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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung bezieht sich allgemein auf das Gebiet modifizierter Nukleinsäuren und
insbesondere auf Nukleinsäuren,
die als antibiotische Mittel verwendet werden.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Es
wurde ehemals angenommen, dass pathogene Bakterien, die für Infektionskrankheiten
verantwortlich sind, durch die Verwendung einer Batterie von Antibiotika,
wie zum Beispiel Penicillin, Streptomycin, Tetracyclin und andere,
kontrollierbar wären.
Seitdem die weit verbreitete Verwendung von Antibiotika in den 1950ern
begann, haben sich jedoch mehr und mehr Bakterien weiterentwickelt,
um gegenüber
einem oder mehreren Antibiotika resistent zu werden. Stämme, die
gegen mehrere Medikamente resistent sind, sind zunehmend häufig, insbesondere
in Krankenhäusern.
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Gegenwärtig zeigen
nosokomiale Staphylococcen-Infektionen Resistenz gegenüber mehreren
Medikamenten. Siehe zum Beispiel Archer et al., 1994, Antimicrob.
Agents Chemother. 38: 2231–2237.
Zu diesem Zeitpunkt ist das übrig
bleibende Antibiotikum, das die Fähigkeit zeigt die meisten Stämme von
Staphylococcen abzutöten,
Vancomycin. Es wurden jedoch bereits Vancomycin resistente Stämme von
sowohl Staphylococcus als auch Enterococcus von Zabransky et al.,
1995, J. Clin. Microbiol. 33(4): 791–793 isoliert und berichtet.
Ferner wurde die Übertragung
der Resistenz von Enterococcen auf Staphylococcen zuvor von Woodford
et al., 1995, J. Antimicrob. Chemother. 35: 179–184 dokumentiert. Streptococcus
pneumoniae ist ein Hauptgrund für
Morbidität und
Mortalität
in den Vereinigten Staaten (M. M. W. R., Feb. 16, 1996, Vol. 45,
No. RR-1). Jedes Jahr verursachen diese Bakterien 3000 Fälle von
Meningitis, 50.000 Fälle
von Bakterämie, 500.000
Fälle von
Lungenentzündungen
und 7.000.000 Fälle
von Mittelohrentzündungen.
Die Sterblichkeitsraten sind trotz Antibiotikatherapie für Bakterämie größer als
40% und für
Meningitis größer als
55%. In der Vergangenheit waren Streptococcus pneumoniae gleichmäßig gegenüber Antibiotika
empfindlich; es sind jedoch Antibiotika resistente Stämme aufgetreten
und werden in einigen Gemeinden weit verbreitet.
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Zusätzlich gibt
es Umstände,
wo die Resistenz gegen Antibiotika kein Problem ist und dennoch
ein bestimmtes Bakterium gegenüber
einer Behandlung, die konventionelle Antibiotika verwendet, unempfänglich bleibt.
Das ist der Fall mit Escherichia coli 0157:H7, einem Verursacher
von Lebensmittelvergiftung und Todesfällen aufgrund ungegartem Fleisch.
Das Landwirtschaftsministerium schätzt, dass aufgrund dieser Bakterien jeden
Tag 10 Personen sterben und weitere 14.000 krank werden. Unglücklicherweise
sind konventionelle Antibiotika gegen diesen Organismus vollständig unwirksam.
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Die
Geschichte der Antibiotikabehandlung von pathogenen Bakterien ist
zyklisch. Bakterien sind bemerkenswert anpassungsfähige Organismen
und für
jedes neue Antibiotikum, das entwickelt worden ist, treten durch
die weit verbreitete Verwendung des Antibiotikums resistente Bakterienstämme auf.
Daher besteht konstanter Bedarf neue Antibiotika herzustellen, um
die nächste
Generation von Antibiotika resistenten Bakterien zu bekämpfen. Herkömmliche
Verfahren zur Entwicklung neuer Antibiotika haben sich verlangsamt
und in den letzen zwei Jahren wurde nur ein neues Antibiotikum von
der FDA zugelassen. Ferner „gibt
es keine neuen antimikrobiellen Klassen mit Aktivität gegen
resistente Gram positive Bakterien am Horizont" gemäß Kristinsson
(Microb. Drug Resistance 1(2): 121 (1995)).
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Die
Antisense-Therapie verwendet Nukleinsäuren, um spezifisch die ungewollte
Expression von Genen in Zellen zu hemmen. Antisense Nukleinsäuren können verwendet
werden, um an eine RNA, typischerweise eine messenger RNA, zu hybridisieren
und deren Funktion zu hemmen, indem sie RNAse H aktivieren oder
physikalisch die Bindung von Ribosomen oder Proteinen blockieren,
und somit die Translation der mRNA verhindern. Antisense Nukleinsäure schließen RNAs
mit katalytischer Aktivität
(Ribozyme) ein, die selektiv an Komplementärsequenzen einer Ziel-RNA binden
können
und das Ziel physikalisch zerstören,
indem sie eine Spaltreaktion vermitteln.
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Antisense
Nukleinsäuren,
die an die DNA an der richtigen Stelle binden, können ebenfalls verhindern, dass
die DNA in RNA transkribiert wird. Es wird angenommen, dass diese
Antisense Nukleinsäuren
an Doppelstrang-DNA binden (und Dreifach-Strang DNA bilden) und
dadurch die Genexpression hemmen.
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Nukleinsäuren haben
ebenfalls als Aptamere Verwendung gefunden, in denen der Wirkmechanismus das
Ergebnis der Interaktion mit anderen Molekülen als DNAs oder RNAs, zum
Beispiel Proteinen, ist.
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Es
wurde ebenfalls gezeigt, dass Nukleinsäuren als Antwort auf die Gegenwart
eines CG Motivs das Immunsystem stimulieren (Yamamoto et al., 1994,
Antisense Res. Devel. 4: 119–122;
Krieg et al., 1995, Nature 374: 546–549). Der Mechanismus dieser
Stimulation ist nicht klar, aber scheint keinen Antisense-Mechanismus
einzuschließen.
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Es
wurde gezeigt, dass das Schicksal von internalisierten Nukleinsäuren für den Erfolg
einer Therapie mit Nukleinsäure
kritisch ist (Bennett, 1993, Antisense Res. Devel. 3: 235–241). Der
schnelle intrazelluläre
Abbau von Nukleinsäuren
kann ein Hindernis für
ihre Verwendung sein. Eines der Hauptprobleme bei der Verwendung
von natürlich
auftretenden Phosphodiester Nukleinsäuren ist ihr schneller Abbau
durch Nukleasen in Säugetierzellen
oder in Serum enthaltendem Kulturmedium (Cohen, 1989, Oligodeoxynucleotides;
Antisense Inhibitors of Gene Expression, Boca Raton, FL, CRC Press).
Es gibt reichlich Belege, dass die Modifikation des Rückgrats
von Nukleinsäuren
unterschiedliche Grade an Nukleaseresistenz verleiht. Hoke et al.,
1991, Nucl. Acids Res. 19: 5743, verglichen Nukleinsäuren mit
Phosphodiester-Rückgrat
mit vollständig
mit Phosphorthioat-Rückgrat
modifizierten Nukleinsäuren
und mit Nukleinsäuren
mit chimärem
Phosphodiester und Phosphorthioat Rückgrat. Hoke et al. zeigten,
dass die Phosphorthioat-Nukleinsäuren
bis zu 45 Mal langsamer abgebaut wurden als die Nukleinsäuren mit
Phosphodiester oder chimärem
Rückgrat.
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Es
gibt Berichte, dass chimäre
Nukleinsäuren,
deren Enden mit nukleaseresistenten Rückgratbindungen gesichert sind,
gegenüber
dem Abbau resistent sind (Cohen, 1989, Oligodeoxynucleotides: Antisense
Inhibitors of Gene Expression, Boca Raton, FL, CRC Press). Hoke
et al. lehren jedoch, dass capped Nukleinsäuren schnell durch intrazelluläre Endonukleasen
abgebaut werden und daher das capping von Nukleinsäuren mit
nukleaseresistenten Modifikationen nicht ausreichend sein mag, um
in Zellen die pharmakologischen Aktivitäten von Nukleinsäuren aufrecht
zu erhalten. Schließlich
kommen Hoke et al. zu dem Schluss, dass, obwohl das capping von
Nukleinsäuren
in der Zellkultur Schutz vor Exonukleasen verleihen kann, die Wirkung intrazellulärer Endonukleasen
ausreichend ist, um diese capped Nukleinsäuren abzubauen, wenn sie in
eine Zelle gelangen.
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Eine
weitere Beschränkung
der therapeutischen Verwendungen von Nukleinsäuren war ihre schlechte Bioverfügbarkeit.
Die orale Bioverfügbarkeit
kann durch sauren Abbau im Darm, enzymatische Spaltung im Darm,
schlechte Absorption im Darm und die Wirkungen der ersten Passage
durch die Leber beeinflusst werden (Hughes et al., 1995, Pharmaceutical
Research 12: 817). Crooke berichtete sehr begrenzte (< 5%) Bioverfügbarkeit
von Nukleinsäuren
in Nagetieren (S. Crooke, 1997, in Antisense Nucleic Acid and Antisense RNA:
Novel Pharmacological and Therapeutic Agents, B. Weiss ed., CRC
Press Boca Raton, FL., S. 17). Der normale pH der gastrischen Salzsäure (HCl)
im Magen beträgt
zwischen 1 und 2 (A. Goth, 1974, Medical Pharmacology: Principles
and Concepts, The C. V. Mosby Company, Saint Louis, MO). Nukleinsäuren sind
gegenüber
Säure-Depurination
und der Spaltung des DNA oder RNA Rückgrats empfindlich. Das Aussetzen
von Nukleinsäuren
gegenüber
einem pH von 1–2
für eine
so kurze Zeit wie 10 Minuten bei Raumtemperatur verursacht Depurination.
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Die
einzige gegenwärtige
Bemühung
Nukleinsäuren
als Antibiotika zu verwenden, hat ihre Verwendung als Antisense
Moleküle,
die darauf gerichtet sind an spezifische bakterielle Gene zu hybridisieren
und deren Expression und dadurch das Bakterienwachstum zu hemmen,
eingeschlossen. Siehe Lupski et al., Pat. No. 5,294,533 ('533 patent) und PCT
Veröffentlichung
Nr. WO 96/29399. Obwohl dieses Verfahren wirksam sein kann, ist
es im Umfang seiner Verwendung und der Stärke der Wirkung beschränkt und
die Verwendung eines Antisense Moleküls ist auf einen bestimmten
Zielorganismus oder nahe verwandte Organismen begrenzt.
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Es
besteht ein Bedarf für
eine neue Klasse von Breitspektrum-Antibiotika, die gegen einen weiten
Bereich von Bakterien, einschließlich Bakterien, die gegenüber vielen
konventionellen Antibiotika resistent sind, wirksam ist. Zusätzlich besteht
der Bedarf für
ein solches Breitspektrum-Antibiotikum,
das für
den damit behandelten Wirt nicht toxisch ist.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung liefert protonierte/azidifizierte Nukleinsäuren, die
in vitro und in vivo sowohl gegen Medikamenten resistente als auch
Medikamenten empfindliche Bakterien wirksame Antibiotika sind. Diese
modifizierten Nukleinsäuren
sind als bakterizide oder bakteriostatische Mittel unabhängig von
der spezifischen Sequenz oder Länge
des Nukleinsäuremoleküls wirksam.
Die Nukleinsäuren
der Erfindung sind protoniert/azidifiziert und können nukleaseresistente Rückgrate,
säureresistente
Rückgrate
und, in ihrer bevorzugten Ausführungsform,
sowohl säureresistente
als auch nukleaseresistente Rückgrate
besitzen. Die Nukleinsäuren
der Erfindung sind protoniert/azidifiziert, um, wenn sie in Wasser
aufgelöst
sind, einen pH von 4 bis ungefähr
1, bevorzugter einen pH weniger als 2 bis ungefähr 1 zu ergeben.
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In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung die therapeutische Verwendung von protonierten/azidifizierten
Nukleinsäuren
als antibakterielle Mittel bereit. Insbesondere sind die protonierten/azidifizierten
Nukleinsäuren
der Erfindung gegen alle Bakterienarten wirksame antibakterielle
Mittel und können
sowohl pharmazeutisch als auch kosmetisch angewandt werden, um bakterielle
Infektionen in Menschen oder anderen Tieren zu behandeln oder zu
verhindern. Die bevorzugte Behandlungsmethode umfasst die Verabreichung
von protonierten/azidifizierten Nukleinsäuren an das Tier in einer Menge,
die ausreichend ist, um Bakterienwachstum zu hemmen oder zu verhindern,
um die Symptome des bakteriellen Wachstums zu lindern oder in einer
Menge, die wirksam ist, um eine bakterielle Infektion zu behandeln.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung die therapeutische Verwendung von Nukleinsäuren zur
Behandlung oder zum Verhindern von Krankheiten, die virale Infektionen,
entzündliche
Krankheiten, Krebs, Pilzinfektionen etc. einschliessen, bereit,
wobei besagte Nukleinsäuren
zusätzlich
protoniert sind, um gleichzeitig eine bakterielle Infektion zu behandeln
oder zu verhindern.
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Die
Erfindung stellt ferner die Verwendung der beschriebenen antibakteriellen
Nukleinsäure
in Zusammenhang mit einem annehmbaren pharmazeutischen Trägerstoff
bereit, um medizinische Zusammensetzungen für die Behandlung von bakteriellen
Infektionen in Tieren und bevorzugter Säugetieren einschließlich Menschen
herzustellen.
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Die
Erfindung stellt ferner die Verwendung der beschriebenen antibakteriellen
Nukleinsäure
in einer topischen Hautcreme mit einem annehmbaren kosmetischen
Trägerstoff
bereit. Solche topischen Hautcremes können Zusatzstoffe, wie zum
Beispiel Weichmacher, Feuchtigkeitsstoffe, Duftstoffe und ähnliche
enthalten.
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Die
Erfindung liefert ferner Desinfektionslösungen, die die beschriebene
antibakterielle Nukleinsäure beinhalten.
Das Desinfektionsmittel kann aufgrund seiner Nicht-Toxizität für die Verwendung
auf der Haut geeignet sein oder kann für die Desinfektion einer Oberfläche, wie
zum Beispiel der eines Krankenhausinstruments, verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung liefert ebenfalls mehrere Verfahren, um Nukleinsäuren zu
protonieren/azidifizieren, um dieser bakteriostatische oder bakterizide
Wirkungen für
pathogene Bakterien zu verleihen. Die resultierenden protonierten/azidifizierten
Nukleinsäuren
können
verwendet werden, um Tiere, einschließlich Menschen, die eine Krankheit
haben, die durch ein bakterielles Pathogen verursacht wird, zu behandeln.
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Es
ist ein Ziel der Erfindung, protonierte/azidifizierte Nukleinsäuren zu
verwenden, um das Wachstum jedweder Bakterien, einschließlich klinisch
relevanter pathogener Bakterien, zu hemmen.
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Es
ist ein Vorteil der Erfindung, dass der Wirkmechanismus der protonierten/azidifizierten
Nukleinsäuren
relativ unspezifisch zu sein scheint, was diesen erlaubt, gegen
jedes Bakterium, einschließlich
klinisch relevanter pathogener Bakterien, wirksam zu sein.
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Es
ist ein anderer Vorteil der Erfindung, dass die protonierten/azidifizierten
Nukleinsäuren
für ein
Subjekt, das mit den modifizierten Nukleinsäuren behandelt wird, nicht
toxisch sind.
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Es
ist ein weiterer Vorteil, dass die antibakterielle Wirksamkeit der
protonierten/azidifizierten Nukleinsäuren weder längen- noch
sequenzabhängig
ist.
