DE102005001784A1 - Oligoribonukleotide zur Reduktion der Schweißbildung durch RNA-Interferenz - Google Patents

Oligoribonukleotide zur Reduktion der Schweißbildung durch RNA-Interferenz Download PDF

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Abstract

Oligoribonukleotide, die in der Lage sind, den Abbau der mRNA dem humanen Cholintransporter hCHT1 zu induzieren, sowie pharmazeutische und kosmetische Zusammensetzungen zur topischen Applikation, die diese enthalten. Die Zusammensetzungen eignen sich besonders zur Verringerung der Schweißsekretion.

Description

  • Gegenstand der Erfindung sind Mittel zur Reduktion der Schweißbildung durch Hemmung der nervalen Signalübertragung auf die Schweiß-sezernierenden Zellen. Insbesondere betrifft die Erfindung die Verwendung dieser Stoffe in kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen.
  • Körpergerüche in ihrem ursprünglichen Sinn dienen der sozialen Kommunikation. Beispielsweise haben spezielle, von den Duftdrüsen abgesonderte Stoffe (Pheromone) in der Tierwelt einen wesentlichen Einfluß auf Sexual-, Territorial- und Aggressionsverhalten oder sind Ausdruck von Individualität bzw. Rangordnung. Für den Menschen hat diese Art von Verständigung jedoch sehr stark an Bedeutung verloren, wie die vergleichsweise kümmerliche Leistungsfähigkeit des menschlichen Geruchssinns andeutet. Körpergeruch wird in modernen, westlich geprägten Industriegesellschaften als aufdringlich, abstoßend und ungepflegt angesehen. Die Anwendung von kosmetischen oder dermatologischen Desodorantien bietet eine Möglichkeit, unangenehmem Körpergeruch entgegenzuwirken.
  • Körpergeruch entsteht, wenn der an sich geruchlose frische Schweiß durch Mikroorganismen zersetzt wird. Die grampositiven Bakterien bauen das Sebum, Eiweißstoffe und die gelösten Bestandteile des Schweißes ab. Dabei werden geruchsintensive kurzkettige Fettsäuren und Amine frei. Auf der Haut befindet sich eine bestimmte residente Mikroorganismenpopulation, welche, ergänzt durch transiente Mikrorganismen aus der Umwelt, den Abbau des Schweißes beeinflußt.
  • Den üblichen kosmetischen Desodorantien liegen unterschiedliche Wirkprinzipien zugrunde. Übliche in Desodorantien eingesetzte Wirkstoffe besitzen beispielsweise antimikrobielle Eigenschaften, die die mikrobielle Zersetzung des frischen Schweißes ver hindern. Eine desodorierende Wirkung läßt sich aber auch durch enzyminhibierende, aber nicht antimikrobiell wirkende Substanzen und/oder durch Ionenaustauscher erreichen. Kationenaustauscher z. B. sollen Ammoniak, Indol und ähnliche Gerüche absorbieren.
  • Wirkstoffe mit antitranspiranten Eigenschaften hingegen sind solche, die das Schwitzen des menschlichen Körpers reduzieren oder ganz unterdrücken, wobei die Wirkung bei topischer Applikation in der Regel lokal ist. Die in sogenannten Antitranspirantien eingesetzten Wirkstoffe hemmen in erster Linie das Austreten des Schweißes auf die Hautoberfläche, indem sie den oberen Teil des Ausführungsganges der Schweißdrüsen verengen bzw. verschließen, ohne dabei die Bildung des Schweißes im sekretorischen Teil der Drüse zu verringern. Als antitranspirante Wirkstoffe sind Aluminiumsalze seit langem bekannt. Aluminiumchlorid, Aluminiumchlorhydrat, -nitrat, -sulfat, -acetat usw. werden seit einigen Jahren als antitranspirante oder antiperspirante Wirkstoffe verwendet. Daneben finden auch Zink-, Magnesium- und Zirkoniumverbindungen Anwendung. Der Stand der Technik wird beispielsweise beschrieben in: H. P. Fiedler, Der Schweiß, Editio Cantor, Aulendorf, 2. Auflage, S. 303–377, Kapitel K: "Mittel zur Hemmung der Transpiration': Von den dort als Antitranspirant-Wirkstoffe beschriebenen Metallverbindungen haben sich für die Anwendung in kosmetischen und dermatologischen Antitranspirantien nur die Aluminiumsalze und in etwas geringerem Maße die Aluminium-Zirkoniumsalze durchgesetzt, wobei für eine hohe Wirksamkeit z.T. Konzentrationen von bis zu 20% Aluminiumsalz eingesetzt werden müssen.
  • Der Hauptnachteil der sehr wirksamen Aluminiumchloridlösungen ist, daß sie stark sauer reagieren und daher mitunter ein Brennen auf der Haut und eine Rötung verursachen können, welche eventuell mit Abschilferung verbunden sein kann. Aus diesem Grund setzt man üblicherweise die teilneutralisierten, besser hautverträglichen, aber nicht ganz so wirksamen Aluminiumhydroxychloride ein, die auch einen etwas günstigeren pH-Wert von etwa 4 aufweisen. Allerdings können auch diese bei häufiger Anwendung und bei empfindlichen Personen Hautschäden hervorrufen oder zu unerwünschten Verfärbungen auf Textilien führen. Letzteres kann beispielsweise durch die Verwendung von Zirkonium/Aluminium-Mischsalzen verringert werden.
  • Antitranspirantien, welche Aluminiumhydroxychloride als Werkstoffe enthalten, werden vor allem in Form von wäßrigen Lösungen und als Pulver oder Granulate (Trockensprays) eingesetzt. Auch andere Zubereitungsformen, wie z. B. alkoholische Lösungen, Stiftformulierungen, Emulsionen, Mikroemulsionen, Cremes, Salben, Roller und dergleichen, sind prinzipiell denkbar, allerdings teilweise schwierig stabil zu formulieren.
  • Für Deostifte auf Basis von Natriumstearat oder anderen Seifen beispielsweise sind die sauren Aluminiumsalze nicht geeignet, da sie zum Aussalzen der Seife und somit zu chemischer Unverträglichkeit führen. Bei größeren Zusatzmengen, die für Antitranspirant-Stifte notwendig sind, wird außerdem die Bildung eines festen Seifengels verhindert. Sollen kosmetische oder pharmazeutische Zubereitungen bestimmte Wirkstoffe enthalten, ist es prinzipiell immer denkbar, daß die übrigen Bestandteile mit den Wirkstoffen nicht kompatibel sind. Aus diesen und aus Gründen der Verträglichkeit ist es daher stets zu bevorzugen, die Einsatzkonzentrationen der Wirkstoffe möglichst niedrig zu halten, selbst bei Verwendung an sich unbedenklicher Substanzen.
  • Aufgabe der Erfindung war es daher, den Nachteilen des Standes der Technik abzuhelfen und antitranspirante Wirkstoffe zu finden, welche eine gute Wirkung zeigen, nicht so stark sauer sind, eine gute Hautverträglichkeit aufweisen und Textilien nicht schädigen oder verfärben. Dabei wäre es wünschenswert, wenn diese Antitranspirantien nicht nur das Austreten des Schweißes auf der Hautoberfläche, sondern bereits seine Bildung an sich unterdrücken könnten.
