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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Blutgerinnung. Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere die Verwendung von Heteroaryl-substituierten
Pyrazolinen als Arzneimittel, neue Heteroaryl-substituierte Pyrazoline
und Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung zur Herstellung
von Arzneimitteln zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Krankheiten,
insbesondere von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, vorzugsweise von thromboembolischen
Erkrankungen.
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Thrombozyten
(Blutplättchen)
sind ein wesentlicher Faktor sowohl in der physiologischen Blutstillung (Hämostase)
als auch bei thromboembolischen Erkrankungen. Insbesondere im arteriellen
System kommt Thrombozyten eine zentrale Bedeutung in der komplexen
Interaktion zwischen Blutkomponenten und Gefäßwand zu. Unerwünschte Thrombozytenaktivierung
kann durch Bildung plättchenreicher
Thromben zu thromboembolischen Erkrankungen und thrombotischen Komplikationen
mit lebensbedrohlichen Zuständen
führen.
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Einer
der potentesten Plättchenaktivatoren
ist die Gerinnungsprotease Thrombin, die an verletzten Blutgefäßwänden gebildet
wird und neben der Fibrinbildung zur Aktivierung von Thrombozyten,
Endothelzellen und mesenchymalen Zellen führt (Vu TKH, Hung DT, Wheaton
VI, Coughlin SR, Cell 1991, 64, 1057-1068). An Thrombozyten in vitro
und in Tiermodellen hemmen Thrombin-Inhibitoren die Plättchenaggregation bzw. die Bildung
plättchenreicher
Thromben. Beim Menschen können
arterielle Thrombosen erfolgreich mit Inhibitoren der Thrombozytenfunktion
sowie Thrombin-Inhibitoren behandelt werden (Bhatt DL, Topol EJ,
Nat. Rev. Drug Discov. 2003, 2, 15-28). Deshalb besteht eine hohe
Wahrscheinlichkeit, dass Antagonisten der Thrombinwirkung auf Blutplättchen die
Bildung von Thromben und das Auftreten von klinischen Folgen wie
Herzinfarkt und Schlaganfall vermindern. Weitere zelluläre Thrombinwirkungen,
z.B. auf Gefäßendothel-
und -glattmuskelzellen, Leukozyten und Fibroblasten, sind möglicherweise
für entzündliche
und proliferative Erkrankungen verantwortlich.
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Die
zellulären
Effekte von Thrombin werden zumindest teilweise über eine Familie G-Proteingekoppelter
Rezeptoren (Protease Activated Receptors, PARs) vermittelt, deren
Prototyp der PAR-1-Rezepor darstellt. PAR-1 wird durch Bindung von
Thrombin und proteolytische Spaltung seines extrazellulär liegenden
N-Terminus aktiviert. Durch die Proteolyse wird ein neuer N-Terminus mit der
Aminosäurensequenz
SFLLRN... freigelegt, der als Agonist („Tethered Ligand") zur intramolekularen
Rezeptoraktivierung und Übertragung
intrazellulärer
Signale führt.
Von der Tethered-Ligand Sequenz abgeleitete Peptide können als
Agonisten des Rezeptors eingesetzt werden und führen auf Thrombozyten zur Aktivierung
und Aggregation.
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Antikörper und
andere selektive PAR-1-Antagonisten hemmen die Thrombin-induzierte
Aggregation von Thrombozyten in vitro bei niedrigen bis mittleren
Thrombinkonzentrationen (Kahn ML, Nakanishi-Matsui M, Shapiro MJ,
Ishihara H, Coughlin SR, J. Clin. Invest. 1999, 103, 879-887). Ein
weiterer Thrombinrezeptor mit möglicher
Bedeutung für
die Pathophysiologie thrombotischer Prozesse, PAR-4, wurde auf humanen
und tierischen Thrombozyten identifiziert. In experimentellen Thrombosen
an Tieren mit einem dem Menschen vergleichbaren PAR-Expressionsmuster
reduzieren PAR-1-Antagonisten die Bildung plättchenreicher Thromben (Derian
CK, Damiano BP, Addo MF, Darrow AL, D'Andrea MR, Nedelman M, Zhang H-C, Maryanoff
BE, Andrade-Gordon P, J. Pharmacol. Exp. Ther. 2003, 304, 855-861).
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In
den letzten Jahren wurde eine Vielzahl von Substanzen auf ihre plättchenfunktionshemmende
Wirkung geprüft.
In der Praxis haben sich nur wenige Plättchenfunktionshemmer bewährt. Es
besteht daher ein Bedarf an Pharmazeutika, die spezifisch eine gesteigerte
Plättchenreaktion
hemmen ohne das Blutungsrisiko erheblich zu erhöhen und damit das Risiko von
thromboembolischen Komplikationen vermindern. Im Gegensatz zur Inhibition
der Proteaseaktivität
von Thrombin mit direkten Thrombin-Inhibitoren sollte eine Blockade des
PAR-1 zur Hemmung der Thrombozytenaktivierung ohne Verminderung
der Gerinnungsfähigkeit
des Blutes führen.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, neue PAR-1-Antagonisten
zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie z.B. thromboembolischen
Erkrankungen bei Menschen und Tieren zur Verfügung zu stellen.
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EP-A
466 408, EP-A 438 690, EP-A 532 918 und WO 93/24463 beschreiben
strukturell ähnliche
Pyrazolin-Derivate und ihre Verwendung als Pestizide.
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WO
02/00651 beschreibt Pyrazolin-Derivate als Faktor Xa-Inhibitoren
zur Behandlung von thromboembolischen Erkrankungen und WO 03/079973
beschreibt Pyrazolin-Derivate zur Behandlung von Krebs.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind Verbindungen der Formel
in welcher
A für eine Gruppe
der Formel
steht,
wobei
*
für die
Anknüpfstelle
an den Pyrazolinring steht,
** für die Anknüpfstelle an R
2 steht,
R
1 für
eine Gruppe der Formel
steht,
wobei
*
für die
Anknüpfstelle
an den Pyrazolinring steht,
X für NH, ein Sauerstoffatom oder
ein Schwefelatom steht,
Y für
NR
7, ein Sauerstoffatom, ein Schwefelatom,
S(=O) oder S(=O)
2 steht,
wobei
R
7 für
Wasserstoff, (C
1-C
4)-Alkyl,
Cyclopropyl, (C
1-C
4)-Alkylcarbonyl;
(C
1-C
6)-Alkylaminocarbonyl,
(C
1-C
4)-Alkoxycarbonyl
oder Methylsufonyl steht,
wobei Alkyl substituiert sein kann
mit 1 bis 2 Substituenten, unabhängig
voneinander ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Hydroxy, Amino, (C
1-C
6)-Alkylamino, (C
1-C
4)-Alkylcarbonyl, (C
1-C
6)-Alkylaminocarbonyl und (C
1-C
4)-Alkoxycarbonyl,
o für 1, 2 oder
3 steht,
p für
1, 2 oder 3 steht,
q für
1, 2 oder 3 steht,
R
4 für Wasserstoff,
Hydroxy, Amino, 2-Hydroxyeth-1-yl, (C
1-C
3)-Alkoxy oder (C
1-C
6)-Alkylamino
steht,
R
5 für Wasserstoff, Methyl, Ethyl,
n-Propyl, 2-Hydroxyeth-1-yl, 2-Aminoeth-1-yl, 3-Hydroxyprop-1-yl, 3-Aminoprop-1-yl oder
2,3-Dihydroxyprop-1-yl,
R
6 für Wasserstoff,
Methyl, Ethyl, n-Propyl, 2-Hydroxyeth-1-yl, 2-Aminoeth-1-yl, 3-Hydroxyprop-1-yl,
3-Aminoprop-1-yl, 2,3-Dihydroxyprop-1-yl, Methylcarbonyl, Ethylcarbonyl,
n-Propylcarbonyl, Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, n-Propoxycarbonyl oder
Methylsulfonyl steht,
wobei Methylcarbonyl, Ethylcarbonyl und
n-Propylcarbonyl substituiert sein können mit 1 bis 2 Substituenten, unabhängig voneinander
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Hydroxy, Amino, (C
1-C
3)-Alkoxy und (C
1-C
3)-Alkylcarbonyloxy,
R
2 für
(C
1-C
6)-Alkyl steht,
wobei
Alkyl substituiert sein kann mit 1 bis 3 Substituenten, unabhängig voneinander
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus (C
3-C
7)-Cycloalkyl, Phenyl, 1,3-Benzodioxolyl,
2,2-Difluor-1,3-benzodioxolyl und 5- oder 6-gliedriges Heteroaryl,
worin
Phenyl und Heteroaryl substituiert sein können mit 1 bis 3 Substituenten,
unabhängig
voneinander ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Amino, Cyano, Nitro, (C
1-C
4)-Alkyl, (C
1-C
4)-Alkoxy, (C
1-C
6)-Alkylamino,
Trifluormethyl, Trifluormethoxy und Difluormethoxy,
oder
R
2 für
(C
3-C
7)-Cycloalkyl,
Phenyl, 1,3-Benzodioxolyl, 2,2-Difluor-1,3-benzodioxolyl oder 5- oder 6-gliedriges Heteroaryl
steht,
wobei Phenyl und Heteroaryl substituiert sein können mit
1 bis 3 Substituenten, unabhängig
voneinander ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Amino, Cyano, Nitro, (C
1-C
4)-Alkyl, (C
1-C
4)-Alkoxy, (C
1-C
6)-Alkylamino,
Trifluormethyl, Trifluormethoxy und Difluormethoxy,
R
3 für
eine Gruppe der Formel
steht,
wobei
*
für die
Anknüpfstelle
an den Pyrazolinring steht,
R
8 für Halogen,
Cyano, Trifluormethyl, Trifluormethoxy oder Difluormethoxy steht,
R
9 für
Wasserstoff, Halogen, Methyl, Methoxy, Trifluormethyl, Trifluormethoxy
oder Difluormethoxy steht,
R
10 für Wasserstoff,
Halogen, Cyano, Trifluormethyl, Trifluormethoxy oder Difluormethoxy
steht,
R
11 für Wasserstoff, Halogen, Cyano,
Trifluormethyl, Trifluormethoxy oder Difluormethoxy steht,
und
ihre Salze, ihre Solvate und die Solvate ihrer Salze.
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Erfindungsgemäße Verbindungen
sind die Verbindungen der Formel (I) und deren Salze, Solvate und Solvate
der Salze; die von Formel (I) umfassten Verbindungen der nachfolgend
genannten Formeln und deren Salze, Solvate und Solvate der Salze
sowie die von Formel (I) umfassten, nachfolgend als Ausführungsbeispiele
genannten Verbindungen und deren Salze, Solvate und Solvate der
Salze, soweit es sich bei den von Formel (I) umfassten, nachfolgend
genannten Verbindungen nicht bereits um Salze, Solvate und Solvate
der Salze handelt.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
in Abhängigkeit
von ihrer Struktur in stereoisomeren Formen (Enantiomere, Diastereomere)
existieren. Die Erfindung umfasst deshalb die Enantiomeren oder
Diastereomeren und ihre jeweiligen Mischungen. Aus solchen Mischungen
von Enantiomeren und/oder Diastereomeren lassen sich die stereoisomer
einheitlichen Bestandteile in bekannter Weise isolieren.
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Sofern
die erfindungsgemäßen Verbindungen
in tautomeren Formen vorkommen können,
umfasst die vorliegenden Erfindung sämtliche tautomere Formen.
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Als
Salze sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung physiologisch unbedenkliche
Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen
bevorzugt. Umfasst sind aber auch Salze, die für pharmazeutische Anwendungen
selbst nicht geeignet sind aber beispielsweise für die Isolierung oder Reinigung
der erfindungsgemäßen Verbindungen
verwendet werden können.
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Physiologisch
unbedenkliche Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen umfassen Säureadditionssalze
von Mineralsäuren,
Carbonsäuren
und Sulfonsäuren,
z.B. Salze der Chlorwasserstoffsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure,
Methansulfonsäure,
Ethansulfonsäure,
Toluolsulfonsäure,
Benzolsulfonsäure,
Naphthalindisulfonsäure,
Essigsäure,
Trifluoressigsäure,
Propionsäure,
Milchsäure,
Weinsäure, Äpfelsäure, Zitronensäure, Fumarsäure, Maleinsäure und
Benzoesäure.
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Physiologisch
unbedenkliche Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen umfassen auch
Salze üblicher
Basen, wie beispielhaft und vorzugsweise Alkalimetallsalze (z.B.
Natrium- und Kaliumsalze), Erdalkalisalze (z.B. Calcium- und Magnesiumsalze)
und Ammoniumsalze, abgeleitet von Ammoniak oder organischen Aminen
mit 1 bis 16 C-Atomen, wie beispielhaft und vorzugsweise Ethylamin,
Diethylamin, Triethylamin, Ethyldiisopropylamin, Monoethanolamin,
Diethanolamin, Triethanolamin, Dicyclohexylamin, Dimethylaminoethanol, Prokain,
Dibenzylamin, N-Methylmorpholin, Arginin, Lysin, Ethylendiamin und
N-Methylpiperidin.
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Als
Solvate werden im Rahmen der Erfindung solche Formen der erfindungsgemäßen Verbindungen bezeichnet,
welche in festem oder flüssigem
Zustand durch Koordination mit Lösungsmittelmolekülen einen Komplex
bilden. Hydrate sind eine spezielle Form der Solvate, bei denen
die Koordination mit Wasser erfolgt.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung haben die Substituenten, soweit
nicht anders spezifiziert, die folgende Bedeutung:
Alkyl per
se und "Alk" und "Alkyl" in Alkoxy, Alkylamino,
Alkylcarbonyl, Alkylcarbonyloxy, Alkylaminocarbonyl und Alkoxycarbonyl
stehen für
einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 6, bevorzugt
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, beispielhaft und vorzugsweise für Methyl,
Ethyl, n-Propyl,
iso-Propyl, n-Butyl, tert-Butyl, n-Pentyl und n-Hexyl.
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Alkoxy
steht beispielhaft und vorzugsweise für Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy,
iso-Propoxy, n-Butoxy und tert-Butoxy.
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Alkylamino
steht für
einen Alkylaminorest mit einem oder zwei (unabhängig voneinander gewählten) Alkylsubstituenten,
beispielhaft und vorzugsweise für
Methylamino, Ethylamino, n-Propylamino,
iso-Propylamino, tert-Butylamino, n-Pentylamino, n-Hexylamino, N,N-Dimethylamino,
N,N-Diethylamino, N-Ethyl-N-methylamino, N-Methyl-N-n-propylamino,
N-iso-Propyl-N-n-propylamino,
N-tert-Butyl-N-methylamino, N-Ethyl-N-n-pentylamino und N-n-Hexyl-N-methylamino.
C1-C3-Alkylamino
steht beispielsweise für
einen Monoalkylaminorest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen oder für einen
Dialkylaminorest mit jeweils 1 bis 3 Kohlenstoffatomen pro Alkylsubstituent.
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Alkylcarbonyl
steht beispielhaft und vorzugsweise für Methylcarbonyl, Ethylcarbonyl,
n-Propylcarbonyl,
iso-Propylcarbonyl, n-Butylcarbonyl und tert-Butylcarbonyl.
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Alkylcarbonyloxy
steht beispielhaft und vorzugsweise für Methylcarbonyloxy, Ethylcarbonyloxy,
n-Propylcarbonyloxy,
iso-Propylcarbonyloxy, n-Butylcarbonyloxy und tert-Butylcarbonyloxy.
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Alkylaminocarbonyl
steht für
einen Alkylaminocarbonylrest mit einem oder zwei (unabhängig voneinander
gewählten)
Alkylsubstituenten, beispielhaft und vorzugsweise für Methylaminocarbonyl,
Ethylaminocarbonyl, n-Propylaminocarbonyl, iso-Propylaminocarbonyl,
tert-Butylaminocarbonyl, n-Pentylaminocarbonyl, n-Hexylaminocarbonyl,
N,N-Dimethylaminocarbonyl, N,N-Diethylaminocarbonyl, N-Ethyl-N-methylaminocarbonyl,
N-Methyl-N-n-propylaminocarbonyl, N-iso-Propyl-N-n-propylaminocarbonyl, N-tert-Butyl-N-methylaminocarbonyl,
N-Ethyl-N-n-pentylaminocarbonyl und N-n-Hexyl-N-methyl-aminocarbonyl.
