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Die
Erfindung betrifft einen Rollstuhl mit einem ein Fahrwerk aufweisenden
Rahmen, einem relativ zu dem Rahmen mittels eines an dem Rahmen verschwenkbar
angeordneten Tragarmes höhenverstellbaren
Sitzträger
und einem einerseits mit dem Rahmen und andererseits mit dem Tragarm
verbundenen Kraftübertragungselement
zu einer Verschwenkung des Tragarmes und Höhenverstellung des Sitzträgers.
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Ein
Rollstuhl, für
den eine landläufige
Bezeichnung auch Krankenfahrstuhl ist und der einem Fortkommen und
einer Beförderung
insbesondere hinsichtlich ihrer Gehfähigkeit eingeschränkter Personen
dient, ist allgemein bekannt. Ein solcher Rollstuhl besitzt einen
Rahmen, auf den fest ein Sitz zur Aufnahme der den Rollstuhl benutzenden
Person montiert ist oder in den ein entsprechender Sitz integriert
ist, wobei der Rahmen ein Fahrwerk aufweist. Das Fahrwerk ist üblicherweise
entweder zum manuellen Antrieb durch die den Rollstuhl benutzende
Person mit zwei seitlich des Sitzes angeordneten, von Hand betätigbaren
Antriebsrädern
und mit zwei im vorderen Endbereich des Sitzes angeordneten Nachlaufrollen
oder für
einen Fremdkraftantrieb mit vier, Eckbereichen des Rahmens zugeordneten
Rädern, die
alle oder zum Teil motorisch antreibbar sind, versehen; ferner kann
auch ein manuell antreibbarer Rollstuhl zusätzlich mit einem, beispielsweise
hilfsweise zuschaltbaren, Fremdkraftantrieb versehen sein.
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Für einen
Rollstuhl mit zusätzlicher
Sitzhöhenverstellung
sind verschiedenste Ausführungsformen
bekannt. Dabei besteht ein Grundprinzip darin, einen starren Hauptrahmen
des Rollstuhles um einen zusätzlichen
Rahmenaufbau zu erweitern, der Scherenelemente oder Mehrfachteleskopelemente
oder Schlittenelemente zur Höhenverstellung
des Sitzes aufweist. Durch den erforderlichen zusätzlichen
Rahmenaufbau erhöht
sich das Gewicht des Rollstuhles ganz erheblich. Außerdem nimmt
die mechanische Stabilität
des Rollstuhles ab, was insbesondere bei einer Beförderung
einer höhergewichtigen
Person zu kritischen Fahrsituationen führen kann. Von besonderem Nachteil
ist zudem, dass die minimale Unterfahrhöhe, die die Möglichkeit
eines Heranfahrens des Rollstuhles an zum Beispiel einen Tisch festlegt,
gegenüber
einem Rollstuhl ohne Sitzhöhenverstellung aufgrund
des zusätzlichen
Rahmenaufbaues regelmäßig erhöht ist und
somit die Beweglichkeit der den Rollstuhl benutzenden Person eingeschränkt wird.
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Einen üblichen
Rollstuhl der eingangs beschriebenen Art mit Sitzhöhenverstellung
offenbart beispielsweise
WO
92/15271 A1 im Zusammenhang mit einer Vorrichtung für Rollstühle mit
einem Rahmen, Treibrädern
und einem Sitz, der angehoben und abgesenkt werden kann. Die genannte
Vorrichtung weist zumindest ein Paar von parallelen Armen auf, die
an den Rahmen und an den Sitz angebunden sind. Eine Schwenkeinrichtung
mit einem Aktuator ist für
eine Höhenbewegung
des Sitzes vorgesehen, wobei eine Aktuatorstange des Aktuators endseitig mit
einer auf dem Rahmen abrollbaren Laufrolle versehen ist, welche
Laufrolle zudem mit einer an die vorgenannten Arme angeschlossenen
Stange verbunden ist.