  • Die Schweißsekretion der ekkrinen Schweißdrüse wird ausgehend von einem nervalen Stimulus über die peripheren vegetativen Nerven des Sympathikus gesteuert. Die Signalübertragung vom Nervenende zur Schweißdrüsenzelle wird über den Neurotransmitter Acetylcholin vermittelt. Dieses erfolgt durch Ausschüttung von Acetylcholin aus den sogenannten synaptischen Vesikeln in den synaptischen Spalt. Nach Diffusion durch den synaptischen Spalt bindet der Neurotransmitter an einen Acetylcholinrezeptor an der Schweißdrüsenzelle. Die Weiterleitung des Signals erfolgt über eine intrazelluläre Signalkaskade und führt in der Folge zur Bildung von Primärschweiß.
  • Während das Signal in der Schweißdrüsenzelle weitergeleitet wird, wird das Acetylcholin am Rezeptor durch das Enzym Acetylcholinesterase zu Cholin und Acetat abgebaut, und der Acetylcholinrezeptor kann durch wiederholte Acetylcholin-Bindung erneut stimuliert werden. Cholin wird aus dem synaptischen Spalt über den sogenannten „hochaffinen Cholin-Transporter" (CHT1) wieder in die Nervenzelle aufgenommen. Dort kann mit Hilfe des Enzyms „Cholin-Acetyltransferase" (ChAT) aus Cholin und Acetyl-CoA wiederum Acetylcholin aufgebaut werden. Anschließend wird der Neurotransmitter über den „Vesamicol-sensitiven Acetylcholin-Transporter" (VAChT) in die synaptischen Vesikeln eingelagert und steht dort für eine erneute Ausschüttung zur Verfügung.
  • Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Oligoribonukleotiden, die den Abbau der mRNA des Hochaffinen Cholintransporters CHT1 induzieren, und dadurch die Wiederaufnahme von Cholin aus dem synaptischen Spalt in das Nervenende verhindern. Dadurch wird die Neusynthese des für die Signalweiterleitung essentiellen Acetylcholins unterbunden, da die Wiederaufnahme des Cholins hierfür der limitierende Schritt ist.
  • Fire et al., Trends Genet. 15 (1999) 358–363 haben gezeigt, daß sich die Genexpression posttranskriptional durch die Anwesenheit doppelsträngiger RNA-Fragmente (dsRNA), die homolog zur Sequenz der mRNA des untersuchten Gens ist, inhibieren läßt, und diesen Vorgang als RNA-Interferenz (RNAi) bezeichnet. Die dsRNA bewirkt auf noch ungeklärte Weise den spezifischen Abbau der homologen mRNA in der Zelle und verhindert so die Proteinproduktion.
  • Die WO01/29058 offenbart die Identifikation von Genen, die an der RNAi beteiligt sind, sowie deren Verwendung zur Modulation des RNAi-Aktivität.
  • Elbashir et al., Nature 411 (2001) 494–498, beschreiben die spezifische Inhibierung der Expression von endogenen und heterologen Genen in verschiedenen Säugerzellen durch kurze, interferierende RNAs (short interfering RNAs, siRNAs). Es wurden doppelsträngige RNA-Fragmente mit einer Länge von 21 Nukleotiden eingesetzt.
  • Aus der WO01/68836 ist die Verminderung der Genexpression in Zellen durch dsRNA bekannt. Die dsRNA enthält eine Nukleotidsequenz, die unter den physiologischen Be dingungen der Zelle mit der Nukleotidsequenz zumindest eines Teils des zu inhibierenden Gens hybridisiert. Die dsRNA weist vorzugsweise eine Länge von 400 bis 800 Nukleotiden auf.
  • Die WO01/75164 offenbart die Verwendung von dsRNA mit einer Länge von 21 bis 23 Nukleotiden zur spezifischen Inaktivierung von Genfunktionen in Säugerzellen durch RNAi.
  • Brummelkamp et al., Science 296 (2002) 550–553, beschreiben ein Vektorsystem, das die Synthese von siRNAs in Säugerzellen auslösen und so die Genexpression eines Zielgens inhibieren soll.
  • Die EP 1 214 945 A2 offenbart die Verwendung von dsRNA mit einer Länge von 15 bis 49 Basenpaaren zur Hemmung der Expression eines vorgegebenen Zielgens in Säugerzellen. Die dsRNA kann zur Erhöhung ihrer Stabilität modifiziert sein und soll die Behandlung von Krebs, viralen Erkrankungen und Morbus Alzheimer erlauben.
  • Die WO02/053773 betrifft ein in vitro Verfahren zur Bestimmung des Hautstreß und der Hautalterung bei Menschen und Tieren, zur Durchführung des Verfahrens geeignete Test-Kits und Biochips sowie ein Testverfahren zum Nachweis der Wirksamkeit von kosmetischen oder pharmazeutischen Wirkstoffen gegen Hautstreß und Hautalterung.
  • Die WO03074654A2 offenbart die Verwendung von dsRNA als Methode oder Reagenz zur Modulation der Genexpression u.a. für therapeutische und diagnostische Anwendungen.
  • Oligoribonukleotide, die sich zur Reduktion der Schweißbildung eignen, wurden bisher nicht beschrieben.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung von Zusammensetzungen, die eine Reduktion der Schweißbildung ermöglichen ohne die Nachteile des Standes der Technik zu zeigen.
  • Diese Aufgabe wird durch ein doppelsträngiges Oligoribonukleotid oder ein physiologisch verträgliches Salz davon, das in der Lage ist, den Abbau von mRNAs zu induzieren, die für die zelluläre Synthese und den Transport des Neurotransmitters Acetylcholin und dessen Vorstufen notwendig sind, gelöst. Ein solches Oligoribonukleotid ist in der Lage, die Expression des Hochaffinen Cholintransporters CHT1 zu inhibieren.
  • Neben den genannten Oligoribonukleotiden sind erfindungsgemäß auch physiologisch verträgliche Salze solcher Oligoribonukleotide geeignet. Im folgenden wird der Einfachheit halber der Begriff Oligoribonukleotid sowohl für die Oligoribonukleotide selbst als auch für deren Salze verwendet, wenn nicht anders angegeben. Der Begriff Oligoribonukleotid schließt auch modifizierte Oligoribonukleotide ein.
  • Bei den erfindungsgemäßen Oligoribonukleotiden handelt es sich um RNA-Moleküle (RNAs), die die Expression des Hochaffinen Cholintransporters CHT1 ganz oder teilweise unterdrücken (Genabschaltung, gene silencing), was vermutlich auf den Abbau der entsprechenden mRNA zurückzuführen ist. Dieser Vorgang wird als RNA-Interferenz (RNAi) bezeichnet. Die mRNA, deren Abbau bewirkt werden soll, wird im Folgenden auch Ziel-mRNA genannt. Entsprechend wir unter Zielgen das Gen und insbesondere der codierende Bereich des Gens verstanden, dessen Expression ganz oder teilweise unterdrückt wird. Wenn nicht anders angegeben bezieht sich der Begriff Zielsequenz sowohl auf das Zielgen als auch auf die Ziel-mRNA. Der Abbau der mRNA des Hochaffinen Cholintransporters CHT1 durch RNAi verläuft sequenzspezifisch, d.h. ein Oligoribonukleotid inhibiert in der Regel nur die Expression des korrespondierenden Zielgens.
