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Die
Erfindung betrifft substituierte Benzoxazole und Verfahren zu ihrer
Herstellung sowie ihre Verwendung zur Herstellung von Arzneimitteln
zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Krankheiten, insbesondere von
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, vorzugsweise von thromboembolischen
Erkrankungen.
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Die
Blutgerinnung (Hämostase)
ist ein Schutzmechanismus des Organismus, mit dessen Hilfe Defekte in
der Gefäßwand rasch
und zuverlässig „abgedichtet" werden können. So
werden im intakten Organismus Blutverluste und Organschäden nach
Verletzungen vermieden bzw. minimiert. Die Blutstillung nach Gefäßverletzung
erfolgt einerseits durch die Aktivierung von Thrombozyten, andererseits
durch das Gerinnungssystem, bei dem eine enzymatische Kaskade komplexer
Reaktionen von Plasmaproteinen ausgelöst wird. Hierbei sind zahlreiche
Blutgerinnungsfaktoren beteiligt, von denen jeder, sobald aktiviert,
die jeweils nächste
inaktive Vorstufe in ihre aktive Form überführt. In dieser Reaktionskette
spaltet die aktivierte Serinprotease Faktor Xa (FXa) beziehungsweise
der FXa enthaltende Prothrombinase Komplex schließlich Prothrombin
zu Thrombin, welches wiederum das lösliche Fibrinogen spaltet und
in die unlösliche
Form des Fibrins überführt und
somit das eigentliche Blutgerinnsel bildet.
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Darüber hinaus
ist Thrombin über
die proteolytische Aktivierung von Plättchenrezeptoren ein potenter Auslöser der
Thrombozytenaggregation, die ebenfalls einen erheblichen Beitrag
bei der Hämostase
leistet. Weitere Funktionen von Thrombin, die zur Blutgerinnung
beitragen, sind die Stabilisierung des Fibringerinnsels über die
Aktivierung des Faktors XIII, die Verstärkung der Gerinnungsreaktion über die
Aktivierung der Kofaktoren V und VIII, sowie die Hemmung der Fibrinolyse über die
Aktivierung der Procarboxypeptidase B (syn. TAFI). Schließlich kann
Thrombin durch die proteolytische Aktivierung des Protein C einer
zu starken Aktivität der
Gerinnungskaskade und damit einer überschießenden Hämostase (Thrombose) entgegenwirken
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Im
Verlauf vieler Herzkreislauf- und Stoffwechselerkrankungen kommt
es jedoch infolge systemischer Faktoren, wie z.B. Hyperlipidämie, Diabetes
oder Rauchen, infolge von Blutflussveränderungen mit Stase, wie z.B.
beim Vorhofflimmern, oder infolge pathologischer Gefäßwandveränderungen,
z.B. endothelialer Dysfunktionen oder Atherosklerose, zu einer erhöhten Neigung
von Gerinnungs- und Thrombozytenaktivierung. Diese unerwünschte und überschießende Hämostase
kann durch Bildung fibrin- und plättchenreicher Thromben zu thromboembolischen
Erkrankungen und thrombotischen Komplikationen mit lebensbedrohlichen
Zuständen führen.
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Die
aus dem Stand der Technik bekannten Antikoagulantien, d.h. Stoffe
zur Hemmung oder Verhinderung der Blutgerinnung, weisen verschiedene,
oftmals gravierende Nachteile auf. Eine effiziente Behandlungsmethode
bzw. Prophylaxe von thromboembolischen Erkrankungen erweist sich
in der Praxis deshalb als sehr schwierig und unbefriedigend (D.
A. Lane, et al, Directing Thrombin. Blood 106, 2605-2612, 2005;
D. Gustafsson, et al., Nature Reviews Drug Discovery, 3, 649-659,
2004; L. Wallentin, et al., The Lancet 362, 789-797, 2003).
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Für die Therapie
und Prophylaxe von thromboembolischen Erkrankungen finden zum einen
Heparine Verwendung, die parenteral oder subkutan appliziert werden.
Aufgrund günstigerer
pharmakokinetischer Eigenschaften wird zwar heutzutage zunehmend
niedermolekulares Heparin bevorzugt, allerdings können auch hierdurch
die im folgenden geschilderten bekannten Nachteile nicht vermieden
werden, die bei der Therapierung mit Heparin bestehen. So ist Heparin
oral unwirksam und besitzt nur eine vergleichsweise geringe Halbwertszeit.
Da Heparin gleichzeitig mehrere Faktoren der Blutgerinnungskaskade
hemmt, kommt es zu einer unselektiven Wirkung. Darüber hinaus
besteht ein Blutungsrisiko, insbesondere können Hirnblutungen und Blutungen
im Gastrointestinaltrakt auftreten, und es kann zu Thrombocytopenie,
Alopecia medicomentosa oder Osteoporose kommen.
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Eine
zweite Klasse von Antikoagulantien stellen die Vitamin K-Antagonisten
dar. Hierzu gehören
beispielsweise 1,3-Indandione, vor allem aber Verbindungen wie Warfarin,
Phenprocoumon, Dicumarol und andere Cumarin-Derivate, die unselektiv
die Synthese verschiedener Produkte bestimmter Vitamin K-abhängiger Gerinnungsfaktoren
in der Leber hemmen. Durch den Wirkmechanismus bedingt, setzt die
Wirkung aber nur sehr langsam ein (Latenzzeit bis zum Wirkeintritt
36 bis 48 Stunden). Die Verbindungen können zwar oral appliziert werden,
aufgrund des hohen Blutungsrisikos und des engen therapeutischen
Indexes ist aber eine aufwendige individuelle Einstellung und Beobachtung
des Patienten notwendig. Darüber
hinaus sind weitere Nebenwirkungen wie gastrointestinale Störungen,
Haarausfall und Hautnekrosen beschrieben.
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Neuere
Ansätze
für orale
Antikoagulantien befinden sich in verschiedenen Phasen der klinischen
Erprobung bzw. im klinischen Einsatz, haben jedoch auch Nachteile
gezeigt, wie z.B. hochvariable Bioverfügbarkeit, Leberschädigung und
Blutungskomplikationen.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung
neuer Verbindungen als Thrombininhibitoren zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
insbesondere von thromboembolischen Erkrankungen, bei Menschen und
Tieren, die eine große
therapeutische Bandbreite aufweisen.
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WO
98/37075 beschreibt unter anderem Benzoxazol-Derivate mit einem
Amidino-Benzylamino-substituenten
als Thrombin Inhibitoren. Amidino-substituierte Thrombin Inhibitoren
haben eine kurze Halbwertszeit und eine geringe orale Bioverfügbarkeit.
Die Verbindungen eignen sich als solches nur für die parenterale Anwendung
und müssen
bei oraler Gabe als Prodrugs eingesetzt werden (A. Casimiro-Garcia,
D. A. Dudley, R. J. Heemstra, K. J. Filipski, C. F. Bigge, J. J.
Edmunds, Expert Opin. Ther. Patents 2006, 16(2), 119-145).
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EP-A
0 535 521 beschreibt die Verwendung von Benzoxazolen als Leukotrien
Biosynthese Inhibitoren zur Behandlung von inflammatorischen Erkrankungen.
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Gegenstand
der Erfindung sind Verbindungen der Formel
in welcher
R
1 für
Wasserstoff, C
1-C
6-Alkyl,
C
3-C
8-Cycloalkyl,
Phenyl, 3- bis 7-gliedriges Heterocyclyl oder 5- oder 6-gliedriges
Heteroaryl steht,
wobei Alkyl substituiert sein kann mit einem
Substituenten, wobei der Substituent ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend
aus Hydroxy, C
1-C
4-Alkoxy,
C
1-C
4-Alkylthio,
C
1-C
4-Alkylamino,
C
1-C
4-Alkylcarbonyl, C
1-C
4-Alkoxycarbonyl,
C
1-C
4-Alkylamino-carbonyl,
C
1-C
4-Alkylcarbonylamino,
N-C
1-C
4-Alkylcarbonyl-(N-C
1-C
4-alkyl)amino,
C
3-C
8-Cycloalkyl, Phenyl,
3- bis 10-gliedrigem Heterocyclyl und 5- bis 10-gliedrigem Heteroaryl,
worin
Cycloalkyl und Heterocyclyl substituiert sein können mit 1 bis 3 Substituenten,
wobei die Substituenten unabhängig
voneinander ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Oxo, C
1-C
4-Alkyl, C
1-C
4-Alkoxy, C
1-C
4-Alkylthio,
C
1-C
4-Alkylamino,
C
1-C
4-Alkylcarbonyl
und C
1-C
4-Alkoxycarbonyl,
und
worin
Phenyl und Heteroaryl substituiert sein können mit 1 bis 3 Substituenten,
wobei die Substituenten unabhängig
voneinander ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Cyano, Trifluormethyl,
Trifluormethoxy, Trifluormethylthio, C
1-C
4-Alkyl, C
1-C
4-Alkoxy, C
1-C
4-Alkylthio, C
1-C
4-Alkyl-amino,
C
1-C
4-Alkylcarbonyl
und C
1-C
4-Alkoxycarbonyl,
und
wobei
Cycloalkyl und Heterocyclyl substituiert sein können mit 1 bis 3 Substituenten,
wobei die Substituenten unabhängig
voneinander ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Oxo, C
1-C
4-Alkyl, C
1-C
4-Alkoxy, C
1-C
4-Alkylthio, C
1-C
4-Alkyl-amino,
C
1-C
4-Alkylcarbonyl,
C
1-C
4-Alkoxycarbonyl
und Benzyl,
worin Alkyl substituiert sein kann mit einem Substituenten,
wobei der Substituent ausgewählt
wird aus der Gruppe bestehend aus C
1-C
4-Alkylcarbonyl und C
1-C
4-Alkoxycarbonyl,
und
wobei
Phenyl und Heteroaryl substituiert sein können mit 1 bis 3 Substituenten,
wobei die Substituenten unabhängig
voneinander ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Cyano, Trifluormethyl, Trifluormethoxy,
Trifluormethylthio, C
1-C
4-Alkyl,
C
1-C
4-Alkoxy, C
1-C
4-Alkylthio, C
1-C
4-Alkylamino,
C
1-C
4-Alkylcarbonyl
und C
1-C
4-Alkoxycarbonyl,
R
2 für
C
1-C
6-Alkyl, C
3-C
8-Cycloalkyl,
Phenyl, 3- bis 7-gliedriges Heterocyclyl oder 5- oder 6-gliedriges Heteroaryl
steht,
wobei Alkyl substituiert sein kann mit einem Substituenten,
wobei der Substituent ausgewählt
wird aus der Gruppe bestehend aus Hydroxy, C
1-C
4-Alkoxy, C
1-C
4-Alkylamino,
C
1-C
4-Alkylthio,
C
1-C
4-Alkylcarbonyl, C
1-C
4-Alkoxycarbonyl,
C
1-C
4-Alkylaminocarbonyl,
C
1-C
4-Alkylcarbonylamino,
N-C
1-C
4-Alkylcarbonyl-(N-C
1-C
4-alkyl)-amino, C
3-C
8-Cycloalkyl, Phenyl, 3- bis 10-gliedrigem
Heterocyclyl und 5- bis 10-gliedrigem Heteroaryl,
worin
Cycloalkyl und Heterocyclyl substituiert sein können mit 1 bis 3 Substituenten,
wobei die Substituenten unabhängig
voneinander ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Oxo, C
1-C
4-Alkyl, C
1-C
4-Alkoxy, C
1-C
4-Alkylthio,
C
1-C
4-Alkylamino,
C
1-C
4-Alkylcarbonyl
und C
1-C
4-Alkoxycarbonyl,
und
worin
Phenyl und Heteroaryl substituiert sein können mit 1 bis 3 Substituenten,
wobei die Substituenten unabhängig
voneinander ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Cyano, Trifluormethyl,
Trifluormethoxy, Trifluor methylthio, C
1-C
4-Alkyl, C
1-C
4-Alkoxy, C
1-C
4-Alkylthio, C
1-C
4-Alkylamino, C
1-C
4-Alkylcarbonyl und C
1-C
4-Alkoxycarbonyl,
und
wobei Cycloalkyl
und Heterocyclyl substituiert sein können mit 1 bis 3 Substituenten,
wobei die Substituenten unabhängig
voneinander ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Oxo, C
1-C
4-Alkyl, C
1-C
4-Alkoxy, C
1-C
4-Alkylthio, C
1-C
4-Alkylamino, C
1-C
4-Alkylcarbonyl, C
1-C
4-Alkoxycarbonyl und Benzyl,
worin Alkyl
substituiert sein kann mit einem Substituenten, wobei der Substituent
ausgewählt
wird aus der Gruppe bestehend aus C
1-C
4-Alkylcarbonyl und C
1-C
4-Alkoxycarbonyl,
und
wobei
Phenyl und Heteroaryl substituiert sein können mit 1 bis 3 Substituenten,
wobei die Substituenten unabhängig
voneinander ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Cyano, Trifluormethyl, Trifluormethoxy,
Trifluormethylthio, C
1-C
4-Alkyl,
C
1-C
4-Alkoxy, C
1-C
4-Alkylthio, C
1-C
4-Alkylamino,
C
1-C
4-Alkylcarbonyl
und C
1-C
4-Alkoxycarbonyl,
oder
R
1 und R
2 bilden zusammen
mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, ein 5- bis 7-gliedriges Heterocyclyl,
wobei
Heterocyclyl substituiert sein kann mit 1 bis 3 Substituenten, wobei
die Substituenten unabhängig
voneinander ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Oxo, C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
4-Alkoxy, C
1-C
4-Alkylthio, C
1-C
4-Alkylamino, C
1-C
4-Alkyl-carbonyl
und C
1-C
4-Alkoxycarbonyl,
worin
Alkyl substituiert sein kann mit einem Substituenten, wobei der
Substituent ausgewählt
wird aus der Gruppe bestehend aus C
1-C
4-Alkoxy, C
1-C
4-Alkylcarbonylamino,
R
3 für Wasserstoff,
Halogen, Cyano, Trifluormethyl, Trifluormethoxy, Trifluormethylthio,
C
1-C
3-Alkyl, C
1-C
3-Alkoxy, C
1-C
3-Alkylthio oder
Cyclopropyl steht,
wobei Alkyl, Alkoxy, Alkylthio und Cyclopropyl
substituiert sein können
mit 1 bis 3 Substituenten, wobei die Substituenten unabhängig voneinander
ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Halogen,
R
4 für Wasserstoff
oder C
1-C
4-Alkyl
steht,
R
5 für Wasserstoff oder C
1-C
4-Alkyl steht,
oder
R
4 und R
5 bilden zusammen
mit dem Kohlenstoffatom, an das sie gebunden sind, einen Cyclopropyl-Ring
oder einen Cyclobutyl-Ring,
R
6 für Phenyl,
2-Thienyl oder 3-Thienyl steht,
wobei Phenyl, 2-Thienyl und
3-Thienyl substituiert sein können
mit 1 bis 3 Substituenten, wobei die Substituenten unabhängig voneinander
ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Methyl, Ethinyl und
Methoxy,
und ihre Salze, ihre Solvate und die Solvate ihrer
Salze.
