DE102004059962A1

DE102004059962A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Tiefziehen

Info

Publication number: DE102004059962A1
Application number: DE200410059962
Authority: DE
Inventors: Armin Jaag
Original assignee: Hekuma GmbH
Current assignee: Hekuma GmbH
Priority date: 2004-12-13
Filing date: 2004-12-13
Publication date: 2006-06-14

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Tiefziehen, umfassend ein Werkzeugoberteil (1) mit wenigstens einer Tiefziehform (1a) und ein Werkzeugunterteil (2) mit wenigstens einem Formhohlraum (2a), zwischen denen eine Folienbahn (3) positioniert wird, aus der Tiefziehgegenstände (B) geformt werden, wobei das Werkzeugunterteil wenigstens zwei beabstandete Formhohlräume (2a, 2a'') aufweist und auf einer geschlossenen Bahn schrittweise so bewegbar bzw. verdrehbar ist, dass der eine Formhohlraum (2a) sich unter dem Werkzeugoberteil zum Ausführen eines Tiefziehvorgangs befindet, während der andere Formhohlraum (2a'') zur Beschickung mit einer Applikation, z. B. einem Etikett, freiliegt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Tiefziehvorrichtung, mittels der die Taktzeit beim Tiefziehen von Gegenständen aus einer Folienbahn erhöht werden kann, insbesondere wenn auf den durch Tiefziehen hergestellten Gegenständen eine Applikation, wie z. B. ein Etikett aufzubringen ist, sowie ein Verfahren zum Tiefziehen.

Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.
1 zeigt in schematischer Darstellung eine Seitenansicht einer Tiefziehvorrichtung, und 2 eine Draufsicht auf eine andere Ausführungsform.
Die Tiefziehvorrichtung in 1 weist ein Werkzeugoberteil 1 und ein Werkzeugunterteil auf, zwischen denen eine Folienbahn 3 schrittweise in Pfeilrichtung bewegt wird. Am Oberteil 1 ist eine Tiefziehform 1a beispielsweise für die Herstellung von Bechern angebracht, die in einen entsprechenden Formhohlraum 2a im Werkzeugunterteil 2 eingreift, wenn das Oberteil aus der dargestellten offenen Stellung des Werkzeugs nach unten in die geschlossene Stellung bewegt wird.
Das Werkzeugunterteil 2 ist als Drehblock ausgebildet, der um eine Achse 2b in Pfeilrichtung verdreht werden kann. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Drehblock sternförmig mit insgesamt drei Formhohlräumen 2a bis 2a'' versehen, die nacheinander in der Tiefziehstellung unter dem Werkzeugoberteil 1 angeordnet werden.
In der dargestellten Stellung wird in der Position I ein Tiefziehvorgang ausgeführt, während gleichzeitig in der Position II der in der Position I hergestellte Tiefziehgegenstand, beispielsweise ein Becher B, aus dem Formhohlraum 2a' ausgeworfen wird. Zur gleichen Zeit wird in der Position III eine Applikation, z. B. ein Etikett, mittels eines Beladekopfes 4 in den Formhohlraum 2a'' eingebracht. Das nicht dargestellte Etikett ist z. B. auf einer Vorform 4a des Beladekopfes 4 angeordnet. Nach Ausführen des Tiefziehvorgangs in der Station I und dem Zurückziehen des Beladekopfes 4 nach dem Überführen des Etiketts in den Formhohlraum 2a'' wird das Werkzeugunterteil 2 im Uhrzeigersinn um eine Station verdreht, sodass der mit dem Etikett versehene Formhohlraum 2a'' unter dem Werkzeugoberteil 1 liegt und sich der Abschnitt des Werkzeugunterteils mit dem tiefgezogenen Gegenstand B in der Auswerfposition II befindet.
Das als Drehblock ausgebildete Werkzeugunterteil 2 kann auch mehrere Stationen als die wiedergegebenen drei Stationen I, II und III aufweisen. Auch kann der Drehblock um eine Achse 2b verdrehbar sein, die etwa parallel zur Längsachse des Werkzeugoberteils 1 liegt, sodass die wiedergegebenen drei Stationen im Wesentlichen in einer Ebene unter der Folienbahn 3 liegen und nur jeweils die Tiefziehform 2a in der Tiefziehstellung von der Folienbahn 3 überdeckt ist, während an der Auswerfstation II der mit dem Etikett versehene Tiefziehgegenstand B entnommen und in der Beladestation III der Formhohlraum 2a'' mit einem Etikett beschickt wird.
2 zeigt schematisch in einer Draufsicht eine Ausführungsform, bei der eine Einrichtung 20 einzelne Formen 21 mit jeweils mehreren Formhohlräumen 2a auf einer Kreisbahn um eine Achse 2b bewegt, die senkrecht zur Folienbahn 3 liegt. Diese Einrichtung 20 kann als Drehtisch ausgebildet sein oder es können die einzelnen Formen 21 auf einer Führungsbahn 22 schrittweise zu den einzelnen Stationen I bis III bewegt werden.
Die Formhohlräume 2a bis 2a'' können mit Bohrungen versehen sein, über die in der Beladestation III ein Etikett durch Unterdruck an der Wand des Formhohlraumes 2a'' gehalten wird, während in der Auswerfstation II durch Überdruck der fertige Tiefziehgegenstand B aus dem Formhohlraum 2a' ausgestoßen wird. Hierzu wird der Drehblock 2 mit nicht dargestellten Leitungen zum Anlegen von Unterdruck und Überdruck versehen, die mit den Bohrungen in den Formhohlräumen 2a in Verbindung stehen.
Bei der in 1 wiedergegebenen Ausführungsform eines Drehblockes mit der Drehachse 2b etwa parallel zur Folienbahn 3 können auf jeder Station I bis III mehrere Formhohlräume 2a nebeneinander angeordnet werden, sodass mit einem entsprechenden Werkzeugoberteil 1 mehrere Tiefziehgegenstände gleichzeitig aus einer entsprechend breiten Folienbahn 3 geformt werden können. Entsprechend wird auch ein Beladekopf 4 mit mehreren Vorformen 4a vorgesehen, sodass gleichzeitig die Formhohlräume 2a mit jeweils einem Etikett beschickt werden können.
Die Folienbahn 3 kann vor dem Tiefziehen eine schematisch angedeutete Vorwärmstation 5 durchlaufen. Nach dem Tiefziehen kann eine Abzieheinrichtung oder eine Aufrollstation für die Folienbahn 3 vorgesehen sein.
Am Beladekopf 4 kann ein Etikett an der Vorform 4a durch elektrostatische Aufladung gehalten werden, bis es in den Formhohlraum 2a'' überführt ist und durch Unterdruck im Formhohlraum gehalten wird. Dabei kann der Beladekopf 4 auch in verschiedene Stellungen verschwenkbar sein, um von einer nicht dargestellten Vorrichtung ein Etikett zu übernehmen.
Nach einer abgewandelten Ausführungsform kann der Drehblock 2 auch nur zwei Stationen aufweisen, eine Tiefziehstation I und eine diametral gegenüberliegende Beschickungsstation III, wobei die fertigen Tiefziehgegenstände B während der Schwenkbewegung des Drehblockes ausgeworfen werden können.
Anstelle der Ausbildung von Formhohlräumen 2a bis 2a'' an einem Drehblock oder Drehwürfel können auch einzelne Werkzeugunterteile mit Formhohlräumen auf einer geschlossenen Bahn, beispielsweise einer Kreisbahn, bewegt werden, deren Drehachse parallel oder senkrecht zur Folienbahn 3 liegen kann, wie auch 2 zeigt.
Bei der in 1 wiedergegebenen Ausführungsform wird die Folienbahn 3 in Drehrichtung des Drehblocks 2 bewegt. Zweckmäßigerweise wird die Folienbahn 3 senkrecht zur Zeichnungsebene, also längs der Achse 2b relativ zum Tiefziehwerkzeug bewegt, sodass die Einrichtungen für die Entnahme in der Station II und die Beschickung in der Station III in ihrer Anordnung durch die Folienbahn 3 nicht behindert werden.