  • Als Zielsequenz für die erfindungsgemäßen Oligoribonukleotide sind die codierenden Bereiche (cDNA) der jeweiligen Gene bevorzugt, einschließlich der 5'- und 3'-UTR-Bereiche. Besonders bevorzugt sind die Regionen der codierenden Bereiche, die 50 bis 100 Nukleotide stromabwärts des Startcodons liegen.
  • Die erfindungsgemäßen Oligoribonukleotide stellen vorzugsweise doppelsträngige RNA-Moleküle (dsRNAs) dar, die zur Sequenz des Zielgens, bzw. einem Abschnitt davon, homolog sind, d.h. hinsichtlich Sense- und Antisense-Strang mit dem Zielgen übereinstimmen.
  • Homologie ist erfindungsgemäß auch dann gegeben, wenn die dsRNA nicht vollständig mit der Zielsequenz identisch ist. Die erfindungsgemäßen Oligoribonukleotide weisen bezogen auf eine Länge von 20 Basenpaaren vorzugsweise maximal 0 bis 2, besonders bevorzugt 0 bis 1 und ganz besonders bevorzugt keine Abweichungen von der Zielsequenz auf, d.h. es sind maximal 0 bis 2 und insbesondere maximal 0 bis 1 Basenpaare gegen andere Basenpaare ausgetauscht.
  • Bevoerzugt ist es, wenn ein solches Oligoribonukleotid die Expression des Gens des Hochaffinen Cholintransporters CHT1 um mindestens 40 %, besonders bevorzugt um mindestens 60 % inhibiert.
  • Die erfindungsgemäßen Oligoribonukleotide haben vorzugsweise eine Länge von 15 bis 49 Nukleotiden, vorzugsweise 17 bis 30, besonders bevorzugt 19 bis 25 und ganz besonders bevorzugt von 20 bis 23 Nukleotiden.
  • Gegenstand der Erfindung sind jedoch auch längere Nukleotidfragmente, wie z.B. dsRNAs, die in Ihrer Länge den jeweiligen Ziel-mRNAs bzw. cDNAs entsprechen. Diese können z.B. durch löslichen Drosophila Embryo Extrakt in Fragmente einer Länge von 21 bis 23 Nukleotiden überführt werden (vgl. WO01/75164). Langkettige dsRNA wird zudem intrazellulär zu kurzen Stücken abgebaut. Allerdings ist die direkte Verwendung lankettiger dsRNA im allgemeinen nicht bevorzugt, da diese in Säugerzellen eine unspezifische Inhibition der Translation bewirken kann.
  • Die erfindungsgemäßen RNA-Duplexe können glatte (blunt ends) oder überstehende (sticky ends) Enden aufweisen. Als besonders wirksam haben sich doppelsträngige Oligoribonukleotide erwiesen, die am 3'-Ende von jedem Strang einen Überhang von 1 bis 6, vorzugsweise 1 oder 2 Nukleotiden aufweisen. Bei den überstehenden Nukleotiden handelt es sich vorzugsweise um 2'-Desoxynukleotide, besonders bevorzugt 2'-Desoxythymidinreste. Durch die Verwendung der 2'-Desoxynukleotide lassen sich die Kosten der RNA-Synthese reduzieren und die Widerstandsfähigkeit der RNA gegenüber dem Nukleaseabbau erhöhen. Die überstehenden Nukleotide müssen nicht zwangsläufig die zur Zielsequenz homologen Nukleotide sein und bleiben daher bei den oben definierten Abwei chungen von der Zielsequenz unberücksichtig. Bevorzugt sind allerdings Oligoribonukleotide mit kurzen Überständen, insbesondere von 2 Nukleotiden, bei denen die überstehenden Nukleotide des antisense-Strangs der dsRNA zur Zielsequenz komplementär sind.
  • Als besonders wirksam haben sich Oligoribonukleotide erwiesen, die zu einem solchen Abschnitt des Zielgens und insbesondere der entsprechenden doppelsträngigen cDNA homolog sind, dessen sense-Strang 5'-seitig durch zwei Adenosinreste (A) und 3'-seitig durch zwei Thymidinreste (T), einen Guanosin- (G) und einen Cytosinrest (C) oder einen Thymidin- und einen Cytidinrest (C) begrenzt wird. Der durch AA und TT, AA und GC bzw. AA und TC begrenzte Abschnitt weist vorzugsweise eine Länge von 19 bis 21, insbesondere 19 Nukleotiden auf und hat demnach die allgemeine Form AA(N19–21)TT, AA(N19–21)GC oder AA(N19–21)TC, wobei N für ein Nukleotid steht. Weiter bevorzugt sind Oligoribonukleotide, die zu einem Abschnitt des Zielgens bzw. der entsprechenden doppelsträngigen cDNA komplementär sind, der die allgemeine Form AA(N19) bis AA(N21) hat. Hierbei sind Oligoribonukleotide, die zu dem N19–21-Fragment der genannte Bereiche homolog sind, besonders bevorzugt. Die besonders bevorzugten Oligoribonukleotide weisen somit eine Länge von 19 bis 21 Basenpaaren auf, wobei die diese Oligoribonukleotide bildenden Einzelstränge 3'-seitig vorzugsweise jeweils zwei zusätzliche 2'-Desoxynukleotide, insbesondere zwei 2'-Desoxythymidinreste aufweisen, so daß die dsRNA 19 bis 21 Basenpaare und pro Strang zwei überstehende 2'-Desoxynukleotide umfaßt.
  • Sollte das Zielgen keinen Bereich der Form AA(N19–21) enhalten, wird nach Bereichen der Form NA(N19–21) oder einem beliebigen Fragment der Form N19–21 gesucht. N19–21-Fragmente, die z.B. von AA und TT begrenzt werden, sind zwar bevorzugt, grundsätzlich sind erfindungsgemäß jedoch alle dsRNA-Fragmente geeignet, die zu der Zielsequenz homolog sind.
  • Die 1 zeigt die einzelsträngige cDNA des Hochaffinen Cholintransporters CHT1 (SEQ ID NO 1) in der alle Fragmente der Form AA-N19-TC und AA-N19-TT optisch hervorgehoben sind. In 2 sind diese Fragmente (targeted region) zusammen mit den entsprechenden homologen (senseRNA) und komplementären (antisenseRNA) RNA- Einzelsträngen dargestellt. Gezeigt sind einzelsträngige RNAs, die 3'-seitig durch zwei Desoxythymidinreste (dt) modifiziert sind. Die Hybridisierung von zwei komplementären einzelsträngigen RNAs ergibt dsRNA mit überstehenden 3'-Enden, die durch jeweils zwei 2'-Desoxythymidinreste gebildet werden.
  • Das Gen des Hochaffinen Cholintransporters CHT1 gehört zu den bevorzugten Zielgenen für die erfindungsgemäßen Oligoribonukleotide. Oligoribonukleotide, die zu der von SEQ ID NO 1 abgeleiteten doppelsträngigen Sequenz, Abschnitten davon und insbesondere zu den doppelsträngigen Sequenzen, die von den in 1 hervorgehobenen Abschnitten abgeleitet sind, homolog sind, sind demgemäß erfindungsgemäß besonders bevorzugt. Unter der von SEQ ID NO 1 abgeleiteten doppelsträngigen Sequenz wird die Sequenz verstanden, die aus SEQ ID NO 1 und dem dazu komplementären Strang gebildet wird.
