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Die
Erfindung betrifft eine Ventilanordnung mit mehreren Ventileinheiten,
die jeweils ein Hauptventil und mindestens ein, der Ansteuerung
des Hauptventils dienendes Vorsteuerventil aufweisen.
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Eine
solche Ventilanordnung mit mehreren Ventileinheiten geht beispielsweise
aus der
EP 0 608 245
B1 hervor, in der eine nach Art einer Baugruppe ausgebildete
Ventilstation beschrieben ist, die einen Fluidverteiler zur Fluidversorgung
bzw. Entlüftung der
Ventileinheiten besitzt. Der dort beschriebene Fluidverteiler besitzt
einen zentralen Speisekanal sowie zentrale Entlüftungskanäle, wobei vom Speisekanal und
vom Entlüftungskanal
Zweigkanäle
abgehen, die an einer Bestückungsfläche des
Fluidverteilers ausmünden,
an der eine Mehrzahl von Ventileinheiten befestigt ist.
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Ferner
ist es beispielsweise aus der
EP 1 041 325 B1 bekannt, bei Fluidverteilern
ein Absperrventil zum Absperren eines zentralen Speisekanals vorzusehen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Ventilanordnung der eingangs erwähnten Art
zu schaffen, die gegenüber
herkömmlichen
aus dem Stand der Technik bekannten Ventilanordnungen eine größere Variabilität bietet
und erhöhten
Sicherheitsanforderungen im Nicht-Automatikbetrieb gerecht wird.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Ventilanordnung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs
1 gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
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Erfindungsgemäß ist also
eine Ventilanordnung vorgesehen, mit mehreren Ventileinheiten, die jeweils
ein Hauptventil und mindestens ein, der Ansteuerung des Hauptventils
dienendes Vorsteuerventil aufweisen, wobei die Vorsteuerventile
der gesamten Ventilanordnung über
einen zentralen, mittels Absperrmitteln absperrbaren Steuerfluidkanal
mit Steuerfluid versorgbar und den Vorsteuerventilen jeweils ein
an eine Steuerfluidquelle angeschlossenes, manuell betätigbares
Hilfsventil zugeordnet ist, derart, dass wenigstens eines der Vorsteuerventile
bei abgesperrtem Steuerfluidkanal durch Betätigen des ihm zugeordneten
Hilfsventils mit Steuerfluid versorgbar ist, und wobei zwischen
mehreren dieser Hilfsventile wirksame, mechanische Verriegelungsmittel
vorgesehen sind, die im betätigten
Zustand mindestens eines Hilfsventils mindestens ein anderes Hilfsventil am
Betätigen
hindern.
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Die
Vorsteuerventile können
im sogenannten Automatik- oder Normalbetrieb über den zentralen Steuerfluidkanal
mit Steuerfluid versorgt werden. Wird der Automatikbetrieb unterbrochen,
beispielsweise im Falle von Einricht-, Wartungs- oder Montagearbeiten,
kann der Steuerfluidkanal durch die Absperrmittel abgesperrt werden,
so dass kein Steuerfluid unter Betriebsdruck mehr an den Vorsteuerventilen
anliegt. Dadurch wird verhindert, dass bei Fehlschaltung eines Vorsteuerventils,
beispielsweise durch einen inkorrekten Schaltbefehl, Steuerfluid
in das zugeordnete Hauptventil gelangt und dort einen Schaltvorgang
verursacht, der wiederum im Nicht-Automatikbetrieb stillgelegte Verbraucher
in Gang setzt, deren Bewegung dann schlimmstenfalls zu Personenschäden am Wartungspersonal
führen kann.
Dennoch ist es bei abgesperrtem Steuerfluidkanal möglich, gezielt
einzelne Vorsteuerventile mit Steuerfluid zu versorgen, um ausgewählte Verbraucher
in Gang zu setzen.
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Unter
Steuerfluid im Sinne der Anmeldung wird insbesondere Druckluft verstanden.