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Es
ist ein Merkmal der Erfindung, dass die protonierten/azidifizierten
Nukleinsäuren
bei der Behandlung einer Vielzahl von Krankheiten, die durch bakterielle
Pathogene verursacht werden, wirksam sind.
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Diese
und andere Ziele, Vorteile und Merkmale der Erfindung werden dem
Durchschnittsfachmann beim Lesen der Details der Nukleinsäuren und
deren Verwendungen, wie sie ausführlicher
unten beschrieben werden, ersichtlich.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Es
ist selbstverständlich,
dass diese Erfindung nicht auf die besondere Methodik, Protokolle,
Zelllinien, Tierarten oder -gattungen, Konstrukte und Reagenzien,
die beschrieben werden, begrenzt ist, da diese natürlich variieren
können.
Es ist ebenfalls selbstverständlich,
dass die hierin verwendete Terminologie nur zum Zwecke der Beschreibung
von besonderen Ausführungsformen
dient und es nicht beabsichtigt ist, den Umfang der vorliegenden
Erfindung, die nur durch die angehängten Ansprüche beschränkt wird, zu beschränken.
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Es
muss angemerkt werden, dass, wie hierin und in den angehängten Ansprüchen verwendet,
die Singularform „ein", „und", und „der, die,
das" Pluralentsprechungen
einschließen,
außer
der Kontext verlangt ganz klar etwas anderes. Somit kann die Bezugnahme
auf „Bakterien" zum Beispiel eine
Vielzahl von Bakterienarten einschließen und „ein Oligonukleotid" kann eine Vielzahl
von Oligonukleotiden und Äquivalenten
davon, die dem Durchschnittsfachmann bekannt sind, einschließen und
so weiter.
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Solange
nicht anders definiert, haben alle technischen und wissenschaftlichen
Ausdrücke,
die hierin verwendet werden, dieselbe Bedeutung wie sie gewöhnlich von
einem Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet, zu dem diese Erfindung
gehört,
verstanden werden. Obwohl jedwede Verfahren, Vorrichtungen und Materialien,
die ähnlich
oder gleich zu denen, die hierin beschrieben sind, in der Praxis
oder beim Testen der Erfindung verwendet werden können, werden
nun die bevorzugten Verfahren, Vorrichtungen und Materialien beschrieben.
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DEFINITIONEN
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Der
Ausdruck „Nukleinsäure" und „Nukleinsäuremolekül" wie hierin austauschbar
verwendet, bezieht sich auf ein Molekül, das aus Nukleotiden, d.h.
Ribonukleotiden, Desoxyribonukleotiden oder beiden, besteht. Der
Ausdruck schließt
Monomere und Polymere von Ribononukleotiden und Desoxyribonukleotiden
ein, wobei die Ribonukleotide und/oder Deoxyribonukleotide miteinander,
im Fall der Polymere über
5'-3' Bindungen, verbunden sind. Die Bindungen
können
jedoch jede der Bindungen, die auf dem Gebiet der Nukleinsäuresynthese bekannt
sind, einschließen,
einschließlich
zum Beispiel Nukleinsäuren,
die 5'-2' Bindungen umfassen.
Die Nukleotide, die in dem Nukleinsäuremolekül verwendet werden, können natürlich auftretend
sein oder können synthetisch
hergestellte Analoge sein, die in der Lage sind, Basenpaarbindungen
zu natürlich
auftretenden Basenpaaren zu bilden. Beispiele von nicht natürlich auftretenden
Basen, die in der Lage sind, Basenpaarbindungen zu bilden, schließen ein,
aber sind nicht begrenzt auf Aza- und Deazapyrimidin Analoge, Aza-
und Deazapurin Analoge und andere heterozyklische Basenanaloge,
wobei ein oder mehrere der Kohlenstoff- und Stickstoffatome der
Purin- und Pyrimidinringe durch Heteroatome, zum Beispiel Sauerstoff,
Schwefel, Selen, Phosphor und ähnliche,
ersetzt worden sind.
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Die
Nukleinsäuren
der Erfindung sind Oligonukleotide, die von ungefähr 2 bis
ungefähr
100 Nukleotide, bevorzugter von 2 bis 80 Nukleotide und noch bevorzugter
von ungefähr
4 bis ungefähr
35 Nukleotide umfassen.
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Der
Ausdruck „Monomer" wie hierin verwendet,
bezieht sich auf ein Nukleinsäuremolekül und Derivate davon,
die aus einem einzelnen Nukleotid bestehen.
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Die
Ausdrücke „modifiziertes
Oligonukleotid", „modifiziertes
Monomer" und „modifiziertes
Nukleinsäuremolekül" wie hierin verwendet,
beziehen sich auf Nukleinsäuren
mit einer oder mehreren chemischen Modifikationen der natürlichen
Molekularstruktur von einer oder jeder der Nukleinsäurebasen,
Zuckerreste und Internukleosidphosphatbindungen auf molekularem
Level, sowie Moleküle,
die hinzugefügte
Substituenten, wie zum Beispiel Diamine, Cholesteryl oder andere
lipophile Gruppen, besitzen oder eine Kombination von Modifikationen
an diesen Stellen. Die Internukleosidphosphatbindungen können Phosphodiester,
Phosphotriester, Phosphoramidat, Siloxan, Carbonat, Carboxymethylester,
Acetamidat, Carbamat, Thioether, verbrücktes Phosphoramidat, verbrücktes Methylenphosphonat,
Phosphorthioat, Methylphosphonat, Phosphordithioat, verbrücktes Phosphorthioat
und/oder Sulfon Internukleotidbindungen, oder 3'-3',
2'-5', oder 5'-5'-Bindungen sein und Kombinationen von ähnlichen
solchen Bindungen (um modifizierte Oligonukleotide mit gemischtem Rückgrat herzustellen).
Die Modifikationen können
intern (einzeln oder wiederholt) oder an dem Ende/den Enden des
Oligonukleotidmoleküls
sein und können
Zusätze
zu dem Molekül
der Internukleosidphosphatbindungen einschließen, wie zum Beispiel Cholesteryl,
Diaminverbindungen mit einer variierenden Anzahl von Kohlenstoffresten
zwischen den Aminogruppen und endständige Ribose, Deoxyribose und
Phosphatmodifikationen, die die entgegen gesetzte Kette oder assoziierte
Enzyme oder andere Proteine abspalten oder quer vernetzen. Elektrophile
Gruppen, wie zum Beispiel Ribose-Dialdehyd,
kann kovalent an eine Epsilon Aminogruppe des Lysyl-Restes von so
einem Protein binden. Eine nukleophile Gruppe, wie zum Beispiel
N-Ethylmaleimid, das mit einem Oligomer verzahnt ist, kann kovalent
an das 5'-Ende einer
mRNA oder an eine andere elektrophile Stelle angeheftet werden.
Der Ausdruck modifizierte Oligonukleotide schließt ebenfalls Oligonukleotide
ein, die Modifikationen der Zuckerreste, wie zum Beispiel 2'-substituierte Ribonukleotide
oder Deoxyribonukleotidmonomere, umfassen, von denen jedes über 5' 3'-Bindungen verbunden
sein kann. Modifizierte Oligonukleotide können ebenfalls aus PNA- oder
Morpholin-modifizierten
Rückgraten
bestehen, wobei die Zielspezifität
der Sequenz beibehalten wird.
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Der
Ausdruck „Nukleinsäurerückgrat" wie hierin verwendet
bezieht sich auf die Struktur des chemischen Restes, der Nukleotide
in einem Molekül
verbindet. Dies kann Strukturen, die aus jedem und allen Mitteln
zur chemischen Verbindung von Nukleotiden gebildet werden, einschließen. Ein
modifiziertes Rückgrat, wie
hierin verwendet, schließt
Modifikationen der chemischen Bindung zwischen den Nukleotiden sowie
andere Modifikationen, die verwendet werden können, um die Stabilität und Affinität zu erhöhen, wie
zum Beispiel Modifikationen der Zuckerstruktur, ein. Zum Beispiel
kann ein α-Anomer
von Desoxyribose, in dem die Base mit Bezug auf das natürliche β-Anomer invertiert
ist, verwendet werden. In einer bevorzugten Ausführungsform kann die 2'-OH Gruppe der Zuckergruppe
zu 2'-O-Alkyl oder
2'-O-Alkyl-n(O-Alkyl)
verändert
sein, was Resistenz gegenüber
dem Abbau verleiht, ohne die Affinität einzuschließen.
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Der
Ausdruck „Azidifizierung" und „Protonierung/Azififizierung", wie hierin austauschbar
verwendet, bezieht sich auf das Verfahren, durch welches Protonen
(oder positive Wasserstoffionen) an Protonenakzeptorstellen der
Nukleinsäure
hinzugefügt
werden. Die Protonenakzeptorstellen schließen die Aminogruppen an den
Basenstrukturen der Nukleinsäure
und das Phosphat der Phosphodiesterbindungen ein. Wenn der pH-Wert
abnimmt, steigt die Anzahl dieser Akzeptorstellen, die protoniert
sind, was zu einer stärker
protonierten/azidifizierten Nukleinsäure führt.
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Der
Ausdruck „protonierte/azidifizierte
Nukleinsäure" bezieht sich auf
eine Nukleinsäure,
die, wenn sie in Wasser mit einer Konzentration von ungefähr 16 A260 pro ml aufgelöst wird, einen pH-Wert besitzt,
der kleiner als der physiologische pH-Wert ist, d.h. niedriger als ungefähr pH 7.
es ist beabsichtigt, dass modifizierte Nukleinsäuren, nukleaseresistente Nukleinsäuren und
Antisense Nukleinsäuren
durch diese Definition erfasst werden. Im allgemeinen werden Nukleinsäuren durch
die Zuführung
von Protonen an die reaktiven Stellen einer Nukleinsäure protoniert/azidifiziert,
obwohl andere Modifikationen, die den pH der Nukleinsäure erniedrigen,
ebenfalls verwendet werden können
und beabsichtigt ist, dass sie von diesem Ausdruck umfasst werden.
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Der
Ausdruck „mit
blockiertem Ende" wie
hierin verwendet, bezieht sich auf eine Nukleinsäure mit einer chemischen Modifikation
auf molekularem Level, die den Abbau ausgewählter Nukleotide, zum Beispiel durch
die Einwirkung einer Nuklease, verhindert. Diese chemische Modifikation
ist so positioniert, dass sie den wesentlichen Anteil der Nukleinsäure, zum
Beispiel die kodierende Region eines Antisense Oligonukleotids, schützt. Ein
blockiertes Ende kann ein 3' blockiertes
Ende oder ein 5' blockiertes
Ende sein. Zum Beispiel kann sich ein 3' blockiertes Ende an der äußersten
3'-Position des
Moleküls
befinden oder es kann im Inneren des 3'-Endes liegen, vorausgesetzt, dass es
3' zu der wesentlichen
Sequenz der Nukleinsäure
liegt.
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Der
Ausdruck „im
wesentlichen nukleaseresistent" bezieht
sich auf Nukleinsäuren,
die verglichen mit natürlich
auftretenden oder unmodifizierten Nukleinsäuren resistent gegenüber dem
Abbau durch Nukleasen sind. Modifizierte Nukleinsäuren der
Erfindung sind mindestens 1,25 Mal resistenter gegenüber dem Abbau durch
Nukleasen als ihre nicht modifizierten Gegenstücke, bevorzugter mindestens
2 Mal resistenter, noch bevorzugter mindestens 5 Mal resistenter
und am bevorzugtesten mindestens 10 Mal resistenter als ihre nicht modifizierten
Gegenstücke.
Solche im wesentlichen nukleaseresistenten Nukleinsäuren schließen ein,
aber sind nicht begrenzt auf Nukleinsäuren mit modifizierten Rückgraten,
wie zum Beispiel Phosphorthioate, Methylphosphonate, Ethylphosphotriester,
2'-O-Methylphosphorthioate,
2'-O-Methyl-p-Ethoxyribonukleotide, 2'-O-Alkyle, 2'-O-Alkyl-n-(O-Alkylen,
2'-Fluor, 2'-Deoxy-Erythropentofuranosyle,
2'-O-Methylribonukleoside, Methylcarbamate,
Methylcarbonate, invertierte Basen (zum Beispiel invertierte T's) oder chimäre Versionen dieser
Rückgrate.
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Der
Ausdruck „im
wesentlichen säureresistent" wie hierin verwendet,
bezieht sich auf Nukleinsäuren, die
verglichen mit nicht modifizierten Nukleinsäuren gegenüber dem Abbau durch Säuren resistent
sind. Typischerweise wird die relative Säureresistenz einer Nukleinsäure durch
den Vergleich des Abbaus einer resistenten Nukleinsäure in Prozent
mit dem Abbau ihres nicht modifizierten Gegenstücks in Prozent gemessen (d.h.
eine entsprechende Nukleinsäure
mit „normalem" Rückgrat,
Basen und Phosphodiesterbindungen). Eine Nukleinsäure, die
säureresistent
ist, ist vorzugsweise mindestens 1,5 Mal resistenter, mindestens
2 Mal resistenter, noch bevorzugter mindestens 5 Mal resistenter
und am bevorzugtesten mindestens 10 Mal resistenter gegenüber Säureabbau
als ihre nicht modifizierten Gegenstücke.
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Der
Ausdruck „LD50" wie
hierin verwendet ist die Dosis einer aktiven Substanz, die in allen
behandelten Versuchstieren zu 50 Prozent Letalität führt. Obwohl sich dies gewöhnlich auf
invasive Verabreichung, wie zum Beispiel orale, parenterale und ähnliche
bezieht, kann es sich ebenfalls auf die Toxizität beziehen, wenn weniger invasive
Verfahren der Verabreichung, wie zum Beispiel die topische Anwendung
der aktiven Substanz, verwendet werden.
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Der
Ausdruck „Alkyl" wie hierin verwendet,
bezieht sich auf eine verzweigte oder unverzweigte gesättigte Kohlenwasserstoffkette,
die 1–6
Kohlenstoffatome enthält,
wie zum Beispiel Methyl, Ethyl, Propyl, tert-Butyl, n-Hexyl und ähnliche.
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Die
Ausdrücke „Behandlung", „behandeln" und ähnliche
werden hierin verwendet, um allgemeinen das Erzielen einer gewünschten
pharmakologischen und/oder physiologischen Wirkung zu bedeuten.
Die Wirkung kann hinsichtlich des vollständigen oder teilweisen Verhinderns
einer Krankheit oder eines Symptoms davon prophylaktisch sein und/oder
kann mit Bezug auf eine teilweise oder vollständige Heilung einer Krankheit und/oder
eines nachteiligen Effektes, der auf diese Krankheit zurückzuführen ist,
therapeutisch sein. „Behandlung" wie hierin verwendet,
deckt jede Behandlung einer Krankheit in einem Säugetier, insbesondere einem Menschen,
ab und schließt
ein:
- (a) Verhindern, dass eine bakterielle
Krankheit in einem Subjekt, das gegenüber der Krankheit prädisponiert sein
kann, aber für
das bis jetzt noch nicht diagnostiziert wurde, dass es diese Krankheit
hat, auftritt;
- (b) Hemmen einer bakteriellen Krankheit, d.h. Aufhalten ihrer
Entwicklung; oder
- (c) Lindern einer bakteriellen Krankheit, d.h. Verursachen der
Regression und/oder Linderung der Krankheit.
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Die
Erfindung richtet sich auf das Behandeln von Patienten mit jedem
infektiösem
Bakterium.