  • Die erfindungsgemäßen Oligoribonukleotide könnten vorteilhaft auch in Expressionsvektoren integriert werden, insbesondere solchen, die eine Expression der Oligoribonukleotide in Säugerzellen bewirken. Auf diese Weise läßt sich selbst bei einem intrazellulären Abbau der Oligoribonukleotide eine stabile Inhibierung der Expression des Zielgens erreichen, da durch die vektorgestützte Synthese ständig Oligoribonukleotide nachgeliefert werden. In einen Vektor können eine oder mehrere Kopien einer dsRNA integriert werden, aber auch jeweils eine oder mehrere Kopien von zwei oder mehr unterschiedlichen dsRNAs. Geeignete Vektorsysteme werden z.B. von Brummelkamp et al., a.a.O. beschrieben. Bevorzugt sind Säuger-Expressionsvektoren, insbesondere solche, die einen Polymerase III H1-RNA-Promotor und 5 bis 9 sogenannte Loops, die aus einer erfindungsgemäßen dsRNA und einer gleichlangen Sequenz, die zur der erfindungsgemäßen dsRNA revers komplementär ist und als Spacer dient, gebildet werden, und ein Terminationssignal von 5 aufeinanderfolgenden Thymidinresten enthalten. Die Vektoren enthalten somit 5 bis 9 Kopien des jeweiligen dsRNA-Moleküls. Hierbei kann es sich dsRNAs handeln, die für 1 Zielgen spezifisch sind, oder um dsRNAs, die für mehrere unterschiedliche Zielgene spezifisch sind.
  • Die erfindungsgemäßen Oligoribonukleotide können in Form der unmodifizierten Oligoribonukleotide vorliegen. Vorzugsweise handelt es sich jedoch um Oligoribonukleotide, die auf der Ebene der Zuckerreste, der Nukleobasen, der Phosphatgruppen und/oder des dazwischen befindlichen Skeletts chemisch modifiziert sein, um beispielsweise die Stabilität der Oligoribonukleotide in kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen und/oder in der Haut zu erhöhen, z.B. gegenüber einem nukleolytischem Abbau, um die Penetration der Oligoribonukleotide in die Haut und die Zelle zu verbessern, um die Wirksamkeit der Oligoribonukleotide günstig zu beeinflussen und/oder die Affinität zu den zu hybridisierenden Sequenzabschnitten zu verbessern.
  • Bevorzugt sind Oligoribonukleotide, bei denen eine oder mehrere Phosphatgruppen durch Phosphothioat-, Methylphosphonat- und/oder Phosphoramidatgruppen, wie z.B. N3'→P5'-Phosphoramidatgruppen, ausgetauscht sind. Besonders bevorzugt sind Oligoribonukleotide bei denen Phosphatgruppen durch Phosphothioatgruppen ausgetauscht sind. Es können eine oder mehrere der Phosphatgruppen des Oligoribonukleotids modifiziert sein. Bei einer teilweisen Modifikation werden vorzugsweise endständige Gruppen modifiziert, Oligoribonukleotide bei denen alle Phosphatgruppen modifiziert sind, sind jedoch besonders bevorzugt. Dies gilt sinngemäß auch für die im folgenden beschriebenen Modifikationen.
  • Bevorzugte Zuckermodifikationen umfassen den Austausch einer oder mehrerer Ribosereste des Oligoribonukleotids durch Morpholinringe (Morpholin-Oligoribonukleotide) oder durch Aminosäuren (Peptid-Oligoribonukleotide). Vorzugsweise sind sämtliche Ribosereste des Oligoribonukleotids gegen Aminosäurereste und insbesondere Morpholinreste ausgetauscht.
  • Figure 00100001
  • Besonders bevorzugt sind Morpholin-Oligoribonukleotide bei denen die Morpholinreste über Sulfonyl- oder vorzugsweise Phosphorylgruppen miteinander verbunden sind, wie in Formel 1 oder 2 zu sehen ist:
    B steht für eine modifizierte oder nicht modifizierte Purin- oder Pyrimidinbase, vorzugsweise für Adenin, Cytosin, Guanin, oder Uracil,
    X steht für O oder S, vorzugsweise O,
    Y steht für O oder N-CH3, vorzugsweise O,
    Z steht für Alkyl, O-Alkyl, S-Alkyl, NH2, NH(Alkyl), NH(O-Alkyl), N(Alkyl)2, N(Alkyl)(O-Alkyl), vorzugsweise N(Alkyl)2, wobei Alkyl für lineare oder verzweigte Alkylgruppen mit 1 bis 6 vorzugsweise 1 bis 3 und besonders bevorzugt 1 oder 2 Kohlenstoffatomen steht.
  • Die Formeln 1 und 2 stellen jeweils nur einen Ausschnitt aus einer Oligoribonukleotidkette dar.
  • Ganz besonders bevorzugt sind Morpholin-Oligoribonukleotide bei denen die Morpholinreste über Phosphorylgruppen miteinander verbunden sind, wie in Formel 2 gezeigt ist, bei denen X für O, Y für O und Z für N(CH3)2 steht.
  • Weiterhin können die Ribosereste durch Amino-, wie NH2, Fluor, Alkyl oder O-Alkylreste, wie OCH3 modifiziert werden, wobei 2'-modifizierte Oligoribonukleotide besonders bevorzugt sind. Beispielhafte Modifikationen sind 2'-Fluoro-, 2'-Alkyl-, 2'-O-Alkyl-, 2'-O-Methoxyethyl-Modifikationen, 5'-Palmitat-Derivate und 2'-O-Methylribonukleotide.
  • Die Modifizierung der Nukleotide von dsRNA wirkt in der Zelle einer Aktivierung der Proteinkinase PKR entgegen, die von doppelsträngiger RNA abhängig ist. Hierdurch wird eine unspezifische Inhibition der Translation vermieden. Zu diesem Zweck eignet sich insbesondere die Substitution mindestens einer 2 -Hydroxylgruppe der Nukleotide der dsRNA durch eine 2 -Amino- oder eine 2 -Methylgruppe. Weiterhin kann mindestens ein Nukleotid in mindestens einem Strang der dsRNA durch ein sogenanntes "locked nucleotide" ersetzt sein, das einen chemisch modifizierten Zuckerring enthält. Eine bevorzugte Modifikation des Zuckerrings ist eine 2-O, 4-C-Methylenbrücke. dsRNA, die mehrere "locked nucleotides" enthält, ist bevorzugt.
  • Wenn nicht anders angegeben, steht Alkyl hierin vorzugsweise für lineare, verzweigte oder cyclische Alkylgruppen mit 1 bis 30, vorzugsweise 1 bis 20, besonders bevorzugt 1 bis 10 und ganz besonders bevorzugt 1 bis 6 Kohlenstoffatomen. Verzweigte und cyclische Reste weisen naturgemäß mindestens 3 Kohlenstoffatome auf, wobei cyclische Reste mit mindestens 5 und insbesondere mindestens 6 Kohlenstoffatomen bevorzugt sind.
  • Ebenso können Oligoribonukleotide verwendet werden, die α-Nukleoside enthalten.
  • Geeignete Basenmodifikationen werden z.B. in der US 6,187 578 und der WO 99/53101 beschrieben, auf die hiermit ausdrücklich Bezug genommen wird. Als vorteilhaft hat sich eine Modifikation eines oder mehrerer Pyrimidine in Position 5 mit I, Br, Cl, NH3 und N3 erwiesen.
