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Die
Erfindung geht von einem Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine
mit mehreren Zylinderbänken
nach der Gattung des Hauptanspruchs aus.
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Verfahren
zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit mehreren Zylinderbänken, von
denen wenigstens eine erste Zylinderbank abschaltbar ist, sind bereits
bekannt. Bei herkömmlichen
Konzepten wird durch einen konstanten Zeitabstand zwischen aufeinander
folgenden Zündungen
der Zylinder eines Motors dafür
gesorgt, dass sich ein ruhiger Motorlauf einstellt. Beim so genannten
Halbmotorbetrieb wird die Hälfte
der Zylinder des Motors durch Sperren der Einlass- und Auslassventile
sowie der Einspritzung abgeschaltet. Um einen ruhigen Motorlauf
zu gewährleisten,
wird dabei jeder zweite Zylinder in der für den Normalbetrieb mit Befeuerung
sämtlicher
Zylinder vorgesehenen Zündreihenfolge
abgeschaltet bzw. gezündet.
Wenn auf diese Weise eine komplette Motor- bzw. Zylinderbank abgeschaltet
wird, der ein eigener Abgasstrang zugeordnet ist, so wird dieser Abgasstrang
ohne Massenstrom betrieben. Somit kann der dem abgeschalteten Motor- oder Zylinderbank
zugeordnete Abgasstrang abkühlen,
bis eine für
den Betrieb eines Katalysators in diesem Abgasstrang kritische Temperatur
erreicht wird. Des Weiteren könnten
die Zündkerzen
der abgeschalteten Motor- oder Zylinderbank verkoken bzw. durch
Ansaugen von Ölnebel
aus dem Kurbelwellengehäuse
verschmutzen.
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Vorteile der Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit mehreren Zylinderbänken mit
den Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, dass während der
Abschaltung der ersten Zylinderbank mindestens ein Zylinder der
ersten Zylinderbank wieder aktiviert wird. Auf diese Weise wird
sichergestellt, dass die Temperatur im Abgasstrang der abgeschalteten
Zylinderbank oberhalb der für
einen gegebenenfalls in diesem Abgasstrang betriebenen Katalysator
kritischen Temperatur gehalten wird. Somit wird die Wirkung des
Katalysators im Abgasstrang der abgeschalteten Zylinderbank nicht
beeinträchtigt. Durch
die geringere Abkühlung
der Temperatur im Abgasstrang der abgeschalteten ersten Zylinderbank muss
seltener in den Vollmotorbetrieb zur Aktivierung sämtlicher
Zylinderbänke
umgeschaltet werden, wodurch die Dauer für die Betriebsart der Brennkraftmaschine
mit Abschaltung der ersten Zylinderbank verlängert werden kann. Weiterhin
wird durch die Wiederaktivierung des mindestens einen Zylinders
der abgeschalteten ersten Zylinderbank ein Überdruck im Brennraum der ersten
Zylinderbank aufrecht erhalten, sodass bspw. ein Ansaugen von Ölnebel aus dem
Kurbelgehäuse
und damit eine Verschmutzung der Zündkerzen der abgeschalteten
ersten Zylinderbank vermieden wird. Durch das geringere Absinken der
Temperatur in der abgeschalteten ersten Zylinderbank werden außerdem Spannungsrisse
im Motorblock vermieden.
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Durch
die in den Unteransprüchen
aufgeführten
Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch
angegebenen Verfahrens möglich.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn eine Zündreihenfolge
so vorgegeben wird, dass in einem Normalbetrieb ohne Abschaltung
einer Zylinderbank die Zylinderbänke
abwechselnd gezündet
werden und dass diese Zündreihenfolge
während
der Abschaltung der ersten Zylinderbank beibehalten wird, jedoch
die Zündung
für die
nicht aktivierten Zylinder der abgeschalteten ersten Zylinderbank
unterdrückt wird.
Auf diese Weise wird auch bei Abschaltung der ersten Zylinderbank
ein ruhiger Motorlauf gewährleistet.