Es kann aber auch ein anderes gasförmiges oder alternativ ein
hydraulisches Steuerfluid eingesetzt werden.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung liegt im betätigten Zustand mindestens eines
Hilfsventils ein bestimmtes Verriegelungsmuster der Verriegelungsmittel
vor, wodurch die übrigen Hilfsventile
teilweise betätigbar
und teilweise verriegelt sind. Die Hilfsventile können in
verschiedenen Hilfsventilgruppen, vorzugsweise aus wenigstens zwei
Hilfsventilen bestehend, zusammengefasst sein, wobei im betätigten Zustand
wenigstens eines Hilfsventils aufgrund des gebildeten Verriegelungsmusters
die übrigen
Hilfsventile der dazugehörigen
Gruppe betätigbar
sind, während
die Hilfsventile anderer Gruppen verriegelt sind.
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Es
kann also eine Art "mechanische
Kodierung", die
auch als "feste
Programmierung" bezeichnet
werden könnte,
vorliegen, so dass bestimmte Ventilkombinationen freigegeben und
bestimmte Ventilkombinationen gesperrt sind. Durch die logische
Zuordnung der Hilfsventile lassen sich also mit ausgewählten Verbrauchern
bzw. Aktoren ganz bestimmte Funktionsabläufe durchführen, während andere, möglicherweise
gefahrbringende Funktionsabläufe
gesperrt sind.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung sind als mechanische Verriegelungsmittel
schieberartige Sperrglieder vorgesehen, die jeweils in einer ihnen zugeordneten
Nut verschieblich gelagert und durch die Betätigung des Hilfsventils in
eine Sperrstellung schiebbar sind, in der sie wenigstens ein nicht
betätigtes,
zugeordnetes Hilfsventil verriegeln. Beim Betätigen des ausgewählten Hilfsventils
werden die schieberartigen Sperrglieder also in ihren jeweiligen Nuten
verschoben, so dass sich ein bestimmtes Verriegelungsmuster einstellt,
das vorgibt, welche weiteren Hilfsventile betätigbar und welche weiteren
Hilfsventile gesperrt sind.
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In
besonders bevorzugter Weise sind die Nuten der Sperrglieder fluchtend
zueinander ausgerichtet, wobei vorzugsweise ein durchgehender Sperrgliedkanal
gebildet wird. Es ist möglich,
dass die Sperrglieder durch paarweisen Kontakt miteinander in ihre
jeweilige Sperrstellung schiebbar sind.
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Besonders
bevorzugt sind die Hilfsventile als Schieberventile ausgebildet,
mit jeweils einem Ventilschieber, der zwischen einer Ausgangsstellung
und einer die Steuerfluidversorgung zum zugeordneten Vorsteuerventil
freigebenden Freigabestellung in einer Hilfsventilausnehmung axial
verschieblich angeordnet ist. Die Sperrglieder können im betätigten Zustand wenigstens eines
Hilfsventils in den Schiebeweg der Ventilschieber der zu verriegelnden
Hilfsventile eingreifen und diese in ihrer Ausgangsstellung verriegeln.
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Vorzugsweise
weist der Ventilschieber eines jeweiligen Hilfsventils eine Schrägfläche auf,
die bei dessen Verschiebung von seiner Ausgangsstellung in seine
Freigabestellung mit einer am zugeordneten Sperrglied ausgebildeten
Gegenschrägfläche, eine Verschiebung
des Sperrglieds in Verschieberichtung verursachend, zusammenwirkt.
Als Schrägfläche kann
beispiels weise ein konusartiger Abschnitt des Ventilschiebers vorgesehen
sein, der sich in Richtung von der Ausgangsstellung in die Freigabestellung
verjüngt.