  • Die Synthese modifizierter und nicht modifizierter Oligoribonukleotide sowie weitere geeignete Modifikationsmöglichkeiten sind in der Literatur beschrieben. Zudem wird die Herstellung modifizierter und nichtmodifizierter Oligoribonukleotide inzwischen auch von zahlreichen Firmen als Dienstleitung angeboten, beispielsweise von den Firmen Dharmacon, 1376 Miners Drive#101, Lafayette, CO 80026, USA, Xeragon Inc., Genset Oligos und Ambion. Die Herstellung von Oligoribonukleotiden wird darüber hinaus auch in der US 5,986,084 beschrieben.
  • Zur Erhöhung der Stabilität und/oder der Penetration können die Oligoribonukleotide auch in verkapselter Form verwendet werden, beispielsweise verkapselt in Liposomen. Außerdem können sie durch die Zugabe von Cyclodextrinen stabilisiert werden.
  • Cyclodextrine werden auch als Cycloamylosen und Cycloglucane bezeichnet. Es handelt sich bei den Cyclodextrinen um zyklische Oligosaccharide bestehend aus α-1,4 verknüpften Glucosebausteinen. In der Regel sind sechs bis acht Glucosebausteine (α-, β-, bzw. γ-Cyclodextrin) miteinander verbunden. Cyclodextrine werden bei Einwirkung von Bacillus macerans auf Stärke erhalten. Sie besitzen einen hydrophoben Innenraum und eine hydrophile Außenseite. Erfindungsgemäß sind sowohl die Cyclodextrine selbst, ins besondere α-Cyclodextrin, β-Cyclodextrin und γ-Cyclodextrin, als auch Derivate davon geeignet.
  • Erfindungsgemäß werden das oder die Cyclodextrine in kosmetischen und dermatologischen Zusammensetzungen vorzugsweise in einer Konzentration von 0.0005 bis 20.0 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 10 Gew.-% und besonders bevorzugt in einer Konzentration von 0.1 bis 5.0 Gew.-% eingesetzt.
  • Es ist erfindungsgemäß vorteilhaft native, polar- und/oder unpolar- substituierte Cyclodextrine einzusetzen. Hierzu gehören vorzugsweise aber nicht ausschließlich Methyl-, insbesondere random-Methyl-β-Cyclodextrin, Ethyl- sowie Hydroxypropyl-Cyclodextrine, beispielsweise Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin und Hydroxypropyl-γ-Cyclodextrin. Die erfindungsgemäß besonders bevorzugten Cyclodextrinspezies sind γ-Cyclodextrin und Hydroxypropyl-β-Cylcodextrin.
  • Liposomen lassen sich auf an sich bekannte Weise unter Verwendung natürlicher Phospholipide, wie z.B. Phosphatidylcholin aus Eiern, Sojabohnen etc., oder synthetischer Phospholipide herstellen (vgl. G. Betageri (Herausgeber), „Liposome Drug Delivery Systems", Lancaster Techonomic Publishing Company 1993; Gregoriadis (Herausgeber), „Liposome Technology", CRC Press). Bevorzugte Verfahren und Materialien zur Herstellung von Liposomen werden in der WO 99/24018 beschrieben.
  • Doppelsträngige Oligoribonukleotide können zudem modifiziert werden, um einer Dissoziation in die Einzelstränge entgegenzuwirken, beispielsweise durch eine oder mehrere kovalente, koordinative oder ionische Bindungen. Oligoribonukleotide ohne derartige Modifikationen sind jedoch bevorzugt.
  • Die Nukleotide in den RNA Molekülen können weiterhin auch „non-standard" Nukleotide, wie z.B. nicht natürlich vorkommende Nukleotide oder Desoxyribonukleotide umfassen.
  • Erfindungsgemäß sind solche Oligoribonukleotide bevorzugt, die die Expression des jeweiligen Zielgens im Verglich zu unbehandelten Zellen um mindestens 40 %, vorzugsweise um mindestens 60 %, besonders bevorzugt um mindestens 80 % und ganz be sonders bevorzugt um mindestens 85 % inhibieren. Falls erforderlich, wird zur Messung der Inhibierung die Expression des Zielgens in den Zellen zunächst auf geeignete Weise induziert. Zur Bestimmung der Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Oligoribonukleotide werden vorzugsweise tumorale Zellen der Linie HeLaS3 verwendet. Die Oligoribonukleotide werden in die Zellen eingebracht und anschließend, ggf. nach Induktion der Expression des Zielgens, die Expressionsrate des Zielgen in diesen Zellen gemessen und mit derjenigen verglichen, die in Zellen gefunden wird, die nicht mit dem jeweiligen Oligoribonukleotid transfiziert wurden. Die genauen Bedingungen zur Messung der Inhibition finden sich in Beispiel 1.
  • Die erfindungsgemäßen Oligoribonukleotide und deren Salze eignen sich besonders als wirksamer Bestandteil von pharmazeutischen und kosmetischen Zusammensetzungen, insbesondere solchen zur topischen Anwendung.
  • Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, dass die Oligoribonukleotide nach dem Aufbringen der Zusammensetzungen auf die Haut die Expression des Gens inhibieren, das für den Hochaffinen Cholintransporter CHT1 codiert. Somit wird die Wiederaufnahme des für die Synthese des Neurotransmitters Acetylcholin notwendigen Cholin gehemmt. Dies führt über die reduzierte Acetylcholinfreisetzung am Nervenende zu einer verminderten Stimulation der Schweißdrüsenzellen, was eine nebenwirkungsfreie Reduktion der Schweißbildung zur Folge hat, ohne die Nachteile des Standes der Technik zu zeigen. Es wird angenommen, daß diese Wirkung darauf zurückzuführen ist, daß die erfindungsgemäßen Oligoribonukleotide von den Zellen aufgenommen werden und intrazellulär den Abbau der mRNAs der genannten Gene durch RNAi induzieren, wobei Einzelheiten des Mechanismus dieser Reaktionskaskade noch nicht bekannt sind.
  • Die Erfindung umfasst demgemäß auch die Verwendung eines solchen Oligoribonukleotids oder eines physiologisch verträglichen Salzes davon zur Verringerug der Schweißsekretion, zur Herstellung einer kosmetischen oder therapeutischen Zusammensetzung zur topischen Applikation sowie zur Herstellung eines kosmetischen Mittels zur Verringerung der Schweißsekretion.
  • Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können zusätzlich ein oder mehrere Oligoribonukleotide enthalten, die die Expression der Proteinkinase PKR inhibiert und so einer unspezifischen Inhibition der Translation entgegenwirken.
  • Die erfindungsgemäßen pharmazeutischen oder kosmetischen Zusammensetzungen enthalten vorzugsweise 0,00001 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,0003 bis 3 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 0,01 bis 1,0 des oder der erfindungsgemäßen Oligoribonukleotide, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung. Bei der Verwendung von Oligorbinonukleotiden, die in Vektoren integriert sind, bezieht sich die obige Mengenangabe auf die Masse der in den Vektor integrierten Oligoribonukleotide, die Masse des Vektors selbst wird nicht berücksichtigt.