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Ein
weiterer Vorteil ergibt sich, wenn der Beitrag für eine Ausgangsgröße der Brennkraftmaschine,
den mindestens einer der, insbesondere unmittelbar vor oder nach
dem Zünden
des wieder aktivierten Zylinders der abgeschalteten ersten Zylinderbank, gezündeten Zylinder
der nicht abgeschalteten Zylinderbank liefert, reduziert wird. Auf
diese Weise kann verhindert werden, dass durch die Wiederaktivierung des
mindestens einen Zylinders der abgeschalteten ersten Zylinderbank
die Ausgangsgröße der Brennkraftmaschine
ungewollt erhöht
wird.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Reduzierung des Beitrages für die Ausgangsgröße so gewählt wird,
dass sie einen zusätzlichen
Beitrag für
die Ausgangsgröße durch
den wieder aktivierten Zylinder der abgeschalteten ersten Zylinderbank
kompensiert. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Ausgangsgröße der Brennkraftmaschine
auch bei Wiederaktivierung des mindestens einen Zylinders der ersten
Zylinderbank konstant bleibt. Die Brennkraftmaschine kann somit
auch bei Wiederaktivierung des mindestens einen Zylinders der ersten
Zylinderbank ohne Komforteinbuße
weiter betrieben werden. Dies ist besonders dann von Vorteil, wenn durch
die Brennkraftmaschine ein Fahrzeug angetrieben wird. In diesem
Fall wird der Fahrer die Wiederaktivierung des mindestens einen
Zylinders der abgeschalteten ersten Zylinderbank nicht spüren.
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Ein
weiterer Vorteil ergibt sich, wenn der Beitrag des wieder aktivieren
Zylinders der abgeschalteten ersten Zylinderbank für die Ausgangsgröße gegenüber dem
Beitrag eines Zylinders einer nicht abgeschalteten Zylinderbank
für die
Ausgangsgröße reduziert
wird. Auf diese Weise kann die beschriebene Kompensationsmaßnahme,
die in der Regel zu einem höheren
Kraftstoffverbrauch und einem schlechteren Abgas führt, in
ihrem Ausmaß möglichst
begrenzt werden.
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Die
Reduzierung des Beitrages für
die Ausgangsgröße kann
besonders einfach durch eine Zündwinkelspätverstellung
und/oder eine Abmagerung des Luft/Kraftstoff-Gemischverhältnisses erreicht werden.
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Der
Motorlauf kann noch ruhiger eingestellt werden, wenn während der
Abschaltung der ersten Zylinderbank mehrere Zylinder der ersten
Zylinderbank, insbesondere abwechselnd, wieder aktiviert werden.
Außerdem
kann dadurch der Überdruck
im Brennraum noch besser aufrecht erhalten werden.
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Zeichnung
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Ansicht einer Brennkraftmaschine
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2a) bis 2d)
verschiedene zeitliche Verläufe
der Momentenbeiträge
der einzelnen Zylinder der Brennkraftmaschine in verschiedenen Betriebsphasen
der Brennkraftmaschine und
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3 einen
Ablaufplan zur Erläuterung
eines beispielhaften Ablaufs der erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
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In 1 kennzeichnet 10 eine
Brennkraftmaschine, die bspw. ein Kraftfahrzeug antreiben kann.
Die Brennkraftmaschine 10 ist beispielhaft als Ottomotor
ausgebildet. Gemäß 1 ist
der Ottmotor 10 als V8-Motor mit einer ersten Motor- oder
Zylinderbank 15 und einer zweiten Motor- oder Zylinderbank 20 ausgebildet.
Die zweite Zylinderbank 20 umfasst einen ersten Zylinder 1,
einen zweiten Zylinder 2, einen dritten Zylinder 3 und
einen vierten Zylinder 4. Die erste Zylinderbank 15 umfasst
einen fünften Zylinder 5,
einen sechsten Zylinder 6, einen siebten Zylinder 7 und
einen achten Zylinder 8. Den Zylindern 5, 6, 7, 8 der
ersten Zylinderbank 15 ist ein erster gemeinsamer Abgasstrang 40 zugeordnet,
in dem ein erster Katalysator 25 angeordnet ist. Den Zylindern 1, 2, 3, 4 der
zweiten Zylinderbank 20 ist ein zweiter gemeinsamer Abgasstrang 45 zugeordnet,
in dem ein zweiter Katalysator 30 angeordnet ist. Im Beispiel nach 1 sollen
sämtliche
Zylinder 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 in
einem nachfolgend beschriebenen Normalbetrieb die gleiche Füllung aufweisen
und damit den gleichen Beitrag für
eine Ausgangsgröße der Brennkraftmaschine,
bspw. ein Drehmoment oder eine Leistung oder eine davon abgeleitete
Größe, liefern. Dabei
soll beispielhaft als Ausgangsgröße der Brennkraftmaschine 10 ein
Drehmoment betrachtet werden.