C1-C3-Alkylaminocarbonyl
steht beispielsweise für
einen Monoalkylaminocarbonylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen oder
für einen Dialkylaminocarbonylrest
mit jeweils 1 bis 3 Kohlenstoffatomen pro Alkylsubstituent.
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Alkoxycarbonyl
steht beispielhaft und vorzugsweise für Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl,
n-Propoxycarbonyl,
iso-Propoxycarbonyl, n-Butoxycarbonyl, tert-Butoxycarbonyl, n-Pentoxycarbonyl
und n-Hexoxycarbonyl.
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Cycloalkyl
steht für
eine mono- oder bicyclische Cycloalkylgruppe mit in der Regel 3
bis 7, bevorzugt 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, beispielhaft und vorzugsweise
für Cycloalkyl
seien genannt Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl und
Cycloheptyl.
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Heteroaryl
steht für
einen aromatischen monocyclischen Rest mit 5 oder 6 Ringatomen und
bis zu 4, vorzugsweise bis zu 3 Heteroatomen aus der Reihe S, O
und N, beispielhaft und vorzugsweise für Thienyl, Furyl, Pyrrolyl,
Thiazolyl, Oxazolyl, Isothiazolyl, Isooxazolyl, Oxadiazolyl, Pyrazolyl,
Imidazolyl, Triazolyl, Pyridyl, Pyrimidyl, Pyridazinyl und Pyrazinyl.
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Halogen
steht für
Fluor, Chlor, Brom und Jod, vorzugsweise für Fluor und Chlor.
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Ein
Symbol # an einem Kohlenstoffatom bedeutet, dass die Verbindung
hinsichtlich der Konfiguration an diesem Kohlenstoffatom in enantiomerenreiner
Form vorliegt, worunter im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein
Enantiomerenüberschuss
(enantiomeric excess) von mehr als 90% verstanden wird (> 90% ee).
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Wenn
Reste in den Verbindungen der Formel (I), ihre Salze, ihre Solvate
oder die Solvate ihrer Salze substituiert sind, können die
Reste, soweit nicht anders spezifiziert, ein- oder mehrfach gleich
oder verschieden substituiert sein. Eine Substitution mit bis zu
drei gleichen oder verschiedenen Substituenten ist bevorzugt. Ganz
besonders bevorzugt ist die Substitution mit einem Substituenten.
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Bevorzugt
sind Verbindungen der Formel (I),
in welcher
A für eine Gruppe
der Formel
steht,
wobei
*
für die
Anknüpfstelle
an den Pyrazolinring steht,
** für die Anknüpfstelle an R
2 steht,
R
1 für
eine Gruppe der Formel
steht,
wobei
*
für die
Anknüpfstelle
an den Pyrazolinring steht,
X für NH oder ein Sauerstoffatom
steht,
Y für
NR
7, ein Sauerstoffatom oder S(=O)
2 steht,
wobei
R
7 für Wasserstoff,
Methyl, Ethyl, Cyclopropyl, Methylcarbonyl oder Ethylcarbonyl steht,
wobei
Ethyl substituiert sein kann mit 1 bis 2 Substituenten, unabhängig voneinander
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Hydroxy, (C
1-C
6)-Alkylamino,
Methylcarbonyl und Ethylcarbonyl,
und
wobei Methyl substituiert
sein kann mit einem Substituenten ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Methylcarbonyl und Ethylcarbonyl,
o für 1, 2 oder 3 steht,
p
für 1,
2 oder 3 steht,
q für
1, 2 oder 3 steht,
R
4 für Wasserstoff,
Hydroxy, Amino, (C
1-C
6)-Alkylamino
oder 2-Hydroxyeth-1-yl steht,
R
5 für Wasserstoff,
Methyl, Ethyl, n-Propyl, 2-Hydroxyeth-1-yl, 2-Aminoeth-1-yl, 3-Hydroxyprop-1-yl,
3-Aminoprop-1-yl oder 2,3-Dihydroxyprop-1-yl steht,
R
6 für
Wasserstoff, Methyl, Ethyl, n-Propyl, 2-Hydroxyeth-1-yl, 2-Aminoeth-1-yl,
3-Hydroxyprop-1-yl,
3-Aminoprop-1-yl, 2,3-Dihydroxyprop-1-yl, Methylcarbonyl, Ethylcarbonyl,
n-Propylcarbonyl, Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, n-Propoxycarbonyl oder
Methylsulfonyl steht,
wobei Methylcarbonyl, Ethylcarbonyl und
n-Propylcarbonyl substituiert sein können mit 1 bis 2 Substituenten, unabhängig voneinander
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Hydroxy, Amino, (C
1-C
3)-Alkoxy und (C
1-C
3)-Alkylcarbonyloxy,
R
2 für
(C
1-C
4)-Alkyl steht,
wobei
Alkyl substituiert sein kann mit einem Substituenten ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus (C
3-C
7)-Cycloalkyl,
Phenyl, 1,3-Benzodioxolyl, 2,2-Difluor-1,3-benzodioxolyl, Thienyl, Furyl, Thiazolyl,
Oxazolyl, Isothiazolyl, Isooxazolyl und Pyridyl,
worin Phenyl,
Thienyl, Furyl, Thiazolyl, Oxazolyl, Isothiazolyl, Isooxazolyl und
Pyridyl substituiert sein können mit
1 bis 3 Substituenten, unabhängig
voneinander ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Cyano, Nitro, (C
1-C
4)-Alkyl, (C
1-C
4)-Alkoxy, Trifluormethyl, Trifluormethoxy
und Difluormethoxy,
oder
R
2 für (C
3-C
7)-Cycloalkyl,
Phenyl, 1,3-Benzodioxolyl, 2,2-Difluor-1,3-benzodioxolyl, Thienyl,
Furyl, Thiazolyl, Oxazolyl, Isothiazolyl, Isooxazolyl oder Pyridyl
steht, wobei Phenyl, Thienyl, Furyl, Thiazolyl, Oxazolyl, Isothiazolyl,
Isooxazolyl und Pyridyl substituiert sein können mit 1 bis 3 Substituenten,
unabhängig
voneinander ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Cyano, Nitro, (C
1-C
4)-Alkyl, (C
1-C
4)-Alkoxy, Trifluormethyl, Trifluormethoxy
und Difluormethoxy,
R
3 für eine Gruppe
der Formel
steht,
wobei
*
für die
Anknüpfstelle
an den Pyrazolinring steht,
R
8 für Halogen,
Cyano, Trifluormethyl, Trifluormethoxy oder Difluormethoxy steht,
R
9 für
Wasserstoff oder Halogen steht,
R
10 für Wasserstoff,
Fluor, Chlor oder Trifluormethyl steht,
R
11 für Wasserstoff,
Fluor, Chlor oder Trifluormethyl steht,
und ihre Salze, ihre
Solvate und die Solvate ihrer Salze.
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Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I),
in welcher
A für eine Gruppe
der Formel
steht,
wobei
*
für die
Anknüpfstelle
an den Pyrazolinring steht,
** für die Anknüpfstelle an R
2 steht,
R
1 für
eine Gruppe der Formel
steht,
wobei
*
für die
Anknüpfstelle
an den Pyrazolinring steht,
X für NH oder ein Sauerstoffatom
steht,
Y für
NR
7 oder ein Sauerstoffatom steht,
wobei
R
7 für
Wasserstoff, Methyl, Ethyl oder Cyclopropyl steht,
o für 1 oder
2 steht,
p für
1 oder 2 steht,
q für
1 oder 2 steht,
R
4 für Wasserstoff,
Hydroxy, Amino oder (C
1-C
6)-Alkylamino
steht,
R
5 für Wasserstoff, Methyl, Ethyl,
n-Propyl, 2-Hydroxyeth-1-yl, 2-Aminoeth-1-yl, 3-Hydroxyprop-1-yl, 3-Aminoprop-1-yl oder
2,3-Dihydroxyprop-1-yl,
R
6 für Wasserstoff,
Methyl, Ethyl, n-Propyl, 2-Hydroxyeth-1-yl, 2-Aminoeth-1-yl, 3-Hydroxyprop-1-yl,
3-Aminoprop-1-yl, 2,3-Dihydroxyprop-1-yl, Methylcarbonyl, Ethylcarbonyl,
n-Propylcarbonyl, Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, n-Propoxycarbonyl oder
Methylsulfonyl steht,
wobei Methylcarbonyl, Ethylcarbonyl und
n-Propylcarbonyl substituiert sein können mit 1 bis 2 Substituenten, unabhängig voneinander
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Hydroxy, Amino, (C
1-C
3)-Alkoxy und (C
1-C
3)-Alkylcarbonyloxy,
R
2 für
(C
1-C
4)-Alkyl steht,
wobei
Alkyl substituiert sein kann mit einem Substituenten ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, Phenyl,
1,3-Benzodioxolyl und 2,2-Difluor-1,3-benzodioxolyl,
worin
Phenyl substituiert sein kann mit 1 bis 3 Substituenten, unabhängig voneinander
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Cyano, Nitro, (C
1-C
4)-Alkyl, (C
1-C
4)-Alkoxy, Trifluormethyl, Trifluormethoxy und
Difluormethoxy,
oder
R
2 für Cyclopentyl,
Cyclohexyl, Cycloheptyl, Phenyl, 1,3-Benzodioxolyl, 2,2-Difluor-1,3-benzodioxolyl, Thienyl, Furyl,
Thiazolyl, Oxazolyl, Isothiazolyl, Isooxazolyl oder Pyridyl steht,
wobei
Phenyl, Thienyl, Furyl, Thiazolyl, Oxazolyl, Isothiazolyl, Isooxazolyl
und Pyridyl substituiert sein können mit
1 bis 3 Substituenten, unabhängig
voneinander ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Cyano, Nitro, (C
1-C
4)-Alkyl, (C
1-C
4)-Alkoxy, Trifluormethyl, Trifluormethoxy
und Difluormethoxy,
R
3 für eine Gruppe
der Formel
steht,
wobei
*
für die
Anknüpfstelle
an den Pyrazolinring steht,
R
8 für Halogen,
Cyano, Trifluormethyl, Trifluormethoxy oder Difluormethoxy steht,
R
9 für
Wasserstoff oder Halogen steht,
R
10 für Wasserstoff,
Fluor oder Chlor steht,
R
11 für Wasserstoff,
Fluor oder Chlor steht,
und ihre Salze, ihre Solvate und die
Solvate ihrer Salze.
-
Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I),
in welcher
A für eine Gruppe
der Formel
steht,
wobei
*
für die
Anknüpfstelle
an den Pyrazolinring steht,
** für die Anknüpfstelle an R
2 steht,
R
1 für
eine Gruppe der Formel
steht,
wobei
*
für die
Anknüpfstelle
an den Pyrazolinring steht,
Y für NR
7 oder
ein Sauerstoffatom steht,
wobei
R
7 für Wasserstoff,
Methyl, Ethyl oder Cyclopropyl steht,
p für 1 oder 2 steht,
R
5 für
Wasserstoff, Methyl, Ethyl oder 2-Hydroxyeth-1-yl steht,
R
6 für
2-Hydroxyeth-1-yl, 2-Aminoeth-1-yl, 3-Hydroxyprop-1-yl, 3-Aminoprop-1-yl,
2,3-Dihydroxyprop-1-yl oder Methylcarbonyl steht,
wobei Methylcarbonyl
substituiert sein kann mit einem Substituenten ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Hydroxy, Methoxy und Methylcarbonyloxy,
R
2 für
Methyl oder Ethyl steht,
wobei Methyl und Ethyl substituiert
sein können
mit einem Substituenten ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Cyclopentyl, Phenyl, 1,3-Benzodioxolyl
und 2,2-Difluor-1,3-benzodioxolyl,
worin
Phenyl seinerseits substituiert sein kann mit 1 bis 3 Substituenten,
unabhängig
voneinander ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Halogen, Cyano, Nitro, Methyl, Methoxy,
Trifluormethyl, Trifluormethoxy und Difluormethoxy,
oder
R
2 für
Cyclohexyl, Cycloheptyl, Phenyl, 1,3-Benzodioxolyl, 2,2-Difluor-1,3-benzodioxolyl,
Thienyl, Furyl, Thiazolyl, Oxazolyl, Isothiazolyl, Isooxazolyl oder
Pyridyl steht,
wobei Phenyl, Thienyl, Furyl, Thiazolyl, Oxazolyl,
Isothiazolyl, Isooxazolyl und Pyridyl substituiert sein können mit
1 bis 3 Substituenten, unabhängig
voneinander ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Cyano, Nitro, Methyl, Methoxy,
Trifluormethyl, Trifluormethoxy und Difluormethoxy,
R
3 für
eine Gruppe der Formel
steht,
wobei
*
für die
Anknüpfstelle
an den Pyrazolinring steht,
R
8 für Halogen
steht,
und ihre Salze, ihre Solvate und die Solvate ihrer Salze.
-
Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I),
in welcher
A für eine Gruppe
der Formel
steht,
wobei
*
für die
Anknüpfstelle
an den Pyrazolinring steht,
** für die Anknüpfstelle an R
2 steht,
R
1 für
eine Gruppe der Formel
steht,
wobei
*
für die
Anknüpfstelle
an den Pyrazolinring steht,
Y für NR
7 oder
ein Sauerstoffatom steht,
wobei
R
7 für Wasserstoff
oder Methyl steht,
p für
1 oder 2 steht,
R
5 für Wasserstoff,
Methyl oder Ethyl steht,
R
6 für 2-Hydroxyeth-1-yl,
2-Aminoeth-1-yl, 3-Hydroxyprop-1-yl, 3-Aminoprop-1-yl, 2,3-Dihydroxyprop-1-yl
oder Methylcarbonyl steht,
wobei Methylcarbonyl substituiert
sein kann mit einem Substituenten ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
Hydroxy, Methoxy und Methylcarbonyloxy,
R
2 für Cyclohexyl,
Cycloheptyl, Phenyl, 1,3-Benzodioxolyl, 2,2-Difluor-1,3-benzodioxolyl,
Thienyl, Furyl, Thiazolyl, Oxazolyl, Isothiazolyl, Isooxazolyl oder
Pyridyl steht,
wobei Phenyl, Thienyl, Furyl, Thiazolyl, Oxazolyl,
Isothiazolyl, Isooxazolyl und Pyridyl substituiert sein können mit
1 bis 3 Substituenten, unabhängig
voneinander ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Cyano, Nitro, Methyl, Methoxy,
Trifluormethyl, Trifluormethoxy und Difluormethoxy,
R
3 für
eine Gruppe der Formel
steht,
wobei
*
für die
Anknüpfstelle
an den Pyrazolinring steht,
R
8 für Chlor
oder Fluor steht,
und ihre Salze, ihre Solvate und die Solvate
ihrer Salze.
-
Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher A für eine Gruppe
der Formel
steht,
wobei
*
für die
Anknüpfstelle
an den Pyrazolinring steht, und
** für die Anknüpfstelle an R
2 steht.
-
Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher R1 für 2-Oxopyrrolidin-1-yl
steht. Bevorzugt sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher
R2 für
Phenyl, 1,3-Benzodioxolyl oder 2,2-Difluor-1,3-benzodioxolyl steht,
wobei Phenyl substituiert sein kann mit 1 bis 3 Substituenten, unabhängig voneinander
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Trifluormethoxy und Difluormethoxy.
-
Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher R3 für para-Chlorphenyl
steht.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
der neuen Verbindungen der Formel (I), wobei
entweder [A]
Verbindungen der Formel (II)
in welcher
R
1 und
R
3 die oben angegebene Bedeutung aufweisen,
mit
Verbindungen der Formel (III)
in welcher
R
2 die oben angegebene Bedeutung aufweist,
oder [B]
Verbindungen der Formel (IV)
in welcher
R
1 und
R
3 die oben angegebene Bedeutung aufweisen,
mit
Verbindungen der Formel (V)
in welcher
R
2 die oben angegebene Bedeutung aufweist,
oder [C]
Verbindungen der Formel (VI)
in welcher
R
1 und
R
3 die oben angegebene Bedeutung aufweisen,
in
einer ersten Stufe mit Verbindungen der Formel (III) und in einer
zweiten Stufe mit einer Säure
umgesetzt werden.