  • Erfindungsgemäß sind solche Zusammensetzungen bevorzugt, die ausschließlich solche Oligoribonukleotide enthalten, die die Expression eines oder mehrerer der oben genannten Gene, d.h. des Hochaffinen Cholintransporters CHT1 und ggf. der Proteinase PKR, inhibieren. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können ein oder vorzugsweise mehrere Oligoribonukleotide enthalten. Hierbei kann es sich um Gemische von Oligoribonukleotiden handeln, die verschiedene Sequenzbereiche des Hochaffinen Cholintransporters CHT1 zum Ziel haben. Bevorzugt sind Zusammensetzungen, die 1 bis 5 und insbesondere 1 bis 3 verschiedene Oligoribonukleotide enthalten. Mischungen von Oligoribonukleotiden, die neben dem Hochaffinen Cholintransporters CHT1 und ggf. der Proteinase PKR unspezifisch die Aktivität einer Vielzahl von anderen Haut- bzw. Haarproteinen inhibieren oder induzieren sind unerwünscht, da praktisch keine Kontrolle von Nebenwirkungen möglich ist. Unter Haut- bzw. Haarproteinen werden solche Proteine verstanden, die in der Haut bzw. im Haarfollikel exprimiert werden.
  • Zur Bestimmung der Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Oligoribonukleotide kann beispielsweise das in der WO02/053773 beschriebene Verfahren verwendet werden.
  • Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen eignen sich zur kosmetischen und therapeutischen, d.h. insbesondere dermatologischen Anwendung.
  • Unter kosmetischer Hautpflege ist in erster Linie zu verstehen, daß die natürliche Funktion der Haut als Barriere gegen Umwelteinflüsse (z. B. Schmutz, Chemikalien, Mikroorganismen) und gegen den Verlust von körpereigenen Stoffen (z. B. Wasser, natürliche Fette, Elektrolyte) gestärkt oder wiederhergestellt wird. Wird diese Funktion gestört, kann es zu verstärkter Resorption toxischer oder allergener Stoffe oder zum Befall von Mikroorganismen und als Folge zu toxischen oder allergischen Hautreaktionen kommen. Ziel der Hautpflege ist es ferner, den durch tägliches Waschen verursachten Fett- und Wasserverlust der Haut auszugleichen. Dies ist gerade dann wichtig, wenn das natürliche Regenerationsvermögen nicht ausreicht. Außerdem sollen Hautpflegeprodukte vor Umwelteinflüssen, insbesondere vor Sonne und Wind, schützen.
  • Zur kosmetischen Anwendung enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen daher vorzugsweise solche Komponenten, die für die genannten Zwecke geeignet sind. Solche Substanzen sind dem Fachmann an sich bekannt. Beispielsweise können ein oder mehrere Oligoribonukleotide in übliche kosmetische und dermatologische Zubereitungen eingearbeitet werden, welche in verschiedenen Formen vorliegen können.
  • Zur Anwendung werden die erfindungsgemäßen Zubereitungen vorzugsweise direkt auf die Axelhaut oder die Haut der Fuß- und Handinnenflächen aufgebracht, und zwar in der für solche Mittel bekannten Weise.
  • Geeignet sind z.B. Lösungen, Aerosole, Gele, Salben, Suspensionen oder Emulsionen wie Cremes oder Lotionen mit einem Gehalt an den erfindungsgemäßen Wirkstoffen.
  • Erfindungsgemäße kosmetische und gegebenenfalls dermatologische Zubereitungen können in verschiedenen Formen vorliegen. So können sie z.B. eine Lösung, eine wasserfreie Zubereitung, eine Emulsion oder Mikroemulsion vom Typ Wasser-in-Öl (W/O) oder vom Typ Öl-in-Wasser (O/W), eine multiple Emulsionen, beispielsweise vom Typ Wasser-in-Öl-in-Wasser (W/O/W), ein Gel, einen festen Stift, eine Salbe oder auch ein Aerosol darstellen. Es ist auch erfindungsgemäße vorteilhaft, ein oder mehrere Oligoribonukleotide in verkapselter Form darzureichen, z.B. in Kollagenmatrices und anderen üblichen Verkapselungsmaterialien, z.B. als Celluloseverkapselungen, in Gelatine, Wachsmatrices oder liposomal verkapselt. Insbesondere Wachsmatrices wie sie in der DE-OS 43 08 282 beschrieben werden, haben sich als günstig herausgestellt.
  • Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform liegen die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen zur kosmetischen Anwendung als Emulsion vor, z.B. in Form einer Creme, einer Lotion, einer kosmetischen Milch. Diese enthalten neben den genannten Oligoribonukleotiden weitere Komponenten wie z.B. Fette, Öle, Wachse und/oder andere Fettkörper, sowie Wasser und einen oder mehrere Emulgatoren, wie sie üblicherweise für einen solchen Typ der Formulierung verwendet werden.
  • Emulsionen enthalten in der Regel eine Lipid- oder Ölphase eine wäßrige Phase und vorzugsweise auch einen oder mehrere Emulgatoren. Besonders bevorzugt sind Zusammensetzungen, die darüber hinaus auch ein oder mehrere Hydrocolloide enthalten.
  • Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten vorzugsweise 0,001 bis 35 Gew.-%, besonders bevorzugt 2 bis 15 Gew.-% Emulgator, 0,001 bis 45 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 bis 25 Gew.-% Lipid und 10 bis 95 Gew.-%, besonders bevorzugt 60 bis 90 Gew.-% Wasser.
  • Die Lipidphase der erfindungsgemäßen kosmetischen oder dermatologischen Emulsionen kann vorteilhaft gewählt werden aus folgender Substanzgruppe: (1) Mineralöle, Mineralwachse; (2) Öle, wie Triglyceride der Caprin- oder der Caprylsäure, ferner natürliche Öle wie z.B. Rizinusöl; (3) Fette, Wachse und andere natürliche und synthetische Fettkörper, vorzugsweise Ester von Fettsäuren mit Alkoholen niedriger C-Zahl, z.B. mit Isopropanol, Propylenglykol oder Glycerin, oder Ester von Fettalkoholen mit Alkansäuren niedriger C-Zahl oder mit Fettsäuren; (4) Alkylbenzoate; (5) Silikonöle wie Dimethylpolysiloxane, Diethylpolysiloxane, Diphenylpoly-siloxane sowie Mischformen daraus.
  • Wenn nicht anders angegeben werden hierin unter niedriger C-Zahl vorzugsweise 1 bis 5, besonders bevorzugt 1 bis 3 und ganz besonders bevorzugt 3 Kohlenstoffatome verstanden.
  • Die Ölphase der Emulsionen der vorliegenden Erfindung wird vorteilhaft gewählt aus der Gruppe der Ester aus gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen und gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen, aus der Gruppe der Ester aus aromatischen Carbonsäuren und gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen.
  • Ferner kann die Ölphase vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe der verzweigten und unverzweigten Kohlenwasserstoffe und -wachse, der Silkonöle, der Dialkylether, der Gruppe der gesättigten oder ungesättigten, verzweigten oder unverzweigten Alkohole, sowie der Fettsäuretriglyceride, namentlich der Triglycerinester gesättigter und/oder ungesättigter, verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von 8 bis 24, insbesondere 12–18 C-Atomen.
  • Vorteilhaft kann die Ölphase ferner einen Gehalt an cyclischen oder linearen Silikonölen aufweisen oder vollständig aus solchen Ölen bestehen, wobei allerdings bevorzugt wird, außer dem Silikonöl oder den Silikonölen einen zusätzlichen Gehalt an anderen Ölphasenkomponenten zu verwenden.