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Erfindungsgemäße Verbindungen
sind die Verbindungen der Formel (I) und deren Salze, Solvate und Solvate
der Salze, sowie die von Formel (I) umfassten, nachfolgend als Ausführungsbeispiel(e)
genannten Verbindungen und deren Salze, Solvate und Solvate der
Salze, soweit es sich bei den von Formel (I) umfassten, nachfolgend
genannten Verbindungen nicht bereits um Salze, Solvate und Solvate
der Salze handelt.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
in Abhängigkeit
von ihrer Struktur in stereoisomeren Formen (Enantiomere, Diastereomere)
existieren. Die Erfindung umfasst deshalb die Enantiomeren oder
Diastereomeren und ihre jeweiligen Mischungen. Aus solchen Mischungen
von Enantiomeren und/oder Diastereomeren lassen sich die stereoisomer
einheitlichen Bestandteile in bekannter Weise isolieren.
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Sofern
die erfindungsgemäßen Verbindungen
in tautomeren Formen vorkommen können,
umfasst die vorliegenden Erfindung sämtliche tautomere Formen.
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Als
Salze sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung physiologisch unbedenkliche
Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen
bevorzugt. Umfasst sind aber auch Salze, die für pharmazeutische Anwendungen
selbst nicht geeignet sind aber beispielsweise für die Isolierung oder Reinigung
der erfindungsgemäßen Verbindungen
verwendet werden können.
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Physiologisch
unbedenkliche Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen umfassen Säureadditionssalze
von Mineralsäuren,
Carbonsäuren
und Sulfonsäuren,
z.B. Salze der Chlorwasserstoffsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure,
Methansulfonsäure,
Ethansulfonsäure,
Toluolsulfonsäure,
Benzolsulfonsäure,
Naphthalindisulfonsäure,
Essigsäure,
Trifluoressigsäure,
Propionsäure,
Milchsäure,
Weinsäure, Äpfelsäure, Zitronensäure, Fumarsäure, Maleinsäure und
Benzoesäure.
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Physiologisch
unbedenkliche Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen umfassen auch
Salze üblicher
Basen, wie beispielhaft und vorzugsweise Alkalimetallsalze (z.B.
Natrium- und Kaliumsalze), Erdalkalisalze (z.B. Calcium- und Magnesiumsalze)
und Ammoniumsalze, abgeleitet von Ammoniak oder organischen Aminen
mit 1 bis 16 C-Atomen, wie beispielhaft und vorzugsweise Ethylamin,
Diethylamin, Triethylamin, Ethyldiisopropylamin, Monoethanolamin,
Diethanolamin, Triethanolamin, Dicyclohexylamin, Dimethylaminoethanol, Prokain,
Dibenzylamin, N-Methylmorpholin, Arginin, Lysin, Ethylendiamin,
N-Methylpiperidin und Cholin.
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Als
Solvate werden im Rahmen der Erfindung solche Formen der erfindungsgemäßen Verbindungen bezeichnet,
welche in festem oder flüssigem
Zustand durch Koordination mit Lösungsmittelmolekülen einen Komplex
bilden. Hydrate sind eine spezielle Form der Solvate, bei denen
die Koordination mit Wasser erfolgt.
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Außerdem umfasst
die vorliegende Erfindung auch Prodrugs der erfindungsgemäßen Verbindungen. Der
Begriff „Prodrugs" umfaßt Verbindungen,
welche selbst biologisch aktiv oder inaktiv sein können, jedoch während ihrer
Verweilzeit im Körper
zu erfindungsgemäßen Verbindungen
umgesetzt werden (beispielsweise metabolisch oder hydrolytisch).
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung haben die Substituenten, soweit
nicht anders spezifizieri, die folgende Bedeutung:
Alkyl per
se und "Alk" und "Alkyl" in Alkoxy, Alkylamino,
Alkylthio, Alkylcarbonyl, Alkoxycarbonyl, Alkylaminocarbonyl und
Alkylcarbonylamino stehen für
einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 6, bevorzugt mit
1 bis 4 Kohlenstoffatomen, beispielhaft und vorzugsweise für Methyl,
Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, tert-Butyl, n-Pentyl und n-Hexyl.
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Alkoxy
steht beispielhaft und vorzugsweise für Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy,
iso-Propoxy, n-Butoxy und tert-Butoxy.
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Alkylamino
steht für
einen Alkylaminorest mit einem oder zwei (unabhängig voneinander gewählten) Alkylsubstituenten,
beispielhaft und vorzugsweise für
Methylamino, Ethylamino, n-Propylamino,
iso-Propylamino, tert-Butylamino, n-Pentylamino, n-Hexylamino, N,N-Dimethylamino, N,N-Diethylamino,
N-Ethyl-N-methylamino, N-Methyl-N-n-propylamino, N-iso-Propyl-N-n-propylamino, N-tert-Butyl-N-methylamino, N-Ethyl-N-n-pentylamino
und N-n-Hexyl-N-methyl-amino.
C1-C3-Alkylamino
steht beispielsweise für
einen Monoalkylaminorest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen oder für einen
Dialkylaminorest mit jeweils 1 bis 3 Kohlenstoffatomen pro Alkylsubstituent.
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Alkylthio
steht beispielhaft und vorzugsweise für Methylthio, Ethylthio, n-Propylthio,
Isopropylthio, tert.-Butylthio, n-Pentylthio und n-Hexylthio.
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Alkylcarbonyl
steht beispielhaft und vorzugsweise für Methylcarbonyl, Ethylcarbonyl,
n-Propylcarbonyl,
iso-Propylcarbonyl, n-Butylcarbonyl und tert-Butylcarbonyl.
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Alkoxycarbonyl
steht beispielhaft und vorzugsweise für Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl,
n-Propoxycarbonyl,
iso-Propoxycarbonyl, n-Butoxycarbonyl, tert-Butoxycarbonyl, n-Pentoxycarbonyl
und n-Hexoxycarbonyl.
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Alkylaminocarbonyl
steht für
einen Alkylaminocarbonylrest mit einem oder zwei (unabhängig voneinander
gewählten)
Alkylsubstituenten, beispielhaft und vorzugsweise für Methylaminocarbonyl,
Ethylaminocarbonyl, n-Propylaminocarbonyl, iso-Propylaminocarbonyl,
tert-Butylaminocarbonyl, n-Pentylaminocarbonyl, n-Hexylaminocarbonyl,
N,N-Dimethylaminocarbonyl, N,N-Diethylaminocarbonyl, N-Ethyl-N-methylaminocarbonyl,
N-Methyl-N-n-propylaminocarbonyl, N-iso-Propyl-N-n-propylaminocarbonyl,
N-tert-Butyl-N-methylaminocarbonyl, N-Ethyl-N-n-pentylaminocarbonyl
und N-n-Hexyl-N-methyl-aminocarbonyl. C1-C3-Alkylaminocarbonyl steht beispielsweise
für einen
Monoalkylaminocarbonylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen oder für einen Dialkylaminocarbonylrest
mit jeweils 1 bis 3 Kohlenstoffatomen pro Alkylsubstituent.
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Alkylcarbonylamino
steht beispielhaft und vorzugsweise für Methylcarbonylamino, Ethylcarbonylamino,
n-Propylcarbonylamino, iso-Propylcarbonylamino, n-Butylcarbonylamino
und tert-Butylcarbonylamino.
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Cycloalkyl
steht für
eine mono- oder bicyclische Cycloalkylgruppe mit in der Regel 3
bis 8, bevorzugt 3, 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, beispielhaft und
vorzugsweise für
Cycloalkyl seien genannt Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl
und Cycloheptyl.
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Heterocyclyl
steht für
einen mono- oder bicyclischen, heterocyclischen Rest mit in der
Regel 3 bis 10, vorzugsweise 5 bis 8 Ringatomen und bis zu 3, vorzugsweise
bis zu 2 Heteroatomen und/oder Heterogruppen aus der Reihe N, O,
S, SO, SO2, wobei ein Stickstoffatom auch
ein N-Oxid bilden kann. Die Heterocyclyl-Reste können gesättigt oder teilweise ungesättigt sein.
Bevorzugt sind 5- bis
8-gliedrige, monocyclische gesättigte Heterocyclylreste
mit bis zu zwei Heteroatomen aus der Reihe O, N und S, beispielhaft
und vorzugsweise für Oxetan-3-yl,
Pynolidin-2-yl, Pyrrolidin-3-yl, Pyrrolinyl, Tetrahydrofuranyl,
Tetrahydrothienyl, Pyranyl, Piperidin-1-yl, Piperidin-2-yl, Piperidin-3-yl,
Piperidin-4-yl, Thiopyranyl, Morpholin-1-yl, Morpholin-2-yl, Morpholin-3-yl,
Perhydroazepinyl, Piperazin-1-yl, Piperazin-2-yl.
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Heteroaryl
steht für
einen aromatischen, mono- oder bicyclischen Rest mit in der Regel
5 bis 10, vorzugsweise 5 bis 6 Ringatomen und bis zu 5, vorzugsweise
bis zu 4 Heteroatomen aus der Reihe S, O und N, wobei ein Stickstoffatom
auch ein N-Oxid bilden kann, beispielhaft und vorzugsweise für Thienyl,
Furyl, Pyrrolyl, Thiazolyl, Oxazolyl, Oxadiazolyl, Pyrazolyl, Imidazolyl,
Pyridyl, Pyrimidyl, Pyridazinyl, Pyrazinyl, Indolyl, Indazolyl,
Benzofuranyl, Benzothiophenyl, Chinolinyl, Isochinolinyl, Benzoxazolyl,
Benzimidazolyl.
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Halogen
steht für
Fluor, Chlor, Brom und Jod, vorzugsweise für Fluor und Chlor.
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Bevorzugt
sind Verbindungen der Formel (I), in welcher
R1 für C1-C6-Alkyl, C3-C8-Cycloalkyl,
Phenyl oder 3- bis 7-gliedriges Heterocyclyl steht,
wobei Alkyl
substituiert sein kann mit einem Substituenten, wobei der Substituent
ausgewählt
wird aus der Gruppe bestehend aus Hydroxy, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylthio, C1-C4-Alkylamino, C1-C4-Alkylcarbonyl, C1-C4-Alkoxycarbonyl, C1-C4-Alkylaminocarbonyl, C1-C4-Alkylcarbonylamino, N-C1-C4-Alkylcarbonyl-(N-C1-C4-alkyl)amino, C3-C8-Cycloalkyl, Phenyl, 3- bis 10-gliedrigem
Heterocyclyl und 5- bis 10-gliedrigem Heteroaryl,
worin Cycloalkyl
und Heterocyclyl substituiert sein können mit 1 bis 3 Substituenten,
wobei die Substituenten unabhängig
voneinander ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Oxo, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylthio, C1-C4-Alkylamino, C1-C4-Alkylcarbonyl und C1-C4-Alkoxycarbonyl,
und
worin
Phenyl und Heteroaryl substituiert sein können mit 1 bis 3 Substituenten,
wobei die Substituenten unabhängig
voneinander ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Cyano, Trifluormethyl,
Trifluormethoxy, Trifluormethylthio, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylthio, C1-C4-Alkylamino,
C1-C4-Alkylcarbonyl
und C1-C4-Alkoxycarbonyl,
und
wobei
Cycloalkyl und Heterocyclyl substituiert sein können mit 1 bis 3 Substituenten,
wobei die Substituenten unabhängig
voneinander ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Oxo, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylthio, C1-C4-Alkylamino,
C1-C4-Alkylcarbonyl,
C1-C4-Alkoxycarbonyl
und Benzyl,
worin Alkyl substituiert sein kann mit einem Substituenten,
wobei der Substituent ausgewählt
wird aus der Gruppe bestehend aus C1-C4-Alkylcarbonyl und C1-C4-Alkoxycarbonyl,
R2 für
C1-C6-Alkyl, C3-C8-Cycloalkyl,
Phenyl oder 3- bis 7-gliedriges Heterocyclyl steht,
wobei Alkyl
substituiert sein kann mit einem Substituenten, wobei der Substituent
ausgewählt
wird aus der Gruppe bestehend aus Hydroxy, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylamino,
C1-C4-Alkylthio,
C1-C4-Alkylcarbonyl, C1-C4-Alkoxycarbonyl,
C1-C4-Alkylaminocarbonyl,
C1-C4-Alkylcarbonylamino,
N-C1-C4-Alkylcarbonyl-(N-C1-C4-alkyl)amino, C3-C8-Cycloalkyl,
Phenyl, 3- bis 10-gliedrigem Heterocyclyl und 5- bis 10-gliedrigem Heteroaryl,
worin
Cycloalkyl und Heterocyclyl substituiert sein können mit 1 bis 3 Substituenten,
wobei die Substituenten unabhängig
voneinander ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Oxo, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylthio, C1-C4-Alkylamino, C1-C4-Alkylcarbonyl und C1-C4-Alkoxycarbonyl,
und
worin
Phenyl und Heteroaryl substituiert sein können mit 1 bis 3 Substituenten,
wobei die Substituenten unabhängig
voneinander ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Cyano, Trifluormethyl,
Trifluormethoxy, Trifluormethylthio, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylthio, C1-C4-Alkylamino,
C1-C4-Alkylcarbonyl
und C1-C4-Alkoxycarbonyl,
und
wobei
Cycloalkyl und Heterocyclyl substituiert sein können mit 1 bis 3 Substituenten,
wobei die Substituenten unabhängig
voneinander ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Oxo, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylthio, C1-C4-Alkylamino,
C1-C4-Alkylcarbonyl,
C1-C4-Alkoxycarbonyl
und Benzyl,
worin Alkyl substituiert sein kann mit einem Substituenten,
wobei der Substituent ausgewählt
wird aus der Gruppe bestehend aus C1-C4-Alkylcarbonyl und C1-C4-Alkoxycarbonyl,
R3 für
Wasserstoff, Halogen, Cyano, Trifluormethyl, Trifluormethoxy, Trifluormethylthio,
C1-C3-Alkyl, C1-C3-Alkoxy, C1-C3-Alkylthio oder
Cyclopropyl steht,
R4 für Wasserstoff
oder Methyl steht,
R5 für Wasserstoff
oder Methyl steht,
oder
R4 und
R5 bilden zusammen mit dem Kohlenstoffatom,
an das sie gebunden sind, einen Cyclopropyl-Ring,
R6 für
Phenyl, 2-Thienyl oder 3-Thienyl steht,
wobei Phenyl, 2-Thienyl
und 3-Thienyl substituiert sein können mit 1 bis 3 Substituenten,
wobei die Substituenten unabhängig
voneinander ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Methyl, Ethinyl und
Methoxy,
und ihre Salze, ihre Solvate und die Solvate ihrer
Salze.