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Die 2a) bis 2d)
zeigen nun verschiedene zeitliche Verläufe des Momentenbeitrages der
einzelnen Zylinder 1, 2, 3, ..., 8 der
Brennkraftmaschine 10 in verschiedenen Betriebsphasen der
Brennkraftmaschine 10. So zeigt 2a)
den zeitlichen Verlauf der Momentenbeiträge der einzelnen Zylinder 1, 2, 3,
..., 8 der Brennkraftmaschine 10 in einem Normalbetrieb ohne
Abschaltung einer Zylinderbank 15, 20. Dabei wurde
im Beispiel nach den 2a) bis 2d) die folgende Zündreihenfolge gewählt: erster
Zylinder 1, fünfter
Zylinder 5, zweiter Zylinder 2, sechster Zylinder 6,
dritter Zylinder 3, siebter Zylinder 7, vierter
Zylinder 4, achter Zylinder 8.
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Diese
Zündreihenfolge
ist auch in den 2a) bis 2d) eingetragen. Im Normalbetrieb der Brennkraftmaschine 10 gemäß 2a) liefert jeder der Zylinder 1, 2, 3,
..., 8 in der beschriebenen Zündreihenfolge den gleichen
Momentenbeitrag Md1 jeweils für
die gleiche Zeitdauer Δt.
Die beschriebene Zündreihenfolge
ist so vorgegeben, dass im Normalbetrieb ohne Abschaltung einer
Zylinderbank 15, 20 gemäß 2a)
die Zylinderbänke 15, 20 abwechselnd
gezündet
werden. Das bedeutet, dass abwechselnd ein Zylinder der zweiten
Zylinderbank 20 und ein Zylinder der ersten Zylinderbank 15 gezündet wird.
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Gemäß 2b) ist der zeitliche Verlauf der Momentenbeiträge der Zylinder 1, 2, 3,
..., 8 der Brennkraftmaschine 10 für eine Betriebsphase
der Brennkraftmaschine 10 dargestellt, bei der eine der beiden
Zylinderbänke 15, 20,
im vorliegenden Fall die erste Zylinderbank 15, komplett
abgeschaltet ist. Diese Betriebsphase wird auch als Halbmotorbetrieb
bezeichnet. Die Abschaltung der Zylinder der ersten Zylinderbank 15 erfolgt
bspw. durch Sperren der Einlass- und Auslassventile sämtlicher
Zylinder der ersten Zylinderbank 15 sowie durch Abschaltung
der Einspritzung von Kraftstoff in sämtliche Zylinder der ersten
Zylinderbank 15. Die Zylinder der ersten Zylinderbank 15 werden
dann auch nicht mehr gezündet. Aufgrund
der vorgegebenen Zündreihenfolge
führt dies
nun dazu, dass jede zweite der durch die vorgegebene Zündreihenfolge
vorgesehenen Zündungen ausfällt bzw.
nur noch jeder zweite Zylinder gemäß der vorgegebenen Zündreihenfolge
gezündet
wird. Auf diese Weise erreicht man auch bei Abschaltung sämtlicher
Zylinder der ersten Zylinderbank 15 einen ruhigen Motorlauf.
Gemäß der Betriebsphase
nach 2b) liefern nur noch die Zylinder 1, 2, 3, 4 der zweiten
Zylinderbank 20 den Momentenbeitrag Md1 jeweils für die Zeitdauer Δt. Somit
liefert die Brennkraftmaschine 10 sowohl im Normalbetrieb
nach 2a) als auch in der Betriebsphase
nach 2b) jeweils ein konstantes Gesamtdrehmoment,
das sich durch Summation der Momentenbeiträge der gezündeten bzw. befeuerten Zylinder
der Brennkraftmaschine 10 über die jeweiligen Zeitdauern Δt ergibt. Dabei
ist das in der Betriebsphase gemäß 2b) erzielte Gesamtdrehmoment der Brennkraftmaschine 10 im
Vergleich zum Gesamtdrehmoment der Brennkraftmaschine 10 im
Normalbetrieb nach 2a) halbiert. Die
Abschaltung der ersten Zylinderbank 15 in der Betriebsphase
gemäß 2b) führt
somit zum gleichen Gesamtdrehmoment der Brennkraftmaschine 10,
wie wenn die Brennkraft maschine 10 im Normalbetrieb gemäß 2a) betrieben würde, jedoch die Momentenbeiträge der einzelnen
Zylinder 1, 2, 3, ..., 8 für die jeweilige
Zeitdauer Δt
statt Md1 lediglich Md1/2 betragen würde. Dies ist in 2b) durch die gestrichelte Linie 35 gekennzeichnet.