  • Die wäßrige Phase der erfindungsgemäßen Zubereitungen enthält gegebenenfalls vorteilhaft Alkohole, Diole oder Polyole niedriger C-Zahl, sowie deren Ether, vorzugsweise Ethanol, Isopropanol, Propylenglykol, Glycerin, Ethylenglykol, Ethylenglykolmonoethyl- oder -monobutylether, Propylenglykolmonomethyl, -monoethyl- oder -monobutylether, Diethylenglykolmonomethyl- oder -monoethylether und analoge Produkte, ferner Alkohole niedriger C-Zahl, z.B. Ethanol, Isopropanol, 1,2-Propandiol, Glycerin sowie insbesondere ein oder mehrere Verdickungsmittel, welches oder welche vorteilhaft gewählt werden können aus der Gruppe Siliciumdioxid, Aluminiumsilikate.
  • Erfindungsgemäße als Emulsionen vorliegenden Zubereitungen enthalten vorzugsweise einen oder mehrere Emulgatoren. Diese Emulgatoren können vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe der nichtionischen, anionischen, kationischen oder amphoteren Emulgatoren.
  • Erfindungsgemäße als Emulsionen vorliegenden Zubereitungen enthalten darüber hinaus vorzugsweise auch ein oder mehrere Hydrocolloide. Diese Hydrocolloide können vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe der Gummen, Polysaccharide, Cellulosederivate, Schichtsilikate, Polyacrylate und/oder anderen Polymeren.
  • Erfindungsgemäße als Hydrogele vorliegenden Zubereitungen enthalten ein oder mehrere Hydrocolloide. Diese Hydrocolloide können vorteilhaft aus der vorgenannten Gruppe gewählt werden.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden die erfindungsgemäß verwendeten Oligoribonukleotide in wäßrige Systeme bzw. Tensidzubereitungen zur Reinigung der Haut und der Haare eingefügt.
  • Die erfindungsgemäßen kosmetischen Zubereitungen enthalten neben den genannten Komponenten vorzugsweise auch Hilfsstoffe, wie sie üblicherweise in solchen Zubereitungen verwendet werden, z.B. Konservierungsmittel, Bakterizide, desodorierend wirkende Substanzen, Antitranspirantien, Insektenrepellentien, Vitamine, Mittel zum Verhindern des Schäumens, Farbstoffe, Pigmente mit färbender Wirkung, Verdickungsmittel, weichmachende Substanzen, anfeuchtende und/oder feuchthaltende Substanzen (Moisturizer), oder andere übliche Bestandteile einer kosmetischen Formulierung wie Polyole, Polymere, Schaumstabilisatoren, Elektrolyte, organische Lösungsmittel oder Silikonderivate, Antioxidantien und insbesondere UV-Absorber.
  • Weiterhin können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen Antioxidantien zum Schutz der kosmetischen Zubereitung selbst bzw. zum Schutz der Bestandteile der kosmetischen Zubereitungen vor schädlichen Oxidationsprozessen enthalten.
  • Erfindungsgemäße Zubereitungen können auch anionische, nichtionische und/oder amphotere Tenside enthalten. Tenside sind amphiphile Stoffe, die organische, unpolare Substanzen in Wasser lösen können.
  • Es ist von Vorteil, wenn die erfindungsgemäßen Zubereitungen neben der Wirkstoffkombination zusätzlich Adstringetntien bzw. Antitranspirantien, Silikonöle und/oder Puderstoffen enthalten.
  • Antitranspirantien kommen z. B. Aluminiumchlorhydate in Frage. Hierbei handelt es sich um farblose, hygroskopische Kristalle, die an der Luft leicht zerfliessen und beim Eindampfen wäßriger Aluminiumchloridlösungen anfallen. Aluminiumchlorhydrat wird zur Herstellung von schweißhemmenden und desodorierenden Zubereitungen eingesetzt und wirkt wahrscheinlich über den partiellen Verschluß der Schweißdrüsen durch Eiweißund/oder Polysaccharidfällung. Neben den Chlorhydraten können auch Aluminiumhydroxylactate sowie saure Aluminium/Zirkoniumsalze eingesetzt werden.
    Aluminium-Salze (der empirischen Summenformel [Al2(OH)mCln], wobei m + n = 6):
    Aluminium-Salze wie Aluminiumchlorid AlCl3, Aluminiumsulfat Al2(SO4)3
    Aluminiumchlorhydrat [Al2(OH)5Cl] × H2O
    Standard Al-Komplexe: Locron L (Clariant), Chlorhydrol (Reheis), ACH-303 (Summit),
    Aloxicoll L (Giulini).
    Aktivierte Al-Komplexe: Reach 501 (Reheis), AACH-324 (Summit)
    Aluminiumsesquichlorhydrat [Al2(OH)4,5Cl1,5] × H2O
    Standard Al-Komplexe: Aluminum Sesquichlorohydrate (Reheis), ACH-308 (Summit),
    Aloxicoll 31 L (Giulini)
    Aktivierte Al-Komplexe: Reach 301 (Reheis)
    Aluminiumdichlorhydrat [Al2(OH)4Cl2] × H2O
    Aluminium-Zirkonium-Salze:
    Aluminium/Zirkonium Trichlorhydrex Glycin [Al4Zr(OH)13Cl3] × H2O × Gly
    Standard Al/Zr-Komplexe: Rezal 33GP (Reheis), AZG-7164 (Summit), Zirkonal P3G (Giulini)
    Aktivierte Al/Zr-Komplexe: Reach AZZ 902 (Reheis), AAZG-7160 (Summit), Zirkonal AP3G (Giulini)
    Aluminium/Zirkonium Tetrachlorhydrex Glycin [Al4Zr(OH)12Cl4] × H2O × Gly
    Standard Al/Zr-Komplexe: Rezal 36G (Reheis), AZG-368 (Summit), Zirkonal L435G (Giulini)
    Aktivierte Al/Zr-Komplexe: Reach AZP 855 (Reheis), AAZG-6313-15 (Summit), Zirkonal AP4G (Giulini)
    Aluminium/Zirkonium Pentachlorhydrex Glycin [Al8Zr(OH)23Cl5] × H2O × Gly
    Standard Al/Zr-Komplexe: Rezal 67 (Reheis), Zirkonal L540 (Giulini)
    Aktivierte Al/Zr-Komplexe: Reach AZN 885 (Reheis)
    Aluminium/Zirkonium Octachlorhydrex Glycin [Al8Zr(OH)20Cl8] × H2O × Gly
  • Ebenso von Vorteil können aber auch Glycin-freie Aluminium/Zirkonium-Salze sein. Dabei soll die Verwendung der Antitranspirant-Wirker aus den Rohstoffklassen Aluminium- und Aluminium/Zirkonium-Salzen nicht auf die handelsüblichen zumeist wäßrigen Lösungen, wie z.B. Locron L (Clariant), beschränkt sein, sondern es kann auch von Vorteil sein, die ebenfalls handelsüblichen wasserfreien Pulver derselbigen Rohstoffe durch Einbringung in die beanspruchten Formulierungen zum Einsatz zu bringen, wie z.B. Locron P (Clariant).
  • Vorteilhaft könnte auch die Verwendung von sog. AT-Salz Suspensionen sein, bei denen pulverförmig vorliegende Aluminium- und Aluminium/Zirkonium-Salze in diversen Ölen dispergiert angeboten werden.
  • Desweiteren kann es aber auch von Vorteil sein, spezielle Aluminium- und Aluminium/Zirkonium-Salze zum Einsatz zu bringen, die zur Löslichkeitsverbesserung als Glykol-Komplexe angeboten werden.