-
Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher
R1 für
C1-C6-Alkyl oder
C3-C5-Cycloalkyl
steht,
wobei Alkyl substituiert sein kann mit einem Substituenten,
wobei der Substituent ausgewählt
wird aus der Gruppe bestehend aus Phenyl und Pyridyl,
worin
Phenyl und Pyridyl substituiert sein können mit 1 bis 3 Substituenten,
wobei die Substituenten unabhängig
voneinander ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Cyano, Trifluormethyl,
Methyl und Methoxy,
R2 für C1-C6-Alkyl, C3-C8-Cycloalkyl,
Phenyl oder 3- bis 7-gliedriges Heterocyclyl steht,
wobei Alkyl
substituiert sein kann mit einem Substituenten, wobei der Substituent
ausgewählt
wird aus der Gruppe bestehend aus Hydroxy, C1-C4-Alkoxy, C1-C4- Alkylamino,
C1-C4-Alkylthio,
C1-C4-Alkylcarbonyl, C1-C4-Alkoxycarbonyl,
C1-C4-Alkylaminocarbonyl,
C1-C4-Alkylcarbonylamino,
N-C1-C4-Alkylcarbonyl-(N-C1-C4-alkyl)amino, C3-C8-Cycloalkyl,
Phenyl, 3- bis 10-gliedrigem Heterocyclyl und 5- bis 10-gliedrigem Heteroaryl,
worin
Cycloalkyl und Heterocyclyl substituiert sein können mit 1 bis 3 Substituenten,
wobei die Substituenten unabhängig
voneinander ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Oxo, C1-C4-Alkyl, C4-Alkoxy,
C1-C4-Alkylthio,
C1-C4-Alkylamino,
C1-C4-Alkylcarbonyl
und C1-C4-Alkoxycarbonyl,
und
worin
Phenyl und Heteroaryl substituiert sein können mit 1 bis 3 Substituenten,
wobei die Substituenten unabhängig
voneinander ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Cyano, Trifluormethyl,
Trifluormethoxy, Trifluormethylthio, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylthio, C1-C4-Alkylamino,
C1-C4-Alkylcarbonyl
und C1-C4-Alkoxycarbonyl,
und
wobei
Cycloalkyl und Heterocyclyl substituiert sein können mit 1 bis 3 Substituenten,
wobei die Substituenten unabhängig
voneinander ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Oxo, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylthio, C1-C4-Alkylamino,
C1-C4-Alkylcarbonyl,
C1-C4-Alkoxycarbonyl
und Benzyl,
worin Alkyl substituiert sein kann mit einem Substituenten,
wobei der Substituent ausgewählt
wird aus der Gruppe bestehend aus C1-C4-Alkylcarbonyl und C1-C4-Alkoxycarbonyl,
R3 für
Wasserstoff, Chlor, Trifluormethyl, Methyl, Ethyl oder Methoxy steht,
R4 für
Wasserstoff oder Methyl steht,
R5 für Wasserstoff
oder Methyl steht,
R6 für Phenyl
oder 2-Thienyl steht,
wobei Phenyl und 2-Thienyl substituiert
sind mit einem Substituenten, wobei der Substituent ausgewählt wird aus
der Gruppe bestehend aus Chlor, Fluor, Methyl, Ethinyl und Methoxy,
und
ihre Salze, ihre Solvate und die Solvate ihrer Salze.
-
Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher
R1 für
C1-C6-Alkyl oder
C3-C8-Cycloalkyl
steht,
wobei Alkyl substituiert sein kann mit einem Substituenten,
wobei der Substituent ausgewählt
wird aus der Gruppe bestehend aus Phenyl und Pyridyl,
worin
Phenyl und Pyridyl substituiert sein können mit 1 bis 2 Substituenten,
wobei die Substituenten unabhängig
voneinander ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Cyano, Trifluormethyl,
Methyl und Methoxy,
R2 für Methyl,
Ethyl oder n-Propyl steht,
wobei Methyl und Ethyl substituiert
sind mit einem Substituenten, wobei der Substituert ausgewählt wird
aus der Gruppe bestehend aus Methoxy, Methylcarbonyl, 5- bis 7-gliedrigem Heterocyclyl
und 5- oder 6-gliedrigem Heteroaryl,
worin Heterocyclyl substituiert
sein kann mit 1 bis 3 Substituenten, wobei die Substituenten unabhängig voneinander
ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Oxo, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkylcarbonyl und C1-C4-Alkoxycarbonyl,
und
worin Heteroaryl
substituiert sein kann mit 1 bis 2 Substituenten, wobei die Substituenten
unabhängig
voneinander ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Trifluormethyl und
C1-C4-Alkyl,
und
wobei
Propyl substituiert ist mit einem Substituenten Hydroxy,
R3 für
Wasserstoff oder Methoxy steht,
R4 für Wasserstoff
steht,
R5 für Wasserstoff steht,
R6 für
Phenyl oder 2-Thienyl steht,
wobei Phenyl und 2-Thienyl substituiert
sind mit einem Substituenten, wobei der Substituent ausgewählt wird aus
der Gruppe bestehend aus Chlor, Fluor und Methyl,
und ihre
Salze, ihre Solvate und die Solvate ihrer Salze.
-
Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher R3 für Wasserstoff,
Chlor, Trifluormethyl, Methyl, Ethyl oder Methoxy steht.
-
Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher R3 für Wasserstoff,
Chlor, Methyl oder Methoxy steht.
-
Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher R3 für Chlor,
Methyl oder Methoxy steht.
-
Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher R3 für Wasserstoff
steht.
-
Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher R4 für Wasserstoff
oder Methyl steht.
-
Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher R4 für Wasserstoff
steht.
-
Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher R5 für Wasserstoff
steht.
-
Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher R4 und
R5 für
Wasserstoff stehen.
-
Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher R4 und
R5 für
Wasserstoff stehen und R6 für 3-Chlorphenyl
steht.
-
Gegenstand
der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungen
der Formel (I), wobei Verbindungen der Formel
in welcher
R
3, R
4, R
5 und
R
6 die oben angegebene Bedeutung haben,
mit
Verbindungen der Formel
in welcher
R
1 und R
2 die oben
angegebene Bedeutung haben,
mit Dehydratisierungsreagenzien
umgesetzt werden.
-
Die
Umsetzung erfolgt im Allgemeinen in inerten Lösungsmitteln, gegebenenfalls
in Gegenwart einer Base, bevorzugt in einem Temperaturbereich von
0°C bis
Raumtemperatur bei Normaldruck.
-
Als
Dehydratisierungsreagenzien eignen sich hierbei beispielsweise Carbodiimide
wie z.B. N,N'-Diethyl-, N,N'-Dipropyl-, N,N'-Diisopropyl-, N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid,
N-(3-Dimethylaminoisopropyl)-N'-ethylcarbodiimid-Hydrochlorid
(EDC) (gegebenenfalls in Gegenwart von Pentafluorphenol (PFP)),
N-Cyclohexylcarbodümid-N'-propyloxymethyl-Polystyrol
(PS-Carbodiimid) oder Carbonylverbindungen wie Carbonyldiimidazol,
oder 1,2-Oxazoliumverbindungen wie 2-Ethyl-5-phenyl-l,2-oxazolium-3-sulfat
oder 2-tert.-Butyl-5-methyl-isoxazolium-perchlorat, oder Acylaminoverbindungen
wie 2-Ethoxy-1-ethoxycarbonyl-1,2-dihydrochinolin, oder Propanphosphonsäureanhydrid,
oder Isobutylchloroformat, oder Bis-(2-oxo-3-oxazolidinyl)-phosphorylchlorid
oder Benzotriazolyloxy-tri(dimethylamino)phosphoniumhexafluorophosphat,
oder O-(Benzotriazol-1-yl)-N,N,N',N'-tetra-methyluronium-hexafluorophosphat
(HBTU), 2-(2-Oxo-1-(2H)-pyridyl)-1,1,3,3-tetramethyluroniumtetrafluoroborat
(TPTU), (Benzotriazol-1-yloxy)bisdimethylaminomethyliumfluoroborat
(TBTU) oder O-(7-Azabenzotriazol-1-yl)-N,N,N',N'-tetramethyl-uroniumhexafluorophosphat
(HATU), oder 1-Hydroxybenztriazol (HOBt), oder Benzotriazol-1-yloxy-tris(dimethylamino)-phosphoniumhexafluorophosphat
(BOP), oder Mischungen aus diesen, mit Basen. Vorzugsweise wird
die Kondensation mit TBTU durchgeführt.
-
Basen
sind beispielsweise Alkalicarbonate, wie z.B. Natrium- oder Kaliumcarbonat,
oder -hydrogencarbonat, oder organische Basen wie Trialkylamine,
z.B. Triethylamin, N-Methylmorpholin, N-Methylpiperidin, 4-Dimethylaminopyridin
oder Diisopropylethylamin. Vorzugsweise wird die Kondensation mit
Diisopropylethylamin durchgeführt.
-
Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise Halogenkohlenwasserstoffe wie Dichlormethan
oder Trichlormethan, Kohlenwasserstoffe wie Benzol, oder andere
Lösungsmittel
wie Nitromethan, Dioxan, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid oder
Acetonitril. Ebenso ist es möglich,
Gemische der Lösemittel
einzusetzen. Besonders bevorzugt ist Dimethylsulfoxid oder Dimethylformamid.
-
Die
Verbindungen der Formel (III) sind bekannt oder lassen sich nach
bekannten Verfahren aus den entsprechenden Ausgangsverbindungen
synthetisieren.
-
Die
Verbindungen der Formel (II) sind bekannt oder können hergestellt werden, indem
Verbindungen der Formel
in welcher
R
3, R
4, R
5 und
R
6 die oben angegebene Bedeutung haben,
und
R
7 für Methyl oder Ethyl steht,
mit
einer Base umgesetzt werden.
-
Die
Umsetzung erfolgt im Allgemeinen in inerten Lösungsmitteln, bevorzugt in
einem Temperaturbereich von 0°C
bis Raumtemperatur bei Normaldruck.
-
Basen
sind beispielsweise Alkalihydroxide wie Natrium-, Lithium- oder
Kaliumhydroxid, oder Alkalicarbonate wie Cäsiumcarbonat, Natrium- oder
Kaliumcarbonat, bevorzugt Natriumhydroxid.
-
Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise Halogenkohlenwasserstoffe wie Methylenchlorid,
Trichlormethan, Tetrachlormethan, Trichlorethan, Tetrachlorethan,
1,2-Dichlorethan oder Trichlorethylen, Ether wie Diethylether, Methyl-tert.-butylether,
1,2-Dimethoxyethan, Dioxan, Tetrahydrofuran, Glykoldimethylether
oder Diethylenglykoldimethylether, Alkohole wie Methanol, Ethanol,
n-Propanol, iso-Propanol, n-Butanol oder tert.-Butanol, Kohlenwasserstoffe
wie Benzol, Xylol, Toluol, Hexan, Cyclohexan oder Erdölfraktionen,
oder andere Lösungsmittel
wie Dimethylformamid, Dimethylacetamid, Dimethylsulfoxid, Acetonitril
oder Pyridin, oder Gemischen von Lösungsmitteln, als Lösungsmittel
ist bevorzugt Dioxan.
-
Die
Verbindungen der Formel (IV) sind bekannt oder können hergestellt werden, indem
Verbindungen der Formel
in welcher
R
3 und R
7 die oben
angegebene Bedeutung haben,
zunächst mit Verbindungen der Formel
in welcher
R
4, R
5 und R
6 die oben angegebene Bedeutung haben,
und
anschließend
mit Dehydratisierungsreagenzien umgesetzt werden.
-
Die
Umsetzung mit Isothiocyanat erfolgt im Allgemeinen in inerten Lösungsmitteln,
bevorzugt in einem Temperaturbereich von 0°C bis Raumtemperatur bei Normaldruck.
-
Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise Halogenkohlenwasserstoffe wie Dichlormethan
oder Trichlormethan, Kohlenwasserstoffe wie Benzol, oder andere
Lösungsmittel
wie Nitromethan, Dioxan, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid oder
Acetonitril. Ebenso ist es möglich,
Gemische der Lösemittel
einzusetzen. Besonders bevorzugt ist Dimethylformamid.
-
Die
Umsetzung mit Dehydratisierungsreagenz erfolgt im Allgemeinen in
inerten Lösungsmitteln,
bevorzugt in einem Temperaturbereich von 0°C bis Raumtemperatur bei Normaldruck.
-
Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise Halogenkohlenwasserstoffe wie Dichlormethan
oder Trichlormethan, Kohlenwasserstoffe wie Benzol, oder andere
Lösungsmittel
wie Nitromethan, Dioxan, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid oder
Acetonitril. Ebenso ist es möglich,
Gemische der Lösemittel
einzusetzen. Besonders bevorzugt ist Dimethylformamid.
-
Als
Dehydratisierungsreagenzien eignen sich hierbei beispielsweise Carbodiimide
wie z.B. N,N'-Diethyl-, N,N'-Dipropyl-, N,N'-Diisopropyl-, N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid,
N-(3-Dimethylaminoisopropyl)-N'-ethylcarbodiimid-Hydrochlorid
(EDC) (gegebenenfalls in Gegenwart von Pentafluorphenol (PFP)),
N-Cyclohexylcarbodiimid-N'-propyloxymethyl-Polystyrol
(PS-Carbodiimid) Vorzugsweise wird die Kondensation mit N,N'-Diisopropylcarbodiimid
durchgeführt.
-
Bei
der Umsetzung wird das Dehydratisierungsreagenz im Allgemeinen ohne
vorherige Aufarbeitung zu der Umsetzung der Verbindung der Formel
(V) mit der Verbindung der Formel (VI dazugegeben.
-
Die
Verbindungen der Formeln (V) und (VI) sind bekannt oder lassen sich
nach bekannten Verfahren aus den entsprechenden Ausgangsverbindungen
synthetisieren.
