Aufgabe
der Erfindung war es daher, den Nachteilen des Standes der Technik
abzuhelfen und antitranspirante Wirkstoffe zu finden, welche eine
gute Wirkung zeigen, nicht so stark sauer sind, eine gute Hautverträglichkeit
aufweisen und Textilien nicht schädigen oder verfärben. Dabei
wäre es
wünschenswert,
wenn diese Antitranspirantien nicht nur das Austreten des Schweißes auf
der Hautoberfläche,
sondern bereits seine Bildung an sich unterdrücken könnten.
Die
Schweißsekretion
der ekkrinen Schweißdrüse wird
ausgehend von einem nervalen Stimulus über die peripheren vegetativen
Nerven des Sympathikus gesteuert. Die Signalübertragung vom Nervenende zur Schweißdrüsenzelle
wird über
den Neurotransmitter Acetylcholin vermittelt. Dieses erfolgt durch
Ausschüttung von
Acetylcholin aus den sogenannten synaptischen Vesikeln in den synaptischen
Spalt. Nach Diffusion durch den synaptischen Spalt bindet der Neurotransmitter
an einen Acetylcholinrezeptor an der Schweißdrüsenzelle. Die Weiterleitung
des Signals erfolgt über
eine intrazelluläre
Signalkaskade und führt
in der Folge zur Bildung von Primärschweiß.
Während das
Signal in der Schweißdrüsenzelle
weitergeleitet wird, wird das Acetylcholin am Rezeptor durch das
Enzym Acetylcholinesterase zu Cholin und Acetat abgebaut, und der
Acetylcholinrezeptor kann durch wiederholte Acetylcholin-Bindung
erneut stimuliert werden. Cholin wird aus dem synaptischen Spalt über den
sogenannten „hochaffinen
Cholin-Transporter" (CHT1)
wieder in die Nervenzelle aufgenommen. Dort kann mit Hilfe des Enzyms „Cholin-Acetyltransferase" (ChAT) aus Cholin
und Acetyl-CoA wiederum Acetylcholin aufgebaut werden. Anschließend wird
der Neurotransmitter über
den „Vesamicol-sensitiven
Acetylcholin-Transporter" (VAChT)
in die synaptischen Vesikeln eingelagert und steht dort für eine erneute
Ausschüttung zur
Verfügung.
Gegenstand
der Erfindung ist die Verwendung von Oligoribonukleotiden, die den
Abbau der mRNA des Hochaffinen Cholintransporters CHT1 induzieren,
und dadurch die Wiederaufnahme von Cholin aus dem synaptischen Spalt
in das Nervenende verhindern. Dadurch wird die Neusynthese des für die Signalweiterleitung
essentiellen Acetylcholins unterbunden, da die Wiederaufnahme des
Cholins hierfür
der limitierende Schritt ist.
Fire
et al., Trends Genet. 15 (1999) 358–363 haben gezeigt, daß sich die
Genexpression posttranskriptional durch die Anwesenheit doppelsträngiger RNA-Fragmente
(dsRNA), die homolog zur Sequenz der mRNA des untersuchten Gens
ist, inhibieren läßt, und
diesen Vorgang als RNA-Interferenz (RNAi) bezeichnet. Die dsRNA
bewirkt auf noch ungeklärte
Weise den spezifischen Abbau der homologen mRNA in der Zelle und verhindert
so die Proteinproduktion.
Die
WO01/29058 offenbart die Identifikation von Genen, die an der RNAi
beteiligt sind, sowie deren Verwendung zur Modulation des RNAi-Aktivität.
Elbashir
et al., Nature 411 (2001) 494–498,
beschreiben die spezifische Inhibierung der Expression von endogenen
und heterologen Genen in verschiedenen Säugerzellen durch kurze, interferierende
RNAs (short interfering RNAs, siRNAs). Es wurden doppelsträngige RNA-Fragmente
mit einer Länge
von 21 Nukleotiden eingesetzt.
Aus
der WO01/68836 ist die Verminderung der Genexpression in Zellen
durch dsRNA bekannt. Die dsRNA enthält eine Nukleotidsequenz, die
unter den physiologischen Be dingungen der Zelle mit der Nukleotidsequenz
zumindest eines Teils des zu inhibierenden Gens hybridisiert. Die
dsRNA weist vorzugsweise eine Länge
von 400 bis 800 Nukleotiden auf.
Die
WO01/75164 offenbart die Verwendung von dsRNA mit einer Länge von
21 bis 23 Nukleotiden zur spezifischen Inaktivierung von Genfunktionen
in Säugerzellen
durch RNAi.
Brummelkamp
et al., Science 296 (2002) 550–553,
beschreiben ein Vektorsystem, das die Synthese von siRNAs in Säugerzellen
auslösen
und so die Genexpression eines Zielgens inhibieren soll.
Die
EP 1 214 945 A2 offenbart
die Verwendung von dsRNA mit einer Länge von 15 bis 49 Basenpaaren
zur Hemmung der Expression eines vorgegebenen Zielgens in Säugerzellen.
Die dsRNA kann zur Erhöhung
ihrer Stabilität
modifiziert sein und soll die Behandlung von Krebs, viralen Erkrankungen
und Morbus Alzheimer erlauben.
Die
WO02/053773 betrifft ein in vitro Verfahren zur Bestimmung des Hautstreß und der
Hautalterung bei Menschen und Tieren, zur Durchführung des Verfahrens geeignete
Test-Kits und Biochips sowie ein Testverfahren zum Nachweis der
Wirksamkeit von kosmetischen oder pharmazeutischen Wirkstoffen gegen
Hautstreß und
Hautalterung.
Die
WO03074654A2 offenbart die Verwendung von dsRNA als Methode oder
Reagenz zur Modulation der Genexpression u.a. für therapeutische und diagnostische
Anwendungen.
Oligoribonukleotide,
die sich zur Reduktion der Schweißbildung eignen, wurden bisher
nicht beschrieben.
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung von Zusammensetzungen,
die eine Reduktion der Schweißbildung
ermöglichen
ohne die Nachteile des Standes der Technik zu zeigen.