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DIE ERFINDUNG IM ALLGEMEINEN
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Diese
Erfindung basiert auf der Entdeckung, dass protonierte/azidifizierte
Nukleinsäuren
jeder Sequenz und Länge
eine neue Klasse von Antibiotika darstellen, die sowohl gegen medikamentenresistente
als auch Antibiotika empfindliche Bakterien in vitro und in vivo
wirksam sind. Insbesondere sind die protonierten/azidifizierten
Nukleinsäuren
der Erfindung wirksame antibakterielle Mittel gegen alle Bakterienarten
und können
verwendet werden, um bakterielle Infektionen in Menschen und Tieren
zu behandeln oder diesen vorzubeugen. Somit schließt die vorliegende
Erfindung protonierte, nukleaseresistente Nukleinsäuren und
Verfahren zu ihrer Herstellung, so dass sie beim Abtöten von
Bakterien oder der Hemmung von bakteriellem Wachstum wirksam sind,
ein. Insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung spezifisch
auf das Verfahren der Protonierung, um die antibakterielle Wirkung
von Nukleinsäuren
gegen pathogene Bakterien zu ermöglichen.
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Zusätzlich können Nukleinsäuren, die
gegenwärtig
therapeutisch für
die Behandlung von anderen Krankheiten oder Störungen, zum Beispiel Antisense
Nukleinsäuren,
die sich gegen ein spezifisches Gen richten, ebenfalls protoniert/azidifiziert
werden, wodurch solchen Nukleinsäuren
die zusätzliche
therapeutische Wirkung der antibakteriellen Aktivität verliehen
wird. Somit schließt
die vorliegende Erfindung ebenfalls die Verwendung von Nukleinsäuren zur
Behandlung oder Vorbeugung von Krankheiten, einschließlich viralen
Infektionen, Krebs, Pilzinfektionen, etc., die zusätzlich protoniert
sind, um gleichzeitig eine bakterielle Infektion zu behandeln oder
dieser vorzubeugen, ein.
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Protonierung/Azidifizierung
kann verwendet werden, um einer Nukleinsäure die Fähigkeit zu verleihen, als antibakterielles Mittel
zu wirken. Die Azidifizierung von Nukleinsäuren ist der Prozess, durch
welchen Protonen (oder positive Wasserstoffionen) an den reaktiven
Stellen einer Nukleinsäure
hinzugefügt
werden. Mit Ansteigen der Anzahl von reaktiven Stellen, die protoniert
sind, sinkt der pH und die bakterienhemmende Aktivität der Nukleinsäure wird
erhöht.
Dementsprechend sind die Nukleinsäuren gemäß der Erfindung protoniert/azidifiziert,
um, wenn sie in Wasser aufgelöst
sind, einen pH-Wert von 4,0 bis ungefähr 1 oder, in einer bevorzugteren
Ausführungsform,
einen pH von 3,0 bis ungefähr
1 oder in einer noch bevorzugteren Ausführungsform einen pH von 2,0
bis ungefähr
1 zu ergeben.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die protonierten/azidifizierten Nukleinsäuren der Zusammensetzungen
und Verfahren der Erfindung im wesentlichen nukleaseresistent, im
wesentlichen säureresistent
und vorzugsweise sowohl im wesentlichen nuklease- als auch im wesentlichen
säureresistent.
Diese Ausführungsform
schließt
Nukleinsäuren,
die vollständig
mit Phosphorthioatbindungen, 2'-O-Methyl-Phosphodiestern,
2'-O-Alkylen, 2'-O-Alkyl-n(O-Alkyl)en, 2'-Fluor, 2'-Deoxy-Erythropentofuranosylen,
p-Isopropylnukleinsäuren, Phosphoramidaten,
chimären
Bindungen und anderen Rückgratmodifikationen
derivatisiert sind, ein. Diese Ausführungsform schließt ebenfalls
andere Modifikationen, die die Nukleinsäuren im wesentlichen resistent
gegenüber
endogener Nukleaseaktivität
machen, ein. Verfahren, um Nukleinsäuren nukleaseresistent zu machen,
schließen
ein, aber sind nicht begrenzt auf die kovalente Modifizierung der
Purin- oder Pyrimidinbasen, die die Nukleinsäure umfasst. Zum Beispiel können die
Basen methyliert, hydroxymethyliert oder auf andere Weise substituiert
(z. B. glykosyliert) werden, so dass die Nukleinsäuren, die
die modifizierten Basen umfassen, im wesentlichen nukleaseresistent
gemacht werden.
-
In
der bevorzugtesten Ausführungsform
besitzt die protonierte/azidifierte Nukleinsäure ein Rückgrat, das im wesentlichen
gegenüber
Säureabbau,
Exonukleaseverdau und Endonukleaseverdau resistent ist.
-
Typischerweise
kann die relative Nukleaseresistenz einer Nukleinsäure durch
den Vergleich des Abbaus einer resistenten Nukleinsäure in Prozent
mit dem Abbau ihres unmodifizierten Gegenstücks (d.h. eine entsprechende
Nukleinsäure
mit „normalem" Rückgrat,
Basen und Phosphodiesterbindung) in Prozent gemessen werden. Der
Abbau in Prozent kann durch die Verwendung einer analytischer HPLC
bestimmt werden, um den Verlust an Volllängennukleinsäuren abzuschätzen, oder
durch alle anderen geeigneten Verfahren (z. B. durch Visualisierung
der Produkte auf einem Sequenziergel unter Verwendung von Färbung, Autoradiographie,
Fluoreszenz, etc. oder Messen einer Verschiebung in der optischen
Dichte). Der Abbau wird im Allgemeinen als Funktion der Zeit gemessen.
-
Der
Vergleich zwischen unmodifizierten und modifizierten Nukleinsäuren kann
durch das zueinander in Verhältnis
setzen des Prozentsatzes an intakter modifizierter Nukleinsäure zu dem
Prozentsatz an intakter unmodifizierter Nukleinsäure hergestellt werden. Zum
Beispiel wird, wenn nach 15 Minuten der Exposition gegenüber einer
Nuklease 25% einer nicht modifizierten Nukleinsäure intakt sind (d.h. 75% abgebaut)
und 50% einer modifizierten Nukleinsäure (d.h. 50% abgebaut) intakt
sind, gesagt, dass die modifizierte Nukleinsäure 2 Mal (50% geteilt durch
25%) resistenter gegenüber
Nukleaseabbau ist als die unmodifizierte Nukleinsäure. Im allgemeinen
wird eine im wesentlichen nukleaseresistente Nukleinsäure mindestens
nach 15 Minuten der Aussetzung gegenüber einer Nuklease ungefähr 1,25
Mal resistenter gegenüber
Nukleaseabbau sein als eine nicht modifizierte Nukleinsäure mit
einer entsprechenden Sequenz, typischerweise mindestens ungefähr 1,5 Mal
resistenter, vorzugsweise ungefähr
1,75 Mal resistenter und bevorzugter mindestens ungefähr 10 Mal
resistenter.
-
Der
Säureabbau
in Prozent kann durch Verwendung einer analytischen HPLC, um den
Verlust an Volllängennukleinsäuren abzuschätzen, bestimmt
werden oder durch jedes andere geeignete Verfahren (z. B. durch
Visualisierung der Produkte auf einem Sequenziergel unter Verwendung
von Färbung,
Autoradiographie, Fluoreszenz, etc. oder Messen einer Verschiebung
in der optischen Dichte). Der Abbau wird im Allgemeinen als eine
Funktion der Zeit gemessen.
-
Der
Vergleich zwischen nicht modifizierten und modifizierten Nukleinsäuren kann
durch das zueinander in Verhältnis
setzen des Prozentsatzes an intakter modifizierter Nukleinsäure zu dem
Prozentsatz an intakter nicht modifizierter Nukleinsäure hergestellt
werden. Zum Beispiel kann gesagt werden, dass, wenn nach 30 Minuten
der Exposition gegenüber
einer Umgebung mit niedrigem pH, 25% einer nicht modifizierten Nukleinsäure intakt
sind (d.h. 75% abgebaut) und 50% einer modifizierten Nukleinsäure intakt
sind (d.h. 50% abgebaut), dass die modifizierte Nukleinsäure 2 Mal
(50% geteilt durch 25%) resistenter gegenüber Nukleaseabbau ist als die
nicht modifizierte Nukleinsäure.
Im allgemeinen sind im wesentlichen „säureresistente" Nukleinsäuren nach
30 Minuten der Exposition gegenüber
einem pH von ungefähr
1,5 bis ungefähr
4,5 bei 37°C
mindestens ungefähr
1,25 Mal resistenter gegenüber
Säureabbau
als nicht modifizierte Nukleinsäure
mit einer entsprechenden Sequenz, typischerweise mindestens 1,5
Mal resistenter, vorzugsweise ungefähr 1,75 Mal resistenter und
noch bevorzugter mindestens ungefähr 10 Mal resistenter.
-
Die
vorliegend beschriebenen gereinigten Nukleinsäuren können als das einzige therapeutische
Mittel verwendet werden oder können
mit zusätzlichen
antibakteriellen Mitteln komplexiert werden. Zum Beispiel können die
beschriebenen nukleaseresistenten antibakteriellen Nukleinsäuren mit
einem konventionellen Antibiotikum oder einer anderen chemischen
Gruppe, die die bakterielle Genexpression hemmt, verbunden werden.
Alternativ können
die gereinigten Nukleinsäuren
in einer therapeutischen Zusammensetzung mit Mitteln, die für die Linderung
von anderen Störungen
und/oder Symptomen entwickelt wurden, z. B. abschwellende Mittel,
Antihistaminika, Mittel gegen Übelkeit,
Sedativa, Schmerzmittel und ähnliche,
eingeschlossen werden. Zusätzlich
kann die antibakterielle Nukleinsäure mit einer Vielzahl von
gut etablierten Verbindungen oder Strukturen komplexiert sein, die
z. B. die in vivo Stabilität
der Nukleinsäure
weiter erhöhen
oder auf andere Weise ihre pharmakologischen Eigenschaften verbessern
(z. B. Erhöhen
der in vivo Halbwertszeit, Verringern der Toxizität, Verbessern
der Bioverfügbarkeit,
etc.).
-
Die
Sequenz der Nukleinsäuren
der Erfindung kann variieren, da die antibakterielle Wirkung der
modifizierten Nukleinsäuren
nicht von der Sequenz abhängig
ist. Zum Beispiel können
Nukleinsäuren,
die auf das Behandeln einer bakteriellen Infektion gerichtet sind,
zu einem bekannten bakteriellen Gen, das für bakterielles Wachstum benötigt wird,
komplementär
sein. In einem anderen Beispiel können die Nukleinsäuren der
Erfindung keine substantielle Sequenzhomologie mit irgendeiner Sequenz
in dem Genom des Bakteriums besitzen, das die Infektion, die behandelt
oder verhindert wird, verursacht. In noch einem anderen Beispiel
können
Nukleinsäuren,
die auf andere therapeutische Ziele, z. B. Viren, Krebszellen, Pilzinfektionen,
gerichtet sind, ebenfalls gemäß der Erfindung
protoniert/azidifiziert werden, um zusätzlich zu ihrer primären therapeutischen
Funktion gleichzeitig als antibakterielle Mittel zu wirken.
-
Die
bakterizide und/oder bakteriostatische Aktivität der Nukleinsäuren der
Erfindung kann unter Verwendung jedes einer Vielzahl von Verfahren,
die dem Durchschnittsfachmann verfügbar sind, gemessen werden.
Ein Beispiel für
so ein Verfahren ist die Messung der antibakteriellen Aktivität durch
die Verwendung eines MIC (minimale inhibitorische Konzentration)
Tests, für
den anerkannt ist, dass er die in vivo Wirksamkeit der Behandlung
einer bakteriellen Infektion mit Antibiotika vorhersagen kann. Die
Nukleinsäuren
der Erfindung zeigen in diesem Test sogar ohne Vorbehandlung der
Bakterien, um die Membran zu permeabilisieren, und ohne PEG-Modifizierung der
Nukleinsäuren
antibakterielle Aktivität.
-
In
dieser Erfindung kann die Protonierung/Azidifizierung der Nukleinsäuren mit
einer Reihe von chemischen Veränderungen
verwendet werden, obwohl eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung eine protonierte/azidifizierte Nukleinsäure mit
der chemischen Struktur 5'-Butanol-2'-O-Alkyl RNA-Butanol-3' oder 2'-O-Alkyl-O-Alkyl
ist, die einen pH von 3 bis 1 besitzt, wenn sie in Wasser aufgelöst wird.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine protonierte/azidifizierte Nukleinsäure mit
der chemischen Rückgratstruktur
5'-Butanol-2'-O-Methyl RNA-Butanol-3', die einen pH von
3 bis 1 besitzt, wenn sie in Wasser aufgelöst wird.
-
Nukleinsäuresynthese
-
Nukleinsäuren können mit
kommerziell erworbenen DNA Synthesegeräten im < 1 μM
bis > 1 mM Maßstab unter
Verwendung von Standard Phosphoramidit Chemie und Verfahren, die
auf dem Gebiet gut bekannt sind, wie zum Beispiel solche, die in
Stec et al., 1984, J. Am. Chem. Soc. 106: 6077–6089, Stec et al., 1985, J.
Org. Chem. 50(20): 3908–3913,
Stec et al., 1985, J. Chromatog. 326: 263–280, LaPlanche et al., 1986,
Nuc. Acid. Res. 14(22): 9081–9093,
und Fasman, 1989, Practical Handbook of Biochemistry and Molecular
Biology, 1989, CRC Press, Boca Raton, Florida, offenbart sind, synthetisiert
werden.
-
Nukleinsäuren können mit
jedem Verfahren, das dem Durchschnittsfachmann bekannt ist, gereinigt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden sie durch Chromatographie auf kommerziell erhältlichen
Umkehrphasen- oder Ionenaustauschermedien, zum Beispiel Waters Protein
Pak, Pharmacia's
Source Q, etc., gereinigt. Die Gipfelfraktionen können kombiniert
und die Proben über
Umkehrphasenchromatographie auf einem Poly(Styrol-Divinylbenzol) basiertem
Medium, Hamilton's
PRP1 oder PRP3 oder Polymer Labs' PLRP
Harzen entsalzt und konzentriert werden. Alternativ können Ethanol-Präzipitation,
Diafiltration oder Gelfiltration gefolgt von Lyophilisierung oder
Lösungsmittelabdampfung
unter verringertem Druck in kommerziell erhältlichen Instrumenten, wie
zum Beispiel Savant's
Speed Vac, verwendet werden. Optional können kleine Mengen der Nukleinsäuren unter
Verwendung von Polyacrylamidgelen elektrophoretisch gereinigt werden.
-
Lyophilisierte
oder getrocknete Präparationen
von Nukleinsäuren
können
in pyrogen-freier, steriler, physiologischer Salzlösung (d.h.
0,85% Salzlösung)
in sterilem Sigma Wasser aufgelöst
und durch einen 0,45 Mikrometer Gelman Filter (oder einen sterilen
0,2 Mikrometer pyrogen-freien Filter) filtriert werden. Die beschriebenen
Nukleinsäuren
können
teilweise oder vollständig
mit jeder einer umfassenden Auswahl von chemischen Gruppen oder
Bindungen einschließlich,
aber nicht begrenzt auf Phosphoramidate, Phosphorthioate, Alkylphosphonate,
2'-O-Methyl, 2'-modifizierte RNA,
Morpholinogruppen, Phosphatester, Propingruppen oder Chimäre von jeder
Kombination der obigen Gruppen oder anderen Bindungen (oder Analogen
davon) ersetzt werden.
-
Um
die vorliegend beschriebenen antibakteriellen Nukleinsäuren zu
reinigen, kann eine Reihe von Standardverfahren verwendet werden.