-
Die
Umsetzung gemäß Verfahren
[A] und die erste Stufe von Verfahren [C] erfolgt im Allgemeinen
in inerten Lösungsmitteln,
in Gegenwart von Dehydratisierungsreagenzien, gegebenenfalls in
Gegenwart einer Base, gegebenenfalls in Gegenwart von Tetra-n-butylammoniumfluorid,
bevorzugt in einem Temperaturbereich von 0°C bis Raumtemperatur bei Normaldruck.
-
Als
Dehydratisierungsreagenzien eignen sich hierbei beispielsweise Carbodiimide
wie z.B. N,N'-Diethyl-, N,N'-Dipropyl-, N,N'-Diisopropyl-, N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid,
N-(3-Dimethylamino isopropyl)-N'-ethylcarbodiimid-Hydrochlorid
(EDC) (gegebenenfalls in Gegenwart von Pentafluorphenol (PFP)),
N-Cyclohexylcarbodiimid-N'-propyloxymethyl-Polystyrol
(PS-Carbodiimid) oder Carbonylverbindungen wie Carbonyldiimidazol,
oder 1,2-Oxazoliumverbindungen wie 2-Ethyl-5-phenyl-1,2-oxazolium-3-sulfat
oder 2-tert.-Butyl-S-methyl-isoxazolium-perchlorat, oder Acylaminoverbindungen
wie 2-Ethoxy-1-ethoxycarbonyl-1,2-dihydrochinolin, oder Propanphosphonsäureanhydrid,
oder Isobutylchloroformat, oder Bis-(2-oxo-3-oxazolidinyl)-phosphorylchlorid
oder Benzotriazolyloxy-tri(dimethylamino)phosphoniumhexafluorophosphat,
oder O-(Benzotriazol-1-yl)-N,N,N',N'-tetra-methyluronium-hexafluorophosphat
(HBTU), 2-(2-Oxo-1-(2H)-pyridyl)-1,1,3,3-tetramethyluroniumtetrafluoroborat
(TPTU) oder O-(7-Azabenzotriazol-1-yl)-N,N,N',N'-tetramethyl-uroniumhexafluorophosphat
(HATU), oder 1-Hydroxybenztriazol (HOBt), oder Benzotriazol-1-yloxytris(dimethylamino)-phosphoniumhexafluorophosphat
(BOP), oder Mischungen aus diesen, mit Basen. Vorzugsweise wird
die Kupplung mit HOBt und EDC durchgeführt.
-
Basen
sind beispielsweise Alkalicarbonate, wie z.B. Natrium- oder Kaliumcarbonat,
oder -hydrogencarbonat, oder organische Basen wie Trialkylamine,
z.B. Triethylamin, N-Methylmorpholin, N-Methylpiperidin, 4-Dimethylaminopyridin
oder Diisopropylethylamin. Vorzugsweise wird die Kondensation mit
Diisopropylethylamin durchgeführt.
-
Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise Halogenkohlenwasserstoffe wie Dichlormethan
oder Trichlormethan, Kohlenwasserstoffe wie Benzol, oder Nitromethan,
Dioxan, Dimethylformamid, Acetonitril oder Hexamethylphosphorsäuretriamid.
Ebenso ist es möglich,
Gemische der Lösemittel
einzusetzen. Besonders bevorzugt ist Dichlormethan oder Dimethylformamid.
-
Die
Umsetzung gemäß Verfahren
[B] erfolgt im Allgemeinen in inerten Lösungsmitteln, in Gegenwart von
N-Brom- oder N-Chlorsuccinimid, in Gegenwart einer Base, bevorzugt
in einem Temperaturbereich von 0°C
bis zum Rückfluss
der Lösungsmittel
bei Normaldruck. Dabei wird zunächst
die Verbindung der Formel (V) mit N-Brom- oder N-Chlorsuccinimid
umgesetzt und anschließend
die Verbindung der Formel (IV) und die Base zugegeben.
-
Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise Halogenkohlenwasserstoffe wie Methylenchlorid,
Trichlormethan, 1,2-Dichlorethan oder Tetrachlormethan, oder andere
Lösemittel
wie Dimethylformamid, Dimethylacetamid, Dimethylsulfoxid oder N-Methylpyrrolidon,
bevorzugt ist Methylenchlorid.
-
Basen
sind beispielsweise organische Basen wie Trialkylamine z.B. Triethylamin,
N-Methylmorpholin, N-Methylpiperidin, 4-Dimethylaminopyridin oder
Diisopropylethylamin, oder DBU, DBN, Pyridin, oder Mischungen der
Basen, bevorzugt ist Triethylamin.
-
Die
Umsetzung der zweiten Stufe von Verfahren [C] erfolgt im Allgemeinen
in inerten Lösungsmitteln, bevorzugt
in einem Temperaturbereich von Raumtemperatur bis zum Rückfluss
der Lösungsmittel
bei Normaldruck.
-
Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Xylol oder Toluol,
bevorzugt ist Toluol.
-
Säuren sind
beispielsweise Methansulfonsäure,
Phosphorsäure
oder Schwefelsäure,
bevorzugt ist Methansulfonsäure.
-
Die
Verbindungen der Formel (II) sind bekannt oder und können hergestellt
werden, indem Verbindungen der Formel (VII)
in welcher
R
1 und R
3 die oben
angegebene Bedeutung aufweisen,
in einem vierstufigen Verfahren
zuerst mit Benzoylisothiocyanat, dann mit einer Base, anschließend mit
Methyliodid und zum Schluss mit Hydroxylamin oder Hydroxylamin-Salzen,
bevorzugt Hydroxylammoniumchlorid,
umgesetzt werden.
-
Die
Umsetzung der ersten Stufe erfolgt im Allgemeinen in inerten Lösungsmitteln,
bevorzugt in einem Temperaturbereich von Raumtemperatur bis zum
Rückfluss
der Lösungsmittel
bei Normaldruck.
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Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise Tetrahydrofuran, Dioxan, Dimethylformamid oder
Acetonitril, bevorzugt ist Dioxan.
-
Die
Umsetzung der zweiten Stufe erfolgt im Allgemeinen in inerten Lösungsmitteln,
in Gegenwart einer Base, bevorzugt in einem Temperaturbereich von
Raumtemperatur bis zum Rückfluss
der Lösungsmittel
bei Normaldruck.
-
Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise Alkohole wie Methanol, Ethanol, n-Propanol oder
iso-Propanol, oder
andere Lösemittel
wie Aceton, Tetrahydrofuran, Dioxan, Dimethylformamid oder Acetonitril,
oder Mischungen dieser Lösungsmittel
mit Wasser, bevorzugt ist ein Gemisch aus Methanol, Aceton und Wasser.
-
Basen
sind beispielsweise Alkalicarbonate, wie z.B. Cäsiumcarbonat, Natrium- oder
Kaliumcarbonat, oder -hydrogencarbonat, oder Alkalihydroxide, wie
z.B. Lithiumhydroxid, Natrium- oder Kaliumhydroxid, oder organische
Basen wie Trialkylamine z.B. Triethylamin, N-Methylmorpholin, N-Methylpiperidin,
4-Dimethylaminopyridin oder Diisopropylethylamin, bevorzugt sind
Natrium- oder Kaliumcarbonat.
-
Die
Umsetzung der dritten Stufe erfolgt im Allgemeinen in inerten Lösungsmitteln,
bevorzugt in einem Temperaturbereich von Raumtemperatur bis zum
Rückfluss
der Lösungsmittel
bei Normaldruck.
-
Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise Alkohole wie Methanol, Ethanol, n-Propanol oder
iso-Propanol, oder
andere Lösemittel
wie Dimethylformamid, Acetonitril, Aceton, 2-Butanon oder N-Methylpyrrolidon,
bevorzugt ist Ethanol.
-
Die
Umsetzung der vierten Stufe erfolgt im Allgemeinen in inerten Lösungsmitteln,
gegebenenfalls in Gegenwart einer Base, bevorzugt in einem Temperaturbereich
von Raumtemperatur bis zum Rückfluss
der Lösungsmittel
bei Normaldruck.
-
Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise Alkohole wie Methanol, Ethanol, n-Propanol oder
iso-Propanol, bevorzugt
ist Ethanol.
-
Basen
sind beispielsweise Alkalihydroxide, wie z.B. Lithiumhydroxid, Natrium-
oder Kaliumhydroxid, oder Alkalicarbonate, wie z.B. Cäsiumcarbonat,
Natrium- oder Kaliumcarbonat, oder organische Basen wie Trialkylamine
z.B. Triethylamin, N-Methylmorpholin, N-Methylpiperidin, 4-Dimethylaminopyridin
oder Diisopropylethylamin, oder Pyridin, bevorzugt ist Natriumhydroxid.
-
Die
Verbindungen der Formel (IV) sind bekannt oder und können hergestellt
werden, indem Verbindungen der Formel (VII) mit Bromcyan umgesetzt
werden.
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Die
Umsetzung erfolgt im Allgemeinen in inerten Lösungsmitteln, in Gegenwart
einer Base, bevorzugt in einem Temperaturbereich von Raumtemperatur
bis 50°C
bei Normaldruck.
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Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise Alkohole wie Methanol, Ethanol, n-Propanol oder
iso-Propanol, bevorzugt
ist iso-Propanol.
-
Basen
sind beispielsweise Alkalicarbonate, wie z.B. Cäsiumcarbonat, Natrium- oder
Kaliumcarbonat, oder -hydrogencarbonat, bevorzugt sind Natrium-
oder Kaliumhydrogencarbonat.
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Die
Verbindungen der Formel (VI) sind bekannt oder und können hergestellt
werden, indem Verbindungen der Formel (VII) in einem zweistufigen
Verfahren zunächst
mit Dimethyltrithiocarbonat und anschließend mit Hydrazinhydrat umgesetzt
werden.
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Die
Umsetzung der ersten Stufe erfolgt im Allgemeinen in inerten Lösungsmitteln,
in Gegenwart einer Base, bevorzugt in einem Temperaturbereich von
Raumtemperatur bis 50°C
bei Normaldruck.
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Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise Alkohole wie Methanol, Ethanol, n-Propanol oder
iso-Propanol, bevorzugt
ist iso-Propanol.
-
Basen
sind beispielsweise Alkoholate wie Natrium- oder Kaliummethanolat
oder Natrium- oder Kaliumethanolat oder Kalium-tert-butylat oder
Amide wie Natriumamid, Lithium-bis-(trimethylsilyl)amid oder Lithiumdiisopropylamid,
bevorzugt ist Kalium-tert-butylat.
-
Die
Umsetzung der zweiten Stufe erfolgt im Allgemeinen in inerten Lösungsmitteln,
bevorzugt in einem Temperaturbereich von Raumtemperatur bis zum
Rückfluss
der Lösungsmittel
bei Normaldruck.
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Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise Dimethylformamid, Dimethylacetamid, Dimethylsulfoxid, N-Methylpyrrolidon
oder Acetonitril, bevorzugt ist Dimethylsulfoxid.
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Die
Verbindungen der Formel (VII) sind bekannt oder und können hergestellt
werden, indem Verbindungen der Formel (VIII)
in welcher
R
1 und R
3 die oben
angegebene Bedeutung aufweisen,
in einem zweistufigen Verfahren
zunächst
mit Formaldehyd und anschließend
mit Hydrazinhydrat umgesetzt werden.
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Die
Umsetzung in der ersten Stufe erfolgt im Allgemeinen in inerten
Lösungsmitteln,
in Gegenwart einer Base, bevorzugt in einem Temperaturbereich von
Raumtemperatur bis zum Rückfluss
des Lösungsmittels bei
Normaldruck.
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Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise Alkohole wie Methanol, Ethanol, n-Propanol oder
iso-Propanol, oder
andere Lösemittel
wie Tetrahydrofuran, oder Dimethylformamid, bevorzugt ist Ethanol.
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Basen
sind beispielsweise organische Basen wie Aminbasen, z.B. Piperidin,
Triethylamin, Diisopropylethylamin oder DBU, bevorzugt ist Piperidin.
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Die
Umsetzung in der zweiten Stufe erfolgt im Allgemeinen in inerten
Lösungsmitteln,
bevorzugt in einem Temperaturbereich von Raumtemperatur bis zum
Rückfluss
des Lösungsmittels
bei Normaldruck.
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Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise Alkohole wie Methanol, Ethanol, n-Propanol oder
iso-Propanol, oder
andere Lösemittel
wie Tetrahydrofuran oder Dimethylformamid, bevorzugt ist Ethanol.
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Die
Verbindungen der Formel (VIII) sind bekannt oder und können hergestellt
werden, indem Verbindungen der Formel (IX)
in welcher
R
3 die oben angegebene Bedeutung aufweist,
mit
Verbindungen der Formel (X)
in welcher
R
1 die oben angegebene Bedeutung aufweist,
umgesetzt
werden.
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Die
Umsetzung erfolgt im Allgemeinen in inerten Lösungsmitteln, gegebenenfalls
in Gegenwart einer Base, gegebenenfalls unter Zusatz von Kaliumiodid,
bevorzugt in einem Temperaturbereich von Raumtemperatur bis zum
Rückfluss
des Lösungsmittels
bei Normaldruck.
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Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise Ether wie Diethylether, Methyl-tert-butylether,
1,2-Dimethoxyethan, Dioxan oder Tetrahydrofuran, Kohlenwasserstoffe
wie Benzol, Xylol, Toluol, Hexan oder Cyclohexan, oder andere Lösungsmittel
wie Essigsäureethylester,
Dimethylformamid, Dimethylacetamid, Dimethylsulfoxid, Acetonitril
oder Pyridin, bevorzugt ist Dimethylformamid oder Tetrahydrofuran.
-
Basen
sind beispielsweise Alkalihydroxide wie Natrium-, Kalium- oder.
Lithiumhydroxid, oder Alkalicarbonate wie Cäsiumcarbonat, Natrium- oder
Kaliumcarbonat, oder Natrium- oder Kaliummethanolat, oder Natrium-
oder Kaliumethanolat oder Kalium-tert-butylat, oder Amide wie Natriumamid,
Lithium-bis-(trimethylsilyl)amid oder Lithiumdiisopropylamid, oder
andere Basen wie Natriumhydrid, Pyridin oder DBU, bevorzugt ist Natriumhydrid.
-
In
einem alternativen Verfahren können
die Verbindungen der Formel (VIII) hergestellt werden, indem Verbindungen
der Formel (XI)
in welcher
R
1 und R
3 die oben
angegebene Bedeutung aufweisen,
oxidiert werden.
-
Die
Umsetzung erfolgt im Allgemeinen in inerten Lösungsmitteln, in Gegenwart
eines Oxidationsmittels, bevorzugt in einem Temperaturbereich von –78°C bis 50°C bei Normaldruck.
-
Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise Gemische von Wasser mit Dioxan, Benzol oder
Aceton, bevorzugt ist ein Gesmisch aus Wasser und Dioxan.
-
Oxidationsmittel
sind beispielsweise Ozon, Kaliumosmat, Kaliumpermanganat oder Osmiumtetroxid
in Gegenwart von Natrium- oder Kaliumperiodat, bevorzugt ist Kaliumosmat
mit Natriumperiodat.
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Die
Verbindungen der Formel (XI) sind bekannt oder und können hergestellt
werden, indem Verbindungen der Formel (XII)
in welcher
R
3 die oben angegebene Bedeutung aufweist,
mit
Verbindungen der Formel (X) umgesetzt werden.
-
Die
Umsetzung erfolgt entsprechend der Umsetzung von Verbindungen der
Formel (IX) mit Verbindungen der Formel (X).
-
In
einem alternativen Verfahren können
an Stelle der Verbindungen der Formel (X) auch deren Iminoether
oder Iminoester, die den Rest R1 enthalten,
mit Verbindungen der Formel (IX) oder (XII) umgesetzt werden.