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Der
Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe zugrunde,
einen Rollstuhl der eingangs genannten Art zu schaffen, der einen kompakten
Aufbau aufweist und von zuverlässiger Stabilität ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem
Rollstuhl der eingangs genannten Art, bei dem das Kraftübertragungselement
verschwenk- und verschiebbar an dem Tragarm angeordnet und mittels
eines an dem Tragarm abgestützten
Hubelementes antreibbar ist. Die Unteransprüche betreffen besonders zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung.
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Erfindungsgemäß ist also
ein Rollstuhl vorgesehen, bei dem das Kraftübertragungselement sowohl verschwenk-
als auch verschiebbar am Tragarm angeordnet und gleichzeitig das
Hubelement am Tragarm abgestützt
ist, wodurch vorteilhaft eine zu einem kompakten Aufbau führende hohe
Bauteilintegration erfolgt. Die Erfindung ermöglicht so außerdem die
Verwendung eines einzigen, einen vergleichsweise großen Querschnitt
aufweisenden, biegesteifen, vorzugsweise U-förmigen Tragarmes, so dass ohne
weitere Tragwerkselemente ein sehr langer Tragarm verwendet werden
kann, bevorzugt an dessen freiem Ende der Sitzträger angeordnet ist. Der Sitzträger kann
unmittelbar in eine Sitzstruktur integriert sein, oder er weist
Anschlussmöglichkeiten zur
Verbindung mit einem – beispielsweise
auf individuelle Bedürfnisse
einer den Rollstuhl benutzenden Person zugeschnittenen – anbaubaren
Sitz auf. Der lange Tragarm, der kompakte Aufbau und eine mit sehr
wenigen Elementen auskommende Tragwerksstruktur der Sitzhöhenverstellung
führen
bei dem erfindungsgemäßen Rollstuhl
zu einem vorteilhaft sehr großen
Höhenverstellbereich
des Sitzträgers.
Damit wird die Mobilität
eines Benutzers des Rollstuhles wesentlich erhöht; beispielsweise kann der
Benutzer mit dem erfindungsgemäßen Rollstuhl
bei maximal abgesenktem Tragarm, das heißt bei minimaler Sitzhöhe, an einen
Tisch heranfahren oder – im
anderen Extremfall – bei
maximal ausgeschwenktem Tragarm, das heißt bei maximaler Sitzhöhe, erleichtert aus
dem Rollstuhl aussteigen oder, mit dem Rollstuhl in ein Kraftfahrzeug
eingefahren, dieses Kraftfahrzeug selbst führen. Ein nachteiliges Wechseln
zwischen verschiedenen, an den jeweils vorgesehenen Einsatzzweck
angepassten Rollstühlen
entfällt
für den
Benutzer mit der Erfindung. Vorzugsweise ist das Hubelement unmittelbar
und direkt am Tragarm abgestützt,
so dass eine besonders hohe Stabilität und Betriebssicherheit des
Rollstuhles und insbesondere des Tragarmes erreicht werden kann.
Die Erfindung ermöglicht
in einfacher Weise einen modularen Aufbau des Rollstuhles, wodurch
Herstellung, Wartung und Instandhaltung des Rollstuhles vereinfacht
werden; beispielsweise kann mit der Erfindung in einem ersten Modul
die gesamte Hubtechnik mit dem Tragarm zusammengefasst und vorzugsweise
in diesen integriert werden sowie in einem zweiten Modul Rahmen
und Fahrwerk, gegebenenfalls mit Fahrmotor, enthalten sein. Von
besonderem Vorteil ist die bei dem erfindungsgemäßen Rollstuhl ermöglichte
stufenlose Höhenverstellung
des Sitzträgers.
Zudem ist es besonders günstig,
dass der erfindungsgemäße Rollstuhl
einen besonders niedrigen Schwerpunkt aufweist, wodurch die Kippstabilität des Rollstuhles sehr
groß ist.