In Kürze,
die antibakteriellen Nukleinsäuren
der vorliegenden Erfindung können
durch Chromatographie auf kommerziell erhältlichen Umkehrphasenmedien
(zum Beispiel siehe die RAININ Instrument Co., Inc. Gebrauchsanweisung
für DYNAMAX®-300A,
Rein-DNA Umkehrphasensäulen, 1989
oder aktuelle Updates davon, die hierin durch Bezugnahme eingeschlossen
sind) oder Ionenaustauschermedien wie z. B. Waters' Protein Pak oder
Pharmacia's Source
Q (siehe im allgemeinen Warren and Vella, 1994, „Analysis and Purification
of Synthetic Nucleic Acids by High-Performance Liquid Chromatography", in Methods in Molecular
Biology, vol. 26; Protocols for Nucleic acid Conjugates, S. Agrawal,
ed. Humana Press, Inc., Totowa, NJ; Aharon et al., 1993, J. Chrom.
698: 293–301;
und Millipore Technical Bulletin, 1992, Antisense DNA: Synthesis,
Purification, and Analysis) gereinigt werden. Die Gipfelfraktionen
können
kombiniert und die Proben konzentriert und über Alkohol (Ethanol, Butanol,
Isopropanol und Isomere und Mischungen davon, etc.) Präzipitation,
Umkehrphasenchromatographie, Diafiltration oder Gelfiltration konzentriert
und entsalzt werden.
-
Eine
Nukleinsäure
wird als rein angesehen, wenn sie so isoliert worden ist, so dass
sie unter anderem im wesentlichen frei von unvollständigen Nukleinsäureprodukten
ist, die während
der Synthese der gewünschten
Nukleinsäure
hergestellt wurden. Vorzugsweise ist eine gereinigte Nukleinsäure auch
im wesentlichen frei von Verunreinigungen, die die antibakterielle
Aktivität
des Oligonukleotids behindern oder auf andere Weise maskieren könnten. Eine gereinigte
Nukleinsäure
ist, nach der Azidifizierung mit einem der offenbarten Verfahren
oder durch ein anderes Verfahren, das dem Durchschnittsfachmann
bekannt ist, eine protonierte/azidifizierte Nukleinsäure, die
isoliert worden ist, so dass sie unter anderem im wesentlichen frei
von einem Überschuss
an protonierendem/azidifizierendem Mittel ist. Wenn eine Nukleinsäure in der
Lage ist, an eine Zielzelle zu binden oder in diese einzutreten,
um eine physiologische Aktivität
von Interesse zu modulieren, sollte diese im allgemeinen als im
wesentlichen frei von Verunreinigungen, die die Nukleinsäure weniger
nützlich
machen würden,
angesehen werden.
-
In
besonderen Ausführungsformen
bestehen die Nukleinsäuren
der Erfindung aus einem oder mehreren der folgenden: teilweise oder
vollständig
substituierte Phosphorthioate, Phosphonate, Phosphatester, Phosphoramidate,
2'-modifizierte
RNAs, 3'-modifizierte
RNAs, Peptidnukleinsäuren,
Propine oder Analoge davon. Die Nukleinsäuren können vollständig oder teilweise durch einen
chemischen Rest einschließlich,
aber nicht begrenzt auf Phosphodiesterbindungen, Phosphotriesterbindungen,
Phosphoramidatbindungen, Siloxanbindungen, Carbonatbindungen, Carboxymethylesterbindungen,
Acetamidatbindungen, Carbamatbindungen, Thioetherbindungen, verbrückte Phosphoramidatbindungen,
verbrückte
Methylenphosphonatverbindungen, Phosphorthioatbindungen, Methylphosphonatbindungen,
Phosphordithioatbindungen, Morpholino, verbrückte Phosphorthioatbindungen,
Sulfon Internukleotidbindungen, 3'-3' Bindungen,
5'-2' Bindungen, 5'-5' Bindungen, 2'-Deoxy-Erythropentofuranosyle,
2'-Fluore, 2'-O-Alkyl Nukleotide,
2'-O-Alkyl-n(O-Alkyl)Phosphodiester,
Morpholinobindungen, p-Ethoxy Oligonukleotide, PNA-Bindungen, p-Isopropyl
Oligonukleotide oder Phosphoramidate, derivatisiert sein.
-
Protonierte/azidifizierte
Nukleinsäuren
-
Im
Anschluss an oder während
der obigen Synthese- und Reinigungsschritte, können die protonierten/azidifizierten
Formen der beschriebenen Nukleinsäuren durch das Aussetzen der
gereinigten oder teilweise gereinigten oder unbearbeiteten Nukleinsäuren gegenüber einem
niedrigen pH oder einer sauren Umgebung erzeugt werden. Gereinigte
oder unbearbeitete Nukleinsäuren
können
mit Säure,
einschließlich,
aber nicht begrenzt auf Phosphorsäure, Salpetersäure, Salzsäure, Essigsäure, etc.
protoniert/azidifiziert werden. Zum Beispiel kann die Säure mit
Nukleinsäuren
in Lösung
kombiniert werden oder alternativ können die Nukleinsäuren in
einer sauren Lösung
aufgelöst
werden. Ein Säureüberschuss
kann durch Chromatographie oder in einigen Fällen durch das Trocknen der
Nukleinsäure
entfernt werden.
-
Andere
Verfahren, um protonierte Nukleinsäuren herzustellen, die dem
Durchschnittsfachmann bekannt sind, werden ebenso als innerhalb
des Umfangs der Erfindung liegend betrachtet. Wenn die Nukleinsäuren der
vorliegenden Erfindung einmal protoniert worden sind, können sie
von allen nicht gewünschten
Bestandteilen, wie zum Beispiel einem Überschuss an Säure, getrennt
werden. Der Durchschnittsfachmann würde viele Methoden kennen,
um die Nukleotide von nicht gewünschten
Bestandteilen zu trennen. Zum Beispiel kann die Oligonukleotidlösung nach
der Protonierung einer Chromatographie unterzogen werden. In einer
bevorzugten Ausführungsform
wird die Oligonukleotidlösung
nach der Protonierung über
ein Poly(Styrol-Divinylbenzol) basiertes Harz (z. B. Hamilton's PRP-1 pr 3 und
Polymer Labs' PLRP)
laufen gelassen.
-
Die
protonierten/azidifizierten Nukleinsäuren können direkt verwendet werden
oder, in einer bevorzugten Ausführungsform, weiter
verarbeitet werden, um allen Überschuss
an Säure
und Salz über
Präzipitation, Umkehrphasenchromatographie,
Diafiltration oder Gelfiltration zu entfernen. Die protonierten/azidifizierten
Oligos können
durch Präzipitation,
Lyophilisierung, Lösungsmittelabdampfung
etc. konzentriert werden. Wenn sie in Wasser oder einer Salzlösung suspendiert
werden, zeigen die azidifizierten Nukleinsäurezubereitungen der Erfindung
typischerweise einen pH von zwischen 1 und 4,0, abhängig von
dem Grad der Protonierung/Azidifizierung, der dadurch bestimmt werden
kann, wie viel Säure
in dem Azidifizierungsprozess verwendet wird. Alternativ können Nukleinsäuren durch
die Passage über
eine Kationenaustauschersäule,
die mit Wasserstoffionen geladen ist, protoniert werden.
-
Säure- und
nukleaseresistente Nukleinsäuren
-
Im
Allgemeinen zeigen Nukleinsäurepräparationen
nahe pH 2 bis 1 bessere antibakterielle Aktivität als Nukleinsäuren bei
oder nahe pH 4,5. Viele Oligo Rückgrate
sind bei pH 2 nicht stabil und erfahren Depurination, obwohl eine
Reihe von Rückgraten
bei einem pH von 4 bis 5 relativ stabil sind. Es wurde entdeckt,
dass 2'-O-Alkyl,
3'-O-Alkyl und 2'-O-Alkyl-n(O-Alkyl) Nukleinsäuren bei
dem gewünschten
pH von 2 bis 1 stabil sind.
-
In
einer Ausführungsform
verwendet die Erfindung Nukleinsäuren,
die im wesentlichen nukleaseresistent sind. Dies schließt Nukleinsäuren ein,
die vollständig
mit Phosphorthioatbindungen, 2'-O-Methylphosphodiestern,
2'-O-Alkyl, 2'-O-Alkyl-n(O-Alkyl),
2'-Fluor, 2'-Deoxy-Erythropentofuranosyl,
p-Ethoxy, Morpholino Nukleinsäuren,
p-Isopropyl Nukleinsäuren, Phosphoramidaten,
chimären
Bindungen und jeder anderen Rückgratmodifikation
sowie anderen Modifikationen, die die Nukleinsäure im wesentlichen gegenüber endogener Nukleaseaktivität resistent
machen, derivatisiert sind. Zusätzliche
Verfahren, um Nukleinsäuren
nukleaseresistent zu machen, schließen ein, aber sind nicht begrenzt
auf das kovalente Modifizieren der Purin- oder Pyrimidinbasen, die
die Nukleinsäure
umfasst. Zum Beispiel können
Basen methyliert, hydroxymethyliert oder auf andere Weise substituiert
(z. B. glykosyliert) werden, so dass die Nukleinsäuren, die
die modifizierten Basen umfassen, im wesentlichen nukleaseresistent
gemacht werden.
-
Obwohl
2'-O-Alkyl substituierte
Nukleinsäure
und Moleküle
mit ähnlichen
Modifikationen eine bemerkenswerte Säurestabilität und Endonukleaseresistenz
zeigen, sind sie empfindlich gegenüber 3'-Exonukleasen. Um die Exonukleaseresistenz
von 2'-O-Alkyl substituierten
Nukleinsäuren
zu verstärken,
werden die 5' und
3' Enden der Ribonukleinsäuresequenz
vorzugsweise an eine Exonuklease blockierende Funktionalität angeheftet.
Zum Beispiel können
an jedem Ende des Oligoribonukleotids ein oder mehrere Phosphorthioatnukleotide
platziert werden. Zusätzlich
können
an jedem Ende des Oligoribonukleotids ein oder mehrere invertierte
Basen platziert werden oder es können
an einem oder mehreren Enden des Oligoribonukleotids ein oder mehrere
Alkyl, zum Beispiel Butanol substituierte Nukleotide oder chemische
Gruppen platziert werden. Ein enzymresistentes Butanol hat vorzugsweise
die Struktur OH-CH2CH2CH2CH2(4-Hydroxybutyl), auf das ebenfalls als
C4 Spacer Bezug genommen wird. Dementsprechend ist eine bevorzugte
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung eine protonierte/azidifizierte Nukleinsäure, die
eine antibakterielle Nukleinsäure,
die die folgende Struktur:
A-B-C
besitzt, umfasst, wobei „B" ein 2'-O-Alkyl oder 2'-O-Alkyl-O-Alkyl Oligoribonukleotid
zwischen ungefähr
1 und ungefähr
78 Basen Länge
und „A" und „C" entsprechend 5' und 3' Enden blockierende
Gruppen sind (z. B. ein oder mehrere Phosphorthioatnukleotid(e)
(aber typischerweise weniger als sechs), invertierte Basenbindungen,
oder Alkyl, Alkenyl oder Alkynylgruppen oder substituierte Nukleotide).
Eine unvollständige
Liste von blockierenden Gruppen schließt invertierte Basen, Dideoxynukleotide,
Methylphosphate, Alkylgruppen, Arylgruppen, Cordycepin, Cytosinarabinosid,
2'-Methoxy-Ethoxy Nukleotide,
Phosphoramidate, eine Peptidbindung, eine Dinitrophenylgruppe, 2'- oder 3'-O-Methylbasen mit Phosphorothioatbindungen,
3'-O-Methylbasen,
Fluorescein, Cholesterol, Biotin, Acridin, Rhodamin, Psolaren und
Glyceryl ein.
-
Therapeutische Verwendung
von antibakteriellen Nukleinsäuren
-
Wenn
in der therapeutischen Behandlung einer Krankheit verwendet, kann
eine angemessene Dosierung einer antibakteriellen protonierten/azidifizierten
Nukleinsäure
oder Mischung davon durch jede einer Reihe von gut etablierten Methoden
bestimmt werden. Zum Beispiel werden gewöhnlich Tierversuche verwendet, um
die maximal tolerierbare Dosis oder MTD eines bioaktiven Mittels
pro Kilogramm Körpergewicht
zu bestimmen. Im Allgemeinen ist mindestens eine der getesteten
Tierarten ein Säugetier.
Der Durchschnittsfachmann extrapoliert regelmäßig die Dosen für die Wirksamkeit
und zum Vermeiden von Toxizität
auf andere Arten, einschließlich
Menschen. Zusätzlich
können
therapeutische Dosen ebenfalls abhängig von Faktoren, wie zum Beispiel
dem Schweregrad der Infektion und der Größe oder der Art des Wirtes,
verändert
werden.
-
Wo
die therapeutische Verwendung der vorliegend beschriebenen antibakteriellen
Nukleinsäuren
in Betracht gezogen wird, werden die antibakteriellen Nukleinsäuren vorzugsweise
in einem pharmazeutisch annehmbaren Träger über orale, intranasale, rektale,
topische, intraperitoneale, intravenöse, intramuskuläre, subkutane,
intrakraniale, subdermale, transdermale, intratracheale Verfahren
oder ähnliche
verabreicht.
-
Typischerweise,
aber nicht notwendigerweise ist die bevorzugte Formulierung für eine bestimmte
antibakterielle Nukleinsäure
abhängig
von dem Ort in einem Wirt, für
den erwartet wird, dass ein bestimmter infektiöser Organismus dort anfänglich eindringen
würde,
oder für
den erwartet würde,
dass dort ein bestimmter infektiöser
Organismus kolonisiert oder sich konzentriert. Zum Beispiel werden
topische Infektionen vorzugsweise mit Rezepturen behandelt oder
verhindert, die für
die topische Anwendung entworfen sind. Zum Beispiel wird die azidifizierte
Nukleinsäure
in einer bevorzugten Ausführungsform
in einer Wasser, Ethanol und Propylenglykol Basis für die topische
Verabreichung formuliert. Alternativ, wenn das Zielpathogen den
Magendarmtrakt besiedelt, können
Präparationen
von säurestabilen
protonierten/azidifizierten Nukleinsäuren durch orale Dosierung
bereitgestellt werden. Zusätzlich
können
pulmonale Infektionen sowohl parenteral, als auch durch die direkte
Anwendung von geeignet formulierten Formen der antibakteriellen
Nukleinsäuren
auf die Lunge durch Inhalationstherapie oder intranasale Verabreichung
behandelt werden.
-
Wenn
geeignet formulierte Nukleinsäuren
parenteral verabreicht werden, können
sich die Nukleinsäuren
zu relativ hohem Grad in den Nieren, der Leber, der Milz, den Lymphknoten,
der Nebenniere, der Aorta, der Bauchspeicheldrüse, dem Knochenmark, dem Herzen
und den Olivas anreichern. Nukleinsäuren neigen ebenfalls dazu,
sich in einem geringeren Ausmaß in
Skelettmuskeln, der Blase, dem Magen, dem Esophagus, dem Duodenum,
dem Fettgewebe und der Trachea anzureichern. Noch niedrigere Konzentrationen
werden typischerweise in dem zerebralen Cortex, dem Gehirnstamm,
dem Cerebellum, dem Rückenmark,
dem Knorpelgewebe, der Haut, der Schilddrüse und der Prostata gefunden
(siehe im allgemeinen Crooke, 1993, Antisense Research and Applications,
CRC Press, Boca Ration, FL). Interessanterweise neigen pathogene
Bakterien ebenfalls dazu, sich in vielen der obigen Organe anzureichern.