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Die
Verbindungen der Formeln (III), (V), (IX), (X) und (XII) sind bekannt
oder lassen sich nach bekannten Verfahren aus den entsprechenden
Ausgangsverbindungen synthetisieren.
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Die
Herstellung der Ausgangsverbindungen und der Verbindungen der Formel
(I) können
durch folgende Syntheseschemata verdeutlicht werden.
-
-
-
-
-
-
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
zeigen ein nicht vorhersehbares, wertvolles pharmakologisches und
pharmakokinetisches Wirkspektrum. Es handelt sich dabei um selektive
Antagonisten des PAR-1-Rezeptors, die insbesondere als Thrombozytenaggregationshemmer
wirken.
-
Sie
eigenen sich daher zur Verwendung als Arzneimittel zur Behandlung
und/oder Prophylaxe von Krankheiten bei Menschen und Tieren.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist der Einsatz der erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Erkrankungen, vorzugsweise
von thromboembolischen Erkrankungen und/oder thromboembolischen
Komplikationen.
-
Zu
den „thromboembolischen
Erkrankungen" im
Sinne der vorliegenden Erfindung zählen insbesondere Erkrankungen
wie Herzinfarkt mit ST-Segment-Erhöhung (STEMI) und ohne ST-Segment-Erhöhung (non-STEMI),
stabile Angina Pectoris, instabile Angina Pectoris, Reokklusionen
und Restenosen nach Koronarinterventionen wie Angioplastie, Stentimplantation
oder aortokoronarem Bypass, periphere arterielle Verschlusskrankheiten,
Lungenembolien, tiefe venöse
Thrombosen und Nierenvenenthrombosen, transitorische ischämische Attacken
sowie thrombotischer und thromboembolischer Hirnschlag.
-
Die
Substanzen eignen sich daher auch zur Prävention und Behandlung von
kardiogenen Thromboembolien, wie beispielsweise Hirn-Ischämien, Schlaganfall
und systemischen Thromboembolien und Ischämien, bei Patienten mit akuten,
intermittierenden oder persistierenden Herzarrhythmien, wie beispielsweise
Vorhofflimmern, und solchen, die sich einer Kardioversion unterziehen,
ferner bei Patienten mit Herzklappen-Erkrankungen oder mit künstlichen
Herzklappen. Darüber
hinaus sind die erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Behandlung der disseminierten intravasalen Gerinnung (DIC) geeignet.
-
Thromboembolische
Komplikationen treten ferner auf bei mikroangiopathischen hämolytischen
Anämien,
extrakorporalen Blutkreisläufen,
wie Hämodialyse,
sowie Herzklappenprothesen.
-
Außerdem kommen
die erfindungsgemäßen Verbindungen
auch zur Beeinflussung der Wundheilung, für die Prophylaxe und/oder Behandlung
von atherosklerotischen Gefäßerkrankungen
und entzündlichen
Erkrankungen wie rheumatische Erkrankungen des Bewegungsapparats,
koronaren Herzkrankheiten, von Herzinsuffizienz, von Bluthochdruck,
von entzündlichen
Erkrankungen, wie z.B. Asthma, entzündlichen Lungenerkrankungen,
Glomerulonephritis und entzündlichen
Darmerkrankungen in Betracht, darüber hinaus ebenso für die Prophylaxe
und/oder Behandlung der Alzheimer'schen Erkrankung. Außerdem können die erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Inhibition des Tumorwachstums und der Metastasenbildung, bei
Mikroangiopathien, altersbedingter Makula-Degeneration, diabetischer
Retinopathie, diabetischer Nephropathie und anderen mikrovaskulären Erkrankungen
sowie zur Prävention
und Behandlung thromboembolischer Komplikationen, wie beispielsweise
venöser
Thromboembolien, bei Tumorpatienten, insbesondere solchen, die sich
größeren chirurgischen
Eingriffen oder einer Chemo- oder
Radiotherapie unterziehen, eingesetzt werden.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
darüber
hinaus auch zur Verhinderung von Koagulation ex vivo eingesetzt
werden, z.B. zur Konservierung von Blut- und Plasmaprodukten, zur
Reinigung/Vorbehandlung von Kathetern und anderen medizinischen
Hilfsmitteln und Geräten,
zur Beschichtung künstlicher Oberflächen von
in vivo oder ex vivo eingesetzten medizinischen Hilfsmitteln und
Geräten
oder bei biologischen Proben, die Blutplättchen enthalten.
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Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Erkrankungen, insbesondere
der zuvor genannten Erkrankungen.
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Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung und/oder Prophylaxe
von Erkrankungen, insbesondere der zuvor genannten Erkrankungen.
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Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Behandlung
und/oder Prophylaxe von Erkrankungen, insbesondere der zuvor genannten
Erkrankungen, unter Verwendung einer therapeutisch wirksamen Menge
einer erfindungsgemäßen Verbindung.
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Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Arzneimittel, enthaltend
eine erfindungsgemäße Verbindung
und einen oder mehrere weitere Wirkstoffe.
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Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Verhinderung
der Blutkoagulation in vitro, insbesondere bei Blutkonserven oder
biologischen Proben, die Blutplättchen
enthalten, das dadurch gekennzeichnet ist, dass eine antikoagulatorisch
wirksame Menge der erfindungsgemäßen Verbindung zugegeben
wird.
-
Der
Wirkstoff, die erfindungsgemäße Verbindung,
kann systemisch und/oder lokal wirken. Zu diesem Zweck kann er auf
geeignete Weise appliziert werden, wie z.B. oral, parenteral, pulmonal,
nasal, sublingual, lingual, buccal, rectal, transdermal, conjunctival,
otisch oder als Implantat bzw. Stent.
-
Für diese
Applikationswege kann der Wirkstoff in geeigneten Applikationsformen
verabreicht werden.
-
Für die orale
Applikation eignen sich nach dem Stand der Technik funktionierende
schnell und/oder modifiziert die erfindungsgemäßen Verbindungen abgebende
Applikationsformen, die die erfindungsgemäßen Verbindungen in kristalliner
und/oder amorphisierter und/oder gelöster Form enthalten, wie z.B.
Tabletten (nichtüberzogene
oder überzogene
Tabletten, beispielsweise mit magensaftresistenten, sich verzögert auflösenden oder
unlöslichen Überzügen, die
die Freisetzung der erfindungsgemäßen Verbindungen kontrollieren), in
der Mundhöhle
schnell zerfallende Tabletten oder Filme/Oblaten, Kapseln, Dragees,
Granulate, Pellets, Pulver, Emulsionen, Suspensionen, Aerosole oder
Lösungen.
-
Die
parenterale Applikation kann unter Umgehung eines Resorptionsschrittes
geschehen (intravenös, intraarteriell,
intrakardial, intraspinal oder intralumbal) oder unter Einschaltung
einer Resorption (intramuskulär, subcutan,
intracutan, percutan, oder intraperitoneal). Für die parenterale Applikation
eignen sich als Applikationsformen u.a. Injektions- und Infusionszubereitungen
in Form von Lösungen,
Suspensionen, Emulsionen, Lyophilisaten und sterilen Pulvern.
-
Bevorzugt
ist die orale Applikation.
-
Für die sonstigen
Applikationswege eignen sich z.B. Inhalationsarzneiformen (u.a.
Pulverinhalatoren, Nebulizer), Nasentropfen/-lösungen, Sprays; lingual, sublingual
oder buccal zu applizierende Tabletten oder Kapseln, Suppositorien,
Ohren- und Augenpräparationen,
Vaginalkapseln, wässrige
Suspensionen (Lotionen, Schüttelmixturen),
lipophile Suspensionen, Salben, Cremes, Milch, Pasten, Streupuder,
Stents oder Implantate.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
in an sich bekannter Weise in die angeführten Applikationsformen überführt werden.
Dies geschieht unter Verwendung inerter, nichttoxischer, pharmazeutisch
geeigneter Hilfsstoffe. Hierzu zählen
u.a. Trägerstoffe
(z.B. mikrokristalline Cellulose), Lösungsmittel (z.B. flüssige Polyethylenglycole),
Emulgatoren (z.B. Natriumdodecylsulfat), Dispergiermittel (z.B.
Polyvinylpyrrolidon), synthetische und natürliche Biopolymere (z.B. Albumin),
Stabilisatoren (z.B. Antioxidantien wie Ascorbinsäure), Farbstoffe
(z.B. anorganische Pigmente wie Eisenoxide) oder Geschmacks- und/oder
Geruchskorrigentien.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Arzneimittel, die mindestens
eine erfindungsgemäße Verbindung,
vorzugsweise zusammen mit einem oder mehreren inerten nichttoxischen,
pharmazeutisch geeigneten Hilfsstoff enthalten, sowie deren Verwendung
zu den zuvor genannten Zwecken.
-
Im
Allgemeinen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, bei parenteraler
Applikation Mengen von etwa 5 bis 250 mg je 24 Stunden zur Erzielung
wirksamer Ergebnisse zu verabreichen. Bei oraler Applikation beträgt die Menge
etwa 5 bis 100 mg je 24 Stunden.
-
Trotzdem
kann es gegebenenfalls erforderlich sein, von den genannten Mengen
abzuweichen, und zwar in Abhängigkeit
von Körpergewicht,
Applikationsweg, individuellem Verhalten gegenüber dem Wirkstoff, Art der
Zubereitung und Zeitpunkt bzw. Intervall, zu welchem die Applikation
erfolgt.
-
Die
Prozentangaben in den folgenden Tests und Beispielen sind, sofern
nicht anders angegeben, Gewichtsprozente; Teile sind Gewichtsteile.
Lösungsmittelverhältnisse,
Verdünnungsverhältnisse
und Konzentrationsangaben von flüssig/flüssig-Lösungen beziehen
sich jeweils auf das Volumen. Die Angabe "w/v" bedeutet "weight/volume" (Gewicht/Volumen).
So bedeutet beispielsweise "10%
w/v": 100 ml Lösung oder
Suspension enthalten 10 g Substanz.
-
A) Beispiele
-
Abkürzungen:
-
-
- Boc
- tert-Butoxycarbonyl
- CDCl3
- Deuterochloroform
- CO2
- Kohlendioxid
- d
- Tag
- DIEA
- N,N-Diisopropylethylamin
- DMAP
- 4-N,N-Dimethylaminopyridin
- DMF
- Dimethylformamid
- DMSO
- Dimethylsulfoxid
- d. Th.
- der Theorie
- EDC
- N'-(3-Dimethylaminopropyl)-N-ethylcarbodiimid × HCl
- eq.
- Äquivalent
- ESI
- Elektrospray-Ionisation
(bei MS)
- ges.
- gesättigt
- h
- Stunde
- HOBt
- 1-Hydroxy-1H-benzotriazol × H2O
- HPLC
- Hochdruck-, Hochleistungsflüssigchromatographie
- konz.
- Konzentiert
- LC-MS
- Flüssigchromatographie-gekoppelte
Massenspektroskopie
- min.
- Minuten
- MS
- Massenspektroskopie
- MW
- Molekulargewicht [g/mol]
- NMM
- N-Methylmorpholin
- NMR
- Kernresonanzspektroskopie
- Rf
- Retentionsindex (bei
DC)
- RP-HPLC
- Reverse Phase HPLC
- RT
- Raumtemperatur
- Rt
- Retentionszeit (bei
HPLC)
- TEA
- Triethylamin
- THF
- Tetrahydrofuran
-
HPLC und LC-MS Methoden:
-
Methode
1 (HPLC, Enantiomerentrennung): Chiraler Kieselgelselektor SYFO
7266 (250 mm × 30
mm) basierend auf dem Selektor Poly(N-methacryloyl-D-leucin-dicyclopropylmethylamid);
Essigsäureethylester; Temperatur:
24°C; Fluss:
50 ml/min; UV-Detektion: 280 nm.
-
Methode
2 (HPLC): Chiraler Kieselgelselektor SYFO 7266 (250 mm × 4.6 mm)
basierend auf dem Selektor Poly(N-methacryloyl-D-leucin-dicyclopropylmethylamid);
Essigsäureethylester;
Temperatur: 24°C; Fluss:
2 ml/min; UV-Detektion: 280 nm.
-
Methode
3 (HPLC, Enantiomerentrennung): Chiraler Kieselgelselektor Chiralcel
OD-H (250 mm × 20 mm);
Daicel, Japan, iso-Hexan/iso-Propanol 1:1; Temperatur: 24°C; Fluss:
12 ml/min; UV-Detektion: 254 nm.
-
Methode
4 (HPLC): Chiraler Kieselgelselektor Chiralcel OD-H (250 mm × 4.6 mm);
Daicel, Japan, iso-Hexan/iso-Propanol 1:1; Temperatur: 24°C; Fluss:
2.0 ml/min; UV-Detektion: 254 nm.
-
Methode
5 (HPLC, Enantiomerentrennung): Chiraler Kieselgelselektor Chiralcel
OD-H (250 mm × 20 mm);
Daicel, Japan, iso-Hexan/iso-Propanol 1:1; Temperatur: 24°C; Fluss:
15 ml/min; UV-Detektion: 254 nm.
-
Methode
6 (GC-MS): Instrument: Micromass GCT, GC6890; Säule: Restek RTX-35MS, 30 m × 250 μm × 0.25 μm; konstanter
Fluss mit Helium: 0.88 ml/min; Ofen: 60°C; Inlet: 250°C; Gradient:
60°C (0.30
min halten), 50°C/min → 120°C, 16°C/min → 250°C, 30°C/min → 300°C (1.7 min
halten).
-
Methode
7 (LC-MS): Gerätetyp
MS: Micromass ZQ; Gerätetyp
HPLC: Waters Alliance 2795; Säule: Phenomenex
Synergi 2μ Hydro-RP
Mercury 20 mm × 4mm;
Eluent A: 1 l Wasser + 0.5 ml 50%ige Ameisensäure, Eluent B: 1 l Acetonitril
+ 0.5 ml 50%ige Ameisensäure;
Gradient: 0.0 min 90%A → 2.5
min 30%A → 3.0 min
5%A → 4.5
min 5%A; Fluss: 0.0 min 1 ml/min, 2.5 min/3.0 min/4.5 min 2 ml/min;
Ofen: 50°C;
UV-Detektion: 210 nm.
-
Methode
8 (LC-MS): Gerätetyp
MS: Micromass ZQ; Gerätetyp
HPLC: HP 1100 Series; UV DAD; Säule:
Phenomenex Synergi 2μ Hydro-AP
Mercury 20 mm × 4
mm; Eluent A: 1 l Wasser + 0.5 ml 50%ige Ameisensäure, Eluent
B: 1 l Acetonitril + 0.5 ml 50%ige Ameisensäure; Gradient: 0.0 min 90%A → 2.5 min
30%A → 3.0
min 5%A → 4.5
min 5%A; Fluss: 0.0 min 1 ml/min, 2.5 min/3.0 min/4.5 min. 2 ml/min;
Ofen: 50°C;
UV-Detektion: 210 nm.
-
Methode
9 (LC-MS): Instrument: Micromass Quattro LCZ mit HPLC Agilent Serie
1100; Säule:
Phenomenex Synergi 2μ Hydro-RP
Mercury 20 mm × 4
mm; Eluent A: 1 l Wasser + 0.5 ml 50%ige Ameisensäure, Eluent
B: 1 l Acetonitril + 0.5 ml 50%ige Ameisensäure; Gradient: 0.0 min 90%A → 2.5 min
30%A → 3.0
min 5%A → 4.5
min 5%A; Fluss: 0.0 min 1 ml/min, 2.5 min/3.0 min/4.5 min 2 ml/min;
Ofen: 50°C;
UV-Detektion: 208 – 400
nm.
-
Ausgangsverbindungen
-
Beispiel 1A
-
5-Methoxy-3,4-dihydro-2H-pyrrol
-
20
g (235 mmol) Pyrrolidin-2-on werden zu 22.2 ml (235 mmol) Dimethylsulfat
gegeben und die erhaltene Mischung wird 16 h bei 60°C gerührt. Nach
Abkühlen
wird auf 200 ml gesättigte
wässrige
Kaliumcarbonat-Lösung
gegeben und 30 min gerührt.