Bei der Betätigung
des ausgewählten Hilfsventils
oder mehrerer ausgewählter
Hilfsventile kann der Ventilschieber mit seiner Schrägfläche an der
Gegenschrägfläche des
zugeordneten Sperrglieds entlanggleiten und dadurch eine Verschiebung des
Sperrglieds bewirken. Vorzugsweise verläuft die Verschieberichtung
dabei im wesentlichen senkrecht zur Längsachse der Hilfsventilausnehmung,
bezüglich
der Längsachse
der Hilfsventilausnehmung.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung sind die Hilfsventile samt den
Verriegelungsmitteln an einem vom Rest der Ventilanordnung separaten,
lösbar
dort befestigbaren, plattenartig ausgebildeten Hilfsventilträger angeordnet.
Dadurch ist es möglich, herkömmliche
Ventilanordnungen ohne Hilfsventil mit einem Hilfsventilträger samt
Hilfsventilen nachzurüsten.
Außerdem
ist es möglich,
verschiedenartige Hilfsventilträger
einzusetzen, beispielsweise solche bei denen die Hilfsventile als
2/2-Wegeventile oder als 3/2-Wegeventile ausgebildet sind.
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Vorzugsweise
besitzt die Ventilanordnung einen zentralen, vorzugsweise plattenartigen
Fluidverteiler zur Fluidversorgung der Ventileinheiten, wobei der
Hilfsventilträger
zwi schen dem Fluidverteiler und den Ventileinheiten angeordnet ist.
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Besonders
bevorzugt ist in den Hilfsventilträger wenigstens ein, permanent
Steuerfluid, insbesondere Druckluft, führender Hilfskanal integriert.
Zusätzlich
dazu kann auch der zentrale Steuerfluidkanal in den Hilfsventilträger integriert
sein, so dass die Fluidversorgung der Vorsteuerventile komplett über den
Hilfsventilträger
erfolgen kann.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
Folgenden näher
erläutert.
Die Zeichnungen zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Ventilanordnung
dargestellt per Ventilschaltbild,
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2 ein
zweites Ausführungsbeispiel
der Ventilanordnung ebenfalls dargestellt per Ventilschaltbild,
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3 eine
schematische Seitenansicht des ersten Ausführungsbeispiels der Ventilanordnung, wobei
die einzelnen Ventilkomponenten durch Schaltsymbole dargestellt
sind,
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4 einen
Schnitt des Hilfsträgers
der Ventilanordnung durch eine erste Ausführungsform entlang der Linie
IV-IV aus 5,
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5 einen
Schnitt durch den Hilfsventilträger
entlang der Line V-V aus 4,
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6 einen
Schnitt durch den Hilfsventilträger
entlang der Linie VI-VI aus 5,
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7 einen
Schnitt durch eine zweite Ausführungsform
des Hilfsventilträgers
entlang der Linie VII-VII aus 8 und
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8 einen
Schnitt durch den Hilfsventilträger
gemäß der Linie
VIII-VIII aus 7.
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1 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Ventilanordnung 11.
Die Ventilanordnung 11 besteht aus mehreren Ventileinheiten 12,
die jeweils ein Hauptventil 13 und mindestens ein, der
Ansteuerung des Hauptventils 13 dienendes Vorsteuerventil 14 aufweisen.
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Die
Hauptventile 13 dienen ihrerseits zur Ansteuerung eines
oder mehrerer Verbraucher, beispielsweise Aktoren. In 1 sind
die Verbraucher beispielhaft in Form von doppeltwirkenden Pneumatikzylindern 15 dargestellt.
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Die
Hauptventile 13 sind beispielhaft anhand von 5/2 bzw. 5/3-Wegeventilen
dargestellt. Es ist jedoch auch möglich andere Wegeventiltypen
einzusetzen, beispielsweise 3/2 oder 4/2-Wegeventile.