Diese
Aufgabe wird durch ein doppelsträngiges
Oligoribonukleotid oder ein physiologisch verträgliches Salz davon, das in
der Lage ist, den Abbau von mRNAs zu induzieren, die für die zelluläre Synthese
und den Transport des Neurotransmitters Acetylcholin und dessen
Vorstufen notwendig sind, gelöst.
Ein solches Oligoribonukleotid ist in der Lage, die Expression des
Hochaffinen Cholintransporters CHT1 zu inhibieren.
Neben
den genannten Oligoribonukleotiden sind erfindungsgemäß auch physiologisch
verträgliche Salze
solcher Oligoribonukleotide geeignet. Im folgenden wird der Einfachheit
halber der Begriff Oligoribonukleotid sowohl für die Oligoribonukleotide selbst
als auch für
deren Salze verwendet, wenn nicht anders angegeben. Der Begriff
Oligoribonukleotid schließt
auch modifizierte Oligoribonukleotide ein.
Bei
den erfindungsgemäßen Oligoribonukleotiden
handelt es sich um RNA-Moleküle
(RNAs), die die Expression des Hochaffinen Cholintransporters CHT1
ganz oder teilweise unterdrücken
(Genabschaltung, gene silencing), was vermutlich auf den Abbau der
entsprechenden mRNA zurückzuführen ist.
Dieser Vorgang wird als RNA-Interferenz (RNAi) bezeichnet. Die mRNA,
deren Abbau bewirkt werden soll, wird im Folgenden auch Ziel-mRNA
genannt. Entsprechend wir unter Zielgen das Gen und insbesondere
der codierende Bereich des Gens verstanden, dessen Expression ganz
oder teilweise unterdrückt
wird. Wenn nicht anders angegeben bezieht sich der Begriff Zielsequenz
sowohl auf das Zielgen als auch auf die Ziel-mRNA. Der Abbau der
mRNA des Hochaffinen Cholintransporters CHT1 durch RNAi verläuft sequenzspezifisch,
d.h. ein Oligoribonukleotid inhibiert in der Regel nur die Expression
des korrespondierenden Zielgens.
Als
Zielsequenz für
die erfindungsgemäßen Oligoribonukleotide
sind die codierenden Bereiche (cDNA) der jeweiligen Gene bevorzugt,
einschließlich
der 5'- und 3'-UTR-Bereiche. Besonders
bevorzugt sind die Regionen der codierenden Bereiche, die 50 bis
100 Nukleotide stromabwärts
des Startcodons liegen.
Die
erfindungsgemäßen Oligoribonukleotide
stellen vorzugsweise doppelsträngige
RNA-Moleküle (dsRNAs)
dar, die zur Sequenz des Zielgens, bzw. einem Abschnitt davon, homolog
sind, d.h. hinsichtlich Sense- und Antisense-Strang mit dem Zielgen übereinstimmen.
Homologie
ist erfindungsgemäß auch dann
gegeben, wenn die dsRNA nicht vollständig mit der Zielsequenz identisch
ist. Die erfindungsgemäßen Oligoribonukleotide
weisen bezogen auf eine Länge
von 20 Basenpaaren vorzugsweise maximal 0 bis 2, besonders bevorzugt
0 bis 1 und ganz besonders bevorzugt keine Abweichungen von der
Zielsequenz auf, d.h. es sind maximal 0 bis 2 und insbesondere maximal
0 bis 1 Basenpaare gegen andere Basenpaare ausgetauscht.
Bevoerzugt
ist es, wenn ein solches Oligoribonukleotid die Expression des Gens
des Hochaffinen Cholintransporters CHT1 um mindestens 40 %, besonders
bevorzugt um mindestens 60 % inhibiert.
Die
erfindungsgemäßen Oligoribonukleotide
haben vorzugsweise eine Länge
von 15 bis 49 Nukleotiden, vorzugsweise 17 bis 30, besonders bevorzugt
19 bis 25 und ganz besonders bevorzugt von 20 bis 23 Nukleotiden.
Gegenstand
der Erfindung sind jedoch auch längere
Nukleotidfragmente, wie z.B. dsRNAs, die in Ihrer Länge den
jeweiligen Ziel-mRNAs bzw. cDNAs entsprechen. Diese können z.B.
durch löslichen
Drosophila Embryo Extrakt in Fragmente einer Länge von 21 bis 23 Nukleotiden überführt werden
(vgl. WO01/75164). Langkettige dsRNA wird zudem intrazellulär zu kurzen
Stücken
abgebaut. Allerdings ist die direkte Verwendung lankettiger dsRNA
im allgemeinen nicht bevorzugt, da diese in Säugerzellen eine unspezifische
Inhibition der Translation bewirken kann.
Die
erfindungsgemäßen RNA-Duplexe
können
glatte (blunt ends) oder überstehende
(sticky ends) Enden aufweisen. Als besonders wirksam haben sich
doppelsträngige
Oligoribonukleotide erwiesen, die am 3'-Ende von jedem Strang einen Überhang
von 1 bis 6, vorzugsweise 1 oder 2 Nukleotiden aufweisen. Bei den überstehenden
Nukleotiden handelt es sich vorzugsweise um 2'-Desoxynukleotide, besonders bevorzugt 2'-Desoxythymidinreste.
Durch die Verwendung der 2'-Desoxynukleotide
lassen sich die Kosten der RNA-Synthese reduzieren und die Widerstandsfähigkeit
der RNA gegenüber
dem Nukleaseabbau erhöhen.
Die überstehenden
Nukleotide müssen
nicht zwangsläufig
die zur Zielsequenz homologen Nukleotide sein und bleiben daher
bei den oben definierten Abwei chungen von der Zielsequenz unberücksichtig.
Bevorzugt sind allerdings Oligoribonukleotide mit kurzen Überständen, insbesondere
von 2 Nukleotiden, bei denen die überstehenden Nukleotide des
antisense-Strangs der dsRNA zur Zielsequenz komplementär sind.