Es wird dreimal mit Diethylether extrahiert und die vereinigten
organischen Phasen werden über
Natriumsulfat getrocknet. Nach Entfernen des Lösungsmittels wird durch Destillation
(70 mbar) gereinigt. Man erhält
10.2 g (44% d. Th.) des gewünschten
Produktes.
GC-MS (Methode 6): Rt =
2.57 min
MS (ESIpos): m/z = 100 (M+H)+
1H-NMR (200 MHz, CDCl3): δ = 1.95-2.12
(m, 2H), 2.46 (dd, 2H), 3.66 (tt, 2H), 3.81 (s, 3H).
-
Beispiel 2A
-
1-[2-(4-Chlorphenyl)-2-oxoethyl]pyrrolidin-2-on
-
29.44
g (126.09 mmol) 4-Chlorphenacylbromid werden mit 15 g (151.31 mmol)
5-Methoxy-3,4-dihydro-2H-pyrrol
(Beispiel 1A) in 100 ml Dimethylformamid über Nacht auf 50°C erwärmt. Anschließend wird
die Lösung
in 800 ml Wasser gegossen und dreimal mit Essigsäureethylester extrahiert. Die
organische Phase wird mit gesättigter
Natriumchloridlösung
gewaschen und über Magnesiumsulfat
getrocknet. Nach Entfernen des Lösungsmittels
im Vakuum werden 30 g (98% d. Th.) des Produktes erhalten.
LC-MS
(Methode 7): Rt = 1.65 min,
MS (ESIpos):
m/z = 238 (M+H)+
1H-NMR
(300 MHz, DMSO-d6): δ = 2.00 (m, 2H), 2.29 (t, 2H),
3.38 (t, 2H), 4.75 (s, 2H), 7.64 (m, 2H), 7.99 (d, 2H).
-
Beispiel 3A
-
1-[1-(4-Chlorbenzoyl)vinyl]pyrrolidin-2-on
-
13
g (54.69 mmol) 1-[2-(4-Chlorphenyl)-2-oxo-ethyl]pyrrolidin-2-on
(Beispiel 2A) werden mit 6.65 g (82.04 mmol) wässriger Formaldehyd-Lösung (37%-ig)
in 150 ml Ethanol vorgelegt und mit 6.98 g (82.04 mmol) Piperidin über Nacht
auf 70°C
erhitzt. Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur wird das Lösungsmittel
im Vakuum entfernt und das Produkt ohne weitere Reinigung weiter
umgesetzt.
LC-MS (Methode 8): Rt =
1.97 min,
MS (ESIpos): m/z = 250 (M+H)+
-
Beispiel 4A
-
1-[3-(4-Chlorphenyl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-yl]pyrrolidin-2-on
-
17.58
g (70.40 mmol) 1-[1-(4-Chlorbenzoyl)vinyl]pyrrolidin-2-on (Beispiel
3A) werden in 100 ml Ethanol gelöst
und mit 12.33 g (246.4 mmol) Hydrazinhydrat eine Stunde unter Argon
auf Rückfluß erhitzt.
Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur wird das ausgefallene Produkt abfiltriert und
zweimal mit wenig Ethanol gewaschen. Es werden 7.05 g (44% d. Th.)
Produkt erhalten.
LC-MS (Methode 8): Rt =
1.72 min,
MS (ESIpos): m/z = 264 (M+H)+
1H-NMR (300 MHz, DMSO-d6): δ = 1.74 (m,
1H), 1.85 (m, 1H), 2.18 (m, 2H), 2.76 (m, 1H), 3.27 (m, 1H), 3.42 (m,
2H), 5.66 (dd, 1H), 7.43 (m, 2H), 7.55 (d, 2H), 7.61 (m, 1H).
-
Beispiel 5A
-
N-{[3-(4-Chlorphenyl)-4-(2-oxopyrrolidin-1-yl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-1-yl]carbonothioyl}-benzamid
-
Eine
Lösung
aus 39 g (149 mmol) 1-[3-(4-Chlorphenyl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-yl]pyrrolidin-2-on (Beispiel 4A)
und 20 ml (149 mmol) Benzoylisothiocyanat in 200 ml Dioxan wird
bei Raumtemperatur gerührt. Das
Reaktionsgemisch erwärmt
sich auf ca. 50°C
und wird eine klare Lösung.
Nach einer Stunde bei Raumtemperatur wird das Reaktionsgemisch in
2 l tert-Butylmethylether
eingerührt.
Das ausgefallene Produkt wird abgesaugt, mit tert-Butylmethylether
nachgewaschen und im Hochvakuum getrocknet. Es resultieren 62 g (98%
d. Th.) des gewünschten
Produkts als Feststoff.
LC-MS (Methode 8): Rt =
2.48 min.
MS (ESI pos): m/z = 427 (M+H)+
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ = 1.70-1.80
(m, 1H), 1.88-1.98 (m, 1H), 2.13-2.33 (m, 2H), 2.78-2.83 (m, 1H), 3.26-3.34
(m, 1H), 3.58 (s, 1H), 4.30-4.44 (m, 2H), 6.02 (dd, 1H), 7.51-7.58
(m, 5H), 7.61-7.67 (m, 2H), 7.94 (d, 2H), 11.13 (s, 1H).
-
Beispiel 6A
-
3-(4-Chlorphenyl)-4-(2-oxopyrrolidin-1-yl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-1-carbothioamid
-
Zu
einer Lösung
aus 31 g (73 mmol) N-{[3-(4-Chlorphenyl)-4-(2-oxopyrrolidin-1-yl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-1-yl]carbonothioyl}benzamid
(Beispiel 5A) in 150 ml Methanol und 150 ml Aceton werden 50 g (363 mmol)
in 150 ml Wasser gelöstes
Kaliumcarbonat zugegeben und über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Das
Reaktionsgemisch wird auf ca. die Hälfte eingeengt und das ausgefallene
Produkt abgesaugt. Der Feststoff wird mit Wasser, dann mit etwas
Methanol und dann mit Diethylether gewaschen. Es resultieren 22.3
g (95% d. Th.) des gewünschten
Produkts als Feststoff.
LC-MS (Methode 7): Rt =
1.72 min.
MS (ESI pos): m/z = 323 (M+H)+
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ = 1.68-1.79
(m, 1H), 1.83-1.94 (m, 1H), 2.12-2.30 (m, 2H), 2.72-2.78 (m, 1H), 3.21-3.27
(m, 2H), 4.19-4.24 (m, 2H), 5.92 (dd, 1H), 7.52 (d, 2H), 7.79 (d,
2H), 8.05 (bs, 1H), 8.27 (bs, 1H).
-
Für enantiomerenreine
Verbindungen wird der erhaltene Feststoff nach Methode 1 getrennt.
Enantiomer 1 wird analog zu den Racematen weiter umgesetzt.
HPLC
(Methode 2): Rt = 3.23 min (zuerst eluierendes
Enantiomer).
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Beispiel 7A
-
Methyl-3-(4-chlorphenyl)-4-(2-oxopyrrolidin-1-yl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-1-carbimidothioat
-
Eine
Suspension aus 34 g (105 mmol) 3-(4-Chlorphenyl)-4-(2-oxopyrrolidin-1-yl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-1-carbothioamid
(Beispiel 6A) und 9.8 ml (158 mmol) Iodmethan in 250 ml Ethanol
wird unter Rückfluß gerührt. Nach
zwei Stunden wird der Feststoff abgesaugt, mit Diethylether gewaschen
und getrocknet. Es resultieren insgesamt 24 g (67% d. Th.) des gewünschten
Produkts.
LC-MS (Methode 8): Rt = 1.42
min.
MS (ESI pos): m/z = 337 (M+H)+
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ = 1.68-1.79
(m, 1H), 1.83-1.94 (m, 1H), 2.12-2.28 (m, 2H), 2.29 (s, 3H), 2.68-2.76
(m, 1H), 3.19-3.27 (m, 2H), 4.03 (d, 2H), 5.94 (dd, 1H), 7.49 (d,
2H), 7.60 (d, 2H), 7.85 (bs, 1H).
-
Beispiel 8A
-
3-(4-Chlorphenyl)-N'-hydroxy-4-(2-oxopyrrolidin-1-yl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-1-carboximidamid
-
Zu
einer Lösung
aus 23.6 g (70 mmol) Methyl-3-(4-chlorphenyl)-4-(2-oxopyrrolidin-1-yl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-1-carbimidothioat
(Beispiel 7A) und 24.4 g (351 mmol) Hydroxylammoniumchlorid in 400
ml Ethanol wird bei Raumtemperatur 1N Natronlauge bis zu einem pH
10-11 zugegeben. Bei Raumtemperatur wird für drei Stunden gerührt. Dabei
fallen aus der Lösung
Kristalle aus. Diese werden abgesaugt, mit etwas Ethanol und dann
Diethylether nachgewaschen. Die Mutterlauge wird über Nacht
weiter gerührt.
Die dann ausfallenden Kristalle werden ebenfalls wie oben beschrieben
behandelt. Es resultieren insgesamt 9.71 g (43% d. Th.) des gewünschten
Produkts.
LC-MS (Methode 8): Rt = 1.36
min.
MS (ESI pos): m/z = 322 (M+H)+
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ = 1.68-1.79
(m, 1H), 1.83-1.97 (m, 1H), 2.69-2.78 (m, 1H), 3.22-3.28 (m, 1H), 3.67-3.82
(m, 2H), 5.58 (s, 2H), 5.86 (dd, 1H), 7.48 (d, 2H), 7.68 (d, 2H),
8.61 (s, 1H).
-
Beispiel 9A
-
Allyl-[2-(4-chlorphenyl)-2-oxoethyl]carbamat
-
44.13
g (214.14 mmol) 2-Amino-1-(4-chlorphenyl)ethanon Hydrochlorid werden
in eine Lösung
aus 62.15 g (449.69 mmol) Kaliumhydroxid in 1 l Wasser gegeben und
kurz erwärmt,
bis eine fast klare Lösung entsteht.
Unter Eiskühlung
werden dann 25.00 ml (235.55 mmol) Allylchloroformat zugetropft,
wobei ein Niederschlag ausfällt.
Die Suspension wird über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt,
mit Dichlormethan verdünnt und
mit gesättigter
Ammoniumchlorid-Lösung
und gesättigter
Natriumchlorid-Lösung
gewaschen. Die organische Phase wird mit Magnesiumsulfat getrocknet,
filtriert und eingeengt. Man erhält
42.09 g (77% d. Th.) des Produktes als Kristalle.
LC-MS (Methode
8): Rt = 2.20 min.
MS (ESI pos): m/z
= 254 (M+H)+
-
Beispiel 10A
-
Allyl-[1-(4-chlorbenzoyl)vinyl]carbamat
-
Zu
einer Lösung
aus 42.09 g (165.92 mmol) Allyl-[2-(4-chlorphenyl)-2-oxoethyl]carbamat
(Beispiel 9A) und 18.65 ml (248.87 mmol) wäßrige 37%-ige Formaldehydlösung in
500 ml Ethanol wird bei Raumtemperatur 24.61 ml (248.87 mmol) Piperidin
zugetropft und der Ansatz für
30 Minuten unter Rückfluß erhitzt.
Die Mischung wird eingeengt und direkt weiter umgesetzt.
-
Beispiel 11A
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Allyl-[3-(4-chlorphenyl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-yl]carbamat
-
Zu
einer Lösung
aus 44.08 g (165.92 mmol) Allyl-[1-(4-chlorbenzoyl)vinyl]carbamat
(Beispiel 10A) in 500 ml Ethanol werden unter Argon 29.07 g (580.72
mmol) Hydrazinhydrat zugegeben und die resultierende Mischung für eine Stunde
unter Rückfluß gerührt. Der
Ansatz wird eingeengt und der Rückstand
in eine Mischung aus Eiswasser, gesättigter Ammoniumchlorid-Lösung und
Essigsäureethylester
gegeben. Die organische Phase wird abgetrennt, mit gesättigter
Natrium chlorid-Lösung
gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und eingeengt. Es resultierten
45.95 g (99% d. Th.) Produkt als Kristalle.
-
Beispiel 12A
-
Allyl-[1-[(benzoylamino)carbonothioyl]-3-(4-chlorphenyl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-yl]carbamat
-
Eine
Lösung
aus 1 g (3.58 mmol Allyl-[1-(4-chlorbenzoyl)vinyl]carbamat (Beispiel
11A) und 0.48 ml (3.58 mmol) Benzoylisothiocyanat in 15 ml Dioxan
wird eine Stunde bei Raumtemperatur gerührt. Dann werden erneut 0.24
ml (1.8 mmol) Benzoylisothiocyanat zugegeben und zwei Stunden bei
Raumtemperatur gerührt.
Der Ansatz wird zur Trockne eingeengt und der Rückstand an 60 g Kieselgel 60
getrennt (Laufmittel: Toluol:Essigsäureethylester = 10:1). Es resultieren
1.07 g (67% d. Th.) des gewünschten
Produkts als Schaum.
LC-MS (Methode 7): Rt =
2.41 min.
MS (ESI pos): m/z = 443 (M+H)+
1H-NMR (300 MHz, DMSO-d6): δ = 4.14 (dd,
1H), 4.44-4.58 (m, 3H), 5.12-5.24 (m, 2H), 5.55-5.63 (m, 1H), 5.80-5.94 (m, 1H), 7.51-7.68
(m, 5H), 7.75 (d, 2H), 7.90 (d, 2H), 8.19 (d, 1H), 11.00 (s, 1H).
-
Beispiel 13A
-
N-{[4-Amino-3-(4-chlorphenyl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-1-yl]carbonothioyl}benzamid
-
Zu
einer Lösung
aus 11.92 g (26.9 mmol) Allyl-[1-[(benzoylamino)carbonothioyl]-3-(4-chlorphenyl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-yl]carbamat
(Beispiel 12A) in 450 ml Tetrahydrofuran werden unter Argon 28.29 g
(201.8 mmol) Dimedon und 1.09 g (0.94 mmol) Tetrakis(triphenylphosphin)palladium(0)
zugegeben und für 30
Minuten bei Raumtemperatur gerührt.
Dann werden erneut 100 mg (0.09 mmol) Tetrakis(triphenylphosphin)palladium(0)
zugegeben und für
weitere 30 Minuten gerührt.
Der Ansatz wird dann auf eine Mischung aus gesättigter Natriumhydrogencarbonat-Lösung und
Essigsäureethylester
gegeben und die organische Phase mit gesättigter Natriumhydrogencarbonat-Lösung und
gesättigter
Natriumchlorid-Lösung
gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und eingeengt. Der Rückstand kristallisiert aus
Diethylether. Der Feststoff wird über eine Glasfritte abgesaugt,
mit Diethylether gewaschen und getrocknet. Es resultieren 8.66 g
(90% d. Th.) des gewünschten
Produkts als Kristalle.
LC-MS (Methode 7): Rt =
1.52 min.
MS (ESI pos): m/z = 359 (M+H)+
1H-NMR (300 MHz, DMSO-d6): δ = 4.02 (dd,
1H), 4.42 (dd, 1H), 4.77 (dd, 1H), 7.48-7.67 (m, 5H), 7.87-7.94 (m,
4H), 11.95 (bs, 1H).
-
Beispiel 14A
-
-{[3-(4-Chlorphenyl)-4-(ethylamino)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-1-yl]carbonothioyl}benzamid
-
Eine
Lösung
aus 8.66 g (24.13 mmol) N-{[4-Amino-3-(4-chlorphenyl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-1-yl]carbonothioyl}benzamid
(Beispiel 13A) und 1.28 g (28.96 mmol) Acetaldehyd in 200 ml Methanol,
200 ml Essigsäureethylester
und 200 ml Dichlormethan wird für
eine Stunde bei 30°C
gerührt.