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Es
werden vorzugsweise elektrische Vorsteuerventile 14 eingesetzt,
die jeweils einen Elektromagneten besitzen, dessen Magnetspule bei
Strombeaufschlagung eine Durchströmöffnung zum Ventilkolben des
Hauptventils 13 freigibt, wodurch das Hauptventil 13 durch
auf den Ventilkolben wirkendes Steuerfluid in Form von Druckluft
in eine bestimmte Schaltstellung schaltet. Die Vorsteuerventile 14 werden
mittels einer elektrischen Steuerung angesteuert und schalten nach
einem vorgegebenen Steuerprogramm. Dadurch können Verbraucher in bestimmter Reihenfolge
aktiviert werden, wodurch sich bestimmte Funktionsabläufe realisieren
lassen.
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Die
Vorsteuerventile 14 werden über einen zentralen Steuerfluidkanal 16 in
Form von Druckluft versorgt. Vom zentralen Steuerfluidkanal 16 gehen dabei
einzelne Zweigkanäle 17 zu
den einzelnen Vorsteuerventilen 14 ab. Der zentrale Steuerfluidkanal 16 ist
mittels eines Absperrorgans in Form eines Absperrventils 18 absperrbar.
Im sogenannten "Automatikbetrieb" ist dieses Absperrventil 18 geöffnet und Druckluft
steht an jedem Vorsteuerventil 14 an, so dass bei einer
Bestromung dessen Elektromagneten ein Schaltvorgang des zugeordneten
Hauptventils 13 eingeleitet wird.
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Im
sogenannten Einricht- bzw. Servicebetrieb ist es aus Sicherheitsgründen notwendig,
dass es zu keinem unvorhergesehenen Schaltvorgang eines Hauptventils 13 und
damit einer Betätigung
des zugeordneten Verbrauchers kommt, da es sonst zu Beschädigung oder
gar Personenverletzungen kommen könnte. Aus diesem Grund wird
beim Einrichtbetrieb der zentrale Steuerfluidkanal 16 mittels
des Absperrventils 18 abgesperrt, so dass keine Druckluft unter
Betriebsdruck mehr zu den einzelnen Vorsteuerventilen 14 gelangen
kann. Dadurch wird verhindert, dass auch im Falle eines inkorrekten
Schaltbefehls und einem damit verbundenen Schaltvorgang des Vorsteuerventils 14 keine
Druckluft zum Hauptventil gelangen und dort einen möglicherweise
schadenbringenden Schaltvorgang einleiten kann.
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Um
dennoch auch im Einrichtbetrieb verschiedene Verbraucher betätigen zu
können,
ist den Vorsteuerventilen 14 jeweils ein an eine Steuerfluidquelle
angeschlossenes Hilfsventil 19 derart zugeordnet, dass
wenigstens eines der Vorsteuerventile 14 bei abgesperrtem
Steuerfluidkanal 16 durch Betätigen des ihm zugeordneten
Hilfsventils 19 mit Druckluft versorgbar ist und wobei
zwischen mehreren dieser Hilfsventile 19 wirksame, mechanische
Verriegelungsmittel vorgesehen sind, die im betä tigten Zustand wenigstens eines
Hilfsventils 19 mindestens ein anderes Hilfsventil 19 am
Betätigen
hindern.
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Die
Hilfsventile sind beispielhaft gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
in Form von 3/2-Wegeventilen dargestellt, die sich in den jeweiligen
Zweigkanälen 17 zwischen
dem zentralen Steuerfluidkanal 16 und den Vorsteuerventilen 14 befinden.
Die Hilfsventile 19 sind im Automatikbetrieb in einer Schaltstellung,
dass aus dem Steuerfluidkanal 16 stammende Druckluft passieren
und zum zugeordneten Vorsteuerventil 14 gelangen kann.