-
Die
Herstellung der Ausgangsverbindungen und der Verbindungen der Formel
(I) kann durch die folgenden Syntheseschemata verdeutlicht werden.
-
-
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
zeigen ein nicht vorhersehbares, wertvolles pharmakologisches und
pharmakokinetisches Wirkspektrum. Es handelt sich dabei um Verbindungen,
die die proteolytische Aktivität
der Serinprotease Thrombin beeinflussen. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
hemmen die enzymatische Spaltung von Substraten, die eine wesentliche
Rolle bei der Aktivierung der Blutgerinnung und der Aggregation
von Blutplättchen
einnehmen.
-
Sie
eigenen sich daher zur Verwendung als Arzneimittel zur Behandlung
und/oder Prophylaxe von Krankheiten bei Menschen und Tieren.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist der Einsatz der erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Erkrankungen, vorzugsweise
von thromboembolischen Erkrankungen und/oder thromboembolischen
Komplikationen.
-
Zu
den „thromboembolischen
Erkrankungen" im
Sinne der vorliegenden Erfindung zählen insbesondere Erkrankungen
wie das akute Koronarsyndrom (ACS), Herzinfarkt mit ST-Segment-Erhöhung (STEMI
und ohne ST-Segment-Erhöhung
(non-STEMI), stabile Angina Pectoris, instabile Angina Pectoris,
Reokklusionen und Restenosen nach Koronarinterventionen wie Angioplastie,
Stentimplantation oder aortokoronarem Bypass, periphere arterielle
Verschlusskrankheiten, Lungenembolien, venöse Thrombosen, insbesondere
in tiefen Beinvenen und Nierenvenen, transitorische ischämische Attacken
sowie thrombotischer und thromboembolischer Hirnschlag.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
eignen sich daher auch zur Prävention
und Behandlung von kardiogenen Thromboembolien, wie beispielsweise
Hirn-Ischämien,
Schlaganfall und systemischen Thromboembolien und Ischämien, bei
Patienten mit akuten, intermittierenden oder persistierenden Herzarrhythmien, wie
beispielsweise Vorhofflimmern, und solchen, die sich einer Kardioversion
unterziehen, ferner bei Patienten mit Herzklappen-Erkrankungen oder
mit künstlichen
Herzklappen. Darüber
hinaus sind die erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Behandlung der disseminierten intravasalen Gerinnung (DIC) geeignet.
-
Thromboembolische
Komplikationen treten ferner auf bei mikroangiopathischen hämolytischen
Anämien,
extrakorporalen Blutkreisläufen,
wie Hämodialyse,
sowie Herzklappenprothesen.
-
Außerdem kommen
die erfindungsgemäßen Verbindungen
auch zur Beeinflussung der Wundheilung, für die Prophylaxe und/oder Behandlung
von atherosklerotischen Gefäßerkrankungen
und entzündlichen
Erkrankungen wie rheumatische Erkrankungen des Bewegungsapparats,
koronaren Herzkrankheiten, von Herzinsuffizienz, von Bluthochdruck,
von entzündlichen
Erkrankungen, wie z.B. Asthma, entzündlichen Lungenerkrankungen,
Glomerulonephritis und entzündlichen Darmerkrankungen
in Betracht, darüber
hinaus ebenso für die
Prophylaxe und/oder Behandlung der Alzheimer'schen Erkrankung. Außerdem können die erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Inhibition des Tumorwachstums und der Metastasenbildung, bei
Mikroangiopathien, altersbedingter Makula-Degeneration, diabetischer
Retinopathie, diabetischer Nephropathie und anderen mikrovaskulären Erkrankungen
sowie zur Prävention
und Behandlung thromboembolischer Komplikationen, wie beispielsweise
venöser
Thromboembolien, bei Tumorpatienten, insbesondere solchen, die sich
größeren chirurgischen
Eingriffen oder einer Chemo- oder
Radiotherapie unterziehen, eingesetzt werden.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
darüber
hinaus auch zur Verhinderung von Koagulation ex vivo eingesetzt
werden, z.B. zur Konservierung von Blut- und Plasmaprodukten, zur
Reinigung/Vorbehandlung von Kathetern und anderen medizinischen
Hilfsmitteln und Geräten,
zur Beschichtung künstlicher Oberflächen von
in vivo oder ex vivo eingesetzten medizinischen Hilfsmitteln und
Geräten
oder bei biologischen Proben, die Blutplättchen enthalten.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Erkrankungen, insbesondere
der zuvor genannten Erkrankungen.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung und/oder Prophylaxe
von Erkrankungen, insbesondere der zuvor genannten Erkankungen.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Behandlung
und/oder Prophylaxe von Erkrankungen, insbesondere der zuvor genannten
Erkrankungen, unter Verwendung einer therapeutisch wirksamen Menge
einer erfindungsgemäßen Verbindung.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Arzneimittel, enthaltend
eine erfindungsgemäße Verbindung
und einen oder mehrere weitere Wirkstoffe.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Verhinderung
der Blutkoagulation in vitro, insbesondere bei Blutkonserven oder
biologischen Proben, die Blutplättchen
enthalten, das dadurch gekennzeichnet ist, dass eine antikoagulatorisch
wirksame Menge der erfindungsgemäßen Verbindung zugegeben
wird.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
systemisch und/oder lokal wirken. Zu diesem Zweck können sie
auf geeignete Weise appliziert werden, wie z.B. oral, parenteral,
pulmonal, nasal, sublingual, lingual, buccal, rectal, dermal, transdermal,
conjunctival, otisch oder als Implantat bzw. Stent.
-
Für diese
Applikationswege können
die erfindungsgemäßen Verbindungen
in geeigneten Applikationsformen verabreicht werden.
-
Für die orale
Applikation eignen sich nach dem Stand der Technik funktionierende
schnell und/oder modifiziert die erfindungsgemäßen Verbindungen abgebende
Applikationsformen, die die erfindungsgemäßen Verbindungen in kristalliner
und/oder amorphisierter und/oder gelöster Form enthalten, wie z.B.
Tabletten (nicht überzogene
oder überzogene
Tabletten, beispielsweise mit magensaftresistenten oder sich verzögert auflösenden oder
unlöslichen Überzügen, die
die Freisetzung der erfindungsgemäßen Verbindung kontrollieren),
in der Mundhöhle
schnell zerfallende Tabletten oder Filme/Oblaten, Filme/Lyophylisate,
Kapseln (beispielsweise Hart- oder Weichgelatinekapseln), Dragees,
Granulate, Pellets, Pulver, Emulsionen, Suspensionen, Aerosole oder
Lösungen.
-
Die
parenterale Applikation kann unter Umgehung eines Resorptionsschrittes
geschehen (z.B. intravenös,
intraarteriell, intrakardial, intraspinal oder intralumbal) oder
unter Einschaltung einer Resorption (z.B. intramuskulär, subcutan,
intracutan, percutan oder intraperitoneal). Für die parenterale Applikation
eignen sich als Applikationsformen u.a. Injektions- und Infusionszubereitungen
in Form von Lösungen,
Suspensionen, Emulsionen, Lyophilisaten oder sterilen Pulvern.
-
Bevorzugt
ist die orale Applikation.
-
Für die sonstigen
Applikationswege eignen sich z.B. Inhalationsarzneiformen (u.a.
Pulverinhalatoren, Nebulizer), Nasentropfen, -lösungen, -sprays; lingual, sublingual
oder buccal zu applizierende Tabletten, Filme/Oblaten oder Kapseln,
Suppositorien, Ohren- oder Augenpräparationen, Vaginalkapseln,
wässrige
Suspensionen (Lotionen, Schüttelmixturen),
lipophile Suspensionen, Salben, Cremes, transdermale therapeutische
Systeme (wie beispielsweise Pflaster), Milch, Pasten, Schäume, Streupuder,
Implantate oder Stents.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
in die angeführten
Applikationsformen überführt werden.
Dies kann in an sich bekannter Weise durch Mischen mit inerten,
nichttoxischen, pharmazeutisch geeigneten Hilfsstoffen geschehen.
Zu diesen Hilfsstoffen zählen
u.a. Trägerstoffe
(beispielsweise mikrokristalline Cellulose, Laktose, Mannitol),
Lösungsmittel
(z.B. flüssige
Polyethylenglycole), Emulgatoren und Dispergier- oder Netzmittel
(beispielsweise Natriumdodecylsulfat, Polyoxysorbitanoleat), Bindemittel
(beispielsweise Polyvinylpyrrolidon), synthetische und natürliche Polymere
(beispielsweise Albumin), Stabilisatoren (z.B. Antioxidantien wie
beispielsweise Ascorbinsäure),
Farbstoffe (z.B. anorganische Pigmente wie beispielsweise Eisenoxide)
und Geschmacks- und/oder Geruchskorrigentien.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Arzneimittel, die mindestens
eine erfindungsgemäße Verbindung,
vorzugsweise zusammen mit einem oder mehreren inerten nicht-toxischen, pharmazeutisch
geeigneten Hilfsstoff enthalten, sowie deren Verwendung zu den zuvor
genannten Zwecken.
-
Im
Allgemeinen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, bei parenteraler
Applikation Mengen von etwa 5 bis 250 mg je 24 Stunden zur Erzielung
wirksamer Ergebnisse zu verabreichen. Bei oraler Applikation beträgt die Menge
etwa 5 bis 100 mg je 24 Stunden.
-
Trotzdem
kann es gegebenenfalls erforderlich sein, von den genannten Mengen
abzuweichen, und zwar in Abhängigkeit
von Körpergewicht,
Applikationsweg, individuellem Verhalten gegenüber dem Wirkstoff, Art der
Zubereitung und Zeitpunkt bzw. Intervall, zu welchem die Applikation
erfolgt.
-
Die
Prozentangaben in den folgenden Tests und Beispielen sind, sofern
nicht anders angegeben, Gewichtsprozente; Teile sind Gewichtsteile.
Lösungsmittelverhältnisse,
Verdünnungsverhältnisse
und Konzentrationsangaben von flüssig/flüssig-Lösungen beziehen
sich jeweils auf das Volumen. Die Angabe "w/v" bedeutet "weight/volume" (Gewicht/Volumen).
So bedeutet beispielsweise "10%
w/v": 100 ml Lösung oder
Suspension enthalten 10 g Substanz.
-
A) Beispiele
-
Abkürzungen:
-
-
- abs.
- absolut
- Boc
- tert-Butoxycarbonyl
- CDCl3
- Deuterochloroform
- CO2
- Kohlendioxid
- d
- Tag
- DIEA
- N,N-Diisopropylethylamin
- DMAP
- 4-N,N-Dimethylaminopyridin
- DMF
- Dimethylformamid
- DMSO
- Dimethylsulfoxid
- d. Th.
- der Theorie
- EDC
- N'-(3-Dimethylaminopropyl)-N-ethylcarbodümid × HCl
- eq.
- Äquivalent
- ESI
- Elektrospray-Ionisation
(bei MS)
- ges.
- gesättigt
- h
- Stunde
- HOBt
- 1-Hydroxy-1H-benzotriazol × H2O
- HPLC
- Hochdruck-, Hochleistungsflüssigchromatographie
- konz.
- konzentriert
- LC-MS
- Flüssigchromatographie-gekoppelte
Massenspektrometrie
- min.
- Minuten
- MS
- Massenspektrometrie
- MW
- Molekulargewicht [g/mol]
- NMR
- Kernresonanzspektroskopie
- PyBOP
- 1-Benzotriazolyloxy-tripynolidinophosphoniumhexafluorophosphat
- Rf
- Retentionsindex (bei
DC)
- RP-HPLC
- Reverse Phase HPLC
- RT
- Raumtemperatur
- Rt
- Retentionszeit (bei
HPLC)
- TBTU
- (Benzotriazol-1-yloxy)bisdimethylaminomethyliumfluoroborat
- TFA
- Trifluoressigsäure
- THF
- Tetrahydrofuran
-
LC-MS Methoden:
-
- Methode 1: Gerätetyp
MS: Micromass ZQ; Gerätetyp
HPLC: Waters Alliance 2795; Säule:
Phenomenex Synergi 2μ Hydro-RP
Mercury 20 mm × 4
mm; Eluent A: 1 l Wasser + 0.5 ml 50%ige Ameisensäure, Eluent
B: 1 l Acetonitril + 0.5 ml 50%ige Ameisensäure; Gradient: 0.0 min 90%A → 2.5 min
30%A → 3.0
min 5%A → 4.5
min 5%A; Fluss: 0.0 min 1 ml/min, 2.5 min/3.0 min/4.5 min 2 min;
Ofen: 50°C;
UV-Detektion: 210 nm.
- Methode 2: Gerätetyp
MS: Micromass ZQ; Gerätetyp
HPLC: HP 1100 Series; UV DAD; Säule:
Phenomenex Synergi 2μ Hydro-RP
Mercury 20 mm × 4
mm; Eluent A: 1 l Wasser + 0.5 ml 50%ige Ameisensäure, Eluent
B: 1 l Acetonitril + 0.5 ml 50%ige Ameisensäure; Gradient: 0.0 min 90%A → 2.5 min
30%A → 3.0
min 5%A → 4.5 min
5%A; Fluss: 0.0 min 1 ml/min, 2.5 min/3.0 min/4.5 min. 2 ml/min;
Ofen: 50°C;
UV-Detektion: 210 nm.
- Methode 3: Instrument: Micromass Quattro LCZ mit HPLC Agilent
Serie 1100; Säule:
Phenomenex Synergi 2μ Hydro-RP
Mercury 20 mm x 4 mm; Eluent A: 1 l Wasser + 0.5 ml 50%ige Ameisensäure, Eluent
B: 1 l Acetonitril + 0.5 ml 50%ige Ameisensäure; Gradient: 0.0 min 90%A → 2.5 min
30%A → 3.0
min 5%A → 4.5
min 5%A; Fluss: 0.0 min 1 ml/min, 2.5 min/3.0 min/4.5 min 2 ml/min;
Ofen: 50°C;
LTV-Detektion: 208-400 nm.
- Methode 4: Gerätetyp
MS: Micromass ZQ; Gerätetyp
HPLC: HP 1100 Series; UV DAD; Säule:
Phenomenex Gemini 3μ 30
min × 3.00
mm; Eluent A: 1 l Wasser + 0.5 ml 50%ige Ameisensäure, Eluent
B: 1 l Acetonitril + 0.5 ml 50%ige Ameisensäure; Gradient: 0.0 min 90%A → 2.5 min
30%A → 3.0
min 5%A → 4.5
min 5%A; Fluss: 0.0 min 1 ml/min, 2.5 min/3.0 min/4.5 min. 2 ml/min;
Ofen: 50°C;
UV-Detektion: 210 nm.