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2c) zeigt nun einen zeitlichen Verlauf
der Momentenbeiträge
der Zylinder 1, 2, 3, ..., 8 der Brennkraftmaschine 10 in
einer erfindungsgemäßen Betriebsphase
der Brennkraftmaschine 10. Dabei ist nach wie vor die erste
Zylinderbank 15 abgeschaltet. Jedoch wird trotz der generellen
Abschaltung der ersten Zylinderbank 15 der sechste Zylinder 6 wieder
aktiviert, um einen Momentenbeitrag zu leisten. Auf diese Weise
wird verhindert, dass die Temperatur im ersten Abgasstrang 40 unter
eine für
den ersten Katalysator 25 kritische Temperatur fällt, bei
der die Katalysatorwirkung eingeschränkt würde. Außerdem wird durch die Wiederaktivierung
des sechsten Zylinders 6 ein Überdruck im Brennraum der ersten
Zylinderbank 15 aufrecht erhalten und somit verhindert, dass
bspw. Ölnebel
aus dem Kurbelgehäuse
der Brennkraftmaschine 10 angesaugt und die Zündkerzen
der Zylinder 5, 6, 7, 8 der
ersten Zylinderbank 15 verschmutzt werden. Durch die durch
das Wiederaktivieren des sechsten Zylinders 6 erhöhte Temperatur in
der ersten Zylinderbank 15 im Vergleich zur kompletten
Abschaltung der ersten Zylinderbank 15 können außerdem Spannungsrisse
im Motorblock der Brennkraftmaschine vermieden werden.
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Die
erneute Aktivierung des sechsten Zylinders 6 der ansonsten
abgeschalteten ersten Zylinderbank 15 führt zu einem zusätzlichen
Drehmomentenbeitrag, ohne dass dies auf einen Fahrerwunsch zurückzuführen ist.
Um ein Ansteigen des Gesamtdrehmomentes der Brennkraftmaschine 10 über den vom
Fahrer gewünschten
Wert zu verhindern, ist es daher erforderlich, den Drehmomentenbeitrag
mindestens eines Zylinders der nicht abgeschalteten zweiten Zylinderbank 20 zu
reduzieren. Im Beispiel nach 2c) wurde
der Momentenbeitrag des zweiten Zylinders 2 und der Momentenbeitrag
des dritten Zylinders 3 reduziert. Alternativ hätte auch
nur der Momentenbeitrag eines einzigen der Zylinder der nicht abgeschalteten
zweiten Zylinderbank 20 reduziert werden können. Weiterhin
alternativ hätten
auch die Momentenbeiträge
von mehr als zwei Zylindern der nicht abgeschalteten zweiten Zylinderbank 20 reduziert
werden können.
Statt des zweiten Zylinders 2 und des dritten Zylinders 3 hätte auch
der erste Zylinder 1 und/oder der vierte Zylinder 4 für die Reduzierung
des Momentenbeitrages verwendet werden können. Zur Erzielung eines möglichst
ruhigen Motorlaufes ist es aber von Vorteil, den Momentenbeitrag
min destens eines der unmittelbar vor oder nach dem Zünden des
wiederaktivierten Zylinders, hier des sechsten Zylinders 6 der
abgeschalteten ersten Zylinderbank 15, gezündeten Zylinder
zu reduzieren. Deshalb wurde im Beispiel nach 2c)
für die
Reduzierung des Momentenbeitrages der zweite Zylinder 2 und
der dritte Zylinder 3 gewählt, weil der zweite Zylinder 2 in
der vorgegebenen Zündreihenfolge unmittelbar
vor dem sechsten Zylinder 6 und der dritte Zylinder 3 in
der vorgegebenen Zündreihenfolge unmittelbar
nach dem sechsten Zylinder 6 gezündet wird.