Ferner sind die Hilfsventile noch jeweils mit einem Hilfskanal 20 verbunden,
der seinerseits an eine Steuerfluidquelle (nicht dargestellt) angeschlossen
ist. Der Hilfskanal 20 ist über Hilfskanalabzweige 21 mit
den jeweiligen Hilfsventilen 19 verbunden. Der Hilfskanal 20 führt permanent
Druckluft, also auch im Nicht-Automatikbetrieb, wenn der zentrale
Steuerfluidkanal 16 abgesperrt ist. Im Automatikbetrieb
sind die Hilfsventile 19 derart gestaltet, dass vom Hilfskanal 20 stammende Druckluft
nicht passieren kann. Gegebenenfalls können Arretierungsmittel vorgesehen
sein, die verhindern, dass die Hilfsventile während des Automatikbetriebs
betätigt
werden. Wird der Steuerfluidkanal 16 abgesperrt, so kann
wenigstens eines der Hilfsventile 19 in seine zweite Schaltstellung
geschaltet werden, so dass vom Hilfska nal 20 stammende
Druckluft zum Vorsteuerventil 14 gelangen kann.
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Die
Hilfsventile 19 sind manuell betätigbar, insbesondere sind sie
als Handventile ausgebildet, die unmittelbar von Hand betätigt werden
können.
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In 2 ist
ein zweites Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Ventilanordnung 11 dargestellt,
dass sich vom ersten Ausführungsbeispiel
dadurch unterschiedet, dass als Hilfsventile 19 2/2-Wegeventile
vorgesehen sind. Die vom Steuerfluidkanal 16 abgehenden
Zweigkanäle 17 führen hier
nicht über
das Hilfsventil 19 selber, sondern in einer Art Bypass
um das Hilfsventil 19 herum. Dabei befindet sich in den
jeweiligen Zweigkanälen 17 ein
Rückschlagventil 22,
das die Rückströmung von
Druckluft in die jeweiligen Zweigkanäle 17 und von dort
aus in den Steuerfluidkanal 16 sperrt.
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3 zeigt
das erste Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Ventilanordnung 11.
Die Ventilanordnung 11 besitzt einen plattenartigen Fluidverteiler 23,
der einen vorzugsweise mittig angeordneten Speisekanal 24 und
zwei, insbesondere parallel dazu verlaufende Entlüftungskanäle 25, 26 aufweist.
Die einzelnen Ventileinheiten 12, insbesondere deren Hauptventile 13,
sind über
Speisekanalabzweige 27 bzw. Entlüftungsabzweige 28, 29 mit
dem Speisekanal 24 bzw. mit den Ent lüftungskanälen 25, 26 verbunden.
Ferner sind noch Arbeitskanäle 30, 31 vorgesehen,
die an einer den Ventileinheiten 12 entgegengesetzten Seite
des Fluidverteilers 13 ausmünden.
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Zwischen
dem Fluidverteiler 23 und den Ventileinheiten 12 befindet
sich ein Hilfsventilträger 32,
in den die Hilfsventile 19 samt den mechanischen Verriegelungsmitteln
sowie der zentrale Steuerfluidkanal 16 und der Hilfskanal 20 integriert
sind. Der Hilfsventilträger 32 könnte ob
seiner Lage auch als Zwischenplatte bezeichnet werden.
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Die 4 bis 6 zeigen
eine erste Ausführungsform
eines solchen Hilfsventilträgers 32.
Die Hilfsventile 19 sind hier beispielhaft anhand von 2/2-Wegeventilen
gezeigt. Die Hilfsventile 19 sind als Schieberventile ausgebildet,
mit jeweils einem Ventilschieber 33, der zwischen einer
Ausgangsstellung 34 und einer die Druckluftversorgung zum
zugeordneten Vorsteuerventil 14 freigebenden Freigabestellung 35 in
einer im Hilfsventilträger 32 ausgebildeten
Hilfsventilausnehmung 36 axial verschieblich angeordnet ist.
Der Hilfsventilträger 32 kann
seinerseits modular aus mehreren Trägereinheiten 37 aufgebaut
sein, die jeweils ein Hilfsventil 19 aufweisen, so dass
der Hilfsventilträger 19 an
Ventilanordnungen 11 unterschiedlichster Anzahl von Ventileinheiten 12 unter
daher unterschiedlicher Baugröße einsetzbar
ist.
