beispielsweise Chemikalien,
Anleitung) um die Bestimmung der optimalen Hybridisierungstemperatur
eines Mikroarrays durchzuführen.
Zweckmäßigerweise
weist der gestaltete Satz von Nukleinsäuren einen ähnlichen GC Gehalt wie die
Fänger-Nukleinsäuren auf.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird ein Kit für
die Bestimmung der optimalen Hybridisierungstemperatur eines Mikroarrays
bereitgestellt, wobei der Kit einen gestalteten Satz von Nukleinsäuren umfasst,
worin der gestaltete Satz von Nukleinsäuren, worin alle Nukleinsäuren in
dem gestalteten Satz von Nukleinsäuren die gleich bestimmte Länge aufweisen
und durch die einzelne Schmelztemperatur gemäß der Sequenz und dem GC Gehalt von
jeder Nukleinsäure
abweichen.
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Der
gestaltete Satz von Nukleinsäuren
kann einen Satz von mindestens zwei, vorzugsweise 3, 4, 5, 6, 7,
8, 9 oder mehr bevorzugt 10 Nukleinsäuren bekannter Sequenz umfassen.
Die Nukleinsäuren unterscheiden
sich untereinander durch ihren jeweiligen GC-Gehalt und/oder AT-Gehalt,
um verschiedene Schmelztemperaturen Tm zu
erhalten, die sich voneinander vorzugsweise um die gleiche Temperatur
unterscheiden. Der gestaltete Satz von Nukleinsäuren kann beispielsweise 6
Nukleinsäuren
mit einer jeweiligen Länge
von 20 Nukleotiden umfassen, wobei die erste davon eine gewisse
Tm, die zweite eine Tm –2°C, die dritte
eine Tm –4°C, etc. aufweist. Der Kit umfasst
weiterhin die jeweiligen Mittel (beispielsweise Chemikalien, Anleitung)
um die Bestimmung der optimalen Hybridisierungstemperatur eines Mikroarrays
durchzuführen.
Zweckmäßigerweis weist
der gestaltete Satz von Nukleinsäuren
einen ähnlichen
GC Gehalt wie die Fänger-Nukleinsäuren auf.
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Ein
zusätzlicher
Vorteil des erfindungsgemäßen gestalteten
Satzes von Nukleinsäuren
liegt darin, dass die anderen Hybridisierungsbedingungen (Ionenstärke, pH
und organische Lösungsmittel und/oder
Detergentien) konstant beibehalten werden können. Dadurch verbleibt als
einzige Variable die Schmelztemperatur, was einerseits die Analyse
der Ergebnisse und weiterer Verbesserungsschritte erleichtert. Die
vorliegende Erfindung stellt mit dem gestalteten Satz von Nukleinsäuren einen "Gradienten" bereit, von dem
die Stringenz der Hybridisierungsbedingungen abgelesen werden können.
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Zur
Implementierung eines typischen Mikroarrays gemäß der ersten und zweiten bevorzugten
Ausführungsform
werden drei Komponenten benötigt.
Zuerst den Mikroarray oder beziehungsweise den Träger, zweitens
eine Leseeinheit und drittens Mittel zur Bewertung der Ergebnisse,
beispielsweise eine geeignete Computersoftware. Die Leseeinheit umfasst
im Allgemeinen einen beweglichen Boden (tray), Fokusierlinse(n),
Spiegel und einen geeigneten Detektor, beispielsweise eine CCD Kamera.
Der bewegliche Boden trägen
den Mikroarray und kann bewegt werden, um den Mikroarray in dem
Lichtweg einer oder mehrerer geeigneter Lichtquellen, beispielsweise
ein Laser mit einer geeigneten Wellenlänge zur Anregung einer fluoreszierenden
Verbindung, zu platzieren. Das Auswertungsprogramm oder Software
kann beispielsweise zum Erkennen spezifischer Muster auf dem Array
dienen oder zur Analyse von verschiednen Expressionsprofilen von Genen.
In diesem Fall sucht die Software farbige Punkte auf dem Array und
vergleicht die Intensität verschiedener Farbspektren
des gleichen Punktes. Das Ergebnis kann von einer Analyseeinheit
interpretiert und danach in einem geeigneten Dateiformat zur Weiterverarbeitung
gespeichert werden.
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Die
Sonden sind im Allgemeinen an zwei oder mehr fluoreszierende Farbstoffe
kovalent gebunden und die Intensität der Fluoreszenz bei verschiedenen
Wellenlängen
eines jeden Punkts wird mit dem Hintergrund verglichen. Der Detektor,
beispielsweise ein Photomultiplier oder CCD Array, wandelt geringe
Lichtintensitäten
in ein elektrisches Signal um, das verstärkt werden kann. Andere Verfahren verwenden
verschiedene Enzyme, die an das Nukleotid mit einem Linkermolekül kovalent
gebunden sind. Die enzymatische Colorimetrie verwendet beispielsweise
alkalische Phosphatase und Meerrettich Peroxidase als Marker. Durch
Kontaktieren mit einem geeigneten Molekül kann ein nachweisbarer Farbstoff
erhalten werden. Andere chemolumineszierende oder fluoreszierende
Marker umfassen Proteine, die ein Chemolumineszenz- oder Fluoreszenz-Signal ausstrahlen
können,
wenn sie mit Licht einer bestimmten, spezifischen Wellenlänge, beispielsweise 488
nm für
das Grüne
Fluoreszenzprotein, bestrahlt werden. Radioaktive Marker werden
im Fall verwendet, dass niedrige Nachweisgrenzen erforderlich sind,
sind allerdings aufgrund ihrer gesundheitsschädlichen Eigenschaften nicht
weit verbreitet. Eine Fluoreszenzmarkierung wird mit Nukleotiden
vorgenommen, die an ein fluoreszierendes Chromophor gebunden sind.