Zusammenfassend ermöglicht
eine erfindungsgemäße, bevorzugt
stufenlose, Sitzhöhenverstellung
einen einfachen Rollstuhlaufbau, ein niedriges Rollstuhlgewicht
sowie geringe Kräfte
sowohl innerhalb der Hubtechnik als auch bezüglich einer möglichen
externen Rückhalteeinrichtung,
zum Beispiel in einem Kraftfahrzeug, für den Rollstuhl. Die Handhabbarkeit
der Sitzhöhenverstellung
gemäß der Erfindung
ist einfach und betriebssicher, und insbesondere beim Transport
bietet der Rollstuhl aufgrund des tief absenkbaren Sitzträgers ein
hohes Maß an Sicherheit
für den
Benutzer des Rollstuhles. Durch die völlige Unabhängigkeit der Hubtechnik von
einer an den Sitzträger
anbringbaren Sitzeinheit können unterschiedlichste
Sitzeinheiten an dem erfindungsgemäßen Rollstuhl verwendet werden.
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Man
könnte
sich vorstellen, dass das Kraftübertragungselement
lediglich kraftschlüssig
an den Tragarm angreift und an diesem beispielsweise eine Gleitbewegung
ausführend
verschiebbar ist. Hingegen wird die Verschleißanfälligkeit wesentlich vermindert
und die Betriebssicherheit des Rollstuhles erhöht, wenn gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung das Kraftübertragungselement mittels
eines Tragarmantriebsgelenkes mit dem Tragarm verbunden ist.
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Dabei
erhält
man einen besonders kompakten und stabilen Aufbau, wenn gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung das Tragarmgelenk als
Drehschubgelenk ausgebildet ist.
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Insbesondere
kann die Abmessungen des Rollstuhls gering haltend die Längserstreckung
des Tragarmes vorteilhaft genutzt werden, wenn gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung das Drehschubgelenk einen um eine Abtriebsschieberdrehachse
verschwenkbar mit dem Kraftübertragungselement
verbundenen und mittels einer Schiene des Tragarmes linear geführten Abtriebsschieber
aufweist.
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Gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Kraftübertragungselement
gegenüber
dem Rahmen um eine bezogen auf den Rahmen feste Kraftübertragungselementdrehachse
verschwenkbar, wodurch sich eine besonders feste und zuverlässige Anordnung
ergibt.
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Eine
zuverlässige
und dauerhafte Übertragbarkeit
insbesondere auch hoher Antriebskräfte von dem Hubelement auf
das Kraftübertragungselement kann
vorteilhaft erreicht werden, wenn gemäß einer anderen Weiterbildung
der Erfindung das Hubelement gegenüber dem Kraftübertragungselement
um eine bezogen auf das Kraftübertragungselement
feste Hubelementdrehachse verschwenkbar ist.
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Eine
besonders hohe Hubkraft, die eine Höhenverstellung des Sitzträgers auch
mit einem ein hohes Gewicht aufweisenden Benutzer des Rollstuhles
erlaubt, bei dennoch vergleichsweise geringer Antriebskraft kann
unter Ausnutzung vorteilhafter Hebelverhältnisse dadurch erreicht werden,
dass gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Hubelementdrehachse
zwischen der Kraftübertragungselementdrehachse
und dem Tragarmantriebsgelenk angeordnet ist.
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Von
besonderem Vorteil für
eine hohe Belastbarkeit des Rollstuhles ist es, wenn gemäß einer anderen
Weiterbildung der Erfindung das Kraftübertragungselement und der
Rahmen mittels eines Drehgelenkes verbunden sind und/oder das Hubelement
und das Kraftübertragungselement
mittels eines Drehgelenkes verbunden sind.
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Es
ist grundsätzlich
denkbar, dass das Kraftübertragungselement
beispielsweise ein räumliches Tragwerk
oder allgemein ein Volumenkörper
ist. Hingegen wird die Herstellung des Rollstuhles erleichtert und
sein Aufbau weiter vereinfacht, wenn gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung das Kraftübertragungselement ein flüchiges Bauteil
ist.