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Wenn
der zusätzliche
Momentenbeitrag des wiederaktivierten sechsten Zylinders 6 der
abgeschalteten ersten Zylinderbank 15 komplett kompensiert
werden soll, dann muss die Fläche
des reduzierten Momentenbeitrages des zweiten Zylinders 2 und des
dritten Zylinders 3 gemäß 2c) über
der jeweiligen Zeitdauer Δt
genau der Fläche
des zusätzlichen
Momentenbeitrages des sechsten Zylinders 6 über der
Zeitdauer Δt
entsprechen. Dies wird dadurch erreicht, dass die Momentenbeiträge des zweiten
Zylinders 2 und des dritten Zylinders 3 bspw.
jeweils auf den Wert ¾·M1 reduziert
werden. Dabei ist es nicht unbedingt erforderlich, dass die beiden
Zylinder 2, 3 auf den gleichen Momentenbeitrag
reduziert werden, entscheidend ist, dass, wie beschrieben, die Fläche des
zusätzlichen
Momentenbeitrages des sechsten Zylinders 6 über der
Zeitdauer Δt
durch die Reduktion des Momentenbeitrages des mindestens einen Zylinders
der nicht abgeschalteten zweiten Zylinderbank 20, im vorliegenden
Beispiel der beiden Zylinder 2, 3, vollständig kompensiert
wird.
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Um
die Kompensationsmaßnahmen
so gering wie möglich
halten zu können,
ist es vorteilhaft, auch den zusätzlichen
Momentenbeitrag des befeuerten Zylinders der ansonsten abgeschalteten
ersten Zylinderbank 15 möglichst gering zu halten. Sowohl die
Reduzierung des Momentenbeitrages des mindestens einen Zylinders
der nicht abgeschalteten zweiten Zylinderbank 20 als auch
das Geringhalten des Momentenbeitrages des befeuerten Zylinders der
ansonsten abgeschalteten ersten Zylinderbank 15 kann bspw.
dadurch erreicht werden, dass der Zündwinkel der entsprechenden
Zylinder nach spät verstellt
wird und/oder das Luft/Kraftstoff-Gemischverhältnis in den entsprechenden
Zylindern abgemagert wird. Von Vorteil ist es dabei besonders, wenn der
Drehmomentenbeitrag des wiederaktivierten sechsten Zylinders 6 der
ansonsten abgeschalteten ersten Zylinderbank 15 gegenüber dem
Drehmomentenbeitrag eines oder mehrerer Zylinder der nicht abgeschalteten
zweiten Zylinderbank 20 reduziert wird. Im Ausführungsbeispiel
nach 2c) ist der Drehmomentenbeitrag
des sechsten Zylinders 6 mit Md1/2 kleiner als jeder der
Drehmomentenbeiträge der
Zylinder 1, 2, 3, 4 der nicht
abgeschalteten zweiten Zylinderbank 20. Dabei ist der Momentenbeitrag des
ersten Zylinders 1 und des vierten Zylinders 4 während der
jeweiligen Zeitdauer Δt
jeweils gleich Md1 und der Momentenbeitrag des zweiten Zylinders 2 und
des dritten Zylinders 3 über die Zeitdauer Δt jeweils ¾·M1. Auch
in 2c) ist die Linie 35 bei Md1/2
als Mittelwert sämtlicher
Momentenbeiträge über die
gesamte dargestellte Zündreihenfolgenperiode
eingezeichnet.
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Anstelle
des sechsten Zylinders 6 kann auch ein anderer Zylinder
der ersten Zylinderbank 15 während der Abschaltung der ersten
Zylinderbank 15 wieder aktiviert werden. Gemäß dem Ausführungsbeispiel
nach 2d) ist dies der siebte Zylinder 7 mit
einem Momentenbeitrag von Md1/2 für die Zeitdauer Δt. Die übrigen Zylinder
der ersten Zylinderbank 15 sind dabei gemäß dem Beispiel
nach 2d) abgeschaltet und werden nicht
gezündet. Der
in der Zündreihenfolge
unmittelbar vor dem siebten Zylinder gezündete dritte Zylinder 3 und
der in der vorgegebenen Zündreihenfolge
unmittelbar nach dem siebten Zylinder 7 gezündete vierte
Zylinder 4 weisen beim Ausführungsbeispiel nach 2d) jeweils einen Momentenbeitrag von ¾·M1 für die Zeitdauer Δt auf. Die
Momentenbeiträge
des ersten Zylinders 1 und des zweiten Zylinders 2 betragen
im Beispiel nach 2d) für die Zeitdauer Δt jeweils Md1.