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Die
zwischen mehreren Hilfsventilen 19 wirkenden mechanischen
Verriegelungsmittel sind als schieberartige Sperrglieder 37 ausgebildet,
die jeweils in einer ihr zugeordneten Nut 38 verschieblich gelagert
sind. Die Nuten 38 der einzelnen Sperrglieder sind fluchtend
zueinander ausgerichtet und bilden einen vorzugsweise über die
gesamte Länge
des Hilfsventilträgers 32 verlaufenden
Sperrgliedkanal 39. Die Sperrglieder 37 sind ferner
derart dimensioniert, dass sie länger
als die ihr zugeordnete Nut 38 sind, wodurch sie in die
Hilfsventilausnehmung 36 des Ventilschiebers 33 hineinragen
und bei dessen Verschiebung ein gegenseitiger Kontakt entsteht.
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Der
Ventilschieber 33 eines jeweiligen Hilfsventils 19 besitzt
eine Schrägfläche 40,
insbesondere in Form eines sich in Richtung von der Ausgangsstellung 34 in
die Freigabestellung 35 verjüngenden Konusabschnitts. Die
Schrägfläche 40 des
Ventilschiebers 33 wirkt bei dessen Verschiebung von seiner Ausgangsstellung 34 in
seine Freigabestellung 35 mit einer am zugeordneten Sperrglied 37 ausgebildeten
Gegenschrägfläche 41 zusammen,
derart, dass eine Verschiebung des Sperrglieds 37 in Verschieberichtung 42 bewirkt
wird. Die Ventilschieber 33 besitzen jeweils noch einen
Betätigungsabschnitt 43,
der vom Hilfsventilträger 32 seitlich
hervorsteht und dadurch von Hand gegriffen werden kann, wodurch
ein manuelles Verschieben des Ventilträgers 33 möglich ist.
Der Betätigungsabschnitt 43 kann
beispielsweise ein gegenüber
dem Rest des Ventilschiebers 33 durchmessergrößerer Ventilkopf
sein.
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Die
schieberartigen Sperrglieder 37 besitzen einen Basisabschnitt 44,
an dem die Gegenschrägfläche 41 ausgebildet
ist. An den Basisabschnitt 44 grenzt, einstückig mit
diesem verbunden, wenigstens ein Kontaktabschnitt 45 zur
Kontaktierung benachbbarter Sperrglieder 37 an. Wie beispielhaft
in 4 dargestellt, können zwei Kontaktabschnitte 45 vorgesehen
sein, die beidseits des Basisabschnitts 44 angeordnet sind,
und dem gesamten Sperrglied 37 in Vorderansicht eine doppel-T-artige Gestalt
verleihen.
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In
den 7 und 8 ist eine zweite Ausführungsform
des Hilfsventilträgers 32 dargestellt, das
sich von der ersten Ausführungsform
dadurch unterschiedet, das verschiedenartig ausgebildete Sperrglieder 37 eingesetzt
werden. Neben den Doppel-T-artigen Sperrgliedern 37 werden
dabei auch Sperrglieder 37 eingesetzt, die eine L-artige
Form besitzen. Diese Sperrglieder 37 besitzen einen Basisabschnitt 44 an
den sich einstückig
ein einziger Kontaktabschnitt 45 anschließt, der
zur Kontaktierung des übernächsten Sperrglieds 37 dient,
während
der Basisabschnitt 44 das benachbarte Sperrglied 37 kontaktiert.
Es sind hier zwei L-artige Sperrglieder 37 punktsymmetrisch
zueinander angeordnet, die im gegenseitig kontak tierten Zustand
insgesamt wiederum ein etwa doppel-T-artiges Sperrglied 37 bilden.