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Abhängig vom
Einsatzfall des Rollstuhles kann es zum Beispiel gewünscht sein,
dass bei einer Höhenverstellung
eines an dem Sitzträger
angeordneten Sitzes der Sitz gleichzeitig gekippt wird. Demgegenüber ist
es beispielsweise auch vorstellbar, dass zwischen Sitzträger und
Sitz eine Einrichtung angeordnet ist, die den Sitz unabhängig von
seiner Höhenstellung
stets in einer vorgegebenen Winkelstellung, zum Beispiel waagerecht,
hält. Besonders einfach,
ohne erhebliche Vergrößerung des
Bauaufwandes des Rollstuhles kann der Sitzträger – und mit diesem ein an dem
Sitzträger
angeordneter Sitz – in einer
vorgegebenen Winkelstellung gegenüber dem Untergrund, auf welchem
das Fahrwerk des Rollstuhles steht oder sich bewegt, welche Winkelstellung vorzugsweise
eine waagerechte Position des Sitzes bedeutet, dauerhaft und unabhängig von
der Höhenstellung
des Sitzträgers
gehalten werden, wenn gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung zwischen dem Sitzträger und
dem Rahmen und/oder dem Tragarm ein Lenker zu einer unabhängig von
der Verschwenkung des Tragarmes waagerechten Ausrichtung des Sitzträgers angeordnet
ist.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist für einen
besonders einfachen Aufbau und eine hohe Betriebssicherheit der
Lenker eine mittels eines ersten Drehgelenkes mit dem Rahmen und
mittels eines zweiten Drehgelenkes mit dem Sitzträger verbundene
Lenkerstange auf. Die Lenkerstange kann mit dem Tragarm vorzugsweise
eine Parallellenkeranordnung bilden, wobei eine Übertragung der Antriebskraft
zur Sitzträgerhöhenverstellung
sowie eine Abstützung
der Gewichtskraft eines Benutzers des Rollstuhles ausschließlich über den Tragarm
erfolgt, wohingegen die Lenkerstange ausschließlich einer an die Höhenstellung
des Sitzträgers
angepassten Auslenkung des Sitzträgers dient. Durch die eindeutige
Funktionszuordnung können Tragarm
und Lenkerstange sehr exakt und aufgabenbezogen dimensioniert werden,
insbesondere kann die Lenkerstange von wesentlich leichterer und
kleinerer Ausführung
sein als der Tragarm.
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Lediglich
ein besonders kleiner Einbauraum ist für die Lenkerstange erforderlich,
wenn gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung das erste, die Lenkerstange
mit dem Rahmen verbindende Drehgelenk und/oder das zweite, die Lenkerstange
mit dem Sitzträger
verbindende Drehgelenk den Tragarm durchgreift.
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Eine
vorteilhaft weitere Erhöhung
der Stabilität
des Rollstuhles ergibt sich, wenn gemäß einer Weiterbildung der Erfindung
das erste, die Lenkerstange mit dem Rahmen verbindende Drehgelenk und/oder
das zweite, die Lenkerstange mit dem Sitzträger verbindende Drehgelenk
und/oder ein von den die Lenkerstange mit dem Rahmen und/oder mit
dem Sitzträger verbindenden
Drehgelenken unabhängiges
Führungselement
der Lenkerstange die Lenkerstange an dem Tragarm führt.
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Eine
präzise
Führung
der Lenkerstange kann ohne zusätzliche
Bauteile dadurch erreicht werden, dass gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung zumindest eines der die Lenkerstange mit dem Rahmen und/oder
mit dem Sitzträger
verbindenden Drehgelenke und/oder das Führungselement in eine Ausnehmung
des Tragarmes zur Führung
der Lenkerstange eingreift.
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Grundsätzlich kann
das Hubelement zum Beispiel einen einen Hydraulikzylinder aufweisenden Aktuator
zum Antrieb des Kraftübertragungselementes
besitzen. Von besonderem Vorteil für einen sicheren Betrieb der
Höhenverstellung
des Sitzträgers
und einen modularen Aufbau des Rollstuhles ist es hingegen, wenn
gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung das Hubelement
einen Antriebsmotor, beispielsweise Verstellmotor, aufweist.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist der Antriebsmotor
einen Elektromotor, bei dem es sich beispielsweise auch um einen Getriebemotor
handeln kann, auf. Die Vorteile der Verwendung eines Elektromotors
bestehen in einem kompakten Aufbau, einfacher Versorgbarkeit mit
Energie und Abgasarmut. Weist der Rollstuhl einen elektrischen Fahrmotor
auf, so kann der Antriebsmotor vorzugsweise von einer Energiequelle
des Antriebsmotors, zum Beispiel einer in dem Rahmen untergebrachten
Batterie oder Brennstoffzelle, mitversorgt werden.