Auch in 2d) ist die Linie 35 bei
Md1/2 als Mittelwert sämtlicher
Momentenbeiträge über die
gesamte dargestellte Zündreihenfolgenperiode
eingezeichnet.
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Somit
ist das Funktionsprinzip der Erfindung gemäß dem Ausführungsbeispiel nach 2c) identisch beim Ausführungsbeispiel
nach 2d) realisiert und dabei lediglich
um zwei Zylinder in der vorgegebenen Zündreihenfolge verschoben. Entsprechenderweise
lässt sich
auch der fünfte
Zylinder 5 oder der achte Zylinder 8 zur Aktivierung
bei ansonsten abgeschalteter erster Zylinderbank 15 auswählen. Auch
kann mehr als ein Zylinder der ersten Zylinderbank 15 bei
ansonsten abgeschalteter erster Zylinderbank 15 zur Wiederaktivierung
ausgewählt
werden. Dabei können
wie beschrieben die unmittelbar benachbarten Zylinder in der vorgegebene
Zündreihenfolge
in ihrem Momentenbeitrag reduziert werden, vorzugsweise um den zusätzlichen
Momentenbeitrag der aktivierten Zylinder der ansonsten abgeschalteten
ersten Zylinderbank 15 komplett zu kompensieren. Entsprechend
kann darauf geachtet werden, den Momentenbeitrag der aktivierten
Zylin der der ansonsten abgeschalteten ersten Zylinderbank 15 kleiner
zu wählen
als den Momentenbeitrag jedes Zylinders der nicht abgeschalteten
zweiten Zylinderbank 20.
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Durch
die Linie 35 in den Ausführungsbeispielen nach den 2b), 2c)
und 2d) wird der im Mittel konstante
Drehmomentenbeitrag der aktivierten Zylinder der Brennkraftmaschine 10 dargestellt, der
zu einem ruhigen Motorlauf führt.
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Der
Momentenbeitrag des wieder aktivierten Zylinders der ansonsten abgeschalteten
ersten Zylinderbank 15 muss nicht unbedingt kleiner als
der Momentenbeitrag jedes Zylinders der nicht abgeschalteten zweiten
Zylinderbank 20 sein, jedoch steigt mit dem Momentenbeitrag
des wieder aktivierten Zylinders der ansonsten abgeschalteten ersten
Zylinderbank 15 der Aufwand, diesen Beitrag zu kompensieren.
Es ist daher von Vorteil, wenn der Momentenbeitrag des mindestens
einen wieder aktivierten Zylinders der ansonsten abgeschalteten
ersten Zylinderbank 15 gegenüber dem Momentenbeitrag mindestens
eines Zylinders der nicht abgeschalteten zweiten Zylinderbank 20 reduziert
wird.
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In 3 ist
ein Ablaufplan für
einen beispielhaften Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.
Nach dem Start des Programms wird bei einem Programmpunkt 100 von
einer in 1 nicht dargestellten Steuerung
der Brennkraftmaschine 10 die erste Zylinderbank 15 komplett
abgeschaltet, d.h., dass alle Zylinder 5, 6, 7, 8 der
ersten Zylinderbank 15 abgeschaltet und nicht mehr gezündet werden.
Anschließend
wird zu einem Programmpunkt 105 verzweigt.
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Bei
Programmpunkt 105 veranlasst die Steuerung die Aktivierung
eines Zylinders der ansonsten abgeschalteten ersten Zylinderbank 15,
bspw. des sechsten Zylinders 6, so dass dieser wieder befeuert und
gezündet
wird. Dabei stellt jedoch die Steuerung den Zündwinkel und/oder das Luft/Kraftstoff-Gemischverhältnis dieses
wieder aktivierten Zylinders der ansonsten abgeschalteten ersten
Zylinderbank 15 so ein, dass der Momentenbeitrag dieses
Zylinders kleiner als der Momentenbeitrag jedes Zylinders der nicht
abgeschalteten ersten Zylinderbank 20 ist. Dabei stellt
die Steuerung bspw. den Zündwinkel und/oder
das Luft/Kraftstoff-Gemischverhältnis
dieses wieder aktivierten Zylinders der ansonsten abgeschalteten
ersten Zylinderbank 15 so ein, dass sein Momentenbeitrag
halb so groß ist
wie der maximale Momentenbeitrag der Zylinder der nicht abgeschalteten
zweiten Zylinderbank 20. Anschließend wird zu einem Programmpunkt 110 verzweigt.