  • Weitere vorteilhafte Antitranspirant-Wirker basieren anstelle von Aluminium bzw. Zirkonium auf anderen Metallen, wie z.B. Beryllium, Titan, Hafnium.
  • Dabei soll die Liste der verwendbaren Antitranspirant-Wirker aber nicht auf metallhaltige Rohstoffe begrenzt sein, sondern von Vorteil sind auch Verbindungen, die Nichtmetalle wie Bor enthalten sowie solche, die dem Bereich der organischen Chemie zuzurechnen sind, wie z.B. Anticholinergika.
  • Vorteilhaft sind in diesem Sinne auch Polymere, die sowohl metallhaltig als auch metallfrei sein können.
  • Es ist bei all diesem im Einzelfalle möglich, daß die vorgenannten Konzentrationsangaben leicht über- oder unterschritten werden und dennoch erfindungsgemäße Zubereitun gen erhalten werden. Dies kommt angesichts der breit streuenden Vielfalt an geeigneten Komponenten derartiger Zubereitungen für den Fachmann nicht unerwartet, so daß er weiß, daß bei solchen Über- oder Unterschreitungen der Boden der vorliegenden Erfindung nicht verlassen wird.
  • Die nachfolgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung verdeutlichen, ohne sie einzuschränken. Die Zahlenwerte in den Beispielen bedeuten Gewichtsprozente, bezogen auf das Gesamtgewicht der jeweiligen Zubereitungen.
  • Als anti-CHT1-dsRNA wurde der aus 2, Seq-ID 314 gebildete Doppelstrang verwendet. Alternativ lassen sich auch die aus Seq-IDs 6 + 7, 9 + 10, 12 + 13 oder 16 + 16 gebildeten Doppelstränge verwenden.
  • Aerosolspray Typ A:
    Figure 00220001
  • Die durch Zusammenmischung der jeweiligen Bestandteile erhaltene flüssige Phase wird mit einem Propan-Butan-Gemisch (2:7) im Verhältnis 39:61 in Aerosolbehälter abgefüllt.
  • Aerosolspray Typ B:
    Figure 00230001
  • Die durch Zusammenmischung der jeweiligen Bestandteile erhaltene flüssige Phase wird mit einem Propan-Butan-Gemisch (2:7) im Verhältnis 17:83 in Aerosolbehälter abgefüllt.
  • Aerosolspray Typ C:
    Figure 00240001
  • Die durch Zusammenmischung der jeweiligen Bestandteile erhaltene flüssige Phase wird mit einem Propan-Butan-Gemisch (2:7) im Verhältnis 17:83 in Aerosolbehälter abgefüllt.
  • Pumpzerstäuber:
    Figure 00250001
  • Roll-on Gel Typ A:
    Figure 00260001
  • Roll-on Gel Typ B:
    Figure 00270001
  • Antitranspirant Stick:
    Figure 00280001
  • Tränkungsmedium für Tücher:
    Figure 00290001
  • Grundsätzlich eignen sich alle organischen und anorganischen Faserstoffe auf natürlicher und synthetischer Basis als Ausgangsmaterialien für gewebte und nicht gewebte Träger-materialien (Tücher/Vliese). Besonders geeignet sind Fasern aus 100% Viskose, aber auch aus anderen hochfesten Polymeren wie Polyamid, Polyester und/oder hochgerecktem Polyethylen. Auch Mischungen der genannten Faserarten in verschiedenen Massenver-hältnissen stellen vorteilhafte Materialen für Tücher dar.
  • Es folgt ein Sequenzprotokoll nach WIPO St. 25. Dieses kann von der amtlichen Veröffentlichungsplattform des DPMA heruntergeladen werden.

Claims (24)

  1. Doppelsträngiges Oligoribonukleotid oder ein physiologisch verträgliches Salz davon, das in der Lage ist, den Abbau von mRNAs zu induzieren, die für die zelluläre Synthese und den Transport des Neurotransmitters Acetylcholin und dessen Vorstufen notwendig sind.
  2. Oligoribonukleotid nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gen für die Expression des Hochaffinen Cholintransporters CHT1 codiert.
  3. Oligoribonukleotid nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es die Expression des Gens des Hochaffinen Cholintransporters CHT1 um mindestens 40 % inhibiert.
  4. Oligoribonukleotid nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es die Expression des Gen des Hochaffinen Cholintransporters CHT1 um mindestens 60 % inhibiert.
  5. Oligoribonukleotid nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es vor der Zielsequenz bezogen auf eine Länge von 20 Basenpaaren in maximal 0 bis 2 Basenpaaren abweicht.
  6. Oligoribonukleotid nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Länge von 15 bis 49 Basenpaaren aufweist.
  7. Oligoribonukleotid nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Länge von 19 bis 25 Basenpaaren aufweist.
  8. Oligoribonukleotid nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es homolog zu einem Abschnitt des Gens des Hochaffinen Cholintransporters CHT1 ist, dessen sense-Strang 5'-seitig durch zwei Adenosinreste und 3'seitig durch zwei Thymidinreste oder durch einen Thymidin- und einen Cytosinrest oder durch einen Guanosin- und einen Cytosinrest flankiert wird.
  9. Oligoribonukleotid nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es am 3'-Ende zwei Desoxythymidinreste trägt.
  10. Oligoribonukleotid nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß es einfach oder mehrfach in einen Expressionsvektor integriert ist.
  11. Oligoribonukleotid nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Phosphatgruppen durch Phosphothioat-, Methylphosphonat- und/oder Phosphoramidatgruppen ausgetauscht sind.
  12. Oligoribonukleotid nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Ribosereste durch Aminosäurereste oder Morpholinreste ausgetauscht sind.
  13. Oligoribonukleotid nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Ribosereste durch Fluor, Alkyl- oder O-Alkylreste modifiziert sind.
  14. Oligoribonukleotid nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß es ein oder mehrere alpha-Nukleoside enthält.
  15. Pharmazeutische Zusammensetzung enthaltend ein oder mehrere Oligoribonukleotide gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14 oder ein physiologisch verträgliches Salz davon.
  16. Kosmetische Zusammensetzung enthaltend ein oder mehrere Oligoribonukleotide gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14 oder ein physiologisch verträgliches Salz davon.
  17. Zusammensetzung nach Anspruch 15 oder 16 zur topischen Anwendung.
  18. Zusammensetzung nach Anspruch 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß sie mehrere Oligoribonukleotide enthält, die verschiedene Sequenzbereiche ein und desselben Gens des Hochaffinen Cholintransporters CHT1 zum Ziel haben.
  19. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß sie 0,00001 bis 10 Gew.-% Oligonukleotid enthält.
  20. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß sie 1 bis 5 unterschiedliche Oligoribonukleotide enthält.
  21. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Form einer Lösung, Creme, Salbe, Lotion, Hydrodispersion, Lipodispersion, Emulsion, Pickering-Emulsion, eines Gel, eines festen Stifts, eines Tuchs oder als Aerosol vorliegt.
  22. Verwendung eines Oligoribonukleotids gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14 oder eines physiologisch verträglichen Salzes davon zur Verringerug der Schweißsekretion.
  23. Verwendung eines Oligonukleotids gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14 oder eines physiologisch verträglichen Salzes davon zur Herstellung einer kosmetischen oder therapeutischen Zusammensetzung zur topischen Applikation.
  24. Verwendung nach Anspruch 23 zur Herstellung eines kosmetischen Mittels zur Verringerung der Schweißsekretion.
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