- Methode 5: Gerätetyp
MS: Micromass ZQ; Gerätetyp
HPLC: Waters Alliance 2795; Säule:
Merck Chromolith SpeedROD RP-18e 100 mm × 4.6 mm; Eluent A: Wasser
+ 0.5 ml 50%ige Ameisensäure/l;
Eluent B: Acetonitril + 0.5 ml 50%ige Ameisensäure/l; Gradient: 0.0 min 10%B → 7.0 min
95%B → 9.0
min 95%B; Fluss: 0.0 min 1.0 ml/min → 7.0 min 2.0 ml/min → 9.0 min
2.0 ml/min; Ofen: 35°C;
UV-Detektion: 210 nm.
- Methode 6: Instrument: Micromass Platform LCZ mit HPLC Agilent
Serie 1100; Säule:
Thermo Hypersil GOLD 3μ 20
mm × 4
mm; Eluent A: 1 l Wasser + 0.5 ml 50%ige Ameisensäure, Eluent
B: 1 l Acetonitril + 0.5 ml 50%ige Ameisensäure; Gradient: 0.0 min 100%A → 0.2 min
100%A → 2.9
min 30%A → 3.1
min 10%A → 5.5 min
10%A; Ofen: 50°C;
Fluss: 0.8 ml/min; UV-Detektion: 210 nm.
- Methode 7: Instrument MS: Waters ZQ 2000; Instrument HPLC: Agilent
1100, 2-Säulen-Schaltung, Autosampler:
HTC PAL; Säule:
YMC-ODS-AQ, 50 mm × 4.6
mm, 3.0 μm;
Eluent A: Wasser + 0.1% Ameisensäure,
Eluent B: Acetonitril + 0.1% Ameisensäure; Gradient: 0.0 min 100%A
- 0.2 min 95%A - 1.8 min 25%A - 1.9 min 10%A - 2.0 min 5%A - 3.2
min 5%A - 3.21 min 100%A - 3.35 min 100%A; Ofen: 40°C; Fluss:
3.0 ml/min; UV-Detektion: 210 nm..
- Methode 8: Instrument MS: Micromass TOF (LCT); Instrument HPLC:
Waters 2690, Autosampler: Waters 2700; Säule: YMC-ODS-AQ, 50 mm × 4.6 mm,
3.0 μm;
Eluent A: Wasser + 0.1% Ameisensäure,
Eluent B: Acetonitril + 0.1% Ameisensäure; Gradient: 0.0 min 100%A
- 0.2 min 95%A - 1.8 min 25%A - 1.9 min 10%A - 2.0 min 5%A - 3.2
min 5%A - 3.21 min 100%A - 3.35 min 100%A; Ofen: 40°C; Fluss:
3.0 ml/min; LTV-Detektion: 210 nm.
-
GC/MS Methode:
-
- Methode 1: Instrument: Micromass GCT, GC6890; Säule: Restek
RTX-35MS, 30 m × 250 μm × 0.25 μm; konstanter
Fluss mit Helium: 0.88 ml/min; Ofen: 60°C; Inlet: 250°C; Gradient:
60°C (0.30
min halten), 50°C/min → 120°C, 16°C/min → 250°C, 30°C/min → 300°C (1.7 min
halten).
-
Ausgangsverbindungen
-
Allgemeine Synthesemethode A: Herstellung
sekundärer
Amine
-
10
mmol des entsprechenden Aldehyds oder Ketons und 8 mmol des primären Amins
werden in 10 ml Ethanol gelöst
und über
Nacht bei Raumtemperatur verrührt.
Es werden 30 mmol Natriumborhydrid zugegeben und eine Stunde bei
Raumtemperatur verrührt.
Das Reaktionsgemisch wird vorsichtig mit 3 ml Wasser versetzt und
20 Minuten bei Raumtemperatur verrührt. Es werden 20 ml tert-Butylmethylether
zugegeben, zweimal mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet
und vorsichtig aufkonzentriert. Die Amine, die voraussichtlich leicht
flüchtig
sind, werden als Lösung
in tert-Butylmethylether eingesetzt.
-
Nach
der Allgemeinen Synthesemethode A werden die folgenden Amine synthetisiert:
Beispiel
10A 1-Benzyl-N-cyclopentyl-5-oxopyrrolidin-3-carboxamid
-
2.0
g (9.2 mmol) 1-Benzyl-5-oxopyrrolidin-3-carbonsäure und 0.91 ml (9.2 mmol)
Cyclopentylamin werden in 10 ml DMSO gelöst. Man gibt 3.2 ml (18.3 mmol)
DIEA und 3.8 g (11.9 mmol) TBTU zu und verrührt über Nacht bei Raumtemperatur.
Das Reaktionsgemisch wird mit 20 ml Wasser versetzt, zweimal mit
Essigsäureethylester
extrahiert und die vereinigten organischen Phasen werden zweimal
mit Wasser gewaschen. Man trocknet die organische Phase über Natriumsulfat
und engt bis zur Trockene ein. Man erhält 1.7 g (65% d. Th.) der Titelverbindung.
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ = 7.4 -
7.2 (m, 5H), 5.5 (bd, 1H), 4.6 - 4.5 (d, 1H), 4.4 - 4.3 (d, 1H),
4.2 (m, 1H), 3.4 (m, 1H), 3.4 (m, 1H), 2.9 (m, 1H), 2.8 (m, 1H),
2.7 - 2.6 (m, 1H), 2.0 (m, 2H), 1.6 (m, 4H), 1.3 (m, 2H)
-
Beispiel
11A [(1-Benzylpyrrolidin-3-yl)methyl]cyclopentanamin
-
Eine
Lösung
von 1.7 g (5.9 mmol) 1-Benzyl-N-cyclopentyl-5-oxopyrrolidin-3-carboxamid
in 20 ml Tetrahydrofuran wird bei Raumtemperatur langsam zu einer
Lösung
von 0.45 g (11.9 mmol) Lithiumaluminiumhydrid in 10 ml Tetrahydrofuran
getropft, wobei die Temperatur nicht über 30°C steigen darf. Man erhitzt
für drei Stunden
zum Rückfluss.
Die Reaktionslösung
wird auf 0°C abgekühlt, abgesaugt
und mit Ethanol nachgewaschen. Die vereinigten Filtrate werden bis
zur Trockene eingeengt. Man erhält
1.0 g (65% d. Th.) der Titelverbindung.
LC/MS (Methode 3):
Rt = 1.80 min
MS (ESIpos): m/z = 287
(M+H)+
1H-NMR
(400 MHz, DMSO-d6): δ = 7.3 - 7.2 (m, 5H), 3.6 (m,
2H), 3.0 (m, 1H), 2.8 (t, 1H), 2.6 - 2.5 (m, 4H), 2.5 (m, 1H), 2.3
(m, 1H), 2.1 (m, 1H), 2.0 (m, 1H), 1.8 (m, 2H), 1.7 - 1.6 (m, 2H),
1.6 - 1.4 (m, 3H), 1.3 (m, 2H)
-
Analog
der Herstellung von Beispiel 11A werden die folgenden Amine synthetisiert:
-
Beispiel
14A 4-Hydroxy-3-methoxy-5-nitrobenzoesäuremethylester
-
Eine
Lösung
von 22.6 g (123 mmol) Methylvanillat wird in 180 ml Essigsäure (konz.)
gelöst.
Langsam werden bei 20°C
unter Eiskühlung
10.2 ml (147 mmol) 65%ige Salpetersäure zugetropft. Das Reaktionsgemisch
wird eine Stunde bei Raumtemperatur nachgerührt. Aus der Reaktionslösung fällt ein
Niederschlag aus. Er wird abgesaugt und mit kaltem Wasser nachgewaschen.
Man erhält
20.25 g (73% d. Th.) der Titelverbindung.
LC/MS (Methode 1):
R
t= 1.70 min
MS (ESIpos): m/z = 228
(M+H)
+ 1H-NMR
(400 MHz, DMSO-d
6): δ = 11.5 - 11.4 (bs, 1H), 8.0
(s, 1H), 7.7 (s, 1H), 4.0 (s, 3H), 3.9 (s, 3H). Beispiel
15A 3-Amino-4-hydroxy-5-methoxybenzoesäuremethylester
-
25.0
g (110 mmol) 4-Hydroxy-3-methoxy-5-nitrobenzoesäuremethylester werden in 1000
ml Ethanol/Tetrahydrofuran 1 : 1 unter leichtem Erwärmen gelöst. Man
lässt auf
Raumtemperatur abkühlen
und gibt 2.1 g 10%iges Palladium auf Aktivkohle zu. Es wird über Nacht
bei Raumtemperatur mit Wasserstoff bei Normaldruck hydriert. Die
Reaktionslösung
wird abfiltriert und einrotiert. Man erhält 21.7 g (100% d. Th.) der
Titelverbindung.
LC/MS (Methode 1): Rt =
0.89 min
MS (ESIpos): m/z = 198 (M+H)+
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ = 11.5-11.0
(bs, 1H), 7.3 (s, 1H), 7.2 (s, 1H), 3.85 (s, 3H), 3.8 (s, 3H), 3.4
- 3.3 (bs, 2H).
-
Beispiel
16A Methyl-2-[(3-chlorbenzyl)amino]-7-methoxy-1,3-benzoxazol-5-carboxylat
-
0.34
g (1.72 mmol) 3-Amino-4-hydroxy-5-methoxybenzoesäuremethylester und 0.317 g
(1.72 mmol) 3-Chlorbenzylisothiocyanat werden in 100 ml Dimethylformamid
gelöst
und anschließend über Nacht
bei Raumtemperatur gerührt.
Das Reaktionsgemisch wird mit 0.326 g (2.59 mmol) N,N'-Diisopropylcarbodiimid versetzt
und anschließend über Nacht
bei Raumtemperatur verrührt.
Die Reaktionslösung
wird mit Essigsäureethylester
versetzt, zweimal mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet
und einrotiert. Die Aufreinigung erfolgte mit präp. HPLC. Es werden 0.16 g (27%
d. Th.) der Titelverbindung erhalten.
LC/MS (Methode 4): Rt = 2.50 min
MS (ESIpos): m/z = 347
(M+H)+
1H-NMR
(400 MHz, DMSO-d6): δ = 8.8 (t, 1H), 7.5 - 7.3 (m,
6H), 4.5 (d, 2H), 3.9 (s, 3H), 3.8 (s, 3H).
-
Beispiel
17A 2-[(3-Chlorbenzyl)amino]-7-methoxy-1,3-benzoxazol-5-carbonsäure
-
Eine
Lösung
von 0.16 g (0.46 mmol) Methyl-2-[(3-chlorbenzyl)amino]-7-methoxy-1,3-benzoxazol-5-carboxylat in einem
Gemisch von 5 ml Dioxan und 5 ml 2 molarer Natronlauge wird über Nacht
bei Raumtemperatur gerührt.
Die Reaktionslösung
wird mit 10 ml Wasser versetzt, zweimal mit je 10 ml tert.-Butylmethylether
gewaschen, mit 2 molarer Salzsäure
auf pH 2 gestellt und dreimal mit Essigsäureethylester extrahiert. Die
vereinigten organischen Phasen werden über Natriumsulfat getrocknet
und eingeengt. Man erhält
0.13 g (85% d. Th.) der Titelverbindung.
LC/MS (Methode 3):
Rt= 2.09 min.
MS (ESIpos): m/z = 333 (M+H)+
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ = 12.9 -
12.7 (b, 1H), 8.7 (t, 1H), 7.5 - 7.3 (m, 6H), 4.5 (d, 2H), 3.9 (s,
3H).
-
Beispiel
18A 1-(5-Chlor-2-thienyl)methanamin
-
83.0
g (0.733 mol) 1-(2-Thienyl)methanamin werden in 1.5 l Essigsäure/Diethylether
9 : 1 gelöst
und auf 5°C
abgekühlt.
Unter Temperaturkontrolle wird langsam Sulfurylchlorid zugetropft,
wobei die Temperatur nicht über
25°C steigen
darf. Nach Beendigung des Zutropfens wird noch eine Stunde bei Raumtemperatur verrührt. Die
Reaktionslösung
wird mit 1.5 l Diethylether versetzt. Der ausgefallene Niederschlag
wird abgesaugt und mit Diethylether nachgewaschen. Man erhält 89 g
Feststoff. Dieser Feststoff wird mit 1 l Dichlormethan und 0.5 l
Wasser versetzt und mit 1 molarer Natronlauge auf pH 11 gestellt.
Die organische Phase wird abgetrennt, getrocknet und aufkonzentriert.
Das erhaltene Öl
wird im Vakuum fraktioniert destilliert. Man erhält 27.0 g (25% d. Th.) der
Titelverbindung. Der Siedepunkt ist 74°C bis 76°C bei 6 mbar.
GC/MS (Methode
1): Rt = 5.14 min.
MS (ESIpos): m/z
= 147 (M+H)+
1H-NMR
(400 MHz, DMSO-d6): δ = 6.9 (d, 1H), 6.8 - 6.7 (d,
1H), 3.8 (s, 2H), 2.0 (b, 2H).
-
Beispiel
9A 2-Chlor-5-(isothiocyanatmethyl)thiophen
-
Zu
einer Lösung
von 623 mg (5.42 mmol) Thiophosgen in 50 ml t-Butylmethylether wird
unter Schutzgasatmosphäre
eine Lösung
von 800 mg (5.42 mmol) 1-(5-Chlor-2-thienyl)methanamin in 20 ml
Wasser getropft. Unter Eiskühlung
wird eine Lösung
von 6.7 g (168 mmol) Natrium- hydroxid
gelöst
in 25 ml Wasser zugetropft. Man verrührt 20 Minuten bei Raumtemperatur.
Die Phasen werden getrennt, die wässrige Phase noch zweimal mit
dem t-Butylmethylether extrahiert und über Natriumsulfat getrocknet.
Man erhält
920 mg (90% d. Th.) der Titelverbindung. Diese Verbindung wird ohne
Struktur-Charakterisierung direkt weiter umgesetzt.
-
Beispiel
20A Methyl-3-chlor-4-hydroxy-5-nitrobenzoat
-
Eine
Lösung
von 15 g (80.39 mmol) Methyl-3-chlor-4-hydroxybenzoat wird in 14
ml konz. Schwefelsäure
vorgelegt und langsam ein vorgekühltes
Gemisch aus 240 ml konz. Schwefelsäure und 75 ml 65%ige Salpetersäure zugetropft.