Kombinationen von Nukleotiden und fluoreszierendem Chromophor umfassen
im Allgemeinen Cy3 (Cyanin 3)/Cy5 (Cyanin 5) markiertes dUTP as
Farbstoff, da sie leicht aufgenommen werden können, der Elektronenübergang
für die
Fluoreszenz durch gewöhnliche
Laser angeregt werden kann und sie ebenso bestimmte Emmisionsspektren aufweisen.
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Die
Hybridisierung von Mikroarrays folgt im Wesentlichen den herkömmlichen
Bedingungen von Southern oder Northern Hybridisierungen, die dem Fachmann
gut bekannt sind. Die Schritte umfassen eine Vor-Hybridisierung,
die eigentliche Hybridisierung und einen Waschschritt nach dem Eintreten
der Hybridisierung. Die Bedingungen müssen derart gewählt werden,
dass Hintergrundsignale klein gehalten werden, dass eine minimale
Kreuzhybridisierung (im Allgemeinen eine verringerte Anzahl von
Abweichungen) auftritt und dass die Signalstärke ausreichend ist, die für manche
Anwendungen zur Konzentration des Zielmoleküls proportional sein muss.
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Das
Hybrdisierungsereignis kann im Allgemeinen durch zwei verschiedene
Arten von Array-Scannern nachgewiesen werden. Ein Verfahren bedient
sich des Prinzips der konfokalen Lasermikroskopie, das zumindest
einen Laser zur Durchmusterung des Arrays auf eine Punkt-zu-Punkt
Art verwendet. Eine Fluoreszenz wird anschließend durch Photomultiplier
nachgewiesen, die das ausgestrahlte Licht verstärken. Die kostengünstigeren
GGD basierenden Leseeinheiten verwenden für gewöhnlich gefiltertes weißes Licht
zur Anregung.
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Die
Oberfläche
des Arrays wird mit diesem Verfahren in Abschnitten durchmustert,
was den schnelleren Erhalt von Ergebnissen einer niedrigen Aussagekraft
ermöglicht.
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Von
Wichtigkeit ist ebenso das so genannte Gridding zur Analyse der
Ergebnissen bei dem ein idealisiertes Modell des Mikroarraylayouts
mit den durchmusterten Daten verglichen wird, um die Punkt (spot)
Bestimmung zu erleichtern. Bildpunkte werden als Punkt (Vordergrund)
oder Hintergrund eingestuft (segmentiert), um die Punkt-Maske zu
erzeugen. Segmentierungsverfahren können in feste Segmentierungskreise,
anpassende Kreissegmentierung, anpassende Formsegmentierung und
Histogrammsegmentierung unterteilt werden. Die Verwendung dieser Verfahren
hängt von
der Form der Punkte (regelmäßig, unregelmäßig) und
der Qualität
der Nahanordnung der Punkte ab.
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Ein
anderer wichter Punkt für
die Auswertung der Ergebnisse liegt in der Intensität der verschiedenen
Punkte, da die Konzentration der hybridisierten Nukleotide in einem
Punkt zu der Gesamtfluoreszenz dieses Punktes proportional ist.
Die gesamte Bildpunktintensität
und das Verhältnis
der verwendeten verschieden fluoreszierenden Chromophore (im Fall con
Cy3 und Cy5, grün
und rot) sind insbesondere für die
Berechnung der Punktintensität
von Wichtigkeit. Neben der Punktintensität muss ebenso die Hintergrundintensität berücksichtigt
werden, da verschiedene Effekte die Fluoreszenz der Punkte stören können, beispielsweise
die Fluoreszenz des Trägers
und der für
die Hybridisierung verwendeten Chemikalien. Dies kann durch die
so genannte Normalisierung durchgeführt werden, die die vorstehend
genannten Effekte und andere beinhaltet, wie Fluktuationen der Lichtquelle,
die geringere Verfügbarkeit/Aufnahme der
verschiednen Markermoleküle
(Cy5 schlechter als Cy3) und deren Unterschiede bei Emmisionsintensitäten. Von
Wichtigkeit für
die Normalisierung ist weiterhin die Referenz gegen die normalisiert
werden soll. Im Allgemeinen kann es ein bestimmter Satz von Genen
oder eine Gruppe von Kotrollmolekülen sein, die auf dem Mikroarray
vorliegen.
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Die
Ergebnisse können
weiterhin durch verfügbare
Softwarewerkzeuge und gemäß dem Wissenstand
der Bioinformatik weiterverarbeitet werden