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Beim
Programmpunkt 110 veranlasst die Steuerung der Brennkraftmaschine 10 eine
Reduzierung des Momentenbeitrages derjenigen Zylinder der nicht
abgeschalteten zweiten Zylinderbank 20, die in der vorgegebenen
Zündreihenfolge
dem wieder aktivierten Zylinder der ansonsten abgeschalteten ersten Zylinderbank 15 unmittelbar
benachbart sind. Diese Reduzierung kann ebenfalls durch Zündwinkelspätverstellung
und/oder Abmagerung des Luft/Kraftstoff-Gemisches dieser benachbarten
Zylinder erfolgen. Bspw. reduziert die Steuerung die Momentenbeiträge dieser
benachbarten Zylinder so, dass der zusätzliche Momentenbeitrag des
wieder aktivierten Zylinders der ansonsten abgeschalteten ersten
Zylinderbank 15 gerade kompensiert wird. Dies kann in der
beschriebenen Ausführungsform
nach den 2c) und 2d)
dadurch geschehen, dass die Momentenbeiträge dieser beiden benachbarten
Zylinder jeweils um ein Viertel reduziert werden. Anschließend wird
zu einem Programmpunkt 115 verzweigt.
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Bei
Programmpunkt 115 prüft
die Steuerung, ob der Halbmotorbetrieb mit Abschaltung der ersten Zylinderbank 15 beendet
werden soll, bspw. weil ein Fahrerwunsch vorliegt, der nicht unter
Verwendung einer einzigen der beiden Zylinderbänke 15, 20 realisiert
werden kann. Ist dies der Fall, so wird zu einem Programmpunkt 120 verzweigt,
andernfalls wird zu einem Programmpunkt 125 verzweigt.
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Bei
Programmpunkt 120 schaltet die Steuerung die Brennkraftmaschine
in den Normalbetrieb gemäß 2a) um. Damit es keinen unerwünschten und
vom Fahrer als unangenehm empfundenen Momentenruck beim Umschalten
in den Normalbetrieb gibt, sollten die Momentenbeiträge der einzelnen
Zylinder 1, 2, 3, ..., 8 der
Brennkraftmaschine 10 für
den Normalbetrieb zunächst
so gewählt
werden, dass sich das Gesamtmoment gegenüber dem vorherigen Halbmotorbetrieb
nicht ändert.
Zu diesem Zweck können
die Momentenbeiträge
der einzelnen Zylinder, 1, 2, 3, ..., 8 unmittelbar
nach Umschaltung in den Normalbetrieb in diesem Beispiel zunächst auf den
Wert Md1/2 gesetzt werden, damit der Mittelwert der Momentenbeiträge über die
Zündreihenfolgenperiode
zunächst
weiterhin den Wert Md1/2 gemäß der Linie 35 annimmt.
Anschließend
kann dann bspw. mittels einer Rampenfunktion der Momentenbeitrag der
einzelnen Zylinder im Normalbetrieb angehoben werden, um den Fahrerwunsch
komplett umsetzen. Anschließend
wird das Programm verlassen.
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Bei
Programmpunkt 125 kann die Steuerung anstelle des bislang
aktivierten Zylinders der ansonsten abgeschalteten ersten Zylinderbank 15 einen
anderen Zylinder der ersten Zylinderbank 15 für die Wiederaktivierung
wählen,
so dass bspw. von der Ausführungsform
nach 2c) auf die Ausführungsform
nach 2d) umgeschaltet wird, wenn bei
Programmpunkt 125 nun statt des sechsten Zylinders 6 der
siebte Zylinder 7 für
die Wiederaktivierung der ansonsten abgeschalteten ersten Zylinderbank 15 gewählt wird.
Die Umschaltung findet dann nach Rückverzweigung bei Programmpunkt 105 statt.
Im anschließenden
Programmpunkt 110 werden dann wiederum die den nunmehr
aktivierten Zylinder der ansonsten abgeschalteten ersten Zylinderbank 15 in der
vorgegebenen Zündreihenfolge
flankierenden Zylinder der nicht abgeschalteten zweiten Zylinderbank 20 in
der beschriebenen Weise in ihrem Momentenbeitrag reduziert.