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Im
Automatikbetrieb werden die Vorsteuerventile 14 der einzelnen
Ventileinheiten 12 über
den zentralen Steuerfluidkanal 16 mit Druckluft versorgt. Gemäß dem in 1 dargestellten
ersten Ausführungsbeispiel
verlaufen die vom zentralen Steuerfluidkanal 16 abgehenden
Zweigkanäle 17 über die
jeweiligen Hilfventile 19, die sich im Automatikbetrieb
in ihrer ersten Schaltstellung befinden und vom Steuerfluidkanal 16 stammende
Druckluft durchlassen. Die Vorsteuerventile 14 werden mittels
einer elektrischen Steuerung angesteuert und nach einem vorgegebenen
Steuerprogramm betätigt,
so dass die angeschlossenen Verbraucher, insbesondere dargestellt in
Form doppelwirkender Pneumatikzylinder 15, definierte Funktionsabläufe durchführen. Gemäß dem in 2 dargestellten
zweiten Ausführungsbeispiel verlaufen
die vom Steuerfluidkanal 16 abgehenden Zweigkanäle 17 als
Bypass um das jeweilige Hilfsventil 19 herum, so dass Druckluft
unter Umgehung der jeweiligen Hilfsventile 19 direkt zum
zugeordneten Vorsteuerventil 14 gelangt. Gemäß erstem
und zweiten Ausführungsbeispiel
sind die vom Hilfskanal 20 abzweigenden Hilfskanalabzweige 21,
die zum jeweils zugeordneten Hilfsventil 19 führen im
Automatikbetrieb gesperrt, so dass am Hilfsventil 19 zwar permanent
Druckluft ansteht, diese jedoch nicht zum zugeordneten Vor steuerventil 14 gelangen
kann. Es ist möglich,
Arretierungsmittel vorzusehen, die ein Betätigen der Hiflsventile 19 im
Automatikbetrieb verhindern.
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Wird
nun die pneumatisch betriebene Anlage in den Einricht- bzw. Servicemodus
gefahren, so wird der zentrale Steuerfluidkanal 19 durch
Schließen
des Absperrventils 18 abgesperrt. Es kann nunmehr keine
vom Steuerfluidkanal stammende Druckluft mehr zu den einzelnen Vorsteuerventilen
gelangen.
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Um
dennoch im Service- bzw. Einrichtbetrieb bestimmte Verbraucher betätigen zu
können,
sind die Hilfsventile 19 samt dem mechanischen Verriegelungsmitteln
vorgesehen. Dabei wird im betätigten Zustand
mindestens eines Hilfsventils 19 ein bestimmtes Verriegelungsmuster
der als schieberartige Sperrglieder 37 ausgebildeten Verriegelungsmittel gebildet,
wodurch die übrigen
Hilfsventile 19 teilweise betätigbar und teilweise verriegelt
sind. Die einzelnen Hilfsventile sind dabei in verschiedenen Hilfsventilgruppen
gruppiert, so dass im betätigten
Zustand wenigstens eines Hilfsventils 19 aufgrund des Verriegelungsmusters
die übrigen
Hilfsventile 19 der dazugehörigen Gruppe betätigbar sind,
während
die Hilfsventile 19 anderer Gruppen verriegelt sind. Das
Verriegelungsmuster der Sperrglieder 37, das sich einstellt,
wenn ein ausgewähltes
Hilfsventil betätigt
wird, stellt also einer Art mechanische Kodierung dar, die vorgibt
welche weiteren Hilfs ventile 19 betätigt werden können und
welche weiteren Hilfsventile 19 gesperrt sind. Vorzugsweise
sind anfangs alle Hilfsventile 19 betätigbar, wird jedoch eines davon
betätigt, stellt
sich das vorgebende Verriegelungsmuster ein. Dadurch ist es möglich, gezielt
eine Reihe von Vorsteuerventilen 14 mit Druckluft zu versorgen.
Diese können
dann beispielsweise mit Hilfe eines Zustimmtasters betätigt werden,
wodurch eine bestimmte Reihenfolge von Schaltvorgängen der
Hauptventile 13 getätigt
werden kann, die wiederum die zugeordneten Verbraucher aktivieren,
wodurch ein bestimmter Funktionsablauf durchgeführt werden kann.