Claims

Vorrichtung zum Tiefziehen, umfassend ein Werkzeugoberteil (1) mit wenigstens einer Tiefziehform (1a) und ein Werkzeugunterteil (2) mit wenigstens einem Formhohlraum (2a), zwischen denen eine Folienbahn (3) positioniert wird, aus der Tiefziehgegenstände (B) geformt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeugunterteil wenigstens zwei beabstandete Formhohlräume (2a, 2a'') aufweist und auf einer geschlossenen Bahn schrittweise so bewegbar bzw. verdrehbar ist, dass der eine Formhohlraum (2a) sich unter dem Werkzeugoberteil zum Ausführen eines Tiefziehvorgangs befindet, während der andere Formhohlraum (2a'') zur Beschickung mit einer Applikation, z. B. einem Etikett, freiliegt.
Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Formhohlräume (2a - 2a'') an einem Drehblock (2) ausgebildet sind.
Vorrichtung nach Anspruch 2, wobei der Drehblock (2) drei Drehstationen (I bis III) aufweist, und zwischen der Tiefziehstation (I) und der Beladestation (III) eine Auswerfstation (II) vorgesehen ist.
Vorrichtung nach Anspruch 2, wobei die Drehachse (2b) des Drehblockes (2) quer zur Bewegungsrichtung beim Tiefziehvorgang verläuft.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in jeder Station (I bis III) mehrere Formhohlräume (2a) am Drehblock ausgebildet sind.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Drehblock (2) mit Anschlüssen für die Zuführung von Druckluft oder Unterdruck versehen ist, die mit Bohrungen in den Formhohlräumen (2a) zum Anlegen von Unter- und Überdruck verbunden sind.
Verfahren zum Tiefziehen beispielsweise eines Bechers aus einer Folie, wobei eine Tiefziehform (1a) die Folie in einen Formhohlraum (2a) drückt, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei beabstandete Formhohlräume (2a, 2a'') schrittweise in einer geschlossenen Bahn bewegt werden und während des Tiefziehvorganges an einem Formhohlraum (2a) in den anderen Formhohlraum (2a'') eine Applikation, z. B. ein Etikett, eingeführt wird, worauf die Formhohlräume eine Station weiter bewegt werden und der Tiefziehvorgang an dem mit der Applikation versehenen Formhohlraum ausgeführt wird.
Verfahren nach Anspruch 7, wobei die Folienbahn (3) quer zur Bewegungsbahn der Formhohlräume (2a) bewegt wird.