Als
besonders wirksam haben sich Oligoribonukleotide erwiesen, die zu
einem solchen Abschnitt des Zielgens und insbesondere der entsprechenden
doppelsträngigen
cDNA homolog sind, dessen sense-Strang 5'-seitig durch zwei Adenosinreste (A)
und 3'-seitig durch
zwei Thymidinreste (T), einen Guanosin- (G) und einen Cytosinrest
(C) oder einen Thymidin- und einen Cytidinrest (C) begrenzt wird.
Der durch AA und TT, AA und GC bzw. AA und TC begrenzte Abschnitt
weist vorzugsweise eine Länge
von 19 bis 21, insbesondere 19 Nukleotiden auf und hat demnach die
allgemeine Form AA(N19–21)TT, AA(N19–21)GC
oder AA(N19–21)TC,
wobei N für
ein Nukleotid steht. Weiter bevorzugt sind Oligoribonukleotide,
die zu einem Abschnitt des Zielgens bzw. der entsprechenden doppelsträngigen cDNA
komplementär
sind, der die allgemeine Form AA(N19) bis
AA(N21) hat. Hierbei sind Oligoribonukleotide,
die zu dem N19–21-Fragment der genannte
Bereiche homolog sind, besonders bevorzugt. Die besonders bevorzugten
Oligoribonukleotide weisen somit eine Länge von 19 bis 21 Basenpaaren
auf, wobei die diese Oligoribonukleotide bildenden Einzelstränge 3'-seitig vorzugsweise
jeweils zwei zusätzliche
2'-Desoxynukleotide,
insbesondere zwei 2'-Desoxythymidinreste
aufweisen, so daß die
dsRNA 19 bis 21 Basenpaare und pro Strang zwei überstehende 2'-Desoxynukleotide
umfaßt.
Sollte
das Zielgen keinen Bereich der Form AA(N19–21)
enhalten, wird nach Bereichen der Form NA(N19–21)
oder einem beliebigen Fragment der Form N19–21 gesucht.
N19–21-Fragmente, die z.B.
von AA und TT begrenzt werden, sind zwar bevorzugt, grundsätzlich sind
erfindungsgemäß jedoch
alle dsRNA-Fragmente geeignet, die zu der Zielsequenz homolog sind.
Die 1 zeigt
die einzelsträngige
cDNA des Hochaffinen Cholintransporters CHT1 (SEQ ID NO 1) in der
alle Fragmente der Form AA-N19-TC und AA-N19-TT optisch hervorgehoben sind. In 2 sind
diese Fragmente (targeted region) zusammen mit den entsprechenden
homologen (senseRNA) und komplementären (antisenseRNA) RNA- Einzelsträngen dargestellt.
Gezeigt sind einzelsträngige
RNAs, die 3'-seitig
durch zwei Desoxythymidinreste (dt) modifiziert sind. Die Hybridisierung
von zwei komplementären
einzelsträngigen RNAs
ergibt dsRNA mit überstehenden
3'-Enden, die durch
jeweils zwei 2'-Desoxythymidinreste
gebildet werden.
Das
Gen des Hochaffinen Cholintransporters CHT1 gehört zu den bevorzugten Zielgenen
für die
erfindungsgemäßen Oligoribonukleotide.
Oligoribonukleotide, die zu der von SEQ ID NO 1 abgeleiteten doppelsträngigen Sequenz,
Abschnitten davon und insbesondere zu den doppelsträngigen Sequenzen,
die von den in 1 hervorgehobenen Abschnitten
abgeleitet sind, homolog sind, sind demgemäß erfindungsgemäß besonders
bevorzugt. Unter der von SEQ ID NO 1 abgeleiteten doppelsträngigen Sequenz
wird die Sequenz verstanden, die aus SEQ ID NO 1 und dem dazu komplementären Strang
gebildet wird.
Die
erfindungsgemäßen Oligoribonukleotide
könnten
vorteilhaft auch in Expressionsvektoren integriert werden, insbesondere
solchen, die eine Expression der Oligoribonukleotide in Säugerzellen
bewirken. Auf diese Weise läßt sich
selbst bei einem intrazellulären
Abbau der Oligoribonukleotide eine stabile Inhibierung der Expression
des Zielgens erreichen, da durch die vektorgestützte Synthese ständig Oligoribonukleotide
nachgeliefert werden. In einen Vektor können eine oder mehrere Kopien
einer dsRNA integriert werden, aber auch jeweils eine oder mehrere
Kopien von zwei oder mehr unterschiedlichen dsRNAs. Geeignete Vektorsysteme
werden z.B. von Brummelkamp et al., a.a.O. beschrieben. Bevorzugt
sind Säuger-Expressionsvektoren,
insbesondere solche, die einen Polymerase III H1-RNA-Promotor und 5 bis
9 sogenannte Loops, die aus einer erfindungsgemäßen dsRNA und einer gleichlangen
Sequenz, die zur der erfindungsgemäßen dsRNA revers komplementär ist und
als Spacer dient, gebildet werden, und ein Terminationssignal von
5 aufeinanderfolgenden Thymidinresten enthalten. Die Vektoren enthalten
somit 5 bis 9 Kopien des jeweiligen dsRNA-Moleküls. Hierbei kann es sich dsRNAs
handeln, die für
1 Zielgen spezifisch sind, oder um dsRNAs, die für mehrere unterschiedliche
Zielgene spezifisch sind.
Die
erfindungsgemäßen Oligoribonukleotide
können
in Form der unmodifizierten Oligoribonukleotide vorliegen. Vorzugsweise
handelt es sich jedoch um Oligoribonukleotide, die auf der Ebene
der Zuckerreste, der Nukleobasen, der Phosphatgruppen und/oder des dazwischen
befindlichen Skeletts chemisch modifiziert sein, um beispielsweise
die Stabilität
der Oligoribonukleotide in kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen
und/oder in der Haut zu erhöhen,
z.B. gegenüber
einem nukleolytischem Abbau, um die Penetration der Oligoribonukleotide
in die Haut und die Zelle zu verbessern, um die Wirksamkeit der
Oligoribonukleotide günstig
zu beeinflussen und/oder die Affinität zu den zu hybridisierenden
Sequenzabschnitten zu verbessern.