Bei 0°C
werden 1.70 g (27.03 mmol) Natriumborhydrid zugegeben und eine Stunde
bei 0°C,
dann eine weitere Stunde bei Raumtemperatur gerührt. Der Ansatz wird in eine
Mischung aus gesättigter
Natriumhydrogencarbonat-Lösung
und Essigsäureethylester
gegeben und die organische Phase mit gesättigter Natriumchlorid-Lösung gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und eingeengt. Der Rückstand kristallisiert aus
Diethylether. Die Kristalle werden über eine Glasfritte abgesaugt,
mit einer Mischung aus Petrolether und Diethylether gewaschen und
getrocknet. Es resultieren 6.52 g (70% d. Th.) des gewünschten
Produkts als Feststoff.
LC-MS (Methode 7): Rt =
1.83 min.
MS (ESI pos): m/z = 387 (M+H)+
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ = 1.23 (t,
3H), 2.62-2.77 (m, 2H), 4.41-4.60 (m, 2H), 5.04-5.12 (m, 1H), 7.73-7.90 (m, 5H), 8.13-8.20
(d, 4H), 11.21 (s, 1H).
-
Beispiel 15A
-
2-[[1-[(Benzoylamino)carbonothioyl]-3-(4-chlorphenyl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-yl](ethyl)amino]-2-oxoethyl-acetat
-
Zu
einer Lösung
aus 6.00 g (15.51 mmol) N-{[3-(4-Chlorphenyl)-4-(ethylamino)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-1-yl]carbonothioyl}benzamid
(Beispiel 14A) in 175 ml Dichlormethan werden bei Raumtemperatur
2.27 ml (16.28 mmol) Triethylamin, 1.75 ml (16.28 mmol) Acetoxyessigsäurechlorid
und 1.89 g (15.51 mmol) Dimethylaminopyridin gegeben und der Ansatz
für zwei
Stunden bei Raumtemperatur gerührt.
Der Ansatz wird mit Essigsäureethylester
verdünnt
und die organische Phase mit gesättigter
Ammoniumchlorid-Lösung
und gesättigter
Natriumchlorid- Lösung gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und eingeengt. Es resultieren 7.53 g (99%
d. Th.) des gewünschten
Produkts, welches roh weiter umgesetzt wird.
LC-MS (Methode
9): Rt = 2.51 min.
MS (ESI pos): m/z
= 487 (M+H)+
-
Beispiel 16A
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N-[1-(Aminocarbonothioyl)-3-(4-chlorphenyl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-yl]-N-ethyl-2-hydroxyacetamid
-
Zu
einer Lösung
aus 8.21 g (16.85 mmol) 2-[[1-[(Benzoylamino)carbonothioyl]-3-(4-chlorphenyl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-yl](ethyl)amino]-2-oxoethyl-acetat
(Beispiel 15A) in 100 ml Methanol und 100 ml Aceton werden bei Raumtemperatur
11.65 g (84.26 mmol) in 100 ml Wasser gelöstes Kaliumcarbonat zugegeben
und die resultierende Mischung für
fünf Stunden
unter Rückfluß gerührt. Der
Ansatz wird mit Essigsäureethylester
verdünnt
und die organische Phase mit gesättigter
Ammoniumchlorid-Lösung
und gesättigter
Natriumchlorid-Lösung
gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und eingeengt. Der beim Einengen ausgefallene
Niederschlag wird in Diethylether aufgeschlämmt, über eine Glasfritte abgesaugt,
mit Diethylether gewaschen und getrocknet. Es resultieren 2.61 g
(45% d. Th.) des gewünschten
Produkts als Feststoff.
LC-MS (Methode 7): Rt =
1.57 min.
MS (ESI pos): m/z = 341 (M+H)+
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ = 1.23 (t,
3H), 2.62-2.77 (m, 2H), 4.41-4.60 (m, 2H), 5.04-5.12 (m, 1H), 7.73-7.90 (m, 5H), 8.13-8.20
(d, 4H), 11.21 (s, 1H).
-
Beispiel 17A
-
Methyl-3-(4-chlorphenyl)-4-[ethyl(glycoloyl)amino]-4,5-dihydro-1H-pyrazol-1-carbimidothioat
-
Eine
Suspension aus 1.58 g (4.64 mmol) N-[1-(Aminocarbonothioyl)-3-(4-chlorphenyl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-yl]-N-ethyl-2-hydroxyacetamid
(Beispiel 16A), 0.64 g (4.64 mmol) Kaliumcarbonat und 0.43 ml (0.99
mmol) Iodmethan in 60 ml Aceton wird für zwei Stunden unter Rückfluss
gerührt.
Dann werden abermals 0.22 ml (0.50 mmol) Iodmethan und 0.32 g (2.32
mmol) Kaliumcarbonat zugegeben und für zwei Stunden unter Rückfluss
erhitzt. Der Ansatz wird in eine Mischung aus Essigsäureethylester
und halbgesättigter
Ammoniumchlorid-Lösung
gegeben und die organische Phase mit gesättigter Natriumchlorid-Lösung gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und eingeengt. Es resultieren 1.64 g (99%
d. Th.) des gewünschten Produkts
als Schaum.
LC-MS (Methode 9): Rt =
1.41 min.
MS (ESI pos): m/z = 355 (M+H)+
-
Beispiel 18A
-
-[1-[(E)-Amino(hydroxyimino)methyl]-3-(4-chlorphenyl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-yl]-N-ethyl-2-hydroxyacetamid
-
Zu
einer Lösung
aus 2.63 g (7.41 mmol) Methyl-3-(4-chlorphenyl)-4-[ethyl(glycoloyl)amino]-4,5-dihydro-1H-pyrazol-1-carbimidothioat
(Beispiel 17A) und 2.58 g (37.06 mmol) Hydroxyl ammoniumchlorid in
50 ml Ethanol wird 1N Natronlauge bis zu einem pH Wert von 10-11
zugegeben. Es wird zwei Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Dann
wird der Ansatz auf eine Mischung aus halbgesättigter Ammoniumchlorid-Lösung und
Essigsäureethylester
gegeben und die organische Phase mit gesättigter Natriumchlorid-Lösung gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und eingeengt. Der Feststoff wird mit Diethylether
aufgeschlämmt
und über
eine Glasfritte abgetrennt. Nach dem Trocknen im Hochvakuumresultieren
2.03 g (81% d. Th.) des gewünschten
Produkts als Kristalle.
LC-MS (Methode 7): Rt =
0.96 min.
MS (ESI pos): m/z = 340 (M+H)+
-
Beispiel 19A
-
Allyl-[1-(aminocarbonothioyl)-3-(4-chlorphenyl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-yl]carbamat
-
Zu
einer Lösung
aus 10.5 g (23.71 mmol) Allyl-[1-[(benzoylamino)carbonothioyl]-3-(4-chlorphenyl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-yl]carbamat
(Beispiel 12A) in 40 ml Methanol und 40 ml Aceton werden bei Raumtemperatur
16.38 g (118.53 mmol) in 40 ml Wasser gelöstes Kaliumcarbonat zugegeben
und die resultierende Mischung für
vier Stunden unter Rückfluß gerührt. Es
fällt ein
Niederschlag aus, der über
eine Glasfritte abgesaugt, zweimal mit Wasser, einmal mit Methanol
und dreimal mit Diethylether gewaschen und getrocknet wird. Es resultieren
6.67 g (83% d. Th.) des gewünschten
Produkts als Kristalle.
LC-MS (Methode 9): Rt =
2.09 min.
MS (ESI pos): m/z = 339 (M+H)+
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ = 3.98 (dd,
1H), 4.33 (t, 1H), 4.48 (d, 2H), 5.18 (dd, 2H), 5.44-5.53 (m, 1H), 5.81-5.93
(m, 1H), 7.52 (d, 2H), 7.83 (d, 2H), 7.95 (s, 1H), 8.10-8.18 (m,
2H).
-
Beispiel 20A
-
Methyl-4-{[(allyloxy)carbonyl]amino}-3-(4-chlorphenyl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-1-carbimidothioat
-
Eine
Suspension aus 6.67 g (19.69 mmol) Allyl-[1-(aminocarbonothioyl)-3-(4-chlorphenyl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-yl]carbamat
(Beispiel 19A), 2.72 g (19.69 mmol) Kaliumcarbonat und 1.84 ml (29.53
mmol) Iodmethan in 60 ml Aceton wird für vier Stunden unter Rückfluss
gerührt.
Dann werden abermals 0.92 ml (14.77 mmol) Iodmethan und 1.36 g (9.85
mmol) Kaliumcarbonat zugegeben und für zwei Stunden unter Rückfluss
erhitzt. Der Ansatz wird in eine Mischung aus Essigsäureethylester
und halbgesättigter
Ammoniumchlorid-Lösung
gegeben und die organische Phase mit gesättigter Natriumchlorid-Lösung gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und eingeengt. Es resultieren 7.16 g (99%
d. Th.) des gewünschten
Produkts als Schaum.
LC-MS (Methode 9): Rt =
1.60 min.
MS (ESI pos): m/z = 353 (M+H)+
-
Beispiel 21A
-
Allyl-[1-[(E)-amino(hydroxyimino)methyl]-3-(4-chlorphenyl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-yl]carbamat
-
Zu
einer Lösung
aus 7.14 g (20.14 mmol) Methyl-4-{[(allyloxy)carbonyl]amino}-3-(4-chlorphenyl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-1-carbimidothioat
(Beispiel 20A) und 7.03 g (101.18 mmol) Hydroxylammoniumchlorid
in 120 ml Ethanol wird 1N Natronlauge bis zu einem pH Wert von 10-11
zugegeben. Es wird zwei Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Dann
wird der Ansatz auf eine Mischung aus halbgesättigter Ammoniumchlorid-Lösung und
Essigsäureethylester
gegeben und die organische Phase mit gesättigter Natriumchlorid-Lösung gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und eingeengt. Der Feststoff wird mit Diethylether
aufgeschlämmt
und über
eine Glasfritte abgetrennt. Nach dem Trocknen im Hochvakuum resultieren 3.80
g (44% d. Th.) des gewünschten
Produkts als Kristalle.
LC-MS (Methode 9): Rt =
1.66 min.
MS (ESI pos): m/z = 338 (M+H)+
-
Beispiel 22A
-
Allyl-[3-(4-chlorphenyl)-1-(5-phenyl-1,2,4-oxadiazol-3-yl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-yl]carbamat
-
3.30
g (8.31 mmol) Allyl-[1-[(E)-amino(hydroxyimino)methyl]-3-(4-chlorphenyl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-yl]carbamat
(Beispiel 21A), 1.12 g (9.14 mmol) Benzoesäure, 1.91 g (9.97 mmol) 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimidhydrochlorid
und 1.53 g (9.97 mmol) 1-Hydroxy-1H-benzotriazol-Hydrat werden in 66 ml
Dimethylformamid für
zwei Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Der Ansatz wird dann auf
halbkonzentrierte Ammoniumchlorid-Lösung und Essigsäureethylester
gegossen. Die organische Phase wird abgetrennt, mit Wasser, gesättigter
Natriumhydrogencarbonat-Lösung,
gesättigter
Natriumchlorid-Lösung
gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und eingeengt. Der Rückstand
wird in 75 ml Tetrahydrofuran gelöst, 8.99 ml (8.99 mmol) 1N
Tetra-n-butylammoniumfluorid-Lösung
zugetropft und über
Nacht gerührt.
Der Ansatz wird dann auf halbkonzentrierte Natriumhydrogencarbonat-Lösung und
Essigsäureethylester
gegossen. Die organische Phase wird abgetrennt, mit gesättigter
Natriumchlorid-Lösung
gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und eingeengt. Der aus Dichlormethan
kristallisierende Feststoff wird abgesaugt, mit Diethylether gewaschen
und getrocknet. Es resultieren 1.34 (39% d. Th.) des Produktes als
Kristalle.
LC-MS (Methode 7): Rt =
2.55 min.
MS (ESI pos): m/z = 424 (M+H)+
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ = 3.89 (dd,
1H), 4.24 (t, 1H), 4.50 (d, 2H), 5.13-5.25 (m, 2H), 5.53-5.67 (m, 1H),
5.80-5.94 (m, 1H), 7.55 (d, 2H), 7.59-7.78 (m, 5H), 8.12 (d, 2H),
8.18 (d, 1H).
-
Beispiel 23A
-
3-(4-Chlorphenyl)-1-(5-phenyl-1,2,4-oxadiazol-3-yl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-amin
-
Zu
einer Lösung
aus 0.23 g (0.55 mmol) Allyl-[3-(4-chlorphenyl)-1-(5-phenyl-1,2,4-oxadiazol-3-yl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-yl]carbamat
(Beispiel 22A) in 10 ml Tetrahydrofuran werden unter Argon 0.58
g (4.12 mmol) Dimedon und 0.03 g (0.03 mmol) Tetrakis(triphenylphosphin)palladium(0)
zugegeben und für
30 Minuten bei Raumtemperatur gerührt. Der Ansatz wird dann auf
eine Mischung aus gesättigter
Natriumhydrogencarbonat-Lösung
und Essigsäureethylester
gegeben und die organische Phase zweimal mit gesättigter Natriumhydrogencarbonat-Lösung und
einmal mit gesättigter
Natriumchlorid-Lösung
gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und eingeengt. Der Rückstand kristallisiert aus
Dichlormethan. Der Feststoff wird über eine Glasfritte abgesaugt,
mit Diethylether gewaschen und getrocknet. Es resultieren 0.09 g (50%
d. Th.) des gewünschten
Produkts als Kristalle.
LC-MS (Methode 7): Rt =
1.52 min.
MS (ESI pos): m/z = 340 (M+H)+
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ = 2.80 (bs,
2H), 3.78 (dd, 1H), 4.15 (t, 1H), 4.79 (dd, 2H), 7.52 (d, 2H), 7.61-7.73
(m, 3H), 7.92 (d, 2H), 8.13 (d, 2H).
-
Beispiel 24A
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3-(4-Chlorphenyl)-N-ethyl-1-(5-phenyl-1,2,4-oxadiazol-3-yl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-amin
-
Eine
Lösung
aus 213 mg (0.63 mmol) 3-(4-Chlorphenyl)-1-(5-phenyl-1,2,4-oxadiazol-3-yl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-amin
(Beispiel 23A) und 0.042 ml (0.75 mmol) Acetaldehyd in 10 ml Methanol
wird für
eine Stunde bei Raumtemperatur, dann eine Stunde bei 40°C gerührt. Bei
0°C werden
44 mg (0.70 mmol) Natriumborhydrid zugegeben und eine Stunde bei
Raumtemperatur gerührt.
Der Ansatz wird in eine Mischung aus gesättigter Natriumhydrogencarbonat-Lösung und
Essigsäureethylester
gegeben und die organische Phase mit gesättigter Natriumchlorid-Lösung gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und eingeengt. Der Rückstand kristallisiert aus
Toluol:Essigsäureethylester
= 5:1. Die Kristalle werden über
eine Glasfritte abgesaugt, mit Diethylether gewaschen und getrocknet.
Es resultieren 45 mg (20% d. Th.) des gewünschten Produkts als Kristalle
LC-MS
(Methode 7): Rt = 1.52 min.
MS (ESI
pos): m/z = 368 (M+H)+
1H-NMR
(400 MHz, DMSO-d6): δ = 1.01 (t, 3H), 2.48-2.59 (m,
2H), 3.93-4.08 (m, 2H), 4.78-4.85
(m, 1H), 7.52 (d, 2H), 7.62-7.73 (m, 3H), 7.92 (d, 2H), 8.12 (d,
2H).
-
Beispiel 25A
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3-(4-Chlorphenyl)-4-(2-oxopyrrolidin-1-yl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-1-carbonitril
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Zu
einer Lösung
von 1.3 g (4.93 mmol) 1-[3-(4-Chlorphenyl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-yl]pyrrolidin-2-on
(Beispiel 4A) in 30 ml 2-Propanol werden 1.81 ml (5.42 mmol) einer
3M Lösung
von Bromcyan in Dichlormethan und 828 mg (9.86 mmol) Natriumhydrogencarbonat
gegeben. Das Gemisch wird 24 h bei RT gerührt, dann mit 50 ml Wasser
versetzt. Das ausgefallene Produkt wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen
und im Hochvakuum getrocknet. Es werden 1.41 g (96% d. Th.) des
gewünschten
Produktes als Feststoff erhalten.