Man lässt
30 min bei 0-10°C
nachrühren
und gießt
dann den Ansatz auf Eis. Es wird abgesaugt und mit kaltem Wasser
nachgewaschen. Zusätzliches
Produkt wird aus der Mutterlauge durch Extraktion mit Essigsäureethylester
gewonnen. Man erhält
11.6 g (62% d. Th.) der Titelverbindung, die ohne weitere Aufreinigung
eingesetzt wird.
LC/MS (Methode 2): Rt 2.16
min
MS (ESIpos): m/z = 232 (M+H)+
-
Beispiel
21A Methyl-3-amino-5-chlor-4-hydroxybenzoat
-
In
400 ml Ethanol werden 11.6 g (50.09 mmol) der Nitroverbindung (Beispiel
20A) gelöst
und 38 g (200.35 mmol) Zinn(II)-chlorid zugegeben. Man refluxiert
für 20
h, kühlt
ab, fügt
Essigsäureethylester
zu und stellt mit 20%iger Natronlauge basisch. Der Niederschlag
wird abgesaugt, gut mit Essigsäureethylester
nachgewaschen und die vereinigten organischen Phasen vom Lösungs mittel
befreit. Nach Entfernen des Lösungsmittels
erhält
man 46 g des Anilins als Feststoff, der noch Zinnsalze enthält, aber
ohne Reinigung weiter eingesetzt wird.
LC/MS (Methode 2): Rt = 1.53 min
MS (ESIpos): m/z = 202
(M+H)+
-
Beispiel
22A Methyl-7-chlor-2-[(3-chlorbenzyl)amino]-1,3-benzoxazol-5-carboxylat
-
4.03
g (20 mmol) Methyl-3-amino-5-chlor-4-hydroxybenzoat und 3.67 g (20
mmol) 3-Chlorbenzylisothiocyanat
werden in 80 ml Dimethylformamid gelöst und anschließend über Nacht
bei Raumtemperatur gerührt.
Das Reaktionsgemisch wird mit 3.79 g (30 mmol) N,N'-Diisopropylcarbodiimid
versetzt und anschließend über Nacht
bei Raumtemperatur gerührt.
Die Reaktionslösung
wird mit Essigsäureethylester
versetzt, zweimal mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet
und einrotiert. Die Aufreinigung erfolg durch präp. HPLC. Es werden 139 mg (2%
d. Th.) der Titelverbindung erhalten.
LC/MS (Methode 2): Rt= 2.68 min
MS (ESIpos): m/z = 351 (M+H)+
1H-NMR (400
MHz, DMSO-d6): δ = 9.11 (t, 1H), 7.72 (d, 1H),
7.66 (d, 1H), 7.46 (s, 1H), 7.32-7.42
(m, 3H), 4.56 (d, 2H), 3.85 (s, 3H).
-
Beispiel
23A 7-Chlor-2-[(3-chlorbenzyl)amino]-1,3-benzoxazol-5-carbonsäure
-
In
einem Gemisch aus 5.8 ml Methanol und 1.9 ml Wasser werden 136 mg
(0.39 mmol) des Esters (Beispiel 22A) gelöst und 27.8 mg (1.16 mol) Lithiumhydroxid
zugegeben und für
16 h bei 40°C
gerührt.
Man stellt mit Salzsäure
einen pH 6 ein und extrahiert dreimal mit Essigsäureethylester. Die vereinigten
organischen Phasen werden mit Natriumsulfat getrocknet und nach
Entfernen des Lösungsmittels
werden 83 mg (62% d. Th.) der Titelverbindung als Feststoff erhalten.
LC/MS
(Methode 4): Rt= 2.12 min
MS (ESIpos):
m/z = 337 (M+H)+
1H-NMR
(400 MHz, DMSO-d6): δ = 13.12 (s, 1H), 9.07 (t, 1H),
7.70 (d, 1H), 7.64 (d, 1H), 7.46 (s, 1H), 7.32-7.42 (m, 3H), 4.56
(d, 2H).
-
Beispiel
24A 3-Amino-4-hydroxy-benzoesäureethylester
-
39.0
g (185 mmol) 4-Hydroxy-3-nitrobenzoesäureethylester werden in 500
ml Essigsäureethylester gelöst. Man
gibt 10 g 10%iges Palladium auf Aktivkohle zu. Es wird über Nacht
bei Raumtemperatur mit Wasserstoff bei Normaldruck hydriert. Die
Reaktionslösung
wird abfiltriert und einrotiert. Man erhält 31 g (93% d. Th.) der Titelverbindung.
LC/MS
(Methode 6): Rt= 2.41 min
MS (ESIpos):
m/z = 182 (M+H)+
-
Beispiel
25A Ethyl-2-[(3-chlorbenzyl)amino]-1,3-benzoxazol-5-carboxylat
-
8
g (44.1 mmol) 3-Amino-4-hydroxy-benzoesäureethylester und 8.1 g (44.1
mmol) 3-Chlorbenzylisothiocyanat
werden in 50 ml Dimethylformamid gelöst und anschließend über Nacht
bei Raumtemperatur gerührt.
Das Reaktionsgemisch wird mit 8.3 g (66.2 mmol) N,N'-Diisopropylcarbodiimid versetzt und
anschließend über Nacht
bei Raumtemperatur verrührt.
Die Reaktionslösung
wird mit Essigsäureethylester
versetzt, zweimal mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet
und einrotiert. Es werden 25 g der Titelverbindung erhalten, die
verunreinigt sind mit dem Thioharnstoff. Die Reinigung erfolgt auf
der nächsten
Stufe.
LC/MS (Methode 3): Rt= 2.58
min
MS (ESIpos): m/z = 331 (M+H)+
-
Beispiel
26A 2-[(3-Chlorbenzyl)amino]-1,3-benzoxazol-5-carbonsäure
-
Eine
Lösung
von 25 g (ca. 60%ig) (44 mmol) Ethyl-2-[(3-chlorbenzyl)amino]-1,3-benzoxazol-5-carboxylat in einem
Gemisch von 160 ml Dioxan und 120 ml 2 molarer Natronlauge wird über Nacht
bei Raumtemperatur gerührt.
Die Reaktionslösung
wird mit 200 ml Wasser versetzt, zweimal mit je 200 ml tert.-Butylmethylether
gewaschen, mit 2 molarer Salzsäure
auf pH 2 gestellt und dreimal mit Essigsäureethylester extrahiert. Die
vereinigten organischen Phasen werden über Natriumsulfat getrocknet
und eingeengt. Man erhält
11.3 g (85% d. Th.) der Titelverbindung.
LC/MS (Methode 1):
Rt= 1.87 min.
MS (ESIpos): m/z = 303
(M+H)+
1H-NMR
(400 MHz, DMSO-d6): δ = 12.8 (s, 1H), 8.7 (t, 1H),
7.8 - 7.7 (s, 1H), 7.7 - 7.6 (d, 1H), 7.5 - 7.4 (m, 2H), 7.4 - 7.3
(m, 3H) 4.5 (d, 2H).
-
Beispiel
27A 4-Hydroxy-3-ethyl-benzoesäuremethylester
-
Eine
Lösung
von 1.85 g (9.5 mmol) 4-Hydroxy-3-acetyl-benzoesäuremethylester wird in 7.5
ml Tetrahydrofuran gelöst.
Bei 0°C
werden 0.8 ml (10.5 mmol) Chlorameisensäureethylester und 1.5 ml (10.5
mmol) Triethylamin zugegeben. Man erwärmt auf Raumtemperatur und
rührt 30
Minuten bei Raumtemperatur nach. Man filtriert die Reaktionslösung und
gibt zum Filtrat unter Rühren
718 mg (19 mmol) Natriumborhydrid. Es wird eine Stunde bei Raumtemperatur
verrührt.
Die Reaktionslösung
wird mit 20 ml Wasser versetzt und zweimal mit Essigsäureethylester
extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Natriumsulfat
getrocknet und einrotiert. Man erhält 1.4 g (82% d. Th.) der Titelverbindung.
LC/MS
(Methode 1): Rt= 1.82 min
MS (ESIpos):
m/z = 181 (M+H)+
-
Beispiel
28A 4-Hydroxy-3-ethyl-5-nitrobenzoesäuremethylester
-
Eine
Lösung
von 1.4 g (7.8 mmol) 4-Hydroxy-3-ethyl-benzoesäuremethylester wird in 7.5
ml Essigsäure
(konz.) gelöst.
Langsam werden bei 20°C
unter Eiskühlung
0.6 ml (9.3 mmol) 65%ige Salpetersäure zugetropft. Das Reaktionsgemisch
wird eine Stunde bei Raumtemperatur nachgerührt. Die Reaktionslösung wird
in 100 ml Eiswasser gegossen und zweimal mit Essigsäureethylester
extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden mit ges. Natriumbicarbonatlösung gewaschen über Natriumsulftat
getrocknet und einrotiert. Man erhält 1.5 g (86% d. Th.) der Titelverbindung.
LC/MS
(Methode 4): Rt= 2.47 min
MS (ESIpos):
m/z = 226 (M+H)+
-
Beispiel
29A 3-Amino-4-hydroxy-5-ethyl-benzoesäuremethylester
-
1.5
g (185 mmol) 3-Nitro-4-hydroxy-5-ethyl-benzoesäuremethylester werden in 20
ml Essigsäureethylester
und 5 ml Tetrahydrofuran gelöst.
Man gibt 180 mg 10%iges Palladium auf Aktivkohle zu. Es wird über Nacht
bei Raumtemperatur mit Wasserstoff bei Normaldruck hydriert. Die
Reaktionslösung
wird abfiltriert und einrotiert. Man erhält 580 mg (45% d. Th.) der
Titelverbindung.
LC/MS (Methode 3): Rt=
1.35 min
MS (ESIpos): m/z = 196 (M+H)+
-
Beispiel
30A Methyl-2-[(3-chlorbenzyl)amino]-7-ethyl-1,3-benzoxazol-5-carboxylat
-
580
mg (3.0 mmol) 3-Amino-4-hydroxy-5-ethyl-benzoesäuremethylester und 546 mg (3.0
mmol) 3-Chlorbenzylisothiocyanat werden in 5 ml Dimethylformamid
gelöst
und anschließend über Nacht
bei Raumtemperatur gerührt.
Das Reaktionsgemisch wird mit 562 mg (45 mmol) N,N'-Diisopropylcarbodiimid versetzt und
anschließend über Nacht
bei Raumtemperatur verrührt.
Die Reaktionslösung
wird mit Essigsäureethylester
versetzt, zweimal mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet
und einrotiert. Es werden 1.3 g der Titelverbindung erhalten mit
einer Reinheit von 60%, die verunreinigt sind mit dem Thioharnstoff.
Die Reinigung erfolgt auf der nächsten
Stufe.
LC/MS (Methode 3): Rt= 2.74
min
MS (ESIpos): m/z = 345 (M+H)+
-
Beispiel
31A 2-[(3-Chlorbenzyl)amino]-7-ethyl-1,3-benzoxazol-5-carbonsäure
-
Eine
Lösung
von 1.3 g (2.3 mmol) Methyl-2-[(3-chlorbenzyl)amino]-7-ethyl-1,3-benzoxazol-5-carboxylat in einem
Gemisch von 11 ml Dioxan und 11 ml 2 molarer Natronlauge wird über Nacht
bei Raumtemperatur gerührt.
Die Reaktionslösung
wird mit 10 ml Wasser versetzt, zweimal mit je 10 ml tert.-Butylmethylether
gewaschen, mit 2 molarer Salzsäure
auf pH 2 gestellt und dreimal mit Essigsäureethylester extrahiert. Die
vereinigten organischen Phasen werden über Natriumsulfat getrocknet
und eingeengt. Man erhält
206 mg (28% d. Th.) der Titelverbindung.
LC/MS (Methode 4):
Rt= 2.33 min.
MS (ESIpos): m/z = 331
(M+H)+
-
Beispiel
32A Methyl-4-hydroxy-3-methyl-5-nitrobenzoat
-
33
g (199 mmol) Methyl-4-hydroxy-3-methylbenzoat werden in 300 ml Essigsäure (konz.)
gelöst. Langsam
werden bei 20°C
unter Eiskühlung
15.2 ml (238 mmol) 65%ige Salpetersäure zugetropft. Das Reaktionsgemisch
wird 2 h bei Raumtemperatur nachgerührt. Aus der Reaktionslösung fallen
Kristalle aus. Er wird Wasser zugegeben, nachgerührt und dann abgesaugt und
mit kaltem Wasser nachgewaschen. Man erhält 38.22 g (91% d. Th.) der
Titelverbindung.
LC/MS (Methode 1): Rt=
2.06 min, m/z = 212 (M+H)+
1H-NMR (400 MHz, CDCl3): δ = 11.21
(s, 1H), 8.67 (s, 1H), 8.11 (s, 1H), 3.94 (s, 3H), 2.38 (s, 3H).
-
Beispiel
33A Methyl-3-amino-4-hydroxy-5-methylbenzoat
-
38.0
g (180 mmol) Methyl-4-hydroxy-3-methyl-5-nitrobenzoat werden in
1600 ml Ethanol/Tetrahydrofuran 1 : 1 unter leichtem Erwärmen gelöst. Man
lässt auf
Raumtemperatur abkühlen
und gibt 3.8 g 10%iges Palladium auf Aktivkohle zu. Es wird über Nacht
bei Raumtemperatur mit Wasserstoff bei Normaldruck hydriert. Die
Reaktionslösung
wird abfiltriert und einrotiert. Man erhält 32.7 g (100% d. Th.) der
Titelverbindung.
LC/MS (Methode 1): Rt=
1.01 min, m/z = 182 (M+H)+
1H-NMR (400 MHz, CDCl3): δ = 7.38 (s,
1H), 7.36 (s, 1H), 5.46 (s, breit, 1H), 3.86 (s, 3H), 3.60 (s, breit,
2H), 2.26 (s, 3H).
-
Beispiel
34A Methyl-2-amino-7-methyl-1,3-benzoxazol-5-carboxylat
-
10.0
g (55.19 mmol) Methyl-3-amino-4-hydroxy-5-methylbenzoat werden in
einer Mischung aus 107 ml Methanol und 18 ml Dichlormethan gelöst und 11.5
ml (66.23 mmol) Diisopropylethylamin zugespritzt und dann tropfenweise
20.2 ml (60.7 mmol) einer 3M Lösung
von Bromcyan in Dichlormethan zugegeben. Man rührt für 2 h bei RT und versetzt dann
die Lösung
mit 90 ml gesättigter
wässriger
Lösung
von Natriumhydrogencarbonat und rührt für 30 min. Dann destilliert
man das Methanol/Dichlormethangemisch ab und versetzt den Rückstand
mit 180 ml Wasser. Der Feststoff wird abfiltriert, mit Wasser nachgewaschen
und getrocknet. Man erhält
10.52 g (92% d. Th.) der Titelverbindung als Feststoff.