Bevorzugt
sind Oligoribonukleotide, bei denen eine oder mehrere Phosphatgruppen
durch Phosphothioat-, Methylphosphonat- und/oder Phosphoramidatgruppen,
wie z.B. N3'→P5'-Phosphoramidatgruppen, ausgetauscht
sind. Besonders bevorzugt sind Oligoribonukleotide bei denen Phosphatgruppen
durch Phosphothioatgruppen ausgetauscht sind. Es können eine
oder mehrere der Phosphatgruppen des Oligoribonukleotids modifiziert
sein. Bei einer teilweisen Modifikation werden vorzugsweise endständige Gruppen
modifiziert, Oligoribonukleotide bei denen alle Phosphatgruppen
modifiziert sind, sind jedoch besonders bevorzugt. Dies gilt sinngemäß auch für die im
folgenden beschriebenen Modifikationen.
Bevorzugte
Zuckermodifikationen umfassen den Austausch einer oder mehrerer
Ribosereste des Oligoribonukleotids durch Morpholinringe (Morpholin-Oligoribonukleotide)
oder durch Aminosäuren
(Peptid-Oligoribonukleotide). Vorzugsweise sind sämtliche
Ribosereste des Oligoribonukleotids gegen Aminosäurereste und insbesondere Morpholinreste
ausgetauscht.
Besonders
bevorzugt sind Morpholin-Oligoribonukleotide bei denen die Morpholinreste über Sulfonyl- oder
vorzugsweise Phosphorylgruppen miteinander verbunden sind, wie in
Formel 1 oder 2 zu sehen ist:
B steht für eine modifizierte oder nicht
modifizierte Purin- oder Pyrimidinbase, vorzugsweise für Adenin,
Cytosin, Guanin, oder Uracil,
X steht für O oder S, vorzugsweise O,
Y
steht für
O oder N-CH3, vorzugsweise O,
Z steht
für Alkyl,
O-Alkyl, S-Alkyl, NH2, NH(Alkyl), NH(O-Alkyl),
N(Alkyl)2, N(Alkyl)(O-Alkyl), vorzugsweise
N(Alkyl)2, wobei Alkyl für lineare oder verzweigte Alkylgruppen
mit 1 bis 6 vorzugsweise 1 bis 3 und besonders bevorzugt 1 oder
2 Kohlenstoffatomen steht.
Die
Formeln 1 und 2 stellen jeweils nur einen Ausschnitt aus einer Oligoribonukleotidkette
dar.
Ganz
besonders bevorzugt sind Morpholin-Oligoribonukleotide bei denen
die Morpholinreste über Phosphorylgruppen
miteinander verbunden sind, wie in Formel 2 gezeigt ist, bei denen
X für O,
Y für O
und Z für
N(CH3)2 steht.
Weiterhin
können
die Ribosereste durch Amino-, wie NH2, Fluor,
Alkyl oder O-Alkylreste, wie OCH3 modifiziert
werden, wobei 2'-modifizierte
Oligoribonukleotide besonders bevorzugt sind. Beispielhafte Modifikationen
sind 2'-Fluoro-,
2'-Alkyl-, 2'-O-Alkyl-, 2'-O-Methoxyethyl-Modifikationen,
5'-Palmitat-Derivate
und 2'-O-Methylribonukleotide.
Die
Modifizierung der Nukleotide von dsRNA wirkt in der Zelle einer
Aktivierung der Proteinkinase PKR entgegen, die von doppelsträngiger RNA
abhängig
ist. Hierdurch wird eine unspezifische Inhibition der Translation
vermieden. Zu diesem Zweck eignet sich insbesondere die Substitution
mindestens einer 2 -Hydroxylgruppe der Nukleotide der dsRNA durch
eine 2 -Amino- oder eine 2 -Methylgruppe. Weiterhin kann mindestens ein
Nukleotid in mindestens einem Strang der dsRNA durch ein sogenanntes "locked nucleotide" ersetzt sein, das
einen chemisch modifizierten Zuckerring enthält. Eine bevorzugte Modifikation
des Zuckerrings ist eine 2-O, 4-C-Methylenbrücke. dsRNA, die mehrere "locked nucleotides" enthält, ist
bevorzugt.
Wenn
nicht anders angegeben, steht Alkyl hierin vorzugsweise für lineare,
verzweigte oder cyclische Alkylgruppen mit 1 bis 30, vorzugsweise
1 bis 20, besonders bevorzugt 1 bis 10 und ganz besonders bevorzugt 1
bis 6 Kohlenstoffatomen. Verzweigte und cyclische Reste weisen naturgemäß mindestens
3 Kohlenstoffatome auf, wobei cyclische Reste mit mindestens 5 und
insbesondere mindestens 6 Kohlenstoffatomen bevorzugt sind.
Ebenso
können
Oligoribonukleotide verwendet werden, die α-Nukleoside enthalten.
Geeignete
Basenmodifikationen werden z.B. in der
US 6,187 578 und der WO 99/53101 beschrieben, auf
die hiermit ausdrücklich
Bezug genommen wird. Als vorteilhaft hat sich eine Modifikation
eines oder mehrerer Pyrimidine in Position 5 mit I, Br, Cl, NH
3 und N
3 erwiesen.
Die
Synthese modifizierter und nicht modifizierter Oligoribonukleotide
sowie weitere geeignete Modifikationsmöglichkeiten sind in der Literatur
beschrieben. Zudem wird die Herstellung modifizierter und nichtmodifizierter
Oligoribonukleotide inzwischen auch von zahlreichen Firmen als Dienstleitung
angeboten, beispielsweise von den Firmen Dharmacon, 1376 Miners
Drive#101, Lafayette, CO 80026, USA, Xeragon Inc., Genset Oligos
und Ambion. Die Herstellung von Oligoribonukleotiden wird darüber hinaus
auch in der
US 5,986,084 beschrieben.