Folglich können
die vorliegend beschriebenen antibakteriellen Nukleinsäuren verwendet
werden, um die bakteriellen Infektionen in speziellen Zielorganen
und Geweben anzusteuern.
-
Vorzugsweise
schließen
tierische Wirte, die unter Verwendung der Nukleinsäure in der
vorliegenden Erfindung behandelt werden können, ein, sind aber nicht
begrenzt auf Invertebraten, Vertebraten, Vögel, Säugetiere wie z. B. Schweine,
Ziegen, Schafe, Rinder, Hunde, Katzen und insbesondere Menschen.
Es wird ebenfalls in Erwägung
gezogen, dass die vorliegend beschriebenen protonierten/azidifizierten
antibakteriellen Nukleinsäuren
bei der Bekämpfung
von bakterieller Verunreinigung von Laborkulturen, Konsumgütern (Nahrungsmitteln
oder Brauereiprodukten) oder industriellen Prozessen wirksam sind.
-
Angesichts
der Tatsache, dass eine bakterielle Infektion bei immungeschwächten Individuen,
wie zum Beispiel Patienten, die an einem erworbenen Immunschwächesyndrom
(AIDS) leiden, HIV-infizierten
Individuen, Patienten, die einer Chemo- oder Bestrahlungstherapie
unterzogen werden, etc., eine besonders problematische Komplikation
ist, ist eine zusätzliche
Ausführungsform
der vorliegend beschriebenen Erfindung die Verwendung der vorliegend
beschriebenen antibakteriellen Nukleinsäuren, um immungeschwächte Patienten zu
behandeln.
-
Eine
andere Ausführungsform
der vorliegend beschriebenen Erfindung ist die Verwendung einer
therapeutischen Nukleinsäure,
die ein virales, Krebs-, Pilz- oder anderes Ziel besitzt, wobei
die Nukleinsäure
zusätzlich
protoniert/azidifiziert ist, so dass sie ebenfalls als eine antibakterielle
Nukleinsäure
dienen kann. Das Oligo wird fortfahren, auf das Primärziel abzuzielen,
wird aber zusätzlich
dann als antibakterielles Mittel wirken.
-
Beispiele
von bakteriellen Organismen, gegen die die Verfahren der Erfindung
wirksam sind, schließen Gram
positive Bakterien, Gram negative Bakterien, säurefeste Bakterien, Staphylococcus
aureus, Streptococcus pyogenes, Streptococcus pneumoniae und Escherichia
coli ein. Die Verfahren der Erfindung sind wirksam gegen Infektionen
durch alle bakteriellen Organismen, einschließlich Mitgliedern der folgenden
Gattungen: Aerococcus, Listeria, Streptomyces, Chlamydia, Actinomadura,
Lactobacillus, Eubacterium, Arachnia, Mycobacterium, Peptostreptococcus,
Staphylococcus, Corynebacterium, Erysipelothrix, Dermatophilus,
Rhodococcus, Ribodobacterium, Pseudomonas, Streptococcus, Bacillus,
Peptococcus, Pneumococcus, Micrococcus, Neisseria, Klebsiella, Kurthia,
Nocardia, Nocardiopsis, Serratia, Rothia, Escherichia, Propionibacterium,
Actinomyces, Helicobacter, Enterococcus, Shigella, Vibrio, Clostridia,
Salmonella, Yersinia und Haemophilus.
-
Pharmazeutische Zusammensetzungen
und Abgabe
-
Die
vorliegend beschriebenen protonierten/azidifizierten antibakteriellen
Nukleinsäuren
können
mit einer Reihe von physiologischen Trägermolekülen formuliert werden. Die
vorliegend beschriebenen antibakteriellen Nukleinsäuren können ebenfalls
mit Molekülen,
die ihre Fähigkeit,
in Zielzellen zu gelangen, verstärken, komplexiert
werden. Beispiele von solchen Molekülen schließen ein, aber sind nicht begrenzt
auf Kohlenhydrate, Polyamine, Aminosäuren, Peptide, Lipide und Moleküle, die
für bakterielles
Wachstum unerlässlich
sind. Zum Beispiel können
die antibakteriellen Nukleinsäuren
mit einem Lipid, kationischem Lipid oder anionischem Lipid (das
für protonierte/azidifizierte
Nukleinsäuren
bevorzugt sein kann) kombiniert werden. Die resultierenden Nukleinsäure/Lipid-Emulsion
oder liposomale Suspension kann unter anderem die in vivo Halbwertszeit der
Nukleinsäure
wirksam erhöhen.
Beispiele von geeigneten anionischen Lipiden, die für die Verwendung
mit protonierten/azidifizierten Nukleinsäuren geeignet sind, schließen ein,
aber sind nicht begrenzt auf Cardiolipin, Dimyristoyl-, Dipalmitoyl-
oder Dioleoylphosphatidylcholin oder -phosphatidylglycerol, Palmitoyloleoylphosphatidylcholin
oder -Phosphatidylglycerol, Phosphatidsäure, Lysophosphatidsäure, Phosphatidylserin,
Phosphatidylinositol und anionische Formen von Cholesterol. Die
Verwendung von kationischen, anionischen und/oder neutralen Lipidzusammensetzungen
oder Liposomen wird allgemein in den internationalen Veröffentlichungen
Nr. WO 90/14074, WO 91/16024, WO 91/17424 und US-Patent Nr. 4,897,355
beschrieben. Durch das Einbauen der antibakteriellen Nukleinsäuren in
lipid-assoziierte Strukturen können
die protonierten/azidifizierten antibakteriellen Nukleinsäuren durch
den Einbau von geeigneten Mitteln, die auf ein Ziel gerichtet sind (d.h.
spezifischen Antikörpern
oder Rezeptoren), in den Nukleinsäure-/Lipidkomplex gegen bestimmte
Arten von bakteriellen Zellen gerichtet werden.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die die Nukleinsäuren der Erfindung in Mischung
mit einem pharmazeutischen Träger
enthalten, können
gemäß konventionellen
pharmazeutischen Mischungstechniken hergestellt werden. Der Träger kann,
abhängig
von der Form der Präparation,
die für
die Verabreichung gewünscht
wird, zum Beispiel intravenös,
oral, topisch, aerosol (für
topische oder pulmonale Abgabe), Zäpfchen, Parenteral- oder Spinalinjektion,
eine Reihe von Formen annehmen.
-
Bei
der Herstellung der Zusammensetzungen in oraler Dosierungsform kann
jedes der üblichen
pharmazeutischen Medien verwendet werden, wie zum Beispiel im Fall
von oralen flüssigen
Präparationen
(wie zum Beispiel Suspensionen, Elixieren und Lösungen) Wasser, Glykol, Öle, Alkohole,
Geschmacksstoffe, Konservierungsmittel, Farbstoffe und ähnliche;
oder im Fall von oralen Festpräparationen
(wie z. B. Pulvern, Kapseln und Tabletten) Trägerstoffen wie zum Beispiel
Stärken,
Zuckern, Verdünnungsmitteln,
Granulierungsmitteln, Gleitmitteln, Bindemitteln, Auflösungsmitteln
und ähnlichen.
Aufgrund der Einfachheit ihrer Verabreichung stellen Tabletten und
Kapseln die vorteilhaftesten oralen Dosierungseinheitsformen dar,
wobei offensichtlich feste pharmazeutische Trägerstoffe verwendet werden.
Wenn gewünscht,
können
Tabletten mittels Standardtechniken zuckerbeschichtet oder magensaftresistent
beschichtet werden. Orale Dosierungsformen von antibakteriellen
Nukleinsäuren
sind insbesondere für
die Behandlung von bakteriellen Infektionen des gastrointestinalen
Trakts und Magengeschwüren,
die durch bakterielle Infektionen verursacht werden (z. B. Heliobacter pylori
Infektion und ähnliche),
nützlich.
-
Für die parenterale
Verabreichung durch Injektion können
die Präparationen
eine wässrige
Lösung
einer wasserlöslichen
oder gelösten
und pharmazeutisch annehmbaren Form der antibakteriellen Nukleinsäure in einer
angemessenen Salzlösung
umfassen. Injizierbare Suspensionen können ebenfalls unter Verwendung von
angemessenen flüssigen
Trägerstoffen,
Suspendierungsmitteln, Mitteln zum Einstellen der Isotonizität, Konservierungsstoffen
und ähnlichen hergestellt
werden. Gegenwärtige
Verfahren zur Herstellung von parenteral verabreichbaren Zusammensetzungen
und Einstellungen, die für
die Verabreichungen an Subjekte notwendig sind, sind bekannt, oder
dem Durchschnittsfachmann offensichtlich und werden detaillierter
zum Beispiel in Remington's
Pharmaceutical Science, 15th Ed., Mack Publishing Company, Easton,
PA (1980) beschrieben. Die vorliegend beschriebenen Nukleinsäuren sollten
parenteral in Konzentrationen unter der maximal tolerierbaren Dosis
(MTD), die für
die antibakterielle Nukleinsäure
bestimmt worden ist, verabreicht werden.
-
Für die topische
Verabreichung kann der Träger,
abhängig
von der Präparation,
die eine Creme, ein Verband, ein Gel, eine Lotion, eine Salbe oder
eine Flüssigkeit
sein kann, eine Reihe von Formen annehmen.
-
Aerosole
können
durch das Auflösen
oder Suspendieren der Nukleinsäure
in einem Treibmittel, wie zum Beispiel Ethylalkohol, oder in einer
Treibmittel- und Lösungsmittelphase
hergestellt werden. Die pharmazeutischen Zusammensetzungen für die topische
oder Aerosolform enthalten im allgemeinen von ungefähr 0,01
Gew.-% (der Nukleinsäure)
bis ungefähr
40 Gew.-%, vorzugsweise ungefähr
0,02 bis ungefähr
10 Gew.-% und bevorzugter ungefähr
0,05 bis ungefähr
5 Gew.-%, abhängig
von der bestimmten verwendeten Form.
-
Zäpfchen werden
durch das Mischen der Nukleinsäure
mit Lipidträgern,
wie zum Beispiel Kakaobutterfett, Kakaobutter, Glycerin, Gelatine
oder Polyoxyethylenglykolen hergestellt.
-
Die
vorliegend beschriebenen antibakteriellen Nukleinsäuren können durch
nahezu jedes Mittel, das verwendet wird, um konventionelle Antibiotika
zu verabreichen, an den Körper
verabreicht werden. Eine Reihe von Abgabesystemen sind auf dem Gebiet
der Abgabe von bioaktiven Verbindungen an Bakterien in einem Tier
gut bekannt. Diese Systeme schließen ein, aber sind nicht begrenzt
auf intravenöse,
intramuskuläre
oder intratracheale Injektion, Nasenspray, Aerosole für die Inhalation
und orale oder Zäpfchenverabreichung.
Das spezifische Abgabesystem, das verwendet wird, hängt von
der Lokalisation der Bakterien ab und den Ort der Bakterien zu bestimmen
und ein angemessenes Abgabesystem auszuwählen gehört zu den Fähigkeiten des Durchschnittsfachmanns.
-
Die
Nukleinsäuren
der Erfindung haben den Vorteil, dass sie in allen Verabreichungsformen
sehr wenig toxisch sind. Zum Beispiel wurde gezeigt, dass die parenterale
Verabreichung einer Lösung
von Oligonukleotid gemäß der Erfindung
in Mäusen
bei 10 mg/Maus nicht toxisch ist, was eine LD50 von
weniger als eins bei 400 mg/kg bedeutet.
-
Kosmetische Verwendung
von antibakteriellen Nukleinsäuren
-
Die
protonierten/azidifizierten Nukleinsäuren der Erfindung können in
kosmetischen Produkten, wie zum Beispiel Lotionen, Cremes und topischen
Lösungen
verwendet werden. Die Nukleinsäuren
der Erfindung können
sowohl als antibakterielles Mittel, wie zum Beispiel in einer Lotion,
als auch als Konservierungsmittel, um das Wachstum von Bakterien
in der kosmetischen Präparation
zu verhindern und/oder zu verzögern,
verwendet werden. Somit können
die Nukleinsäuren
mit jeder bekannten kosmetischen Präparation verwendet werden,
vorausgesetzt die Zusammensetzung der Präparation besitzt einen ausreichend
niedrigen pH, um die Aktivität
der protonierten Nukleinsäuren
beizubehalten, d.h. 7,0 oder darunter. Die Nukleinsäuren sind
in einer Menge vorhanden, die ausreichend ist, um eine antibakterielle
Wirkung zu haben, und beträgt
vorzugsweise zwischen 0,25 Gew.-% und 10 Gew.-%, bevorzugter zwischen
0,5 Gew.-% und 5 Gew.-%.
-
Die
kosmetische Zusammensetzung gemäß der Erfindung
kann jeden eine Reihe von Zusatzstoffen enthalten, die selber aktive
Inhaltsstoffe sind, wie zum Beispiel Glykol- oder Alpha-Hydroxysäuren, Vitamin
A Palmitat (Retinyl Palmitat) und/oder Vitam E Acetat (Tocopheryl
Acetat). Jedes von diesen ist vorzugsweise in einer Menge von ungefähr 0,5 bis
ungefähr
5 Gew.-% vorhanden. Zusätzlich
kann ein UV absorbierendes oder blockierendes Material, wie zum
Beispiel PABA, verwendet werden.
-
Andere
Verbindungen können
ebenfalls zugesetzt werden, um zusätzlich befeuchtende Wirkungen
zu haben und die Konsistenz der Zusammensetzung zu verbessern. Beispiele
von solchen Verbindungen schließen
ein, aber sind nicht begrenzt auf: Cetylesterwachs, Stearylalkohol,
Cetylalkohol, Glycerin, Methylparaben, Propylparaben, Quaternium-15,
Befeuchtungsmittel, flüchtige
Methylsiloxanflüssigkeiten
und Polydiorganosiloxan-Polyoxyalkylen. Siehe z. B. U.S. Patente
Nr. 5,153,230 und 4,421,769. Wenn es für die Zusammensetzung wünschenswert
ist, zusätzliche
Reinigungswirkung zu besitzen, können
Chemikalien, wie zum Beispiel Natriumlaurylsulfat oder ein Metallsalz
einer Carbonsäure
zugegeben werden.
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Die
Nukleinsäuren
der Erfindung können
insbesondere in topischen Anti-Akne Zusammensetzungen nützlich sein,
da sie eine gute Wirksamkeit gegen ein breites Spektrum von Bakterien
besitzen, die Haut nur wenig reizen und chemisch stabil sind. Solche
Zusammensetzungen sind vorzugsweise wässrig, da ölbasierte Zusammensetzungen
den Aknezustand verschlimmern können.
-
Eine
große
Vielzahl von nicht flüchtigen
Weichmachern sind hierin nützlich,
wobei nicht begrenzende Beispiele dafür in McCutcheon's Vol. 2, Functional
Materials, North American Edition, (1992), pp. 137–168, das hierin
durch Bezugnahme in seiner Gesamtheit eingeschlossen ist, und CTFA
Cosmetic Ingredient Handbook, Second Edition (1992), das Hautkonditionierungsmittel
auf den Seiten 572–575
und hautschützende
Mittel auf Seite 580 auflistet, aufgelistet sind.
-
Von
den nicht flüchtigen
Weichmachermaterialien, die hierin nützlich sind, werden insbesondere
Silikone, Kohlenwasserstoffe, Ester und Mischungen davon bevorzugt.