LC/MS
(Methode 6): Rt = 2.81 min, m/z = 207 (M+H)+
1H-NMR (400
MHz, DMSO-d6): δ = 7.62 (s, 2H), 7.57 (s, 1H),
7.50 (s, 1H), 3.83 (s, 3H), 2.40 (s, 3H).
-
Beispiel
35A Methyl-2-[(3-chlorbenzyl)amino]-7-methyl-1,3-benzoxazol-5-carboxylat
-
10.43
g (50.58 mmol) Methyl-2-amino-7-methyl-1,3-benzoxazol-5-carboxylat
werden in 160 ml trockenem DMF vorgelegt und bei RT 2.23 g (50.64
mmol) Natriumhydrid (60%ig) zugefügt. Man rührt für 45 min und tropft dann 10.39
g (50.58 mmol) 3-Chlorbenzylbromid hinzu. Man läßt 2 h bei RT nachrühren. Der
Ansatz wird auf Wasser gegossen und der dabei ausfallende Niederschlag
abfiltriert. Man löst
den Niederschlag in Essigsäureethylester,
trocknet über
Natriumsulfat, filtriert und erhält
nach Entfernen des Lösungsmittels
15.8 g (86% d. Th.) der Titelverbindung.
LC/MS (Methode 6):
Rt = 1.62 min, m/z = 331 (M+H)+
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ = 7.59 (s,
1H), 7.35 (s, 1H), 7.19-7.29 (m, 4H), 5.70 (s, breit, 1H), 4.97
(s, 2H), 3.88 (s, 3H), 2.37 (s, 3H).
-
Beispiel
36A 2-[(3-Chlorbenzyl)amino]-7-methyl-1,3-benzoxazol-5-carbonsäure
-
15.8
g (47.77 mmol) Methyl-2-[(3-chlorbenzyl)amino]-7-methyl-1,3-benzoxazol-5-carboxylat
werden in einem Gemisch aus 325 ml THF und 61 ml Wasser vorgelegt
und 6.01 g (143 mmol) Lithiumhydroxid-Monohydrat zugefügt. Man
rührt für 2 d bei
RT, destilliert dann das Tetrahydrofuran/Wasser Gemisch weitgehend
ab und stellt mit 1 M Salzsäure
pH = 5 ein. Dabei fällt
ein Feststoff aus, der zur weiteren Reinigung noch einmal sauer/basisch
aufgearbeitet wird. Nach Ausfällen
mit 3M Salzsäure
erhält
man 13.65 g (87% d. Th.) der Titelverbindung als Feststoff.
LC/MS
(Methode 4): Rt= 1.24 min, m/z = 317 (M+H)+
1H-NMR (400
MHz, DMSO-d6): δ = 12.84 (s, breit, 1H), 7.50
(s, 1H), 7.45 (s, 1H), 7.28-7.41 (m, 4H), 5.07 (s, 2H), 2.32 (s,
3H).
-
Ausführungsbeispiele
-
Beispiel
1 2-[(3-Chlorbenzyl)amino]-N-propyl-N-(tetrahydrofuran-3-ylmethyl)-1,3-benzoxazol-5-carboxamid
-
Eine
Lösung
von 76 mg (0.25 mmol) 2-[(3-Chlorbenzyl)amino]-1,3-benzoxazol-5-carbonsäure in 0.5 ml
Dimethylsulfoxid wird mit 43 mg (0.30 mmol) N-(Tetrahydrofuran-3-ylmethyl)propan-amin versetzt. 65
mg (0.50 mmol) DIEA und 104 mg (0.33 mmol) TBTU werden zugegeben
und über
Nacht bei Raumtemperatur verrührt.
Die Reaktionslösung
wird mit 10 ml Essigsäureethylester
versetzt, zweimal mit Wasser gewaschen, die organische Phase wird über Natriumsulfat
getrocknet und eingeengt und das so erhaltene Rohprodukt über präparative
HPLC gereinigt. Man erhält
36 mg (33% d. Th.) der Titelverbindung.
LC/MS (Methode 2):
Rt= 2.45 min.
MS (ESIpos): m/z = 428 (M+H)+
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ = 8.7 -
8.6 (t, 1H), 7.5 - 7.3 (m, 5H), 7.2 (s, 1H), 7.0 - 6.9 (m, 1H),
4.5 (d, 2H), 3.9 - 3.1 (m, 8H), 2.6 (m, 1H), 2.1 - 1.4 (m, 4H),
0.7 (t, 3H).
-
Beispiel
2 2-[(3-Chlorbenzyl)amino]-7-methoxy-N-propyl-N-(tetrahydrofuran-3-ylmethyl)-1,3-benzoxazol-5-carboxamid
-
Eine
Lösung
von 40 mg (0.12 mmol) 2-[(3-Chlorbenzyl)amino]-7-methoxy-1,3-benzoxazol-5-carbonsäure in 0.5
ml Dimethylsulfoxid wird mit 17 mg (0.12 mmol) N-(Tetrahydrofuran-3-ylmethyl)propan-1-amin
versetzt. 0.042 ml (0.24 mmol) DIEA und 50.2 mg (0.16 mmol) TBTU
werden zugegeben und über
Nacht bei Raumtemperatur verrührt.
Die Reaktionslösung
wird mit 5 ml Essigsäureethylester
versetzt und zweimal mit Wasser gewaschen. Die organische Phase
wird über
Natriumsulfat getrocknet und eingeengt und das so erhaltene Rohprodukt über präparative
HPLC gereinigt. Man erhält
42 mg (76% d. Th.) der Titelverbindung.
LC/MS (Methode 1):
Rt = 2.19 min.
MS (ESIpos): m/z = 458
(M+H)+
1H-NMR
(400 MHz, DMSO-d6): δ = 8.7 (t, 1H), 7.5 - 7.3 (m,
4H), 6.8 (s, 1H), 6.6 (s, 1H), 4.5 (d, 2H), 3.9 (s, 3H), 3.8 - 3.1
(m, 8H), 2.6 (m, 1H), 1.6 - 1.4 (m, 4H), 0.7 (t, 3H).
-
Die
Beispiele der folgenden Tabelle werden analog zu Beispiel 1 und
Beispiel 2 unter Verwendung des entsprechenden Amins und der entsprechenden
Carbonsäure
hergestellt:
-
Beispiel
117 2-[(3-Chlorbenzyl)amino]-N-cyclopentyl-N-(pyrrolidin-3-ylmethyl)-1,3-benzoxazol-5-carboxamid
-
190
mg (0.34 mmol) tert-Butyl-3-{({2-[(3-chlorbenzyl)amino]-1,3-benzoxazol-5-yl}carbonyl)-(cyclopentyl)amino]methyl}pyrrolidin-1-carboxylat
(Beispiel 43) werden mit 1 ml Trifluoressigsäure versetzt und eine Stunde
bei Raumtemperatur verrührt.
Man engt bis zur Trockene ein. Die Aufreinigung erfolgt mit präparativer HPLC.
Es werden 155 mg (99% d. Th.) der Titelverbindung erhalten.
LC/MS
(Methode 2): Rt= 1.86 min
MS (ESIpos):
m/z = 453 (M+H)+
1H-NMR
(400 MHz, DMSO-d6): δ = 8.7 (t, 1H), 8.7 - 8.5 (bm,
1H) 7.5 - 7.3 (m, 5H), 7.2 (s, 1H), 7.0 (d, 1H), 4.5 (d, 2H), 4.5
(m, 1H), 3.5 - 3.3 (m, 3H), 3.2 - 3.1 (m, 1H), 3.0 - 2.9 (b, 1H),
2.6 (m, 1H), 2.1 - 2.0 (m, 1H), 1.7 - 1.5 (bm, 8H), 1.4 (bm, 2H).
-
Analog
der Herstellung von Beispiel 117 werden die folgenden Verbindungen
synthetisiert:
-
Beispiel
121 2-[(3-Chlorbenzyl)amino]-N-cyclopentyl-N-[(1-methylpyrrolidin-3-yl)methyl]-1,3-benzoxazol-5-carboxamid
-
28.8
mg (0.064 mmol) 2-[(3-Chlorbenzyl)amino]-N-cyclopentyl-N-(pyrrolidin-3-ylmethyl)-1,3-benzoxazol-5-carboxamid
(Beispiel 117) werden in 3.0 ml Ethanol gelöst und mit 19 mg (0.635 mmol)
Paraformaldehyd versetzt. Man rührt über Nacht
bei Raumtemperatur. 2.6 mg (0.07 mmol) Natriumborhydrid werden zugeben. Nach
einer Stunde werden 0.5 ml Wasser zugegeben. Man extrahiert zweimal
mit tert-Butylmethylether. Die vereinigten organischen Phasen werden über Natriumsulfat
getrocknet und eingeengt. Man erhält 16 mg (54% d. Th.) der Titelverbindung.
LC/MS
(Methode 4): Rt= 1.75 min
MS (ESIpos):
m/z = 467 (M+H)+
1H-NMR
(400 MHz, DMSO-d6): δ = 8.7 (t, 1H), 7.5 - 7.3 (m,
5H), 7.2 (s, 1H), 7.0 (d, 1H), 4.6 - 4.5 (d, 2H), 4.0 - 3.9 (m,
1H), 3.3 - 3.1 (m, 3H), 2.5 - 2.2 (m, 5H), 2.2 (s, 3H), 1.8 (bm,
1H), 1.7 -1.5 (b, 5H), 1.4 - 1.3 (b, 3H).
-
Analog
der Herstellung von Beispiel 121 werden die folgenden Verbindungen
unter Verwendung des entsprechenden Aldehyds und des entsprechenden
Amins synthetisiert:
-
Beispiel
124 N-[(1-Acetylpyrrolidin-3-yl)methyl]-2-[(3-chlorbenzyl)amino]-N-cyclopentyl-1,3-benzoxazol-5-carboxamid
-
30.5
mg (0.067 mmol) 2-[(3-Chlorbenzyl)amino]-N-cyclopentyl-N-(pyrrolidin-3-ylmethyl)-1,3-benzoxazol-5-carboxamid
(Beispiel 117) werden in 0.6 ml Dichlorethan gelöst und 5 mg (0.064 mmol) Acetylchlorid
und 13.6 mg (0.13 mmol) Triethylamin zugegeben. Man rührt über Nacht
bei Raumtemperatur. Man engt ein, löst in 1 ml Dimethylsulfoxid
und reinigt mit präparativer
HPLC. Man erhält
13.6 mg (41% d. Th.) der Titelverbindung.
LC/MS (Methode 1):
Rt= 2.12 min
MS (ESIpos): m/z = 495
(M+H)+
1H-NMR
(400 MHz, DMSO-d6): δ = 8.7 (t, 1H), 7.5 - 7.3 (m,
5H), 7.2 (d, 1H), 7.0 - 6.9 (m, 1H), 4.6 - 4.5 (d, 2H), 4.0 (bm,
1H), 3.5 - 3.0 (bm), 2.0 - 1.3 (bm), 1.9 (s, 3H).
-
Folgendes
Beispiel wird analog Beispiel 124 hergestellt unter Verwendung des
Amins aus Beispiel 119:
-
Beispiel
126 2-[(3-Chlorbenzyl)amino]-N-cyclopentyl-N-(2-hydroxybutyl)-1,3-benzoxazol-5-carboxamid
-
13.3
mg (0.03 mmol) 2-[(3-Chlorbenzyl)amino]-N-cyclopentyl-N-(2-oxobutyl)-1,3-benzoxazol-5-carboxamid (Beispiel
44) werden in 1 ml Methanol gelöst
und 5.7 mg (0.15 mmol) Natriumborhydrid werden zugegeben. Man rührt über Nacht
bei Raumtemperatur. Die Reaktionslösung wird mit 0.2 ml Wasser
versetzt. Nach 1 h wird die Reaktionslösung mit 2 ml Dimethylsulfoxid
versetzt und filtriert. Die Aufreinigung erfolgt mit präparativer
HPLC. Es werden 5.1 mg (38% d. Th.) der Titelverbindung erhalten.
LC/MS
(Methode 6): Rt= 2.48 min
MS (ESIpos): m/z = 442 (M+H)+
1H-NMR (400
MHz, DMSO-d6): δ =
8.6 (t, 1H), 7.5 - 7.3 (m, 4H), 7.2 (s, 1H), 7.0 (d, 1H), 4.8 (d,
1H), 4.5 (d, 2H), 4.0 (b, 1H), 3.8 - 3.6 (b, 1H), 3.0 (b, 1H), 1.9
- 1.2 (bm, 12H), 0.9 (b, 3H).
-
Die
Verbindung der folgenden Tabelle wird analog Beispiel 126 hergestellt:
-
Beispiel 129
-
Die
Verbindung des Beispiels 1 wird durch präparative HPLC an einer chiralen
stationären
Phase auf Basis von Daicel Chiralpak AD-H, 5 μm 250·20mm unter Verwendung von
iso-Hexan und Ethanol als Eluat in die Enantiomere getrennt. Beispiel
129 ist das schneller eluierende Enantiomer.
-
Beispiel 130
-
Die
Verbindung des Beispiels 1 wird durch präparative HPLC an einer chiralen
stationären
Phase auf Basis von Daicel Chiralpak AD-H, 5 μm 250·20mm unter Verwendung von
iso-Hexan und Ethanol als Eluat in die Enantiomere getrennt. Beispiel
130 ist das langsamer eluierende Enantiomer.
-
B) Bewertung der physiologischen Wirksamkeit
-
Die
Eignung der erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Behandlung von thromboembolischen Erkrankungen kann in folgenden
Assaysystemen gezeigt werden:
-
In vitro Enzym Assay
-
Messung der Thrombin-Hemmung
-
Zur
Bestimmung der Thrombin-Hemmung der oben aufgeführten Substanzen wird ein biochemisches Testsystem
verwendet, in dem die Umsetzung eines Thrombin-Substrates zur Ermittlung
der enzymatischen Aktivität
von humanem Thrombin benutzt wird. Dabei spaltet Thrombin aus dem
peptischen Substrat Aminomethylcoumarin ab, das fluoreszent gemessen
wird. Die Bestimmungen wird in Mikrotiterplatten durchgeführt.