Zur
Erhöhung
der Stabilität
und/oder der Penetration können
die Oligoribonukleotide auch in verkapselter Form verwendet werden,
beispielsweise verkapselt in Liposomen. Außerdem können sie durch die Zugabe von
Cyclodextrinen stabilisiert werden.
Cyclodextrine
werden auch als Cycloamylosen und Cycloglucane bezeichnet. Es handelt
sich bei den Cyclodextrinen um zyklische Oligosaccharide bestehend
aus α-1,4
verknüpften
Glucosebausteinen. In der Regel sind sechs bis acht Glucosebausteine
(α-, β-, bzw. γ-Cyclodextrin)
miteinander verbunden. Cyclodextrine werden bei Einwirkung von Bacillus
macerans auf Stärke
erhalten. Sie besitzen einen hydrophoben Innenraum und eine hydrophile
Außenseite.
Erfindungsgemäß sind sowohl
die Cyclodextrine selbst, ins besondere α-Cyclodextrin, β-Cyclodextrin
und γ-Cyclodextrin,
als auch Derivate davon geeignet.
Erfindungsgemäß werden
das oder die Cyclodextrine in kosmetischen und dermatologischen
Zusammensetzungen vorzugsweise in einer Konzentration von 0.0005
bis 20.0 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 10 Gew.-% und besonders bevorzugt
in einer Konzentration von 0.1 bis 5.0 Gew.-% eingesetzt.
Es
ist erfindungsgemäß vorteilhaft
native, polar- und/oder unpolar- substituierte Cyclodextrine einzusetzen.
Hierzu gehören
vorzugsweise aber nicht ausschließlich Methyl-, insbesondere
random-Methyl-β-Cyclodextrin,
Ethyl- sowie Hydroxypropyl-Cyclodextrine, beispielsweise Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin
und Hydroxypropyl-γ-Cyclodextrin.
Die erfindungsgemäß besonders
bevorzugten Cyclodextrinspezies sind γ-Cyclodextrin und Hydroxypropyl-β-Cylcodextrin.
Liposomen
lassen sich auf an sich bekannte Weise unter Verwendung natürlicher
Phospholipide, wie z.B. Phosphatidylcholin aus Eiern, Sojabohnen
etc., oder synthetischer Phospholipide herstellen (vgl. G. Betageri
(Herausgeber), „Liposome
Drug Delivery Systems",
Lancaster Techonomic Publishing Company 1993; Gregoriadis (Herausgeber), „Liposome
Technology", CRC
Press). Bevorzugte Verfahren und Materialien zur Herstellung von
Liposomen werden in der WO 99/24018 beschrieben.
Doppelsträngige Oligoribonukleotide
können
zudem modifiziert werden, um einer Dissoziation in die Einzelstränge entgegenzuwirken,
beispielsweise durch eine oder mehrere kovalente, koordinative oder
ionische Bindungen. Oligoribonukleotide ohne derartige Modifikationen
sind jedoch bevorzugt.
Die
Nukleotide in den RNA Molekülen
können
weiterhin auch „non-standard" Nukleotide, wie
z.B. nicht natürlich
vorkommende Nukleotide oder Desoxyribonukleotide umfassen.
Erfindungsgemäß sind solche
Oligoribonukleotide bevorzugt, die die Expression des jeweiligen
Zielgens im Verglich zu unbehandelten Zellen um mindestens 40 %,
vorzugsweise um mindestens 60 %, besonders bevorzugt um mindestens
80 % und ganz be sonders bevorzugt um mindestens 85 % inhibieren.
Falls erforderlich, wird zur Messung der Inhibierung die Expression
des Zielgens in den Zellen zunächst
auf geeignete Weise induziert. Zur Bestimmung der Wirksamkeit der
erfindungsgemäßen Oligoribonukleotide
werden vorzugsweise tumorale Zellen der Linie HeLaS3 verwendet.
Die Oligoribonukleotide werden in die Zellen eingebracht und anschließend, ggf.
nach Induktion der Expression des Zielgens, die Expressionsrate
des Zielgen in diesen Zellen gemessen und mit derjenigen verglichen,
die in Zellen gefunden wird, die nicht mit dem jeweiligen Oligoribonukleotid
transfiziert wurden. Die genauen Bedingungen zur Messung der Inhibition
finden sich in Beispiel 1.
Die
erfindungsgemäßen Oligoribonukleotide
und deren Salze eignen sich besonders als wirksamer Bestandteil
von pharmazeutischen und kosmetischen Zusammensetzungen, insbesondere
solchen zur topischen Anwendung.
Es
hat sich überraschenderweise
herausgestellt, dass die Oligoribonukleotide nach dem Aufbringen der
Zusammensetzungen auf die Haut die Expression des Gens inhibieren,
das für
den Hochaffinen Cholintransporter CHT1 codiert. Somit wird die Wiederaufnahme
des für
die Synthese des Neurotransmitters Acetylcholin notwendigen Cholin
gehemmt. Dies führt über die
reduzierte Acetylcholinfreisetzung am Nervenende zu einer verminderten
Stimulation der Schweißdrüsenzellen,
was eine nebenwirkungsfreie Reduktion der Schweißbildung zur Folge hat, ohne
die Nachteile des Standes der Technik zu zeigen. Es wird angenommen, daß diese
Wirkung darauf zurückzuführen ist,
daß die
erfindungsgemäßen Oligoribonukleotide
von den Zellen aufgenommen werden und intrazellulär den Abbau
der mRNAs der genannten Gene durch RNAi induzieren, wobei Einzelheiten
des Mechanismus dieser Reaktionskaskade noch nicht bekannt sind.
Die
Erfindung umfasst demgemäß auch die
Verwendung eines solchen Oligoribonukleotids oder eines physiologisch
verträglichen
Salzes davon zur Verringerug der Schweißsekretion, zur Herstellung
einer kosmetischen oder therapeutischen Zusammensetzung zur topischen
Applikation sowie zur Herstellung eines kosmetischen Mittels zur
Verringerung der Schweißsekretion.