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Beispiele
von Silikonweichmachern schließen
Polyalkylsiloxane, zyklische Polyalkylsiloxane und Polyalkylarylsiloxane
ein. Die hierin nützlichen
Polyalkylsiloxane schließen
zum Beispiel Polyalkylsiloxane mit Viskositäten von ungefähr 0,5 bis
ungefähr
100.000 Centistokes bei 25°C
ein. Solche Polyalkylsiloxane entsprechen der allgemeinen chemischen
Formel R3SiO[R2SiO]xSiR3, wobei R eine
Alkylgruppe (vorzugsweise ist R Methyl oder Ethyl, noch bevorzugter
Methyl) und x eine ganze Zahl von 0 bis ungefähr 500, die ausgewählt wird,
um das gewünschte
Molekulargewicht zu erreichen, ist. Kommerziell erhältliche
Polalkylsiloxane schließen
die Polydimethylsiloxane ein, die auch als Dimethicone bekannt sind,
wobei nicht limitierende Beispiele von diesen die Vicasil® Serien,
die von der General Electric Company und die Dow Corning® 200
Serie, die von der Dow Corning Corporation verkauft werden, einschließen. Spezifische
Beispiele von Polydimethylsiloxanen, die hierin als Weichmacher
nützlich
sind, schließen
Dow Corning® 200
Flüssigkeit,
die eine Viskosität
von 0,65 Centistokes und einen Siedepunkt von 100°C besitzt,
Dow Corning® 225
Flüssigkeit,
die eine Viskosität
von 10 Centistokes und einen Siedepunkt größer als 200°C besitzt, und Dow Corning® 200
Flüssigkeiten,
die Viskositäten
von 50, 350 und 12.500 Centistokes besitzen und Siedepunkte größer als
200°C besitzen,
ein. Zyklische Polyalkylsiloxane, die hierin nützlich sind, schließen diejenigen
ein, die der allgemeinen chemischen Formel [SiR2O]n entsprechen, wobei R eine Alkylgruppe ist
(vorzugsweise ist R Methyl oder Ethyl, bevorzugter Methyl) und n
eine ganze Zahl von ungefähr
3 bis ungefähr
8 ist, bevorzugter ist n eine ganze Zahl von ungefähr 3 bis
ungefähr
7 und am bevorzugtesten ist n eine ganze Zahl von ungefähr 4 bis
ungefähr
6. Wenn R Methyl ist, wird auf diese Materialien typischerweise
als Cyclomethicone Bezug genommen. Kommerziell erhältliche Cytomethicone
schließen
Dow Corning® 244
Flüssigkeit,
die hauptsächlich
das Cyclomethicon Tetramer (d.h. n = 4) enthält und die eine Viskosität von 2,5
Centistokes und einen Siedepunkt von 172°C besitzt, Dow Corning® 344
Flüssigkeit,
die hauptsächlich
das Cyclomethicon Pentamer (d.h. n = 5) enthält und die eine Viskosität von 2,5
Centistokes und einen Siedepunkt von 178°C besitzt, Dow Corning® 245
Flüssigkeit,
die hauptsächlich
eine Mischung des Cyclomethicon Tetramers und des Pentamers (d.h.
n = 4 und 5) enthält
und die eine Viskosität
von 4,2 Centistokes und einen Siedepunkt von 205°C besitzt, und Dow Corning® 345
Flüssigkeit,
die hauptsächlich
eine Mischung des Cyclomethicon Tetramers, Pentamers und Hexamers
(d.h. n = 4,5 und 6) enthält
und die eine Viskosität
von 4,5 Centistokes und einen Siedepunkt von 217°C besitzt, ein. Ebenfalls nützlich sind
Materialien, wie zum Beispiel Trimethylsiloxysilikat, das ein polymeres
Material entsprechend der allgemeinen chemischen Formel [(CH2)3SiO½]x[SiO2]y ist, wobei x
eine ganze Zahl von ungefähr
1 bis ungefähr
500 und y eine ganze Zahl von ungefähr 1 bis ungefähr 500 ist.
Ein kommerziell erhältliches
Trimethylsiloxysilikat wird als eine Mischung mit Dimethicon als
Dow Corning® 593
Flüssigkeit
verkauft. Ebenfalls hierin nützlich
sind Dimethiconole, bei denen es sich um Hydroxy-terminierte Dimethylsilikone handelt.
Diese Materialien können
durch die allgemeinen chemischen Formeln R3SiO[R2SiO]xSiR2OH und HOR2SiO[R2SiO]xSiR2OH dargestellt werden, wobei R eine Alkylgruppe
ist (vorzugsweise ist R Methyl oder Ethyl, bevorzugter Methyl) und
x eine ganze Zahl von 0 bis ungefähr 500 ist, die ausgewählt wird,
um das gewünschte
Molekulargewicht zu erzielen. Kommerziell erhältliche Dimethiconole werden
typischerweise als Mischungen mit Dimethicon oder Cyclomethicon
verkauft (z. B. Dow Corning® 1401, 1402 und 1403 Flüssigkeiten).
Ebenfalls hierin nützlich
sind Polyalkylarylsiloxane, wobei Polymethylphenylsiloxane, die
bei 25°C
Viskositäten
von ungefähr
15 bis ungefähr
65 Centistokes besitzen, bevorzugt werden. Diese Materialien sind
zum Beispiel als SF 1075 Methylphenylflüssigkeit (verkauft von der
General Electric Company) und 556 Cosmetic Grade Phenyltrimethicon
Flüssigkeit
(verkauft von der Dow Corning Corporation) erhältlich.
-
Hierin
nützliche
Kohlenwasserstoffe schließen
gerad- und verzweigtkettige Kohlenwasserstoffe ein, die ungefähr 10 bis
ungefähr
30 Kohlenstoffatome besitzen, bevorzugter von ungefähr 12 bis
ungefähr
24 Kohlenstoffatome und am bevorzugtesten von ungefähr 16 bis
ungefähr
22 Kohlenstoffatome. Nicht beschränkende Beispiele von diesen
Kohlenwasserstoffmaterialien schließen Dodekan, Squalan, Cholesterol,
5-hydrogeniertes Polyisobutylen, Docosan (d.h. ein C22 Hydrokarbon),
Hexadekan und Isohexadekan (ein kommerziell erhältlicher Kohlenwasserstoff,
der als Permethyl® 101A von Presperse, South
Plainsfield, N. J. verkauft wird) ein. Andere Kohlenwasserstoffmaterialien,
die hierin nützlich
sind, schließen
Paraffine und Mineralöle,
wie zum Beispiel USP leichtes Mineralöl (zum Beispiel Klearol® erhältlich von
der Witco Corp., Melrose Park, Ill.) und USP Schwermineralöl (zum Beispiel
Klearol® erhältlich von
der Witco Corp., Melrose Park, Ill.) ein.
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Ebenfalls
nützlich
als nicht flüchtige
Weichmacher sind Ester, einschließlich Ester von monofunktionellen
und difunktionellen Fettsäuren,
die mit Alkoholen und Polyolen (d.h. Alkoholen, die zwei oder mehr
Hydroxygruppen besitzen) verestert worden sind. Eine große Zahl
von Estern sind hierin nützlich,
wobei langkettige Ester von langkettigen Fettsäuren bevorzugt werden (d.h.
C10-40 Fettsäuren
verestert mit C10-40 Fettalkoholen). Nicht beschränkende Beispiele
von Estern, die hierin nützlich
sind, schließen
solche ein, die aus der Gruppe bestehend aus Diisopropyladipat,
Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, Myristylpropionat, Ethylenglykoldistearat,
2-Ethylhexylpalmitat, Isodecylneopentanoat, C12-15 Alkohol
Benzoat, Di-2-Ethylhexylmaleat, Cetylpalmitat, Myristylmyristat,
Stearylstearat, Cetylstearat, Behenylbehenat und Mischungen davon
ausgewählt werden.
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Verwendung
von antibakteriellen Nukleinsäuren
in Desinfektionsmitteln
-
Die
Nukleinsäuren
gemäß der Erfindung
können
ebenfalls als Desinfektionsmittel und insbesondere als flüssige Desinfektionspräparate,
die biostatische oder vorzugsweise biozide Eigenschaften besitzen,
Verwendung finden. Die Desinfektionslösung enthält mindestens eine ausreichende
Menge an Nukleinsäuren
gemäß der Erfindung
und kann ebenfalls andere aktive Inhaltsstoffe mit biostatischen
und/oder bioziden Eigenschaften enthalten. Zum Beispiel kann das
Desinfektionsmittel Nukleinsäuren
gemäß der Erfindung
mit einer geeigneten Konzentration einer quaternären Ammoniumverbindung, wie
zum Beispiel Dimethylbenzyldodecylammoniumchlorid, Dimethylbenzyldecylammoniumchlorid,
Dimethylbenzyldecylammoniumbromid, Dimethylbenzyloctylammoniumchlorid
und Cocosalkyldimethylbenzylammoniumchlorid, enthalten.
-
In
einem anderen Beispiel können
geeignete Mikrobizide Biguanidinverbindungen, wie zum Beispiel Oligohexamethylenbiguanidsalze
und Bisbiguanide, verwendet werden. Siehe z. B. US Patent-Nr. 5,030,659. Zusätzliche
biozide Inhaltsstoffe schließen
Aldehyde, Phenolderivate und Halogephenylderivate ein. Siehe z. B.
US-Patent Nr. 5,767,054. Wie von dem Durchschnittsfachmann erkannt
werden wird, können
andere Verbindungen mit so einer Aktivität ebenfalls in Verbindung mit
den Nukleinsäuren
gemäß der Erfindung
eingesetzt werden.
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Zusätzlich zu
den beschriebenen aktiven Bestandteilen können die Desinfektionspräparate der
Erfindung abhängig
von der beabsichtigten Verwendung der Rezeptur andere typische Bestandteile
enthalten. Insbesondere kann ein Säuerungsmittel verwendet werden,
um den pH Bereich der Desinfektionslösung unter 7 zu halten. Für die Nukleinsäuren und/oder
die anderen aktiven Inhaltsstoffe können geeignete Lösungsmittel verwendet
werden, bei denen es sich vorzugsweise Wasser- oder wassermischbare
organische Lösungsmittel handelt.
Lösungen
wie diese können
einfach unter Verwendung von Druckluft oder allen anderen Treibmitteln, die
dem Durchschnittsfachmann bekannt sind, versprüht werden.
-
Diese
Präparationen
der Erfindung sind insbesondere für die Oberflächendesinfektion
in medizinischen Umgebungen, wie zum Beispiel Krankenhäusern, Tierkliniken,
Zahnarzt- und Arztpraxen und ähnlichen geeignet.
Die Verwendung von Lösungen
gemäß der Erfindung
bei der Sterilisierung von Operationsinstrumenten ist insbesondere
bevorzugt. Diese Präparate
sind ebenfalls an öffentlichen
Orten, wie zum Beispiel in Schulen, öffentlichen Verkehrsmitteln,
Restaurants, Hotels und Wäschereien
nützlich.
Die Desinfektionsmittel finden ebenfalls Verwendung im Hausgebrauch
als Reinigungsmittel für
Toiletten, Waschbecken und den Küchenbereich.
-
Die
protonierten/azidifizierten Nukleinsäuren der Erfindung können ebenfalls
in Desinfektionslösungen für die Haut
verwendet werden. Solche Zusammensetzungen enthalten die Nukleinsäure gemäß der Erfindung in
einer Lösung,
die sich in einem Trägerstoff,
der für
die topische Verwendung geeignet ist, befindet. Das Desinfektionsmittel
kann von schnell trocknender Art sein, wobei es wünschenswert
ist, dass sich die Nukleinsäure in
einer Ethanolbasis befindet. Solche Lösungen enthalten vorzugsweise
auch einen Weichmacher für
die Haut, da der Alkohol dazu neigt, die Haut extrem auszutrocknen.
Beispiele von geeigneten Weichmachern schließen ein, aber sind nicht begrenzt
auf einen polyhydrischen Alkohol, wie zum Beispiel Polyethylenglykol, Glycerin,
Diglycerin, Propylenglycol, Butylenglycol, Erythritol, Dipropylenglycol
und Sorbitol. Die Menge des Weichmachers kann im Bereich von 0,1
bis 3,0 Gew.-% und bevorzugter im Bereich von 0,2 bis 1,5 Gew.-% liegen.
Wenn der Gehalt an Weichmacher weniger als 0,1 Gew.-% beträgt, ist
er nicht sehr wirksam und bei mehr als 3,0% ist die Lösung übermäßig klebrig.
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Desinfektionslösungen für die Haut
sind insbesondere für
die Desinfektion der Hände
nach medizinischer Behandlung oder der Abfallentsorgung nützlich.
Desinfektion kann ebenfalls bei Operationen sowohl für das medizinische
Personal als auch zur Sterilisation des Ortes der Operation am Patienten
nützlich
sein.
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BEISPIELE
-
Die
folgenden Beispiele werden angeführt,
um den Durchschnittsfachmann mit einer vollständiger Offenbarung und einer
Beschreibung auszustatten, wie der Gegenstand der Erfindung herzustellen
und zu verwenden ist, und es ist nicht beabsichtigt, dass sie den
Umfang von dem, was als die Erfindung betrachtet wird, einschränken. Es
wurden Bemühungen
angestellt, um mit Bezug auf die verwendeten Zahlen (zum Beispiel Mengen,
Temperatur, Konzentrationen etc.) Genauigkeit sicherzustellen, aber
einige experimentelle Fehler und Abweichungen sollten erlaubt sein.
Sofern nicht anders angezeigt, sind Anteile Gewichtsanteile, Molekulargewicht
ist durchschnittliches Molekulargewicht, Temperatur ist in Grad
Celsius angegeben und der Druck ist bei oder nahe dem atmosphärischen
Druck.
-
BEISPIEL 1: SYNTHESE VON
NUKLEINSÄUREN
-
Nukleinsäuren wurden
unter Verwendung von kommerziell erhältlichen Phosphoramiditen auf
kommerziell erworbenen DNA-Synthesegeräten im Maßstab von < 1 μM bis 1 > mM unter Verwendung
von Standard Phosphoramiditchemie und Verfahren, die im Stand der
Technik gut bekannt sind, wie zum Beispiel die, die in Stec et al.,
1984, J. Am. Chem. Soc. 106: 6077–6089, Stec et al., 1985, J.
Org. Chem. 50(20): 3908–3913,
Stec et al., 1985, J. Chromatog. 326: 263–280, LaPlanche et al., 1986,
Nuc. Acid. Res. 14(22): 9081–9093
und Fasman, 1989, Practical Handbook of Biochemistry and Molecular
Biology, CRC Press, Boca Raton, FL, offenbart sind, synthetisiert.
-
Nukleinsäuren wurden
gemäß den Protokollen
der Phosphoramidithersteller entschützt. Ungereinigte Nukleinsäuren wurden
entweder unter reduziertem Druck getrocknet oder präzipitiert
und dann getrocknet. Unter Verwendung des kommerziell erhältlichen
DNA-Mate (Barkosigan Inc.) Reagenz oder konventioneller Techniken,
wie zum Beispiel kommerziell erhältlichem
Austauschharz, zum Beispiel Dowex (Dupont), oder durch Zugabe von
Natriumsalzen gefolgt von Präzipitation,
Diafiltration oder Gelfiltration etc. wurden die Natriumsalze der
Nukleinsäuren
hergestellt oder diese wurden in das Reinigungsverfahren eingebaut.
-
BEISPIEL 2: REINIGUNG
VON NUKLEINSÄUREN
-
Eine
Reihe von Standardverfahren wurden verwendet, um die vorliegend
beschriebenen antibakteriellen Nukleinsäuren zu reinigen/herzustellen.