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Die
Betriebssicherheit und Dauerhaltbarkeit des Hubelementes kann vorteilhaft
weiter erhöht werden,
wenn gemäß einer
anderen Weiterbildung der Erfindung das Hubelement eine von dem
Antriebsmotor linear antreibbare Hubstange aufweist. Vorzugsweise
ist das Hubelement selbsthemmend, so dass der Sitzträger ohne
aktive Verstellung des Hubelementes, insbesondere durch den Antriebsmotor,
in eingestellten Höhe
verbleibt.
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Gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist zumindest
in einer abgesenkten Stellung des Tragarmes zumindest ein Teil des
Hubelementes innerhalb des Tragarmes angeordnet. Dadurch dass der
Tragarm somit zumindest wesentliche Elemente zur Höhenverstellung
aufnimmt, kann der Rollstuhl besonders geringe Abmessungen aufweisen,
und der Tragarm kann sehr weit abgesenkt werden.
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Eine
verschleißarme,
sichere Abstützung des
Hubelementes an dem Tragarm über
nur ein Gelenk, welches gegebenenfalls aber mehrere Gelenkstellen
aufweisen kann, kann vorteilhaft dadurch erreicht werden, dass gemäß einer
anderen Weiterbildung der Erfindung das Hubelement mittels eines
Abstützdrehgelenkes
mit dem Tragarm verbunden ist.
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Gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Tragarm
mittels eines Tragarmdrehgelenkes mit dem Rahmen verbunden, und
der Sitzträger
ist an einem dem Tragarmdrehgelenk abgewandten freien Ende des Tragarmes
angeordnet. Damit lässt
sich in einfacher Weise ein weiter vergrößerter Höhenverstellbereich für den Sitzträger und
ein noch niedrigerer Schwerpunkt des Rollstuhles erreichen.
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Eine
besonders hohe Mobilität
trotz gegebenenfalls eingeschränkter
physischer Beweglichkeit eines Benutzers des Rollstuhles bietet
der Rollstuhl, wenn gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ein motorischer
Fahrantrieb vorgesehen ist. Als Fahrantrieb kann ein einzelner,
bevorzugt elektrischer, Fahrmotor dienen, oder es können mehrere,
beispielsweise in Antriebsräder
integrierte, Fahrmotoren vorhanden sein.
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Die
Erfindung lässt
verschiedene Ausführungsformen
zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon
in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
Diese zeigt in
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1 in
geschnittener Seitenansicht einen Rollstuhl mit einem Tragarm in
einer angehobenen Stellung,
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2 in
geschnittener Seitenansicht den Rollstuhl nach 1,
wobei sich der Tragarm in einer maximal angehobenen Stellung befindet,
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3 in
geschnittener Seitenansicht den Rollstuhl nach 1, 2,
wobei sich der Tragarm in einer maximal abgesenkten Stellung befindet,
und
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4 den
Rollstuhl nach 1 bis 3 in einer
perspektivischen Ansicht.
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Sich
entsprechende Elemente sind in allen Figuren mit jeweils den gleichen
Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist
in einer geschnittenen Seitenansicht ein als Elektrorollstuhl ausgebildeter,
motorisch antreibbarer Rollstuhl 1 mit einem ein Fahrwerk 2 aufweisenden
Rahmen 3 darge stellt. Eine Vorwärtsfahrtrichtung des Rollstuhles 1 ist
durch einen Pfeil V symbolisiert. Das Fahrwerk 2 weist
vier Räder
auf, von denen hier ein linkes Vorderrad 4 mit einem integrierten
elektrischen Fahrmotor 5 und ein linkes Hinterrad 6 dargestellt
sind. In der Ansicht nach 1 ist die
linke Hälfte
des Rollstuhles 1 zu sehen; die rechte Hälfte des
Rollstuhles 1 entspricht der linken Hälfte spiegelbildlich.