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
zusätzlich
ein oder mehrere Oligoribonukleotide enthalten, die die Expression
der Proteinkinase PKR inhibiert und so einer unspezifischen Inhibition
der Translation entgegenwirken.
Die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen
oder kosmetischen Zusammensetzungen enthalten vorzugsweise 0,00001
bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,0003 bis 3 Gew.-% und ganz
besonders bevorzugt 0,01 bis 1,0 des oder der erfindungsgemäßen Oligoribonukleotide,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung. Bei der Verwendung
von Oligorbinonukleotiden, die in Vektoren integriert sind, bezieht
sich die obige Mengenangabe auf die Masse der in den Vektor integrierten
Oligoribonukleotide, die Masse des Vektors selbst wird nicht berücksichtigt.
Erfindungsgemäß sind solche
Zusammensetzungen bevorzugt, die ausschließlich solche Oligoribonukleotide
enthalten, die die Expression eines oder mehrerer der oben genannten
Gene, d.h. des Hochaffinen Cholintransporters CHT1 und ggf. der
Proteinase PKR, inhibieren. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können ein
oder vorzugsweise mehrere Oligoribonukleotide enthalten. Hierbei
kann es sich um Gemische von Oligoribonukleotiden handeln, die verschiedene
Sequenzbereiche des Hochaffinen Cholintransporters CHT1 zum Ziel
haben. Bevorzugt sind Zusammensetzungen, die 1 bis 5 und insbesondere
1 bis 3 verschiedene Oligoribonukleotide enthalten. Mischungen von
Oligoribonukleotiden, die neben dem Hochaffinen Cholintransporters
CHT1 und ggf. der Proteinase PKR unspezifisch die Aktivität einer
Vielzahl von anderen Haut- bzw. Haarproteinen inhibieren oder induzieren
sind unerwünscht,
da praktisch keine Kontrolle von Nebenwirkungen möglich ist.
Unter Haut- bzw. Haarproteinen werden solche Proteine verstanden,
die in der Haut bzw. im Haarfollikel exprimiert werden.
Zur
Bestimmung der Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Oligoribonukleotide kann
beispielsweise das in der WO02/053773 beschriebene Verfahren verwendet
werden.
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
eignen sich zur kosmetischen und therapeutischen, d.h. insbesondere
dermatologischen Anwendung.
Unter
kosmetischer Hautpflege ist in erster Linie zu verstehen, daß die natürliche Funktion
der Haut als Barriere gegen Umwelteinflüsse (z. B. Schmutz, Chemikalien,
Mikroorganismen) und gegen den Verlust von körpereigenen Stoffen (z. B.
Wasser, natürliche
Fette, Elektrolyte) gestärkt
oder wiederhergestellt wird. Wird diese Funktion gestört, kann
es zu verstärkter
Resorption toxischer oder allergener Stoffe oder zum Befall von
Mikroorganismen und als Folge zu toxischen oder allergischen Hautreaktionen
kommen. Ziel der Hautpflege ist es ferner, den durch tägliches
Waschen verursachten Fett- und Wasserverlust der Haut auszugleichen. Dies
ist gerade dann wichtig, wenn das natürliche Regenerationsvermögen nicht
ausreicht. Außerdem
sollen Hautpflegeprodukte vor Umwelteinflüssen, insbesondere vor Sonne
und Wind, schützen.
Zur
kosmetischen Anwendung enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
daher vorzugsweise solche Komponenten, die für die genannten Zwecke geeignet
sind. Solche Substanzen sind dem Fachmann an sich bekannt. Beispielsweise
können
ein oder mehrere Oligoribonukleotide in übliche kosmetische und dermatologische
Zubereitungen eingearbeitet werden, welche in verschiedenen Formen
vorliegen können.
Zur
Anwendung werden die erfindungsgemäßen Zubereitungen vorzugsweise
direkt auf die Axelhaut oder die Haut der Fuß- und Handinnenflächen aufgebracht,
und zwar in der für
solche Mittel bekannten Weise.
Geeignet
sind z.B. Lösungen,
Aerosole, Gele, Salben, Suspensionen oder Emulsionen wie Cremes oder
Lotionen mit einem Gehalt an den erfindungsgemäßen Wirkstoffen.
Erfindungsgemäße kosmetische
und gegebenenfalls dermatologische Zubereitungen können in
verschiedenen Formen vorliegen. So können sie z.B. eine Lösung, eine
wasserfreie Zubereitung, eine Emulsion oder Mikroemulsion vom Typ
Wasser-in-Öl
(W/O) oder vom Typ Öl-in-Wasser
(O/W), eine multiple Emulsionen, beispielsweise vom Typ Wasser-in-Öl-in-Wasser
(W/O/W), ein Gel, einen festen Stift, eine Salbe oder auch ein Aerosol
darstellen. Es ist auch erfindungsgemäße vorteilhaft, ein oder mehrere
Oligoribonukleotide in verkapselter Form darzureichen, z.B. in Kollagenmatrices
und anderen üblichen
Verkapselungsmaterialien, z.B. als Celluloseverkapselungen, in Gelatine, Wachsmatrices
oder liposomal verkapselt. Insbesondere Wachsmatrices wie sie in
der DE-OS 43 08 282 beschrieben werden, haben sich als günstig herausgestellt.
Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
liegen die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
zur kosmetischen Anwendung als Emulsion vor, z.B. in Form einer
Creme, einer Lotion, einer kosmetischen Milch. Diese enthalten neben
den genannten Oligoribonukleotiden weitere Komponenten wie z.B.
Fette, Öle,
Wachse und/oder andere Fettkörper,
sowie Wasser und einen oder mehrere Emulgatoren, wie sie üblicherweise
für einen
solchen Typ der Formulierung verwendet werden.
Emulsionen
enthalten in der Regel eine Lipid- oder Ölphase eine wäßrige Phase
und vorzugsweise auch einen oder mehrere Emulgatoren. Besonders
bevorzugt sind Zusammensetzungen, die darüber hinaus auch ein oder mehrere
Hydrocolloide enthalten.