LC-MS (Methode 8): Rt = 2.23 min.
MS (ESI pos): m/z = 289
(M+H)+
1H-NMR
(400 MHz, DMSO-d6): δ = 1.77 (m, 1H), 1.90 (m, 1H),
2.22 (m, 2H), 2.78 (m, 1H), 3.38 (m, 1H), 4.17 (m, 2H), 6.03 (dd,
1H), 7.56 (d, 2H), 7.66 (d, 2H).
-
Beispiel 26A
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Methyl-3-(4-chlorphenyl)-4-(2-oxopyrrolidin-1-yl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-1-carbodithioat
-
Zu
einer Lösung
von 2 g (7.58 mmol) 1-[3-(4-Chlorphenyl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-yl]pyrrolidin-2-on (Beispiel
4A) und 3.146 g (22.75 mmol) Dimethyltrithiocarbonat in 40 ml 2- Propanol werden 8.34
ml (8.34 mmol) einer 1M Lösung
von Kalium-tert-butylat in THF unter Argon zugegeben. Das Gemisch
wird 1 h bei RT gerührt,
dann der ausgefallene Feststoff abgesaugt, mit Diethylether gewaschen
und im Hochvakuum getrocknet. Es werden 2.52 g (94% d. Th.) des
gewünschten
Produktes als Feststoff erhalten.
LC-MS (Methode 8): Rt = 2.74 min.
MS (ESI pos): m/z = 354
(M+H)+
1H-NMR
(400 MHz, DMSO-d6): δ = 1.76 (m, 1H), 1.90 (m, 1H),
2.22 (m, 2H), 2.79 (m, 1H), 3.31 (m, 1H), 4.41 (m, 2H), 6.04 (dd,
1H), 7.60 (d, 2H), 7.72 (d, 2H).
-
Beispiel 27A
-
3-(4-Chlorphenyl)-4-(2-oxopyrrolidin-1-yl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-1-carbothiohydrazid
-
Eine
Lösung
von 2.2 g (6.21 mmol) Methyl-3-(4-chlorphenyl)-4-(2-oxopyrrolidin-1-yl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-1-carbodithioat
(Beispiel 26A) und 0.45 ml (9.32 mmol) Hydrazinhydrat in 60 ml DMSO
wird 1 h bei 60°C
gerührt.
Das Gemisch wird auf 1 l Wasser gegossen und 18 h stehen gelassen.
Der ausgefallene Feststoff wird abgesaugt, mit Cyclohexan gewaschen
und im Hochvakuum getrocknet. Es werden 1.52 g (67% d. Th.) des
gewünschten
Produktes erhalten.
LC-MS (Methode 9): Rt =
1.86 min.
MS (ESI pos): m/z = 338 (M+H)+
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ = 1.75 (m,
1H), 1.91 (m, 1H), 2.24 (m, 2H), 2.73 (m, 1H), 3.21 (m, 1H), 4.21 (d,
2H), 4.83 (s, 2H), 5.91 (t, 1H), 7.53 (d, 2H), 7.83 (d, 2H).
-
Beispiel 28A
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N'-{[3-(4-Chlorphenyl)-4-(2-oxopyrrolidin-1-yl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-1-yl]carbonothioyl}benzohydrazid
-
Zu
einer Lösung
von 300 mg (0.89 mmol) 3-(4-Chlorphenyl)-4-(2-oxopyrrolidin-1-yl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-1-carbothiohydrazid
(Beispiel 27A) in 15 ml DMF werden 119 mg (0.98 mmol) Benzoesäure, 204
mg (1.07 mmol) EDC und 144 mg (1.07 mmol) HOBt zugegeben. Der Ansatz
wird 18 h bei RT gerührt, dann
mit Essigsäureethylester
verdünnt
und nacheinander mit gesättigter
Ammoniumchlorid-Lösung,
Wasser, gesättigter
Natriumhydrogencarbonat-Lösung
und gesättigter
Natriumchlorid-Lösung
gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet, filtriert und eingeengt. Es werden 355
mg (73% d. Th.) des gewünschten
Produktes erhalten.
LC-MS (Methode 7): Rt =
1.96 min.
MS (ESI pos): m/z = 442 (M+H)+
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ = 1.91 (m,
1H), 2.23 (m, 1H), 2.49 (m, 2H), 2.91 (m, 1H), 3.31 (m, 1H), 4.35 (d,
2H), 6.11 (t, 1H), 7.41 (d, 2H), 7.51 (t, 2H), 7.61 (m, 1H), 7.77
(d, 2H), 7.99 (d, 2H), 9.49 (d, 1H), 9.87 (d, 1H).
-
In
Analogie zu Beispiel 28A werden die Verbindungen der Beispiele 29A
bis 34A hergestellt.
-
-
-
Ausführungsbeispiele
-
Beispiel 1
-
1-{3-(4-Chlorphenyl)-1-[5-(2,2-difluor-1,3-benzodioxol-5-yl)-1,2,4-oxadiazol-3-yl]-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-yl}pyrrolidin-2-on
-
250
mg (0.777 mmol) 3-(4-Chlorphenyl)-N'-hydroxy-4-(2-oxopyrrolidin-1-yl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-1-carboximidamid
(Beispiel 8A), 162 mg (0.855 mmol) 4-Trifluormethylbenzoesäure, 179
mg (0.932 mmol) 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimidhydrochlorid
und 143 mg (0.932 mmol) 1-Hydroxy-1H-benzotriazol Hydrat werden
in 10 ml Dimethylformamid für
zwei Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Dann werden erneut 179
mg (0.932 mmol) 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimidhydrochlorid
zugegeben und über Nacht
auf 100°C
erhitzt. Das Rohgemisch wird mittels RP-HPLC getrennt. Es resultieren
94 mg (25% d. Th.) des Produktes als Pulver.
LC-MS (Methode
9): Rt = 2.91 min.
MS (ESI pos): m/z
= 476 (M+H)+
1H-NMR
(300 MHz, DMSO-d6): δ = 1.70-1.98 (m, 2H), 2.15-2.33
(m, 2H), 2.80 (q, 1H), 3.30-3.40
(m, 1H), 4.13-4.19 (m, 2H), 6.09 (dd, 1H), 7.56 (d, 2H), 7.71 (d,
2H), 8.02 (dd, 1H), 8.31 (d, 2H).
-
In
Analogie zu dem zuvor beschriebenen Beispiel (Beispiel 1) werden
die Verbindungen der Beispiele 2 bis 21 hergestellt.
-
Beispiel 22
-
1-{3-(4-Chlorphenyl)-1-[5-(2,2-difluor-1,3-benzodioxol-5-yl)-1,2,4-oxadiazol-3-yl]-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-yl}pyrrolidin-2-on
-
100
mg (0.311 mmol) 3-(4-Chlorphenyl)-N'-hydroxy-4-(2-oxopyrrolidin-1-yl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-1-carboximidamid
(Beispiel 8A), 69 mg (0.342 mmol) 2,2-Difluor-1,3-benzodioxol-5-carbonsäure, 71.5
mg (0.373 mmol) 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimidhydrochlorid
und 57.1 mg (0.373 mmol) 1-Hydroxy-1H-benzotriazol Hydrat werden
in 10 ml Dimethylformamid für
zwei Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Der Ansatz wird dann auf
halbkonzentrierte Ammoniumchlorid-Lösung und Essigsäureethylester
gegossen. Die organische Phase wird abgetrennt, mit Wasser, gesättigter
Natriumcarbonat-Lösung,
gesättigter
Natrium chlorid-Lösung
gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und eingeengt. Der Rückstand
wird in 5 ml Tetrahydrofuran gelöst,
0.34 ml (0.34 mmol) 1N Tetra-n-butylammoniumfluorid-Lösung zugetropft
und über Nacht
gerührt.
Der Ansatz wird dann auf halbkonzentrierte Natriumhydrogencarbonat-Lösung und
Essigsäureethylester
gegossen. Die organische Phase wird abgetrennt, mit gesättigter
Natriumchlorid-Lösung
gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und eingeengt. Der aus Toluol
kristallisierende Feststoff wird abgesaugt, mit Diethylether gewaschen
und getrocknet. Es resultieren 97 mg (64% d. Th.) des Produktes
als Kristalle.
LC-MS (Methode 9): Rt =
2.82 min.
MS (ESI pos): m/z = 488 (M+H)+
1H-NMR (300 MHz, DMSO-d6): δ = 1.60-1.98
(m, 2H), 2.13-2.34 (m, 2H), 2.75-2.85 (m, 1H), 4.10-4.18 (m, 2H), 6.08
(dd, 1H), 7.10-7.28 (m, 2H), 7.56 (d, 2H), 7.65-7.74 (m, 3H), 8.03
(dd, 1H), 8.16 (d, 1H), ein Signal unter Wasserpeak.
-
In
Analogie zu dem zuvor beschriebenen Beispiel (Beispiel 22) werden
die Verbindungen der Beispiele 23 bis 43 hergestellt.
-
-
-
-
-
In
Analogie zu dem zuvor beschriebenen Beispiel (Beispiel 22) werden
die enantiomerenreinen Verbindungen der Beispiele 44 bis 50 aus
enantiomerenreinem Ausgangsmaterial hergestellt.
-
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-
In
Analogie zu dem zuvor beschriebenen Beispiel (Beispiel 22) werden
die Verbindungen der Beispiele 51 bis 54 hergestellt unter Verwendung
von N-[1-[(E)-Amino(hydroxyimino)methyl]-3-(4-chlorphenyl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-yl]-N-ethyl-2-hydroxyacetamid
(Beispiel 18A) als Ausgangsmaterial.
-
-
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Beispiel 55
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N-{3-(4-Chlorphenyl)-1-[5-(2,2-difluor-1,3-benzodioxol-5-yl)-1,2,4-oxadiazol-3-yl]-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-yl}-N-ethyl-2-hydroxyacetamid
-
Beispiel
51 wird nach Methode 3 in die Enantiomere getrennt. Das aktive Enantiomer
eluiert als zweites.
HPLC (Methode 4): Rt =
8.74 min.
-
Beispiel 56
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N-[3-(4-Chlorphenyl)-1-(5-phenyl-1,2,4-oxadiazol-3-yl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-yl]-N-ethyl-2-hydroxyacetamid
-
Beispiel
54 wird nach Methode 5 in die Enantiomere getrennt. Das aktive Enantiomer
eluiert als zweites.
HPLC (Methode 4): Rt =
7.04 min.
-
Beispiel 57
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Ethyl-3-[[3-(4-chlorphenyl)-1-(5-phenyl-1,2,4-oxadiazol-3-yl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-yl](ethyl)amino]-3-oxopropanoat
-
Zu
einer Lösung
aus 90 mg (0.25 mmol) 3-(4-Chlorphenyl)-N-ethyl-1-(5-phenyl-1,2,4-oxadiazol-3-yl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-amin
(Beispiel 24A) in 5 ml Dichlormethan werden bei Raumtemperatur 0.04
ml (0.26 mmol) Triethylamin, 0.03 ml (0.26 mmol) Malonsäuremono-ethylesterchlorid
und 30 mg (0.25 mmol) Dimethylaminopyridin zugegeben und der Ansatz
für eine
Stunde bei Raumtemperatur gerührt.
Der Ansatz wird mit Essigsäureethylester
verdünnt
und die organische Phase mit gesättigter
Ammoniumchlorid-Lösung
und gesättigter
Natriumchlorid-Lösung gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und eingeengt. Das Rohprodukt wird mittels
Kieselgelchromatographie an 50 g Kieselgel 60 (Laufmittel: Toluol:Essigsäureethylester
= 5:1) aufgereinigt. Es resultieren 96 mg (81 % d. Th.) des gewünschten
Produkts als Schaum.
LC-MS (Methode 7): Rt =
2.59 min.
MS (ESI pos): m/z = 482 (M+H)+
-
Beispiel 58
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1-[1-[3-(3-Bromphenyl)-1,2,4-oxadiazol-5-yl]-3-(4-chlorphenyl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-yl]pyrrolidin-2-on
-
Eine
Lösung
von 277 mg (1.39 mmol) 3-Brombenzaldehydoxim und 194 mg (1.45 mmol)
N-Chlorsuccinimid
in 4 ml Dichlormethan wird 1 h bei 40°C gerührt. Nach Abkühlen auf
RT wird diese Lösung
zu einer Lösung
von 100 mg (0.35 mmol) 3-(4-Chlorphenyl)-4-(2-oxopyrrolidin-1-yl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-1-carbonitril
(Beispiel 25A) in 3 ml Dichlormethan und 0.24 ml (1.73 mmol) Triethylamin
in 2 Portionen im Abstand von 18 Stunden gegeben. Die Mischung wird
42 h bei RT gerührt,
dann eingeengt und der Rückstand über präparative
HPLC getrennt. Es werden 55 mg (33% d. Th.) des gewünschten
Produktes erhalten.
LC-MS (Methode 7): Rt =
2.70 min.
MS (ESI pos): m/z = 486/488 (M+H)+
1H-NMR (300 MHz, DMSO-d6): δ = 1.78 (m,
1H), 1.90 (m, 1H), 2.24 (m, 2H), 2.81 (m, 1H), 3.40 (m, 1H), 4.35 (m,
2H), 6.17 (dd, 1H), 7.53 (t, 1H), 7.61 (d, 2H), 7.75 (d, 2H), 7.81
(dd, 1H), 7.98 (dd, 1H), 8.08 (t, 1H).
-
In
Analogie zu Beispiel 58 werden die Verbindungen der Beispiele 59
bis 62 hergestellt.
-
-
Beispiel 63
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1-[3-(4-Chlorphenyl)-1-(5-phenyl-1,3,4-thiadiazol-2-yl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-yl]pyrrolidin-2-on
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Eine
Lösung
von 33 mg (0.07 mmol N'-{[3-(4-Chlorphenyl)-4-(2-oxopyrrolidin-1-yl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-1-yl]carbonothioyl}benzohydrazid
(Beispiel 28A) und 3.6 mg (0.04 mmol) Methansulfonsäure in 0.5
ml Toluol wird 1 h bei 100°C
gerührt.
Nach Abkühlen
auf RT wird das Gemisch mit Essigsäureethylester und THF verdünnt und
nacheinander mit gesättigter
Natriumhydrogencarbonatlösung
und gesättigter
Natriumchlorid-Lösung
gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet, filtriert und eingeengt. Es werden 12
mg (33% d. Th.) des gewünschten
Produktes erhalten.
LC-MS (Methode 7): Rt =
2.52 min.
MS (ESI pos): m/z = 424 (M+H)+
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ = 1.78 (m,
1H), 1.93 (m, 1H), 2.26 (m, 2H), 2.83 (m, 1H), 3.38 (m, 1H), 4.30 (m,
2H), 6.18 (dd, 1H), 7.52 (m, 3H), 7.58 (d, 2H), 7.70 (d, 2H), 7.88
(m, 2H).
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In
Analogie zu Beispiel 63 werden die Verbindungen der Beispiele 64
bis 69 hergestellt.
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In
Analogie zu Beispiel 22 werden die Verbindungen der Beispiele 70
und 71 hergestellt.