-
Zu
testende Substanzen werden in unterschiedlichen Konzentrationen
in Dimethylsulfoxid gelöst
und 15 min mit humanem Thrombin (0.06 mmol/l gelöst in 50 mmol/l Tris-Puffer
[C,C,C-Tris(hydroxymethyl)-aminomethan],
100 mmol/l NaCl, 0.1% BSA [bovines Serumalbumin], pH 7.4) bei 22°C inkubiert.
Anschließend wird
das Substrat (5 mmol/l Boc-Asp(OBzl)-Pro-Arg-AMC von der Firma Bachem)
hinzugefügt.
Nach einer Inkubation von 30 min wird die Probe bei einer Wellenlänge von
360 nm angeregt und die Emission bei 460 nm gemessen. Die gemessenen
Emissionen der Testansätze
mit Prüfsubstanz
werden mit den Kontrollansätzen ohne
Prüfsubstanz
(ausschließlich
Dimethylsulfoxid anstatt Prüfsubstanz
in Dimethylsulfoxid) verglichen und aus den Konzentrations-Wirkungs-Beziehungen
IC50-Werte berechnet.
-
-
Bestimmung der Selektivität
-
Zum
Nachweis der Selektivität
der Substanzen bezüglich
Thrombin-Hemmung werden die Prüfsubstanzen
auf ihre Hemmung anderer humaner Serinproteasen wie Faktor Xa, Faktor
XIa, Trypsin und Plasmin hin untersucht. Zur Bestimmung der enzymatischen
Aktivität
von Faktor Xa (1.3 mmol/l von Kordia), Faktor XIa (0.4 mmol/l von
Kordia), Trypsin (83 mU/ml von Sigma) und Plasmin (0.1 μg/ml von
Kordia) werden diese Enzyme gelöst
(50 mmol/l Tris-Puffer [C,C,C-Tris(hydroxymethyl)-aminomethan],
100 mmol/l NaCl, 0.1% BSA [bovines Serumalbumin], 5 mmol/l Calciumchlorid,
pH 7.4) und für
15 min mit Prüfsubstanz
in verschiedenen Konzentrationen in Dimethylsulfoxid sowie mit Dimethylsulfoxid
ohne Prüfsubstanz
inkubiert. Anschließend wird
die enzymatische Reaktion durch Zugabe der entsprechenden Substrate
gestartet (5 mmol/l Boc-Ile-Glu-Gly-Arg-AMC von Bachem für Faktor
Xa und Trypsin, 5 mmol/l Boc-Glu(OBzI)-Ala-Arg-AMC von Bachem für Faktor
XIa, 50 μmol/l
McOSuc-Ala-Phe-Lys-AMC
von Bachem für
Plasmin). Nach einer Inkubationszeit von 30 min bei 22°C wird die
Fluoreszenz gemessen (Anregung: 360 nm, Emission: 460 nm). Die gemessenen
Emissionen der Testansätze
mit Prüfsubstanz
werden mit den Kontrollansätzen
ohne Prüfsubstanz (ausschließlich Dimethylsulfoxid
anstatt Prüfsubstanz
in Dimethylsulfoxid) verglichen und aus den Konzentrations-Wirkungs-Beziehungen
IC50-Werte berechnet.
-
Thrombin Plasma Assay
-
In
einer 96-Well Flachbodenplatte werden 20 μl Substanzverdünnung (in
Wasser) mit 20 μl
Ecarin (Ecarin Reagenz, Firma Sigma E-0504, Endkonz. 20 mU/ml, 20
mU Endkonzentration im Well) in Ca-Puffer (200 mM Hepes + 560 mM
NaCl + 10 mM CaCl2 + 0.4% PEG) gemischt.
In den ersten oberen 3 Well's
A1 - A3 wird nur Ca-Puffer beigefügt, diese Proben dienen als
unstimulierte Kontrollen. Desweiteren wird in jedes Well 20 μl Fluorogenes
Thrombinsubstrat (Firma Bachem I-1120, 50 μM Endkonz. im Well) und 20 μl Citratplasma (Firma
Octapharma) zugegeben und gut homogenisiert. Die Platte wird im
Spectra fluor plus Reader mit einem Excitationsfilter 360 nm und
Emissionsfilter 465 nm über
20 Min. jede Minute gemessen. Die IC50 Wert
Ermittlung erfolgt nach ca. 12 Minuten, wenn 70% des Maximalwertes
erreicht ist.
-
Thrombin Generation Assay (Thrombogram)
-
Die
Wirkung der Prüfsubstanzen
auf das Thrombogram (Thrombin Generation Assay nach Hemker) wird
in vitro in Humanplasma (Octaplas® von
der Firma Octapharma) bestimmt.
-
Im
Thrombin Generation Assay nach Hemker wird die Aktivität von Thrombin
in gerinnendem Plasma durch die Messung der fluoreszenten Spaltprodukte
des Substrats I-1140 (Z-Gly-Gly-Arg-AMC, Bachem) bestimmt. Die Reaktionen
werden in Gegenwart variierender Konzentrationen an Prüfsubstanz
oder dem entsprechenden Lösungsmittel
durchgeführt.
Um die Reaktion zu starten werden Reagenzien der Firma Thrombinoscope
verwendet (PPP Reagenz: 30 pM recombinant tissue factor, 24 μM phospholipids
in HEPES). Außerdem
wird ein Thrombin Calibrator der Firma Thrombinoscope verwendet,
dessen amidolytische Aktivität
zur Berechnung der Thrombinaktivität in einer Probe mit unbekannter
Menge an Thrombin benötigt
wird. Die Testdurchführung
erfolgt nach Herstellerangaben (Thrombionsocpe BV): 4 μl der Prüfsubstanz
oder des Lösungsmittels,
76 μl Plasma
und 20 μl
PPP-Reagenz oder Thrombin Calibrator werden 5 min bei 37°C inkubiert.
Nach Zugabe von 20 μl
2.5 mM Thrombinsubstrat in 20 mM Hepes, 60 mg/ml BSA, 102 mM CaCl2 wird die Thrombin Generierung 120 min alle
20 s gemessen. Die Messung wird mit einem Fluorometer (Fluoroskan
Ascent) der Firma Thermo Electron durchgeführt, der mit einem 390/460
nM Filterpaar und einem Dispenser ausgestattet ist.
-
Durch
die Verwendung der „thrombinoscope
software" wird das
Thrombogramm berechnet und graphisch dargestellt. Die folgenden
Parameter werden berechnet: lag time, time to Peak, Peak, ETP (endogenous
thrombin potential) und start tail.
-
Bestimmung der antikoagulatorischen
Wirkung
-
Die
antikoagulatorische Wirkung der Prüfsubstanzen wird in vitro in
Human-, Kaninchen- und Rattenplasma bestimmt. Dazu wird Blut unter
Verwendung einer 0.11 molaren Natriumcitrat-Lösung
als Vorlage in einem Mischungsverhältnis Natriumcitrat/Blut 1/9
abgenommen. Das Blut wird unmittelbar nach der Abnahme gut gemischt
und 15 Minuten bei ca. 4000 g zentrifugiert. Der Überstand
wird abpipettiert.
-
Die
Prothrombinzeit (PT, Synonyme: Thromboplastinzeit, Quick-Test) wird
in Gegenwart variierender Konzentrationen an Prüfsubstanz oder dem entsprechenden
Lösungsmittel
mit einem handelsüblichen
Testkit (Neoplastin® von der Firma Boehringer
Mannheim oder Hemoliance® RecombiPlastin von der
Firma Instrumentation Laboratory) bestimmt. Die Testverbindungen
werden 3 Minuten bei 37°C
mit dem Plasma inkubiert. Anschließend wird durch Zugabe von
Thromboplastin die Gerinnung ausgelöst und der Zeitpunkt des Gerinnungseintritts
bestimmt. Es wird die Konzentration an Prüfsubstanz ermittelt, die eine
Verdoppelung der Prothrombinzeit bewirkt.
-
Die
Thrombinzeit (TT) wird in Gegenwart variierender Konzentrationen
an Prüfsubstanz
oder dem entsprechenden Lösungsmittel
mit einem handelsüblichen
Testkit (Thrombin Reagent von der Firma Roche) bestimmt. Die Testverbindungen
werden 3 Minuten bei 37°C
mit dem Plasma inkubiert. Anschließend wird durch Zugabe des
Thrombin Reagenz die Gerinnung ausgelöst und der Zeitpunkt des Gerinnungseintritts
bestimmt. Es wird die Konzentration an Prüfsubstanz ermittelt, die eine
Verdoppelung der Thrombinzeit bewirkt.
-
Die
aktivierte partielle Thromboplastinzeit (APTT) wird in Gegenwart
variierender Konzentrationen an Prüfsubstanz oder dem entsprechenden
Lösungsmittel
mit einem handelsüblichen
Testkit (PTT Reagent von der Firma Roche) bestimmt. Die Testverbindungen werden
3 Minuten bei 37°C
mit dem Plasma und dem PTT Reagenz (Cephalin, Kaolin) inkubiert.
Anschließend
wird durch Zugabe von 25 mM CaCl2 die Gerinnung
ausgelöst
und der Zeitpunkt des Gerinnungseintritts bestimmt. Es wird die
Konzentration an Prüfsubstanz
ermittelt, die eine Verdoppelung der APTT bewirkt.
-
Venöses
Stase-Modell (Ratte)
-
Nüchterne
männliche
Ratten (Stamm: HSD CPB:WU) mit einem Gewicht von 200-250 g werden
mit einer Rompun/Ketavet Lösung
(12 mg/kg/ 50 mg/kg) oder mit Inactin (150 - 180 mg/kg) narkotisiert.
Die Thrombusbildung wird in einem abgeklemmten Segment der Vena
cava in Anlehnung an die von S. Wessler et al. in J. Appl. Physiol
(1959), 14, 943 - 946 beschriebene Methode ausgelöst. Dazu
wird unmittelbar vor der Stase-Induktion Thromboplastin (Neoplastin
Plus, Diagnostica Stago, 0,5 mg/kg) über einen Katheter in der V.
femoralis injiziert. Die V. cava wird 10 - 15 Sekunden nach der
Thromboplastin-Injektion durch 0.8 - 1 cm voneinander entfernte
Ligaturen abgebunden. 15 Minuten nach der Thromboplastin-Injektion
werden die Thrombon entnommen und gewogen. Die Prüfsubstanzen
werden vor Anlegung des extrakorporalen Kreislaufs entweder intravenös über die
Schwanz- oder Penisvene oder oral mittels Schlundsonde wachen Tieren
verabreicht.
-
Arteriovenöses Shunt-Modell (Ratte)
-
Nüchterne
männliche
Ratten (Stamm: HSD CPB:WU) mit einem Gewicht von 200-250 g werden
mit einer Rompun/Ketavet Lösung
(12 mg/kg/ 50 mg/kg) oder mit Inactin (150 - 180 mg/kg) narkotisiert.
Die Thrombusbildung wird in einem arteriovenösen Shunt in Anlehnung an die
von Christopher N. Berry et al., Br. J. Pharmacol. (1994), 113,
1209-1214 beschriebene Methode ausgelöst. Dazu werden die linke Vena
jugularis und die rechte Arteria carotis freipräpariert. Ein extracorporaler
Shunt wird mittels eines 10 cm langen Polyethylenschlauchs (PE 60)
zwischen den beiden Gefäßen gelegt.
Dieser Polyethylenschlauch ist in der Mitte in einen weiteren 3
cm langen Polyethylenschlauch (PE 160), der zur Erzeugung einer
thrombogenen Oberfläche
einen aufgerauhten und zu einer Schlinge gelegten Nylonfaden enthielt,
eingebunden. Der extrakorporale Kreislauf wird 15 Minuten lang aufrechterhalten.
Dann wird der Shunt entfernt und der Nylonfaden mit dem Thrombus sofort
gewogen. Das Leergewicht des Nylonfadens ist vor Versuchsbeginn
ermittelt worden. Die Prüfsubstanzen
werden vor Anlegung des extrakorporalen Kreislaufs entweder intravenös über die
Schwanz- oder Penisvene oder oral mittels Schlundsonde wachen Tieren
verabreicht.
-
C) Ausführungsbeispiele für pharmazeutische
Zusammensetzungen
-
Die
erfindungsgemäßen Substanzen
können
folgendermaßen
in pharmazeutische Zubereitungen überführt werden:
-
Tablette:
-
Zusammensetzung:
-
- 100 mg der Verbindung des Beispiels 1, 50 mg Lactose (Monohydrat),
50 mg Maisstärke,
10 mg Polyvinylpyrolidon (PVP 25) (Fa. BASF, Deutschland) und 2
mg Magnesiumstearat.
- Tablettengewicht 212 mg. Durchmesser 8 mm, Wölbungsradius 12 mm.
-
Herstellung:
-
Die
Mischung aus der Verbindung des Beispiels 1, Lactose und Stärke wird
mit einer 5%-igen Lösung (m/m)
des PVPs in Wasser granuliert. Das Granulat wird nach dem Trocknen
mit dem Magnesiumstearat für 5
min. gemischt. Diese Mischung wird mit einer üblichen Tablettenpresse verpresst
(Format der Tablette siehe oben).
-
Orale Suspension:
-
Zusammensetzung:
-
- 1000 mg der Verbindung des Beispiels 1, 1000 mg Ethanol
(96%), 400 mg Rhodigel (Xanthan gum) (Fa. FMC, USA) und 99 g Wasser.
-
Einer
Einzeldosis von 100 mg der erfindungsgemäßen Verbindung entsprechen
10 ml orale Suspension.
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Herstellung:
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Das
Rhodigel wird in Ethanol suspendiert, die Verbindung des Beispiels
1 wird der Suspension zugefügt.
Unter Rühren
erfolgt die Zugabe des Wassers. Bis zum Abschluss der Quellung des
Rhodigels wird ca. 6h gerührt.
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Intravenös applizierbare Lösung:
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Zusammensetzung:
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- 1 mg der Verbindung von Beispiel 1, 15 g Polyethylenglykol
400 und 250 g Wasser für
Injektionszwecke.
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Herstellung:
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Die
Verbindung von Beispiel 1 wird zusammen mit Polyethylenglykol 400
in dem Wasser unter Rühren gelöst. Die
Lösung
wird sterilfiltriert (Porendurchmesser 0,22 μm) und unter aseptischen Bedingungen
in hitzesterilisierte Infusionsflaschen abgefüllt. Diese werden mit Infusionsstopfen
und Bördelkappen
verschlossen.