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
enthalten vorzugsweise 0,001 bis 35 Gew.-%, besonders bevorzugt
2 bis 15 Gew.-% Emulgator, 0,001 bis 45 Gew.-%, besonders bevorzugt
10 bis 25 Gew.-% Lipid und 10 bis 95 Gew.-%, besonders bevorzugt
60 bis 90 Gew.-% Wasser.
Die
Lipidphase der erfindungsgemäßen kosmetischen
oder dermatologischen Emulsionen kann vorteilhaft gewählt werden
aus folgender Substanzgruppe: (1) Mineralöle, Mineralwachse; (2) Öle, wie
Triglyceride der Caprin- oder der Caprylsäure, ferner natürliche Öle wie z.B.
Rizinusöl;
(3) Fette, Wachse und andere natürliche
und synthetische Fettkörper,
vorzugsweise Ester von Fettsäuren
mit Alkoholen niedriger C-Zahl, z.B. mit Isopropanol, Propylenglykol
oder Glycerin, oder Ester von Fettalkoholen mit Alkansäuren niedriger C-Zahl
oder mit Fettsäuren;
(4) Alkylbenzoate; (5) Silikonöle
wie Dimethylpolysiloxane, Diethylpolysiloxane, Diphenylpoly-siloxane
sowie Mischformen daraus.
Wenn
nicht anders angegeben werden hierin unter niedriger C-Zahl vorzugsweise
1 bis 5, besonders bevorzugt 1 bis 3 und ganz besonders bevorzugt
3 Kohlenstoffatome verstanden.
Die Ölphase der
Emulsionen der vorliegenden Erfindung wird vorteilhaft gewählt aus
der Gruppe der Ester aus gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen und gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen, aus der Gruppe der Ester aus aromatischen Carbonsäuren und
gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen.
Ferner
kann die Ölphase
vorteilhaft gewählt
werden aus der Gruppe der verzweigten und unverzweigten Kohlenwasserstoffe
und -wachse, der Silkonöle,
der Dialkylether, der Gruppe der gesättigten oder ungesättigten,
verzweigten oder unverzweigten Alkohole, sowie der Fettsäuretriglyceride,
namentlich der Triglycerinester gesättigter und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12–18
C-Atomen.
Vorteilhaft
kann die Ölphase
ferner einen Gehalt an cyclischen oder linearen Silikonölen aufweisen oder
vollständig
aus solchen Ölen
bestehen, wobei allerdings bevorzugt wird, außer dem Silikonöl oder den Silikonölen einen
zusätzlichen
Gehalt an anderen Ölphasenkomponenten
zu verwenden.
Die
wäßrige Phase
der erfindungsgemäßen Zubereitungen
enthält
gegebenenfalls vorteilhaft Alkohole, Diole oder Polyole niedriger
C-Zahl, sowie deren Ether, vorzugsweise Ethanol, Isopropanol, Propylenglykol, Glycerin,
Ethylenglykol, Ethylenglykolmonoethyl- oder -monobutylether, Propylenglykolmonomethyl,
-monoethyl- oder -monobutylether, Diethylenglykolmonomethyl- oder
-monoethylether und analoge Produkte, ferner Alkohole niedriger
C-Zahl, z.B. Ethanol, Isopropanol, 1,2-Propandiol, Glycerin sowie
insbesondere ein oder mehrere Verdickungsmittel, welches oder welche
vorteilhaft gewählt
werden können
aus der Gruppe Siliciumdioxid, Aluminiumsilikate.
Erfindungsgemäße als Emulsionen
vorliegenden Zubereitungen enthalten vorzugsweise einen oder mehrere
Emulgatoren. Diese Emulgatoren können
vorteilhaft gewählt
werden aus der Gruppe der nichtionischen, anionischen, kationischen
oder amphoteren Emulgatoren.
Erfindungsgemäße als Emulsionen
vorliegenden Zubereitungen enthalten darüber hinaus vorzugsweise auch
ein oder mehrere Hydrocolloide. Diese Hydrocolloide können vorteilhaft
gewählt
werden aus der Gruppe der Gummen, Polysaccharide, Cellulosederivate,
Schichtsilikate, Polyacrylate und/oder anderen Polymeren.
Erfindungsgemäße als Hydrogele
vorliegenden Zubereitungen enthalten ein oder mehrere Hydrocolloide.
Diese Hydrocolloide können
vorteilhaft aus der vorgenannten Gruppe gewählt werden.
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
werden die erfindungsgemäß verwendeten
Oligoribonukleotide in wäßrige Systeme
bzw. Tensidzubereitungen zur Reinigung der Haut und der Haare eingefügt.
Die
erfindungsgemäßen kosmetischen
Zubereitungen enthalten neben den genannten Komponenten vorzugsweise
auch Hilfsstoffe, wie sie üblicherweise
in solchen Zubereitungen verwendet werden, z.B. Konservierungsmittel,
Bakterizide, desodorierend wirkende Substanzen, Antitranspirantien,
Insektenrepellentien, Vitamine, Mittel zum Verhindern des Schäumens, Farbstoffe,
Pigmente mit färbender
Wirkung, Verdickungsmittel, weichmachende Substanzen, anfeuchtende
und/oder feuchthaltende Substanzen (Moisturizer), oder andere übliche Bestandteile
einer kosmetischen Formulierung wie Polyole, Polymere, Schaumstabilisatoren, Elektrolyte,
organische Lösungsmittel
oder Silikonderivate, Antioxidantien und insbesondere UV-Absorber.
Weiterhin
können
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
Antioxidantien zum Schutz der kosmetischen Zubereitung selbst bzw.
zum Schutz der Bestandteile der kosmetischen Zubereitungen vor schädlichen
Oxidationsprozessen enthalten.
Erfindungsgemäße Zubereitungen
können
auch anionische, nichtionische und/oder amphotere Tenside enthalten.
Tenside sind amphiphile Stoffe, die organische, unpolare Substanzen
in Wasser lösen
können.