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B) Bewertung der physiologischen
Wirksamkeit
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Abkürzungen:
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- DMEM
- Dulbecco's Modified Eagle
Medium
- FCS
- Fetal Calf Serum
- HEPES
- 4-(2-hydroxyethyl)-1-piperazineethanesulfonic
acid
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Die
Eignung der erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Behandlung von thromboembolischen Erkrankungen kann in folgenden
Assaysystemen gezeigt werden:
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In vitro Assays
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a) Zellulärer, funktioneller
in vitro-Test
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Die
Identifizierung von Agonisten des humanen Protease Aktivierten Rezeptors
1 (PAR1) sowie die Quantifizierung der Wirksamkeit der hier beschriebenen
Substanzen erfolgt mit Hilfe einer rekombinanten Zelllinie. Die
Zelle leitet sich ursprünglich
von einer embryonalen Nierenzelle des Menschen (HEK293; ATCC: American
Type Culture Collection, Manassas, VA 20108, USA) ab. Die Testzelllinie
exprimiert konstitutiv eine modifizierte Form des calcium-sensitiven
Photoproteins Aequorin, das nach Rekonstitution mit dem Co-Faktor Coelenterazin
bei Erhöhungen
der freien Calcium-Konzentration im inneren mitochondrialen Kompartiment Licht
emittiert (Rizzuto R, Simpson AW, Brini M, Pozzan T.; Nature 1992,
358, 325-327). Zusätzlich
exprimiert die Zelle stabil den endogenen humanen PAR1-Rezeptor
sowie den endogenen purinergen Rezeptor P2Y2. Die resultierende
PAR1-Testzelle reagiert auf Stimulation des endogenen PAR1 oder
P2Y2-Rezeptors mit
einer intrazellulären
Freisetzung von Calcium-Ionen, die durch die resultierende Aequorin-Lumineszens
mit einem geeigneten Luminometer quantifiziert werden kann (Milligan
G, Marshall F, Rees S, Trends in Pharmacological Sciences 1996,
17, 235-237).
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Für die Prüfung der
Substanz-Spezifität
wird deren Wirkung nach Aktivierung des endogenen PAR1-Rezeptors
mit der Wirkung nach Aktivierung des endogenen purinergen P2Y2-Rezeptors
verglichen, der den gleichen intrazellulären Signalweg nutzt.
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Testablauf:
Die Zellen werden zwei Tage (48 Std.) vor dem Test in Kulturmedium
(DMEM F12, ergänzt mit
10% FCS, 2 mM Glutamine, 20 mM HEPES, 1,4 mM Pyruvat, 0,1 mg/ml
Gentamycin, 0,15% Na-Bicarbonat; BioWhittaker Cat.# BE04-687Q; B-4800
Verviers, Belgien) in 384-Loch-Mikrotiterplatten
ausplattiert und in einem Zellinkubator (96% Luftfeuchtigkeit, 5%
v/v CO2, 37°C) gehalten. Am Testtag wird
das Kulturmedium durch eine Tyrodelösung (in mM: 140 NaCl, 5 KCl,
1 MgCl2, 2 CaCl2,
20 Glucose, 20 HEPES), das zusätzlich den
Co-Faktor Coelenterazin (25 μM)
und Glutathion (4 mM) enthält,
ausgetauscht und die Mikrotiterplatte anschließend für weitere 3-4 Stunden inkubiert.
Dann werden die Testsubstanzen auf die Mikrotiterplatte pipettiert
und 5 Minuten nach Übertragung
der Testsubstanzen in die Wells der Mikrotiterplatte wird die Platte
in das Luminometer transferiert, eine PAR1-Agonist-Konzentration,
die EC50 entspricht, zugeschossen und sofort
das resultierende Lichtsignal im Luminometer gemessen. Zur Unterscheidung
einer Antagonist-Substanzwirkung von einer toxischen Wirkung wird
unmittelbar anschließend
der endogene purinerge Rezeptor mit Agonist aktiviert (ATP, 10 μM Endkonzentration)
und das resultierende Lichtsignal gemessen. Die Ergebnisse sind
in Tabelle A gezeigt:
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b) Thrombozytenaggregation
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Zur
Bestimmung der Thrombozytenaggregation wird Blut von gesunden Probanden
beiderlei Geschlechts, die innerhalb der letzten zehn Tage keine
die Thrombozytenaggregation beein flussende Medikation erhalten hatten,
verwendet. Das Blut wird in Monovetten (Sarstedt, Nümbrecht,
Deutschland) die als Antikoagulans Natrium Citrat 3.8% (1 Teil Citrat
+ 9 Teile Blut) enthalten, aufgenommen. Zur Gewinnung von plättchenreichem
Plasma wird das Citrat-Vollblut bei 2500 U/min für 20 min bei 4°C zentrifugiert.
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Für die Aggregationsmessungen
werden Aliquots des plättchenreichen
Plasmas mit aufsteigenden Konzentrationen an Prüfsubstanz 10 min bei 37°C inkubiert.
Anschließend
wird die Aggregation durch Zugabe eines Thrombin-Rezeptor Agonisten
(SFLLRN) in einem Aggregometer ausgelöst und mittels der turbidimetrischen
Methode nach Born (Born, G.V.R., Cross M.J., The Aggregation of
Blood Platelets; J. Physiol. 1963, 168, 178-195) bei 37°C bestimmt.
Die SFLLRN-Konzentration, die zur maximalen Aggregation führt, wird
jeweils für jeden
Spender individuell ermittelt.
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Zur
Berechnung der inhibitorischen Wirkung wird die Zunahme der Lichttransmission
(Amplitude der Aggregationskurve in %) 5 Minuten nach Zugabe des
Agonisten in Gegenwart und Abwesenheit von Prüfsubstanz ermittelt und die
Inhibition berechnet. Aus den Inhibitionskurven wird die Konzentration
berechnet, die die Aggregation zu 50% hemmt. Die Ergebnisse sind
in Tabelle B gezeigt:
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c) Stimulation gewaschener
Thrombozyten und Analyse im FACS (Fluorescence Associated Cell Sorter)
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Isolierung gewaschener
Thrombozyten:
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Humanes
Vollblut wird mittels Venenpunktion von freiwilligen Spendern gewonnen
und in Monovetten (Sarstedt, Nümbrecht,
Deutschland) überführt, die
als Antikoagulans Natriumcitrat enthalten (1 Teil Natriumcitrat
3.8% + 9 Teile Vollblut). Die Monovetten werden bei 900 Umdrehungen
pro Minute und 4°C über einen Zeitraum
von 20 Minuten zentrifugiert (Heraeus Instruments, Deutschland;
Megafuge 1.0RS). Das plättchenreiche
Plasma wird vorsichtig abgenommen und in ein 50 ml-Falconröhrchen überfuhrt.
Nun wird das Plasma mit ACD-Puffer (44 mM Natriumcitrat, 20.9 mM
Zitronensäure,
74.1 mM Glucose) versetzt. Das Volumen des ACD-Puffers entspricht
einem Viertel des Plasmavolumens. Durch zehnminütige Zentrifugation bei 2500
Umdrehungen und 4°C
werden die Thrombozyten sedimentiert. Danach wird der Überstand
vorsichtig abdekantiert und verworfen. Die präzipitierten Thrombozyten werden
zunächst
vorsichtig mit einem Milliliter Waschpuffer (113 mM Natriumchlorid,
4 mM Dinatriumhydrogenphosphat, 24 mM Natriumdihydrogenphosphat,
4 mM Kaliumchlorid, 0.2 mM Ethylenglycol-bis-(2-aminoethyl)-N,N,N'N'-tetraessigsäure, 0.1% Glucose) resuspendiert
und dann mit Waschpuffer auf ein Volumen aufgefüllt, das dem der Plasmamenge
entspricht. Der Waschvorgang wird ein zweites Mal durchgeführt. Nachdem
die Thrombozyten durch eine erneute zehnminütige Zentrifugation bei 2500
Umdrehungen und 4°C
präzipitiert
worden sind, werden sie vorsichtig in einem Milliliter Inkubationspuffer
(134 mM Natriumchlorid, 12 mM Natriumhydrogencarbonat, 2.9 mM Kaliumchlorid,
0.34 mM Natriumdihydrogencarbonat, 5 mM HEPES, 5 mM Glucose, 2 mM
Calciumchlorid und 2 mM Magnesiumchlorid) resuspendiert und mit
Inkubationspuffer auf eine Konzentration von 300.000 Thrombozyten
pro μl eingestellt.
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FACS-Färbung und Stimulierung der
humanen Thrombozyten mit humanem α-Thrombin
in Gegenwart oder Abwesenheit eines PAR-1-Antagonisten:
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Die
Thrombozytensuspension wird mit der zu prüfenden Substanz bzw. des entsprechenden
Lösungsmittels
für 10
Minuten bei 37°C
vorinkubiert (Eppendorf, Deutschland; Thermomixer Comfort). Durch
Zugabe des Agonisten (0.5 μM
bzw. 1 μM α-Thrombin;
Kordia, Niederlande, 3281 NIH Units/mg; oder 30μg/ml Thrombin receptor activating
peptide (TRAP6); Bachem, Schweiz) bei 37° und unter Schütteln von
500 Umdrehungen pro Minute wird die Thrombozytenaktivierung ausgelöst. Zu den
Zeitpunkten 0, 1, 2.5, 5, 10 und 15 Minuten wird jeweils ein Aliquot
von 50 μl
entnommen und in einen Milliliter einfach-konzentrierte CellFixTM-Lösung (Becton
Dickinson Immunocytometry Systems, USA) überführt. Zur Fixierung der Zellen
werden sie 30 Minuten bei 4°C
in der Dunkelheit inkubiert. Durch eine zehnminütige Zentrifugation bei 600
g und 4°C
werden die Thrombozyten präzipitiert.
Der Überstand
wird verworfen und die Thrombozyten werden in 400 μl CellWashTM (Becton Dickinson Immunocytometry Systems,
USA) resuspendiert. Ein Aliquot von 100 μl wird in ein neues FACS-Röhrchen überführt. 1 μl des thrombozyten-identifizierenden
Antikörpers
und 1 μl
des aktivierungszustands-detektierenden Antikörpers werden mit CellWashTM auf ein Volumen von 100 μl aufgefüllt. Diese
Antikörperlösung wird
dann zur Thrombozytensuspension gegeben und 20 Minuten bei 4°C in der
Dunkelheit inkubiert. Im Anschluss an die Färbung wird das Ansatzvolumen
durch Zugabe von weiteren 400 μl
CellWashTM erhöht. Zur Identifizierung der
Thrombozyten wird ein fluorescein-isothiocyanat-konjugierter Antikörper eingesetzt,
der gegen das humane Glykoprotein IIb (CD41) gerichtet ist (Immunotech
Coulter, Frankreich; Cat. No. 0649). Mit Hilfe des phycoerythrin-konjugierten
Antikörpers,
der gegen das humane Glykoprotein P-Selektin (Immunotech Coulter,
Frankreich; Cat. No. 1759) gerichtet ist, lässt sich der Aktivierungszustand
der Thrombozyten bestimmen. P-Selektin (CD62P) ist in den α-Granula ruhender
Thrombozyten lokalisiert. Es wird jedoch nach in-vitro- bzw. in-vivo-Stimulierung zur äußeren Plasmamembran
translokalisiert.
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FACS-Messung und Auswertung
der FACS-Daten:
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Die
Proben werden im Gerät
FACSCaliburTM Flow Cytometry System der
Firma Becton Dickinson Immunocytometry Systems, USA, vermessen und
mit Hilfe der Software CellQuest, Version 3.3 (Becton Dickinson
Immunocytometry Systems, USA) ausgewertet und graphisch dargestellt.
Das Maß der
Thrombozytenaktivierung wird durch den Prozentsatz der CD62P-positiven
Thrombozyten (CD41-positive Ereignisse) bestimmt. Es werden von
jeder Probe 10.000 CD41-positive
Ereignisse gezählt.
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Die
inhibitorische Wirkung der zu prüfenden
Substanzen wird anhand der Reduktion der Thrombozytenaktivierung
berechnet, die sich auf die Aktivierung durch den Agonisten bezieht.
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Ex vivo Assay
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Thrombozytenaggregation
(Meerschweinchen)
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Meerschweinchen
(Stamm: Dunkin Hartley) werden in wachem oder narkotisiertem Zustand
oral, intravenös
oder intraperitoneal mit Prüfsubstanzen
in geeigneter Formulierung behandelt. Als Kontrolle werden andere
Meerschweinchen in identischer Weise mit dem entsprechenden Vehikel
behandelt. Nach je nach Applikationsart unterschiedlich langer Zeit
wird aus den tief narkotisierten Tieren Blut durch Punktion des
Herzens oder der Aorta gewonnen. Das Blut wird in Monovetten (Sarstedt,
Nümbrecht,
Deutschland) die als Antikoagulans Natrium Citrat 3.8% (1 Teil Citratlösung + 9
Teile Blut) enthalten, aufgenommen. Zur Gewinnung von plättchenreichem
Plasma wird das Zitrat-Vollblut bei 2500 U/min für 20 min bei 4°C zentrifugiert.
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Die
Aggregation wird durch Zugabe eines Thrombin-Rezeptor Agonisten
(SFLLRN, 50 μg/ml)
in einem Aggregometer ausgelöst
und mittels der turbidimetrischen Methode nach Born (Born, G.V.R.,
Cross M.J., The Aggregation of Blood Platelets; J. Physiol. 1963,
168, 178-195) bei 37°C
bestimmt.
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Zur
Aggregationsmessung wird die Zunahme der Lichttransmission (Amplitude
der Aggregationskurve in %) 5 Minuten nach Zugabe des Agonisten
ermittelt. Die inhibitorische Wirkung der verabreichten Prüfsubstanzen
in den behandelten Tieren wird durch die Reduktion der Aggregation,
bezogen auf den Mittelwert der Kontrolltiere, berechnet.
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In vivo Assay
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
in Thrombosemodellen in geeigneten Tierspezies, in denen die Thrombin-induzierte
Plättchenaggregation über den
PAR-1-Rezeptor vermittelt wird, untersucht werden. Als Tierspezies
eignen sich Meerschweinchen und insbesondere Primaten (vergleiche:
Kogushi M, Kobayashi H, Matsuoka T, Suzuki S, Kawahara T, Kajiwara
A, Hishinuma I, Circulation 2003, 108 Suppl. 17, IV-280; Derian
CK, Damiano BP, Addo MF, Darrow AL, D'Andrea MR, Nedelman M, Zhang H-C, Maryanoff
BE, Andrade-Gordon P, J. Pharmacol. Exp. Ther. 2003, 304, 855-861).
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C) Ausführungsbeispiele
für pharmazeutische
Zusammensetzungen
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Die
erfindungsgemäßen Substanzen
können
folgendermaßen
in pharmazeutische Zubereitungen überführt werden:
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Tablette:
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Zusammensetzung:
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100
mg der Verbindung des Beispiels 1, 50 mg Lactose (Monohydrat), 50
mg Maisstärke,
10 mg Polyvinylpyrolidon (PVP 25) (Fa. BASF, Deutschland) und 2
mg Magnesiumstearat.
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Tablettengewicht
212 mg. Durchmesser 8 mm, Wölbungsradius
12 mm.
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Herstellung:
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Die
Mischung aus der Verbindung des Beispiels 1, Lactose und Stärke wird
mit einer 5%-igen Lösung (m/m)
des PVPs in Wasser granuliert. Das Granulat wird nach dem Trocknen
mit dem Magnesiumstearat für 5
min. gemischt. Diese Mischung wird mit einer üblichen Tablettenpresse verpresst
(Format der Tablette siehe oben).
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Orale Suspension:
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Zusammensetzung:
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1000
mg der Verbindung des Beispiels 1, 1000 mg Ethanol (96%), 400 mg
Rhodigel (Xanthan gum) (Fa. FMC, USA) und 99 g Wasser.
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Einer
Einzeldosis von 100 mg der erfindungsgemäßen Verbindung entsprechen
10 ml orale Suspension.
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Herstellung:
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Das
Rhodigel wird in Ethanol suspendiert, die Verbindung des Beispiels
1 wird der Suspension zugefügt.
Unter Rühren
erfolgt die Zugabe des Wassers. Bis zum Abschluss der Quellung des
Rhodigels wird ca. 6h gerührt.
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Intravenös applizierbare
Lösung:
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Zusammensetzung:
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1
mg der Verbindung von Beispiel 1, 15 g Polyethylenglykol 400 und
250 g Wasser für
Injektionszwecke.
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Herstellung:
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Die
Verbindung von Beispiel 1 wird zusammen mit Polyethylenglykol 400
in dem Wasser unter Rühren gelöst. Die
Lösung
wird sterilfiltriert (Porendurchmesser 0,22 μm) und unter aseptischen Bedingungen
in hitzesterilisierte Infusionsflaschen abgefüllt. Diese werden mit Infusionsstopfen
und Bördelkappen
verschlossen.