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Ein
mittels eines Tragarmdrehgelenkes 7 mit dem Rahmen 3 verbundener,
balkenförmiger
Tragarm 8 weist ein dem Tragarmdrehgelenk 7 abgewandtes
freies Ende 9 auf, an dem ein Sitzträger 10 angeordnet
ist. An dem Sitzträger 10 kann
ein hier nicht dargestellter Sitz für einen Benutzer des Rollstuhles 1 angebracht,
beispielsweise angeschraubt, werden. Der Tragarm 8 ist
um das Tragarmdrehgelenk 7 verschwenkbar an dem Rahmen 3 angeordnet.
Mit einem Verschwenken des Tragarmes 8 um das Tragarmdrehgelenk 7 erfolgt
eine Höhenverstellung
des Sitzträgers 10,
und zwar in Richtung eines ersten, abwärts weisenden Pfeiles S ein
Senken und in Richtung eines zweiten, aufwärts weisenden Pfeiles H ein
Heben des Sitzträgers 10.
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Ferner
ist ein einerseits mit dem Rahmen 3 und andererseits mit
dem Tragarm 8 verbundenes Kraftübertragungselement 11 in
Form einer ein ebenes Bauteil bildenden Exzenterscheibe 12 vorgesehen.
Mittels eines an dem Tragarm 8 abgestützten und über ein Abstützdrehgelenk 13 mit
dem Tragarm 8 verbundenen Hubelementes 14 ist
das Kraftübertragungselement 11 antreibbar.
Ein Antrieb des Kraftübertragungselementes 11,
das verschwenk- und verschiebbar an dem Tragarm 8 angeordnet
ist, durch das Hubelement 14 führt zu einem Verschwenken des
Kraftübertragungselementes 11 gegenüber dem
Rahmen 3 um eine bezogen auf den Rahmen 3 feste
Kraftübertragungselementdrehachse 15.
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Das
Hubelement 14 ist gegenüber
dem Kraftübertragungselement 11,
welches mit dem Rahmen 3 mittels eines die Kraftübertragungselementdrehachse 15 aufweisenden
Drehgelenkes 16 verbunden ist, um eine bezogen auf das
Kraftübertragungselement 11 feste
Hubelementdrehachse 17 verschwenkbar. Das Hubelement 14 und
das Kraftübertragungselement 11 sind
mittels eines die Hubelementdrehachse 17 aufweisenden Drehgelenkes 18 verbunden.
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In 2,
die den Rollstuhl 1 nach 1 in gleicher
Ansicht zeigt, wobei sich der Tragarm 8 gegenüber 1 aber
in einer maximal angehobenen Stellung befindet, ist im Einzelnen
zu erkennen, dass die verschwenk- und verschiebbare Anordnung des Kraftübertragungselementes 11 an
dem Tragarm 8 mittels eines als Drehschubgelenk 19 ausgebildeten Tragarmantriebsgelenkes 20 erfolgt.
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Das
Drehschubgelenk 19 weist einen um eine Abtriebsschieberdrehachse 21 verschwenkbar mit
dem Kraftübertragungselement 11 verbundenen Abtriebsschieber 22 auf.
Mittels einer Schiene 23 des Tragarmes 8 ist der
Abtriebsschieber 22 an dem Tragarm 8 linear geführt.
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Die
Hubelementdrehachse 17 ist zwischen der Kraftübertragungselementdrehachse 15 und
dem Tragarmantriebsgelenk 20 mit der Abtriebsschieberdrehachse 21 angeordnet.
Es ist zu erkennen, dass die Exzenterscheibe 12 beispielsweise
durch ein starres ebenes, die Kraftübertragungselementdrehachse 15,
die Abtriebsschieberdrehachse 21 und die Hubelementdrehachse 17 miteinander
verbindendes Stabwerk mit – in
diesem Ausführungsbeispiel – mindestens
zwei unter einem Winkel zueinander angeordneten Stäben ersetzt
werden kann.
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Zum
Antrieb des Kraftübertragungselementes 11 für eine Höhenverstellung
des Sitzträgers 10 weist
das Hubelement 14 einen in einem dem Abstützdrehgelenk 13 zugewandten
Bereich des Hubelementes 14 angeordneten und beispielsweise
als Getriebemotor ausgebildeten Antriebsmotor 24 auf, welcher
Antriebsmotor 24 einen Elektromotor 25 aufweist.