In Kürze,
die antibakteriellen Nukleinsäuren
wurden über
Chromatographie auf kommerziell erhältlichen Umkehrphasen- (zum
Beispiel siehe die RAININ Instrument Co., Inc. Gebrauchsanweisung
für die
DYNAMAX®-300A, Rein-DNA Umkehrphasensäulen, 1989
oder aktuelle Updates davon) oder Ionenaustauschmedien, wie zum
Beispiel Waters' Protein
Pak oder Pharmacia's
Source Q (siehe im allgemeinen Warren und Vella, 1994, „Analysis
and Purification of Synthetic Nucleic Acids by High-Performance
Liquid Chromatography",
in Methods in Molecular Biology, vol. 26; Protocols for Nucleic Acid
Conjugates, S. Agrawal, ed. Humana Press, Inc., Totowa, NJ; Aharon
et al., 1993, J. Chrom. 698: 293–301; und Millipore Technical
Bulletin, 1992, Antisense DNA: Synthesis, Purification, and Analysis)
gereinigt. Die Gipfelfraktionen wurden kombiniert und die Proben über Alkohol
(Ethanol, Butanol, Isopropanol und Isomere und Mischungen davon,
etc.) Präzipitation,
Umkehrphasenchromatographie, Diafiltration oder Gelfiltration konzentriert
und entsalzt.
-
BEISPIEL 3: PROTONIERUNG/AZIDIFIZIERUNG
VON NUKLEINSÄUREN
-
Nach
oder während
den obigen Schritten können
protonierte/azidifizierte Formen der beschriebenen Nukleinsäuren durch
das Aussetzen der gereinigten, teilweise gereinigten oder unbearbeiteten
Nukleinsäuren gegenüber einer
(z. B. sauren) Umgebung mit niedrigem pH erzeugt werden. Gereinigte
oder unbearbeitete Nukleinsäuren
wurden mit Säuren,
einschließlich
Phosphorsäure,
Salpetersäure,
Salzsäure
und Essigsäure protoniert/azidifiziert.
-
Gepolte
Fraktionen eines über
einen starken Anionenaustauscher (SAX)-gereinigten Oligonukleotids (mit
ungefähr
2–25 A260 pro ml) wurden auf eine PRP (Hamilton
Co.) Säule
gepumpt. Diesem folgte sofort ein Überschuss an verdünnter Säure (z.
B. 25 mM HCl) bis der Eluent sauer war. Die Säule wurde dann mit gereinigtem
Wasser (kein Salz oder Puffer) gewaschen, bis die Leitfähigkeit
und der pH des Eluenten im wesentlichen auf den Hintergrundlevel
zurückkehrte.
Das Oligonukleotid wurde dann in einem kommerziell erhältlichen Vakuumverdampfer
getrocknet. Alternativ wurde das Oligonukleotid in verdünnter Säure suspendiert
und entweder über
die PRP oder eine ähnliche
Säule wie
oben beschrieben chromatographiert oder über eine Größenausschlusssäule (z.
B. BioRad Biogel P2 oder P4) unter Verwendung von Wasser als Lösungsmittel
chromatographiert. Alternativ kann eine entsalzte Nukleinsäure in alkalischer
Salzlösung
(z. B. 0,4 M NaCl und pH 12, 25 mM NaOH) aufgelöst, über eine PRP Säule laufen
gelassen, mit Säure
gefolgt von Wasser gewaschen und dann wie oben beschrieben eluiert
werden. Alternativ kann eine Nukleinsäure über eine Kationenaustauschersäule, die
in der H+ Form ist, chromatographiert, gesammelt und wie oben beschrieben
getrocknet werden.
-
Nukleinsäuren wurden
ebenfalls durch direkte Zugabe einer Säure, z. B. HCl (0,1 N), zu
der Nukleinsäurelösung (ungefähr 300 A260 pro ml) azidifiziert, bis der pH der
Lösung
pH 1 bis pH 3 erreichte. Die azidifizierten Nukleinsäuren können dann über eine
säurestabile
Größenausschlusssäule, wie
zum Beispiel eine BioRad Biogel P2 oder P4 Säule, laufen gelassen werden.
-
Lyophilisierte
oder getrocknete Präparationen
der Nukleinsäuren,
die in den bakteriellen Experimenten verwendet werden sollten, wurden
in pyrogen-freier, steriler, physiologischer Salzlösung (d.h.
0,85% Salz) in sterilem Sigma Wasser aufgelöst und durch einen 0,45 Mikrometer
Gelman Filter (oder vor den Tierversuchen durch einen sterilen 0,2
Mikrometer pyrogen-freien Filter) gefiltert.
-
Wenn
in Wasser oder Salzlösung
suspendiert, zeigen die Nukleinsäuren
Präparationen
typischerweise einen pH zwischen 1 und 4,5, abhängig von dem Grad an Protonierung/Azidifizierung,
der dadurch bestimmt wird, wie viel Säure in dem Azidifizierungsprozess
verwendet wird.
-
BEISPIEL 4: BAKTERIELLE
WACHSTUMSSTUDIEN
-
Wachstumsstudie bei begrenztem
Nährstoffangebot
-
Für die Wachstumsstudie
bei begrenztem Nährstoffangebot
wurden die Zellen von den Platten genommen und in PBS suspendiert,
um eine Endkonzentration von 105 CFU/ml
und ein Endvolumen von 1 ml zu ergeben. Mueller-Hinton Brühe wurde
zugegeben (40 μl
für S.
aureus ACC # 13301, 20 μl
für P.
aeruginosa ACC # 10145). 100 μl
Wasser oder 100 μl
Nukleinsäure
(32 A260 Einheiten, 2'-O-Methyl Ribonukleotide, Phosphodiesterbindung,
mit invertierten T's
am 5' und 3' Ende blockierte
Sequenz CGCCATTGG, SEQ ID Nr. 1) wurde zugegeben und die Röhrchen bei
35°C ohne
Schütteln
für ungefähr 24 Stunden
inkubiert. Der A625 wurde gemessen und die
Inhibition in Prozent als Prozent der Kontrolle berechnet. Die Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:
-
-
-
Studie bei stationärem Wachstum
-
Ein
Assay bei stationärem
Wachstum wurde ebenfalls durchgeführt, um die Wirkung des pH
auf die antibakterielle Aktivität
der Nukleinsäuren
zu studieren. Die Zellen wurden von den Platten genommen und in Salzlösung suspendiert,
um eine Endkonzentration von 107 CFU/ml
S. aureus in 1 ml von PBS zu ergeben. 100 μl Wasser oder 100 μl Nukleinsäure (32
A260 Einheiten, 2'-O-Methyl Ribonukleotide, Phosphodiesterbindung,
mit invertierten T's
am 5' und 3' Ende blockierte
Sequenz CGCCATTGG, SEQ ID Nr. 1) wurde zugegeben und die Röhrchen bei
35°C ohne
Schütteln
für ungefähr 24 Stunden
inkubiert. Aliqouts wurden direkt oder nach Verdünnungen ausplattiert, bei 37°C inkubiert
und die Kolonien nach 24 Stunden gezählt. Die Ergebnisse finden
sich in der folgenden Tabelle:
-
-
Aus
diesen Ergebnissen wurde geschlussfolgert, dass das Erniedrigen
des pH eines Nukleotid diesem bakterizide und bakteriostatische
Wirkung verlieh. Als nächstes
wurde die Wirkung der Sequenzidentität und Länge untersucht.
-
BEISPIEL 5: WIRKUNGEN
DER SEQUENZ AUF DIE ANTIBAKTERIELLE AKTIVITÄT
-
Zuerst
wurde ein Assay bei stationärem
Wachstum durchgeführt,
um die Wirkung der Sequenzlänge zu
studieren. Die Zellen wurden von den Platten genommen und in Salzlösung suspendiert,
um eine Endkonzentration von 107 CFU/ml
Strep. mutans in 1 ml von PBS zu ergeben. 50 μl Wasser oder 50 μl Nukleinsäuren verschiedener
Länge (16
A260 Einheiten) wurden zugegeben und die
Röhrchen
bei 35°C
ohne Schütteln
für ungefähr 24 Stunden
inkubiert. Jede der verwendeten Nukleinsäuren bestand aus 2'-O-Methyl substituierten Ribonukleotid
Phosphodiestern, verbunden mit invertierten T's am 5' und 3'-Ende zur Blockierung. Die Sequenzen
waren 114.6-CGCCAT
(SEQ ID Nr. 2); 114.12-ACGCGCCATTGG (SEQ ID Nr. 3); 114.21-GGAACGCGCCATTGGTATATC
(SEQ ID Nr. 4). Die Längen,
die in der folgenden Tabelle für
jede Nukleinsäure
angegeben sind, schließen
die invertierten T's
an den 5' und 3' Enden ein. Aliquots
wurden direkt oder nach Verdünnungen
ausplattiert, bei 37°C
inkubiert und die Kolonien nach 24 Stunden gezählt. Die Ergebnisse finden
sich in der folgenden Tabelle:
-
-
-
Als
nächstes
wurde ein Wachstumsassay unter begrenztem Nährstoffangebot durchgeführt, um
die Wirkung von Nukleotid Homopolymeren (AAAAAAAAAAAA, SEQ ID Nr.
5; UUUUUUUUUUUU, SEQ ID Nr. 6; GGGGGGGGGGGG; SEQ ID Nr. 7; CCCCCCCCCCCC,
SEQ ID Nr. 8) zu studieren. Jedes verwendete Homopolymer bestand
aus 2'-O-Methyl
substituierten Ribonukleotiden, die über Phosphodiester verbunden
waren, wobei sowohl das 3' als
auch das 5' Ende
mit Butanol blockiert waren. Die Zellen wurden von den Platten genommen
und suspendiert, um eine Endkonzentration von 105 CFU/ml
in 1 ml PBS zu ergeben. Mueller-Hinton Brühe wurde zugegeben (40 μl für S. aureus
ACC # 13301, 20 μl
für P.
aeruginosa ACC # 10145). 100 μl Wasser
oder 100 μl
Nukleinsäure
bei einem pH von 1,5 (32 A260 Einheiten)
wurde zugegeben und die Röhrchen bei
35°C ohne
Schütteln
für ungefähr 24 Stunden
inkubiert. Die A625 wurde gemessen und die
Inhibition in Prozent berechnet als Prozent der Kontrolle. Die Ergebnisse
finden sich in der folgenden Tabelle:
-
-
-
Als
nächstes
wurde ein Wachstumsassay unter begrenztem Nährstoffangebot durchgeführt, um
Wirkung von Monomeren, Dimeren und Trimeren zu studieren. Jede verwendete
Nukleinsäure
bestand aus 2'-O-Methyl
substituierten Ribonukleotiden, die über Phosphodiester verbunden
waren, wobei sowohl das 3' als
auch das 5' Ende
mit Butanol blockiert waren. Die Nukleinsäure, die als 114.12 bezeichnet
wird, hatte die Sequenz ACGCGCCATTAT, SEQ ID Nr. 9. Die Zellen wurden
von den Platten genommen und suspendiert, um in 1 ml PBS eine Endkonzentration
von 105 CFU/ml zu ergeben. Mueller-Hinton
Brühe wurde
zugegeben (40 μl
für S.
aureus ACC # 13301, 20 μl
für E.
coli ACC # 35218). 25 μl
Wasser oder 25 μl
Nukleinsäure
bei einem pH von 1,5 (8 A260 Einheiten)
wurde zugegeben und die Röhrchen
bei 35°C
ohne Schütteln
für ungefähr 24 Stunden
inkubiert. Die A625 wurde gemessen und die
Inhibition in Prozent berechnet als Prozent der Kontrolle. Aliquots
wurden direkt oder nach Verdünnungen
ausplattiert, bei 37°C
inkubiert und die Kolonien nach 24 Stunden gezählt, um CFUs zu bestimmen.
Die Ergebnisse finden sich in der folgenden Tabelle:
-
-
-
Ein
Assay bei stationärer
Phase wurde durchgeführt,
um die Wirkung der Monomere, Dimere und Trimere zu studieren. Jede
verwendete Nukleinsäure
bestand aus 2'-O-Methyl
substituierten Ribonukleotiden, die über Phosphodiester verbunden
waren, wobei sowohl das 3' als
auch das 5' Ende
mit Butanol geblockt waren. Die Nukleinsäure, die als 114.12 bezeichnet
wird, besaß die
Sequenz ACGCGCCATTAT, SEQ ID Nr. 9. Die Zellen wurden von den Platten
genommen und in Salzlösung
suspendiert, um für
S. aureus in 1 ml von PBS ein A625 von 0,08,
für E.
coli 0,12 und für
K. pneumoniae 0,1 zu ergeben. 25 μl
Wasser oder 25 μl
Nukleinsäure
(8 A260 Einheiten) wurden zugegeben und
die Röhrchen
bei 35°C
ohne Schütteln
für ungefähr 24 Stunden
inkubiert. Die Aliqouts wurden direkt oder nach Verdünnungen
ausplattiert, bei 37°C
inkubiert und die Kolonien nach 24 Stunden gezählt, um CFUs zu bestimmen.
Die Ergebnisse finden sich in der folgenden Tabelle:
-
-
Zusammengefasst
zeigen diese Ergebnisse, dass die Fähigkeit von protonierten/azidifizierten
Nukleinsäuren
als antibakterielle Mittel zu wirken unabhängig von der Sequenzidentität ist. Ferner
sind Homopolymere und so kurze Nukleinsäuren wie Monomere ebenfalls
wirksam. Diese Ergebnisse zeigen, dass es, obwohl die Sequenz eine
Rolle bei der Aktivität
des Oligonukleotids spielen kann, einen anderen Mechanismus der
antibakteriellen Wirkung gibt, der nicht Antisense abhängig und
daher sequenzunabhängig
ist.
-
BEISPIEL 6: IN VIVO ASSAYS
-
Es
werden mehrere Beispiele von in vivo Studien bereitgestellt, um
die Wirksamkeit der vorliegenden Erfindung als ein antibakterielles
Mittel zu bestimmen. Die folgenden Experimente konzentrieren sich
auf topische Haut und die äußere Ohrepidermis,
sowie Beispiele der systemischen Behandlung von Sepsis.
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Wirksamkeit bei topischen
bakteriellen Infektionen der Haut
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Hautgeschwüre, die
Furunkel genannt werden, wurden mit protonierten/azidifizierten
Nukleinsäuren behandelt.
Ein Furunkel ist eine lokale pyogene Infektion, die typischerweise
in einem Haarfollikel ihren Ursprung findet. Ein Furunkel ist ein
rundes, weiches, eitergefülltes
Gebiet der Haut, das eine weiße
Kappe entwickelt, die zerreißt,
wenn sie beansprucht wird. Oftmals kann ein Furunkel eine Infektion
des Haarfollikels im tiefsten Teil sein. Ein Furunkel wird normalerweise
in 10–25
Tagen heilen. Ohne Behandlung müssen
Furunkel normalerweise entleert werden, bevor sie heilen. Das tritt
am häufigsten
knapp unter 2 Wochen auf. Wenn das Furunkel eine tiefe Läsion ist,
kann zusätzlich
zu einem kleineren operativen Eingriff, um das Furunkel zu öffnen und
den Eiter abzulassen, eine systemische Antibiotikatherapie erforderlich
sein, um die Bakterien zu beseitigen. Zusammengefasst sind Furunkel
schmerzhafte Schwellungen der Haut, die durch eine tiefe Hautinfektion
mit Bakterien verursacht werden und die unbehandelt selten in weniger
als 10 Tagen zurückgehen.
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Die Wirksamkeit von protonierten/azidifizierten
Nukleinsäuren
bei der Behandlung von Staphylococcen Furunkeln
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Protonierte/azidifizierte
Nukleinsäuren
haben ihre Wirksamkeit bei der Behandlung eines 1,5 cm Furunkels
am Rücken
eines 36-Jahre-alten männlichen
Subjekts mit gutem Gesundheitszustand gezeigt. Innerhalb von 8 Stunden
linderten die protonierten/azidifizierten Nukleinsäuren schnell
und dramatisch sowohl den Schmerz als auch die Schwellung des Furunkels.