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Das
Betätigen
eines Hilfsventils 19 erfolgt derart, dass der Ventilschieber 33 durch
manuelles Greifen des Betätigungsabschnitts
des Ventilschiebers 33 von seiner Ausgangsstellung 34 in
seine Freigabestellung 35 gedrückt wird. Dabei gleitet die Schrägfläche 40 am
Ventilschieber 33 an der am zugeordneten Sperrglied 37 angeordneten,
in die Hilfsventilausnehmung 36 der Ventilschieber 33 hineinragende
Gegenschrägfläche 41 ab
und veranlasst eine Verschiebung des Sperrglieds 37 in
radialer Richtung der Hilfsventilausnehmung 36. Wie beispielhaft
in 5 dargestellt, werden durch das Betätigen des Ventilschiebers 33 zwei
links und rechts des Ventilschiebers 33 angeordnete Sperrglieder
gleichzeitig in entgegengesetzte Richtungen zu den links und rechts
benachbarten Ventilschie bern 37 hin verschoben. Dabei greifen
die Gegenschrägflächen 41 der Sperrglieder 37,
die jeweils den Gegenschrägflächen 37 gegenüberliegen,
die durch den betätigten
Ventilschieber 33 kontaktiert wurden, an den Schrägflächen 40 der
Ventilschieber 33 links und rechts des betätigten Ventilschiebers 33 an.
Die Sperrglieder 37 ragen also in den Verschiebeweg dieser
Ventilschieber 33 hinein und verriegeln diese in ihre Ausgangsstellung.
Da die jeweiligen Kontaktabschnitte 45 der benachbarten
Sperrglieder miteinander in Kontakt sind, sind auch alle anderen
Hilfsventile 19 verriegelt. Druckluft kann nunmehr vom
Hilfskanal 20 über
den Hilfskanalabzweig 21 des betätigten Hilfsventils 19 über das
Hilfsventil 19 zum zugeordneten Vorsteuerventil 19 strömen, so
dass dort Druckluft ansteht.
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Gemäß den 7 und 8 ist
hier eine Hilfsventilgruppe aus zwei benachbarten Hilfsventilen 19 gebildet,
und zwar durch dementsprechende Ausbildung der Sperrglieder 37.
Es sind hier zwei punktsymmetrisch zueinander angeordnete L-förmige Sperrglieder 47 vorgesehen,
deren Basisabschnitte 44 im unbetätigten Zustand der Hilfsventile mit
radialem Abstand zueinander angeordnet sind. Beim Betätigen des
einen Hilfsventils 19 erfolgt nun eine Verschiebung des
linken Doppel-T-artigen Sperrglieds 37 in radialer Richtung
zum benachbarten Ventilschieber, der damit verriegelt wird. Das rechte
L-artige Sperrglied 37 hingegen wird in radialer Richtung
nach rechts verschoben, so dass die jeweiligen Basisabschnitte 44 der
L-artigen Sperrglieder 37 aneinander
liegen. Das benachbarte L-artige Sperrglied 37 wird
jedoch nicht in den Verschiebeweg des benachbarten rechten Ventilschiebers
geschoben, so dass dieses betätigbar
bleibt. Hingegen erfolgt eine Verriegelung des auf der rechten Seite
liegenden übernächsten Ventilschiebers 33 dadurch, dass
der Kontaktabschnitt 45 des L-artigen Sperrglieds 37 den
Kontaktabschnitt 45 des Doppel-T-artigen Sperrglieds 37 kontaktiert
und diesen in den Verschiebeweg des übernächsten Ventilschiebers 33 drückt, so
dass dieser verriegelt ist. Gemäß dieser Kodierung
steht nunmehr Druckluft an zwei Vorsteuerventilen gleichzeitig an,
so dass dadurch zwei Verbraucher betätigt werden können.
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Durch
dementsprechende Ausbildung der Sperrglieder 37 ist es
auch möglich
andere Hilfsventilgruppierungen zu bilden, so dass im Einricht-
bzw. Servicemodus andere Funktionsabläufe der Verbraucher durchführbar sind.