In einem der Hubelementdrehachse 17 zugewandten Bereich
weist das Hubelement 14 eine von dem Antriebsmotor 24,
zum Beispiel mittels eines hier nicht im Einzelnen dargestellten
Getriebes, linear antreibbare Hubstange 26 auf. In der
in 2 gezeigten Position des Sitzträgers 10 befindet
sich die Hubstange 26 in einer vollständig ausgefahrenen Stellung.
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In
der hier vorliegenden Ansicht führt
ein Ausfahren der Hubstange 26 mittels des Antriebsmotors 24 zu
einem Verschwenken des Kraftübertragungselementes 11 um
die Kraftübertragungselementdrehachse 15 entgegen
dem Uhrzeigersinn, so dass der Tragarm 8 angehoben wird;
entsprechend führt
ein Einfahren der Hubstange 26 zu einem Verschwenken des
Kraftübertragungselementes 11 im Uhrzeigersinn,
so dass der Tragarm in letztgenanntem Fall abgesenkt wird.
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Es
ist weiterhin ein Lenker 27 vorgesehen, der zwischen dem
Sitzträger 10 und
dem Rahmen 3 angeordnet ist und einer unabhängig von
der Verschwenkung des Tragarmes 8 waagerechten Ausrichtung
des Sitzträgers 10 dient.
Der Lenker 27 weist eine mittels eines ersten Drehgelenkes 28 mit
dem Rahmen 3 und mittels eines zweiten Drehgelenkes 29 (siehe 1)
mit dem Sitzträger 10 verbundene Lenkerstange 30 auf.
Das zweite, die Lenkerstange 30 mit dem Sitzträger 20 verbindenden
Drehgelenk 29 durchgreift den Tragarm 8 in einer
Ausnehmung (siehe 1) und führt die Lenkerstange an dem Tragarm 8.
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3 zeigt
den Rollstuhl nach 1, 2, wobei
sich der Tragarm 8 mit dem Sitzträger 10 jetzt in einer
maximal abgesenkten Position befindet. Die Hubstange 26 des
Hubelementes 14 befindet sich dabei in einer vollständig eingefahrenen
Stellung. Der Sitzträger 10 ist
zwischen den Vorderrädern
des Rollstuhles 1 angeordnet, so dass der Rollstuhl 1 einen
sehr niedrigen Schwerpunkt aufweist. Es wird deutlich, dass nahezu
das gesamte Hubelement 14 und auch ein großer Teil
des Kraftübertragungselementes 11 innerhalb
des Tragarmes 8, der U-förmig ausgebildet ist, angeordnet
ist.
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In
einer perspektivischen Ansicht schräg von vorne ist der Rollstuhl 1 in 4 dargestellt,
wobei sich der Tragarm 8 mit dem Sitzträger 10, der hier unter
anderem um eine Aufnahmeplatte 32 ergänzt ist, in einer maximal angehobenen
Position befindet. Das Kraftübertragungselement 11 mit
doppelter Exzenterscheibe 12, 12' ist zwischen zwei Batteriekästen 33, 33' zur Aufnahme
von Batterien für
eine Energieversorgung sowohl von die Vorderräder 4, 4' des Rollstuhles 1 antreibenden
Fahrmotoren 5, 5' als auch
des Elektromotors des in dieser Darstellung in dem Tragarm 8 verdeckten
Hubelementes angeordnet.
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Der
Sitzträger 10 mit
der Aufnahmeplatte 32 kann eine – hier nicht dargestellte – vollständige Sitzeinheit
mit Fußbank
aufnehmen. Der Tragarm 8 ermöglicht mit dem in das Profil
des Tragarmes 8 integrierten Elektromotor eine stufenlose,
in jeder Winkelstellung des Tragarmes 8 waagerechte Sitzpositionierung,
wodurch der Rollstuhl 1 freizügig sowohl in einem häuslichen
Umfeld als auch in einem Kraftfahrzeug von einem das Kraftfahrzeug
selbst fahrenden Benutzer des Rollstuhles 1 einsetzbar
ist.