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Protonierte/azidifizierte
Nukleinsäuren
(pH 1,5, Sequenz ACGCGCCATTAT, SEQ ID Nr. 9) wurde verwendet, um
ein 1,5 cm Furunkel einen Tag nach seinem Auftreten zu behandeln.
Die Nukleinsäure
bestand aus 2'-O-Methyl
substituierten Ribonukleotiden, die über Phosphodiester verbunden
waren, wobei die Enden mit einem invertierten T an sowohl dem 5' als auch dem 3' Ende geblockt waren.
Genauer wurden 100 μl
protonierter/azidifizierter Nukleinsäure in Wasser aufgelöst (18,9
mMolar), um das 1,5 cm Furunkel zu behandeln, das mit einer 2–3 mM Pustel
erhoben, rot und geschwollen und für das Subjekt sehr schmerzhaft
war. Nach 8 Stunden Behandlung hatte sich das Furunkel spontan entleert
und hatte sich signifikant auf eine Größe von ungefähr 0,5 cm
verkleinert mit einer gleichzeitigen Verringerung der Schwellung
und Rötung.
Die Schmerzen des Subjekts waren erheblich gelindert. Zu diesem
Zeitpunkt wurde eine zweite 50 μl
Applikation von protonierten/azidifizierten Nukleinsäuren angewendet.
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16
Stunden nach der anfänglichen
Behandlung gab es nahezu keine Schwellung, keinen Schmerz oder keine
Entzündung.
Von dem ursprünglichen
Furunkel verblieb nur ein kleines blass rosa Gebiet von < 0,5 cm. 24 Stunden
nach der Behandlung der Infektion wurde eine letzte Anwendung von
protonierter/azidifizierter Nukleinsäure angewendet, um das Beschleunigen
des Heilungsprozesses fortzusetzen. Die verbleibenden Reste des
Furunkels heilten nach der dritten Applikation innerhalb eines Tages
von selbst.
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Zusammenfassend
wurde gezeigt, dass protonierte/azidifizierte Nukleinsäuren bei
der schnellen Behandlung eines Staphylococcen Furunkels und unter
Verwendung von Wasser als Transportmedium sehr wirksam sind. Die
protonierten/azidifizierten Nukleinsäuren waren insbesondere bei
der schnellen Linderung von sowohl dem Schmerz als auch der Schwellung
des Furunkels wirksam.
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Wirksamkeit bei der topischen
Behandlung von Ohrinfektionen
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Protonierte/azidifizierte
Nukleinsäuren
waren bei der Behandlung von epidermalen Infektionen des äußeren Ohrs
bei Chinchillas, die durch Pseudomonas aeruginosa Bakterien verursacht
wurden, sehr wirksam. Alle infizierten Ohren der Chinchillas, die
fortgesetzte protonierte/azidifizierte Nukleinsäurebehandlung erhielten, waren
4 Tage nach Beginn der Behandlung vollständig geheilt.
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Die
Ohren von Chinchillas wurden mit Pseudomonas aeruginosa Bakterien
infiziert. Genauer wurde durch verlängerte Aussetzung der Ohren
gegenüber
Wasser die Mazeration der Epidermisschicht der Chinchillaohren verursacht.
Das hilft dabei eine empfängliche
Umgebung für
die Pseudomonas Infektion in der epidermalen Schicht der Haut, die
die Ohrkanäle
der Chinchillas auskleidet, zu erzeugen. Baumwolltupfer wurden mit
einer Suspension von gewaschenem Pseudomonas aeruginosa gesättigt und
in die Ohrkanäle
der Chinchillas eingeführt.
Die Tupfer wurden nach 48 Stunden entfernt.
-
Die
Behandlung der Chinchillas begann an Tag 3 nach der Infektion, sobald
durch eine otoskopische Untersuchung bestimmt wurde, dass die Ohren
einen „Grad
3" Schweregrad besitzen.
Die Chinchillas erhielten zwei tägliche
topische Anwendungen von entweder 400 μl protonierter/azidifizierter
Nukleinsäure
der Sequenz ACGCGCCATTAT, SEQ ID Nr. 9, bei einem pH von 1,5, in
Wasser (2,8 mMolar) oder 400 μl
der protonierten/azidifizierten Nukleinsäuren identischer Sequenz (2
mMolar) in einer Trägermischung
(Wasser/Ethanol/Propylenglykol). Die Nukleinsäure bestand aus 2'-O-Methyl substituierten
Ribonukleotiden, die über Phosphodiester
verbunden waren und deren Enden an sowohl an dem 5' als auch 3' Ende mit Butanol
geblockt waren. Die Chinchillas wurden täglich untersucht, um, basierend
auf dem Grad der Schwere der Ohrinfektionen, die Wirksamkeit der
Behandlung zu beurteilen.
-
Die
Ergebnisse der protonierten/azidifizierten Nukleinsäurebehandlung
zeigten, dass, wie durch otoskopische Untersuchungen gezeigt, alle
der behandelten Chinchillaohren eine deutliche Verringerung in der Schwere
der Ohrinfektionen zeigten. Signifikante Verbesserungen konnten
nach 3 Behandlungen mit protonierten/azidifizierten Nukleinsäuren beobachtet
werden. Die Chinchillas erhielten für zusätzliche 4 bis 5 Tage eine Behandlung.
Unbehandelte Kontrollchinchillas zeigten über diesen Zeitrahmen keine
Verbesserung. Im Gegensatz dazu waren alle Ohrinfektionen, die eine
anhaltende Behandlung mit protonierten/azidifizierten Nukleinsäuren erhielten,
am Tag 7 nach der Infektion vollständig geheilt (d.h. 4 Tage nachdem
die Behandlung mit protonierten/azidifizierten Nukleinsäuren begann).
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Zusätzlich gab
es leichte Unterschiede beim Fortschritt der Heilung zwischen protonierten/azidifizierten
Nukleinsäuren,
die in den zwei Transportmedien, Wasser oder Trägermischung (Wasser/Ethanol/Propylenglykol),
aufgelöst
waren. Basierend auf der otoskopischen Untersuchung waren die protonierten/azidifizierten Nukleinsäuren in
der Trägermischung
etwas wirksamer bei der Behandlung der Ohrinfektionen.
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Zusammenfassend
haben protonierte/azidifizierte Nukleinsäuren ihre Wirksamkeit bei der
Behandlung von Infektionen des äußeren Ohrs
von Chinchillas, die durch Pseudomonas aeruginosa verusacht werden,
gezeigt. Das ist bedeutsam, da dieses infektiöse Bakterium natürlicherweise
ein Antibiotika resistentes Bakterium ist.
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Wirksamkeit bei der Behandlung
einer Strep. pyogenes Hautinfektion bei einem Hund
-
Ein
35 Pfund schwerer, 2 Jahre alter weiblicher Neufundländer erlitt
einen Schnitt am Bauch und entwickelte eine Strep. pyogenes Infektion.
Das Gebiet war geschwollen, entzündet
und bei Berührung
schmerzhaft. Die Behandlung mit Neosporin® (Warner-Lambert,
Co.) über
3 Tage verfehlte es, eine Verbesserung zu erzielen. Zwei, 12 Stunden
getrennte, direkte Behandlungen der Verletzung mit 2'-O-Methyl substituierten
Ribonukleotiden mit der Sequenz ACGCGCCATTAT (SEQ ID Nr. 9), pH
1,5, die über
Phosphodiester verbunden waren, wobei die Enden an sowohl dem 5' als auch dem 3' Ende mit Butanol
geblockt waren, beseitigte die Infektion, die Schwellung, die Entzündung und
die Berührungsempfindlichkeit
vollständig.
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Wirksamkeit von protonierten/azidifizierten
Nukleinsäuren
in einem Verbrennungsmodell einer topischen Pseudomonas Infektion
-
Protonierte/azidifizierte
Nukleinsäuren
haben ihre Wirksamkeit bei der Behandlung von topischen Hautinfektionen
in immungeschwächten
Mäusen
gezeigt. Mäuse
wurden vor einer Verbrennung der Haut mit Cyclophosphamid behandelt
(200 mg/kg, I. P.), um ihr Immunsystem zu hemmen. Drei Tage später wurden Verbrennungen
induziert, gefolgt von der Anwendung von 109 CFU
Pseudomonas aeruginosa, die topisch auf die Verbrennungsstelle aufgetragen
wurden, um eine Infektion zu erzeugen. Die Behandlung mit Nukleinsäure erfolgte
4 und 8 Stunden nach der Infektion. Die Nukleinsäure, die in dem Experiment
verwendet wurde, besaß einen
pH von 1,5, hatte die Sequenz ACGCGCCATTAT, SEQ ID Nr. 9, und bestand
aus 2'-O-Methyl substituierten
Ribonukleotiden, die über
Phosphodiester verbunden waren und deren Ende sowohl an dem 5' als auch dem 3' Ende mit Butanol
geblockt waren. Einhundert Prozent (100) der behandelten Tiere überlebten
und waren frei von systemischem Pseudomonas Infektionen, während 90%
der Kontrolltiere systemische Infektionen entwickelten und verstarben.
Die protonierten/azidifizierten Nukleinsäuren waren in der Lage, die
topische Infektion zu heilen. Zusätzlich war die topische Anwendung
von Nukleinsäuren
in der Lage, die topische Pseudomonas Infektion daran zu hindern,
bis zu einer tödlichen
systemischen Infektion fortzuschreiten.
-
Wirksamkeit von protonierten/azidifizierten
Nukleinsäuren
in einem Verbrennungsmodell einer systemischen Pseudomonas Infektion
-
Mäuse wurden
nach Induktion einer Hautverbrennung s.c. mit 106 oder
107 CFU Pseudomonas aeruginosa behandelt.
Zwei Stunden nach der Infektion wurde die Behandlung mit azidifizierten
Nukleinsäuren
begonnen. Vierzig Prozent (40%) der Dosis wurden i.v. verabreicht,
während
der Rest s.c. gegeben wurde. Die Nukleinsäure, die in dem Experiment
verwendet wurde, besaß einen
pH von 1,5, hatte die Sequenz ACGCGCCATTAT, SEQ ID Nr. 9, und bestand
aus 2'-O-Methyl
substituierten Ribonukleotiden, die über Phosphodiester verbunden
waren und deren Enden sowohl an dem 5' als auch dem 3' Ende mit Butanol geblockt waren. Die Prozedur
wurde 6 Stunden später
wiederholt. An Tag zwei und drei wurden zwei Mal täglich zusätzliche
subkutane Injektionen gegeben. Alle der 45 Kontrolltiere starben
und 100 der 40 behandelten Mäuse überlebten und
waren gesund. Diese behandelten gesunden Mäuse wurden getötet und
auf Sepsis überprüft. In der
Milz, der Leber oder dem Blut wurden keine Pseudomonas Bakterien
entdeckt.
-
Zusammenfassend
war eine protonierte/azidifizierte Nukleinsäure bei der Behandlung einer
systemischen Pseudomonas Infektion, die, wenn sie unbehandelt geblieben
wäre, tödlich gewesen
wäre, 100%
wirksam.
-
BEISPIEL 7: TOXIZITÄT VON PROTONIERTEN/AZIDIFIZIERTEN
NUKLEINSÄUREN
-
Fünfundvierzig
Tiere (Mäuse,
männlich/C57
Balb/c) erhielten subkutan, über
intraperitoneale Injektion oder topische Anwendung eine Behandlung
mit protonierter/azidifizierter Nukleinsäure. Die Mäuse wurden zufällig ausgewählt und
waren zum Zeitpunkt der Durchführung
der Studie ungefähr
6 bis 8 acht Wochen alt (25–30
g Körpergewicht).
Die Mäuse
wurden zu fünft
in einer Box gehalten und in einem Raum mit kontrollierter Umgebung
mit freiem Zugang zu Nahrung und Wasser gehalten.
-
Die
Mäuse (fünf pro Gruppe)
bekamen für
14 Tage täglich
protonierte/azidifizierte Nukleinsäuren mit einem pH von 1,5 mit
der Sequenz ACGCGCCATTAT, SEQ ID Nr. 9, oder Wasser injiziert. Die
Nukleinsäure bestand
aus 2'-O-Methyl
substituierten Ribonukleotiden, die über Phosphodiester verbunden
waren, und deren Enden sowohl an dem 5' als auch dem 3' Ende mit Butanol geblockt waren. Die
Behandlung erfolgte über intraperitoneale
Verabreichung, subkutane Verabreichung oder wurde topisch verabreicht.
-
Alle
Mäuse wurden
während
dem Behandlungszeitraum täglich
auf Lebensfähigkeit
und Zeichen der Toxizität
untersucht. 24 Stunden nach der letzen Injektion wurden Nekropsien
durchgeführt.
Bei der Nekropsie wurde eine vollständige Untersuchung von allen
Körperhöhlungen
und Organen durchgeführt.
Ausgewählte Organe
wurden fixiert und für
die histopathologische Bewertung gefärbt. Die Zusammenfassung der
Ergebnisse ist wie folgt.
-
Mortalität und klinische
Manifestationen
-
Während der
Studie blieben selbst bei der höchsten
Dosis von 100 mg/kg alle Mäuse
voll aktiv und wach mit keinen klinischen Anzeichen abnormalen Verhaltens
während
dem Verlauf der Studie.
-
Klinische Chemie
-
Bei
allen getesteten klinisch chemischen Parametern gab es keine Abweichungen
bei Leberenzymen (alkalische Phosphatase, ALT, AST) und Gesamtbilirubingehalt.
Die mittleren Serum alkalische Phosphatase, ALT und ASL Mengen zeigten
keine signifikanten Unterschiede von den Trägerkontrollwerten, was vermuten lässt, dass
es keinen Beweis für
Toxikose gibt. Die indirekten und direkten Bilirubinwerte zeigten
keine Unterschiede zu denen der Träger-behandelten Kontrollen,
was auf keine renalen oder hepatischen Abnormalitäten hindeutet.
-
Grobe Nekropsie
-
Während der
Studie zeigte die Untersuchung, dass es an der Stelle der Injektion
keine deutlichen Auffälligkeiten
gab, was vermuten lässt,
dass es selbst mit der höchsten
Dosis an Nukleinsäure
keine lokalen entzündlichen
Reaktionen gibt. Es gab keine sichtbaren Zeichen von Vergrößerung oder
Nekrose von irgendeinem Organ. Insbesondere gab es selbst bei über 14 aufeinanderfolgende
Tage verabreichten Dosen von 100 mg/kg pro Tag verglichen mit den
Kontrolltieren keine Vergrößerung der
Milz, Leber oder der Nieren.
-
Histopathologie
-
Schnitte
von verschiedenen Geweben zeigten keine Unterschiede zwischen den
Kontroll- und behandelten Tieren. Zusammengefasst waren die Schlüsselergebnisse:
- (1) es gab in der behandelten Gruppe gegenüber der
Kontrollgruppe keine signifikanten Anstiege in irgendeinem Enzymlevel;
- (2) es gab keine Zeichen von groben Abnormalitäten in irgendeinem
der Tiere, die mit Oligos behandelt wurden;
- (3) alle Tiere blieben während
der Studie gesund und wachsam; und
- (4) alle Verabreichungswege (intraperitoneal, subkutan, topisch)
lieferten ähnliche
Ergebnisse.
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass die protonierten/azidifizierten Nukleinsäuren selbst
nach 14 Tagen einer täglichen
Verabreichung von 100 mg pro Kilogramm und unabhängig von dem Verabreichungsweg
nicht toxisch waren.
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-
-