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Bei
mehrfachem Durchlaufen der Schleife mit Programmpunkt 125 kann
so bspw. zyklisch und damit abwechselnd jeder der Zylinder der ersten
Zylinderbank 15 bei ansonsten abgeschalteter erster Zylinderbank 15 wieder
aktiviert werden. Alternativ kann der Programmpunkt 125 auch übersprungen und
bei Nein-Entscheidung bei Programmpunkt 115 direkt zum
Programmpunkt 105 zurückverzweigt werden.
In diesem Fall wird der wieder aktivierte Zylinder der ansonsten
abgeschalteten ersten Zylinderbank 15 nicht gewechselt.
Auch könnte
bei Programmpunkt 125 die Steuerung für die nachfolgende Zündreihenfolgenperiode
mit der Wiederaktivierung eines Zylinders der abgeschalteten ersten
Zylinderbank 15 aussetzen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
lässt sich in
entsprechender Weise auch bei unterschiedlicher Füllung der
einzelnen Zylinder der Brennkraftmaschine 10 und damit
unterschiedlichen Momentenbeiträgen
der einzelnen Zylinder realisieren. Solange im Mittel ein konstanter
Momentenbeitrag für
die einzelnen Zylinder realisiert wird, kann ein ruhiger Motorlauf
gewährleistet
werden. Der zusätzliche
Momentenbeitrag des wieder aktivierten Zylinders oder der wieder
aktivierten Zylinder der ansonsten abgeschalteten ersten Zylinderbank 15 lässt sich
dabei in entsprechender Weise durch Reduzierung des Momentenbeitrags
bspw. der in der Zündreihenfolge
dem oder den wieder aktivierten Zylindern direkt benachbarten Zylinder
der nicht abgeschalteten zweiten Zylinderbank 20 kompensieren.
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Gemäß dem vorstehenden
Ausführungsbeispiel
wurde davon ausgegangen, dass im Halbmotorbetrieb die erste Zylinderbank 15 komplett
abgeschaltet und die zweite Zylinderbank 20 komplett weiterbetrieben
wird. Alternativ kann natürlich
auch die zweite Zylinderbank 20 komplett abgeschaltet und die
erste Zylinderbank 15 komplett weiterbetrieben werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist auch nicht auf die Verwendung zweier Zylinderbänke beschränkt, sondern
lässt sich
in entsprechender Weise auch auf mehr als zwei Zylinderbänke anwenden, wobei
mindestens einer der Zylinder der komplett abgeschalteten Zylinderbank
während
der Abschaltung dieser Zylinderbank erfindungsgemäß wieder
aktiviert werden muss. Auch die beschriebenen Weiterbildungen und
Verbesserungen der Erfindung, die in der Reduktion des Momentenbeitrages
für mindestens
einen der Zylinder mindestens einen nicht abgeschalteten Zylinderbank
bestehen, vorzugsweise zur kompletten Kompensation des zusätzlichen
Momentenbeitrages des mindestens einen wieder aktivierten Zylinders
der abgeschalteten Zylinderbank, lassen sich entsprechend auf den
Fall von mehr als zwei Zylinderbänken
anwenden. Auch dabei kann eine Zündreihenfolge
vorgegeben werden, bei der die einzelnen Zylinderbänke abwechselnd
gezündet
werden und speziell einer oder beide in dieser Zündreihenfolge direkt benachbarten
Zylinder des wieder aktivierten Zylinders der abgeschalteten Zylinderbank
in ihrem Momentenbeitrag reduziert werden. Auch bei Verwendung von
mehreren Zylinderbänken
kann der Momentenbeitrag des mindestens einen wieder aktivierten
Zylinders der ansonsten abgeschalteten Zylinderbank kleiner als
der Momentenbeitrag insbesondere jedes Zylinders der nicht abgeschalteten
Zylinderbänke
gewählt
werden.
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Bei
Verwendung von mehr als zwei Zylinderbänken kann es auch vorgesehen
sein, mehrere Zylinderbänke
komplett abzuschalten und mindestens eine Zylinderbank komplett
zu betreiben. Das erfindungsgemäße Verfahren
lässt sich
auch hierauf in entsprechender Weise anwenden, unbeschadet dessen,
dass zwischen dem wieder aktivierten Zylinder einer abgeschalteten
Zylinderbank und dem unmittelbar zuvor oder danach gezündeten Zylinder
einer nicht abgeschalteten Zylinderbank ein oder mehrere Zylinder
liegen können,
die ebenfalls zu einer abgeschalteten Zylinderbank gehören und
nicht befeuert und gezündet
werden.