Es
ist von Vorteil, wenn die erfindungsgemäßen Zubereitungen neben der
Wirkstoffkombination zusätzlich
Adstringetntien bzw. Antitranspirantien, Silikonöle und/oder Puderstoffen enthalten.
Antitranspirantien
kommen z. B. Aluminiumchlorhydate in Frage. Hierbei handelt es sich
um farblose, hygroskopische Kristalle, die an der Luft leicht zerfliessen
und beim Eindampfen wäßriger Aluminiumchloridlösungen anfallen.
Aluminiumchlorhydrat wird zur Herstellung von schweißhemmenden
und desodorierenden Zubereitungen eingesetzt und wirkt wahrscheinlich über den
partiellen Verschluß der
Schweißdrüsen durch
Eiweißund/oder
Polysaccharidfällung.
Neben den Chlorhydraten können
auch Aluminiumhydroxylactate sowie saure Aluminium/Zirkoniumsalze
eingesetzt werden.
Aluminium-Salze (der empirischen Summenformel
[Al2(OH)mCln], wobei m + n = 6):
Aluminium-Salze
wie Aluminiumchlorid AlCl3, Aluminiumsulfat
Al2(SO4)3
Aluminiumchlorhydrat [Al2(OH)5Cl] × H2O
Standard Al-Komplexe: Locron L (Clariant),
Chlorhydrol (Reheis), ACH-303 (Summit),
Aloxicoll L (Giulini).
Aktivierte
Al-Komplexe: Reach 501 (Reheis), AACH-324 (Summit)
Aluminiumsesquichlorhydrat
[Al2(OH)4,5Cl1,5] × H2O
Standard Al-Komplexe: Aluminum Sesquichlorohydrate
(Reheis), ACH-308 (Summit),
Aloxicoll 31 L (Giulini)
Aktivierte
Al-Komplexe: Reach 301 (Reheis)
Aluminiumdichlorhydrat [Al2(OH)4Cl2] × H2O
Aluminium-Zirkonium-Salze:
Aluminium/Zirkonium
Trichlorhydrex Glycin [Al4Zr(OH)13Cl3] × H2O × Gly
Standard
Al/Zr-Komplexe: Rezal 33GP (Reheis), AZG-7164 (Summit), Zirkonal
P3G (Giulini)
Aktivierte Al/Zr-Komplexe: Reach AZZ 902 (Reheis),
AAZG-7160 (Summit), Zirkonal AP3G (Giulini)
Aluminium/Zirkonium
Tetrachlorhydrex Glycin [Al4Zr(OH)12Cl4] × H2O × Gly
Standard
Al/Zr-Komplexe: Rezal 36G (Reheis), AZG-368 (Summit), Zirkonal L435G
(Giulini)
Aktivierte Al/Zr-Komplexe: Reach AZP 855 (Reheis),
AAZG-6313-15 (Summit), Zirkonal AP4G (Giulini)
Aluminium/Zirkonium
Pentachlorhydrex Glycin [Al8Zr(OH)23Cl5] × H2O × Gly
Standard
Al/Zr-Komplexe: Rezal 67 (Reheis), Zirkonal L540 (Giulini)
Aktivierte
Al/Zr-Komplexe: Reach AZN 885 (Reheis)
Aluminium/Zirkonium
Octachlorhydrex Glycin [Al8Zr(OH)20Cl8] × H2O × Gly
Ebenso
von Vorteil können
aber auch Glycin-freie Aluminium/Zirkonium-Salze sein. Dabei soll
die Verwendung der Antitranspirant-Wirker aus den Rohstoffklassen
Aluminium- und Aluminium/Zirkonium-Salzen nicht auf die handelsüblichen
zumeist wäßrigen Lösungen,
wie z.B. Locron L (Clariant), beschränkt sein, sondern es kann auch
von Vorteil sein, die ebenfalls handelsüblichen wasserfreien Pulver
derselbigen Rohstoffe durch Einbringung in die beanspruchten Formulierungen
zum Einsatz zu bringen, wie z.B. Locron P (Clariant).
Vorteilhaft
könnte
auch die Verwendung von sog. AT-Salz Suspensionen sein, bei denen
pulverförmig vorliegende
Aluminium- und Aluminium/Zirkonium-Salze in diversen Ölen dispergiert
angeboten werden.
Desweiteren
kann es aber auch von Vorteil sein, spezielle Aluminium- und Aluminium/Zirkonium-Salze zum
Einsatz zu bringen, die zur Löslichkeitsverbesserung
als Glykol-Komplexe angeboten werden.
Weitere
vorteilhafte Antitranspirant-Wirker basieren anstelle von Aluminium
bzw. Zirkonium auf anderen Metallen, wie z.B. Beryllium, Titan,
Hafnium.
Dabei
soll die Liste der verwendbaren Antitranspirant-Wirker aber nicht
auf metallhaltige Rohstoffe begrenzt sein, sondern von Vorteil sind
auch Verbindungen, die Nichtmetalle wie Bor enthalten sowie solche,
die dem Bereich der organischen Chemie zuzurechnen sind, wie z.B.
Anticholinergika.
Vorteilhaft
sind in diesem Sinne auch Polymere, die sowohl metallhaltig als
auch metallfrei sein können.
Es
ist bei all diesem im Einzelfalle möglich, daß die vorgenannten Konzentrationsangaben
leicht über- oder
unterschritten werden und dennoch erfindungsgemäße Zubereitun gen erhalten werden.
Dies kommt angesichts der breit streuenden Vielfalt an geeigneten
Komponenten derartiger Zubereitungen für den Fachmann nicht unerwartet,
so daß er
weiß,
daß bei
solchen Über-
oder Unterschreitungen der Boden der vorliegenden Erfindung nicht
verlassen wird.
Die
nachfolgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung verdeutlichen,
ohne sie einzuschränken. Die
Zahlenwerte in den Beispielen bedeuten Gewichtsprozente, bezogen
auf das Gesamtgewicht der jeweiligen Zubereitungen.